HEINRICH HEINE
SO ZÄRTLICH, HERZ AN HERZ
Die schönsten Liebesgedichte
Ausgewählt von Günter Berg
| Hoffmann und Campe |
1. Auflage 2005
Copyright © 2005 by Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
www.hoca.de
Datenkonvertierung eBook:
Kreutzfeldt Electronic Publishing GmbH, Hamburg
www.kreutzfeldt.de
ISBN (10) 3-455-03031-9
ISBN (13) 978-3-455-03031-0
Das Glück ist eine leichte Dirne 11
Minneklage. 13
Das Wörtlein Liebe. 15
Der Kampf. 16
Mein süßes Lieb 19
Und bist du erst mein eh’lich Weib 20
Wenn ich in deine Augen seh’ 21
Himmlisch war’s 22
Emma. 23
Ein Jüngling liebt ein Mädchen 27
Liebste, sollst mir heute sagen 28
Auf meiner Herzliebsten Äugelein 29
Du liebst mich nicht 30
O schwöre nicht und küsse nur 31
Die Welt ist dumm 32
Ich kann es nicht vergessen 33
Sie saßen und tranken am Theetisch 34
Ich hab’ im Traum’ geweinet 35
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten 36
Im Traum sah ich die Geliebte 38
Hast du die Lippen mir wund geküßt 40
Sie liebten sich beide 41
Donna Clara. 42
Im wunderschönen Monat Mai 46
Laß ab! 47
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt 48
Es war ein alter König 49
Weil ich dich liebe 50
Küsse, die man stiehlt im Dunkeln 51
Daß du mich liebst 52
Das Fräulein stand am Meere 53
Wie entwickeln sich doch schnelle 54
Ehmals glaubt ich 55
Ich halte ihr die Augen zu 56
Ich liebe solche weiße Glieder 57
Kitty stirbt 58
Mir redet ein die Eitelkeit 59
Das Hohelied. 60
An Jenny. 62
Ein Weib. 64
Wechsel. 65
Sie tanzt 66
Die Liebe begann 67
Freundschaft, Liebe, Stein der Weisen 71
Ich hab’ dich geliebet und liebe dich noch 72
Wer zum erstenmale liebt 73
Die Jahre kommen und gehen 74
Du Lilje meiner Liebe 75
Sag’, wo ist dein schönes Liebchen 76
In den Küssen welche Lüge 77
Sag’ mir wer einst die Uhren erfund 78
Ich wollte bei dir weilen 81
Der Brief, den du geschrieben 82
Der Abgekühlte. 83
Die Liebesgluten 84
Alte Rose. 87
Wandere! 88
Nachwort 91
Alphabetisches Verzeichnis der
Gedichtanfänge und Überschriften 93
Zu dieser Ausgabe 96
So zärtlich,
Herz an Herz
Das Glück ist eine leichte Dirne,
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne
Und küßt dich rasch und flattert fort.
Frau Unglück hat im Gegentheile
Dich liebefest an’s Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu dir an’s Bett und strickt.
Einsam klag ich meine Leiden,
Im vertrauten Schoos der Nacht;
Frohe Menschen muß ich meiden,
Fliehen scheu wo Freude lacht.
Einsam fließen meine Thränen,
Fließen immer, fließen still;
Doch des Herzens brennend Sehnen
Keine Thräne löschen will.
Einst ein lachend muntrer Knabe
Spielt’ ich manches schöne Spiel,
Freute mich der Lebensgabe,
Wußte nie von Schmerzgefühl.
Denn die Welt war nur ein Garten,
Wo viel bunte Blumen blüh’n,
Wo mein Tagwerk Blumen-warten,
Rosen, Veilchen und Jasmin.
Träumend süß auf grüner Aue
Sah ich Bächlein fließen mild;
Wenn ich jetzt in Bächlein schaue,
Zeigt sich mir ein bleiches Bild.
Bin ein bleicher Mann geworden,
Seit mein Auge sie gesehn;
Heimlich weh ist mir geworden,
Wundersam ist mir gescheh’n.
Tief im Herzen hegt’ ich lange
Englein stiller Friedensruh;
Diese flohen zitternd, bange,
Ihrer Sternenheimath zu.
Schwarze Nacht mein Aug’ umdüstert,
Schatten drohen feindlich grimm;
Und im Busen heimlich flüstert
Eine eigen fremde Stimm’.
Fremde Schmerzen, fremde Leiden
Steigen auf mit wilder Wuth,
Und in meinen Eingeweiden
Zehret eine fremde Glut.
Aber daß in meinem Herzen
Flammen wühlen sonder Ruh,
Daß ich sterbe hin vor Schmerzen –
Minne sieh! das thatest du!