Impressum

Gisela Pekrul, Ernst Franta

Die Zeichen der Handwerker

 

Verlag:

EDITION digital®
Pekrul & Sohn GbR
Alte Dorfstraße 2 b
19065 Godern

Tel.: 03860-505 788
Fax: 03860-505 789
E-Mail: verlag@edition-digital.com
Internet: http://www.edition-digital.com

 

Herausgeber: Gisela Pekrul

Autoren: Gisela Pekrul, Ernst Franta

Grafiken: Ernst Franta

Redaktionsschluss: 31. März 2011

ISBN: 978-3-86394-256-4 (E-Book)

 

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Publikation berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Warenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten sind und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

 

Bei der Zusammenstellung der Handwerkszeichen und der Aufstellung der Rechte daran wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen, trotzdem können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der Verlag ist für jeden Hinweis dankbar. Die Autoren und der Verlag übernehmen für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung.

 

Das Urteil des Lesers zum Inhalt dieser Publikation ist den Autoren und dem Verlag wichtig, und wir sind dankbar für Lob, Anregungen, Korrekturen, Ergänzungen oder Kritik.

 

Die Berufsbezeichnungen wurden durchgängig in der männlichen Form angegeben. Es hätte den Rahmen dieser Publikation gesprengt, wenn die Autoren in historischen Quellen recherchiert hätten, ob und wann Frauen für einen bestimmten Beruf zugelassen waren. Es handelt sich nicht um eine Diskriminierung der Frau.

 

Die hier abgebildeten Berufswappen dienen lediglich der Ansicht. Unter http://www.edition-digital.com/seiten/handwerkszeichen/uebersicht.htm gibt es eine CD-ROM mit diesen Zeichen in verschiedenen Vektor- und Pixelformaten zur weiteren Verwendung. Sie erhalten jedes Zeichen in verschiedenen Dateiformaten. Das ermöglicht Ihnen, die Grafiken mit den gängigen Grafik-Programmen in Ihre Webseite zu integrieren. Und damit ist Ihnen garantiert, dass die Grafiken auf Briefpapier, Visitenkarten, Postkarten … toll aussehen. Sie steigern damit Ihr Ansehen.

 

© 2011 EDITION digital® Pekrul & Sohn GbR, 19065 Godern

Einleitung

Alte Handwerks-, Gilden- und Zunftzeichen findet man auf hochmittelalterlichen Kreuzsteinen, frühgotischen Scheibenkreuzgrabsteinen, spätmittelalterlichen Grabsteinkreuzen, hochmittelalterlichen Kreuzplatten oder frühgotischen Scheibenkreuzplatten. Sie wurden aber auch als Miniaturmalerei auf alten Diplomen, auf Siegeln, Zunftbechern, Zunftladen oder geschmiedeten Schildern überliefert.

Bis zur Alphabetisierung im 16. Jahrhundert nutzte man die Zeichen vor allem, um den Einzelnen sichtbar von den anderen abzuheben. Neben den Wappen der Adligen und den Hausmarken der Handelsleute nutzten Gewerbetreibende ein Aushängeschild, das ihren Beruf kennzeichnete. Im Gegensatz zu Wappen und Hausmarken diente das Handwerkszeichen immer allgemein zur Kennzeichnung des Berufes. Alte Handwerksembleme künden nicht nur von der fachmännischen Arbeit der Handwerker, sie wurden auf Bannern auch auf die Schlachtfelder zur Verteidigung der Städte getragen. Die Zeichen zeigen meist typische Werkzeuge und Produkte.

Mit der Übernahme ausführlicher Inschriften ab dem 17. Jahrhundert ging der Gebrauch von Handwerkszeichen auf Kleindenkmälern immer mehr zurück, wobei man auch in der Gegenwart noch Grabsteine mit Handwerkszeichen findet. Zur Kennzeichnung von Geschäften der Gewerbetreibenden haben sie bis heute ihre Bedeutung nicht verloren, sie wurden später um einen Text zur Kennzeichnung des Inhabers ergänzt: In der Gegenwart besitzen viele Gewerbetreibende ein eigenes, unverwechselbares Logo, wobei sie oft auf Motive von alten Zeichen zurückgreifen.

Die ursprüngliche Bedeutung der Handwerkszeichen, eine Gruppe von Personen mit gleichem Beruf hervorzuheben, hat sich bis in die Gegenwart in Form von Innungszeichen und Logos der Handwerkerverbände erhalten.

Handwerkszeichen, Zunftwappen, Zunftsymbole und Berufswappen sind nach wie vor sehr beliebt; denn sie verkörpern nicht nur die lange, interessante Geschichte des Handwerks, sondern sie demonstrieren auch in der Gegenwart die Arbeit in diesen Berufen auf besondere Weise.

Schwerpunkt dieser Publikation sind die Bilder der Zeichen und ihre Beschreibung.

Die in dieser Publikation abgebildeten alten Zunftzeichen sind nach den Recherchen der Herausgeberin per 31.03.2011 markenrechtlich nicht geschützt und können aus ihrer Sicht frei verwendet werden. Es ist aber möglich, dass einige Zeichen als Innungszeichen oder Firmenlogo verwendet werden. Deshalb ist zu empfehlen, bei einer geplanten Verwendung als Firmenlogo oder Verbandszeichen den aktuellen Stand des Markenschutzes beim Deutschen Patentamt zu recherchieren.

Autoschlosser

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Das Zeichen enthält über einem Autorad zwei schräg gekreuzte Schraubenschlüssel.

Laut Handwerksordnung ist der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers ein Gewerbe, das als zulassungspflichtiges Handwerk betrieben werden kann.

Kraftfahrzeugmechatroniker gehören zur Berufsgruppe 28: Mechaniker.

Sie warten Kraftfahrzeuge, setzen sie instand und rüsten sie mit Zusatzsystemen, Sonderausstattungen und Zubehörteilen aus.

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und erfolgt in den Fachrichtungen Fahrzeugkommunikationstechnik, Motorradtechnik, Nutzfahrzeugtechnik und Personenkraftwagentechnik.

Aus dem Beruf des Kraftfahrzeugschlossers bzw. Autoschlossers (seit 1939) entstand 1987 der Automobilmechaniker. Automobilmechaniker, Kraftfahrzeugelektriker (seit 1934) und Kraftfahrzeugmechaniker (seit 1934) bildeten 2003 den Beruf Kraftfahrzeugmechatronker.

In dem Berufsbild sind die alten Bezeichnungen Automobilmechaniker, Kraftfahrzeugelektriker, Kraftfahrzeugmechaniker, Kraftfahrzeugschlosser (Instandsetzung) und Kraftfahrzeughandwerker enthalten.

In der Schweiz werden Automechaniker, Automobil-Mechatroniker und Fahrzeugelektriker ausgebildet.

Bäcker

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Das Zeichen enthält über einem Brötchen und einem Brot eine naturfarbene Brezel. Die Brezel findet man häufig auf alten Zunftzeichen der Bäcker, z. B. auf dem Zeichen der Bäckergilde in Berlin aus dem 14. Jahrhundert.

Laut Handwerksordnung ist der Beruf des Bäckers ein Gewerbe, das als zulassungspflichtiges Handwerk betrieben werden kann.

Bäcker gehören zur Berufsgruppe 39: Back-, Konditorwarenhersteller.

Sie backen Brot, Brötchen, Kleingebäck und feine Backwaren.

Die Ausbildung in Industrie und Handwerk dauert drei Jahre.

In Österreich ist die Berufsbezeichnung ebenfalls Bäcker, in der Schweiz Bäcker – Konditor.

In der DDR wurden Backwarenfacharbeiter, Spezialisierungsrichtung Bäcker ausgebildet.

Seit der Zeit Karls des Großen (768 – 814) ist der Bäckerberuf in Deutschland bekannt. Alte Berufsbezeichnungen des Bäckers sind Beck, Brotbeck und Pfister. Der Pfister hatte oft zu seiner Bäckerei noch eine Mühle und war außerdem Getreidehändler. Diese Bezeichnung wurde vor allem im Süden Deutschlands verwendet.

Erst im späten Mittelalter aß die breite Bevölkerung Brot, da es vorher zu teuer war. Bis dahin aß sie Brei.

Ab dem 12. Jahrhundert organisierten sich die Bäcker in Zünften. Es begann bald eine Spezialisierung, so dass wieder neue Zünfte entstanden. Es gab z. B. die Berufe Weißbäcker (Weißbrot- und Brötchenbäcker), Flader (Weißbrot- und Kuchenbäcker), Semmler (Weißbrot-, Brötchen- und Weckenbäcker), Fastbäcker (Bäcker von Roggenbrot), Grobbäcker (Bäcker von Roggenbrot), Fein-, Fest- oder Losbäcker (Weißbrot- und Brötchenbäcker), Rockener (Schwarzbrotbäcker), Schwärzbäcker (Bäcker von Roggenbrot), Hiepenbäcker (Bäcker von Oblatenkuchen), Kiechler (Hersteller von Kuchen und Feingebäck), Küchler (Feinbäcker, Konditor), Lebzelter (Lebkuchenbäcker), Placzbeck (Hersteller von Kuchen und Feingebäck), Revenirer (Zuckerbäcker, Konditor), Stutner (Bäcker von Stuten, einem feineren Weizenbrot), Mutzenbäcker (Bäcker eines zwiebackartigen Feinbrotes), Bretzenbäcker (Bäcker von Brezeln), Peugler oder Beugelbäcker (Hersteller eines handtellergroßen Hefegebäcks mit einem Loch in der Mitte, in Deutschland heißt es Bagel), Krapfenbäcker, Hohlhipper (Hersteller von Hippengebäck, vor allem in Österreich beliebte Waffenrollen), Konfektmacher und Hartbäcker (Bäcker von Schiffszwieback).

Diese Unterscheidung wurde erst 1752 in Preußen aufgehoben.