Die Autorin:
Susanne Hasenstab, geboren 1984, ist in Aschaffenburg aufgewachsen. Während ihres Studiums der Romanistik und Skandinavistik in Frankfurt am Main und Lausanne arbeitete sie unter anderem für das „Main-Echo“, die „Hermannstädter Zeitung“ in Sibiu/ Rumänien und für Radio Prag. Sie lebt als freie Journalistin und Autorin in Mömbris bei Aschaffenburg.
CoCon-Verlag
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ISBN 978-3-86314-207-0
eISBN 978-3-86314-707-5
Hanau 2011
Titelgestaltung: Daniel Nachtigal
Mit Karikaturen von Alexander Bruchlos
Ein Frührentner widmet sein Dasein gänzlich der Überwachung eines Altglascontainers. Ein Ehestreit im Auto steigert sich zum absurden Fiasko. Die Kommunionfeier des Enkels endet im finanziellen Ruin, und eine alte Dame eröffnet einer Lokalreporterin, was sie tief in ihrem Innern wirklich für ihre Urenkel empfindet ...
All dies spielt sich ab auf der „Hohler Chaussee“, im Nirgendwo des hessisch-unterfränkischen Grenzgebiets. Susanne Hasenstab hat sie jahrelang mitgeschrieben, die alltäglichen Minidramen aus der Nachbarschaft. Gesprächsfetzen auf Familienfeiern, in der Kneipe, beim Einkaufen, in Bus und Bahn: Sie alle fanden Eingang in ihre Dialog-Kolumne „Hohler Chaussee“, die seit 2007 wöchentlich im Aschaffenburger „Main-Echo“ erscheint. Seien es der „Containerwächter“, „Der Mann, der die Schilder nicht sieht“, die „Mädchen in lila Plastikstiefeln“ oder „Die Todeswindel von Kahl“: Alle Stücke basieren auf wahren Begebenheiten. Die dramaturgische Zuspitzung eröffnet einen schier unerschöpflichen Kosmos des Gebabbels, einen Einblick in die unterschwellige Komik, die unserer alltäglichen Kommunikation innewohnt.
In diesem Buch sind ausgewählte Minidramen aus fast vier Jahren versammelt. Alexander Bruchlos aus Aschaffenburg hat jedes Kapitel mit einer treffenden Karikatur versehen.
Die große Beliebtheit der „Hohler Chaussee“-Kolumne bei der Leserschaft sorgte dafür, dass es seit 2009 auch ein gleichnamiges Kabarett-Bühnenprogramm gibt. Zusammen mit Tanja Bandhauer, Emil Emaille und Vic Schlusky bringt Susanne Hasenstab Stücke wie „Der Ding“, „Das schlechte Blut“, „Walgesänge“ oder „Wie viele Garagen hat Beate?“ auf die Bühne. Mit großem Erfolg beim Publikum: Bislang waren alle Vorstellungen ausverkauft.
Hohler Chaussee im Internet: www.hohler-chaussee.de
Kapitel 1: Ehe und Familie
Das teure Essen
Doktor Klopfers Geburtstag
Die Todeswindel von Kahl
Der Aufklärer
Die überreizte Mutter
Ein Rad für Saphira-Joleen
Ein Anruf in Venedig
Kapitel 2: In Auto, Bus und Bahn
Goya auf DSL
Der Mann, der die Schilder nicht sieht und obendrein noch einen Senffleck auf der Hose hat
Natalies größtes Problem
Wie viele Garagen hat Beate?
Die Mönchin
Kapitel 3: Reisen und Zugereiste
Alfred und Doris im Sommerurlaub: Ein Drama in 7 Akten ...
1. Akt: Ein entspannter Urlaubsbeginn
2. Akt: Urlaub im Anflug
3. Akt: Am Swimmingpool
4. Akt: Das Animationsprogramm
5. Akt: Am Frühstücksbuffet
6. Akt: Die Ausflugsberatung
7. Akt: Die Gescholtene schweigt
Holger lebt sich ein
Kapitel 4: Essen, Trinken, Einkaufen
Der Containerwächter
Das schlechte Blut
Wurst für Milupa und Limes
Gefühlte Blumen
Warum Vater immer dicker wird
Verschmähte Treuepunkte
Macht Erfolg sexy?
Pflaumenliebhaberinnen
Teure Tiere
Armut in Österreich
Kapitel 5: Literatur, Musik und Film
Der Kliffhänger
Der Würbel
Senioren im Advent
Was ist nur aus uns geworden?
Alles schwarz!
Kapitel 6: Wirtschaft
Der Ding
Die Nährung des Enkels
Die Wirtschaftskrise
Hartmut ist zufrieden
Walgesänge
Kapitel 7: In Haus und Garten
Das Telefonbänkchen
Morgen ist Gelber Sack!
Der Schädlingsbefall
Denn morgen kommt Agathe
Die vergessene Markise
Der letzte schöne Tag
Oma macht nichts mehr
Ein Rad für Saphira-Joleen
Ehe und Familie
Zur Feier der Kommunion des Enkels Quentin lädt die Oma das Kommunionkind und die Eltern zum Mittagessen bei einem Nobel-Italiener ein. Nach dem mehrgängigen Essen holt Quentin fünf an ihn adressierte Briefe hervor, die er kurz vor der Abfahrt der Familie im Briefkasten vorfand.
Quentin: Mama, darf ich jetz gucken, wie viel Geld drin is?
Mutter: Quentin, ich hab der´s schon hunnertmal gesacht: Du lässt die jetz zu! Dehaam kannste se dann in aller Ruh uffmache.
Vater: (zum emsig umherlaufenden Kellner) Bringe Se mer noch so en Grabba! Der is orsch gut ...
Quentin: (quengelnd) Ich will gucken, wieviel die Tante Rosi reinhat. Die is doch so reich, die hat bestimmt mehr wie hundert Euro rein!
Mutter: Gibste jetz Ruh! Es is völlisch egal, wieviel die Tante Rosi noihat. Furchtbar is des. Die Kinner gugge an de Kommunion nur noch uffs Geld.
Oma: (hebt den Zeigefinger) Es gibt Wischdischeres im Leewe als Geld, des musst du aach emool lerne, Bubb.
Mutter: Hör uff die Omma!
Vater: Also, des Esse war subbä. Es is halt schon e bissche deurer als doo, wo mer sonst so hiimache ...
Oma: Aja, des gönne mer uns heut emool. Wollt ihr noch ebbes oder soll ich dann bezahle?
Mutter: Also ich bin satt. So gut hab ich schon lang nemmä gesse. Unn wie foi des doo alles is. Habter´s Klo gesehe? Da komme so Aromadüfte aus de Wand, unn die hamm net so kratzische Papierhandtücher, da gibt´s richtiche klaane Handtüchelchen!
Vater: (winkt dem Kellner) Hallo? Bringe Se uns noch drei Grabba! Unn die Reschnung bidde!
Oma: Ja, doo könne mer öfter emool her, ich war doo ja aa noch nie.
Der Kellner bringt die Schnäpse und legt die Rechnung in einem diskreten Leder-Etui auf den Tisch. Die Oma öffnet das Etui und erstarrt. Sie greift zitternd nach dem Grappa-Glas. Quentin lugt interessiert auf die Rechnung.
Quentin: (ruft in beeindruckender Lautstärke durchs Lokal) 310 Euro!!!
Mutter: (zischt) Biste ruhisch!
Quentin: 310 Euro!! So teuer warn wir! Hast du überhaupt so viel Geld dabei, Oma?
Mutter: Biste ruhisch! Die ganze Leut gugge.
Vater: Des kann überhaupt net soi, rechen des doch emool nach!
Oma: (erschüttert) Ich hab nur hunnertfuffzisch Euro debei. Des hätt ich jetz aa net gedacht.
Quentin: Also mein Nachtisch hat zwölf Euro gekostet, unn meine Spaghetti ...
Mutter: (versucht, die Lautstärke ihres Kindes zu drosseln) Quentin, biste ruhisch! Kerle, geht doch emool aaner mit dem uff´n Klo!
Quentin: Wie viele Schnäpse hattest du, Papa? Hier steht: Sechs Grappa, und einer davon kostet elf Euro! Du warst glaub ich am teuersten von uns, Papa!
Vater: Des gibt´s üwwerhaupt net, sch´hab doch net sechs Grabba, sch´maan, des kann doch net soi!
Oma: Kerle Kerle, ich wollt euch oilade, unn jetz des ... Habt ihr noch Geld debei?
Vater: Sch´hab kaa Geld, sch`hab gedacht, du lädtst uns oi!
Oma: Wann ich des gewusst hätt, dass des so teuer is, wär ich noch emool uff die Bank.
Vater: Geb mir emool die Reschnung. Nie im Leewe hatt´sch sechs Grabba ...
Quentin: Doch, du hattest vier, und die Mama und die Oma einen. 310 Euro! So teuer war´s noch nie!
Mutter: Biste ruhisch! Ich hab nur fuffzisch Euro debei.
Vater: Sch´lass en Gutachter komme! Nie unn nimmer hatt´sch sechs Grabba. Des kommt devon, wenn mer in so e Schiggimiggi-Ding geht. Die zogge aam doch nur ab, die Brüder!
Oma: Ja, so gut war´s Esse jetz aa widder net.
Vater: Babbel! Uff´m Teller is Tabula Rasa mit e paar Spritzer von so em italienische Gesprenkel drumrum. Da bestellt mer sich dumm unn dämlich, bis mer satt werd!
Oma: Jesses, was mache mer dann jetz?
Vater: Sch´lass en Gutachter komme!
Mutter: Ach babbel kaan Dummschmuß. (Sie wirft einen Seitenblick auf ihren Sohn, der mittlerweile ruhig und friedlich die beeindruckend hohe Rechnung studiert.) Quentin, geb emool doi Umschlääch her!
Quentin: Was?! Wieso?
Die Mutter entwendet dem sich widersetzenden Kind seine Kommunionbriefe und reißt sie auf.
Oma: Ahh, e guud Idee, so kriege mer´s Geld zamme!
Mutter: So, doo sinn fuffzisch Euro vom Onkel Manni ...
Oma: Jetz fehle nur noch 60 Euro. Schreib uff´n Umschlaach, wieviel drin war, sonst waaß mer hinnerher net mehr, wer wieviel gewwe hat!
Quentin: (entsetzt) Mama, des is doch mein Geld!
Mutter: (reißt den nächsten Umschlag auf) 40 Euro von de Reinhilde, so, jetz hammer´s bald.
Vater: Sch´ hab nie unn nimmer sechs Grabba getrunke. Sch´lass en Gutachter komme!
Mutter: Des gibt´s ja net! Die Tante Rosi hat nur zwansisch Euro noi! Ich glaab´s net!
Oma: Obwohl die ja´s Geld zum Fresse hat! Auf, duu´s dezu, unn noch den Zwanzischer von de Adelheid als Trinkgeld, dann basst´s.
Quentin: (weinend) Ihr könnt doch net einfach ... Ihr seid so gemein!
Mutter: Biste jetz emool ruhisch!
Oma: (hebt den Zeigefinger) Es Wischdischste im Leewe is es Geld. Des musst du aach emool lerne, Bubb ...
An diesem Abend waren die Eheleute Alfred und Doris auf dem Geburtstag ihres Nachbarn Herr Dr. Klopfer eingeladen. Um 23 Uhr verabschiedet sich das Paar von der Festgesellschaft und geht schweigend die wenigen Schritte nach Hause. Alles scheint normal. Doch kaum dass die Haustür hinter ihnen ins Schloss gefallen ist, bricht Doris in Tränen aus.
Doris: (völlig außer sich) Oh Alfred, was fer en schreckliche Oowend!
Alfred: Des kannste laut saache.
Doris: Unn alles nur weesche dir!
Alfred: Was?!
Doris: Weil du dich net wie en normale Mensch benemme kannst!
Alfred: Also normal warn die all net! Warum warn mir doo üwwerhaupt oigelaade?! Nur weil du dich immer oischleimst bei dem reiche Pinkel! Der parkt mer immer die Oifahrt zu mit seim digge Mercedes!
Doris: Alfred, de Herr Dokter Klopfer is en herzensguude anstännische Mann! Mit Maniern! Im Geeschesatz zu dir! Jesses, was e Schand! Die denke jetz all, du hast en Dachschade!
Alfred: Solle se doch!
Doris: Du benimmst dich wie de letzte Trambel, wie en Neandertaler hast du da rumgefuhrwerkt! Du hast doin Teller dorschgesäbelt, Alfred! Mittedorsch isser gebroche mit em laute Knacks, unn jeder hat´s gehört! Jeder hat geguckt! Nur weil du wie en Berserker uff doim Steak rumhackst!
Alfred: Des war trogge wie e Schuhsohle, unn ich kann aa nix defür, wenn die nur so e lumpisches Mistgescherr hamm, wo beim klaanste Druck vom Messer dorschbricht!
Doris: Des war e chinesisches Porzellanservice aus´m 19. Jahrhunnert! E Familie-Erbstück von de Frau Dokter Klopfer! Es is so peinlich mit dir, die ganze Soß uff´m weiße Dischduch. Unn außerdem hast du de ganze Oowend fast kaa aanzisch Wort gebabbelt! Die denke jetz all, du wärst völlisch zurückgebliwwe!
Alfred: Saach du mir emool, was ich mit denne Knallköpp hätt babbele solle! Hä?! Der Dabbes neewer mir erzählt von soinere Geschäftsreise nach Jabban, wo´s im Hotel Klopapier mit uffgedruckte Sudokurätsel gewwe hat! Die anner neewer ihm verzählt, dasse bei ihrm Pferd jetz Klangmassage und Reiki mache lässt, weil´s so Verspannunge hätt! Am schlimmste war ja der Orthopäde mit soim Argentinien-Urlaub: erst Golfkurs, dann Lama-Trekking in den Anden! Unn dass er gar net verstehe könnt, warum mir kaan Golf spiele, das sei doch so ein schöner Sport!
Doris: Jesses, da muss mer halt druff oigehe! Da babbelt mer halt mit! Was e Schand, moin Mann sitzt als aanzischer stumm am Tisch unn zersäbelt dann aach noch de Teller! Nie mehr kann ich mich beim Herr Dokter Klopfer ...
Alfred: Wer war´n eischentlich die fett Otter mir geeschenüwwer?
Doris: Jesses, die Fraa vom Richter!
Alfred: Also wie die angefange hat mit ihr´m Wellnesswochenend in Lugano unn de hawaiianischen Darmentleerung, unn dass des jeder emool gemacht hamm müsst! Fraa, ich saach der aans, sei froh, dass die da schon moi Messer weggeräumt hatte, sonst hätt ich an dem Oowend net nur de Teller ...
Doris: Alfred, hör uff, es is alles schon schlimm genuuch, mir wern nie mehr oigelade!
Alfred: (lacht hämisch) Doo druff kannste Gift nemme. Obwohl ich am Schluss noch was gebabbelt hab, mit doim geliebte Dokter Klobber, oder grad weil ich am Schluss noch was ...
Doris: (fällt ihm misstrauisch ins Wort) Ja, Alfred, des wollt ich dich eh noch fraache: Was habt´n ihr da im Flur gebabbelt, bevor mir gange sinn? Ich hab nur gesehe, dass de Herr Doktor Klopfer dich dann ganz komisch angeguggt hat, unn mich hat er aach so komisch angeguggt, so mitleidisch ...
Alfred: Ich saach der´s liewer net. Des verkrafst du net, äwwer es musst soi.
Doris: Jesses, was e Schand, saach mer´s, schlimmer kann´s eh nemmer wern!
Alfred: Aja, der hat mich als vollgebreebelt, dass er so sozial engagiert wär, Benefiz, Zeusch, unn dass soi Fraa ja aach so engagiert wär, vor allem in der Frauenbewegung.
Doris: (zitternd) Unn was haste da gesaacht?
Alfred: (lacht dreckig) Dass ich nix geesche Frauebeweeschung hab. Nur rhythmisch musse soi!
Doris fällt in Ohnmacht.
Alfred: Wie gesacht: Ich wollt nur ganz sicher gehe, dass mir werklisch nie mehr oigelade wern.
Kurz vor ihrem 90. Geburtstag erhält die rüstige Seniorin Heidemarie Besuch von einer Reporterin der Lokalzeitung. Anlässlich ihres Jubelfestes soll ein Artikel über Heidemaries Leben erscheinen. Nach kurzer Zeit kommt man auf die zahlreiche Nachkommenschaft zu sprechen.
Reporterin: Sagen Sie mal ... Wie viele Enkel haben Sie denn eigentlich?
Heidemarie: Oh Jesses, da muss ich emool nachzähle. Also ich hab fünf Kinner, zwölf Enkel unn ... neun Urenkel.
Reporterin: Das ist ja eine stolze Anzahl!
Heidemarie: Oder warn´s ... neun Enkel, fünf Urenkel unn ... zwölf Kinner ... Naa, des kann net soi. Also ich glaab, neun Enkel unn zwölf Urenkel ... oder annersterrum ... Ich kann mir des net merke. Ich muss mir des aach nemmä merke. Unn schon gar net die Name. Wenn Sie wüsste, wie die all haaße, dann deede Sie verstehe, warum ich mir die Name net mehr merk.
Reporterin: Und Sie haben sicher ein gutes Verhältnis zu Ihren Enkeln und Urenkeln?
Heidemarie: Warte Se emool, da hab ich noch die Taufkarte vom Jüngste: Des hääßt Joy-Kosma. Wenn ich´s Ihne ganz ehrlich saache soll: Urenkel brauch kaan Mensch! Wenn die doowarn, is hinnerher immer die ganz Wohnung verwüstet. Des könne Sie ruhisch schreiwe! Urenkel! Wer brauch dann des Gekrisch? Ich bin baal 90 Jahr alt, irschendwann muss emool Schluss soi. Neulich hamm se die Katz oigemauert.
Reporterin: Nun ja, die Spiele der Kinder ...
Heidemarie: Bei de Kinner war mer ja noch jung, da hat mer des noch verkraft. Äwwer dann komme die Enkel. Unn dann die Urenkel. Des geht grad so weiter.
Reporterin: Aber Hand aufs Herz, eigentlich sind Sie ja doch ganz stolz auf die süßen Kleinen, nicht wahr?
Heidemarie: Die Katz hat im Wohnzimmer geschlafe unn hat nix mitkrieht, die is ja baal so alt wie ich. Unn die klaane Krotze hamm se oigemauert mit Stühl unn Decke unn Kiste. Wie die uffgewacht is, hat die alles zerfetzt unn is wie en Deifel dorschs Wohnzimmer geschosse. Die war ja völlisch dorschenanner, moi arm Mausi. Unn ich hab nix gemerkt, weil ich in de Küch uff de Eckbank gehoggt hab unn denne annern Krippel vorgelese hab. Ich hab mich nur gewunnert, dasses so leis war im Wohnzimmer. Bis dann die Katz uffgewacht is.
Reporterin: Also verbringen Sie doch oft und gerne Zeit mit den lieben Kleinen, ich notier das mal so.
Heidemarie: Üwwermoije kommt widder die ganz Bagaasch angedaggelt zum Gebortsdaach. Ich deed mich liewer in Ruh in de Garte hogge. Oder Fernsehgugge. Was soll ich dann mache? Am End hogg ich widder uff de Eckbank unn muss vorlese. Letztens hatte die so e ekelhaftes Buch debei, mit so bleede Monster, wo in de Müllkibbe wohne.
Reporterin: