Kleinere und größere Probleme im Haushalt können Sie ab jetzt noch leichter selbst anpacken – mit etwas Geschick, ein paar einfachen Werkzeugen und den pfiffigen Tipps und Tricks in unseren E-Books der Reihe: Einfach selbst reparieren!
In diesem Band der Reihe erhalten Sie die Lösungen für viele Probleme, die bei Wasserhähnen, Abflussrohren und Toiletten, bei der Heizung oder Beleuchtung oder bei Türen und Fenstern auftreten:
SANITÄRE ANLAGEN
Akute Wasserschäden
Wasserhähne und Becken
Badewannen und Duschen
Abflussrohre und Dachrinnen
Toiletten
Rumorende Rohre
HEIZUNG, KÜHLUNG UND LÜFTUNG
Heizung
Kühlung und Lüftung
STROM UND BELEUCHTUNG
Hausstrom
Beleuchtung
TÜREN UND FENSTER
Türen
Fenster
HAUSSICHERHEIT
Schlösser und Schlüssel
Alarmanlagen und Bewegungsmelder
IMRPESSUM
Verweise im Text sind unterstrichen, durch Antippen gelangen Sie direkt zur entsprechenden Textstelle. Die aufgeführten Seitenzahlen sind in der E-Book-Version ohne Bedeutung.
Die weiteren Bände der Reihe „Einfach selbst reparieren!“ liefern sehr viele Tipps zu den Bereichen digitale Geräte, Haushalts- und Gartengeräte sowie Fahrrad, Auto und Co. Die Ausgaben finden Sie in Ihrem E-Book-Store:
80 Seiten
80 Seiten
40 Seiten
Die Wasserversorgungs- und Sanitäranlage eines Hauses ist ein komplexes System aus Rohrleitungen und Ventilen bzw. Hähnen. Probleme entstehen vor allem durch Verschleiß, Verstopfungen und Kälte. Meist entwickeln sie sich langsam und unbemerkt, manchmal kommt es aber auch plötzlich zur großen Überschwemmung. Vorbeugung ist der beste Schutz, und mit kühlem Kopf und einem gewissen Grundwissen lässt sich der Wasserschaden zumindest minimieren.
Bereiten Sie sich auf einen möglichen Wasserschaden vor, indem Sie sich einprägen, wo der Hauptabsperrhahn für Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus liegt, sodass Sie ihn im Notfall sofort finden.
Zuallererst die elektrische Hauptsicherung des Hauses ausschalten, bevor Sie nach der Ursache der Überschwemmung suchen. Dann:
• Den Hauptabsperrhahn zudrehen und alle Wasserhähne aufdrehen, damit das Rohrsystem möglichst rasch leerläuft.
• Ist die Wasserzufuhr gestoppt, das ausgelaufene Wasser aufwischen. Alte Handtücher und Bettwäsche auslegen, um Restfeuchtigkeit aufzunehmen. Teppiche und Bodenbeläge nach Möglichkeit anheben bzw. entfernen und zum Trocknen ausbreiten.
ACHTUNG!
Bevor Sie nach einem Wasserschaden den Strom wieder einschalten, sollten Sie sicherstellen, dass alle Feuchtigkeit verschwunden ist. Das Wasser kann an Leitungen entlang bis in Lampenanschlüsse und Steckdosen laufen; lassen Sie im Zweifelsfall einen Elektriker nachschauen.
Mehr als ärgerlich: Auf den Küchenboden plätschert Wasser, aber der interne Hauptabsperrhahn lässt sich nicht zudrehen.
• Ist der Wassereinbruch minimal, etwas Kriechöl (WD-40) auf die Spindel des Hahns sprühen und einige Minuten einwirken lassen. Dann vorsichtig versuchen, den Hahn aufzudrehen – nicht mit Gewalt (also mit Zange oder Schraubenschlüssel), denn er könnte abbrechen, was die Situation noch verschlimmern würde. (Fortsetzung S. 104)
• Jedes Gebäude ist über eine sogenannte Einbaugarnitur (meist am Grundstücksrand) an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Sie ist durch eine Straßenkappe verschlossen, die mit einem Schieberschlüssel geöffnet wird, mit dem meist auch die darunter liegende Armatur des Wasserzulaufs betätigt wird. Grundsätzlich (vor allem in Städten) darf diese Einbaugarnitur nur vom Wasserversorgungsunternehmen bedient werden. In ländlichen Gegenden oder bei alleinstehenden Häusern verfügt der Hauseigentümer oder Mieter womöglich noch über das nötige Spezialwerkzeug zum Öffnen der Einbaugarnitur und zum Schließen des Absperrschiebers an der Armatur. Im Notfall: Wenn Sie den internen Hauptabsperrhahn nicht schließen können, aber einen Schlüssel für die Straßenkappe zur Hand haben, schließen Sie das externe Ventil mithilfe einer Zange von Hand.
Oft sind zwei Rohre durch eine Klemmringverschraubung verbunden, ein Messinggehäuse, auf dessen beiden Enden je eine konisch zulaufende Überwurfmutter sitzt. Werden diese Muttern festgezogen, drücken sie einen Klemmring aus Kupfer gegen die Außenseite des Rohrs, wodurch eine wasserdichte Verbindung entsteht.
• Die Überwurfmuttern anziehen: Dazu das Gehäuse der Verschraubung mit einer Klemmzange festhalten und die Muttern mit einem passenden Schraubenschlüssel oder einer Wasserrohrzange im Uhrzeigersinn drehen. Vorsicht: Die Muttern nicht zu fest anziehen.
• Leckt die Verbindung dann immer noch, müssen Sie die Wasserzufuhr am Eckventil oder am Hauptabsperrhahn absperren. Jetzt können Sie die Muttern losschrauben, um die Klemmringe auf den beiden Rohrenden freizulegen. Reiben und wischen Sie die Oberflächen der Klemmringe sauber und umwickeln dann beide Ringe mit ein oder zwei Lagen PTFE-Band aus dem Fachhandel, um etwaige kleine Zwischenräume abzudichten. Zum Schluss die Muttern festziehen und die Wasserzufuhr wieder aufdrehen.
Die Muttern einer Klemmringverschraubung haben konisch zulaufende Gewinde. Durch das Festziehen der Mutter wird der Kupferring auf das Rohr gedrückt, sodass eine wasserdichte Verbindung entsteht.
Die fachgerechte Reparatur einer Lötverbindung ist schwierig – darum sollte man sie dem Fachmann überlassen. Aber im Notfall lässt sich ein Leck auch für kurze Zeit mit selbstverschweißendem Silikonband abdichten. Das klebstofffreie Band haftet von selbst, wenn es überlappend um das Rohr gewickelt wird. Bei starkem Wasserdruck kann sich diese Abdichtung aber als zu schwach erweisen.
Wenn Sie keine geeigneten Rohrbruchschellen aus dem Baumarkt zur Hand haben, können Sie sich im Notfall (der meist nachts eintritt) mit dieser provisorischen Lösung vielleicht behelfen.
Zeitaufwand: 10 Minuten
Werkzeug: ein scharfes Messer, zwei Gartenschlauchschellen, ein Stück Gartenoder Reifenschlauch, Stahlwolle, Schraubenzieher
1 Die Wasserzufuhr am Eckventil oder Hauptabsperrhahn absperren. Das Rohr durch Öffnen der dazugehörigen Armatur leerlaufen lassen.
Abb. 1
2 Mit einem scharfen Messer ein Stück Reifen- oder Gartenschlauch zurechtschneiden – je flexibler der Schlauch, umso besser (siehe Abb. 1). Das Stück muss die Schadstelle überdecken und sollte an jedem Ende noch mindestens 25 mm überstehen.
3 Das Rohr mit Stahlwolle säubern, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erhalten.
4 Das Schlauchstück längs aufschlitzen (siehe Abb. 2) und dann um das Rohr legen.
Abb. 2
5 Das Schlauchstück mit zwei Schlauchschellen fixieren (siehe Abb. 3). Diese mit einem Schraubenzieher festziehen und das Wasser wieder aufdrehen, um die Dichtigkeit zu testen.
Abb. 3
Arbeiten am Wassernetz oder Aufbereitungsverfahren im Wasserwerk können Aussehen und Geruch Ihres Leitungswassers beeinflussen.
• Ist das Wasser trüb, ein Glas damit füllen und einige Minuten stehen lassen. Wenn es sich wieder klärt und auch nach Umrühren klar bleibt, ist die Trübung höchstwahrscheinlich auf Luftbläschen zurückzuführen; dann ist das Wasser ohne Bedenken trinkbar.
• Ist das Wasser rötlich-braun, handelt es sich vermutlich um Eisenteilchen, die sich durch Arbeiten an Rohrleitungen gelöst haben. Reinigen Sie das Trinkwasser durch einen Kaffeefilter; Warmwassergeräte erst laufen lassen, wenn das Wasser wieder klar ist.
• Falls das Wasser seltsam riecht oder Sie Zweifel an seiner Unbedenklichkeit haben, fragen Sie bei Ihrem Wasserversorger nach.
Wenn kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, weil Rohre eingefroren sind, müssen Sie zunächst den vereisten Bereich finden.
• Sind alle Wasserhähne betroffen, ist vermutlich die Hauptsteigleitung an oder in der Außenwand eingefroren. Versuchen Sie, den betroffenen Rohrabschnitt ausfindig zu machen.
• Den Hauptabsperrhahn schließen und alle Hähne in der Nähe der eingefrorenen Stelle ganz aufdrehen. Die Stelle mit einer Wärmflasche oder einem Föhn ganz vorsichtig erwärmen – keinesfalls mit extremer Hitze, denn durch die Dampfentwicklung könnte das Rohr explodieren!
Wenn aus einem Kaltwasserhahn kein Wasser kommt, gibt es möglicherweise ein Problem mit Ihrem Hauswasseranschluss.
• Ist der Hauptabsperrhahn geöffnet? Haben auch die Nachbarn kein Wasser? Wurde die Wasserzufuhr für Wartungsarbeiten abgesperrt?
• Bilden sich Pfützen im Vorgarten? Das Rohr zwischen Ihrem Haus und dem Absperrschieber könnte geplatzt sein. Informieren Sie sofort Ihren Wasserversorger.
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