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Inhaltsverzeichnis

ZWISCHEN ENGE UND AUFBEGEHREN
Zum Beispiel Christina Thürmer-Rohr
FRAU, EHE UND FAMILIE
Zum Beispiel Roswitha Wisniewski
ÜBER SITTLICHE UND UNSITTLICHE BEZIEHUNGEN
Zum Beispiel Friederike Schulze-Holzwickede
FRAUENPOLITIK – DAS VORZEIGEPROJEKT DER DDR
Zum Beispiel Herta Kuhrig
VON DEUTSCHLAND NACH DEUTSCHLAND
Zum Beispiel Heidi Lüneburg
VERFOLGT UND VERHAFTET
Zum Beispiel Anita Gossler
AUFBRUCH IN DEN WOHLSTAND
Zum Beispiel Käthe Dippel
ERINNERN GEGEN SCHWEIGEN
Zum Beispiel Rosemarie Heise
ENDLICH WIEDER LEBEN
Zum Beispiel Gudy Fichelscher
ANMERKUNGEN
BILDNACHWEIS
Copyright

ANMERKUNGEN

1

Interview mit Bärbel H., Berlin Februar 2011, im Besitz der Autorin

2

Ute Althaus, »NS-Offizier war ich nicht«. Die Tochter forscht nach. Gießen 2006, S. 250

3

Zit. nach Barbara Supp, »Trümmer Frauen«. In: Der Spiegel 4/1995 vom 1. 4. 1995

4

Elke Heidenreich, Die schönsten Jahre. Audio CD, Zürich 2007

5

Rheinischer Merkur, 18. 12. 1950

6

Klaus-Jörg Ruhl, Verordnete Unterordnung. Berufstätige Frauen zwischen Wirtschaftswachstum und konservativer Ideologie in der Nachkriegszeit (1945–1963). München 1994, S. 134

7

Helga Prollius, »Ein Königreich für einen Mann?« in der Constanze. Zit. nach Robert G. Moeller, Geschützte Mütter. Frauen und Familien in der westdeutschen Nachkriegspolitik. München 1977, S. 54

8

Regina Bohne, Das Geschick der zwei Millionen. Die alleinlebende Frau in unserer Gesellschaft. Düsseldorf 1960, S. 13

9

Robert G. Moeller, Geschützte Mütter, a.a.O., S. 54

10

Anna Schnädelbach, Kriegerwitwen. Lebensbewältigung zwischen Arbeit und Familie in Westdeutschland nach 1945. Frankfurt am Main/New York 2009, S. 68f.

11

Helmut Schelsky, Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart. Stuttgart 1967, S. 87

12

So der Bundesjustizminister Neumayer in der Bundestagsdebatte vom 12.12. 1954. Zit. bei Dieter Bänsch (Hrsg.) Die fünfziger Jahre. Tübingen 1985, S. 117

13

Ingrid Langer, »Die Mohrinnen hatten ihre Schuldigkeit getan. Staatlichmoralische Aufrüstung in den Familien«. In: Dieter Bänsch (Hrsg.) Die fünfziger Jahre, a.a.O., S. 124

14

Daniel Meuren, »Die wilden Kerlinnen«. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 145 vom 25. 6. 2011, S. 3

15

Annette Kuhn/Doris Schubert (Hrsg.), Frauenalltag und Frauenbewegung, Bd. IV. Frankfurt am Main 1980, S. 121

16

Der Stichentscheid als letztliches Entscheidungsrecht der Väter in strittigen Erziehungsfragen wurde als verfassungswidrig gestrichen.

17

Ingrid Langer, »Die Mohrinnen«, a.a.O., S. 129

18

Regina Bohne, Das Geschick der zwei Millionen, a.a.O., S. 12

19

Ebd., S. 120

20

Artikel eines Autors unter den Initialen R.W. zit. nach Michaela Kuhnhenne, Frauenleitbilder und Bildung in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Wiesbaden 2005, S. 208

21

Regina Bohne, Das Geschick der zwei Millionen, a.a.O., S. 82

22

Hans Wollasch, »Die seelische Situation in der vaterlosen Familie«. In: Jugendwohl, Jg. 35/1954, S. 245

23

So Ursula Machtenes, Leben zwischen Trauer und Pathos: Lebensführung bürgerlicher Witwen im 19. Jahrhundert. Osnabrück 2001

24

Thorsten Fuchs, »Zwischen Entnazifizierung und deutscher Teilung«. In: Hannoversche Allgemeine, 20.4.2009

25

Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDP bzw. LDPD) wurde als ursprünglich liberale Partei in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet und noch Ende der 1940er Jahre gleichgeschaltet.

26

Werwolf nannte sich eine nationalsozialistische Bewegung, die im Herbst 1944 für Jugendliche gegründet wurde, die Angriffe aus dem Hinterhalt durchführen sollten. Obwohl sie kaum Schlagkraft entwickelte, rief sie bei den Alliierten hysterische Reaktionen hervor.

27

Jutta Brückner, Hungerjahre. Spielfilm 1978

28

Martin Walser, Ehen in Philippsburg. Frankfurt am Main 1998, S. 130/131

29

Noch länger dauerte es, bis die Homosexualität entkriminalisiert wurde. Entsprechend dem § 175 aus der nationalsozialistischen Gesetzgebung waren in der jungen Bundesrepublik nicht nur homosexuelle »beischlafähnliche Handlungen« untersagt. Schon Blicke und Umarmungen zwischen Männern wurden strafrechtlich verfolgt – zwischen 1950 und 1960 kam es zu knapp 34 500 Verurteilungen. Erst nach einer Gesetzesreform 1973 galten nur noch homosexuelle Beziehungen mit Jugendlichen unter 18 Jahren als strafbar. In der ehemaligen DDR wurde der § 175 im Zuge einer Rechtsangleichung erst 1994 aufgehoben.

30

Regina Bohne, Das Geschick der zwei Millionen, a.a.O., S. 141/142

31

Heinrich Böll, Haus ohne Hüter. Köln 1954

32

Die Kriegerwitwen erhielten zunächst 30 DM Grundrente und 10 DM pro Kind; 1953 wurden diese Beträge auf 40 DM bzw. 12 DM erhöht, 1960 waren es 100 DM Grundrente und 30 DM für jedes Kind. Die Ausgleichsrente wurde nur gezahlt, wenn der weitere Lebensunterhalt nicht gedeckt werden konnte.

33

Klaus Wowereit/Hajo Schumacher, … und das ist auch gut so. Mein Leben für die Politik. München 2007

34

Siehe Anna Schnädelbach, Kriegerwitwen, a.a.O., S. 207/208

35

Erst am 1. Januar 2009 wurde das Verbot der religiösen Voraustrauung aus dem Personenstandsgesetz gestrichen. Die kirchliche Trauung hat seitdem keinerlei zivilrechtliche Relevanz mehr und ist auch keinen staatlichen Sanktionen mehr unterworfen.

36

Bis zur Auflösung der NS-Organisation war R. Engelsmann stellvertretender Vorsitzender des »Reichsbundes für Kinderreiche«.

37

»Der Onkel ist das Salz in der Familie«. In: Der Spiegel, Nr. 50 vom 9.12.1953

38

Rundschreiben des Stuttgarter Oberkirchenrats vom 20. 3. 1946. Zit. nach: Annette Brauerhoch, Fräuleins und GIs. Frankfurt am Main und Basel 2006. S. 123

39

Ebd., S. 74

40

Tamara Domentat, »Hallo Fräulein«. Deutsche Frauen und amerikanische Soldaten. Berlin 1998, S. 51/52

41

Zit nach: www.wirtschaftswundermuseum.de

42

I&E Bulletin. »Troop Information Programe. What is the price of honor?«. Zit. nach Tamara Domentat, »Hallo Fräulein«, a.a.O., S. 38

43

Marion Kellermann, Die PX-Story – Liebe hinterm Ladentisch. Wien 1959, S. 25. Zit nach: Annette Brauerhoch, Fräuleins und GIs, a.a.O., S. 213

44

Maria Höhn/Karolina Mai-Chu, Amis, Cadillac und »Negerliebchen«: GIs im Nachkriegsdeutschland. Berlin 2008. Danach hatten einen amerikanischen Elternteil 36 334 Kinder, einen französischen 10 188, einen britischen 8397, einen sowjetischen 3105, einen belgischen 1767 Kinder. Unbekannt war ein Elternteil bei 6829 Kindern.

45

Heinrich Oesterreich, Gegenwartsaspekte der Prostitution. Köln 1956. Zit. nach: Annette Brauerhoch, Fräuleins und GIs, a.a.O., S. 126

46

Name geändert

47

Zur Rolle der Frau in der Geschichte der DDR. 1945–1981. Eine Chronik. Leipzig 1986, S. 19

48

Zwar ist es auch in der französischen und amerikanischen Besatzungszone zu zahlreichen Vergewaltigungen gekommen, doch insgesamt waren wesentlich weniger Frauen betroffen, und die Täter wurden recht zügig verfolgt und bestraft.

49

Ulrich Schacht, Vereister Sommer. Berlin 2011

50

Zeitschrift Für Dich, 2/1946

51

Zeitschrift Die Frau von heute, 13/1950, S. 6/7

52

Petra Clemenz, »Frauen helfen sich selbst. Die Betriebsfrauenausschüsse der fünfziger Jahre aus kulturhistorischer Sicht«. In: Jahrbuch für Volkskunde und Kulturgeschichte. 30er Band (Neue Folge, Bd. 15) Berlin 1987, S. 109. Zit. nach: Ina Merkel, … und Du, Frau an der Werkbank. Die DDR in den 50er Jahren. Berlin 1990, S. 87

53

Hildegard Maria Nickel, »›Mitgestalterinnen des Sozialismus‹ – Frauenarbeit in der DDR«. In: Gisela Helwig/Hildegard Maria Nickel (Hrsg.), Frauen in Deutschland 1945–1992. Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Band 318, Bonn 1993

54

Frauen stellten in den fünfziger Jahren nur 20,4 bis 28,4 Prozent der Studierenden. In: Die Frau in der DDR. Statistische Kennziffernsammlung. Staatliche Zentralverwaltung für Statistik 1989

55

Statistisches Jahrbuch der DDR 1987, S. 17

56

Die Darstellung folgt wesentlich: Jürgen Ritter/Peter Joachim Lapp, Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk. Berlin 2007, und: Damian van Melis, »Republikflucht«. Flucht und Abwanderung aus der SBZ/DDR 1945 bis 1961. München 2006

57

Es handelte sich um Personaldokumente für Zivilpersonen, die bei der jeweiligen Besatzungsmacht zu beantragen waren und dreißig Tage lang Gültigkeit besaßen.

58

Die von Marschall Sokolowskij unterzeichnete Richtlinie für die Grenzpolizisten vom 23. August 1947 sah den Schusswaffengebrauch allerdings für den Fall vor, dass andere Möglichkeiten der Festnahme erschöpft waren.

59

Dietmar Schultke, »Keiner kommt durch«. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze 1945–1990. Berlin 2000, S. 20

60

Zit nach: Klaus-Dieter Baumann/Peter Freitag (Hrsg.), Die Grenzen der DDR. Berlin 2005, S. 121

61

Im ersten Halbjahr 1949 wurden beispielsweise 95 903 Personen aufgegriffen, die illegal von West nach Ost gingen, und 160 369 Personen, die von Ost nach West gingen.

62

F. W. Kautzenbach (Hrsg.), Briefe an einen Vater im Westen. Eine Flucht aus Deutschland 1950. Kempowski-Archiv in der Akademie der Künste, Berlin

63

So wurden beispielsweise in den ersten beiden Nachkriegsjahren gut vier Fünftel des Lehrkörpers an den Universitäten Rostock, Greifswald, Berlin, Halle, Jena, Leipzig ausgetauscht.

64

Damian van Melis, »Republikflucht«, a.a.O., S. 21

65

Ebd.

66

Arsenij Roginski/Frank Drauschke/Anna Kaminsky (Hrsg.), »Erschossen in Moskau …«. Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950–1953. Berlin 2005, S. 86

67

Zit. nach Dietmar Schultke, »Keiner kommt durch«, a.a.O., S.36

68

Christa Schleevoigt, Aktion Ungeziefer. Das Schicksal der Familie Walther an der deutsch-deutschen Grenze. IKS Garamond 2001, www.familientagebuch.de

69

Kirchenrat Paul Dahinten in der Kirchenchronik von Vacha. In: »Aktion Ungeziefer  – Was geschah in Vacha?« MDR, »Zeitstrahl« vom 4.6.2002

70

www.gruenes-band.landkreis-hildburghausen.de

71

Damian van Melis, »Republikflucht«, a.a.O., S. 165

72

Klaus-Dieter Baumgarten/Peter Freitag (Hrsg.), Die Grenzen der DDR. Geschichten, Fakten, Hintergründe, Berlin 2004, S. 134 und S. 143

73

In den ersten beiden Monaten nach der Änderung des Passgesetzes 1957 wurden 1095 Ermittlungsverfahren eingeleitet; bis Anfang April 1958 wurden 1681 Personen nach dem neuen Gesetz wegen teilweise belangloser Vergehen mit hohen Strafen bedacht.

74

Bernhard Meyer, »Von Deutschland nach Deutschland. Zur ›Republikflucht‹ der Mediziner 1949–1961. In: Berlinische Monatsschrift, 10 (2001) Heft 3, S. 63

75

Werner Meinel, Versteckte Fluchten. Niederaspe 1998. In: Kempowski-Archiv in der Akademie der Künste Berlin, S. 284

76

Herbert Böckel, Grenzerfahrungen. Fulda 2009

77

Karl-Heinz Arnold, »Alltäglicher Gang über den Strich.« In: Berlinische Monatsschrift, 3/2001, S. 33

78

Karl Dedecius, Ein Europäer aus Lodz: Erinnerungen. Frankfurt am Main 2006, S. 187/188

79

Damian van Melis, »Republikflucht«, a.a.O., S. 35

80

Bis 1947 waren von den 1786 zum Tode verurteilten deutschen Zivilisten nur 529 wegen »Kriegs- und Gewaltverbrechen«, aber 922 wegen »konterrevolutionärer Verbrechen« für schuldig befunden worden. Nach der Wiedereinführung der Todesstrafe 1950 verschob sich das Verhältnis gravierend. Nur in sechs von 927 Fällen, in denen Deutsche zwischen 1950 und 1953 zum Tode verurteilt wurden, finden sich die Anklagepunkte »Verbrechen gegen die Menschlichkeit« und »Kriegsverbrechen«, und auch das nur in Zusammenhang mit dem dominanten Anklagepunkt Spionage.

81

Neben den deutschen Staatsbürgern saßen auch fast 35 000 Sowjetbürger und 460 andere Ausländer in den Lagern.

82

Günther Wagenlehner, »Sowjetische Militärtribunale. Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945–1955«. In: Andreas Hilger/Mike Schmeitzner/Ute Schmidt (Hrsg.), Sowjetische Militärtribunale. Band 2: Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945–1955. Köln 2003, S. 18

83

In der amerikanischen Besatzungszone hingegen lag die Sterblichkeitsrate in den Lagern nicht über dem allgemeinen Durchschnitt.

84

Arsenij Roginski/Frank Drauschke/Anna Kaminsky (Hrsg.), »Erschossen in Moskau …«, a.a.O.

85

Thomas Ammer, »Aufsätze über politische Repression in der SBZ/DDR«. In: www.gulagmemorial.de

86

Karl Wilhelm Fricke: »Widerstand und Opposition von 1945 bis Ende der fünfziger Jahre«. In: Deutscher Bundestag (Hrsg.): Materialien der Enquete-Kommission. »Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland« (12. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), Bd. VII, Teil 1, S.15–26.

87

Uwe Johnson hat ihre Geschichte als Vorlage für seinen ersten Roman Ingrid Babendererde benutzt.

88

Dederon – ein nach dem Vorbild »Perlon« geprägtes Kunstwort, das sich aus DDR und »on« zusammensetzt – war der Handelsname von Polyamidfasern in der DDR, die durch Kittelschürzen und Einkaufsbeutel besondere Berühmtheit erlangten.

89

Paul Schallück, »Von deutscher Tüchtigkeit«. Essay 1954

90

Axel Schildt, »Ein Jahrzehnt des Wiederaufbaus und der Modernisierung«. In: Monika Estermann/Edgar Lersch, Buch – Buchhandel – Rundfunk 1950–1960. Wiesbaden 1999, S. 15

91

Claudia Seifert, Wenn du lächelst, bist du schöner. Kindheit in den 50er und 60er Jahren. München 2004, S. 51/52

92

Ulla Hahn, Das verborgene Wort. München 2003, S. 52

93

Claudia Seifert, Wenn du lächelst, a.a.O., S. 52

94

Claudia Seifert, Das Leben war bescheiden schön. Ein Rückblick von Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden. München 2009, S. 282

95

Interview mit Maria Will, 2012, im Besitz der Autorin

96

Axel Schildt, »Ein Jahrzehnt des Wiederaufbaus«, a.a.O., S. 12

97

Hatten 1950 erst etwa 20 Prozent von ihnen gearbeitet – meist in landwirtschaftlichen Familienbetrieben oder im eigenen Laden –, waren es 1960 bereits über 35 Prozent; nun waren sie auch als Arbeiterinnen und Angestellte in Fabriken und im Büro tätig.

98

Laut Einkommens- und Verbrauchsstichproben des Statistischen Bundesamtes

99

www.deutschegeschichten.de

100

Claudia Seifert, Das Leben war bescheiden schön, a.a.O. S. 93/94

101

Merith Niehuss, »Kontinuität und Wandel der Familie in den 50er Jahren«. In: A. Schildt, A. Sywottek, Modernisierung im Wiederaufbau. Die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre. Bonn 1993, S. 316–334

102

Yvonne Rieker, »Ein Stück Heimat findet man ja immer.« Die italienische Einwanderung in die Bundesrepublik. Essen 2003, S. 22

103

Die Einreise war hier leicht, das Saarland war noch eine »autonome Region« und kam erst Anfang 1957 zur Bundesrepublik.

104

Erzio Persello (Hrsg.), Gastarbeiter von damals … und unsere Jugend heute. Geschichten von Italienern in Saarbrücken und an der Saar. Saarbrücken 1999, S. 114

105

1996 lebten fast 600 000 Italiener in Deutschland. Yvonne Rieker, »Ein Stück Heimat findet man ja immer.«, a.a.O., S. 113

106

Werner Bührer, »Ökonomische Entwicklung der Bundesrepublik 1945–1961«. In: Informationen zur politischen Bildung, Heft 256: Wirtschaft in beiden deutschen Staaten, hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2002

107

Werner Meyer-Larsen, »Legenden des Wirtschaftswunders«. In: Der Spiegel, 20/1999

Max Grundig, 1908 als Sohn eines Lagerverwalters in Nürnberg geboren, war schon 1952 Europas größter Radiohersteller und der Welt größter Tonbandgeräte-Produzent. Anfang der 1980er Jahre musste Grundig seine Aktienmehrheit jedoch aufgrund der Konkurrenz aus Fernost an den niederländischen Elektrokonzern Philips verkaufen, 2003 Insolvenz anmelden.

Willy Schlieker, Jahrgang 1914, Sohn eines Werftarbeiters und Kesselschmieds, baute ebenfalls in wenigen Jahren einen riesigen Konzern mit Schwerindustrie, Metallverarbeitung und zeitweilig 15 Werften und 25 Tochtergesellschaften auf. Als 1962 eine Schiffbaukrise ausbrach, erwies sich seine Kapitaldecke allerdings als zu dünn, um ihn über die Durststrecke zu retten – er musste Konkurs anmelden.

Carl F. W. Borgward, Jahrgang 1890, Sohn eines Altonaer Kohlenhändlers, belegte mit seiner Bremer Firma hinter VW, Opel und Ford den Platz vier in der deutschen Automobilindustrie. Eine Absatzflaute und mangelnde Unterstützung durch die Banken trieben ihn Anfang der 1960er Jahre in den Ruin.

Josef Neckermann, 1912 als Sohn eines Kohlenhändlers und Immobilienbesitzers in Würzburg geboren, hatte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg durch die Übernahme eines »arisierten« Betriebes einen großen Textil-Versandhandel aufgebaut. In den 1950er Jahren baute er den Konzern aus und ließ sich mit 34 Warenhäusern nieder. In den sechziger Jahren fiel die Firma hinter die Konkurrenten Quelle und Otto-Versand zurück. 1976 stand Neckermann am Rande der Pleite und musste mehrheitlich an die Karstadt AG verkaufen.

108

Interview mit Helga Hegewisch, 2011, im Besitz der Autorin

109

Sybille Steinbacher, Wie der Sex nach Deutschland kam. München 2011, S. 241

110

Der amerikanische Sexualforscher Dr. Alfred Charles Kinsey veröffentlichte zwei äußerst kontroverse Bücher über männliches und weibliches Sexualverhalten, die 1954/55 auch auf Deutsch erschienen.

111

Burghard Ciesla, »Wirtschaftliche Entwicklung und Lebenslage in der DDR«. In: Informationen zur politischen Bildung, Heft 256: Wirtschaft in beiden deutschen Staaten, hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2002

112

Insgesamt hatte die Bundesregierung 1950 den Bau von 1,8 Millionen Wohnungen bis 1965 vorgesehen, gebaut wurden 3,1 Millionen.

113

Hannah Arendt: »Besuch in Deutschland«. In: Dies.: Zur Zeit. Politische Essays, Hamburg 1999 (1986), S. 50f.

114

Paul Schallück, »Tüchtigkeit, Vergesslichkeit, Resignation«. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, 5/1958, S. 277/278

115

Alexander und Margarete Mitscherlich, Die Unfähigkeit zu trauern. München 1997/2004

116

OMGUS-Umfragen: Einstellung zur Kollektivschuld (Dezember 1946)

117

Dem Oberlandesgericht Hamm diente das Gesetz 1955 sogar dazu, Gestapo-Angehörige niederer Ränge freizusprechen, die Kriegsgefangene summarisch erschossen hatten.

118

Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie. München 2007, S. 172

119

Wolfgang Benz, »Demokratisierung durch Entnazifizierung und Erziehung«. In: Dossier Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg, hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005ff.

120

R. Wassermann: »Zur juristischen Bewertung des 20. Juli 1944. Der Remer-Prozess in Braunschweig als Markstein der Justizgeschichte«, in: Recht und Politik, 2/1984, S. 77

121

Urteile wie diese blieben in der Bundesrepublik der 1950er Jahre die Ausnahme. So endete beispielsweise das Verfahren gegen Otto Thorbeck, den Vorsitzenden der Standgerichte in Flossenbürg und Sachsenhausen, 1956 vor dem Bundesgerichtshof mit einem Freispruch, weil ihm »angesichts der Unterworfenheit unter die damaligen Gesetze« kein Vorwurf gemacht werden könne, dass er Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnanyi, Wilhelm Canaris u.a. wegen ihrer Widerstandstätigkeit noch kurz vor Kriegsende zum Tode verurteilt hatte. Dieses Urteil, so der Präsident des Bundesgerichtshofs Günter Hirsch 2002, hatte zur Folge, »dass kein einziger der Richter, die während der Nazi-Herrschaft 50 000 Todesurteile gefällt hatten, zur Rechenschaft gezogen wurde«. Erst 1995 distanzierte sich der Bundesgerichtshof von diesem Urteil; 1998 wurden die Urteile des Volksgerichtshofs und der Standgerichte pauschal aufgehoben.

122

Vera Lehndorff/Jörn Jacob Rohwer, Veruschka, mein Leben. Köln 2011, S. 66

123

Ebd., S. 71

124

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.5.1955

125

Zit. bei: Marlene Klatt, »Die Wiedergutmachungsrealität aus Sicht der jüdischen Verfolgten«. In: Alfons Kenkmann/Christoph Spieker/Bernd Walter (Hrsg.), Wiedergutmachung als Auftrag. Essen 2007, S. 150

126

Richter an Leonhardt 3.3.1962. In: Sabine Cofalla, Sabine, Der »soziale Sinn« Hans Werner Richters: Zur Korrespondenz des Leiters der Gruppe 47, Berlin 1997, S. 80

127

Axel Schildt, Annäherungen an die Westdeutschen. Göttingen 2011, S. 117

128

Als »bystanders« charakterisierte Raul Hilberg jene Bürger, die nicht ins Unrecht verwickelt waren, aber Unrecht hatten geschehen lassen.

129

Karl Jaspers: Hoffnung und Sorge. Schriften zur deutschen Politik. 1945–1965. München 1965, S. 32

130

Sibylle Krause-Burger, Herr Wolle lässt noch einmal grüßen. Geschichte meiner deutsch-jüdischen Familie. München 2007, S. 198/199

131

Jean Améry, Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten. Stuttgart 1977, S. 15

132

Ansprüche von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern, Widerstandskämpfern, Homosexuellen etc. sowie von Personen hinter dem Eisernen Vorhang blieben ausgespart (ein entsprechendes Abkommen wurde erst nach 1989 abgeschlossen).

133

Edgar Wolfrum, Die geglückte Demokratie, a.a.O., S. 181

134

Tobias Freimüller, Alexander Mitscherlich, Gesellschaftsdiagnosen und Psychoanalyse nach Hitler. Göttingen 2007, S. 318.

135

Ute Althaus, NS-Offizier war ich nicht. Eine Tochter forscht nach. Gießen 2006

136

Wolf Biermann, Deutschland. Ein Wintermärchen. Berlin 1973, S. 7

137

Im Einzelnen siehe dazu das Kapitel »Verfolgt und verhaftet«.

138

Annette Simon, »Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin.« Gießen 2009, S. 49/50

139

Antonia Grunenberg, Antifaschismus – ein deutscher Mythos. Hamburg 1993, S. 132

140

Olaf Groehler: »Erblasten. Der Umgang mit dem Holocaust in der DDR«, in: Hanno Loewy (Hrsg.): Holocaust. Die Grenzen des Verstehens. Eine Debatte über die Besetzung der Geschichte. Reinbek b. Hamburg 1992

141

Barbara Honigmann, Ein Kapitel aus meinem Leben. München 2004, S. 122/123. Anerkannte Verfolgte des Nazi-Regimes erhielten bei Gesundheitsschäden schon vor dem Rentenalter eine Teilrente und später eine Zusatzrente.

142

Jeffrey Herf, Zweierlei Erinnerung. Die NS-Vergangenheit im geteilten Deutschland. Berlin 1998, S. 156

143

Zit. ebd., S. 187

144

Thomas Haury, »Antisemitismus in der DDR«. In: Bundeszentrale für politische Bildung. www.bpb.de/themen/12CRVI.html

145

Jeffrey Herf, Zweierlei Erinnerung, a.a.O., S. 162 und 192

146

Vater des bekannten Historikers Iring Fetscher

147

Ernst Bloch kehrte 1961, Hans Mayer 1963 von einem Besuch in der Bundesrepublik nicht in die DDR zurück.

148

Ein Sowjetisches Militärtribunal verurteilte Natonek zu 25 Jahren Zwangsarbeit; er saß in den Speziallagern Bautzen und Torgau und ging nach seiner Entlassung 1956 in den Westen.

149

Die späteren »Klassischen Stätten«

150

Organ des Zentralrats der FDJ für Literatur, Kunst und Kritik

151

R. Strobel, »Wie ist die deutsche Jugend?«. In: Die Zeit, 18. 10. 1956

152

Martin Walser, Ehen in Philippsburg, a.a.O., S. 76

153

Kino hatte in den fünfziger Jahren mangels alternativer Unterhaltungsmöglichkeiten einen großen Zuspruch. Die Zahl der Lichtspielhäuser stieg von 4000 auf 7000. Nach 1956 gingen die Besucherzahlen allerdings fast um die Hälfte zurück, da das Fernsehen in die Privathaushalte einzog.

154

Aus: »Abschied vom Jazz. 1933«. In: Theodor W. Adorno, Gesammelte Schriften. Bd. 18, hrsg. von Rolf Tiedemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susan Buck-Morss und Klaus Schultz. Frankfurt am Main 1997.

155

Die Debatte wurde im Merkur, Heft 7/1953, ausgetragen.

156

Axel Schildt, Annäherungen an die Westdeutschen. Sozial- und kulturgeschichtliche Perspektiven auf die Bundesrepublik. Göttingen 2011, S. 143ff.

157

Axel Schildt, Annäherungen an die Westdeutschen, a.a.O., S. 148/49

158

Helmut Schelsky, Die skeptische Generation. Eine Soziologie der deutschen Jugend. Düsseldorf/Köln 1957, S. 497

BILDNACHWEIS

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Bild 19 akg-images/Horst Maack

Bild 20 Süddeutsche Zeitung Photo/SZ Photo

Bild 21 Bildarchiv Pisarek/akg-images

Bild 22 Seeger-Press

Bild 23 adolph press QUADE

Bild 24 Süddeutsche Zeitung Photo/SZ Photo

Bild 25 ullstein bild – Walter Wernicke

Bild 26 ullstein bild