Gedichte und Lieder

 

Emanuel Geibel

 

 

 

 

 

 

Inhalt:

Emanuel Geibel – Biografie und Bibliografie

 

Jugendgedichte

 

An Klara Kugler

 

Erstes Buch

 

Lübeck und Bonn

Rheinsage

Zigeunerleben

Einer jungen Freundin

Der Knabe mit dem Wunderhorn

Pergolese

Rothenburg

Nachtlied

Vorüber!

Das sterbende Kind

Zwei Könige

Einkehr

Apologie

Die beiden Engel

Schmetterling

Der arme Taugenichts

Der Hidalgo

Der Page

Im April

Feierabend

Der Zigeunerbube im Norden

Frühlingsoffenbarung

Drei Bitten

O stille dies Verlangen!

Im Weinberg

Spielmanns Lied

König Dichter

Lieder als Intermezzo

 

Zweites Buch

 

Berlin

Der Ritter vom Rheine

Der Husar

Des Woiewoden Tochter

Gondoliera

Abendfeier in Venedig

Der letzte Skalde

Epigonen

Wolle keiner mich fragen

Die junge Nonne

Lied

Antwort

O sieh mich nicht so lächelnd an

Herbstgefühl

Von Dingen, die man nicht antasten soll

Verlorene Liebe

Auf dem Wasser

Des Müden Abendlied

O Jugendzeit

Wie es geht

Siehst du das Meer?

Reue

Schlaflosigkeit

Scheiden, Leiden

Nachruf

Clotar

Traumkönig und sein Lieb

In der Ferne

Cita mors ruit

Friedrich Rotbart

Sehnsucht

Sonette und Distichen aus Griechenland als Intermezzo

Dichterleben

Alte Poeten

Auf der Akropolis zu Athen

An den Grafen von Platen

Ermunterung

Neues Leben

Eros, der Schenk

Liebesglück

Das Zauberschloß

An Ludwig Achim von Arnim

An Ernst Curtius

An Hermann Kretzschmar, den Maler

Verwünschung

Sommer im Süden

Der Ungenannten

Unruhiger Sinn

Memento mori

Der Liebenden

Vergänglichkeit

6. Ebene von Marathon

7. Chelidono

8. Grab des Themistokles

9. Villa bei Melanes auf Naxos

10. Aperanthos auf Naxos

11. Jahreszeiten in Athen

 

Drittes Buch

 

Athen

Gasel

Vorwärts

Woran ich denke

Der Sklav

Platens Vermächtnis

Winter in Athen

Tannhäuser

Lied der Spinnerin

Rückerinnerung

Beim Feste

1. Das Mädchen im Hades

2. Hirsch und Reh

3. Das Kraut Vergessenheit

4. Lied des Mädchens

5. Die Küsse

Elegie

Auf den Tod eines Freundes

Leichter Sinn

1. Frühling

2. Winter

Das Mädchen von Paros

Fahr wohl

Lebensstimmung

Morgenwanderung

Türmerlied

Gute Nacht

Neue Sonette als Intermezzo

Zur Einleitung

Mein Weg

Erster Sonnenblick

Nachts

Unbekümmert

Einer jungen Freundin

Einem Freunde

Echte Weihe

An -

O schöne Zeit

Pfingsten

Im Frühjahr

Den Aufgeregten

Gegen den Strom

Bei einem Feste

Den Verneinenden

In schwerer Stunde

Schill

Beim Tode eines Dichters

Auferstehung

 

Viertes Buch

 

Escheberg. Sankt Goar

Auf dem Anstand

Wenn sich zwei Herzen scheiden

Rühret nicht daran

In ein Stammbuch

Waldmärchen

Dante

Von des Kaisers Bart

Welt und Einsamkeit

Meiden

Im Herbste

Mut

Im Grafenschlosse

Der Einsiedler

Lied

Sanssouci

Minnelied

 

Zeitstimmen

 

Einleitung

Kreuzzug

Was uns fehlt!

Hoffnung

Der Alte von Athen

Das Negerweib

Zuflucht

Barbarossas Erwachen

Auf dem Rhein

Italien

Der junge Tscherkessenfürst

Schlußwort der ersten Ausgabe

An Georg Herwegh

Gesicht im Walde

Lübecks Bedrängnis

An den König von Preußen

 

Sonette

 

Deutsche Klagen vom Jahr 1844

Für Schleswig-Holstein

 

Juniuslieder

 

Lieder

 

Sei getrost

Frühmorgens

Kriegslied

Trinklied der Alten

Neue Liebe

Schöne Tage

Im Gebirg'

Unter der Lorelei

Die Sonnenblume

Lied des Mädchens

Die Verlassene

Lied des Alten im Bart

O was bleibt dem armen Herzen

Kurt von Wyl

Herbstlieder

Zu Volksweisen

Im März

Den Freunden

Für Musik

Jägers Liebe

Melusine

Unruhe

Herbstklage

Minneweise

Donatus

Gute Stunde

Lied vom Wein

Lied des Korsaren

Frühlingslieder

 

Vermischte Gedichte

 

An den Genius

Nachts am Meere

Gebet

Aus dem Walde

Frühlingshymnus

Heimkehr

Wiedersehen

Sonett

Letzte Sühne

Wind und Glück

Die junge Zeit

Frühlingsbrausen

Am Meere

Beruhigung

Ich sah den Wald sich färben

Frohe Botschaft

Heimweh

Daheim

Wiedersehen

Nach zehn Jahren

Am Bergsee

Einem Freunde

Herbstlich sonnige Tage

Der Templer

Das Geheimnis der Sehnsucht

Ein Bild

Schlaf und Erwachen

 

Zeitgedichte

 

Ein Lied am Rhein

Fragment

Protestlied für Schleswig-Holstein

Eine Septembernacht

An die Gewaltsamen

Menetekel

Ostermorgen

Gebet

Geduld!

Den Dichtern

 

Sonette

 

Herbstblätter

 

Gelegenheitsgedichte. Sprüche. Scherze

 

Zu Freiligraths Geburtstag mit Champagnerflaschen

Abschied von Sankt Goar

Auf eine Einsame

An Ernst Curtius

An Denselben

An F.K.

An Klara

Stammbuchblätter

Sprüche

Nachtigallenschlag

Mittagstille

Schlimmer Besuch

Vom Genius

Der gestrenge Kritikus

Des Zechers Traum

Der Geist von Würzburg

 

Der Troubadour

 

Balladen und Erzählungen

 

Balladen vom Pagen und der Königstochter

Des Deutschritters Ave

Die Windsbraut

Die Türkenkugel

Der reiche Mann von Köln

Am Waldsee

Herr Walter

Die weiße Schlange

Morgenländischer Mythus

 

König Sigurds Brautfahrt

 

Wie König Sigurd Alfsonnen traf

Wie König Sigurd gen Alfheim kam

Wie die Geschwister Rat hielten

Wie Alf und Erek erschlagen wurden

Wie König Sigurd Hochzeit hielt

 

Buch der Betrachtung

 

Gnomen

Widmung einer Tragödie

Helle Nächte

Schicksalslied

An den Schlaf

Dichterlos

 

Neue Gedichte

 

Erstes Buch

 

Lübeck und Carolath

 

Genesung

Mythus vom Dampf

Herbstnacht

Der Äther

Fausts Jugendgesang

Im Frühling

Lieder zu Volksweisen

1. Der Landsknecht

2. Betrogen

3. Lieb' und Leid

Abschied

Unterwegs

Aus Griechenland

Ritornelle von den griechischen Inseln

Korfu

Ithaka

Lesbos

Paros

Naxos

Salamis

Thermia

Kreta

Delos

Chios

Hydra

Andros

Santorin

Letzter Gruß

Schwerer Abschied

Lied

Nach Sonnenrast

Elysium

Waldgespräch

Vom Beten

O du, vor dem die Stürme schweigen

Babel

Wandrers Nachtlied

Sonett

Historische Studien

Mein Friedensschluß

 

Lieder aus alter und neuer Zeit

Sprüche

 

Zweites Buch

 

München

 

Die Erde

Herakles auf dem Öta

Ich fuhr von St. Goar

Kein Hauch von Flur und Wald

Aus dem Schenkenbuch

Frühlingsmythus

Höchstes Leben

Die Braut

Auf dem See

Romanze

Mädchenlied

Gudruns Klage

Volkers Nachtgesang

Abschied von Lindau

Indische Weisheit

Blauer Himmel

Wort und Schrift

Die Sehnsucht des Weltweisen

Der Tod des Tiberius

Der Bildhauer des Hadrian

Sonett des Dante

Palmsonntagmorgen

Zwei Psalmen

Gesang des Priesters

 

Gedichte und Gedenkblätter

 

Lieder aus alter und neuer Zeit

 

Erstes Buch

 

Schön Ellen

Omar

König Nomans Zins

Der Spielmann von Lys

Die Nacht zu Belforest

Bothwell

Märchen

Rheinfahrt

Liebesleben

Theodor Körner

Idyll

Vorüber!

Gisella

Tempora mutantur

Weihnacht

Ihr klugen Jungfraun

 

Erinnerungen aus Griechenland

Sprüche

Zwölf Jugendlieder

 

Zweites Buch

 

Sommernacht

Julin

Irene

Mädchenlieder

Witwenleid

Scheidelieder

Sintram

Traumleben

Lied

Ehespruch

Reformation

Geschichte und Gegenwart

In ein Album

Schulgeschichten

Eutin

Erste Begegnung

Die Lachswehr

Ein Traum

Am 26. August 1859

Um Mitternacht

Mittagszauber

Am Ostersamstag

 

Heroldsrufe

 

Deutschland

Wie rauscht ihr Waldesschatten

Klage

Konferenz von London

Böse Träume

Fahnentreu

Ein Gedenkblatt

An. F.C.

Halte die Hoffnung fest

Pause

Ungeduld

Wann, o wann?

Seid eins!

Gesang der Prätorianer

Einst geschieht's

Deutschlands Beruf

Beim Ausbruche des Krieges mit Dänemark

Das Lied von Düppel

Musikfest

In den Tagen des Konflikts

Zur Antwort

Eiserne Zeit

Das Lied vom Reiche

Am Jahresschlusse

Den Bauleuten

Frühlingslied

Was wir wollen

Vorwärts!

Hanseatisches Festlied

Deutsches Leben

Aus den Salzburger Tagen

Ein Ruf über den Main

Harr' aus!

Deutsche Wanderschaft

An König Wilhelm

Benedikt 13

Drei Vögel

Kriegslied

Ein Psalm wider Babel

Deutsche Siege

An der Mosel

Am dritten September

Trinkspruch

Der Ulan

An Deutschland

Zur Friedensfeier

 

Spätherbstblätter

 

Der Spielmann

Nausikaa

Der Tod des Perikles

Wittenborg

Aus verschollenen Tagen

In der Frühe

Unter den alten Rüstern

König Abels Ende

Mittsommernacht

Lied und Ton

Hütet euch!

Romanze

An die Sonne

Regenzeit

Ferien

Erinnerung

Charmion

Ein Brief

Aus Travemünde

Deprekation

Der Nil

Lebensstimmung

An eine junge Sängerin

Am Hünengrabe

Eine Sommernacht

Sonntagsmorgen im Walde

 

Spielmanns Heimkehr

 

Ostseelieder

 

Idyllen

Das Mädchen vom Don

Eine Seeräubergeschichte

Gelegenheitsgedichte

Sprüche

 

Festlieder

Einem Freunde ins Album

An C.G.B

Überfall

Einem Schulmanne

An L.G.H.

In das Mozartalbum

Krokodilromanze

Als Epilog

Sprüche

 

Lieder aus alter und neuer Zeit

 

Nachlese älterer Gedichte

 

König Artus' Tod

Die Goldgräber

Höchstädt

Gruß aus dem Gebirge

Gela

Frühlingsfeier in Athen

Mädchenlied

Neugriechischer Mythus

Ein Brief

Frühling

Hochsommer

Stoßseufzer

Äquinoktium

Die Schöne spricht:

Transeat!

Zwei Mädchenlieder

1. Spanisch

2. Nordisch

Versuchung

Im Harz

Schwaneck

Heimgekehrt

Die Sängerin

Romanze vom Werwolf

Romanze vom Elfenbrunnen

Parabel

Pfarrhausidyll

Rätsel

Deutsches Aufgebot

Lieder aus einem Singspiele: Der Rattenfänger von Bacharach

Helena

Nach Pindar

 

Distichen aus dem Wintertagebuche

 

 

 

 

Gedichte, E. Geibel

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849615147

 

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Emanuel Geibel – Biografie und Bibliografie

 

Dichter, geb. 17. Okt. 1815 in Lübeck, gest. daselbst 6. April 1884, Sohn eines Predigers, studierte auf den Universitäten Bonn und Berlin anfänglich Theologie, dann klassische und romanische Philologie. 1838–39 hielt er sich in Athen auf, z. T. als Erzieher im Hause des russischen Gesandten, und übersetzte mit seinem Freund Ernst Curtius griechische Gedichte, die als »Klassische Studien« (Bonn 1840) erschienen. Im Sommer 1840 kehrte G. nach Deutschland zurück, ließ bald darauf die erste Sammlung seiner »Gedichte« (Berl. 1840; 129. Aufl., Stuttg. 1902) erscheinen und hatte noch immer die Absicht, sich für romanische Sprachen an irgend einer deutschen Universität zu habilitieren, doch siegten seine poetischen Neigungen und Stimmungen über die wissenschaftlichen Pläne. Er gab seine »Zeitstimmen« (Lübeck 1841, 3. Aufl. 1846) heraus, mit denen er in die Reihe der »politischen« Dichter der 1840er Jahre trat; doch bekannte er sich in dem Gedicht »An Georg Herwegh« als entschiedenen Gegner des poetisch-politischen Radikalismus. Während des Winters 1842/43 entstand seine dramatische Erstlingsarbeit, die Tragödie »König Roderich« (Stuttg. 1844), von regelmäßigem Bau, aber ohne dramatische Kraft. 1843 erhielt G. von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen einen mäßigen Jahresgehalt, der ihm gestattete, in Unabhängigkeit seinen poetischen Bestrebungen zu leben, die jetzt Teilnahme in weitern Kreisen fanden. Größere Vertiefung und Selbständigkeit zeigten schon diejenigen Dichtungen, durch die er die neuen Auflagen seines ersten Bandes Gedichte vermehrte, und entschiedene Fortschritte verrieten seine kräftigen »Zwölf Sonette für Schleswig-Holstein« (Lübeck 1846) und das kleine farbenprächtige Epos »König Sigurds Brautfahrt« (Berl. 1846; 4. Aufl., Stuttg. 1877). Nachdem G. den Sommer 1843 in St. Goar am Rhein im freundschaftlichen Verkehr mit Freiligrath verlebt hatte, ging er 1844 nach Berlin, wo er für Mendelssohn-Bartholdy 1846 die Oper »Loreley« (2. Aufl., Hannov. 1861) dichtete, die wegen des frühen Todes des Komponisten leider unvollendet blieb, und veröffentlichte bald darauf die zweite Sammlung seiner Gedichte, die »Juniuslieder« (Stuttg. 1848, 33. Aufl. 1901), die an poetischem Gehalt und künstlerischer Formvollendung die oft allzu weiche erste Sammlung weit überragten. 1851 wurde G. durch König Maximilian II. von Bayern als Honorarprofessor der Ästhetik an die Universität München berufen. Bald zum Kapitular des neugegründeten Maximiliansordens ernannt, in den persönlichen Adelstand erhoben, durch ein vertrautes Verhältnis zu dem literaturfreundlichen Herrscher ausgezeichnet und als Haupt jener dichterischen Genossenschaft anerkannt, die sich in den 1850er Jahren in München sammelte, schien G. in seltener Weise vom Glück begünstigt. Aber bereits 1855 verlor er seine geliebte jugendliche Gattin Ada, mit der er sich 1852 verheiratet hatte; auch erwies sich das Klima von München seiner Gesundheit verderblich. Schon vor dem Tode des Königs Max lebte G. wieder einen Teil des Jahres in Lübeck; 1869 legte er alle seine Stellungen nieder und nahm wieder in Lübeck seinen bleibenden Wohnsitz. Für die ihm entzogene Pension aus der bayrischen Kabinettskasse hatte ihm König Wilhelm I. von Preußen einen entsprechenden Jahresgehalt verliehen. Geibels bedeutendster poetischer Aufschwung fällt in die Zeit seines Aufenthalts in München. Mehr noch als seine Tragödie »Brunhild« (Stuttg. 1858,5. Aufl. 1890) und das graziöse Lustspiel »Meister Andrea« (das. 1855, 2. Aufl. 1873) erwiesen die »Neuen Gedichte« (das. 1856, 24. Aufl. 1897) Geibels Bedeutung. Sämtliche Gedichte dieser dritten Sammlung erschienen tiefer, ernster, gewichtiger, dabei so formschön wie die besten der frühern Bände. Neben der Innigkeit echter Lyrik, die in den Gedichten des Zyklus »Ada« gipfelte, sprachen lyrisch-epische Meisterstücke, wie: der »Mythus vom Dampf«, »Babel«, »Der Bildhauer des Hadrian«, »Der Tod des Tiberius«, die tiefste Eigentümlichkeit des gereiften Dichters vollendet aus. Ein gleich ernster Gehalt zeichnete auch die »Gedichte und Gedenkblätter« (Stuttg. 1864, 9. Aufl. 1885), die vierte Sammlung der Geibelschen Gedichte, aus, während die Sammlung seiner letzten Gedichte: »Spätherbstblätter« (das. 1877, 7. Aufl. 1893), nur noch einzelne vollendet schöne Lieder und ergreifende Bilder enthält. Während seines Münchener Aufenthalts hatte G. im Verein mit Paul Heyse das »Spanische Liederbuch« (3. Aufl., Berl. 1904), mit F. A. v. Schack den »Romanzero der Spanier und Portugiesen« (Stuttg. 1860), mit Heinrich Leuthold »Fünf Bücher französischer Lyrik« (das. 1862) übertragen, auch »Ein Münchener Dichterbuch«, eine Art Musenalmanach der in München lebenden Poeten (das. 1862, 3. Aufl. 1863), herausgegeben. Seit seiner Rückkehr nach Lübeck veröffentlichte er noch die preisgekrönte Tragödie »Sophonisbe« (Stuttg. 1868, 5. Aufl. 1901), die größtenteils dem deutsch-französischen Krieg entstammten schwungvollen Zeitgedichte »Heroldsrufe« (das. 1871, 6. Aufl. 1902), das »Klassische Liederbuch; Griechen und Römer in deutscher Nachbildung« (Berl. 1875, 6. Aufl. 1896) und die kleinere Dichtung »Echtes Gold wird klar im Feuer« (Schwer. 1882, 3. Aufl. 1882). Seine »Gesammelten Werke« erschienen in 8 Bänden (Stuttg. 1883, 3. Aufl. 1893); daran reihen sich noch die »Gedichte aus dem Nachlass« (1.- 5. Aufl., das. 1897). Seine »Briefe an Karl Freiherrn v. d. Malsburg« gab A. Duncker (Berl. 1885) heraus. Am 18. Okt. 1889 wurde sein Standbild (von Volz) in Lübeck errichtet. Vgl. Goedeke, Emanuel G. (Stuttg. 1869, nur Bd. 1); Scherer, Emanuel G., Rede (Berl. 1884); Gaedertz, Emanuel Geibel-Denkwürdigkeiten (das. 1886), und Emanuel G., ein deutsches Dichterleben (Leipz. 1897); Th. Litzmann, Emanuel G., aus Erinnerungen, Briefen und Tagebüchern (das. 1887); Leimbach, E. Geibels Leben etc. (2. Aufl. von Trippenbach, Wolfenb. 1894).

 

 

 

 

Jugendgedichte

 

 

An Klara Kugler

 

Wie lieblich fließt durch grüne Tannen

Auf Böhmens Höhn der Sonne Strahl!

Durchs Dickicht rauscht das Reh von dannen,

Durch Felsen blinkt der Quell ins Tal,

Und fern zu blauen Bergeswarten

Verliert sich träumend Aug' und Sinn,

Du aber wandelst durch den Garten

In stiller Anmut lächelnd hin.

 

Und wie dein Blick mit leiser Frage

Sich freundlich zu dem meinen neigt,

Da muß ich denken jener Tage,

Die mir zuerst dein Herz gezeigt;

Da ich, ein ungestümer Knabe,

Von dunklem Jugenddrang bewegt

Der ersten Lieder frühe Gabe

Schamrot in deine Hand gelegt.

 

Ach, damals klang's mir leise wider,

Was ich voll Sehnsucht vorgefühlt,

Und flatternd irrten meine Lieder,

Wie wenn der Wind in Saiten wühlt.

Noch schwankte vor dem jungen Herzen

Die Welt mir wie ein goldner Traum;

Allein den Abgrund aller Schmerzen,

Der Freuden Gipfel ahnt' ich kaum.

 

Doch anders ward es. Leid und Wonne,

Nun hab' ich sie zum Grund erprobt;

Mich hat versengt des Südens Sonne,

Mich hat des Nordens Sturm umtobt.

Ich trank der Liebe vollsten Sprudel,

Ich weint' um die verlorne Lust;

Doch in des Lebens wildem Strudel

Ward ich des Zieles mir bewußt.

 

Wenn draußen der verworrne Reigen

Des Tages laut und lauter scholl,

Lernt' ich zum Born hinabzusteigen,

Aus dem mir ew'ge Klarheit quoll.

Mir spielte wie mit kühler Schwinge

Ums Haupt der Odem der Natur,

Und einsam den Gesang der Dinge

Vernahm mein Ohr aus Wald und Flur.

 

Da ward es hell mir im Gemüte,

Ich sah durch eines Geistes Wehn

Der Zeiten Schritt, der Blumen Blüte

In heil'ger Ordnung wechselnd gehn;

Ich sah den Tod das Sein gebären,

Den Einklang hört' ich durch im Zwist,

Und ahnend lernt' ich tief verehren

Das Wunder dessen, was da ist.

 

Was so im Busen ich getragen,

Was ich gekämpft, verfehlt, ersiegt,

Das laß dir nun dies Büchlein sagen,

Drin meine Seele vor dir liegt.

So nimm es hin! Und wuchert munter

Manch buntes Unkraut auch noch heut:

Schon sind die Erstlingshalme drunter

Der Ernte, die mein Leben beut.

 

Marienbad, im Julius 1846.

 

 

Erstes Buch - Lübeck und Bonn

 

1834-1835.

 

Rheinsage

 

Am Rhein, am grünen Rheine,

Da ist so mild die Nacht,

Die Rebenhügel liegen

In goldner Mondenpracht.

 

Und an den Hügeln wandelt

Ein hoher Schatten her

Mit Schwert und Purpurmantel,

Die Krone von Golde schwer.

 

Das ist der Karl, der Kaiser,

Der mit gewalt'ger Hand

Vor vielen hundert Jahren

Geherrscht im deutschen Land.

 

Er ist heraufgestiegen

Zu Aachen aus der Gruft

Und segnet seine Reben

Und atmet Traubenduft.

 

Bei Rüdesheim da funkelt

Der Mond ins Wasser hinein

Und baut eine goldene Brücke

Wohl über den grünen Rhein.

 

Der Kaiser geht hinüber

Und schreitet langsam fort

Und segnet längs dem Strome

Die Reben an jedem Ort.

 

Dann kehrt er heim nach Aachen

Und schläft in seiner Gruft,

Bis ihn im neuen Jahre

Erweckt der Trauben Duft.

 

Wir aber füllen die Römer

Und trinken im goldenen Saft

Uns deutsches Heldenfeuer

Und deutsche Heldenkraft.

 

 

Zigeunerleben

 

Im Schatten des Waldes, im Buchengezweig,

Da regt sich's und raschelt's und flüstert zugleich;

Es flackern die Flammen, es gaukelt der Schein

Um bunte Gestalten, um Laub und Gestein.

 

Das ist der Zigeuner bewegliche Schar,

Mit blitzendem Aug' und mit wallendem Haar,

Gesäugt an des Niles geheiligter Flut,

Gebräunt von Hispaniens südlicher Glut.

 

Ums lodernde Feuer im schwellenden Grün,

Da lagern die Männer verwildert und kühn,

Da kauern die Weiber und rüsten das Mahl

Und füllen geschäftig den alten Pokal.

 

Und Sagen und Lieder ertönen im Rund,

Wie Spaniens Gärten so blühend und bunt,

Und magische Sprüche für Not und Gefahr

Verkündet die Alte der horchenden Schar.

 

Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz;

Da sprühen die Fackeln im rötlichen Glanz,

Heiß lockt die Gitarre, die Zimbel erklingt,

Wie wilder und wilder der Reigen sich schlingt.

 

Dann ruhn sie ermüdet vom nächtlichen Reihn;

Es rauschen die Wipfel in Schlummer sie ein,

Und die aus der sonnigen Heimat verbannt,

Sie schauen im Traum das gesegnete Land.

 

Doch wie nun im Osten der Morgen erwacht,

Verlöschen die schönen Gebilde der Nacht;

Laut scharret das Maultier bei Tagesbeginn,

Fort ziehn die Gestalten. - Wer sagt dir, wohin?

 

 

Einer jungen Freundin

 

(Mit Gedichten.)

 

Es kommt dies Büchlein zu dir fein

Und möchte gern dein Garten sein.

Zwischen den Blumen, die ihn zieren,

Führ' deine Gedanken hübsch spazieren.

Wirst manches finden, was dich freut:

Rosen im dunkeln Grün verstreut,

Nelk', Apfelblüt' und Rosmarin

Und Falter, die dazwischen ziehn;

Auch alte Wipfel leis und lind

Gerührt vom lauen Sommerwind.

Und kommt dir's manchmal vor beim Lauschen,

Als sei dir wohlbekannt das Rauschen,

So denk', was rauscht und klingt und blüht,

Das ist am Ende mein Gemüt.

Und bist du größer, wirst du sehn,

Daß zwischen den Rosen auch Disteln stehn.

Zürn' aber drum dem Gärtner nicht;

Er ließ sie bei den Blumen licht,

Damit die Esel und Rezensenten

Für sich doch auch was finden könnten.

 

 

Der Knabe mit dem Wunderhorn

 

Ich bin ein lust'ger Geselle,

Wer könnt' auf Erden fröhlicher sein!

Mein Rößlein so helle, so helle,

Das trägt mich mit Windesschnelle

Ins blühende Leben hinein -

Trara!

Ins blühende Leben hinein.

 

Es tönt an meinem Munde

Ein silbernes Horn von süßem Schall,

Es tönt wohl manche Stunde,

Von Fels und Wald in der Runde

Antwortet der Widerhall -

Trara!

Antwortet der Widerhall.

 

Und komm' ich zu festlichen Tänzen,

Zu Scherz und Spiel im sonnigen Wald,

Wo schmachtende Augen mir glänzen

Und Blumen den Becher bekränzen,

Da schwing' ich vom Roß mich alsbald -

Trara!

Da schwing' ich vom Roß mich alsbald.

 

Süß lockt die Gitarre zum Reigen,

Ich küsse die Mädchen, ich trinke den Wein;

Doch will hinter blühenden Zweigen

Die purpurne Sonne sich neigen,

Da muß es geschieden sein -

Trara!

Da muß es geschieden sein.

 

Es zieht mich hinaus in die Ferne;

Ich gebe dem flüchtigen Rosse den Sporn.

Ade! Wohl blieb' ich noch gerne,

Doch winken schon andere Sterne,

Und grüßend vertönet das Horn -

Trara!

Und grüßend vertönet das Horn.

 

 

Pergolese

 

Endlich ist das Werk vollendet,

Und der fromme Meister sendet

Seinen Dank zu Gottes Thron;

Da erbraust in prächt'gen Wogen

Durch des Domes stolze Bogen

Schon Gesang und Orgelton:

 

Stabat mater dolorosa

Iuxta crucem lacrimosa,

Dum pendebat filius,

Cuius animam gementem,

Contristatam ac dolentem

Pertransivit gladius.

 

Und der Gottesmutter Schmerzen

Rühren mächtig aller Herzen,

Wie die Orgel tiefer schwillt;

Doch in schönen Himmelstönen

Muß sich selbst die Qual versöhnen,

Und der Wehmut Träne quillt.

 

Quis est homo, qui non fleret,

Christi matrem si videret

In tanto supplicio;

Quis non posset contristari,

Piam matrem contemplari

Dolentem cum filio!

 

Frommer Schauer, heil'ges Bangen

Hält des Meisters Seel' umfangen,

Todesahnung ernst und mild;

Doch in gläubigem Vertrauen

Sehn wir zum Altar ihn schauen

Auf der Jungfrau Gnadenbild.

 

Virgo virginum praeclara,

Mihi iam non sis amara,

Fac me tecum plangere,

Fac, ut portem Christi mortem,

Passionis fac consortem

Et plagas recolere!

 

Horch! Da tönen Seraphslieder

In den Chor der Frommen nieder,

Wunder ahnend lauscht das Ohr;

Erdwärts steigen sel'ge Geister,

Tragen himmelan den Meister,

Und das Lied rauscht mit empor:

 

Fac me cruce custodiri,

Morte Christi praemuniri,

Confoveri gratia;

Quando corpus morietur,

Fac, ut animae donetur

Paradisi gloria.

 

 

Rothenburg

 

Der Dichter kommt mit leichtem Mut gezogen

Durch grüne Triften und durch Korneswogen;

Da steigt vor ihm auf wald'gem Bergeskranze

Ein Schloß empor im Abendsonnenglanze.

 

Bald ist der steile Gipfel kühn erklommen;

Bald hat den Gast der Burghof aufgenommen;

Dort stehn als Wächter, eingelullt in Träume,

Die alten blütenduft'gen Lindenbäume.

 

Des Tores Wölbung ist in Schutt zerfallen

Und ungehindert tritt er in die Hallen,

In die mit goldnem Strahl die Sonne schauet,

In die von oben klar der Himmel blauet.

 

Auf einen moos'gen Stein setzt er sich schweigend,

Er stützt das Haupt, es in die Rechte neigend,

Und läßt in freiem Spiele die Gedanken

Sich mit dem Efeu um die Trümmer ranken:

 

"Du altes Schloß, wie bist du still geworden,

Und schollst so laut einst von der Lust Akkorden!

Wie ist der helle Schmuck dir abgefallen,

Und glänztest einst das herrlichste von allen!

 

Hier fanden sonst zu Spiel und lust'gem Feste

In buntem Schwarm sich hundert edle Gäste;

Kein hoher Wandrer zog vorbei der Stätte,

Der unter deinem Dach geruht nicht hätte.

 

Nun spielen in des Windes leisem Kosen

Holundersträuche nur und wilde Rosen,

Und nur der Sonne, nur des Mondes Schimmer,

In deinen Hallen rasten sie noch immer.

 

Hier stürzte sich in raschen Melodien

Trompetenjubel von den Galerien;

Die Schleppen rauschten, und die Sporen klangen,

Wenn sich im Fackeltanz die Paare schwangen.

 

Jetzt hörst du nur das Lied der Nachtigallen

Aus den umbüschten Mauerblenden schallen;

Leuchtkäfer lassen märchenhaft im Dunkeln

Dazu den lichten Reigen nächtlich funkeln.

 

Einst schmückten Scharlachdecken diese Wände,

Durchwirkt mit lautern Goldes reicher Spende;

Vom grauen Turme wehten bunte Fahnen,

Die stolzen Zeichen der erlauchten Ahnen.

 

Nun läßt der Himmel seine Purpurgluten

In vollen Strömen um die Trümmer fluten,

Und von den Zinnen seh' ich Efeuranken,

Vergänglichkeit, dein grünes Wappen, schwanken.

 

Dort vom Altane sah im Abendstrahle

Des Burgherrn ros'ge Tochter wohl zu Tale

Und barg geheimnisvoll im reinen Sinne

Den ersten süßen Blütentraum der Minne.

 

Nun quellen Rosen aus des Söllers Spalten,

Die eben den verschämten Kelch entfalten,

Und Schmetterlinge seh' ich still daneben,

Die Geister jener Liebesträume, schweben.

 

Du altes Schloß, ich kann nicht um dich weinen,

Blüht holdes Leben doch aus deinen Steinen;

Wie eine Leiche hab' ich dich gefunden,

Der man den Sarg mit Blumen schön umwunden."

 

So sprach der Dichter, und im Spätrot schienen

Ihm einen Gruß zu winken die Ruinen;

Er aber schritt, die Brust voll junger Lieder,

Vom alten Schloß zur goldnen Au hernieder.

 

 

Nachtlied

 

Der Mond kommt still gegangen

Mit seinem goldnen Schein,

Da schläft in holdem Prangen

Die müde Erde ein.

 

Im Traum die Wipfel weben,

Die Quellen rauschen sacht;

Singende Engel durchschweben

Die blaue Sternennacht.

 

Und auf den Lüften schwanken

Aus manchem treuen Sinn

Viel tausend Liebesgedanken

Über die Schläfer hin.

 

Und drunten im Tale, da funkeln

Die Fenster von Liebchens Haus;

Ich aber blicke im Dunkeln

Still in die Welt hinaus.

 

 

Vorüber!

 

O darum ist der Lenz so schön

Mit Duft und Strahl und Lied,

Weil singend über Tal und Höhn

So bald er weiter zieht;

 

Und darum ist so süß der Traum,

Den erste Liebe webt,

Weil schneller wie die Blüt' am Baum

Er hinwelkt und verschwebt.

 

Und doch! Er läßt so still erwärmt,

So reich das Herz zurück;

Ich hab' geliebt, ich hab' geschwärmt,

Ich preis' auch das ein Glück.

 

Gesogen hab' ich Strahl auf Strahl

Ins Herz den kurzen Tag;

Die schöne Sonne sinkt zu Tal.

Nun komme, was kommen mag!

 

Sei's bittres Leid, sei's neue Lust,

Es soll getragen sein:

Der sichre Schatz in meiner Brust

Bleibt dennoch ewig mein.

 

Das sterbende Kind

 

Wie doch so still dir am Herzen

Ruhet das Kind!

Weiß nicht, wie Mutterschmerzen

So herbe sind.

Auf Stirn und Lippen und Wangen

Ist schon vergangen

Das süße Rot;

Und dennoch heimlicherweise

Lächelt es leise -

Leise

Küsset der Tod.

 

 

Zwei Könige

 

Zwei Könige saßen auf Orkadal,

Hell flammten die Kerzen im Pfeilersaal.

 

Die Harfner sangen, es perlte der Wein,

Die Könige schauten finster drein.

 

Da sprach der eine: "Gib mir die Dirn'!

Ihr Aug' ist blau, schneeweiß ihre Stirn."

 

Der andre versetzte in grimmem Zorn:

"Mein ist sie und bleibt sie, ich hab's geschworn."

 

Kein Wort mehr sprachen die Könige drauf,

Sie nahmen die Schwerter und stunden auf.

 

Sie schritten herfür aus der leuchtenden Hall';

Tief lag der Schnee an des Schlosses Wall.

 

Es sprühten die Fackeln, es blitzte der Stahl -

Zwei Könige sanken auf Orkadal.

 

 

Einkehr

 

Der Staub ist heiß, die Sonne glüht,

Vom langen Wandern bin ich müd;

Sieh da, im Schatten der Linden

Muß ich ein Wirtshaus finden!

 

Gott grüß' dich, schöne Kellnerin!

Du siehst wohl, daß ich müde bin;

O reiche dem durstigen Zecher

Zum Rande voll den Becher!

 

Dein Wohl, dein Wohl, vielholdes Kind!

Ei, wie dir so rosig die Wangen sind,

Und deine Augen wie Kohlen,

Die funkeln schelmisch verstohlen.

 

Dein Wein ist süß, dein Wein ist klar;

Doch schau' ich dir auf die Lippen gar,

Da dünkt von deinem Munde

Ein Kuß mir noch süßer zur Stunde.

 

Du sagst nicht ja, du sagst nicht nein!

Da muß ich denn schon herzhaft sein;

Da hast ihn - gib mir ihn wieder! -

Was schlägst du die Augen nieder?

 

Ein braver Bursch, 'ne schöne Maid,

Wo die sich treffen allezeit,

Da soll ein Küßchen in Ehren

Ihnen kein Narr verwehren.

 

 

Apologie

 

Daß ich auch zur schönen Zeit des Frühlings

Morgens lange stets im Bette säume,

Darum wollt ihr, Freunde, mich verklagen?

Tut es immerhin! Euch hat beim Werden

Nicht die Muse freundlich angelächelt,

Und mit Morpheus' lieblichem Geschlechte

Seid ihr ganz und gar in herbem Zwiespalt.

Nicht die Wonne kennt ihr, auf dem Lager

Sich zu dehnen, wenn am offnen Fenster

Grünes Weinlaub schwankt im Sonnenschimmer

Und die Blüten rot und weiß hereinwehn.

Draußen in den Rosenbüschen flötet

Dann die Nachtigall, und wie die Töne

Lieblich sich durch meine Seele dehnen,

Spinnt der Morgentraum in halbem Wachen

Sich noch fort und wird zu holden Liedern.

Trifft mir endlich dann der Strahl die Wimpern,

Spring' ich rasch empor, auf weiße Blätter

Die gereimten Träume festzubannen.

Abends aber schleich' ich zur Geliebten,

Und sie liest es, was in süßer Dämmrung

Grüßend durch des Freundes Brust gezogen,

Und mit Küssen lohnt sie jede Zeile.

 

Sagt nun, ihr profanen Traumverächter,

Sagt nun, wollt ihr länger noch mich schelten?

 

 

Die beiden Engel

 

O kennst du, Herz, die beiden Schwesterengel,

Herabgestiegen aus dem Himmelreich:

Stillsegnend Freundschaft mit dem Lilienstengel,

Entzündend Liebe mit dem Rosenzweig?

 

Schwarzlockig ist die Liebe, feurig glühend,

Schön wie der Lenz, der hastig sprossen will;

Die Freundschaft blond, in sanftern Farben blühend,

Und wie die Sommernacht so mild und still;

 

Die Lieb' ein brausend Meer, wo im Gewimmel

Vieltausendfältig Wog' an Woge schlägt;

Freundschaft ein tiefer Bergsee, der den Himmel

Klar widerspiegelnd in den Fluten trägt.

 

Die Liebe bricht herein wie Wetterblitzen,

Die Freundschaft kommt wie dämmernd Mondenlicht;

Die Liebe will erwerben und besitzen,

Die Freundschaft opfert, doch sie fordert nicht.

 

Doch dreimal selig, dreimal hoch zu preisen

Das Herz, wo beide freundlich eingekehrt,

Und wo die Glut der Rose nicht dem leisen,

Geheimnisvollen Blühn der Lilie wehrt!

 

Schmetterling

 

Ein Wetterfähnlein ist mein Sinn,

Er schwankt und wankt im Lieben,

Er dreht sich her und dreht sich hin,

Von jedem Wind getrieben.

Ich weiß nicht, ist's mit mir allein,

Mag's andern auch so gehen?

An jedem Fenster groß und klein

Muß ich was Holdes sehen.

 

Heut klopf' ich bei der Blonden an

Und morgen bei der Braunen,

Und übermorgen muß ich dann

Der Schwarzen Reiz bestaunen.

Nur kann ich nimmer allzulang

Bei einer mich verweilen;

Macht mich ein dunkles Auge krank,

Ein blaues muß mich heilen.

 

Und leicht gewogen hier am Ort

Sind mir die ros'gen Schönen,

Denn jede hört ein Liebeswort

Zur Zither gern ertönen,

Und jede schwärmt auf ihre Art

Beim sanften Glanz der Sterne,

Und machst du's nur ein wenig zart,

So küßt auch jede gerne.

 

So fliehn mir denn in leiser Spur

Dahin die schnellen Stunden;

Ich seufze nicht, ich singe nur

Und weiß von keinen Wunden;

Bald bin ich dort, bald bin ich hier,

An Scherz und Spiel mich labend,

Und jeder Tag bringt Lieder mir

Und Küsse jeder Abend.

 

 

Der arme Taugenichts

 

Ich kann wahrhaftig doch nichts dafür,

Daß schief mir die Nas' im Gesichte steht,

Und daß sich's leichter zur Schenkentür

Als hinter dem Pflug auf dem Felde geht,

Und daß mir besser des Müllers Kind

Als unser dicker Herr Pfarrer gefällt -

Ich aber predige in den Wind;

Denn nimmer begreift mich die arge Welt.

 

Der Müller, der ist euch ein grimmer Kumpan!

Er sagt, ich wäre ein Taugenichts,

Und die Leute im Dorfe glauben daran,

Und auch sein rosiges Töchterlein spricht's.

Und wenn sie mich sieht am Mühlbach stehn,

Da rümpft sie das Näschen und zieht ein Gesicht,

Und weiß doch so zierlich dabei sich zu drehn,

Daß vor Ärger und Liebe das Herz mir bricht.

 

Nun klag' ich mein Leid den Bäumen da drauß,

Doch sie bleiben so stumm, doch sie bleiben so starr,

Und Kuckuck und Gimpel pfeifen mich aus,

Und die Käfer summen: du Narr! du Narr!

Und wird das nicht anders, und kommt's nicht bald,

So halt' ich's im Dorfe nimmermehr aus;

Da zieh' ich davon durch den großen Wald

Und streiche die Fiedel von Haus zu Haus.

 

 

Der Hidalgo

 

Es ist so süß, zu scherzen

Mit Liedern und mit Herzen

Und mit dem ernsten Streit.

Erglänzt des Mondes Schimmer,

Da treibt's mich fort vom Zimmer

Durch Platz und Gassen weit;

Da bin zur Lieb' ich immer

Wie zum Gefecht bereit.

 

Die Schönen von Sevilla

Mit Fächer und Mantilla

Blicken den Strom entlang;

Sie lauschen mit Gefallen,

Wenn meine Lieder schallen

Zum Mandolinenklang,

Und dunkle Rosen fallen

Mir vom Balkon zum Dank.

 

Ich trage, wenn ich singe,

Die Zither und die Klinge

Von Toledanischem Stahl.

Ich sing' an manchem Gitter

Und höhne manchen Ritter

Mit keckem Lied zumal.

Der Dame gilt die Zither,

Die Klinge dem Rival.

 

Auf denn zum Abenteuer!

Schon losch der Sonne Feuer

Hinter den Bergen aus;

Der Mondnacht Dämmerstunden,

Sie bringen Liebeskunden,

Sie bringen blut'gen Strauß;

Und Blumen oder Wunden

Trag' morgen ich nach Haus.

 

 

Der Page

 

Da ich nun entsagen müssen

Allem, was mein Herz erbeten,

Laß mich diese Schwelle küssen,

Die dein schöner Fuß betreten.

 

Darf ich auch als Ritter nimmer

Dir beglückt zur Seite schreiten,

Laß mich doch als Pagen immer

In die Messe dich begleiten.

 

Will ja treu sein und verschwiegen,

Tags dem kleinsten Winke lauschen,

Nachts auf deiner Schwelle liegen,

Mag auch Sturm und Hagel rauschen;

 

Will dir stets mit sitt'gen Grüßen

Morgens frische Rosen bringen,

Will des Abends dir zu Füßen

Lieder zur Gitarre singen;

 

Will den weißen Renner zäumen,

Wenn's dich lüstet frisch zu jagen,

Will dir in des Waldes Räumen

Dienend Speer und Falken tragen;

 

Will auf deinen Liebeswegen

Selbst den Fackelträger machen

Und am Tor mit blankem Degen,

Wenn den Freund du küssest, wachen.

 

Und das alles ohne Klage,

Ohne Flehn, nicht laut noch leise,

Wenn mir nach vollbrachtem Tage

Nur ein Lächeln wird zum Preise;

 

Wenn gleich einem Segenssterne,

Der mein ganzes Wesen lenket,

Nur dein Aug' aus weiter Ferne

Einen einz'gen Strahl mir schenket.

 

 

Im April

 

Du feuchter Frühlingsabend,

Wie hab' ich dich so gern!

Der Himmel wolkenverhangen,

Nur hie und da ein Stern.

 

Wie leiser Liebesodem

Hauchet so lau die Luft,

Es steiget aus allen Talen

Ein warmer Veilchenduft.

 

Ich möcht' ein Lied ersinnen,

Das diesem Abend gleich,

Und kann den Klang nicht finden,

So dunkel, mild und weich.

 

 

Feierabend

 

Wie sich am westlichen Himmel

Hinter den Bergen im Purpurgeflock

Die Sonne verliert,

Atmet die Brust freudiger auf

Und saugt begierig

Den kühl erfrischenden Hauch des Abends.

 

Stiller wird's in der Seele;

Ein ruhig heitrer See,

Dehnt sie sich weit;

Schwänen gleich

Ziehen Erinnerungen

Über den friedlichen Spiegel hin.

 

Ruhe, Ruhe

Säuselt mich an aus der Höhe.

Über das Auge sinkt

Leise die Wimper,

Und vom Wunderbaume der Nacht

Brech' ich des Schlummers liebliche Blüte,

Des Traumes Goldfrucht.

 

 

Der Zigeunerbube im Norden

 

Fern im Süd das schöne Spanien,

Spanien ist mein Heimatland,

Wo die schattigen Kastanien

Rauschen an des Ebro Strand,

Wo die Mandeln rötlich blühen,

Wo die heiße Traube winkt,

Und die Rosen schöner glühen,

Und das Mondlicht goldner blinkt.

 

Und nun wandr' ich mit der Laute

Traurig hier von Haus zu Haus,

Doch kein helles Auge schaute

Freundlich noch nach mir heraus.

Spärlich reicht man mir die Gaben,

Mürrisch heißet man mich gehn;

Ach, den armen braunen Knaben

Will kein einziger verstehn.

 

Dieser Nebel drückt mich nieder,

Der die Sonne mir entfernt,

Und die alten lust'gen Lieder

Hab' ich alle fast verlernt.

Immer in die Melodien

Schleicht der eine Klang sich ein:

"In die Heimat möcht' ich ziehen,

In das Land voll Sonnenschein!"

 

Als beim letzten Erntefeste

Man den großen Reigen hielt,

Hab' ich jüngst das allerbeste

Meiner Lieder aufgespielt.

Doch wie sich die Paare schwangen

In der Abendsonne Gold,

Sind auf meine dunkeln Wangen

Heiße Tränen hingerollt.

 

Ach, ich dachte bei dem Tanze

An des Vaterlandes Lust,

Wo im duft'gen Mondenglanze

Freier atmet jede Brust,

Wo sich bei der Zither Tönen

Jeder Fuß beflügelt schwingt,

Und der Knabe mit der Schönen

Glühend den Fandango schlingt.

 

Nein! Des Herzens sehnend Schlagen

Länger halt' ich's nicht zurück;

Will ja jeder Lust entsagen,

Laßt mir nur der Heimat Glück!

Fort zum Süden! Fort nach Spanien,

In das Land voll Sonnenschein!

Unterm Schatten der Kastanien

Muß ich einst begraben sein.

 

 

Frühlingsoffenbarung

 

Kommt her zum Frühlingswald, ihr Glaubenslosen!

Das ist ein Dom, drin pred'gen tausend Zungen;

Seht diese blühnden Säulen, diese Rosen,

Die lichte Wölbung, Grün in Grün verschlungen!

 

Wie Weihrauchswolken steigt der Blumen Düften,

Gleich goldnen Kerzen flammt das Licht der Sonnen,

Als Jubelhymnen fluten in den Lüften

Die Stimmen all von Vöglein, Laub und Bronnen.

 

Der Himmel selbst ist tief herabgesunken,

Daß liebend er der Erde sich vermähle;

Es schauern alle Wesen gottestrunken,

Und, wie verstockt auch, schauert eure Seele.

 

Und dann sprecht: Nein! Es ist ein hohl Getriebe,

Ein Uhrwerk ist's, wir kennen jeden Faden!

Sprecht: Nein! zu diesem Übermaß der Liebe,

Und von der Lippe weist den Kelch der Gnaden.

 

Ihr könnt es nicht. Und tätet ihr's: verwehen

Ins Nichts würd' eure Lästrung sonder Spuren

Und keinem Ohr vernommen untergehen

Im tausendstimm'gen Ja der Kreaturen.

 

Drei Bitten

 

Drei Bitten hab' ich für des Himmels Ohr,

Die send' ich täglich früh und spät empor:

Zum ersten, daß der Liebe reiner Born

Mir nie versieg' in Ungeduld und Zorn;

Zum zweiten, daß mir, was ich auch vernahm,

Ein Echo weck', ein Lied in Lust und Gram;

Zum dritten, wenn das letzte Lied verhallt,

Und wenn der Quell der Liebe leiser wallt,

Daß dann der Tod mich schnell mit sanfter Hand

Hinüberführ' in jenes bessere Land,

Wo ewig ungetrübt die Liebe quillt,

Und wo das Lied als einz'ge Sprache gilt.

 

 

O stille dies Verlangen!

 

O stille dies Verlangen,

Stille die süße Pein!

Zu seligem Umfangen

Laß den Geliebten ein!

Schon liegt die Welt im Traume,

Blühet die duft'ge Nacht;

Der Mond im blauen Raume

Hält für die Liebe Wacht.

Wo zwei sich treu umfangen,

Da gibt er den holdesten Schein.

O stille dies Verlangen,

Laß den Geliebten ein!

 

Du bist das süße Feuer,

Das mir am Herzen zehrt;

Lüfte, lüfte den Schleier,

Der nun so lang mir wehrt!

Laß mich vom rosigen Munde

Küssen die Seele dir,

Aus meines Busens Grunde

Nimm meine Seele dafür -

O stille dies Verlangen,

Stille die süße Pein,

Zu seligem Umfangen

Laß den Geliebten ein!

 

Die goldnen Sterne grüßen

So klar vom Himmelszelt,

Es geht ein Wehn und Küssen

Heimlich durch alle Welt,

Die Blumen selber neigen

Sehnsüchtig einander sich zu,

Die Nachtigall singt in den Zweigen -

Träume, liebe auch du!

O stille dies Verlangen,

Laß den Geliebten ein!

Von Lieb' und Traum umfangen

Wollen wir selig sein.

 

 

Im Weinberg

 

Ich hatt' im Weinberg jüngst zu tun,

Da fand ich in Gedanken

Meinen langen Magister ruhn

Mitten unter den Ranken.

 

Schmunzelt' er süß und streckte sich faul,

Schaut' empor zu den Lauben,

Rief: "O wachse mir doch ins Maul,

Allerschönste der Trauben!"

 

"Freund, sei kein Narr, steh' auf, greif zu!

Wirst sie sonst nimmer erreichen;

Um einen Hasenfuß wie du

Geschehn keine Wunder und Zeichen!"

 

 

Spielmanns Lied

 

Und legt ihr zwischen mich und sie

Auch Strom und Tal und Hügel,

Gestrenge Herrn, ihr trennt uns nie,

Das Lied, das Lied hat Flügel.

Ich bin ein Spielmann wohlbekannt,

Ich mache mich auf die Reise,

Und sing' hinfort durchs ganze Land

Nur noch die eine Weise:

"Ich habe dich lieb, du Süße,

Du meine Lust und Qual,

Ich habe dich lieb und grüße

Dich tausend, tausendmal!"

 

Und wandr' ich durch den laub'gen Wald,

Wo Fink und Amsel schweifen:

Mein Lied erlauscht das Völkchen bald

Und hebt es an zu pfeifen.

Und auf der Heide hört's der Wind,

Der spannt die Flügel heiter

Und trägt es über den Strom geschwind

Und über den Berg und weiter:

"Ich habe dich lieb, du Süße,

Du meine Lust und Qual,

Ich habe dich lieb und grüße

Dich tausend, tausendmal!"

 

Durch Stadt und Dorf, durch Wies' und Korn

Spiel' ich's auf meinen Zügen,

Da singen's bald zu Nacht am Born

Die Mägde mit den Krügen,

Der Jäger summt es vor sich her,

Spürt er im Buchenhage,

Der Fischer wirft sein Netz ins Meer

Und singt's zum Ruderschlage:

"Ich habe dich lieb, du Süße,

Du meine Lust und Qual,

Ich habe dich lieb und grüße

Dich tausend, tausendmal!"

 

Und frischer Wind und Waldvöglein

Und Fischer, Mägd' und Jäger,

Die müssen alle Boten sein

Und meiner Liebe Träger.

So kommt's im Ernst, so kommt's im Scherz

Zu deinem Ohr am Ende;

Und wenn du's hörst, da pocht dein Herz,

Du spürst es, wer es sende:

"Ich habe dich lieb, du Süße,

Du meine Lust und Qual,

Ich habe dich lieb und grüße

Dich tausend, tausendmal!"

 

König Dichter

 

Der Dichter steht mit dem Zauberstab

Auf wolkigem Bergesthrone

Und schaut auf Land und Meer hinab

Und blickt in jede Zone.

 

Für seine Lieder nah und fern

Sucht er den Schmuck, den besten;

Mit ihren Schätzen dienen ihm gern

Der Osten und der Westen.

 

An goldnen Quellen läßt er kühn

Arabiens Palmen rauschen,

Läßt unter duft'gem Lindengrün

Die deutschen Veilchen lauschen.

 

Er winkt, da öffnet die Ros' in Glut

Des Kelches Heiligtume,

Und schimmernd grüßt aus blauer Flut

Den Mond die Lotosblume.

 

Er steigt hinab in den schwarzen Schacht,

Taucht in des Ozeans Wellen

Und sucht der roten Rubinen Pracht

Und bricht die Perlen, die hellen.

 

Er gibt dem Schwane Wort und Klang,

Er heißt die Nachtigall flöten,

Und prächtig weben in seinem Gesang

Sich Morgen- und Abendröten.

 

Er läßt das weite, unendliche Meer

In seine Lieder wogen,

Ja, Sonne, Mond und Sternenheer

Ruft er vom Himmelsbogen.

 

Und alles fügt sich ihm sogleich,

Will ihn als König grüßen;

Er aber legt sein ganzes Reich

Dem schönsten Kind zu Füßen.

 

 

Lieder als Intermezzo

 

1.

 

Wenn die Sonne hoch und heiter

Lächelt, wenn der Tag sich neigt,

Liebe bleibt die goldne Leiter,

Drauf das Herz zum Himmel steigt;

 

Ob der Jüngling sie empfinde,

Den es zur Geliebten zieht,

Ob die Mutter sie dem Kinde

Sing' als süßes Wiegenlied,

 

Ob der Freund dem Freund sie spende,

Den er fest im Arme hält,

Ob der hohe Greis sie wende

Auf den weiten Kreis der Welt

 

Ob der Heimat sie der Streiter

Zolle, wenn er wund sich neigt:

Liebe bleibt die goldne Leiter,

Drauf das Herz zum Himmel steigt.

 

 

2.

 

Und als ich aufstand früh am Tag

Und meinte, daß es noch Winter sei,

Da jauchzte schon mit lustigem Schlag

Die Lerch' an meinem Fenster frei:

Tirili, tirili! Vom blöden Traum,

Langschläfer, bist du endlich erwacht?

Du schliefst und merktest das Süße kaum,

Denn sacht, denn sacht

Ist kommen der Frühling über Nacht.

 

Und als ich schaute zum Himmelsraum,

Da war er so blau, da war er so weit;

Und als ich blickt' auf Strauch und Baum,

Da trugen sie all' ein grünes Kleid.

Und als ich sah in die eigene Brust,

Da saß die Liebe darin und sang,

Was selber so süß ich nimmer gewußt;

Das klang, das klang

Und soll nun klingen mein Leben lang.

 

 

3.