Auf einem Friedhof in Garmisch steht vor dem Hintergrund der Berge ein Grabstein. Auf dem Stein ist eine runde Porzellanplakette mit einem Foto angebracht; es zeigt einen Bauernjungen, der eine Kuh umarmt. Dieser Junge kam als Soldat im Zweiten Weltkrieg ums Leben. Dieses Buch ist ihm und all den jungen Männern gewidmet, die dem Ruf ihres Landes gefolgt sind, auch wenn sie den Krieg nie gewollt hatten.

Von oben sah es so aus, als verschmelze der Kreis aus Menschen, als sich alle neben der Tragfläche in die Arme fielen und zu einer großen Masse wurden, die weiter anwuchs, als die Lücken zwischen ihnen schwanden.

* In diversen Chroniken und Berichten über die Geschichte des Jagdgeschwaders 27 wird der Name mit »Franz Stiegler« wiedergegeben. Der Betreffende selbst dürfte den Namen nach seiner Emigration nach Kanada angepasst haben. – Anm. d. Ü.

* Franz erinnert sich an das, was er ihm gesagt hat: »Schauen Sie, ich habe hier ein Loch, und wenn Sie nicht auf der Stelle still sind, kann ich für nichts garantieren.«

* »Er war der beste Segelpilot von uns allen«, erinnerte sich Franz. »Wir waren Brüder und die besten Freunde.«

* »Das war nicht deine Entscheidung, wann du zur Luftwaffe kamst«, erinnerte sich Franz. »Das wurde für dich entschieden.«

* Anders als Franz, der keinen Universitätsabschluss hatte und sich deshalb hochdienen musste, war August automatisch für die Offizierslaufbahn qualifiziert. Die deutsche Luftwaffe achtete nicht so stark auf Dienstgrade wie die Luftwaffen anderer Staaten, weshalb auch Luftwaffensoldaten der unteren Ränge und Unteroffiziere Jagdpiloten werden konnten.

* »Ich hatte seine Freundin, seine Verlobte, angerufen und ihr gesagt, dass wir nach Hause kommen«, erinnerte sich Franz.

* Nicht nur die deutsche Zivilbevölkerung befand sich im Irrtum über die Lager. In einer Rede vor der deutschen Wehrmacht erklärte der SS-Führer Heinrich Himmler, wie die Gefangenen behandelt wurden: »Die Ausbildung der Männer erfolgt in diesen Lagern auf ordentliche Weise. Sie leben in sauberen Hütten. Nur Deutsche sind zu einer solchen Leistung fähig. Kein anderes Land wäre so human. Die Wäsche wird häufig gewechselt. Den Männern wird beigebracht, sich zweimal am Tag zu waschen und eine Zahnbürste zu verwenden – so etwas haben die meisten nie zuvor gekannt.«

* Franz erinnerte sich: »Als katholische und gebildete Familie haben wir ihnen die Propaganda einfach nicht abgekauft. Meine Familie war von Anfang an gegen die Nazis. Ich muss zugeben, dass ich auch sehr uninteressiert war und dachte, das sei alles Bullshit, um ehrlich zu sein.«

* Dies lag an der Forderung nach »Überparteilichkeit«, die in Deutschland Tradition hatte, um das Militär und die Politik getrennt zu halten.

* Hinter Rödels Warnung steckte eine gewisse Logik. Wenn ein Pilot einen wehrlosen Feind am Fallschirm verschonte, wie es in der Schlacht um England ungeschriebenes Gesetz gewesen war, so würde der feindliche Pilot, wenn er wieder in den Kampf zurückkehrte, eher dazu bereit sein, sich ebenso zu verhalten. Genau deswegen bemühten sich die Briten auch, gefangene deutsche Flieger gut zu behandeln – man brachte die Kriegsgefangenen in Schlössern und Herrenhäusern unter. Die Deutschen würden nach Hause schreiben und von der guten Behandlung berichten, und man hoffte, dass die britischen Kriegsgefangenen im Gegenzug ebenfalls besser behandelt würden.

* »Oft kamen Piloten nach Hause, ich zählte auch dazu, die die Hosen wechseln mussten«, erinnerte sich Franz, »und nicht nur, wenn jemand das erste Mal einen Kampfeinsatz flog.«

* Am Abend seines ersten Sieges schrieb Marseille in einem Brief an seine Mutter: »Ich denke immer daran, wie die Mutter dieses jungen Mannes sich fühlen muss, wenn sie die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erhält. Und ich bin schuld an diesem Tod. Ich bin traurig, obwohl ich doch glücklich sein sollte über meinen ersten Sieg.«

* Franz erinnerte sich: »Die Hälfte von uns heulte … Ich kann das nicht beschreiben. Wir kamen uns vor wie von allen verlassen.«

* Die Aufzeichnungen der Desert Air Force sollten später zeigen, dass Vögl und Bendert keinen der von ihnen an diesem Tag behaupteten Abschüsse erzielt hatten. Im Bericht des südafrikanischen Luftwaffengeschwaders 2 hieß es: »Luftkampf mit zwei 109ern – keine Resultate«, und Squadron 80 der Royal Air Force meldete: »Bei zwei Gelegenheiten wurden zwei Me-109 gesichtet, diese griffen im Sturzflug an, blieben aber wirkungslos.«

* Rödel erinnert sich: »Ich glaube nicht, dass es darum ging, dass sie im Hinblick auf ihre Siege bewusst logen. Es war jedoch erwiesen, dass bei der Meldung von Siegen große Wissenslücken herrschten, einfach weil ein Pilot auf ein Flugzeug schießt, vielleicht ein paar Treffer erzielt, aber den Abschuss oder den Ausstieg des Piloten nicht bestätigt. Die Lage schadete dem Ruf aller Beteiligten in der Gruppe und in der Formation, und sogar Stigler und ich wurden infrage gestellt. Wirklich eine üble Angelegenheit.«

* Franz erinnerte sich: »Eine Grundregel, die wir nie vergaßen, hieß: Bekämpfe eine P-38 nie von vorn. Das war Selbstmord. Ihre Panzerung war so stark und ihre Feuerkraft so mörderisch, dass niemand je diese Art von Angriff ein zweites Mal versucht hat.«

* Conrad Bentzlin hatte einen jüngeren Bruder, Karl, der als Navigator auf einer B-24 flog. Das Flugzeug wurde über Wien abgeschossen. Wie Conrad galt er als »im Einsatz vermisst« und kehrte nie zurück. Als Conrad abgeschossen wurde, war seine Schwester Betty 16 Jahre alt. Vier Jahre nach dem Krieg hielt Betty in Menschenmengen immer noch Ausschau nach ihm.

* Einer der Transporte, der es schaffte, aus Tunesien herauszukommen, hatte einen Piloten an Bord, den Franz gut kannte: seinen alten Staffelführer Vögl. Doch Vögl verließ Afrika nicht auf eigenen Füßen. Am 19. April war sein Jäger in Tunesien beim Start mit einem anderen kollidiert. Mit schweren Verbrennungen wurde Vögl in die Heimat geschickt. Er erholte sich nur langsam und leitete später bis zum Kriegsende eine Fliegerschule.

* Der »Hitlergruß« mit ausgestrecktem rechten Arm war bis zum Sommer 1944 nicht vorgeschrieben. Die Männer der Luftwaffe salutierten wie die Piloten anderer Länder, schlugen dabei aber die Hacken zusammen.

* Galland erinnerte sich: »Es schien, als zeige er [Lützow] nie eine andere Emotion außer Ärger, und der richtete sich ironischerweise gewöhnlich gegen Göring und nie gegen den Feind.«

* Steinhoff schrieb über die Route nach Sizilien: »Rauchsäulen von abgeschossenen Flugzeugen markierten unseren Kurs.«

* »Der schwierigste Teil war, in das Rettungsfloß zu kommen. Ich pumpte es auf, versuchte hineinzuklettern und stellte fest, das ging nicht. Ich versuchte es immer wieder, doch jedes Mal glitt das verdammte Ding unter mir weg. Am Ende, als ich fast nicht mehr konnte, war ich so schlau, die Luft teilweise abzulassen. Danach konnte ich leicht hineinklettern und es wieder aufpumpen«, sollte Franz sich erinnern.

* In der St.-Lamberti-Kirche in Münster sagte er am 13. Juli 1941: »Keiner von uns ist sicher, und mag er sich bewusst sein, der treueste, gewissenhafteste Staatsbürger zu sein, … dass er nicht eines Tages aus seiner Wohnung geholt, seiner Freiheit beraubt, in den Kellern und Konzentrationslagern der Geheimen Staatspolizei eingesperrt wird.«

* »Am Ende hatte ich sie überzeugt, dass ich nichts wusste, und sie gingen wieder. Ich habe nie wieder etwas von der Sache gehört«, erinnerte sich Franz.

* Sir Arthur Harris, der Befehlshaber der britischen Bomberflotte, wertete die Bombardierung Hamburgs als Vergeltung für die Bombardierungen britischer Städte, bei denen 40 000 Engländer ums Leben gekommen waren. Hitlers Rüstungsminister Albert Speer sollte in seinen Memoiren schreiben: »In Hamburg war das erste Mal eingetreten, was Göring und Hitler sich 1940 für London ausgedacht hatten.« Hitler weigerte sich, Hamburg zu besuchen, nachdem es zerstört worden war.

* Auf die Frage nach Namen aus der Anti-Nazi-Bewegung in Bayern erinnerte sich Franz: »Ich kannte niemanden von diesen Leuten, aber mein Bruder hat einige von ihnen in gewissem Maß gekannt. Er war wie meine Familie ein erklärter Gegner der Nationalsozialisten. Er war als junger Mann einer der ersten Gegner der Nationalsozialisten gewesen.«

* »Bobbi hat (vor dem Sprung) nie geschaut, ob die Landezone frei ist«, sollte Franz sich erinnern.

* 4-H ist eine etwa der deutschen Landjugend entsprechende Jugendorganisation – Anm. d. Ü.

* Etwa dem Obergefreiten entsprechend – Anm. d. Ü.

* »Ich flog so tief, dass ich auf einer Höhe mit der Uhr war«, sollte Charlie sich erinnern. »Im Nachhinein betrachtet, war es eine unglaubliche Dummheit.«

* Charlie erinnerte sich: »Es war eine echte Cowboystadt, und immer wieder kamen Leute auf dem Pferd vorbei, um uns fliegen zu sehen – als würden sie eine merkwürdige Verwandtschaft zwischen ihren Pferden und unseren spüren.«

* »Es war ein merkwürdig aussehender Pilot – eine sehr attraktive Frau!«, erinnerte sich Charlie. »Für mich war das eine Art Schock, aber einer von der sehr erfreulichen Sorte.«

* David »Davy« Crockett war ein US-amerikanischer Politiker und Kriegsheld in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der bereits zu seinen Lebzeiten eine Legende war und nach seinem Tod zu einem amerikanischen Mythos wurde. – Anm. d. Ü.

* »Beim Einsatz für einen Mann hielten sie wirklich zusammen, um die Ehre der ganzen Crew zu verteidigen«, erinnerte sich Charlie. »Ich konnte so ein Verhalten nicht billigen, ohne ihnen eine falsche Vorstellung zu vermitteln, aber ich war stolz auf sie.«

* »Ich war ein Gentleman und versuchte nicht, sie ins Bett zu kriegen oder so«, erinnerte sich Charlie. »Es war wirklich eine erfreuliche altmodische Beziehung.«

* Preston erinnerte sich: »Im Zweiten Weltkrieg genoss ich die größten Erfolge meiner Tage, meiner Zeit, meines Lebens. Man genießt immer das, worin man erfolgreich ist.«

* Die Chronisten der 8. Luftflotte, Philip Kaplan und Rex Smith, beschrieben den präzisen Bombenabwurf bei Tageslicht mit folgendem Vergleich: »Der Abwurf von Bomben in einen Kreis mit ca. 600 Meter Durchmesser bei hoher Geschwindigkeit und aus einer Höhe von 7600 Metern unter Feindbeschuss ähnelt dem Versuch, Reiskörner in eine Tasse zu werfen, während man auf einem Fahrrad vorbeifährt.«

* Da Walts Maschine brannte und von Jägern angegriffen wurde, hielt er das Flugzeug stabil, damit seine Crew versuchen konnte auszusteigen. Sein Funker und seine beiden Rumpfschützen entkamen, ehe der Bomber ins Trudeln geriet und dann explodierte. Walt und sechs Mann seiner Besatzung kamen ums Leben.

* Doc erinnerte sich: »Ich kam mir vor wie ein einarmiger Tapezierer, der versucht, den sichersten Heimatkurs herauszufinden, der nicht über viele Flakzonen führte.«

* »Als die ersten beiden Jäger auf mich zukamen und das Feuer eröffneten und ich die blinkenden Lichter sah, wusste ich, dass es ein Fehler gewesen war, mich freiwillig zu melden«, erinnerte sich Charlie.

* Das Problem der eingefrorenen MGs, glaubte Charlie, sei darauf zurückzuführen gewesen, dass die Waffen vor dem Einsatz nicht ausreichend geölt oder mit einem Überzug aus Kälte abweisendem Öl versehen wurden, was die Crew auf ihrem ersten Einsatz nicht bemerkt hatte.

* Charlie erinnerte sich: »Ich wurde zornig und vergaß, dass viele aus der Crew nicht durch Gurte gesichert waren und im Fall der Rumpfschützen durch die offenen Fenster aus dem Flugzeug fallen oder rausgeschleudert werden konnten.«

* »Das Schweigen in der Bordsprechanlage war erschreckender als der Krach der explodierenden Granaten«, erinnerte sich Doc.

* Einer der drei Bomberabschüsse hatte statt der üblichen drei nur zwei Punkte eingebracht, weil ein anderer Pilot das Flugzeug bereits beschädigt hatte, ehe Franz es zerstörte. Deshalb hatte er statt 28 nur 27 Siege in seiner Bilanz.

* Die Deutschen meldeten den Bomber als zerstört und schrieben den Sieg Leutnant Ernst Süß gut, einem Ass mit 67 Siegen. An jenem Morgen hatte Süß seine schwangere Frau am Bahnhof in Oldenburg abgeholt; so konnten sie Weihnachten gemeinsam verbringen. Während des Angriffs auf The Pub war sein Jäger beschädigt worden und Süß ausgestiegen. Laut Aussage seines Kameraden Viktor Widmaier hatte sich Süß’ Fallschirm nicht geöffnet; seine Kameraden fanden ihn tot auf einem Acker westlich von Bremen.

* Blackie erinnerte sich: »Meine MGs waren eingefroren, und ich hielt die Läufe auf ihn gerichtet. Er kam immer näher, und ich konnte nicht schießen.«

* Blackie erinnerte sich: »Er kam zu unserer rechten Fläche hoch, so nah, dass seine Fläche über unsere ragte. Ich hielt meine toten Waffen auf ihn gerichtet. Wir sahen einander direkt an.«

* »Ich schaue aus dem Fenster, und auf meiner Tragfläche hockt der schlimmste Albtraum der Welt«, erinnerte sich Charlie. »Dieser kleine Wichser sah aus, als besitze er mich und gehöre genau dahin.«

* »Er hat meine Zeichen ignoriert«, erinnerte sich Franz. »Er und seine Besatzung benötigten Ärzte. Ich wollte ihn weiterhin dazu bewegen, aber er machte einfach weiter, beide Arme eng um die Steuerung geschlungen. Der Bomber war meiner Meinung nach dazu verurteilt, ins Meer zu stürzen. Alle an Bord würden dabei umkommen.«

* »Je tiefer wir fielen«, erinnerte sich Charlie, »desto unheilvoller erschien die Nordsee mit ihrem stumpfen grauen Mantel, der von großen Schaumkronen unterbrochen war – dem Zeichen für starken Wind und hohe Wellen.«

* Anmerkung des Autors: Als ich Jahrzehnte später mit amerikanischen Bomberbesatzungen sprach, die man gefangen genommen hatte, gaben sie fast einhellig an: »Ich war nie froher, die Luftwaffe zu sehen.« Wenn ein deutscher Pilot auftauchte, um sie gefangen zu nehmen, war das etwas ganz anderes als die Alternative, die sie häufig den Kopf kostete.

* »Als ich sah, in welchem Zustand das Flugzeug war, hat mich das mehr erschreckt als alles, was in der Luft geschah«, erinnerte sich Charlie. »Es schien, als hätte uns eine Hand in der Luft gehalten, und das war nicht meine gewesen.«

* Ungefähr drei Monate später, am 1. April 1944, führte Colonel James McKenzie Thompson seine Gruppe über Deutschland. Von den 21 gestarteten Maschinen kamen fünf nicht zurück, darunter auch die von Thompson. Auf dem Heimflug hatte seine B-24 mit starkem Gegenwind zu kämpfen, weshalb ihr über Frankreich der Sprit ausging. Nur er und ein weiterer Mann seiner Crew sprangen ab. Thompsons Fallschirm öffnete sich nicht.

* »Als ich da in der Dunkelheit saß, überlegte ich, dass es für einen zutiefst erschrockenen, verwirrten und völlig deplatzierten Bauernjungen aus West Virginia ein sehr langer und ziemlich ermüdender Tag gewesen war«, erinnerte sich Charlie. The Pub blieb noch bis März in Seething stehen; die Leute des 2nd Strategic Air Depot reparierten sie 23 Tage lang. Dann wurde The Pub nach Amerika geflogen und später verschrottet.

* »Ich sagte ihm, man habe mir Kriegsmüdigkeit attestiert, und ich würde damit durchkommen«, erinnerte sich Charlie.

* Franz erinnerte sich: »Damals war Religion in Deutschland nicht gerade das Höchste, aber das hat uns nicht abgehalten.«

* »Du konntest unmöglich zum Ausdruck bringen, dass du mit der freiwilligen Meldung einen Fehler gemacht hattest«, erinnerte sich Charlie. »Es gab niemanden, mit dem ich darüber sprechen konnte. Weder dem Kopiloten noch einem aus meiner Crew und nicht einmal den anderen Piloten konnte ich so etwas sagen. Ich konnte nichts machen, was irgendwie als Schwäche hätte ausgelegt werden können.«

* »Für das kämpfende Personal ist die Selbstmedikation ein wesentlicher Grund für das Trinken«, erinnerte sich Charlie. »Ich hatte nur zwei Mann in der Crew, die keine schweren Trinker waren, und beide bekamen schließlich psychische Probleme.«

* Der offizielle Unfallbericht besagte, dass niemand die Verantwortung trug, weil »es unmöglich ist, solche Unfälle zu vermeiden, wenn so viele Flugzeuge im gleichen Bereich fliegen«.

* Charlie sollte Marjorie erst Monate später schreiben. Der Brief kam zurück mit dem Vermerk »Unzustellbar«.

* »Ich machte mir wirklich Sorgen um diese Jungs, und gemeinsam mit den meisten ver­antwortungs­bewussten Staffelkapitänen versuchte ich, sie langsam an ihre Aufgaben heranzuführen, doch der Krieg hat nicht immer gewartet«, erinnerte sich Franz. »Ich weiß noch, wie schrecklich ich mich gefühlt habe, als ich gezwungen war, sie in den Kampf fliegen zu lassen, bevor sie auch nur annähernd dazu imstande waren, denn ich erinnere mich noch gut, wie grün ich bei meinem ersten Kampf war, und da hatte ich schon mehrere Tausend Flugstunden auf dem Buckel.«

* »Nach wiederholten Funkrufen an meinen Kommandeur war ich wütend, weil uns eine erstklassige Gelegenheit durch die Lappen ging, und so leitete ich den Angriff ein«, erinnerte sich Franz.

* Franz erinnerte sich, wie er es mit der Meldung von Luftsiegen hielt: »Ich verteilte sie alle. Ich wusste, ich hatte vier erzielt, aber das war mir völlig egal. Wir hatten sie abgeschossen, darauf kam es an. Natürlich waren wir in Hochstimmung. Die Maschinen waren alle in Österreich abgestürzt, also konnte keiner sagen, du hast sie nicht abgeschossen – die Wracks waren ja vorhanden. Die Jungs waren auf ihrem ersten Einsatz. Deshalb habe ich das gemacht.«

* »Wir wurden sowohl körperlich als auch psychisch zermürbt, buchstäblich aufgerieben«, erinnerte sich Franz.

* Franz erinnerte sich: »Mein Instinkt sagte mir, dass ich sie nach Kräften zu beschützen hatte. Viele von ihnen waren schon verloren, wenn sie das erste Mal aufstiegen. Sie erstarrten einfach und saßen da, während sie von den P-51ern und P-47ern in Trümmer geschossen wurden. Sie wussten nicht, was sie machen sollten.«

* Mit diesem Wahlergebnis war die NSDAP bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 stärkste Partei im Reichstag geworden und an die Macht gekommen. – Anm. d. Ü.

*Drei Jahre zuvor hatte der SS-General Reinhard Heydrich in einer Villa am Wannsee 14 ranghohe Vertreter der Partei und der Regierung versammelt, um ihnen seinen Plan für den Holocaust vorzustellen. Doch der Holocaust war nicht allein Heydrichs Idee gewesen. Bereits Mitte 1941 hatte Göring Heydrich befohlen, einen Plan für die »Endlösung der Judenfrage« auszuarbeiten.

* Tatsächlich wurden einige der Me-262 von KZ- und Kriegsgefangenen-Sklavenarbeitern in unterirdischen Fabriken hergestellt. Dieser verbrecherische Arbeitseinsatz brachte für die Piloten auch die Gefahr mit sich, dass sie eine sabotierte oder schlecht montierte Maschine zu fliegen hatten.

* Niemand weiß genau, warum Galland die Bezeichnung »Jagdverband 44/JV-44« gewählt hatte. Einige glauben jedoch, es sei eine ironische Anspielung auf das Jahr 1944, in dem Göring die Jagdwaffe zerstört hatte.

* Der Presseoffizier der Bombergruppe schrieb über den Angriff: »Es wird jeden Tag besser erkennbar, dass die letzte Zuflucht der Luftwaffe in düsengetriebenen Jagdflugzeugen liegt. Der beste Platz, sie zu zerschmettern, ist der Ort, wo sie entstehen … Aus diesem Grund stellt der Angriff auf Leipheim mit dem Produktions- und Testzentrum für die Me-262 eine gewaltige Schlacht dar, die gewonnen wurde, ehe der atemlose Jerry seinen aufgesparten Sonntagspunsch stemmen konnte.«

* Gegen Ende des Kriegs war den amerikanischen Jagdpiloten klar, dass jeder noch fliegende deutsche Pilot ein Könner sein musste. Dieses Wissen brachte einige amerikanische Piloten (einen kleinen, unbekannten Prozentsatz) dazu, deutsche Piloten am Fallschirm oder nach der Landung zu beschießen. Sie handelten pragmatisch: Sie wollten nicht, dass ein deutscher Könner wieder in den Himmel stieg und eine zehnköpfige Bomberbesatzung oder auch sie selbst abschoss.

* Franz erinnerte sich: »Am nächsten Tag gab es tatsächlich eine Besprechung über meine Erfahrung. Man muss sich klarmachen, dass wir mit diesen Flugzeugen alle noch zu lernen hatten. Das war eine wichtige Erfahrung.«

* Major Werner Roell, ein Offizier des JV-44, war in München und sah einen Flieger mit dem Fallschirm aus der B-17 abspringen. Roell fand den Flieger in den Händen von Zivilisten und eines Offiziers der SS. Ehe der SS-Offizier den Mann exekutieren konnte, scheuchte Roell ihn davon und brachte den Amerikaner in ein Krankenhaus. »Der Mann mag eine andere Uniform getragen haben, aber er war immer noch ein Mitmensch«, erinnerte sich Roell.

* Franz erinnerte sich: »Er war müde wie wir alle, und in die 262 war er auch nicht gerade verliebt. Es war die schlimmste mögliche Kombination, weil sich die 262 in keiner Weise darum scherte, wie es einem ging.«

* Trautloft erinnerte sich: »Als er mir diese Dinge berichtet hat, lief es mir eiskalt über den Rücken. Ich konnte es einfach nicht glauben.«

* Am 19. Oktober wurden die alliierten Flieger in Zügen aus Buchenwald abtransportiert. Joe Moser, ein von Trautloft geretteter P-38-Pilot, schilderte die Fahrt zu einem Kriegsgefangenenlager der Luftwaffe: »Wir waren uns sicher, dass die Bedingungen an unserem Bestimmungsort besser sein würden, besonders als wir sahen, wie angewidert die Luftwaffenoffiziere bei ihrem Besuch [in Buchenwald] waren. Heute kommt einem das als Ironie vor, aber die Männer der Luftwaffe, die uns unterwegs bewachten, erschienen uns als Retter. Wir hatten den verzweifelten Wunsch, der Gestapo und der SS zu entkommen und uns in die Hände von Männern zu begeben, die die Bruderschaft der Flieger immer noch in Ehren hielten.«

* Das U. S. Holocaust Museum schrieb dazu: »Es gab beträchtliche psychologische Hemmungen, die Existenz der Nazi-Tötungsprogramme zu akzeptieren. Der Holocaust war beispiellos und irrational. Es war unvorstellbar, dass eine fortgeschrittene Industrienation ihre Ressourcen mobilisieren sollte, um Millionen friedlicher Zivilpersonen zu töten … Damit handelten die Nazis häufig gegen Deutschlands ökonomische und militärische Interessen.«

* Die SS begann 1942 damit, Todeslager zu betreiben. Diese Lager – beispielsweise Sobibor, Treblinka und Auschwitz – dienten dem »effizienten Massenmord« an Juden, sowjetischen Kriegsgefangenen, Polen, Roma und anderen. Anders als das Dachauer Lager errichtete man die Lager in Polen, um sie vor dem deutschen Bürgertum und dem Militär zu verbergen. Die SS hielt die Todeslager so geheim und hinterließ so wenige Beweise für ihre Verbrechen, dass der Holocaust selbst in den Nachkriegsjahren noch von vielen geleugnet wurde.

* Zwei Tage später, am 1. Mai 1945, schickte Galland den Major Willi Herget in einem Leichtflugzeug los; er sollte General Eisenhower ausfindig machen. Da dieser nicht anwesend war, verhandelte General Pearson Menoher mit Herget. Herget übergab Gallands Brief, in dem dieser anbot, sich mit dem JV-44 zu ergeben. Menoher schickte Herget mit Informationen zurück, wo die Düsenjäger zu übergeben seien, und bot Begleitschutz durch Jäger der 8. Luftflotte an. Galland erhielt die Nachricht und sandte Herget erneut zu Menoher, um den Plan zu bestätigen. Herget schaffte es nicht. Amerikanische Bodentruppen schossen sein Flugzeug ab. Er wurde verwundet und gefangen genommen – alle Kommunikationswege zwischen Galland und Menoher waren damit gekappt.

* Franz erinnerte sich: »Als sie mich verhörten, wurde ihnen schon in den ersten Minuten klar, dass ich nicht von der SS sein konnte, weil ich ihnen mein Logbuch zeigte.«

* Franz erinnerte sich: »Es waren alles altgediente Feldwebel, die meisten von der Luftwaffe.«

* 1949 hatten die Alliierten Westdeutschland die volle Souveränität zurückgegeben. Sie brauchten einen Verbündeten und wussten, dass Deutschland, falls der Kalte Krieg zu einem heißen werden sollte, das Schlachtfeld sein würde. Um zu verhindern, dass die »rote Flut« Europa überrollte, bereiteten sich die Amerikaner darauf vor, deutsche Piloten auf amerikanischen Jägern auszubilden, die sowjetische Bomber abschießen sollten, ehe sie ihre Atombomben auf Europa abwerfen konnten. Mit dem Segen der Alliierten hatte sich 1950 in aller Stille eine Gruppe deutscher Generäle zusammengefunden, um die Wiedereinführung einer Militärstreitmacht zu planen, die 1955 als Bundeswehr gegründet wurde.

* »Das war wirklich unglaublich, so etwas passiert einem nur einmal im Leben«, erinnerte sich Charlie. »Ich glaube, meine Chance, im Lotto zu gewinnen, war größer als die Möglichkeit, ihn an die 40 Jahre später lebendig aufzuspüren.« Jacksons Film über das Treffen von Charlie und Franz ist inzwischen auf der Webseite des Autors abrufbar.

Nachwort

1955 nahmen die USA und ihre Verbündeten Westdeutschland in die NATO auf und erweckten die deutsche Luftwaffe wieder zum Leben. In Anerkennung ihrer ehrenhaften Dienste für ihr Land während des Zweiten Weltkriegs und weil sie mit der Partei nichts zu tun gehabt hatten, erhielten die folgenden Offiziere ihre alten Dienstgrade zurück und durchliefen in der neuen deutschen Luftwaffe erfolgreiche Karrieren:

Gerhard »Gerd« Barkhorn ging als Drei-Sterne-General in den Ruhestand.

Gustav Rödel ging als Ein-Sterne-General in den Ruhestand.

Hannes Trautloft diente als Generalinspekteur und ging als Drei-Sterne-General in den Ruhestand.

Erich Hohagen ging als General mit einem Stern in den Ruhestand.

Walter »der Graf« Krupinski ging als Drei-Sterne-General in den Ruhestand.

Erich »Bubi« Hartmann trat nach zehn Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in die neue Luftwaffe ein und ging später als Oberst in den Ruhestand.

Johannes »Macky« Steinhoff trat in die neue Luftwaffe ein und stieg trotz der schweren Entstellungen aufgrund seiner Verbrennungen schnell auf. Am Ende diente er als Inspekteur der Luftwaffe und ging 1974 als Vier-Sterne-General in den Ruhestand. 1997 wurde dem deutschen Jagdgeschwader 73 als einem der wenigen nach einem Mann benannten Geschwader die Ehrenbezeichnung »Steinhoff« verliehen. Heute fliegt das Geschwader Steinhoff regelmäßig an der Seite des Geschwaders Richthofen, das nach dem Roten Baron benannt ist.

1957 verriet Charlie bei einem Treffen der 379th Bomb Group seiner Crew sein richtiges Alter. »Die Stillen« waren verwundert, aber nicht gekränkt. Sie waren der Ansicht, Charlie habe seine Sache gut gemacht – er hatte sie nach Hause gebracht, und nur darauf kam es an.

Nach dem Krieg hatte Charlie keinen Kontakt mehr zu Marjorie, hörte aber zuletzt, dass sie geheiratet und nie mit dem Fliegen aufgehört hatte.

In den Jahren nach ihrem Treffen reisten Franz und Charlie quer durch Nordamerika und erzählten ihre Geschichte bei allen Bürgervereinen, Luftfahrtmuseen oder Militäreinheiten, die sie darum baten. Das war ihr letzter Dienst für den Aufbau einer besseren Welt. Ihre Botschaft war einfach: Feinde sind besser dran, wenn sie Freunde werden.

Franz Stigler erlag im März 2008 einer Krankheit. Kurz vor seinem Tod bat er Hiya, seinen Körper einäschern zu lassen, aber seine Asche in ihrer Nähe zu behalten. »Ich verspreche dir, dass ich dir nicht zur Last fallen werde«, sagte er. Nach 52 Jahren Ehe starb er in Hiyas Armen.

Charlie Brown starb im November 2008, acht Monate nach Franz.

Vor Charlies Tod beendete die U. S. Air Force eine ausführliche Untersuchung der Ereignisse vom 20. Dezember 1943 und des Verhaltens von Charlie und seiner Besatzung. Die Air Force entschied, dass Militärvertreter bei der Behandlung des Falls vor 64 Jahren einen Fehler gemacht hatten. Im April 2008 lud die Air Force Charlie ins Florida State Capitol ein und verlieh ihm die zweithöchste Tapferkeitsmedaille des Landes – das Air Force Cross. Außerdem zeichnete die Luftwaffe den letzten Überlebenden aus Charlies Crew, Albert »Doc« Sadok, mit dem Silver Star aus und verlieh auch jedem der acht verstorbenen Besatzungsmitglieder posthum den Silver Star.

Heute ist die Besatzung der Ye Olde Pub mit zusammen neun Silver Stars und einem Air Force Cross eine der am höchsten ausgezeichneten Bombercrews der Geschichte.

Franz Stigler hat nie das Ritterkreuz erhalten, doch wie er immer sagte, hatte er etwas Besseres bekommen.


Alle Bilder: Franz Stigler Collection

Dank

Für die Unterstützung bei der Entstehung Eine höhere Pflicht möchte ich mich bei allen bedanken, die in der Folge aufgeführt sind.

Da ist zunächst Charlie Brown – als ich angeklopft habe, hat er mir die Tür zu dieser epischen Erzählung geöffnet. Seine lebenslange Hingabe für seine Besatzung machte dieses Buch möglich. Ich bedanke mich bei Franz Stigler und Helga »Hiya« Stigler – sie haben mich als Außenstehenden in ihrem Leben willkommen geheißen und mir Geschichten mitgeteilt, die mich faszinierten und die für sie schmerzlich waren. Möge ihnen die Welt den Frieden gewähren, den sie verdient haben.

Ich danke Natalee Rosenstein, meiner Lektorin bei der Berkley Publishing Group, die an die transzendentale Kraft dieser Geschichte glaubte. Dank dafür, dass sie das Risiko mit einem unbekannten Autor eingegangen ist. Dank auch an Leslie Gelbman, meine Herausgeberin bei der Penguin Group, und ihr Team – sie haben grünes Licht für die Veröffentlichung dieses Buchs gegeben.

Ich danke Charlies Töchtern Carol Dawn Warner und Kimberly Arnspiger sowie den Söhnen von Sam Blackford, Paul und Chris Blackford, und Richard Sadok, dem Sohn von Al Sadok. Dank auch an Franz Stiglers Patensohn Jim Berladyn. Die Erinnerungen, Fotos und Tagebücher, die mir von ihnen zur Verfügung gestellt wurden, haben dieses Buch enorm bereichert.

Dank an Larry Alexander – dieser erfahrene Autor und Journalist hat mir geholfen, den Berg an Recherchen und Schreibarbeit zu schultern, der zur Fertigstellung dieses Buchs abzuarbeiten war. Angefangen beim Ausgraben von Handbüchern für die B-17 bis hin zum Aufspüren von P-40-Piloten waren seine Hilfestellungen ein Geschenk.

Ich danke David Harper von den Eagles Nest Historical Tours, der mir bei allem, was Deutschland betraf, den Weg gezeigt und Verbindungen hergestellt hat. Er hat mich unter anderem zu Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs in Deutschland chauffiert und in deutschen Zeitungen Anzeigen platziert, mit denen ich nach den Nachkommen von Willi Kientsch suchte – seine Hilfe hat mir viel gebracht. Er gilt aus gutem Grund als einer der besten Tourguides in Europa.

Dank auch an Byron Schlag, den fröhlichen ehemaligen B-17-Heckschützen, der mich nach England mitnahm, wo wir anlässlich eines Treffens seiner Bombergruppe eine Rundreise zu den Basen der 8. Luftflotte unternahmen. Ich danke ihm dafür, dass er für so viele Jahre mein Mentor in Sachen 8. Luftflotte gewesen ist.

Ich danke Professor Colin Heaton, dem amerikanischen Experten für die deutschen Piloten des Zweiten Weltkriegs. Colin, Autor von The German Aces Speak, war während der 1980er-Jahre als Soldat der U. S. Army in Deutschland stationiert. In dieser Zeit interviewte er unzählige deutsche Piloten; er teilte seine wertvollen Aufzeichnungen mit mir, sodass ich seine Freunde, die Fliegerasse, kennenlernen konnte.

Dank auch an Robert Forsyth, einen britischen Historiker, der zugleich der weltweit führende Experte für den JV-44 ist. Das Buch über den JV-44, das Franz Stigler Charlie Brown geschenkt hat, war Roberts Werk JV-44. Robert hat nicht nur meine Fragen freimütig beantwortet, er hat mir auch seine Fotobibliothek zugänglich gemacht und mir viele der seltenen Bilder zum JV-44 überlassen, die in diesem Buch erscheinen.

Ich danke Dr. Kurt Braatz, der Günther Lützows Biografie Gott oder ein Flugzeug verfasst und zentrale Teile dieses Buchs für mich übersetzt hat, damit ich Lützow besser verstehen konnte – Braatz arbeitet daran, das Vermächtnis dieses weithin vergessenen Mannes am Leben zu erhalten.

Dank auch an Master Sergeant Craig Mackey und die Mitarbeiter bei der Air Force Historical Research Agency – sie haben die professionellsten Recherchen und Archivdienste bereitgestellt, die ich je erlebt habe.

Ich danke Franz Englram, dem jungen deutschen Historiker und Gleitschirmpiloten, der viel zu meinen Recherchen beigetragen hat. Dank dafür, dass er mir den Friedhof und den Gedenkstein für seinen im Zweiten Weltkrieg mit nur 19 Jahren gefallenen Großonkel Gerhard Englram gezeigt hat. Das Foto mit seinem Porträt werde ich nie vergessen.

Dank an meine österreichischen und deutschen Freundinnen, die mir aus der Ferne geholfen haben – Julia Loisl (für ihre Übersetzungen), Jacqueline Schiele (sie hat mir bei der Suche nach der Familie von Willi Kientsch geholfen) und Carolin Huber (sie hat mir geholfen, August Stiglers Grabstelle zu finden). Mein besonderer Dank gilt Carolin, die das Manuskript mit kritischem Blick aus deutscher Perspektive kommentiert hat. Das Wort »brillant« gibt nicht annähernd wieder, was sie geleistet hat.

Ich danke dem herausragenden amerikanischen Luftfahrtkünstler John D. Shaw, dessen Bild dieses Buch ziert, für die meisterlichen Pinselstriche, die diese Geschichte illustrieren.

Dank auch an Hans Zimmer, den Komponisten, dessen mitreißende Musik mich beim Schreiben begleitet hat, besonders sein Song »Woad to Ruin« aus der Filmmusik von King Arthur.

Ich danke all den Historikern, Experten und Freunden, die mich an ihren Kenntnissen teilhaben ließen: Robin Barletta, Bianca Del Bello, Christer Bergström, Steve Blake, Andy Boyd, Cheryl Cerbone, Dr. Thomas Childers, Mark Copeland, Ferdinando D’Amico, Patricia Everson, Wayne Freedman, Greg Johnson, Matt Hall, Mike Hart, Roger Hesse, Kelly Kalcheim, Julee MacDonald, Carl Molesworth, Carina Notzke, Gordon Page, William S. Phillips, Andrew Rammon, Christopher Shores, Vince Tassone, Odette Trellinger, John Weal, Rick Willett und Bob Windholz.

Dank auch an Mr. G. David Friant, meinen Englischlehrer an der Highschool, der unsere Zeitschrift ein Jahrzehnt lang ohne Bezahlung oder Belohnung redigiert hat, nur um ein paar Kids bei der Entfaltung ihrer Talente zu helfen – ihm verdanke ich alles, was ich über das Schreiben gelernt habe.

Ich danke den Veteranen des Zweiten Weltkriegs, deren Ratschläge und Korrekturen das Buch verbessert haben – der WASP-Pilotin Betty Blake, dem B-24-Piloten Joe Jackson, dem P-40-Piloten Jack Pinkham, dem B-24-Bombenschützen William Reichle, dem B-17-Funker George Roberts, dem Bf-109-Piloten Kurt Schulze und dem Flakkanonier Otto Wittenburg. Mein besonderer Dank gilt den wichtigsten historischen Ratgebern für dieses Buch, dem B-17-Piloten John Noack und dem M-262-Piloten Jörg Czypionka; sie arbeiteten vom Anfang bis zum Ende mit mir zusammen. John flog beim blutigen zweiten Angriff auf Schweinfurt eine B-17 und wurde später über der Nordsee abgeschossen und gefangen genommen, während die Laufbahn von Jörg parallel zu der von Franz Stigler verlief. Jörg war ein zum Me-109-Piloten umgeschulter Fluglehrer gewesen, der später 262er in Kampfeinsätzen flog, wenn auch mit einem Unterschied – er flog die Düsenjäger als Nachtjäger. Nach dem Krieg war Jörg nicht nur mit Franz Stigler bekannt – auch er hatte eine enge Begegnung mit dem Piloten einer britischen Spitfire (die Geschichte ist für den hier verfügbaren knappen Raum zu erstaunlich, weshalb ich sie zusammen mit weiteren Texten als Zugabe auf meiner Webseite präsentiere: www.ValorStudios.com).

Dank auch an meine Eltern Robert und Karen Makos sowie meine Schwestern Erica und Elizabeth Makos. Sie habe ich immer als Erste um eine kritische Lektüre oder Meinung gebeten – als Ermutigung oder Realitätsprüfung. Zu wissen, dass sie Teil meines Lebens sind und mich immer anspornen, erlaubt es mir, härter zu arbeiten und besser zu schlafen.

Ich danke meinem Bruder Bryan Makos, zugleich meine rechte Hand und mein schärfster Kritiker, der mit fast allen bisher Genannten zusammengearbeitet hat und mir so die Freiheit zum Schreiben gab. Seine Aufgabe war nicht leicht – er sammelte historische Fakten, Geschichten und Kontakte, die sich über drei Kontinente, acht Länder und beide Seiten eines Weltkriegs erstreckten. Sein Name steht nicht auf dem Umschlag. Seine Arbeit dürfte kaum bemerkt werden. Doch nur wenige, wenn überhaupt jemand, hätten die Aufgabe, die er vollbracht hat, erledigen können.

Schließlich danke ich meinen Großvätern Mike Makos und Francis Panfili, Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Wann immer ich gefragt werde, wie es zu meinem Interesse für Geschichte kam, nenne ich diese beiden – die Luftschauen, auf die sie Bryan und mich als Kinder mitnahmen, die Plastikmodelle von Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg, die sie für uns zusammenbauten, ihre alten Fotoalben, ihre Abzeichen und Anstecknadeln und Erinnerungsstücke an eine vergangene Zeit – wer hätte gedacht, dass es zu diesem Ergebnis führen würde?

Bibliografie

Einige Worte zu Quellen und Authentizität: Es steht fest, dass Franz Stigler im Zweiten Weltkrieg 487 Kampfeinsätze geflogen ist; bei Charlie Brown waren es 29. Beide hatten Zeit, Datum und Ort eines jeden Einsatzes in ihrem Logbuch dokumentiert, doch nur das von Charlie hat den Krieg überstanden. Im Mai 1945 beschlagnahmten amerikanische Verhörspezialisten Franz’ Logbuch, das nie wieder auftauchte. Als ich meine Interviews mit Franz und Charlie begann, waren seit dem Ende des Kriegs fast 59 Jahre vergangen. Beide Männer teilten mir ihre Erinnerungen so detailliert mit, wie es ihnen möglich war. Das schloss auch bemerkenswerte Geschichten ein, die sie in den Jahren davor geschrieben, aber zum größten Teil nie veröffentlicht hatten. Anhand dieser Erzählungen, verknüpft mit Berichten aus der Kriegszeit und unter Einbeziehung der unten genannten Quellen, habe ich zeitlichen Ablauf, Ereignisse und Anekdoten der Dienstzeit beider Veteranen so genau wie möglich rekonstruiert.

Zu den Primärquellen gehören Interviews, Briefe, Tagebücher und schriftliche Berichte der Weltkriegsveteranen Franz Stigler, Charlie Brown, Al Sadok, Sam Blackford, Dick Pechout, Hiya Stigler, Bill Reichle, Joe Jackson, Viktor Widmaier, John Noack, George Roberts, Betty Blake, John Whitley, Kurt Schulze, Jörg Czypionka, Otto Wittenburg und unzähligen anderen, die hier nicht aufgeführt werden können.

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Charles Brown

Erich Hohagen als Oberleutnant.

Robert Forsyth



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Die englische Originalausgabe erschien 2013 bei The Berkley Publishing Group, New York, unter dem Titel A Higher call.


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Übersetzung: Helmut Reuter, Rechtmehring

Redaktion: Wolfgang Gartmann, München