Tanz der Schneeflocken

Hugh Lorenz

Bergmanns sind stadtbekannte Leute. Er betreibt einen Verlag, der Bildkalender herstellt. Scheint ganz gut zu laufen. Sie leistet sich den Luxus einer Galerie in der Innenstadt. Dadurch haben wir uns kennen gelernt: Denn ich leistete mir den Luxus einer hervorragenden Kopie von Toulouse-Lautrecs „Mit ihrem Korsett beschäftigte Frau“. Dieser zwergenkleine, hinkende Maler mit seinem genialen Blick für die Erotik des Nachtlebens hat mich von jeher fasziniert.

Frau Bergmann und ich kamen ins Gespräch. Über dies und das. Lachen, einander sympathisch finden. Dann ihre spontane Einladung: „Kommen Sie doch mit Ihrem Mann heute Abend zu uns. Dann reden wir über das Bild, ich stelle es in einem unserer Zimmer nochmals aus und dann nehmen Sie Ihre neue Errungenschaft nach einem guten Abendessen und einem guten Tropfen aus unserem Keller mit nach Hause!“

Ich fragte Yves gar nicht erst, ob er Lust hätte. Kontakte mit Leuten mit Geist und Kunstgeschmack waren ihm immer recht. Und die Bundesliga würde erst Mittwoch wieder spielen, heute war Montag.

Neugierig parkten wir um halb acht unseren Wagen neben einer großen Einfahrt im Villenviertel unserer Stadt. Drei Preisklassen höher als wir wohnen. Leise lachend flüsterte ich Yves ins Ohr: „Von meinem Scheck von heute Morgen mitfinanziert!“

Das Abendessen verlief gemütlich, ja geradezu freundschaftlich. Nach einer halben Stunde waren wir per du. Mir fiel auf, wie viele intensive und nach meiner Einschätzung mehr als nur oberflächliche Blicke zwischen meinem Mann und Jennifer gewechselt wurden. Willi Bergmann schien dies entweder nicht zu bemerken oder aber zu ignorieren. Mir war es allerdings, zugegeben, etwas peinlich – so kannte ich Yves gar nicht. Ganz offen zu flirten, noch dazu wo ich dabei war und Jennys Ehemann!

Nach dem Dessert, bei einem guten Tropfen am offenen Kamin, kam das Gespräch natürlich auf das Bild und den Künstler, der es schuf. „Der Arme musste zeitlebens seine erotischen Bedürfnisse entweder durch seine Bilder oder von den Huren befriedigen lassen, die er malte“, meinte Jenny mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.

Willi seufzte, lehnte sich mit dem Glas in der Hand zurück und fragte in die Runde: „Denkt ihr nicht auch manchmal, wir lassen die schönsten Erlebnisse und Erfahrungen, nämlich die eines aufregenden ero­tischen Abenteuers, manchmal einfach so an uns vorbeigehen? Warum sind denn so genannte Seitensprünge unmoralisch, wenn es dabei aufregend, liebevoll und sicher, erlösend und ekstatisch zugehen kann?“

Niemand antwortete. „Warum wird das Schönste im Leben, das ja obendrein noch gratis ist, totgeschwiegen im Alltag, aber in der Kunst bewundert? Ich denke da zum Beispiel an Rodin, den Sammler von Erotika anbeten, die aber selbst in ihrem Alltag nicht mal den Mut zu einer aufregenden, neuen erotischen Erfahrung haben …“

Immer noch Schweigen in der Runde. Yves runzelte die Stirn, nahm einen verlegenen Schluck, warf einen Blick zu Jenny, biss sich auf die Lippen. Ich zupfte am Ärmel meiner Bluse, obwohl es da nichts zu zupfen gab, und wagte es kaum, Willi anzusehen. Etwas Prickelndes lag plötzlich im Raum.

Nur Jenny lachte überraschend locker und meinte dann: „Willi schockiert wieder mal unsere Gäste.“

Nachdenklicher fügte sie dann, mit einem Seitenblick erst auf mich, dann auf Yves hinzu: „Oder … ist Erotik für euch beide ein Tabuthema?“

Jetzt ergriff ich die Initiative: „Du meinst, ob wir prüde sind? Aber wirklich nicht, nein. Es ist nur … wie soll ich sagen, etwas ungewohnt, so offen darüber zu sprechen. Übrigens, wenn wir prüde wären, würden wir nicht solche Bilder bei uns aufhängen, Jenny.“

Zum ersten Mal fiel mir auf, dass mich Willy lange und nachdenklich musterte. Er saß mir gegenüber und konnte mir deshalb direkt in die Augen sehen.

Es war mir nicht unangenehm. Im Gegenteil: Er wirkte auf mich sehr beruhigend, männlich, stark, selbstsicher und zugegeben auch ein wenig erotisch.

Ich fing seinen Blick auf. Er wurde keine Spur verlegen, sondern lächelte gelassen und hob sein Glas: „Auf Liebe, Lust und Lüge!“

Dann: „Kommt, Freunde, wir gehen nach oben, den Lautrec bewundern. Jenny hat ihn im Ausstellungszimmer aufgehängt.“

Als wir oben in einen durch eine warme, indirekte Beleuchtung in ein sanftes Licht getauchten Raum traten, blieben Yves und ich überrascht stehen: In dem kleinen Zimmer befand sich nicht mehr als nur zwei einander gegenüber stehende, breite, viersitzige, einladende, mit rotem Stoff bezogene Designer-Couches, ein an eine freie Wand gelehnter, zusammen­geklappter Paravan und – mein gut beleuchtetes Bild an der Wand!

„Das mache ich immer so. Nichts soll ablenken vom Kunstwerk – übrigens, Birgit, das da …“, und Jenny streckte ihren Arm mit dem breiten Silberarmreif aus und zeigte auf die sich entkleidende Dame, „das ist jetzt dein Eigentum!“

Ich setzte mich stumm und starrte auf mein Bild. Plötzlich saß Willi neben mir. Nahe, aber nicht aufdringlich nahe. Allerdings berührten sich unsere Körper.

Es schwebte ein seltsamer Duft im Raum, besänftigend und zugleich stimulierend. Moschus, wie ich später erfuhr.

Ich hatte mich schon lange, lange nicht mehr so wohl gefühlt, war wie in Trance. Yves schien es ähnlich zu ergehen. Er trat zuerst vor das Bild und dann nachdenklich, das Kinn in die Hand gestützt, ans Fenster. Dass Jenny plötzlich neben ihm stand, auch ganz nah, verwunderte mich in diesem Moment gar nicht einmal – alles, was ab jetzt geschah, war irgendwie selbstverständlich und gut!

„Es schneit!“ Yves Stimme klang wie aus einer anderen Welt.

„Ja, die Schneeflocken tanzen, umschlingen sich, genießen sich … Wer weiß, ob sie dann noch zehn Sekunden leben oder länger, sie tun es einfach …“ Jennys Stimme hatte plötzlich einen seltsam kribbelnden Ton.

Dann geschah etwas, was in mir als die wohl atemberaubendste Erfahrung meines bisherigen Lebens haften bleibt: Jenny ergriff spontan Yves Hand, zog ihn weg vom Fenster und trat vor Willi und mich.

„Lasst uns mutig sein wie die Schneeflocken – Birgit, ich entführe dir Yves, einverstanden? Nicht weit weg, nur …“, und sie drehte sich um und zeigte auf den Paravan, „… nur durch diese kleine Stoffwand getrennt.“

Ich war perplex, überrumpelt. Aber etwas prickelte, fuhr mir durch den Bauch wie drei Schmetterlingsvölker auf einmal. Die Vorstellung, in einer solchen Stimmung sei mein Mann mit einer anderen … im selben Zimmer … obwohl ich eigentlich immer noch nicht ganz glauben konnte, was ich ganz tief drinnen ahnte und (ich gebe es heute zu) mir eigentlich auch selbst schon öfter gewünscht hatte, nämlich mit einer anderen Frau den Partner zu tauschen!

Wie hinter einer Wand hörte ich wieder Jennys Stimme: „Ich lass dir als Entschädigung jemanden da, der dich ohnehin schon seit einer Stunde halb aufgefressen hat mit seinen Blicken – gib ihm eine Chance!“

Wie sehr hatte ich diese Frau seit heute Morgen schon ins Herz geschlossen! So sehr anscheinend, dass ich ihr jetzt widerstandslos meinen Mann auslieh!

Es blieb mir nicht lange Zeit um diese Situation ganz zu erfassen. Während ich Willis sanften, aber fordernden Kuss auf meinen Lippen, seine kräftigen Hände an meinen Brüsten spürte, konnte ich nur noch die Augen schließen.

Im Hintergrund hörte ich, wie jemand den Paravan aufstellte, ein paar Sekunden lang. Dann war plötzlich alles still im Raum. So still, dass man beinahe die sich paarenden Schneeflocken hätte hören können.

Willi hatte mir sanft die Schleife aus dem Haar gelöst. Es fiel herab wie eine Lawine. Ich habe nämlich fülliges, kräftiges Haar, das ich heute Abend noch gewaschen hatte, so dass es sicher reizvoll und einladend weich war für … die Begierde eines Mannes, wie ich ihn bisher noch nicht erlebt hatte: Dieser Willi war eine Sensation!

„Zieh dich nicht aus, Birgit, mach gar nichts! Lass deine wundervollen blauen Augen einfach geschlossen, ausnahmsweise; lass alles mit dir geschehen, lass dich einfach lieben …“, hörte ich seine tiefe männliche Stimme weich in meinem Ohr.

Er beugte sich über mich, schob mir den schwarzen Mini über beide Schenkel hoch und griff mir unter den Po.

Meine Beine hatte ich instinktiv angewinkelt, hatte ihm mein Becken schon bereitwillig dargeboten. Mit einer energischen Bewegung zog er mir die Strumpfhose in einem Zug zusammen mit dem Slip bis zu meinen Kniekehlen. „Bleib so, bitte!“, flüsterte er mir ins Ohr.

Ich öffnete die Augen einen Spalt weit, sah meine gespreizten Schenkel in der Luft, wusste nicht mehr, ob ich träumte oder wach war, schämte mich aber überhaupt nicht.

Ich sah, wie Willi eben seinen Pullover mit einer weiten Bewegung von sich schleuderte, seinen Gürtel öffnete um seine Hosen fallen zu lassen.

Aber etwas anderes zog mich mehr in den Bann: Aus den Augenwinkeln sah ich Schatten, Schatten, Schatten, Hunderte tanzender Schatten!

Hinter dem Paravan, an der Decke, an den Wänden – mein Mann befriedigte sich und eine fremde Frau!

Das Zimmer war plötzlich von Jennys leisen Schreien und von dem mir so gut bekannten Stöhnen Yves’ erfüllt. Sie tönten hinter dem Paravan hervor.

Wie fasziniert starrte ich mit weit aufgerissenen Augen auf die tanzenden Konturen, die einem Frauen- und einem Männerkörper gehörten, wie ich wusste – oh, wie war ich selbst jetzt schon nass, nass, nass!

Als Willi dann in mich eindrang, meine Schenkel mit festem Griff nach oben haltend, vor mir auf dem weichen Wollteppich kniend, an meinen Strumpfhosen schnuppernd, mit weit ausholenden Bewegungen seines kräftigen Beckens meine überquellende Venus in einen noch nie erlebten Freudenzustand stoßend, brünstig, wie ich spürte, schon ein wenig enthemmt, da ahnte ich bereits, welche Lust ich bisher in meinem Leben versäumt hatte – danke, Monsieur Toulouse-Lautrec, für diese Erfahrungsvermittlung!

Hinter einem winterlich-verschneiten Fenster an einem ganz normalen Wochentag zwei Paare, die das taten, wozu der Herr sie schuf: Sie paarten sich, wenngleich sozusagen über Kreuz.

Nach wenigen Minuten schon roch das Zimmer nicht mehr nur nach Moschus. Der Duft des stimulierenden Aphroditikums hatte sich mit dem Geschmack unserer Liebessäfte vermischt.

Als Willi mich das erste Mal mit seiner Lust gefüllt hatte, war nämlich etwas geschehen, was mich zuerst erstarren ließ: Jennifer hatte den Paravan beiseite geschoben. Splitternackt stand sie mitten im Raum, mit einer Hand ihre mädchenhaften Brüste massierend, während die andere mit energischem Griff das erigierte Glied meines Mannes hielt.

Seltsam, als sich in diesem Moment meine Blicke mit denen Yves’ trafen, waren wir überhaupt nicht verlegen. Ich ahnte eher, dass diese Erfahrung uns noch näher bringen würde, unsere Ehe noch mehr stärken, unsere Lust aufeinander nur noch steigern würde.

Willi und Jenny hatten sicher Erfahrung mit dieser Situation. Denn wie auf Kommando zog Willi mich und zog Jenny meinen Mann auf die Couch.

Als Willi sich auf den Rücken legte, mich, keinen Widerspruch duldend oder gar erwartend, umdrehte, mein Becken an sich zog und mit seiner Zunge das suchte, von dem er wusste, dass es in dieser Situation nach einer feuchten Zungenspitze schrie, fasste ich lustvoll seinen prachtvollen Penis, der im Halbdunkel vom soeben Erlebten noch ganz feucht schimmerte, zwischen meine Lippen.

Meine Augen aber waren in diesem Moment auf der anderen Seite des Zimmers, mein Blick klebte am herrlich weit vorgestreckten Po Jennys, der von Yves umklammert wurde, während er mit Jennys Venushügel das tat, was mir soeben gleichfalls von Willi besorgt wurde.

Wir beiden Frauen gerieten, unabhängig voneinander, aber sicher durch die Intimität des kleinen Raums einander beeinflussend, in eine rasende, stöhnende Ekstase.

Unsere inbrünstigen, gleichsam aus dem Unterleib kommende Schreie, unser lustvolles Stöhnen muss die beiden Schleckermäulchen in den Zustand versetzt haben, den es braucht, damit der Mannesstolz das ausspuckt, was so köstlich auf der Zunge zergeht – zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich vier Menschen mit vier gleichzeitigen Orgasmen – der Raum schien zu beben!

Nach einer halben Ewigkeit löste sich Willi aus meiner Umarmung. Er erhob sich, zog sich den Pullover über den Kopf und verließ leise das Zimmer. Nach wenigen Augenblicken war er wieder da. Er trat ein und löschte das Licht.

Behutsam breitete er dann zuerst über mich und dann über das andere Paar, das jetzt nur noch schemenhaft erkennbar war, jeweils eine warme Decke.

Mein Mann und Jenny erschienen mir wie in einem anderen Universum. Weit weg und doch so vertraut wie Sterne, die uns freundlich entgegenleuchten. Gar keine Eifersucht, nichts von den Alltagsgefühlen, nur geile Entrücktheit.

Dann schlich Willi zum Fenster und öffnete es: Wie mit einem leisen Aufschrei sprangen Schneeflocken ins Zimmer, wirbelten in der bleischweren Dämmerung über den Teppich, brachten kühlen Wind mit sich.

Als Willi sich neben mich unter die wärmende Decke kuschelte, fand seine Hand sofort mein Geschlecht. Meine daraufhin sofort seines – wir streichelten einander, rieben uns, steigerten uns wieder in die brodelnde Erregung zweier reifer menschlicher Körper, küssten uns dabei innig und brachten uns in Erregung nur durch unsere Hände, unsere Fingerspitzen.

Was von der anderen Seite des Zimmers zu hören war, schien zu zeigen, dass es dort nicht anders zuging – einander zärtlich mit der Hand befriedigen, ohne Absprache, einfach … aus Harmonie füreinander.

Als es allmählich kalt wurde im Zimmer, sprang Yves auf und schloss das Fenster.

Er ging wieder zu Jenny, flüsterte mit ihr. Dann kam er zu mir, zog mich zärtlich aus der Umarmung Willis, gab ihm einen wohlwollenden Klaps auf die Schulter. Dann nahm er wortlos meine Kleider vom Boden auf, sammelte dann seine ein.

Dann beugte er sich nochmals über Jenny, die sich ganz in ihre Decke gekuschelt hatte und zu schlafen schien, und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Spontan beugte auch ich mich über ihren inzwischen so vertrauten Kopf mit den schwarzen Locken und küsste sie. Sie seufzte kurz auf.

Yves nahm leise das Bild von der Wand. Bevor wir uns zur Tür hinausschlichen, konnte ich mir nicht verkneifen, die Decke an den Füßen von Willi zu heben und – ihn an der großen Zehe zu saugen.

Wir hörten nur noch ein wohliges „Hmmm!“, bevor wir uns davonstahlen.

Das war vor drei Wochen. Mein Leben ist inzwischen verändert, ich bin aufgeblüht. Yves hat seit Tagen keine (psychosomatischen?) Rückenschmerzen mehr und schaut mich mit einem Blick an, den er nur vor unserer Verlobung hatte – und im Schlafzimmer ist bei uns seither die Hölle los!

Das Bild hängt inzwischen im Gästezimmer. Am Wochenende kommt nämlich ein Ehepaar aus München, das wir über ein Inserat kennen gelernt haben: „Gleichgesinnte suchen Gleichgesinnte …“

Abwechslung tut Not!

Gerd B. Weiss

Also eines gleich mal vorweg: Ich liebte und ich liebe meinen Mann Herbert immer noch sehr und ich möchte auf alle Fälle auch mit ihm zusammen alt werden. Aber dennoch kann ich nicht verleugnen, dass in den 14 Jahren unserer Ehe natürlich auch der Zahn der Zeit an unserer Partnerschaft genagt hat. Nicht dass wir uns etwa ständig gestritten oder sonstwie nicht mehr verstanden hätten, nein, auch der Sex war weiterhin befriedigend, aber eben nur befriedigend und nicht mehr so prickelnd und absolut gut wie in den ersten Jahren. Wir trieben’s zwar immer noch zwei- bis dreimal pro Woche miteinander, an manchen Tagen auch mehrfach, aber das große Knistern und Prickeln war irgendwie auf der Strecke geblieben. Und weil er das ähnlich empfand, hatten wir vor circa einem Dreivierteljahr eine Aussprache und suchten gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten.

Weil Fremdgehen für uns nicht in Frage kam, einigten wir uns darauf, es mal mit Partnertausch zu versuchen. Also suchten wir im Internet nach Swingerclubs in unserer Gegend und fanden drei Adressen. Wir guckten uns die jeweiligen Homepages im Internet an und entschieden uns für den Besuch eines Clubs, der unseren Vorstellungen am nähesten zu kommen schien. Es war das „Casablanca“, ein Haus, das ausschließlich für Paare gedacht war, also keinen Einlass für die in anderen Clubs wohl sehr zahlreich vorhandenen einzelnen Männer bot. Okay, der Eintrittspreis war entsprechend höher, weil sich der Club nicht wie sonst üblich durch die Solo-Männer finanzierte, dafür war aber garantiert, dass Männlein und Weiblein in gleicher Anzahl anwesend waren.

Wir riefen sofort im Club an und entschieden uns für einen Besuch am kommenden Sonnabend, weil der sehr freundliche Herr am Telefon meinte, dass an diesem Tag erfahrungsgemäß am meisten los sei. In der Woche gingen wir dann noch mal einkaufen um uns mit besonders sexy Kleidung einzudecken. Herbert bekam ein schwarzes, enges Netzhemd und einen ebenfalls schwarzen Lackstringtanga mit Reißverschluss vorne und ich entschied mich für eine lila Kombination aus Stringtanga, Nylons, Hüfthalter und Bustier. Und nach ziemlich langer und anstrengender Suche fanden wir dann noch in einem Schuhgeschäft lila High-Heels, die mein geiles Outfit perfekt machten.

Kaum wieder zu Hause angekommen, probierten wir die Sachen gleich noch einmal an und fielen dann im wahrsten Sinne des Wortes übereinander her. Schon lange zuvor war ich nicht mehr so geil auf Herbert gewesen. Was so scharfe Klamotten doch ausmachen können! Mein Mann war plötzlich nicht mehr nur mein gewohnter Angetrauter, sondern ein ganz anderer, fast ein Fremder, der so sexy und begehrenswert für mich war, dass ich ihn unbedingt sofort haben wollte. Herbert ging es ähnlich und er war voller Lust und Leidenschaft dabei.

Wir waren so heiß aufeinander, dass wir uns nicht lange mit dem Vorspiel aufhielten und gleich zur Sache kamen. Ich öffnete den Reißverschluss von Herberts scharfem Stringtanga, holte seinen voll erigierten Penis heraus, schob meinen String etwas zur Seite und setzte mich auf ihn. Ich schloss meine Augen und begann einen wilden Ritt auf diesem heißen Lover. Und Herbert war auch so angeturnt, dass er – anders als in letzter Zeit – nicht nur passiv meine Bewegungen genoss, sondern selber sehr aktiv mitwirkte. Ja, das war endlich mal wieder so geiler Sex wie in den Anfängen unserer Partnerschaft! So steigerten wir uns sogar mal wieder so gemeinsam in Ekstase, dass wir gleichzeitig zum Orgasmus kamen. Und so ein Höhepunkt zur gleichen Zeit ist ja wohl das Nonplus­ultra beim Sex!

Weil dann am Samstag ab 20 Uhr Einlass im Swingerclub war, dachten wir uns, wir gehen etwa eine halbe Stunde später hin, dann wären bestimmt schon einige da, aber auch nicht zu viele, so dass uns der Einstieg leichter fallen würde. Tatsächlich waren wir dann aber die Ersten und wurden von dem netten Betreiberehepaar begrüßt. Die erzählten uns, dass normalerweise erst so gegen 22 Uhr die Hauptandrangzeit wäre.

Nach und nach trudelten weitere Paare ein und wir begutachteten jedes einzelne mit Argusaugen auf ihre Tauglichkeit für einen Partnertausch mit uns. In der ersten Stunde war leider nichts Richtiges für uns dabei, zwar das eine oder andere Paar, das recht ansprechend aussah, aber alle um die 50 oder noch älter und damit nicht in unserer Alterszielgruppe. Denn wir sind ja erst Mitte 30 und suchten eigentlich Leute, die noch jünger sind.

Doch dann traf zum Glück doch noch das alte Sprichwort „Je später der Abend desto schöner die Gäste“ ein. Der Swingerclub füllte sich zusehends auch mit jüngeren Paaren, von denen so einige unseren Vorstellungen entsprachen. Ich sah Herberts schmachtende Blicke beim Betrachten der teilweise sehr attraktiven und knapp bekleideten Frauen, ich muss aber zugeben, dass ich meinerseits sehr angetan war von einigen der Herren, die fast alle nur mit einem Slip bekleidet waren.

Bei gedämpftem Licht, schmusiger Hintergrundmusik und etwas Alkoholkonsum entstand eine heitere und lockere Atmosphäre, die das Kennenlernen anderer Paare erleichterte. Uns sprachen zum Beispiel als erstes Alexandra und Gisbert an, sie 29 Jahre alt und er 34, beide schlank und nicht ohne Reiz. Sie meinten, sie hätten uns noch nie gesehen, und fragten, ob wir neu seien. Natürlich bejahten wir die Frage wahrheitsgemäß und fügten hinzu, dass wir absolute Neulinge auf dem Gebiet des Partnertausches, aber sehr neugierig und heiß darauf seien. Die beiden waren schon erfahrener, weil sie bereits seit fast einem Jahr Swingerclubs besuchten. Und was konnte uns Besseres passieren, als gleich ein Paar zu treffen, das sich schon gut auskannte, andererseits aber nicht schon fast profimäßig seit Jahren dabei war.

Wir vier verstanden uns auf Anhieb sehr gut, tauschten so einige private Informationen aus und hatten viel zu lachen. Nach einer Weile, es dürfte so nach einer knappen Stunde gewesen sein, fragte Gisbert uns dann, ob wir vier nicht mal zusammen ins Spielzimmer gehen wollten. An Herberts Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er einverstanden war, und auch ich verspürte große Lust. Also ließen wir uns von Alexandra und Gisbert zu unserer Premiere ins Liebesgemach führen.

Das Spielzimmer war nur schummrig beleuchtet und mit vielen großen Matratzen ausgelegt, auf denen sich schon zwei Paare tummelten. Aber es war noch genügend Platz, so dass wir vier uns bequem niederlassen konnten. Alexandra und Gisbert wiesen uns gleich so geschickt die Plätze an, dass ich neben ihm und Herbert neben ihr lag. So hatten wir gleich die richtige Tuchfühlung zum beabsichtigten Partnertausch. Und der ging dann sofort auch ohne weitere Anlaufzeit los, denn die beiden wurden gleich sehr aktiv. Gisbert begann mich genauso zärtlich zu streicheln wie Alexandra meinen Mann. In mir stieg das totale Prickeln auf und ich begann meinerseits Gisbert zu befummeln. Der erste Zungenkuss verstärkte meine Lust noch weiter, so dass ich mutiger wurde und mit meinen Händen auf Entdeckungsreise zwischen seinen Beinen ging. Und was ich da ertastete, war sehr erfreulich und erregend! Alexandra und Herbert waren auch schon sehr heftig dabei. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass sie ihm bereits seinen Stringtanga ausgezogen hatte und dabei war, ihn ausgiebig oral zu verwöhnen. Und Herbert hatte einen mehr als glücksseligen Ausdruck in seinem Gesicht. Im gleichen Moment spürte ich Gisberts Zunge dort, wo es die meisten Frauen am liebsten haben. Er umkreiste gekonnt meine Klitoris, vernachlässigte aber auch meine Schamlippen nicht. Meine Güte, war das kribbelnd, ein fremder Mann bescherte mir orale Hochgenüsse!

Ich gab mich seinem Verwöhnprogramm voll hin, ließ mich sogar so weit fallen, dass ich völlig vergaß, dass es neben uns Alexandra und mein Herbert miteinander trieben. Und Gisbert schien meine rasierte Scham zu gefallen, denn er machte auch noch weiter, nachdem es mir schon so richtig gut gekommen war. Ich bedeutete ihm daher, dass es jetzt mal an der Zeit wäre, dass ich mich bei ihm für seine gekonnten Zungenspiele revanchiere. Und weil sein bestes Stück schon die ganze Zeit voll erigiert war, konnte ich es gleich in vollen Zügen oral genießen. Sein Glied war etwas kürzer als Herberts, dafür aber dicker, ein stolzer Phallus, der mich wahnsinnig anturnte. Gisbert rekelte sich, stieß leichte Lustseufzer aus und meinte, ich möge nie damit aufhören, ihn so zu verwöhnen. Weil er nicht gleich zum Orgasmus kommen wollte, aber kurz davor war, brach ich dann doch ab, denn schließlich wollte ich sein Prachtstück auch noch richtig spüren. Ich setzte mich also auf ihn und begann langsam ihn zu reiten. Ein herrliches Gefühl auf diesem stolzen Penis! Zum Glück war ich so erregt, dass es mir bereits nach kurzer Zeit kam, denn Gisbert konnte seinen Orgasmus auch nicht mehr zurückhalten. Das war leider die einzige und letzte Runde mit ihm an diesem Abend, denn er braucht immer ein paar Stunden, bis er wieder kann. Und weil das bei meinem Herbert ganz anders ist, vermutete ich schon ganz richtig, dass er mit Alexandra noch dabei war. Ich flüsterte ihm noch kurz zu, dass wir schon mal in den Barraum zurückgehen würden, er sich aber ruhig noch Zeit lassen könnte.

Dass ich dann aber geschlagene zwei Stunden auf ihn warten musste, fand ich doch ein wenig rücksichtslos. Aber ich versöhnte mich recht schnell wieder mit ihm, weil ich zwischenzeitlich ein anderes nettes Paar kennen gelernt hatte, das ich mir noch für die Nacht ausgeguckt hatte. Es waren Stefanie und Oliver, beide 32 Jahre alt, sie schlank und wohlproportioniert, er mit ein paar Kilogramm zu viel, aber durchaus noch sehr reizvoll anzusehen. Weil wir mit den beiden nicht so viele gemeinsame Gesprächsthemen fanden, ergriff dieses Mal ich die Initiative und schlug den Gang ins Spielzimmer vor.

Dort angekommen, übernahm ich unaufdringlich die Platzanweisung, so dass dann Stefanie neben Herbert und ich neben Oliver lag. Ja, ich hatte schnell von Alexandra gelernt und begann, wie sie vorhin bei meinem Herbert, sofort meinen zweiten Swingpartner oral zu verwöhnen. Hatte ich mich vorhin mit Gisbert noch fast vollständig auf den Sex mit ihm konzentriert, so erfreute ich mich dieses Mal noch zusätzlich an der Beobachtung des Treibens zwischen Stefanie und Herbert. Der ließ sich natürlich gleich mal wieder ausgiebig mit Fellatio verwöhnen, und zwar so lange, bis es ihm gekommen war. Das konnte er sich ja auch durchaus leisten, weil er anders als Gisbert bereits wenige Minuten nach seinem Orgasmus wieder voll einsatzfähig ist. Und diese Zeit überbrückte er damit, der teilrasierten Stefanie seine Zungenküns­te vorzuführen. Allerdings war Herbert schon immer beim Oralverkehr nicht sehr ausdauernd, weil er es einfach nie erwarten kann, es richtig zu tun. Und tatsächlich lag er dann auch schon nach kurzer Zeit auf Stefanie und zeigte ihr seine sehr standhafte Manneskraft.

Ich genoss derweil die lüsterne Zunge Olivers. Und der war dann zum Glück beim folgenden Geschlechtsverkehr nicht so eine Eintagsfliege wie zuvor Gisbert, sondern durchaus vergleichbar mit meinem Herbert. Ja, dieses Mal verließ Herbert sogar noch vor mir das Spielzimmer, weil ich noch mit Oliver beschäftigt war. Das war aber auch verständlich, schließlich hatte er es mit Alexandra beziehungsweise Stefanie stundenlang genossen, während meine ers­te Runde mit Gisbert ja eher kurzatmig ausgefallen war.

Oliver und ich vergnügten uns noch ungefähr eine halbe Stunde miteinander, bevor wir uns zu Stefanie und Herbert gesellten, die in der Bar schon mit gefüllten Sektgläsern auf uns warteten. Wir plauderten noch eine Weile und verabschiedeten uns dann.

Auf dem Heimweg tauschten Herbert und ich unsere Erfahrungen aus und kamen zu dem Ergebnis, dass es uns beiden sehr gut gefallen hatte. Klar, dass wir seither regelmäßige Swingerclub-Besucher sind, die sich dort einen zusätzlichen Kick für ihr Sex-Eheleben holen.

Barbecue zu viert

Lisa Cohen

Sie fuhren zum ersten Mal nach Dänemark in ein Sommerhaus. Ihre Freunde hatten ihnen von dem Haus und dem Strand vorgeschwärmt. Die genossen dort am meisten den aufregenden FKK-Urlaub. So freizügig am Strand zu liegen und sich den Wind um die sensiblen Körperteile wehen zu lassen, musste wohl ziemlich anturnend wirken. Marja war immer zu schüchtern für die freie Körperkultur gewesen. Er hatte ihr gegenüber schon öfters den Wunsch ge­äußert, im Sommer ganz nackt an den See zu gehen, aber sie hatte immer eine Ausrede gefunden. Nun hatte sie überraschenderweise diese Einladung ihrer Freun­de angenommen. Er hatte die leise Hoffnung, dass sich Marja dann endlich überwinden würde auch unbekleidet an den Strand zu gehen.

Die gemeinsamen Freunde Kirsten und Michael waren viel aufgeschlossener sexuellen Dingen gegen­über als er und seine Frau. Wenn sie zusammen etwas unternahmen, beneidete er die beiden um ihre Lo­ckerheit und Sorglosigkeit.