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MIT DER GU HEIMTIER PLUS-APP WIRD IHR TIERRATGEBER INTERAKTIV

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1. APP HERUNTERLADEN

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2. BILD SCANNEN

Scannen Sie nun jeweils die in Ihrem Tierratgeber gekennzeichneten Bilder mit der Kamera Ihres Smartphones und tauchen Sie weiter ein in die Welt Ihres Tieres.

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3. NEUES ERFAHREN

Entdecken Sie Spannendes über Ihr Tier. Machen Sie den Wissenstest. Oder lassen Sie sich von tollen Bildern und Videos begeistern.

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TYPISCH KANINCHEN

In jedem Hauskaninchen – gleich ob groß oder klein – steckt das Verhalten seiner Vorfahren, der Wildkaninchen. Lernen Sie deshalb »Kaninisch«, dann verstehen Sie Ihre Tiere von Anfang an.

Die Welt der Kaninchen entdecken

Junge Kaninchen gehören zu den niedlichsten Tierkindern überhaupt und erobern die Herzen der Menschen im Sturm – vor allem auch die der Kinder. Dies hat dazu geführt, dass Kaninchen, besonders die Zwergrassen, auf der Beliebtheitsskala der Heimtiere weit nach oben geklettert sind. Leider landen viele Kaninchen im Tierheim, werden einfach »abgeschoben«, weil man nicht mit ihnen klarkommt. Mein Anliegen ist es deshalb, Sie davon zu überzeugen, dass Sie unendliche Freude mit Kaninchen erleben können, wenn Sie den Tieren ein Zuhause schaffen, in dem sich die kleinen Racker so richtig austoben und wohlfühlen können. Begleiten Sie mich nun zunächst in die Welt der Wildkaninchen, deren Gene noch fest in unseren Hauskaninchen verankert sind. Lernen Sie Sprache und Verhaltensweisen verstehen und was für die Heimtierhaltung daraus folgt.

Gemeinsam stark!

Im Gegensatz zum Feldhasen, der ein ausgesprochener Einzelgänger ist, leben Wildkaninchen sehr gesellig. Sie verbringen ihr gesamtes Leben innerhalb ihres Rudels. Hier findet ein intensiver Austausch von vielfältigen sozialen Kontakten statt, und die Lebensgemeinschaft bietet dem einzelnen Kaninchen Schutz und Geborgenheit. Das tiefe Bedürfnis, gesellig zu leben und sich mit seinen Artgenossen auszutauschen, ist auch unseren Hauskaninchen angeboren. Deshalb sollten Sie ein Kaninchen nie alleine halten. Machen Sie sich bewusst, dass weder ein Mensch noch ein Meerschweinchen dem Kaninchen den Partner ersetzen kann. Auch die Aussage: »Mein einzeln gehaltenes Kaninchen ist doch so glücklich, dem fehlt es an nichts« ist ein Trugschluss. Nur weil das Tier in Anbetracht fehlender Alternativen versucht, sich irgendwie mit seinen Lebensumständen zu arrangieren, ist es noch lange nicht glücklich. Nicht korrekt ist auch die Behauptung, dass ein Einzelkaninchen handzahmer wird. Ob ein Kaninchen ein Vertrauensverhältnis zu Ihnen entwickelt oder scheu und ängstlich bleibt, hängt von anderen Faktoren ab (>). Entscheiden Sie sich also von Anfang an für mindestens zwei Kaninchen. Wenn Sie eines der vorgestellten Gehege nachbauen, ist dort auch genügend Platz für eine kleine Kaninchengruppe.

Hier wohne ich!

Kaninchen sind sehr reviertreu und verteidigen ihr angestammtes Territorium vehement gegenüber Artgenossen, die nicht zur Sippe gehören. Und dies hat gute Gründe: Wildkaninchen leben in unterirdischen Bausystemen. Hier finden sie Schutz vor ihren Feinden und ziehen ihren zahlreichen Nachwuchs auf. Das Nahrungsangebot ist meist knapp und muss sich in der Nähe des Baus befinden, damit das Kaninchen bei Gefahr sofort in seinen sicheren Bau flüchten kann. Um das Überleben der eigenen Sippe nicht zu gefährden, können fremde Artgenossen nicht einfach akzeptiert und aufgenommen werden. Sie müssen sich ihr eigenes Territorium schaffen. Auch unsere Hauskaninchen folgen diesen angeborenen Instinkten, die bei der Vergesellschaftung unbedingt berücksichtigt werden müssen. Setzen Sie nie ein fremdes Kaninchen – ohne vorbereitende Maßnahmen – in das Zuhause eines anderen Kaninchens. Und erwarten Sie auch nicht, dass ein erwachsenes Kaninchen auf ein Jungtier Rücksicht nimmt, getreu der Devise: »Ach, das arme Kleine!« Kaninchen kennen keinen sogenannten Welpenschutz wie beispielsweise Hunde. Wer nicht zur Familie gehört, wird erst einmal bekämpft ( > ).

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Widderchen Puschel und Zwerg Pumuckl begegnen sich. Am hochgeklappten Schwanz erkennt man, wer hier der Selbstbewusste ist.

Chef gesucht!

Jede soziale Lebensgemeinschaft benötigt gewisse Strukturen und Verhaltensregeln, damit das Miteinander gut funktioniert. In der Natur gilt es vor allem, das Überleben der Art zu sichern. Rangordnungskämpfe sorgen dafür, dass sich die starken und klugen Tiere durchsetzen. Diese garantieren wiederum gesunde Nachkommen und gewähren der Sippe durch ihre Fähigkeiten Schutz. In der Wildkaninchenkolonie herrscht eine strenge Rangordnung. Die Männchen kämpfen – mit beginnender Geschlechtsreife – um ihre Position innerhalb der Sippe, bis sich ein Alpha-Männchen (Rudelführer) durchgesetzt hat. Unterlegene Rivalen können sich durch Flucht ernsthaften Verletzungen entziehen. Um den heftigen Rangordnungskämpfen unter potenten Rammlern in der Heimtierhaltung vorzubeugen, sollten Sie Böckchen unbedingt kastrieren lassen, möglichst bereits vor Beginn der Geschlechtsreife (>). Auch Weibchen verhalten sich, vor allem während ihrer Brunst, aggressiv gegenüber Rivalinnen. Deshalb empfiehlt sich keine reine Häsinnen-Haltung (>).

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Ohren gespitzt, Schwänzchen abgeklappt, Körperhaltung angespannt. Pumuckl bewegt sich auf fremdem Gebiet. Hier ist Vorsicht angesagt!

Zoff nicht ausgeschlossen!

Kaninchen, die sich mögen, liegen gern dicht beieinander und putzen sich gegenseitig das Fell. Doch nicht immer herrscht in einer Kaninchensippe eitel Sonnenschein. Neben kleinen spielerischen Kabbeleien versuchen Kaninchen auch in einer bestehenden Gruppe gelegentlich, die Rangfolge neu zu klären. Leben die Tiere in einem großen Auslauf, kann der jeweils Verfolgte fliehen. Manches gewitzte Kaninchen versteckt sich und entzieht sich so erst einmal dem Blickfeld des Verfolgers. Häuschen und Verstecke sollten mehrere Ein- und Ausgänge haben. So kann ein in die Enge getriebenes Tier jederzeit flüchten, und der »Streit« eskaliert nicht unnötig.

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Irgendetwas hat Pumuckl erschreckt. Fest an den Boden gedrückt und reglos verharrend: So hofft das Kaninchen, nicht entdeckt zu werden.

Kaninchen, die Tunnelbaumeister

GRABEN Dieses Verhalten liegt den Kaninchen im Blut. Mithilfe der Vorderpfoten graben sie ihren Bau in die Erde. Damit die Tiere auch im Gehege ihrer Leidenschaft frönen können, sollte ein Teil des Gehegebodens aus einer etwa 50 cm hohen Erdschicht bestehen ( > ). Bieten Sie im Balkongehege beispielsweise eine Sandkiste zum Buddeln an.

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Anatomie und Sinne

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Augen

360 GRAD Sehwinkel. Das ermöglicht dem Kaninchen, sein Umfeld rundum, auch nach oben, zu erkennen. Dazu kommt die Fähigkeit, bei schlechten Lichtverhältnissen gut zu sehen. So ist das Kaninchen in der Lage, seine Feinde rechtzeitig zu erkennen und zu fliehen.

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Nase

100 MILLIONEN Riechzellen ermöglichen den Kaninchen, feinste Duftmoleküle aufzunehmen. Wir reden in Worten, sie »sprechen« per Duftbotschaften miteinander. Für Kaninchen ist es wichtig, auch ihr Revier zu markieren.

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Zunge

IN DER MUND - und Rachenhöhle des Kaninchens befinden sich die Geschmacksknospen. Es kann zwischen süß, sauer, bitter und salzig unterscheiden. Saftiges Grün und aromatisches Heu schmecken besonders gut.

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Zähne

10 CM PRO JAHR wachsen seine Zähne und werden nur durch intensives Nagen und Kauen abgenutzt. Zwerge brauchen immer etwas zu knabbern.

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Ohren

WIE SCHALLTRICHTER gebaut, können die Ohren jeweils unabhängig voneinander gedreht werden. Ohne den Kopf zu bewegen, erfasst das Kaninchen einen Hörraum von etwa 360 Grad. Mit seinem feinen Gehör reagiert das Tier äußerst empfindlich auf alle lauten Geräusche. Vor allem, wenn Geräusche plötzlich auftreten, ungewohnt und schrill (Raubvogelschrei) sind, geraten Kaninchen leicht in Panik. Anhaltender Lärm in ihrem Umfeld verursacht den Tieren Dauerstress.

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Tasthaare

SIE BEFINDEN SICH im Mund-Nasen-Bereich, über den Augen und an den Wangen. Mit ihrer Hilfe kann sich das Kaninchen z. B. im unterirdischen Bau orientieren.

Das Einmaleins der Kaninchensprache

Wer verstehen möchte, was das Kaninchen mit seiner Körpersprache sagen will, muss genau hinschauen. Bereits kleine Veränderungen der Ohr- oder Schwanzstellung drücken eine andere Gefühlslage aus.

Ausruhen & Relaxen

Als Flucht- und Beutetier darf ein Wildkaninchen sein Umfeld nie völlig außer Acht lassen. Nur wenn es sich absolut geschützt fühlt, kann das Kaninchen komplett entspannen.

Hocken Typische Ruhestellung, Ohren nach hinten gelegt, Atmung ruhig, Augen beginnen sich zu schließen ( >).

Liegen mit ausgestreckten Hinterläufen. Dieses Kaninchen ruht sich aus, Kopf- und Ohrenstellung zeigen jedoch an: »Ich bleibe wachsam.« Senkt es seinen Kopf, legt die Ohren an und streckt sich in Seitenlage aus, fühlt es sich sicher und kann völlig relaxen.

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Im Moment keine Lust auf engeren Kontakt? Da muss das Widderchen nur einen kleinen Spurt einlegen – und weg ist es.

Lebensfreude & Übermut

Glückliche Kaninchen genießen ihr Dasein und können es auch ausdrücken.

Sich wälzen Meine Kaninchen tun dies am liebsten in ihrer Buddelkiste, andere überall dort, wo sie sich so richtig (kaninchen)wohlfühlen.

Luftsprünge Vor allem bei jungen Kaninchen kann man dies beobachten, wenn sie wie kleine Zicklein vor Übermut in die Luft springen. Auch die großen jagen herum, schlagen Haken und vollführen Luftsprünge, wenn sie zum Beispiel morgens aus dem Stall gelassen werden.

Unsicherheit & Angst

Das Kaninchen hört plötzlich ein fremdes Geräusch, entdeckt etwas Unbekanntes, befindet sich in einer Umgebung, in der es sich nicht auskennt, oder begegnet einem Artgenossen, den es nicht kennt. Da heißt es: »Aufgepasst, es könnte etwas Bedrohliches passieren.«

Klopfen Das Tier klopft mit den Hinterläufen, einmal oder mehrmals hintereinander, fest auf den Boden. Das hört sich wie ein Trommeln an. So warnen Wildkaninchen auch Artgenossen vor herannahender Gefahr. Tut Ihr Kaninchen dies, hat es sich erschreckt, hat Angst und fühlt sich bedroht.

Hinweis Ist das Tier an der gefährlichen Trommelsucht erkrankt, klopft es ebenso, daher auch diese Krankheitsbezeichnung (>).