Nr. 348
Jenseits von Zeit und Raum
Ein Spercoide im Bann der Magier von Oth
von Marianne Sydow
Pthor, das Stück von Atlantis, dessen zum Angriff bereitstehende Horden Terra überfallen sollten, hat sich dank Atlans Eingreifen wieder in die unbekannten Dimensionen zurückgezogen, aus denen der Kontinent des Schreckens urplötzlich materialisiert war.
Atlan und Razamon, die die Bedrohung von Terra nahmen, gelang es allerdings nicht, Pthor vor dem neuen Start zu verlassen. Der ungebetene Besucher ging wieder auf eine Reise, von der niemand ahnt, wo sie eines Tages enden soll.
Doch nicht für lange! Denn der überraschende Zusammenstoß im Nichts führte dazu, dass der »Dimensionsfahrstuhl« Pthor sich nicht länger im Hyperraum halten konnte, sondern zur Rückkehr in das normale Raum-Zeit-Kontinuum gezwungen wurde.
Und so geschieht es, dass Pthor auf dem Planeten der Brangeln niedergeht, nachdem der Kontinent eine Bahn der Vernichtung über die »Ebene der Krieger« gezogen hat.
Natürlich ist dieses Ereignis nicht unbemerkt geblieben. Sperco, der Tyrann der Galaxis Wolcion, schickt seine Diener aus, die die Fremden ausschalten sollen. Darauf widmet sich Atlan sofort dem Gegner. Um ihn näher kennen zu lernen und seine Möglichkeiten auszuloten, begibt sich der Arkonide zu den Spercoiden.
Während Atlan gegenwärtig zur Residenz des Tyrannen fliegt, blenden wir um nach Pthor – genauer gesagt: zu der Großen Barriere, hinter der die Magier von Oth leben. Dort kommt es zu einem Abenteuer JENSEITS VON ZEIT UND RAUM ...
Koratzo – Ein Magier, der besorgt um Atlans Schicksal ist.
Opkul, Querllo, Rischa und Torla – Koratzos Freunde.
Wortz und Jarsynthia – Koratzos eingeschworene Gegner.
Copasallior – Der Weltenmagier nimmt Kontakt mit den Odinssöhnen auf.
Luscer – Ein Spercoide bei den Magiern von Oth.
Thalia – Odins Tochter unter einem Liebesbann.
»Wie sieht es draußen aus?«, fragte Copasallior.
Der Weltenmagier befand sich in der Zelle der freien Gedanken. Er stand mit Koratzo in Verbindung. Mit »draußen« meinte er nicht nur Pthor, sondern auch den Planeten, auf dem sie gelandet waren. Seitdem Glyndiszorns Großer Knoten die Barriere von Oth umschloss, gab es nur zwei Möglichkeiten, Informationen über die Außenwelt zu erhalten. Entweder wendete man sich an den Knotenmagier persönlich oder man fragte die Rebellen aus der Tronx-Kette.
Opkul, einer der Rebellen und gleichzeitig ein Freund des Stimmenmagiers Koratzo, beherrschte eine besondere Form der Magie – den »Blick in die Ferne«. Er konnte »sehen«, was sich an jedem beliebigen Ort in Pthor ereignete. Seitdem die FESTUNG gefallen war, reichte sein Blick selbst in die Anlagen unterhalb der Pyramiden.
Copasallior war sehr darauf bedacht, auf dem laufenden zu bleiben. Fast täglich ließ er sich berichten, was Opkul herausgefunden hatte. Er wusste daher genau, was geschehen war, nachdem die Barriere von Oth isoliert worden war.
Er hatte mitverfolgt, wie die Kinder Odins und die Fremden von einer unbekannten Welt die FESTUNG angriffen und eroberten, wie sich die uralten Prophezeiungen erfüllten und der schlafende Fafnir erwachte, um die Herrschaft des Bösen zu zerschlagen. Er hatte gehört, dass Pthor die Schwarze Galaxis ansteuerte und durch einen gigantischen Ball aus Wasser von seinem Kurs abgedrängt worden war. Er wusste, dass mit diesem Wasser ein Wesen nach Pthor gelangt war, das fähig war, den Dimensionsfahrstuhl zu steuern und dass einer der rätselhaften Fremden dieses Wesen dazu gebracht hatte, Pthor im letzten Augenblick vor einer grauenhaften Katastrophe zu bewahren. Er kannte aus Opkuls Schilderungen den Planeten, auf dem Pthor sich jetzt befand, und er wusste, dass es jenseits des Wölbmantels fremde, intelligente Geschöpfe gab – nicht nur solche, die sich in dieser Umgebung entwickelt hatten, sondern auch solche, die mit Raumschiffen von einer anderen Welt kamen.
Er wusste sogar, dass Koratzo mit besonderem Interesse verfolgte, was jene Fremden unternahmen – zwei Männer, die beim letzten Aufenthalt Pthors durch den Wölbmantel gekommen waren, ohne die üblichen Schäden zu erleiden.
Zweifellos waren diese Fremden interessant. Der eine mochte von Pthor stammen, und der andere sah den Söhnen Odins ähnlich.
Koratzo war nicht sehr mitteilsam, wenn Copasallior sich nach diesen Männern erkundigte. Trotzdem erfuhr der Weltenmagier genug, um sich ein deutliches Bild machen zu können. Im Stillen gab er Koratzo Recht, wenn dieser die Meinung vertrat, dass die Fremden von größter Bedeutung für das Schicksal Pthors waren.
»Es hat sich nicht viel verändert«, sagte Koratzo. »Wir befinden uns immer noch auf diesem Planeten.«
»Das weiß ich«, murmelte Copasallior mürrisch. »Schließlich steht immer noch diese hellrote Sonne am Himmel.«
Koratzo schwieg. Copasallior starrte wütend die Stimmenkristalle an und wartete darauf, dass sein Gesprächspartner weitersprach.
»Die Raumfahrer haben Pthor angegriffen«, sagte Koratzo schließlich. »Einer der Fremden, der, der den Söhnen Odins ähnlich sieht, flog durch den Wölbmantel. Die Raumfahrer nahmen ihn mit.«
Copasallior brauchte ein paar Sekunden, um diese Neuigkeit zu verdauen.
»Er ist also der Gefangene dieser Leute in den seltsamen Rüstungen?«, erkundigte er sich.
»Ich fürchte, ja.«
»Nun, solange keine Gefahr für Pthor selbst besteht, ist das Schicksal einzelner Wesen wohl nicht so wichtig.«
»Die Gefahr bestand«, erwiderte Koratzo bitter. »Die Leute in den Rüstungen haben großartige Waffen. Sie hätten es fast geschafft, den Wölbmantel zu durchbrechen.«
Copasallior erschrak. Er konnte sich keine Waffe vorstellen, die stark genug war, den Wölbmantel zu durchstoßen.
»Sie stellten den Angriff ein, als der Fremde für sie sichtbar wurde«, fuhr Koratzo fort. »Es scheint, als hätte er Pthor vor dem Schlimmsten bewahrt. Sie nahmen ihn an Bord und zogen sich zurück.«
»Wie ich dich kenne, möchtest du am liebsten auf der Stelle losrennen, um diesen Mann zu befreien.«
»Dazu müsste ich erstmal wissen, wohin man ihn gebracht hat.«
»Also planst du wirklich, ihm zu helfen.«
Koratzo lachte leise auf.
»Ohne ihn, Weltenmagier, wäre die Schlacht um die FESTUNG vielleicht anders ausgegangen.«
»Jeder muss für sich selbst sorgen«, erwiderte Copasallior ärgerlich. »Wir sind für diesen Fremden nicht verantwortlich.«
»Selbstverständlich nicht«, sagte Koratzo sanft. »Aber wir schulden ihm Dank.«
»Der Große Knoten hätte uns auch vor den Leuten mit den Rüstungen beschützt. Mögen die anderen Völker Pthors ihm danken – falls er jemals zurückkehrt.«
»Ich habe trotzdem die Absicht, ihm zu helfen.«
»Ach«, machte Copasallior spöttisch. »Reicht der Blick deines Freundes jetzt schon in ferne Welten?«
»Ich werde mit Glyndiszorn reden«, erklärte Koratzo. »Wenn jemand einen Weg schaffen kann, dann ist er es.«
»Ich wüsste etwas, das leichter durchzuführen ist«, sagte Copasallior nachdenklich.
Er erwartete, dass Koratzo ihn fragte, was er mit dieser Bemerkung meinte, aber der Stimmenmagier hüllte sich wieder einmal in Schweigen.
»Das Raumschiff der Fremden befindet sich in einem Gebilde«, sagte er schließlich, »das unserem Knoten sehr ähnlich ist. Jedenfalls hörte ich Glyndiszorn sagen, dass man eine Brücke zu diesem Schiff schlagen könnte.«
»Ich werde darüber nachdenken«, versprach Koratzo. »Du wirst mir also keine Hindernisse in den Weg legen?«
»Warum sollte ich das tun? Es ist dein Risiko, nicht meines. Ich fürchte allerdings, dass du trotzdem Schwierigkeiten bekommen wirst.«
»Das weiß ich«, seufzte Koratzo. »Trotzdem muss ich es versuchen.«
Copasallior nickte und stand auf. Die Verbindung zur Tronx-Kette zerbrach. Die Stimmenkristalle wurden stumpf und glanzlos.
Auf seinem Weg durch die Wohnhöhlen kam Copasallior an dem hässlichen Gerät vorbei, das die Herren der FESTUNG vor langer Zeit hatten bringen lassen. Er betrachtete es voller Zweifel. Sollte er das Ding vernichten?
Zögernd ging er weiter. Alles war in Bewegung geraten, und noch nie hatte die Zukunft für Copasallior so unsicher ausgesehen. Sogar die Barriere selbst hatte sich verändert. Die Seelenlosen waren spurlos verschwunden, und noch wusste niemand, woher man einen Ersatz für diese stummen Diener bekommen sollte.
Copasallior schritt über die Plattform vor dem Höhleneingang. Als er sich über die Brüstung beugte, konnte er einen großen Teil der Straße übersehen, die in engen Serpentinen am Osthang des Crallion entlang ins Tal führte. Überall gab es noch die Spuren des verheerenden Unwetters, das vor nicht langer Zeit die Barriere erschüttert hatte. Ohne die Hilfe der Seelenlosen würde es lange dauern, bis alle Schäden beseitigt waren. Vergeblich hielt der Weltenmagier Ausschau nach einem weißen Yassel, das die Straße heraufgetrabt kam. Malvenia hatte seit dem Treffen im Tal der Schneeblume nichts mehr von sich hören lassen. Wenn er in der Zelle der freien Gedanken nach ihr rief, antwortete sie nicht, und wenn er mit seinem eisernen Yassel vor dem Eistal auftauchte, verbarg sie sich hinter magischen Sperren.
Es war eine schlimme Zeit voller Ärger und Unsicherheit. Auch draußen, im Lande Pthor, gab es so viele Änderungen, dass Copasallior meinte, es würde nie wieder eine vernünftige Ordnung zu schaffen sein.
Selbst die Kinder Odins waren zerstritten. Die drei Söhne wollten nicht begreifen, dass Thalia dieselben ererbten Rechte haben sollte. Damit fügten sie sich selbst den größten Schaden zu, denn mit der Schwester stießen sie auch ein Viertel der gemeinsamen Macht von sich.
Copasallior schuf mit wenigen Bewegungen seiner sechs Hände ein Flugfeld und ließ sich bis an die östliche Grenze seines Bezirkes treiben. Dort wartete er. Irgend etwas musste geschehen, entweder drüben am Gnorden, wo das Luftschiff des Knotenmagiers verankert war, oder auf den neutralen Wegen.
Aber auch dieser Tag verging ereignislos, und als es dunkel wurde, kehrte Copasallior niedergeschlagen zu seiner Wohnung am Crallion zurück.
Er beschloss, in den nächsten Tagen die mächtigsten Magier zu einer Beratung herbeizurufen.
*
Ungefähr zur selben Zeit rief Koratzo, der Rebell, seine engsten Freunde zusammen. Er zwang sich, nicht an Wa oder Ssissnu zu denken, die bei Glyndiszorns Luftschiff ums Leben gekommen waren, als Koratzo dem Knotenmagier den Beschluss aller Bewohner der Barriere überbrachte. Es brachte nichts ein, jetzt traurigen Erinnerungen nachzuhängen. Im Gegenteil: Sie mussten handeln, und das möglichst schnell.
Trotzdem tat es ihm weh, die beiden leeren Plätze zu sehen, und den anderen erging es nicht besser.
Koratzo versuchte sich abzulenken, indem er sich auf seinen Plan konzentrierte.
»Copasallior meint, der Knotenmagier könnte eine Verbindung zum Raumschiff der Fremden herstellen«, erklärte er.
»Ich denke, das ist verschwunden«, sagte die Pflanzenmagierin Antharia verwundert.
»Es scheint nur so«, versicherte Opkul. »Zwar kann ich es auch nicht mehr sehen, aber ich spüre es. Es wurde aus seiner Zeitspur gedrängt. Es dürfte für Glyndiszorn nicht allzu schwer sein, uns hinüberzubringen, Koratzo, aber wie willst du ihn dazu überreden, sich unseretwegen diese Mühe zu machen?«
»Ich hoffe, dass er einsieht, wie wichtig die Fremden und das Schiff für uns alle sind«, erwiderte Koratzo. »Die Wesen in den Rüstungen sind wie die Verkörperung negativer Kräfte. Sie werden den hellhaarigen Fremden dazu bringen, ihnen alles zu erzählen, was er über Pthor weiß. Und dann werden sie zurückkehren und den Wölbmantel aufbrechen. Die Söhne Odins sind ihnen gegenüber völlig hilflos. Sie können nicht einmal dafür sorgen, dass Pthor diesen Planeten verlässt, denn das seltsame Wesen, das den Steuermann ersetzt, reagiert nur auf die Gedanken des Mannes mit den hellen Haaren.«
»Die Prophezeiungen haben sich nicht erfüllt«, murmelte der Lichtmagier Querllo betrübt. »Nach dem Tage Ragnarök sollten sich alle Probleme lösen. Statt dessen gibt es immer neue Schwierigkeiten.«
»Das liegt nur an den Kindern Odins«, behauptete der Luftmagier Haswahu ärgerlich. »Sie sind sich nicht einig, und darum können sie die für sie vorgesehenen Aufgaben nicht erfüllen. Warum sollen ausgerechnet wir Magier uns in Gefahr begeben? Es kann uns doch gleichgültig sein, was die Gewappneten mit Pthor anstellen. In die Barriere kommen sie jedenfalls nicht!«
»Jetzt nicht«, betonte Koratzo vorwurfsvoll. »Aber eines Tages wird der Große Knoten sich lösen, und dann wirst du auch anders darüber denken, Haswahu! Abgesehen davon sind wir sehr wohl mitverantwortlich für alles, was mit Pthor geschieht.«
»Hört auf, euch zu streiten«, empfahl Antharia spöttisch. »Das bringt uns nicht weiter. Abgesehen davon finde ich, dass die Lage recht eindeutig ist. Ich kenne die Gewappneten zwar bis jetzt nur aus Opkuls Berichten, aber wenn ich mir vorstelle, dass diese Kerle die FESTUNG besetzen, wird mir schlecht.«
»Sie sind grausam und gefährlich«, stimmte Querllo zu. »Aber ich zweifle daran, dass Glyndiszorn sich davon beeindrucken lässt. Er hat die Herren der FESTUNG nicht gefürchtet, und er wird sich auch nicht wegen einer Horde fremder Raumfahrer aufregen.«
»Wir könnten ihn zwingen, einen Weg zu öffnen«, meinte Antharia zögernd.
»Erstens weißt du genau, was ich von solchen Methoden halte«, sagte Koratzo, »und zweitens würde es gar nicht funktionieren. Glyndiszorn muss uns helfen, und er muss es freiwillig tun und bereit sein, alle seine Kräfte einzusetzen, denn sonst kann es passieren, dass wir genau wie das Raumschiff hilflos irgendwo hängenbleiben. Aber macht euch darüber keine Gedanken. Ich hoffe, dass es mit dem Knotenmagier keine Schwierigkeiten gibt.«
»Ich weiß nicht«, murmelte Haswahu. »Es könnte gefährlich werden, nicht wahr? Ich meine, wenn du, Koratzo, zu dem Schiff gehst, können auch die Gewappneten zu uns kommen, oder nicht? Dann haben wir sie auf dem Hals.«
»Du bist und bleibst ein Feigling«, knurrte Querllo wütend. »Meine Zustimmung ist dir sicher, Koratzo. Wer zittert sonst noch vor den eben erwähnten Möglichkeiten?«
Es meldete sich niemand.
»Trotzdem werden wir vorsichtig sein müssen«, sagte Koratzo. »Haswahu hat nicht ganz Unrecht. Ich werde mit Glyndiszorn darüber sprechen. Vielleicht kann er den Weg so gestalten, dass die Gewappneten ihn nicht benutzen können. Wenn das nicht geht, müssen wir eben aufpassen.«
»Es reicht, wenn Haswahu sie schlafen schickt«, bemerkte der alte Howath, der an diesem Abend ausnahmsweise seine Grenzstation verlassen hatte.
Die anderen lachten, und der Luftmagier sah beschämt zu Boden. Er gab sich große Mühe, seine vielfältigen Ängste zu überwinden, aber es gelang ihm einfach nicht.
»Schon gut«, murmelte er. »An mir soll es nicht liegen ...«
»Du wirst hoffentlich nicht alleine gehen wollen?«, wandte sich Howath an Koratzo.
»Darüber muss Glyndiszorn bestimmen«, antwortete der Stimmenmagier. »Willst du etwa mitkommen? Wer soll dann die Grenzen der Tronx-Kette bewachen?«
»Das junge Gemüse kann auch mal was für die Allgemeinheit tun«, brummte Howath und vollführte eine Geste, die alle in diesem Raum versammelten Magier einschloss. »Ein alter Mann hat auch das Recht, etwas zu erleben.«
Es gab in dieser Gruppe zur Zeit keinen einzigen Sterblichen, und mancher Magier hatte Mühe, den gebührenden Ernst zu bewahren. Howath hatte manchmal einen seltsamen Sinn für Humor. Wer es wagte, über ihn zu lachen, musste damit rechnen, dass ihm buchstäblich die Schuhsohlen rauchten – denn Howath war Feuermagier.
»Ich werde an dich denken«, versprach Koratzo ernsthaft.
Als die anderen die Wohnhalle verließen, blieb Querllo an der Tür stehen.
»Glaubst du wirklich, dass du dem Fremden helfen kannst?«, fragte er, nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand ihn hören konnte.
Koratzo ließ sich in einen weichen Sessel fallen.
»Ich weiß es nicht«, murmelte er erschöpft. »Opkul hat ihn längst aus den Augen verloren. Du weißt, was das bedeutet. Ich hoffe nur, dass er noch lebt.«
»Du gehst ein großes Risiko seinetwegen ein. Dabei weißt du nicht einmal, wie er heißt. Hoffentlich wirst du nicht enttäuscht.«
»Darauf kommt es nicht an, Querllo. Niemand weiß, wie viel Zeit der Steuermann braucht, um sich zu erholen. Das Wesen, das Pthor zu diesem Planeten gebracht hat, reagiert nur auf die Gedanken des Fremden. Wenn wir ihn nicht zurückholen können, sitzen wir vielleicht für eine halbe Ewigkeit hier fest. Die Söhne Odins jedenfalls sind noch weit davon entfernt, irgend etwas steuern zu können. Es ist erschreckend, wie wenig sie wissen.«
»Ich habe immer gesagt, dass man sich auf sie nicht verlassen kann. Das Ganze ist schlecht organisiert worden. Was hat Ragnarök denn nun eingebracht? Die Herren der FESTUNG sind wir los, aber dafür gibt es niemanden mehr, der dieses verdammte Land steuern kann. Was ist eigentlich mit diesem Antimateriewesen?«
»Es könnte vielleicht helfen«, nickte Koratzo. »Aber es scheint, als ob niemand es gefragt hat. Opkul hat es mit dem anderen Fremden gesehen. Die beiden wollen anscheinend in die Senke der verlorenen Seelen.«
»Aber es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu tun.«
»Ich weiß, woran du denkst. Wortz, zum Beispiel, könnte sich mit dem Steuermann beschäftigen, Glyndiszorn unsere Position und einen neuen Kurs erkunden. Damit wären wir in der Lage, Pthor von diesem Planeten zu entfernen. Wenn es nach mir ginge, wären wir schon morgen auf der Zentralwelt der Gewappneten, um diesen Burschen ihr schreckliches Handwerk zu legen. Aber solange es keinen Weg nach draußen gibt, sind uns die Hände gebunden. Außerdem werden die Söhne Odins sich hüten, uns zu viel freien Spielraum zu gewähren, denn sie haben Angst um das bisschen Macht, das sie sich erobert haben.«
»Um das Maß voll zu machen, wird Wortz sich eher mit den Gewappneten verbrüdern, als irgend etwas zum Wohle Pthors zu unternehmen«, sagte Querllo bedrückt.
Sie sahen sich schweigend an.
»Nimm mich mit«, murmelte der Lichtmagier schließlich. »Du wirst Hilfe brauchen können.«