ÜBER DEN AUTOR

Dr. Eugen Drewermann arbeitet seit dem Entzug seiner Lehrerlaubnis und Suspension vom Priesteramt als Therapeut und Schriftsteller. Er gehört zu den erfolgreichsten theologischen Autoren der Gegenwart und ist ein gefragter Referent. Zuletzt erschien zusammen mit Michael Albus »Wege aus dem Niemandsland oder: Wo unsere Seele ein Zuhause findet.«

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Inhalt

Vorwurf und Entwurf oder:
Die Umkehrpredigt des Propheten Jeremia

I) Kosmologie
oder: Schöpfungsglaube versus Evolutionslehre

1) Von Gottes Güte, Macht und Weisheit oder:
Vom Widerspruch der Welt

2) Von den Bedingungen menschlicher
Existenz oder: Was Glauben an Gott als den Schöpfer meint

II) Soteriologie (Erlösungslehre) 
oder: Woher das Böse?

1) Die «Sünde» am «Anfang» oder:
Der Teufel zum Beispiel

2) Der Ausweg oder: Vertrauen gegen Angst

III) Christologie
oder: Die Lehre vom Erlöser

1) Dogmatische Verdinglichung oder:
Die «hypostatische Union»

2) «Kommt, seht selbst» (Joh 1,39) oder:
Vom Saum seines Gewandes

IV) Ekklesiologie
(Die Lehre von der Kirche) oder:
Einheit in Freiheit

1) Die verordnete Erlösung oder:
Die verweigerte Aufgabe

2) Vom Ich zum Wir oder:
«Löscht den Geist nicht aus» (1 Thess 5,19)

V) Eschatologie
(Die Lehre von den letzten Dingen) oder:
Was darf ich hoffen?

1) Die Ambivalenz eines Symbols oder:
Von Heulen und Zähneknirschen (Mt 8,12)

2) «Gesehen habe ich den Herrn.» (Joh 20,18)

VI) Gotteslehre (Theologie im eigentlichen Sinne)
oder: Von Glaubensformeln und von Glaubensformen

1) «Gott ist dreifaltig einer» oder:
Syllogistische Sophistereien statt einer synkretistischen Synthese

2) Vermittelte Unmittelbarkeit oder:
Glauben an der Seite Jesu

Farbtafeln

Bibliographie

1 Matthias Bartsch u. a.: Der Nahbare, in: Der Spiegel, 12/18.3.13, S. 86; 87, übernehmen die Einschätzung des Pastoraltheologen Michael Sivernich: «Statt um Glaube und Vernunft wie bei Joseph Ratzinger, wird es künftig (sc. bei Franziskus, d. V.) um Glaube und Gerechtigkeit gehen.» Gleichwohl stellen sie fest: «Auch für Franziskus gilt ein einfaches Entweder-oder: ‹Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel.› Es ist das Glaubensbekenntnis eines modernen Reaktionärs.» (S. 93) In seinem Lehrschreiben Evangelii Gaudium (Die Freude des Evangeliums) schreibt Franziskus: «Ich träume von einer missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient.» (Nr. 27) Et voilà! Freilich geht es nicht nur um «Sprachgebrauch», es geht um den Abbau des jahrhundertealten Verbots, Glauben anders auszudrücken, als es in den dogmatischen Sprachspielen der Kirche vorgesehen und vorgeschrieben war. Denn es stimmt, wenn Franziskus fortfährt: «Häufig verhalten wir uns wie Kontrolleure der Gnade und nicht wie ihre Förderer. Doch die Kirche ist keine Zollstation, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben.» (Nr. 47) «Wir» – das sind die Päpste selbst (gewesen)! Richtig sieht Franziskus: «Angesichts der Gewichtigkeit, die das Negativ-Zeugnis der Spaltung unter den Christen besonders in Asien und Afrika hat, wird die Suche nach Wegen zur Einheit dringend.» (Nr. 246) Was aber ist es mit der Kirchenspaltung zwischen Katholiken und Protestanten in Europa? Matthias Drobinski: Revolution im Vatikan, in: SZ, 27. Nov. 13, S. 6, konstatiert wohl zu Recht: «Seit mehr als 50 Jahren (sc. also seit dem 2. Vatik. Konzil, d. V.) hat kein Papst so radikal Veränderungen gefordert wie jetzt Franziskus.» Marco Ansaldo – Wolfgang Thielmann: Der frohe Botschafter, in: Die Zeit, 50, 5. Dez. 2013, Dossier, S. 17–19, setzen hinter ihre Titelüberschrift «Die Welt liebt ihn», ein großes «Aber, – die Widerstände sind gewaltig»; und was eigentlich sind das für Leute, die einen Papst benötigen, um zu merken, was «Barmherzigkeit» bedeutet? Wer sich der Freiheit, zu denken und zu handeln, erst getraut, wenn sie ihm offiziell genehmigt wird, der denkt und handelt nach wie vor nicht frei. – Zur Jahresfeier der Amtseinführung von Papst Franziskus, am 11.3.14, mutmaßten epd und dpa: «Vielleicht macht er es wie Johannes Paul II., der die Herzen eroberte und sein konservatives Denken vom Präfekten der Glaubenskongregation verkünden ließ.» Das ist nur begrenzt richtig: Johannes Paul II. stand selber für ein Denken in Fragen des Glaubens und der Religion, dessen dringende Änderung in diesem Buche angestrebt wird. «Der Papst ändert den Tonfall, nicht die Lehraussagen,» wird der US-Kardinal Sean O’Malley zitiert (Westfalen-Blatt, 11.3.14, S. 4). Doch gerade auf die Reform der ganzen Denkweise kommt’s an, will man den Glaubensinhalt wahren. Evelyn Finger: Weltmacht Franziskus, in: Die Zeit, 6.3.14, S. 62, sieht eine «friedliche Revolution» am Werke: «Die äußere Abrüstung der Gewänder geht einher mit der inneren Abrüstung des klerikalen Herrschaftsanspruchs.» Aber sie konstatiert auch: «… unter katholischen Konservativen ist es ein Diskursklischee, zu bezweifeln, dass Franziskus ernsthaft, also ‹in Fragen der Glaubenslehre› etwas ändern werde.» Doch genau das müßte geschehen: die gesamte Denkanlage der tradierten Theologie muß um 180 Grad gewendet werden – vom Menschen aus auf Gott, statt wie bisher, von Gott – durch kirchliche Vermittlung – hinunter auf den Menschen.

2 Vgl. E. Drewermann: Die Apostelgeschichte, 74–80. Zur Schlacht an der Milvischen Brücke und zu dem (vermeintlichen) Christus-Zeichen vgl. Bruno Bleckmann: Konstantin der Große, 55–66. Äußerst parteiisch urteilen die kirchlich genehmen Autoren jener Zeit. Eusebius: Über das Leben des seligen Kaisers Konstantin, 37–38, in: Ausgewählte Schriften, I 30–32, schildert als einen gottgewollten Religionskrieg, was ein bloßes Ringen um die Macht Roms war, und vergleicht die Niederlage des Maxentius mit dem Untergang des Pharao im Roten Meer (Ex 15,4). Lactantius: Von den Todesarten der Verfolger, 44, in: Schriften, S. 52–53, berichtet von dem Christogramm auf den Schilden der siegreichen Soldaten und stellt fest: «die Hand Gottes waltete über dem Schlachtfelde.» – Zur machtpolitischen Motivation der Einberufung des Konzils in Nicaea vgl. Will Durant: Weltreiche des Glaubens, 224–226: «Fürs erste,» schrieb der Kaiser, «wollte ich aller Völker Sinnen und Trachten, soweit es sich auf Gott hinrichtet, gleichförmig machen und vereinen.» (S. 224)

3 E. Drewermann: Der tödliche Fortschritt, 67–110: Die christliche Anthropozentrik und die Zerstörung der Natur.

4 Vgl. Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt, 103–112: Die Zerstörung des Menschen; S. 113–118: Die Verwüstung der Natur. Erich Follath: Der neue Kalte Krieg. Wie der Wettlauf um die Ressourcen das Machtverhältnis zwischen den Staaten grundlegend verändert, in: Erich Follath – Alexander Jung (Hg.): Der neue Kalte Krieg, 13–25. – Selbst Papst Franziskus: Die Freude des Evangeliums, Nr. 53, schreibt bei seiner Analyse des kapitalistischen Wirtschaftssystems: «Ebenso wie das Gebot, ‹Du sollst nicht töten› eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein ‹Nein› zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen› sagen. Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, daß es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte an der Börse Schlagzeilen macht.»

5 Vgl. Martin Noth: Geschichte Israels, 253–261: Nebukadnezar und das Ende des Staates Juda. – Elena Cassin – Jean Bottéro – Jean Vercoutter: Die Altorientalischen Reiche III, S. 191, verweisen auf den historischen Wendepunkt im Jahre 605 v. Chr., als im Vorderen Orient der Machtkampf zwischen Babylon und Ägypten um den Besitz von Syrien und Palästina zugunsten Nebukadnezars II. (605–562) entschieden wird. Vgl. 2 Kön 24,7.

6 Zur Stelle vgl. Artur Weiser: Der Prophet Jeremia, I 62.

7 Silo bildete den «kultischen Mittelpunkt der Stämme … inmitten des ephraimitischen Stammesgebietes. Hier besaß die Lade sogar ein Tempelhaus (1. Sam. 3,3; vgl. auch Jer. 7,14; 26,9).» Martin Noth: Geschichte Israels, 92. Die Zerstörung des Tempels war «aller Wahrscheinlichkeit nach … ein Werk der Philister nach ihrem Sieg bei Eben-Ezer.» A. a. O., 154. Vgl. 1 Sam 4,10.11.

8 Zur Stelle vgl. Otto Kaiser: Der Prophet Jesaja, I 118–119, der das Wort in Jes 10,24–27 als Trostrede «aus den Tagen der griechischen Gefahr» betrachtet, «in denen Assur zum Decknamen für die Seleukidenherrschaft geworden war. Das kommende Heilshandeln Gottes an Israel wird wie eine Wiederholung des anfänglichen sein.» Doch eben diese «Sicherheit» «im Licht der ergangenen Offenbarung» kann das Gottesverhältnis gefährden! In Jes 29,1–8 läßt das «Wehe» in 29,1 «ein Drohwort erwarten. Aber spätestens V. 7 leitet zu einer Heilsschilderung über.» A. a. O., II 210. Die Datierung ist unsicher. «Man könnte … an die letzten sieben Regierungsjahre Sargon II. (721–705) oder an die Zeit nach dem Abfall Hiskias von Sanherib 703 und vor dessen Eintreffen in Syrien denken.» (A. a. O., II 211) Doch es fehlt ein klarer Bezug auf ein gegenwärtiges Ereignis. – Zu dem Kriegszug Sanheribs im Jahre 701 vgl. Martin Noth: Geschichte Israels, 242–243. Der Feldzug endete mit der Abhängigkeit des davidischen Königshauses vom assyrischen Großkönig bis zum Untergang des assyrischen Reiches. Schon Hiskia mußte wohl «dem assyrischen Staatskult einen Platz im Jerusalemer Königsheiligtum einräumen.» (A. a. O., 243) Damit hielten die «Mißstände» Einzug, die von der prophetischen Überlieferung angeprangert werden.

9 Zur Stelle vgl. Artur Weiser: Der Prophet Jeremia, I 66–67.

10 Vgl. A. a. O., II 333–335; 337–339.

11 A. a. O., II 241–242.

12 Vgl. Martin Noth: Geschichte Israels, 261–270: Die Situation nach dem Fall Jerusalems.

13 Zu dieser wichtigen Stelle vgl. Artur Weiser: Der Prophet Jeremia, II 286–289.

14 Vgl. Martin Buber: Falsche Propheten, in: Schriften zur Bibel, Werke, II 943–949.

15 So die treffende Übersetzung von Martin Buber: Bücher der Geschichte, 406.

16 Vgl. Martin Buber: Die fünf Bücher der Weisung, 158. Zur Auslegung vgl. E. Drewermann: Tiefenpsychologie und Exegese, II 379–392.

17 Vgl. Artur Weiser: Der Prophet Jeremia, II 288: «Der Wille Gottes zur Vergebung der Sünde, der schon am Anfang des Sinaibundes stand (vgl. 2. Mose 34,6 f.), wird nicht nur die Grundlage für den neuen Bund bilden …, sondern in ihm die tragende Kraft und Gewähr seines Bestandes sein …; in zunehmendem Maße hat Jeremia die dämonische Macht der Sünde erkennen müssen (vgl. zu 13,23; 17,1 f.), die es dem Menschen unmöglich macht, aus eigener Kraft sich aus ihrer Verstrickung zu lösen … Der Prophet … weiß, daß auf Gottes Willen zur Vergebung der Sünde als dem Fundament des Gottesbundes die Geschichte des Heils … ruht. Und wenn Jesus nach Lk. 22,20; 1. Kor. 11,25 bei der Stiftung des heiligen Abendmahls die Verheißung des Jeremia vom neuen Bund in seiner Person erfüllt sieht, dann geht auch er bewußt aus von dem gleichen Fundament der Liebe Gottes, der die Sünden vergibt (vgl. Mt. 26,28).»

18 Vgl. zur Stelle E. Drewermann: Das Matthäus-Evangelium, I 441–447; Mt 5,17–20: Zwischen Gesetzlichkeit und Chaos oder: Die Verbindlichkeit der Freiheit.

19 Sehr richtig betonte Karl Barth: Die kirchliche Dogmatik, IV 1,47: «der Gnadenbund des Anfangs … ist keine Entdeckung und Aufstellung ‹natürlicher Theologie›. Abseits von Jesus Christus und ohne ihn würden wir von Gott und vom Menschen und ihrem Verhältnis gar nichts und am wenigsten das zu sagen haben: daß ihr immer schon vorauszusetzendes Verhältnis das eines Gnadenbundes sei … Gnade kann man sich nicht in Erinnerung rufen. Erinnerung an sie kann nur ihr eigenes Werk sein. Erkenntnis der Gnade ist immer selbst Gnade.»

20 Vgl. E. Drewermann: Strukturen des Bösen, I 97 -106: Die verbannten Kinder Evas (Gen 3,20–24); I 134–149: Das verfluchte Leben (Gen 4,9–16). Zusammenfassung.

21 Gegen die (Re)Ethisierung des Begriffs der Sünde vgl. bes. Sören Kierkegaard: Furcht und Zittern, Problem I, S. 49–62: Gibt es eine teleologische Suspension des Ethischen? Problem II, S. 62–75: Gibt es eine absolute Pflicht gegen Gott? Karl Barth: Die kirchliche Dogmatik, III 3, 407–409, setzte zu Recht den Begriff der Sünde in den Widerspruch zur Gnade: «Was Gott nicht will …, ist ein seiner Gnade sich entziehendes und widerstehendes … Sein. Dieses gnadenfremde, gnadenwidrige, gnadenlose Sein ist das Sein des Nichtigen …. da geschieht das Böse … das Verkehrende und Verkehrte.» Wie aber kommt ein Mensch dahin, «Gnade» nicht zu «wollen» und wie lebt sich’s inmitten einer radikal gottfernen, gnadenlosen Welt? Die Frage gilt es zu beantworten.

22 Die Leipziger Disputation vom 27.6.–16.7.1519 mit Johann Eck brachte Luther dahin, zu erklären, das Papsttum sei menschlichen Ursprungs, der Papst besitze kein Primat über die christlichen Kirchen und auch Konzilien könnten irren. «Das beweist das Konstanzer Konzil, das unter den Artikeln des Hus auch einige wahrhafte christliche Sätze verurteilt hat.» Heinz Zahrnt: Martin Luther, 82.

23 So heißt es im Codex Iuris Canonici, Can. 331: «Der Bischof der Kirche von Rom, in dem das vom Herrn einzig dem Petrus, dem Ersten der Apostel, übertragene und seinen Nachfolgern zu vermittelnde Amt fortdauert, ist Haupt des Bischofskollegiums, Stellvertreter Christi und Hirte der Gesamtkirche hier auf Erden; deshalb verfügt er kraft seines Amtes in der Kirche über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann.» Das 1. Vatikanische Konzil (1869–1870) erklärte als verbindlichen Glaubenssatz die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes: «Wenn der römische Bischof in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend, in höchster, apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er aufgrund des göttlichen Beistandes, der ihm im hl. Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des römischen Bischofs sind daher aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich.» Denzinger – Schönmetzer: Enchiridion Symbolorum, 3074. Vgl. Katholischer Erwachsenenkatechismus, 304.

24 Vgl. Johannes Brinktrine: Die Lehre von den letzten Dingen, 76. Bereits Athenagoras von Athen: Über die Auferstehung der Toten, 15, in: Frühchristliche Apologeten und Märtyrerakten, S. 350, erklärte: «In Ewigkeit fortdauern muß also der aus Seele und Leib bestehende Mensch. Dies ist aber nur dann möglich, wenn er aufersteht.»

25 Vgl. E. Drewermann: Atem des Lebens, I 16; II 794–804.

26 Vladimir Dedijer: Jasenovac – das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan, 161–175: Der Franziskaner Miroslav Filipović, einer der Kommandanten von Jasenovac; S. 184–234: Die Haltung des Papstes zu den Massakern.

27 Sören Kierkegaard: Tagebücher, IV 110–111: Die gefährliche Situation für ein Kind in Hinsicht auf das Religiöse: «Entweder muß man … in bezug auf das Kind am Christentum weglassen, was eigentlich Christentum ist … oder man muß es sagen und dann wird das Kind veranlaßt, mehr bange zu werden vor dem Christentum als froh darüber.» Tilmann Moser: Gott auf der Couch, 42, konstatiert zu Recht: «Strenge, Unerbittlichkeit und Grausamkeit Gottes durchziehen die meisten Biografien von Patienten mit religiös gefärbten Störungen.» Den Grund dafür sieht er mit Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben, 1992, in der monströsen Gewalttätigkeit der Bibel; eine solche gibt es ohne Zweifel, doch muß man hier differenzieren: daß wir Gott noch immer sehen sollen mit den Augen des Alten Orients, liegt nicht ohne weiteres an der Bibel selber, sondern an Theologen, die das Zeitbedingte verewigen, statt die Revolution des Jesus von Nazaret zu begreifen. – Vgl. auch Sören Kierkegaard: Der Augenblick, 247–250: Daß die besonders im Protestantismus so hoch gepriesene christliche Kindererziehung in einem christlichen Familienleben, christlich, auf einer Lüge, einer reinen Lüge gründet.

28 Vgl. Kindlers Malerei Lexikon, V 205–223. Pantxika Béguerie-De Paepe – Sylvie Ramond: Das Unterlinden-Museum zu Colmar, 59–81: Der Isenheimer Altar. Hervé Grandsart: Der Isenheimer Altar, in: Museum Unterlinden Colmar, 10–23.

29 Martin Buber: Aus einer philosophischen Rechenschaft, in: Werke, I 1114.