Antonius von Padua (1195–1231) war Franziskanermönch und Volksprediger.
Raffael Bombelli (1526–1572), ital. Ingenieur, erwarb sich unter anderem durch die Trockenlegung von Sümpfen große Verdienste um den Landbau Mittel-und Süditaliens.
Sicut erat in principio… et nunc… et semper (lat.):«Wie es war im Anfang… so auch jetzt… und in Ewigkeit. »
Sprechender lat. Name, etwa«Übeltäter».
Save, rechter Nebenfluss der Donau.
Der Perserkönig Ahasver nahm nach der Verstoßung seiner Frau Waschti die Jüdin Esther zur Frau; vgl. Est 5, 1.
D. h. ebenso.
Lat.«Wohl bekomm’s».
Ital.«Prosit».
Tschech.«Auf die Gesundheit».
Lat.«ein wildes Tier»; vgl. Gen 37, 33.
Konvikt: Freitisch für arme Studenten.
Trunk zur Besiegelung eines Handels.
Flüssiges Metall für den Glockenguss. Anspielung auf die eherne Schlange in Num 21, 4–9.
Name einer zu Abrahams Zeit in Ungarn gelegenen Festung. Heute (slowak.) Komárno.
Cäsarius von Heisterbach (um 1180 – nach 1240), Zisterziensermönch, Kölner Stadtchronist und Verfasser von Erzählungen, die als wichtiger Beitrag zur Sitten- und Kulturgeschichte seiner Zeit gelten.
Lat.«Selten stirbt ein Dieb nicht durch den unheilvollen Strang.»
Sanherib (um 745–681 v. Chr.) war von 704 v. Chr. bis zu seinem Tod assyr. König.
Abraham bezieht sich hier auf die Geschichte von Ananias und Saphira: Lk 4, 32 u. 5, 1–5.
Lat.«So wird List mit List betrogen»; vgl. Ps. Cato, Dist. 1, 26.
Der heilige Rochus (um 1295–1327) erkrankte der Legende nach an der Pest und wurde in einer einsamen Waldhütte von einem Hund mit Brot versorgt, bis er genesen war.
Eine außerplanmäßige Stelle.
Es folgt eine nicht ganz wortgetreue Übersetzung des lat. Zitats:«Dem Geld ist alles untertan.»
Lat.«Topfstudent».
Lat.«Zivilrecht».
D.h. das biblische Buch Jesus Sirach.
Wortschöpfung Abrahams, abgeleitet von«Maß», also etwa«Maß leeren».
Geld, das beim Aufdingen, bei der Aufnahme in ein Handwerk oder eine Lehre, entrichtet werden muss.
Lat.«O unheilbringender Festtag! O gefährlicher Festtag!»
Lat. diesem«wissbegierigen»oder«rasenden Studenten».
Lat.«Herr Mitschüler, warum pflegt er so närrisch zu sein?»
Lat.«Du erzählst das Erzählte gut.»
Von lat. predica quaresimale:«Fastenpredigt».
Wohnsitz des Verwalters («Meiers») eines Gehöfts.
Bartolus de Sassoferrato (1314–1357): ital. Jurist; Bartholomäus: einer der zwölf Apostel und Märtyrer.
Hier: orientalisch.
Placebo Domino (lat.):«Ich will dem Herrn gefallen.»(Anfangsworte von Ps 116, 9 und der Totenvesper) – Placebo Dominae (lat.):«Ich will der Herrin gefallen.»
Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus (um 482–565), genannt«der Große»und seit 527 oström. Kaiser, sorgte für die Kompilation und Veröffentlichung aller röm. Rechtsquellen.
Hier im Sinn von«verspottet».
Weil man den Tabakrauch schluckte, wurde früher vielfach vom«Tabaktrinken»gesprochen.
Möglicherweise ist der Nordhang des ital. Apennin gemeint, an dessen Fuß Bologna liegt.
Lat.«wobei man Gesehenes, das, was betrachtet werden muss, und Erkanntes untersuchen muss, wie es rechtens ist».
Lat.«Ich kenne euch nicht»; vgl. Mt 25, 12.
Lat.«Darbringung»; in der katholischen Messe der Gesang zu Beginn der Gabenbereitung.
Wortschöpfung von ital. tremolare («zittern»).
Eigentl. Piet Pieterszoon Hein, holländ. Admiral (1577–1629), der 1628 bei einem Überfall auf die span. Flotte Gold, Silber und andere Handelsgüter in großen Mengen erbeutete.
Etwa: Sie handeln vorsichtiger.
Gemeint sind in beiden Fällen die Gläubiger.
D. h. man lacht ihn aus; vgl. Anm. 201.
Lat.«in zwei geordneten Reihen».
Von lat. quattuor tempora («vier Zeiten»): vierteljährliche Bet- und Danktage der katholischen Kirche, bisweilen auch Zins- und Gerichtstage.
Lat.«mit Verlaub».
Antonio de Guevara (um 1480–1545), span. Franziskanermönch, Schriftsteller und Historiker; entwarf in seinem Fürstenspiegel Libro áureo de Marco Aurelio emperador (1529; dt. 1572 unter dem Titel Horologium principum, Die Fürstenuhr) das Idealbild eines Herrschers.
Alfonso V. (1396–1458), genannt«der Großmütige», war König von Aragon, Neapel und Sizilien. Er liebte die antiken Klassiker, gründete eine Bibliothek und die erste humanistische Akademie Italiens.
Eigentlich Antonio Beccadelli (1394–1471), Humanist, seit 1434 Vorleser, Berater und Hofhistoriograph des Königs Alfonso V.; verfasste vier Bücher De dictis et factis Alphonsi regis Aragonum (1455; Über Worte und Taten des Alphonsus, des Königs von Aragonien).
Titus Livius (um 59 v. Chr. – 17 n. Chr.), röm. Geschichtsschreiber zur Zeit des Augustus.
Quintus Curtius Rufus (vermutlich 1. Jh.), röm. Geschichtsschreiber; verfasste u. a. eine zehn Bücher umfassende Geschichte Alexanders des Großen (Historiae Alexandri Magni).
Publius Ovidius Naso (43 v. Chr. – um 18 n. Chr.), röm. Dichter, Verfasser unter anderem von Liebesgedichten (Amores) und der Metamorphosen in fünfzehn Bänden.
Gelehrter, Übersetzer und Dichter, lebte 1515–1564.
Ital. Dichter (1508–1568).
Flavius Claudius Julianus (331–363), seit 361 röm. Kaiser; wurde«Julian, der Abtrünnige»genannt, weil er sich seit 361 offen zum Heidentum bekannte und versuchte, das von Konstantin dem Großen im Reich privilegierte Christentum zurückzudrängen.
Lat.«Mit vollem Titel».
D.h. das Glaubensgelübde ablegen.
Ital.«zum Zeitvertreib».
Hinweis auf die Geschlechtskrankheit Syphilis.
Mehrstufiger, haubenförmiger, von einem Drahtgestell gestützter Frauenkopfputz, der zwischen 1680 und 1713 getragen wurde; benannt nach seiner vermeintlichen Erfinderin Marie-Angélique de Scorraille de Roussille (1661–1681), einer Geliebten des frz. Königs Ludwig XIV., die 1680 von ihm zur Herzogin von Fontanges erhoben wurde.
Unterstand der Schildwache.
Ital. Sprichwort:«Eine, die hübsch geboren ist, ist zum Heiraten geboren.»
Künstliches, zur Ableitung schädlicher Säfte aus dem Körper angelegtes Geschwür.
Lat.«Spielball der Zeit und der Krankheit».
Die zyprianische oder Türkentaube zeichnet sich durch rot umrandete Augen aus.
Abkürzung für«Floren»bzw.«Gulden».
Lat.«Alle Kreter sind Lügner.»
Abraham irrt hier. 2 Kön hat nur 25 Kapitel. Richtig muss es heißen: 2 Sam 13, 23–33.
Hier handelt es sich um eine Fangfrage, denn Cosmographie heißt schlicht«Weltbeschreibung».
Übliche Abkürzung für«Großer Gott», ebenso wie« G»für Gott. Sie wurde in diesem Fall nicht aufgelöst, um die Anspielung beizubehalten.
Das zitierte Werk des dt. Mediziners und Botanikers Theodor Schenck (1619–1671) erschien 1671 in Jena.
Lat.«bewegt von dem Priester»; worauf Abraham hier anspielt, ist unklar.
Der heilige Vinzenz Ferrer (1350–1419) war Dominikanermönch und wie Abraham ein charismatischer Bußprediger.
Lat.«unsere Lampen gehen aus»; vgl. Mt 25, 8.
Vgl. Anm. 43.
Vermutlich sind Alonso de Villegas y Selvago (1534–1615) und sein Werk Flos Sanctorum (1580) gemeint.
Gemäß Gen 4, 23–24 ein Nachfahre des Kain.
Die Hausenblasen, getrocknete Schwimmblasen der Hausen und besser bekannt unter dem Namen«Beluga», dienen der Klärung von Wein und Bier.
Hier wird der Reihe nach auf folgende Stellen der Bibel angespielt: 2 Sam 11; 2 Sam 13; 1 Kön 21; Gen 37, 4–34; 1 Kön 2, 5 u. 28–34.
Abkürzung für«Schelm».
Lat.«Sagt jenem Fuchs»; vgl. Lk 13, 32.
Vgl. Anm. 52.
Epakte sind Mondzeiger oder Tafeln, mit deren Hilfe sich bestimmen lässt, wie viele Tage seit dem letzten Neumond vergangen sind.
Konstellationen der Sonne, des Mondes und der Planeten, wie sie uns von der Erde aus erscheinen.
Hilfszahl zur Berechnung des Mondzyklus.
Scharfrichter und Hofnarr des jähzornigen und tyrannischen Wenzel IV. (1361–1419), der 1378–1400 König des Heiligen Römischen Reiches war.
Griech. Windgott.
Volkstümliche Bezeichnung für die Magensteine des Krebses, die gegen Sodbrennen und Fremdkörper im Auge verabreicht wurden.
Balneos Maris (lat.):«Wasserbäder». – Balneos Mariae (lat.):«Marienbäder».
Publius Aelius Hadrianus (76–138), von 117 an röm. Kaiser.
John Owen (um 1564–1622), engl. Dichter; schrieb vor allem Epigramme in neulat. Sprache.
Thomas Morus (1478–1535), engl. Staatsmann und Humanist; sein Hauptwerk Utopia (1516) ist der erste moderne Staatsroman.
Lat.«sie werden das Reich Gottes nicht erben»; vgl. 1 Kor 6, 9.
Der biblischen Legende nach ein Großgrundbesitzer aus Maon und Gatte der Abigail, vgl. 1 Sam 25, 1–44.
Vgl. Anm. 53.
Lat.«unversiegelt».
Ein roter, aus der Kermesbeere gewonnener Likör.
Lat.«Sieh die verkehrte Ordnung, wenn nämlich die Schüler die Flucht ergreifen, die Schülerinnen aber bleiben.»Zitat aus einem Evangelienkommentar.
Abkürzung für Cornelius a Lapide (1567–1637), Jesuit und Bibelexeget.
Ingund (um 567–585) heiratete 579 den westgot. Thronfolger Hermenegild. Die katholische Fränkin weigerte sich, ihrem Glauben abzuschwören, und erreichte mit Hilfe des Bischofs von Sevilla, dass ihr Ehemann zum Katholizismus konvertierte.
Clothilde bzw. Chrodechild (um 474–544) heiratete den merowing. Frankenkönig Chlodwig I. unter der Bedingung, Christin bleiben zu dürfen. Sie entschied sich für den Katholizismus und brachte auch ihren Ehemann dazu, sich taufen zu lassen.
Theodelinde (um 570–627), katholische Tochter Garibalds, Herzog von Baiern, heiratete den Langobardenkönig Agilulf, der auf ihr Drängen die Annäherung an den Papst suchte. Nach Agilulfs Tod regierte Theodelinde gemeinsam mit dem katholisch getauften Sohn bis zu dessen Mündigkeit.
Lat.«Anmut über Anmut ist eine schamhafte Frau»; vgl. Sir 26, 15.
Gemeint ist hier wohl der Schierhammer, ein Werkzeug zum Ausgleichen von Unebenheiten in Messinggeschirr.
Blatt, in dem Aufgebote, Gottesdienst und andere kirchliche Nachrichten gemeldet wurden.
Claudius Galenus (um 129 – um 199), röm. Arzt; entwickelte die Humoralpathologie (die Lehre von den Körpersäften), ein umfassendes medizinisches System, das über Jahrhunderte die Heilkunde prägte.
Lat.«Friedenstempel»; er stand im antiken Rom auf dem Friedensforum.
Der Mercure de France erschien seit 1672 als erste Literatur- und Kulturzeitschrift des Landes.
Vgl. Anm. 51.
Vgl. Jdt 12, 20–13, 10.
Hier offenbar in der Bedeutung«unterhalb».
Nefas (lat.) bezeichnet alles, was nach röm. Vorstellung entgegen dem göttlichen Gebot war. – Liber Pater (lat.): der Weingott Bacchus. – Libido (lat.):« Begierde».
Bohuslav Ludvík Balbín (1621–1688) war ein böhm. Historiograph und Jesuit.
Lat.«Schweine-Redner».
Wortspiel mit lat. iucundus («angenehm») und«jucken».
Gemeint ist seine Schrift Sermones ad fratres in eremo.
Petrus von Verona (um 1205–1252), der erste Märtyrer der Dominikaner und«Volksheiliger»von Norditalien.
Lat.«ihre Finger fassen die Spindel»; vgl. Spr 31, 19.
Das Adjektiv bezieht sich eigentlich auf eine Landschaft der griech. Peloponnes, kann jedoch auch stellvertretend für das ganze Griechenland stehen.
Die legendäre Gründerin Prags, die von Hans Sachs als Figur in die Volkssage eingeführt wurde.
Margarete Maultasch (1318–1369), Gräfin von Tirol.
Mulieres (lat.):«die Frauen» – mollieres (lat.):«die Sanften».
Mulier (lat.):«Ehefrau» – mollis aer (lat.):«weiche Luft».
Lat.«Ich habe geheiratet»; vgl. Lk 14, 20.
Juana Lourença Gómez de Sandoval y Lacerda, die Großmutter von König Alfonso VI. von Portugal.
Vgl. 1 Kor 7, 4:«Nicht die Frau verfügt über ihren Leib.»
Die Erzählung vom Propheten Habakuk, der von einem Engel nach Babylon zu Daniel gebracht wird, findet sich in Dan 14, 33–39.
Laurentius Surius (1522–1578), dt. Historiker und Herausgeber der Heiligenbiographie De probatis sanctorum historiis (6 Bd., 1570–1575).
Wörtlich (lat.)«Wache»: die erste Gebetszeit des liturgischen Tages.
Lat.«Er nahm ein zartes, prächtiges Kalb»; vgl. Gen 18, 7.
Lat.«Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten»; vgl. Gen 18, 16.
Lat.«es war kein Platz in der Herberge»; vgl. Lk 2, 7.
Hier siegten die kaiserlich-habsburgischen Truppen über Schweden im Jahr 1634.
Lat.«Ein treuer Diener und eine treue Dienerin sind selten.»
Sonntag in der Mitte der Fastenzeit, an dem das Fasten ausgesetztwird. Wörtlich«Sonntag ‹Freue dich›».
Lat.«Seht, dass es nicht vielleicht gestohlen ist»; vgl. Tob 2, 21.
Lat.«Lyranus ebenso»; Nikolaus von Lyra (um 1270–1349) war Franziskanermönch und einer der berühmtesten mittelalterlichen Bibelexegeten.
Lat.«Er schwitzt, wenn er frisst, und friert, wenn er arbeitet.»
Abgeleitet von Ehe (mhd. ewe:«Recht»,«Gesetz»): Dienstbote, der das Gesetz seines Herrn einhält.
Lat.«Überall wo aber ein Aas ist, da sammeln sich die Geier»; vgl. Mt 24, 28.
Gemeint ist wohl Corpus iuris civilis, die Zusammenfassung der wichtigsten Gesetzbücher des röm. Rechts.
Vgl. Apg 3, 1–10.
Vgl. Apg 14, 8–20.
Der nordital. Fluss Po.
Lat.«von der Pupille des Auges».
Lat.«Ungepflegt verwildere ich.»
Lat.«damit er den Erdboden bestelle»; vgl. Gen 3, 23.
Plutarch (um 50 – um 125) berichtet in seinen Moralia, ein nach seinem Herrn benannter Freigelassener namens Spurius Carbilius habe die erste Schule gegründet.
Alessandro Alessandri (um 1461–1532), ein neapolitan. Jurist und Polyhistor.
Alter Name der nordital. Stadt Imola. Dass der heilige Cassian hier unterrichtete, gilt heute als widerlegt.
Die Prophetenkinder hatten bittere Koloquinten als Heilkräuter gesammelt; vgl. 2 Kön 4, 39–41.
Gemeint ist der Prophet Bileam, vgl. Num 22–24.
Abraham spricht wohl von Marcus Gavius Apicius, einem bekannten Schlemmer, unter dessen Namen das älteste überlieferte Kochbuch (De re coquinaria; dt. Über die Kochkunst) veröffentlicht wurde. Ob das in einer Fassung aus dem 3. oder 4. Jh. überlieferte Werk von Apicius selbst verfasst wurde, ist nicht gesichert.
Quintus Horatius Flaccus (65–8 v. Chr.), röm. Dichter; das folgende lat. Zitat stammt aus seiner Abhandlung De arte poetica, V. 163:«Weich wie Wachs gegenüber dem Laster, hart gegenüber den Mahnern. »
Wortspiel mit«fest»und dem Ehrentitel«Ehrenfest», der dem lat. honorabilis entspricht und als Anrede für den niederen Adel, Beamte und angesehene Bürger gebräuchlich war.
Flavius Theodosius I. (347–395), genannt«der Große», röm. Kaiser 379–395, ab 394 Alleinherrscher über das Gesamtreich.
Vgl. Apokryphen, Dan 13.
Venerabiles (lat.):«Verehrungswürdige». – Veneri senes (lat.):«sinnliche Greise».
Volksname: Bitterkresse; ein Küchenkraut, das bei Frühjahrsmüdigkeit und Ermüdungen nach großen körperlichen Anstrengungen Abhilfe schafft.
Lat.«kaum entstehen wir, da sterben wir schon».
Vgl. Anm. 135.
Dem Mythos nach eine weissagende Frau, die doppeldeutige Prophezeiungen verkündet.
Hier irrt Abraham: Es handelt sich um Vers 8.
Anspielung auf die Italienpolitik von Friedrich I. Barbarossa, der das Kaiserrecht über herrschendes Regionalrecht stellte.
Im katholischen Halberemiten-Orden der Kartäuser sind die Mönche zum Schweigen verpflichtet. Es darf nur sonntags und beim wöchentlichen Spaziergang gebrochen werden.
Gemeint ist Michal, die Tochter Sauls. Vgl. 2 Sam 6, 16.
Merk’s Wien, aus dem dieser Abschnitt stammt, war das erste literarische Werk des Verfassers. Es steht deutlich unter dem Eindruck der Pestepidemie, der 1679 ein Drittel der Wiener Bevölkerung zum Opfer fiel.
Hölzerner Esel, der am Palmsonntag bei der Prozession zum Gedächtnis an den Einzug Christi in Jerusalem mitgeführt wurde.
Vgl. Mt 13, 3–9.
Dina wollte sich die Töchter des Landes ansehen und wurde bei dieser Gelegenheit von Sichem, dem Sohn des hevit. Landesfürsten Hemor, geraubt und geschändet; vgl. Gen 34, 1–31.
Vgl. Anm. 171.
Ein kropfiger Mann aus dem österr. Pinzgau. Die Pinzgauer gelten als ganz besonders sangesfreudig.
Griech. Heros, der die siebensaitige Leier erfunden und mit seiner Musik beim Bau der Unterstadt von Theben selbst Steine bewegt haben soll.
Lat.«alles vergebens».
D. h. eine Megäre.
Lat.«das ist eine bestimmte Art von Fisch in der Donau».
D. h. wie das Losen.
Hier: Prügel.
Eine Spielkarte.
Lat.«Eure Kleider sind euch nicht in Lumpen vom Leib gefallen»; vgl. Deut 29, 4.
Vgl. Anm. 71.
Anspielung auf die Salbung in Bethanien; vgl. Lk 7, 37.
Gemeint ist der türk. Halbmond, der, auf den Kopf gesetzt, einem Paar Hörner gleicht.
Die Stadt Porrentruy (dt. Pruntrut) im schweizer. Kanton Jura.
Beispiele für röm. Konsuln des 2. und 1. Jh. v. Chr., denen gleichfalls«Hörner aufgesetzt»wurden.
Abraham spricht von dem griech. Heros Aktaion. Er überraschte die Göttin Artemis beim Baden, wurde deshalb in einen Hirsch verwandelt und von seinem eigenen Hund zerrissen.
Esau verkaufte seinem Bruder Jakob für ein Linsengericht das Recht der Erstgeburt; vgl. Gen 25, 29.
Schalkhaft lächelnder Mund; abgeleitet von«flescheln »(«schalkhaft lächeln»).
Gemeint ist die Bundeslade.
Als die Philister Samsons Frau seinem Brautführer gaben, jagte Samson aus Zorn Füchse mit brennenden Schwänzen auf die Felder der Philister und steckte sie so in Brand; vgl. Ri 15, 1–8.
Gemeint ist wohl: liegt die Insel.
Eigentlich: Amphisbaene; ein meist zweiköpfiges, geflügeltes Fabelwesen in Drachen- oder Schlangengestalt.
Röm. Gott des Feuers und der Blitze.
Die heilige Apollonia hielt am christlichen Glauben fest, obwohl man ihr die Zähne ausschlug. – Der heiligen Lucia von Syracus sollen die Augen ausgerissen worden sein; sie ist deshalb die Patronin der Augenleidenden. – Maria Magdalena salbte Jesus die Füße, vgl. Lk 7, 36–50. – Die heilige Cäcilia ist die Patronin der Kirchenmusik, die Orgel eines ihrer Attribute. – Die heilige Barbara wurde von ihrem Vater, der sie von der Hinwendung zum Christentum abhalten wollte, zunächst in einen Turm gesperrt, dann geköpft. – Die heilige Margaretha widerstand dem Werben des Stadtpräfekten und wurde dafür ins Gefängnis geworfen, wo ihr der Teufel in Gestalt eines Drachens erschien. – Die heilige Dorothea widerstand dem Werben eines heidnischen Statthalters. Der verurteilte sie zum Tod. Auf dem Weg zum Schafott verhöhnt, erschien ihr ein Engel mit einem Körbchen voller Rosen und Früchte, was den Ungläubigen bekehrte.
Eine Geste, auch«Feigenhand»genannt, bei der der Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt wird. Eine höhnische Gebärde, die auch zur Abwehr des bösen Blicks dient.
Moses Bar-Kepha (um 813–903), syr. Bischof und Verfasser von Bibel-Kommentaren.
Griech. Philosoph und Historiker (um 46 – um 125); berühmt vor allem wegen seiner«Parallelbiographien», in denen er jeweils das Leben eines Römers und eines Griechen vergleichend gegenüberstellte.
Maurus Servius Honoratius (Ende 4. Jh.), lat. Grammatiker und Vergil-Kommentator.
Gemeint ist ein gemaßregelter Konstabler.
Vgl. 2 Kön 4.
Die Kathedrale im berühmten europäischen Wallfahrtsort Santiago de Compostela gilt als Grabeskirche des Apostels Jakobus.
Die bittere Enzianwurzel wird als Heilmittel gegen Magenbeschwerden eingesetzt.
Gemeint sind Schläge mit Holzgerten.
Vgl. Rut 1, 16:«Wo du bist, Gaius, da bin ich, Gaia.»
Aus dem biblischen Buch der Richter; Dalila ist allerdings noch nicht Samsons Frau, hier geht die Phantasie mit Abraham durch.
Hier im Sinn von: ihnen erließ.
Diokletian (um 240–313), röm. Kaiser 284–305; erließ im Jahr 303 ein Edikt, das brutale Christenverfolgungen einleitete.
Gemeint ist die Glosse, die diese Bibelstelle näher erläutert.
Vgl. 1 Kön 21, 5–25.
Wortspiel mit«Strick»und«strikt».
In formosa (lat.):«in schöner Gestalt». – in forma (lat.):« in (aller) Form»,«rechtens».
Schon in der Antike verbreiteter, likörartig süßer Weißwein. Der Name ist abgeleitet von dem griech. Küstenort Monemvasia mit einem bedeutenden Exporthafen für Wein.
Rahel versteckt den Hausgott unter ihrem Kamelsattel vor Laban. Vgl. Gen 31, 34.
Vgl. Jos 2, 1–24.
Ludwig II. (1229–1294), genannt«der Strenge», ab 1253 Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. Zur Sühne für die Hinrichtung seiner fälschlich der Untreue verdächtigten ersten Gattin stiftete er das Zisterzienserkloster Fürstenfeld.
Der ostgot. König Theoderich der Große (um 456–526) ließ den Philosophen Boethius (480–525) und dessen Schwiegervater Symmachus im Jahr 525 wegen angeblichen Hochverrats hinrichten.
Lat.«Friedenskuss».
Lat.«Stinkende Masse».
Lat.«Er hat die Mächtigen vom Thron gestürzt und die Niedrigen erhöht».
Heinrich II. der Eiserne, Graf von Holstein (um 1316– 1384), stellte Eduard III. Soldaten und erregte so den Neid der engl. Barone.
Flavius Belisarius (um 505–565), oström. General und Feldherr von Kaiser Justinian I.
Der athen. Staatsmann und Feldherr Aristeides (um 550 – um 467 v. Chr.) wurde auf Veranlassung seines politischen Gegners Themistokles aus Athen verbannt. – Publius Cornelius Scipio Africanus der Ältere (um 235–183 v. Chr.), röm. Feldherr, berühmt durch den Sieg über Hannibal, zog sich 184 wegen der Angriffe seiner Gegner aus der Politik zurück. – Themistokles (um 525–459 v. Chr.), athen. Feldherr und Staatsmann, Sieger der Schlacht von Salamis, Begründer der attischen Seemacht, wurde um 471 v. Chr. aus Athen verbannt. – Marcus Tullius Cicero (106–43 v. Chr.), Schriftsteller und der berühmteste Redner Roms, verteidigte die Republik vor der Politik Mark Antons und wurde 43 v. Chr. auf der Flucht ermordet. – Epaminondas (um 420–362 v. Chr.), theban. Staatsmann und Feldherr, fiel in der Schlacht bei Mantineia gegen die Spartaner im Augenblick des Sieges. – Sokrates (469–399 v. Chr.), griech. Philosoph, wurde wegen angeblicher Einführung neuer Götter und dem Verderben der Jugend zu Tod oder Verbannung verurteilt und wählte den Tod durch Gift. – Gnaeus Pompeius Magnus (106–48 v. Chr.), röm. Feldherr und Staatsmann, galt als brilliantester, wenn auch eigensinniger Heerführer seiner Zeit, wurde von Caesar besiegt und floh nach Ägypten, wo er ermordet wurde. – Iphikrates, Konon, Chabrias waren athen. Feldherren.
Vgl. Lk 19, 1–6.
D.h. ebenso.
Vgl. Gen 37–50.
Hier: Festgeschirr.
Vgl. Anm. 86.
Vgl. Lk 16, 19–31.
Hier: Feiertag.
Wortspiel mit«Bibliothek»und bibere (lat.):«trinken».
Mit Bathseba, der Frau Urias, hatte David einen Sohn, den Salomo; vgl. 2 Sam 12, 15–24.
Herodes begehrte die Frau seines Bruders Philippus, Herodias. Johannes der Täufer wurde, weil er dagegen protestierte, ins Gefängnis geworfen; vgl. Mt 14, 3–12.
Vgl. Dan 3.
Achan stahl nach der Einnahme der Stadt Jericho von den Schätzen, die Gott geweiht waren; vgl. Jos 7, 1.
Nachdem Samson Delila das Geheimnis seiner Stärke preisgegeben hatte, verriet sie ihn an die Philister, die ihn blendeten; vgl. Ri 16, 4–22.
Mit Simon Petrus ist der Apostel Petrus gemeint; Simon Magus hieß ein samaritan. Zauberer; vgl. Apg 8, 9–13.
Philipp Melanchthon (1497–1560) war Humanist und neben Martin Luther die treibende Kraft der Reformation.
Lat.«Im Krieg liegt kein Heil». Zitat aus der Aeneis (11, 362) des röm. Dichters Vergil.
Mars ist der röm. Kriegsgott, Bellona die Kriegsgöttin bzw. in der späteren röm. Mythologie die Tochter, Schwester oder Ehefrau des Mars.
Lat.«Jeden Erstling vom Esel aber löse durch ein Schaf aus!»; vgl. Ex 13, 13.
Vermutlich ist der Universalgelehrte John Johnston (1603–1675) gemeint.
Vgl. Anm. 105.
Im Gegensatz zur Prädestination der göttliche Ratschluss, nach dem bestimmte Menschen von der ewigen Seligkeit ausgeschlossen sind.
Anderes Wort für«Abtrünniger».
Vgl. Anm. 51.
Lat.«allein mit dem Einzigen» – gemeint ist ursprünglich natürlich Gott.
Lat., auch vulgärlat., etwa«Aufrufen, Anmerkungen, Anrufungen, Entgegnungen, inständigen Bitten, Einsprüchen, Einverständniserklärungen, Entgegenkommen, Versicherungen, Nebenabreden».
Pandekten nennt man eine Sammlung von Rechtsgrundsätzen des Corpus iuris civilis; vgl. Anm. 147.
Alle in der Litanei genannten Männer waren Ärzte bzw. Kirchenheilige.
Ein Flecksieder verarbeitet Tiereingeweide.
Lat.«der Tod des (grammatischen) Geschlechts allgegenwärtig».
Lat. vivo heißt«ich lebe»;«zu leben»erlaubt der Tod jedoch keinem anderen.
Die Dialektik war die Kunst der Gesprächsführung, der Syllogismus der Schluss vom Allgemeinen aufs Besondere. Barbara ist in diesem Fall das Merkwort des Syllogismus.
Wortspiel mit vulgärlat. Formen von berühmten Philosophen: Der Tod holt jeden, auch«Maronen»und«Spione».
Antike Stadtin Oberitalien; auf seinen zerstörten Festen wurde Bologna errichtet.
Heute die Stadt Salamanca.
Eigentlich Lugdunum, der antike Name für Lyon.
Die Texte der vorliegenden Ausgabe folgen den untengenannten Früh- bzw. Erstdrucken der Werke von Abraham a Sancta Clara. (Die Seitenzahlen beziehen sich auf unser Buch.)
Bei der Zusammenstellung wie Einrichtung der Texte stand der Wunsch im Vordergrund, einen möglichst authentischen Eindruck vom Fabulier- und Formulierungskünstler Abraham a Sancta Clara zu vermitteln, dabei jedoch zugleich eine lesefreundliche Ausgabe für ein heutiges Publikum vorzulegen. Den Mittelweg zwischen radikaler Werktreue und willkürlicher Modernisierung des Autors suchten wir dabei durch folgende Zugeständnisse: Interpunktion und Orthographie wurden behutsam den heutigen Regeln angepasst; wo es ein Wortspiel oder eine gewünschte dialektale Einfärbung der Sprache beeinträchtigt hätte, wurde der ursprüngliche Wortlaut beibehalten. Auch im Original unterschiedliche Schreibweisen ein und desselben Worts blieben unkorrigiert. Typographische Eigenheiten des barocken Originals wurden im Sinne der Lesefreundlichkeit nicht übernommen, gängige Abkürzungen aufgelöst. Wo Druckfehler eindeutig zu ermitteln waren, wurden diese stillschweigend beseitigt. Grammatik und Wortstand blieben hingegen unangetastet.
Die Predigten und Schriften Abrahams sind in der Regel barock-weitschweifig und gespickt mit einer Fülle von Beispielen. Es ist daher quasi schon Tradition, sein Werk in Auszügen vorzustellen. Anders als in älteren Anthologien wurden in diesem Band möglichst lange und geschlossene Sinneinheiten zusammengestellt, die Abraham als barocken Erzähler zeigen und sein Werk nicht auf das eines Anekdotenerzählers verkürzen. Auslassungen sind gekennzeichnet. Die Unterüberschriften stammen in der Regel nicht von Abraham a Sancta Clara selbst, bei den Kapitelüberschriften konnte hingegen auf den (leicht modifizierten) Wortlaut von Abrahams Drucktiteln zurückgegriffen werden.
Verwendete Ausgaben:
Merk’s Wien. Das ist: Des wütenden Tods ein umständige Beschreibung in der berühmten Haupt- und kaiserl. Residenzstadt in Österreich im sechzehenhundertundneunundsiebenzigsten Jahr. Mit Beifügung sowohl Wissen als Gwissen antreffender Lehr. Zusammengetragen mitten in der betrangten Stadt und Zeit von P. Abraham a S. Clara, reformierten Augustiner-Barfüßer und Kaiserlichen Prediger. Gedruckt zu Wien, bei Peter Paul Vivian, der löbl. Universität Buchdrucker, 1680.
(Seite 220–275, 283–300, 302–322)
Judas der Erzschelm für ehrliche Leut oder Eigentlicher Entwurf und Lebensbeschreibung des Ischariotischen Böswicht. Worinnen unterschiedliche Diskurs, sittliche Lehrspunkten, Gedicht und Geschicht, auch sehr reicher Vorrat biblischer Konzepten. Welche nit allein einem Prediger auf der Kanzel sehr dienlich fallen, der jetzigen verkehrten, betörten, versehrten Welt die Wahrheit under die Nasen zu reiben, sondern es kann sich auch dessen ein Privat- und einsamer Leser zur ersprießlicher Zeitvertreibung und gewünschten Seelenheil gebrauchen. Zusammengetragen durch Pr. Abraham a S. Clara, Augustiner-Barfüßer, Kaiserlichen Prediger usw. Mit Ihro Kurfürstl. Durchl. zu Cölln gnädigst erteiltem Privilegio. In der kurfürstl. Residenzstadt Bonn, bei Georg Friedrich Franckenberg, Kurfürstl. Hof-Buchdrucker, Anno 1687.
Der anderte Teil. Cum Gratia, Privil. S.C.M. speciali, Permissu Superiorum. Salzburg, gedruckt und verlegt bei Melchior Haan, einer hochlöbl. Landschaft- und Stadt-Buchdruckern und Handlern. Anno M DC LXXXIX.
Der dritte Teil. Cum Gratia & Privil. S.C.M. speciali & Permissu Superiorum. Salzburg. In Verlegung Melchior Haan, einer löblichen Landschaft und Stadt-Buchdruckern und Handlern. Anno M DC LXXXXII.
(Seite 9–29, 32–40, 45–47, 48–58, 60–61, 63–68)
Etwas für alle. Das ist: Eine kurze Beschreibung allerlei Stands-, Amts- und Gewerbspersonen, mit beigeruckter sittlichen Lehre und biblischen Konzepten, durch welche der Fromme mit gebührendem Lob hervorgestrichen, der Tadelhafte aber mit einer mäßigen Ermahnung nicht verschont wird. Allen und jeden heilsam und leitsam, auch so gar nicht ohndienlich denen Predigern, verfertiget durch P. Abraham a S. Clara, Augustiner-Barfüßern, Kaiserl. Predigern und derzeit Definitorem Provinciae. Verlegt und mit Kupfern vermengt durch Christoph Weigeln in Nürnberg, auch in Wien zu finden bei Johann Carl Hueber, Buch- und Kunsthändlern. Mit Römischer Kaiserl. Majestät Freiheit, Würzburg, gedruckt bei Hiob Hertzen, 1699.
(Seite 183–209)
Geflügleter Mercurius, worinnen zwar etliche kurzweilige Sachen zu lesen seind, jedoch mit untermengter sittlichen Lehr. Dem geneigten Leser sowohl zu einer beliebiger als auch nutzlicher Zeit-Vertreibung und dermal zu einem Neuen Jahrs-Praesent respective offeriert. Gedruckt zum erstenmal in Wien, Anno 1701.
(Seite 70–72, 149–179)
Ein Karrn voller Narrn. Das ist: Etliche Blättl ohne Blatt fürs Maul, welche in Kürze manche Torheit der Menschen an Tag geben, nicht ohne sittliche Lehr. Allen guten Gemütern, denen ein geringe Feder nicht zuwider ist, für eine Neuejahrsschankung offeriert von P. Abraham a S. Clara, Augustiner-Barfüßer-Ordens, Kaiserl. Predigern und Provinz-Definitorn. Cum Permissu Superiorum. Erstlich druckt zu Salzburg bei Melchior Haan. Im Jahr Christi 1704.
(Seite 119–131)
Heilsames Gemisch Gemasch. Das ist: Allerlei seltsame und verwunderliche Geschichten, mit vielen Konzepten und sittlichen Lehren unterspickt, wie auch mit Kupfern vermengt, worinnen einem jeden nach eigenem Belieben ein Bescheidessen vorgesetzt; meistens aber denenjenigen, so vorliebnehmen mit einer Speis, die weder gesotten noch gebraten. Von P. Abraham a S. Clara, Augustiner-Barfüßer, Kaiserl. Prediger und derzeit Definitore Provinciali. Mit Römischer Kaiserlicher Majestät allergnädigsten Freiheit. Verlegt durch Christoph Weigel, Kupferstechern in Nürnberg. Würzburg, gedruckt bei Hiob Hertzen, 1704.
(Seite 41–43, 277–283)
Centifolium Stultorum in Quarto oder Hundert ausbündige Narren in Folio. Neu aufgewärmet und in einer Alapatrit-Pasteten zum Schauessen, mit hundert schönen Kupferstichen, zur ehrlichen Ergötzung und nutzlichen Zeitvertreibung sowohl fröhlich- als melancholischen Gemütern aufgesetzt; auch mit einer delikaten Brühe vieler artigen Historien, lustiger Fablen, kurzweiliger Diskursen und erbaulichen Sittenlehren angerichtet. Cum Licentia Superiorum. Wien, zu finden bei Johann Carl Megerle, Universitäts-Buchhandler im Gundl-Hof, und bei Johann Christoph Weigel, Kupferstechern in Nürnberg. Gedruckt bei Christoph Lercher, Universitäts-Buchdruckern. Im LVstigen Jahr, als diese Narrenschar erkoren gar.
(Seite 75–104, 114–118, 131–145)
Hui und Pfui der Welt. Hui oder Anfrischung zu allen schönen Tugenden. Pfui oder Abschreckung von allen schändlichen Lastern. Durch unterschiedliche sittliche Konzept, Historien und Fabeln vorgestellt. Worinnen der Poet, Prediger und waserlei Standespersonen für ihren Kram etwas finden können. Durch R. P. Abraham a S. Clara, Augustiner-Barfüßer-Ordens Provinciae Definitorem und Kaiserl. Prediger usw. usw. Mit Römischer Kaiserl. Majestät allergnädigsten Freiheit. Mit Kupfern geziert und verlegt durch Christoph Weigel, Kupferstechern und Kunsthändlern in Nürnberg. Würzburg, gedruckt bei Martin Franz Hertzen, Anno 1710.
(Seite 30–32, 43–45, 47–48, 59, 61–62,
68–70, 213–220, 275–277, 301–302)
Mala Gallina, Malum Ovum. Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen. Im zweiten Centifolio hundert ausbündiger Närrinnen. Gleichfalls in Folio, nach voriger Alapatrit-Pastetenart, so vieler Narren Generis Masculini, anjetzo auch mit artigen Konfekturen, einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, zum Nachtisch, allen Ehr und Klugheit liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeitvertreib und wohlgemeinten Warnung in hundert schönen Kupfern moralisch vorgestellt. Cum Licentia Superiorum. Wien, zu finden bei Johann Michael Christophori, akademischen Buch- und Kunsthändlern, auf dem Kohlmark im Golden Anker, und bei Johann Christoph Weigel, Kupferstechern in Nürnberg. Gedruckt bei Andreas Heyinger, Univers.-Buchdruckern. 1713.
(Seite 105–114)
Das Frontispiz auf S. 5 zeigt Abraham a Santa Clara in einem um 1860 entstandenen Holzschnitt nach einem Kupferstich von Christoph Weigel (1654–1725). © Foto: akg-images.