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Biografie

 

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Eevie Demirtel wurde in Frankfurt am Main geboren und ist, nach einem kurzen Zwischenspiel in Neuruppin, gemeinsam mit ihrer Katze wieder in den Vordertaunus zurückgekehrt. Ihr Studium der Archäologie, Anglistik und Germanistik hat sie dem gedruckten Wort zuliebe an den Nagel gehängt und sich für eine grundsolide Ausbildung zur Sortimentsbuchhändlerin entschieden. Nach Zwischenstationen als Werbetexterin, Eventmanagerin und namenlose Lohnschreiberin ließ sie sich schließlich von Marco Findeisen dazu anstiften, mit Schattenflüstern den ersten Teil der phantastischen Krimireihe Khunchomer Pfeffer zu schreiben. Inzwischen haben die beiden ungewöhnlichen Stadtgardisten Deniz und Kasim in Tod auf dem Mhanadi bereits ihren zweiten Fall gelöst. Seit 2011 arbeitet Eevie Demirtel als Redakteurin für Deutschlands größtes Pen&Paper Rollenspiel Das Schwarze Auge bei Ulisses Spiele.

Titel

Eevie Demirtel

Tanz der Türme

Die Türme von Taladur IV

Ein Roman in der Welt von
Das Schwarze Auge
©

Originalausgabe

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Impressum

Ulisses Spiele
Band 11080EPUB

Titelbild: Anna Steinbauer
Aventurienkarte: Ralph Hlawatsch
Karten der Umgebung: Melanie Maier

Lektorat: Werner Fuchs
Satz, Layout & Umschlaggestaltung: Ralf Berszuck
E-Book-Gestaltung: Michael Mingers
Konzeption der Reihe
Die Türme von Taladur: Bernard Craw

Copyright ©2012 by Ulisses Spiele GmbH, Waldems. DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN und DERE sind eingetragene Marken.

Alle Rechte von Ulisses Spiele GmbH vorbehalten. Titel und Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, die Bearbeitung, Verarbeitung, Verbreitung und Vervielfältigung des Werkes in jedweder Form, insbesondere die Vervielfältigung auf photomechanischem, elektronischem oder ähnlichem Weg, sind nur mit schriftlicher Genehmigung der Ulisses Spiele GmbH, Waldems, gestattet.

Print-ISBN: 978-3-86889-211-6
E-Book-ISBN: 978-3-86889-819-4

 

 

 

 

 

 

 

 

Widmung

Für Lena

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Danksagung

Ich ziehe meinen Caldabreser vor den Architekten der Türme, ohne die sie sicher niemals zu solcher Höhe herangewachsen wären, allen voran Bernard Craw, Florian Don Schauen und Werner Fuchs. Großer Dank gilt außerdem meinen tapferen Caballeros Dorothea Bergermann, Marco Findeisen, Stefan Schweikert und André Wiesler, die gemeinsam mit mir den langen Weg die Eisenstraße entlang geritten sind; meinen lieben Kollegen bei Ulisses-Spiele, die mich immer mit Cressos (oder Substituten) versorgt haben, wenn ich mal wieder gedanklich zu lange in Taladur abgetaucht war; Melanie Maier für alldienstägliches Asyl, kritische Kommentare und das klaglose Ertragen meiner Almada-Besessenheit; Lena Zeferino, die im entscheidenden Moment gefragt hat „Und wo ist der Sidekick?“; meiner geschätzten Kollegin Judith C. Vogt, die wahrscheinlich gar nicht weiß, wie sehr sie mir bei meiner Arbeit hilft, indem sie einfach nur zuhört und natürlich meinen beiden kritischsten Testlesern Jan und Markus, die sich unzählige Nächte für mich um die Ohren geschlagen haben und inzwischen wahrscheinlich das Almadalied rückwärts singen können.

I’ll never pause again, never stand still,
Till either death hath closed these eyes of mine
Or fortune given me measure of revenge.
—W. Shakespeare, part 3 Henry VI (2.3.31-3)

Prolog

Um ein Haar wäre der Rabe vom Blitz zerrissen worden. Panisch trudelte er in der Luft, überschlug sich mehrmals und versuchte trotz wachsender Verzweiflung, mit seinen grau gewordenen Flügeln das Gleichgewicht wiederzuerlangen.

Dunkel schoben sich die Wolken über den Türmen Taladurs zusammen, und es würde nicht mehr lange dauern, bis ein gewaltiger Regenguss die drückende Schwüle über der Stadt vertreiben würde.

Der Fall des Raben wurde unsanft von einem borstigen Fußabtreter vor der Tür eines kleinen Sandsteinhauses gebremst. Mitsamt seinem haarigen Lebensretter wäre er wohl mit einem dumpfen Schlag gegen die Tür geprallt, wenn sich diese nicht in just jenem Moment geöffnet hätte. Ein langgezogenes Krächzen erklang, als der Rabe auf dem Fußabtreter knapp zwischen zwei zierlichen nackten Füßen hindurch schlitterte, um Haaresbreite an einem Besenstiel vorbei.

»Avrexel! Was tust du denn da?«, stieß Nuerta erschrocken hervor und ließ den Besen fallen. Vorsichtig hob sie das zerzauste Tier vom Boden und befühlte mit sorgenvoller Miene die alten Knochen. Ihre kupfernen Armreifen klimperten, während sie Avrexel gewissenhaft auf Verletzungen untersuchte, doch wie immer war der alte Rabe auf wundersame Weise unverletzt geblieben. Für einen Moment sah sie ihn durchdringend an, fast so, als betrachte sie ihr Spiegelbild in seinen dunklen Augen. Die vergangenen Jahre hatten einige tiefe Linien in ihr Gesicht gegraben, und wenn sie nicht gerade lachte oder ihren Mann Cecano ob seiner Unordentlichkeit schalt, sah man ihr nur zu deutlich an, dass das Alter auch an ihr nicht spurlos vorüberging. Ihre Züge verhärteten sich, als sie das Tier auf das Treppengeländer setzte. Der Rabe plusterte sein Gefieder auf und legte den Kopf schief.

»Bist du dir ganz sicher, Avrexel?«, flüsterte Nuerta tonlos. »Gibt es denn nicht genug fahrendes Volk auf der Welt? Warum in aller Götter Namen ausgerechnet die Facundía?« Der Gedanke an ihre Sippe ließ sie für einen Augenblick wehmütig hoffen, und ihre Augen wurden feucht. Sie schüttelte müde den Kopf und grub ihre Fingernägel so tief in die Handballen, dass sie kleine rote Kreise auf ihrer Haut zurückließen. »Für sie bin ich tot, Avrexel. Vergiss das nicht. Sie werden es auch nicht tun. Niemals.«

Blitze zuckten über den Himmel, gefolgt von heftigem Donnergrollen. Die ersten Regentropfen fielen, als Nuerta Escarelli sich abrupt umwandte und die Tür hinter sich ins Schloss warf.