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Am liebsten würde ich dir jetzt die Geschichte bei Dunkelheit an einem Lagerfeuer erzählen! Du sitzt auf deiner Luftmatratze am Strand, schaust in den Nachthimmel und siehst drei bis vier Millionen Sterne funkeln. Es ist ganz still hier draußen, man hört die Wellen ans Ufer klatschen, und irgendwo in der Ferne bellt ein Hund.

Kennst du das Rezept für eine richtige Piratengeschichte?

Du nimmst ein paar gefährliche Burschen und wirfst sie zusammen mit einem schnellen Segelschiff und ein paar Fässern Rum ins große weite Meer. Dann gibst du die Kokosnussinsel, ein paar Kanonen und eine Schatztruhe dazu und rührst alles kräftig um. Wenn es in der Geschichte ein wenig blutig zugeht, macht das gar nichts. Das passt sehr gut zu wilden Piraten.

In meiner Geschichte geht es auch blutig zu, aber nur ein bisschen. Es ist ja auch keine wirkliche Piratengeschichte. Es ist die Geschichte von Oskar mit der Augenklappe, von Rufus und Mira und der ganzen Bande. Und natürlich von Qualle, Oskars Hund, der das Ganze um ein Haar nicht überlebt hätte.

Du kannst das Buch auch gut vor dem Einschlafen lesen, ohne dass du gleich vor Angst und Schrecken senkrecht im Bett stehst. Aber etwas Nerven brauchst du schon. Wenn du so ein schlechtes Nervenkostüm hast wie meine Tante Elfriede, dann solltest du beim Lesen lieber das Licht anlassen …

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Erstes Kapitel

Rufus saß jetzt schon seit neun Stunden im Zug.

Gerade war er ein wenig eingenickt, und als der Zug hielt, fuhr er erschrocken hoch. Das schrille Quietschen der Bremsen hatte ihn aus dem Schlaf gerissen.

Rufus griff instinktiv nach seinem Rucksack, der neben ihm auf dem Sitz lag.

Er brauchte einen Moment, um ganz wach zu werden. War er schon da? Musste er hier aussteigen?

Er warf einen Blick aus dem Fenster. »Bramsbockel« stand auf der Anzeigetafel. Rufus entspannte sich. Es waren noch zwei Stationen bis Nordholzen.

Die lange Fahrt ging ihm allmählich auf die Nerven.

Er hatte das ganze Abteil für sich allein, denn die anderen Reisenden waren alle längst ausgestiegen.

»Nordholzen liegt eben auch irgendwie am Arsch der Welt«, brummte Rufus. »Außer mir fährt da kein Mensch hin.«

Doch sein Onkel Oskar wohnte nun mal in Nordholzen und würde ihn dort am Bahnhof abholen. Bei ihm sollte er jetzt seine Ferien verbringen.

Rufus gähnte. Er kaute ein bisschen an seinen Fingernägeln herum und betrachtete sorgenvoll seinen Daumen, der schon ziemlich abgenagt aussah. Irgendwann hatte er mit der Kauerei angefangen und jetzt konnte er einfach nicht mehr damit aufhören.

Gelangweilt sah er zu, wie draußen die Landschaft vorbeizog. Felder und grüne Wiesen, in denen riesige Windräder standen, eine Schafherde, Hochspannungsmasten und vereinzelte Häuser aus roten Klinkersteinen, die manchmal sogar mit Reet gedeckt waren. Sie sahen ganz anders aus als die Häuser bei ihm zu Hause.

Rufus seufzte.

Heute war der erste Tag der großen Ferien.

Aber diesmal waren das für Rufus keine gewöhnlichen Ferien.

Diesmal war alles ganz anders.

Seit der Scheidung seiner Eltern war sein Leben sowieso ziemlich durcheinandergeraten. Sein Vater war von einem auf den anderen Tag ausgezogen und meldete sich seitdem nur noch selten. Er hatte immer mehr Alkohol getrunken und sich nur noch mit Rufus und seiner Mutter gestritten. Seine Mutter hatte jetzt einen neuen Freund. Er war Schotte und hieß Winston, und Rufus fand das zuerst so richtig doof, aber dann war Winston doch ganz nett. Mit ihm war Rufus’ Mutter vor einigen Tagen nach Jersey gereist. Auf eine Insel! Jersey liegt irgendwo zwischen England und Frankreich, also ziemlich weit weg, und Rufus war erst mal das Herz in die Hose gerutscht, als er davon hörte.

Dort wollte seine Mutter mit ihrem Winston einen Laden eröffnen, und Rufus sollte nachkommen, wenn sie alles vorbereitet und erledigt hatte. Es ist nämlich gar nicht so einfach, wenn man ein neues Leben anfangen will. Da muss man sich um tausend Dinge kümmern, und das ist alles ganz schön kompliziert.

Rufus war also erst mal zur Oma gezogen. Eigentlich sollte er bis zum Ende der Ferien bei ihr bleiben. Aber dann war diese dumme Gallenoperation dazwischengekommen. Rufus stellte sich so etwas ziemlich gruselig vor. Allein das Wort »Gallenoperation« fand er schon schrecklich. Weil Oma dafür ins Krankenhaus musste, konnte sie sich nicht mehr um Rufus kümmern. Und da hatte sie die glorreiche Idee gehabt, ihn für eine Weile ans Meer zu schicken, nach Nordholzen zu Onkel Oskar.

»Oskar wird sich freuen! Bei ihm kannst du prima Ferien machen«, hatte sie versprochen. »Und Oskar wird dich dann auch zu Mama nach Jersey bringen.«

Nun saß Rufus also hier im Zug. Und die Zeit kroch dahin wie eine Schnecke. Er hatte bereits alle Rätsel in seinem Rätselheft gelöst und siebenundsechzig Seiten in seinem dicken Buch gelesen. Er hatte seine beiden Mineralwasserflaschen leer getrunken, und die Brote, die ihm Oma gemacht hatte, waren auch alle verdrückt. Allmählich fing sein Magen schon wieder an zu knurren, und er war heilfroh, dass er nun bald da sein würde.

Er hatte Onkel Oskar nur ein einziges Mal in seinem Leben gesehen, als er noch ganz klein war, und konnte sich nicht die Bohne an ihn erinnern. Oma hatte ihm ein Bild von Onkel Oskar gezeigt und ihm zur Sicherheit auch seine Adresse aufgeschrieben. Oskar war Seemann und wohnte zurzeit in einer kleinen Pension.

Auf dem Foto sah er ziemlich alt und interessant aus, mit seinem grauen Bart und den vielen Falten im Gesicht. Wie einer von den Piraten, die Rufus aus seinen Büchern kannte.

Rufus war sehr gespannt auf seinen Onkel.

Eine halbe Stunde später hielt der Zug endlich in Nordholzen. Hier war Endstation. Rufus hievte sich seinen Rucksack auf den Rücken und stolperte aus dem Waggon, zwei hohe Stufen hinunter auf den Bahnsteig.

Außer ihm waren nur drei andere Leute ausgestiegen. Eine Frau mit einem Kind und ein Mann mit zwei großen Koffern. Am Eingang des kleinen Bahnhofs stand ein Schaffner, der gähnend etwas in sein Notizbuch kritzelte.

Seinen Onkel Oskar sah Rufus nicht.

Er lief durch die kleine Schalterhalle zur anderen Seite des Bahnhofs.

Auch hier war nicht viel los. Neben einem leeren Mülleimer döste eine schmutzige weiße Katze. Der Mann mit den Koffern stieg gerade in ein Auto und fuhr los, und die Frau und das Kind liefen zu Fuß die Straße hinunter.

Rufus schaute sich nach allen Seiten um. Vergeblich.

Von Onkel Oskar war weit und breit nichts zu sehen.

Er setzte sich auf eine Bank und beschloss, hier auf ihn zu warten.

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Zweites Kapitel

Unten am Hafen von Nordholzen gab es eine kleine Kneipe. Es war so eine unscheinbare Spelunke, in der die Fischer nach der Arbeit gern ihr Bier tranken.

In dieser Kneipe roch es nie besonders gut. Es roch nach kaltem Rauch und heute auch ein bisschen nach Putzmittel, denn die Wirtin sprühte gerade irgendein Reinigungszeug auf die Plastiktischdecken und versuchte, sie mit einem Lappen sauber zu wischen.

»Kannst mir noch ein Glas bringen!«, rief der alte Mann, der als einziger Gast an einem der Tische saß. In seinem grauen Bart waren ein paar Tropfen Bier hängen geblieben und er wischte sie mit dem Handrücken ab. Genüsslich nuckelte er an einer kalten Tabakspfeife.

Mit der schwarzen Augenklappe über seinem linken Auge sah er recht verwegen aus, und obwohl es hier drin ziemlich warm war, hatte er seinen langen Mantel nicht ausgezogen.

Die Wirtin stellte ihm ein neues Glas Bier auf den Tisch.

»Zum Wohl!«, sagte sie. »Mag der Hund auch etwas?«

Sie schob dem alten Labrador, der unter dem Tisch lag, eine Schale mit Wasser hin. Der Hund blinzelte träge. Anscheinend hatte er keinen Durst.

Der Alte beugte sich zu ihm hinunter und kraulte ihn hinter den Ohren.

»Na, keinen Durst heute? Dabei haben wir doch was zu feiern!«

»So? Was gibt’s denn? Darf ich gratulieren?« Die Wirtin war neugierig geworden.

»Ich trinke auf mein neues Leben!«, verkündete er. Er hob das Glas an seine Lippen und leerte es in einem Zug.

Die Wirtin schaute ihn verwundert an.

»Auf mein neues Leben als Landratte!«, wiederholte der Alte. »Ab heute ist Schluss mit der Seefahrerei. Hab mein Schiff eingemottet.«

Eine kleine Fliege trippelte neben seinem Glas über die Tischdecke. Mit einer blitzschnellen Bewegung patschte der Alte mit der flachen Hand auf den Tisch und schnippte die tote Fliege auf den Fußboden.

»Jetzt weht ein anderer Wind!«, rief er. »Ich bin ab sofort im Ruhestand!«

»Na, das wird bestimmt keine leichte Umstellung für einen alten Seebären wie dich!«, meinte die Wirtin.

Der Mann grinste.

»Muss doch meine morschen Knochen ein wenig ausruhen. Jetzt fehlt nur noch ein schönes Häuschen und eine Klabauterfrau, die gut kochen kann und mir den Rücken kratzt!«

Die Wirtin lächelte und der Alte erhob sich langsam.

»Nun muss ich aber heim«, sagte er.

Er griff unter seinen Mantel und warf eine goldene Münze auf den Tisch.

»Aber da kann ich nicht rausgeben!« Die Wirtin machte große Augen.

»Stimmt so«, brummte der Mann im Gehen und steuerte auf die Tür zu. Doch gerade als er durch die Tür wollte, stolperte ein blonder Junge herein. Fast wäre er über den Hund gefallen.

»Pass mal auf, wo du hintrittst!«, knurrte der Alte.

Dem Jungen klebten die Haarsträhnen an der Stirn und er sah ziemlich müde aus.

»’tschuldigung!«, brummte er und man kann sagen, er machte keinen sehr fröhlichen Eindruck. Er nahm seinen Rucksack von den Schultern und setzte sich an den Tisch gleich neben dem Eingang.

Der alte Seemann war stehen geblieben und sein Labrador schnüffelte neugierig an der schmutzigen Hose des Jungen herum, denn die roch anscheinend sehr verlockend.

»Ja, hol mich doch der Teufel!«, rief der Alte plötzlich. »Bist du nicht der Rufus?«

»Ja, klar«, sagte Rufus, der den Mann jetzt auch erkannte. Es war sein Onkel Oskar! Er sah fast genau so aus wie auf dem Foto, das ihm seine Oma gezeigt hatte. Nur dass er jetzt auch noch eine schwarze Augenklappe über dem linken Auge trug.

»Und du bist mein Onkel Oskar!«, rief Rufus. »Warum bist du nicht zum Bahnhof gekommen? Ich hab so lang auf dich gewartet!«

»Ja, hol mich doch der … ich dachte, du kommst erst morgen!« Oskar rieb sich verlegen seine Nase. »Das muss ich wohl irgendwie verdaddelt haben.«

»Kein Problem, ich hatte ja deine Adresse dabei«, sagte Rufus tapfer. »Ich wollte hier nur schnell nach dem Weg fragen.« Dass er so allein in einem fremden Ort trotzdem etwas Bauchweh gehabt hatte, sagte er natürlich nicht.

Stattdessen kraulte er dem Labrador das struppige Fell. Der Hund wedelte mit dem Schwanz und begann, ihm die Hand zu lecken. Man kann sagen, die beiden mochten sich auf Anhieb.

»Na, so was«, wunderte sich Oskar. »Normalerweise ist der Hund nicht so zutraulich. Hast schon einen Stein im Brett bei ihm!«

Er setzte sich zu Rufus an den Tisch. »Wenn ich mich nicht täusche, siehst du ziemlich hungrig aus.«

»Na, junger Mann?«, mischte sich die Wirtin ein und zog die Augenbrauen hoch. Dass Jungen in ihre Kneipe kamen, war doch eher ungewöhnlich.

»Bring dem jungen Kerl mal ein ordentliches Stück Brot und Käse!«, befahl Oskar. »Und wenn du noch ein paar Oliven hast, dann kann es auch nicht schaden.«

»Und ein Glas Limonade!«, sagte der Junge. »Aber bitte ein großes.«

Die Wirtin schmunzelte und verschwand in der Küche.

Oskar streckte Rufus die Hand entgegen.

»Schön, dass du da bist!«, sagte er. »Tut mir leid, dass du auf mich warten musstest.«

»Schon gut«, sagte Rufus. Als er seinem Onkel die schwielige Hand drückte, fürchtete er einen Moment lang, seine Finger würden ihm zu Brei zerquetscht, so fest war der Händedruck.

»Warum heißt du eigentlich Rufus? Was für ein komischer Name!«, sagte Oskar und fing plötzlich laut an zu lachen. »Rußfuß, Rußfuß, Stinkefuß!« Er schien einen seltsamen Humor zu haben.

»Ja, witzig, witzig«, brummelte Rufus, der solche Späße von der Schule her kannte und das gar nicht komisch fand. Außerdem kam ihm Oskar mit seiner Augenklappe doch ein wenig unheimlich vor. Dass er ihm gleich etwas zu essen spendiert hatte, war zwar ein feiner Zug von ihm, aber so richtig wohl war ihm noch nicht in seiner Haut.

»Wirklich ein schöner Hund«, sagte er, weil er jetzt irgendetwas Nettes sagen wollte.

»Sie ist eine Hündin und heißt Qualle«, erklärte Oskar. »Sie ist schon elf Jahre alt!«

»Qualle? Auch kein besonders toller Name für einen Hund«, meinte Rufus. »Qualle, Qualle, Läusefalle!«

»Hoho!«, rief Oskar lachend. »Bist auch nicht auf den Mund gefallen, was? Das gefällt mir!«

Inzwischen standen Brot, Käse und Oliven auf dem Tisch und sie langten beide kräftig zu, denn auch Oskar hatte jetzt Appetit bekommen.

Er erzählte Rufus, dass er jahrelang zur See gefahren war und dass er nun endlich sein Schiff eingemottet hatte, um ein gemütliches Leben als Landratte anzufangen.

»Bin ab heute im wohlverdienten Ruhestand!«, erklärte er. »Jetzt fehlen nur noch ein paar Pantoffeln und ein Schrebergarten, was meinst du, Rußfuß?«

Er stieß wieder sein lautes grölendes Gelächter aus, und Rufus dachte, dass es sich bei Oskar bestimmt um einen echten Piraten handeln musste. Nur Piraten konnten so schaurig lachen und nur sie trugen so lange schwarze Mäntel und Augenklappen wie Oskar. Bestimmt hatte er auch noch ein paar Tätowierungen und ein Holzbein.

»Und was ist mit dir? Freust du dich auf deine Ferien? Wie läuft’s daheim? Wie geht’s deiner Frau Großmama?«, fragte Oskar und spuckte einen abgelutschten Olivenkern auf den Teller. »Hast sicher auch schon eine Freundin, stimmt’s oder hab ich recht?«

Das waren viel zu viele Fragen auf einmal und Rufus hatte jetzt wirklich keine Lust, seinem Onkel alles zu erzählen. Dafür war er einfach zu müde.

»Also, solange du hier bist, pass mal gut auf deine Knochen auf«, sagte Oskar. »Hier im Hafen treibt sich nämlich eine Menge Gesindel herum.«

»Ich bin doch kein kleines Kind!«, antwortete Rufus. »Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Außerdem bin ich ziemlich schnell.«

Rufus war nämlich ein blitzschneller Läufer. Zu Hause nannten ihn seine Freunde »Rufus Rakete«, und da war er mächtig stolz drauf.

»Na, dann ist es ja gut. Zum Teufel, es wird gleich dunkel, wir sollten mal los«, brummte Oskar, als er den gähnenden Rufus sah. Um diese Zeit mussten Jungen wohl dringend ins Bett.

»Bin gespannt, was du zu meiner Nobelherberge sagst«, meinte Oskar. »Hab mich vor ein paar Tagen bei so einer komischen Alten eingemietet. Nicht gerade ein Luxushotel, aber bis ich ein nettes Haus gefunden habe, wird’s wohl gehen. Die Frau hat echt Haare auf den Zähnen und ballert gern mit ihrer Flinte herum. Sie schießt zwar nur auf Marder, um ihre Hühner zu verteidigen, aber trotzdem, wir sollten uns vor ihr in Acht nehmen.«

»Klingt super«, sagte Rufus und leerte den Rest seiner Limonade.

Sie verließen die Kneipe und liefen hinüber zu Oskars Unterkunft.

Es war ein kleines Haus am Ortsrand, wo die alte Besitzerin hin und wieder eines ihrer Zimmer im ersten Stock an durchreisende Gäste vermietete.

Als Oskar die Tür aufschloss, kam sie ihnen auch schon im Flur entgegen. Mit ihren zurückgekämmten grauen Haaren und der dicken Brille sah sie aus wie eine strenge Schulleiterin. Sie musterte Rufus argwöhnisch von oben bis unten, denn mit seiner schmutzigen Hose machte er nicht gerade einen vornehmen Eindruck.

»Sie haben doch für meinen Neffen bestimmt auch schon heute ein kleines Zimmerchen frei! Er ist etwas früher gekommen als … äh … geplant«, sagte Oskar. Er zwinkerte Rufus zu und drückte der Vermieterin ein Geldstück in die Hand.

»Mal sehen, was sich machen lässt. Wenn mir der junge Mann bitte folgen möchte!«, sagte die Vermieterin und ging mit Rufus in den ersten Stock hinauf.

Oskar stapfte hinterdrein.

Rufus bekam ein gemütliches kleines Zimmer, das genau neben dem von Oskar lag.

»Sehr schön, und vielen Dank auch«, sagte er höflich.

»Gute Nacht, mein Junge, wir sehen uns dann morgen!«, rief Oskar.

Die Vermieterin gab Rufus den Zimmerschlüssel, und Rufus machte die Tür zu, ließ den Rucksack auf den Boden plumpsen und kickte seine Stiefel in die Ecke. Ohne sich auszuziehen, warf er sich auf das knarzende Bett und ein paar Minuten später war er auch schon eingeschlafen.