Canon PowerShot G1 X Mark II
Für bessere Fotos von Anfang an !
Verlag: BILDNER Verlag GmbH
Bahnhofstraße 8
94032 Passau
http://www.bildner-verlag.de
info@bildner-verlag.de
Tel.: + 49 851-6700
Fax: +49 851-6624
ISBN: 978-3-8328-0108-3
eISBN: 978-3-8328-5181-1
Covergestaltung: Christian Dadlhuber
Produktmanagement: Lothar Schlömer
Layout und Gestaltung: Astrid Stähr
Autoren: Kyra Sänger, Christian Sänger
Herausgeber: Christian Bildner
© 2014 BILDNER Verlag GmbH Passau
Die Informationen in diesen Unterlagen werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.
Fast alle Hard- und Softwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen, die in diesem Buch erwähnt werden, können auch ohne besondere Kennzeichnung warenzeichen-,marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.
Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Es gelten die Lizenzbestimmungen der BILDNER-Verlag GmbH Passau.
Nachdem uns die G1 X seit Ihrem Erscheinen als außerordentlich praktische Immer-dabei-Kamera auf all unseren fotografischen Wegen begleitet, waren wir natürlich sehr gespannt, was Canon uns da als Nachfolgemodell so servieren würde. Gleich nach dem Eintreffen haben wir uns die G1 X Mark II geschnappt und das neue Kompakt-Spitzenmodell im Wald um die Ecke ausprobiert. Nach kurzer Zeit waren wir überzeugt, dass es sich um eine würdige Nachfolgerin der G1 X handelt. Einige Fotoprojekte weiter, bei denen wir die G1 X Mark II in den unterschiedlichsten Situationen auf Herz und Nieren getestet haben, können wir bestätigen, dass die Neue, verglichen mit Ihrer Vorgängerin, die Latte tatsächlich noch ein gutes Stück höher hängt. Das verwundert nicht, denn die drei essenziellen Komponenten, Sensor, Prozessor und Objektiv, sind allesamt erneuert und leistungsstärker geworden. Vor allem hat uns die modifizierte Optik mit Ihrer größeren Lichtstärke und der kürzeren Naheinstellgrenze überzeugt, denn die Einsatzmöglichkeiten der Kamera werden dadurch um ein gutes Stück erweitert. Lediglich, dass der zwar empfehlenswerte aber teure elektronische Sucher zusätzlich erworben werden muss und der Monitor nicht mehr umgekehrt einklappbar ist, fanden wir etwas schade. Alles in allem ist die PowerShot G1 X Mark II ein kompaktes Kraftpaket, das dem anspruchsvollen Nutzer eine in diesem Kamerasegment herausragende Leistungsfähigkeit bereitstellt.
An dieser Stelle möchten wir auch nicht unerwähnt lassen, dass es uns seit jeher sehr am Herzen liegt, dem Leser zu vermitteln, dass das Material zwar wichtig ist, es aber letztendlich hauptsächlich darauf ankommt, was der Fotograf oder die Fotografin daraus macht. Ihrer geballten Kreativität zum Ausbruch zu verhelfen, ein Gefühl für Motiv und Aufnahmesituationen zu vermitteln und Ihnen die technisch perfekte Umsetzung mit Ihrer G1 X Mark II zu ermöglichen, ist das Anliegen dieses Buches. Also, lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Dabei wünschen wir Ihnen jede Menge Freude!
Zu guter Letzt möchten wir uns bei allen bedanken, die an der Entstehung des Buches beteiligt waren, insbesondere bei unserem Lektor Lothar Schlömer, der durch sein stetiges Engagement sehr zur Qualität dieses Buches beigetragen hat.
Herzlichst Ihre
Kyra & Christian Sänger
www.saenger-photography.com
www.facebook.com/Saenger.Photography
Mit der G1 X Mark II hat Canon die PowerShot-G-Serie um eine würdige Nachfolgerin erweitert. Freuen Sie sich, wie schon bei der G1 X, auf Bilder mit einer Qualität, die sich vor denen so manch einer DSLR überhaupt nicht zu verstecken brauchen, und lernen Sie im Laufe dieses Buches alle Funktionen ihrer neuen Begleiterin anhand praxisbezogener Beispiele bis ins Detail kennen.
Etwas mehr als zwei Jahre nach der Markteinführung der PowerShot G1 X hat Canon seiner „großen Kompakten“ nun ein Nachfolgemodell gegönnt, das Sie in Form Ihrer G1 X Mark II vermutlich gerade vor sich haben. Solide und kompakt liegt sie nach dem Auspacken in der Hand und wirkt durch das Edelstahl-Chassis mit Aluminium-Ummantelung haptisch sehr hochwertig.
Drei der zentralen Neuerungen der G1 X Mark II: das Objektiv 1, der Sensor 2 und der Prozessor 3 (Bild: Canon).
Was hat sich verändert, welche Komponenten wurden gegen modernere ausgetauscht, und welche neuen Funktionen hat Ihre fotografische Begleiterin zu bieten? Nun, ganz zentral sind das sicherlich das Objektiv 1, der Sensor 2 und der Prozessor 3, aber es kommen natürlich auch noch andere Änderungen hinzu.
Gegenüber der G1 X, die noch mit einem 14,3 Megapixel Sensor antrat, hat sich die Sensorgröße bei der G1 X Mark II zwar nicht geändert (18,7 × 14 mm), der neue Multiformat-Sensor nutzt die Sensorfläche aber anders aus. Daher löst er die Bilder auch unterschiedlich auf: im Seitenverhältnis 3:2 mit 12,8 Megapixeln und im Format 4:3 mit 13,1 Megapixeln. Auf diese Weise schöpfen beide Formate das 24-mm-Weitwinkelformat des Objektivs voll aus. Bei der G1 X war es noch so, dass die Ränder des 4:3-Sensors für das Erreichen des 3:2-Verhältnisses oben und unten abgeschnitten wurden und das 3:2-Bild in seiner Diagonalen damit kleiner war.
Links: Multiformat-Sensor: Der vom Objektiv erzeugte Bildkreis 1 wird vom Format 4:3 2 und 3:2 3 jeweils optimal ausgenutzt. Rechts: Standard-Sensor: Die Bilddaten beider Formate sind identisch. Das Format 3:2 5 wird aus dem 4:3-Bild 4 durch Abschneiden der Ränder oben und unten gebildet.
![]() |
Vergleich der Sensorgrößen |
Sensorgrößen verschiedener Kameratypen: 1 Vollformat (36 × 24 mm), 2 Canons APS-C-Format (22,3 × 14,9 mm), 3 G1 X Mark II (18,7 × 14,0 mm), 4 Micro-Four-Thirds-Format (17,3 × 13,0 mm), 5 Kompaktkameraformat (1/1.7" oder 7,5 × 5,6 mm).
Mit seiner Größe siedelt sich der CMOS-Sensor der G1 X Mark II 3 weiterhin zwischen den Spiegelreflexsensoren mit APS-C-Größe 2 und den Micro-Four-Thirds-Sensoren einiger Systemkameras 4 an.
Er ist damit deutlich größer als die meisten Sensoren anderer Kompaktkameras wie beispielsweise der Canon Power-Shot G16 5.
Die G1 X Mark II besitzt daher auch etwa 4,5-mal größere Aufnahmeeinheiten als die kleineren Sensoren anderer Kompaktkameras und lässt sich vom Signal-Rausch-Verhalten und der Aufnahmequalität daher am besten mit APS-C-Spiegelreflexkameras vergleichen.
DIGIC 6-Prozessor (Bild: Canon).
Auch beim Prozessor setzt die G1 X Mark II auf gesteigerte Power, der Prozessor DIGIC 6 (Digital Image Core) macht‘s möglich. Er bildet zusammen mit dem Sensor das sogenannte HS-System (High Sensitivity Sensor plus DIGIC-Prozessor). Gegenüber dem DIGIC 5 aus der G1 X können Ihre Bilder laut Canon damit bis zu 2,4-mal schneller und Movies mit neunmal mehr Bildinformationen aufgezeichnet werden. Die resultierende Abbildungsleistung zeichnet sich durch eine hohe Detailauflösung aus, die auch bei steigender Lichtempfindlichkeit nur moderat abnimmt. Störendes Bildrauschen macht sich erst oberhalb von ISO 1600 bemerkbar, da die Rauschreduzierung ebenfalls verbessert wurde, sowohl bei Bildern als auch bei Filmen. Mit einer wirklich guten Bildqualität darf also gerechnet werden und das ist ja das zentrale Kriterium, welches eine Kamera zuallererst erfüllen sollte. Zudem ermöglicht der leistungsstärkere Prozessor eine verbesserte Autofokusgeschwindigkeit und macht einige Aufnahmefunktionen erst möglich, wie zum Beispiel den Modus Sternenhimmel oder Unscharfer Hintergrund
, da hierfür viel Rechenleistung benötigt wird.
Das neue Zoomobjektiv der G1 X Mark II.
Da das Objektiv essenziell verantwortlich dafür ist, mit welcher Qualität die Bilder auf die Sensor-Prozessor-Einheit geleitet werden, haben wir uns besonders über dessen Neuentwicklung gefreut. Das neu konzipierte Zoomobjektiv der G1 X Mark II umfasst mit 12,5-62,5 mm Brennweite nicht nur einen größeren Zoombereich als das der G1 X (15,160,4 mm), es ist obendrein mit f2-f3,9 auch noch deutlich lichtstärker. Die im Objektiv verbauten 14 Linsen in 11 Gruppen lassen einiges mehr an fotografischen Freiheiten zu, vor allem bei der kreativen Bildgestaltung mit der Schärfentiefe. Hinzu kommen die beiden neuen Objektiv-Steuerringe, die stufenlose Ringsteuerung 1 und die gestufte Ringsteuerung
2, mit denen zentrale Aufnahmeeinstellungen angepasst werden können. Die Räder lassen sich individuell mit Funktionen wie dem manuellen Fokus, der Zoomstufe, dem Blendenwert oder der Belichtungszeit belegen, wie Sie an entsprechender Stelle dieses Buches noch erfahren werden. Vor allem das manuelle Fokussieren wurde hierdurch verbessert und die Vorgehensweise ähnelt nun dem manuellen Einstellen der Schärfe, wie Sie es vielleicht von Spiegelreflexkameras her kennen. Beim Fotografieren ohne den leider nur optional erhältlichen elektronischen Sucher ist uns allerdings vor allem das Einstellen von Funktionen mit der gestuften Ringsteuerung
zu Beginn nicht so intuitiv von der Hand gegangen wie die Bedienung mit dem vorderen Einstellrad, die wir von der G1 X gewohnt waren.
Waren es bei der G1 X noch neun Felder, über die der Autofokus ermittelt wurde, so haben die Ingenieure der G1 X Mark II jetzt 31 Messfelder gegönnt (31-Punkt-AiAF). Damit wird der Autofokus nicht nur schneller, sondern auch präziser. Auch an der Autofokussteuerung wurde viel geschraubt. Es laufen jetzt einige Prozesse parallel, die bei der G1 X noch hintereinander abgearbeitet wurden, und es wurden ein paar Prozesse zeitlich beschleunigt.
Für die Scharfstellung stehen der G1 X Mark II 31 Messfelder zur Verfügung.
Zusammengenommen führt das zu dem angenehmen Effekt, dass der Autofokus der G1 X Mark II gegenüber ihrer Vorgängerin in heller Umgebung mit circa 0,35 Sekunden Verzögerung etwa doppelt so schnell und mit circa 0,65 Sekunden Verzögerung bei wenig Licht etwa ein Drittel schneller scharfstellt.
Beim manuellen Fokus, der über die neue stufenlose Ringsteuerung butterweich eingestellt werden kann, können Sie nun zusätzlich das sogenannte MF Peaking anwenden. Hierbei werden die scharfen Motivkanten farblich hervorgehoben, um die richtige Fokuseinstellung optisch leichter zu finden. Das ist ein wenig Geschmackssache, aber beim manuellen Scharfstellen über das LC-Display kann die Kantenfärbung hilfreich sein.
Damit wären wir dann auch beim neuen Monitor gelandet, der sich offiziell PureColor II G Touchscreen-LCD (TFT) nennt. Er ist in seiner Diagonalen 7,5 cm groß (3 Zoll) und bildet das Livebild sowie die Menüfunktionen und Wiedergabeansichten mit circa 1.040.000 Bildpunkten im Seitenverhältnis 3:2 ab. Manch einer mag die neue Touchscreen-Funktionalität vielleicht zunächst als Spielerei abtun. Aber nach kurzer Zeit ändert sich das bestimmt. Es gibt einfach zu viele Situationen, in denen eine flinke Kameraeinstellung per Fingertipp oder das flexible Auslösen mit dem Touch-Auslöser komfortabler sind als das Bedienen mit den Kameratasten. Wobei dies natürlich nach wie vor möglich ist. Erfahren Sie daher an diversen Stellen dieses Buches, was sich per Fingertipp so alles steuern lässt.
Ein wenig gefehlt hat uns die Möglichkeit, den Monitor wie bei der G1 X ganz ausklappen und drehen zu können, was vor allem beim Fotografieren im Hochformat sehr praktisch war. Dafür ist es jetzt vielleicht noch einfacher, mit dem hinter der Kamera hochgeklappten Monitor Selfies aufzunehmen. Man kann eben nicht immer alles haben …
Per Fingertipp lässt sich der AF-Rahmen schnell an die gewünschte Stelle legen und per Touch-Auslöser auch direkt das Bild aufnehmen.
Wir müssen zugeben, dass wir den optischen Sucher der G1 X, bei dem das Objektiv teilweise ins Sucherbild hinein ragte, bei der G1 X Mark II nicht gerade vermissen. Er hätte bei dem größeren Objektiv ohnehin nicht mehr ins Gehäuse gepasst. Der elektronische Sucher, der über den Zubehörschuh auf der Kameraoberseite befestigt wird, gefällt uns da schon wesentlich besser. Er ist in der Anschaffung aber nicht gerade günstig und konkurriert zudem mit dem externen Systemblitz um den Anschluss. Aber das Fotografieren damit lässt Spiegelreflexgefühle aufkommen, bietet eine höhere Auflösung als das LC-Display und erleichtert vor allem das manuelle Scharfstellen. Daher stufen wir den elektronischen Sucher für alle Vielfotografierer als empfehlenswertes Zubehörteil ein (siehe auch ab Seite 358).
G1 X Mark II mit dem elektronischen Sucher EVF-DC1.
Gegenüber der G1 X ist es auf dem Modus-Wahlrad der G1 X Mark II etwas enger geworden, denn der Aufnahmemodus Hybrid Auto ist aus den SCN-Modi der G1 X nach oben gewandert und die Kreative Aufnahme
, mit der aus einem Motiv automatisch sechs unterschiedliche Bilder mit Spezialeffekten und variablem Beschnitt entstehen, ist neu hinzugekommen.
Das Modus-Wahlrad der G1 X Mark II mit den neuen Programmen.
Zudem haben die Kreativen Filter zwei Modi weniger (Farbton, Farbwechsel) und dafür den neuen Modus Unscharfer Hintergrund
erhalten, mit dem der Motivhintergrund softwaregestützt weichgezeichnet werden kann. Auch wurden die SCN-Modi neu gemischt: Einige Programme sind verschwunden (Landschaft, Kinder & Tiere, Sport, Highspeed-Serienaufnahme, Strand, Laub, Stitch-Assistent), dafür gibt es nun den Modus Sternenhimmel
, mit dem Sternenaufnahmen in Bild und Film fast vollautomatisch aufgezeichnet werden können. Erfreulich ist auch, dass sich die Reihenaufnahmegeschwindigkeit gesteigert hat, allerdings in erster Linie bezogen auf die JPEG-Formate. So schafft die G1 X Mark II jetzt etwa 5 Bilder in der Sekunde, beim RAW-Format hingegen sind es leider nur etwa 1,5 Bilder pro Sekunde. Da hätten wir uns mehr gewünscht.
Der eingebaute Blitz lässt sich nach oben neigen.
Die letzte Neuerung, die wir an dieser Stelle erwähnen möchten, betrifft den eingebauten Blitz. Dieser ist nicht mehr starr verankert, sondern lässt sich ein wenig nach hinten biegen, sodass er auch zum indirekten Aufhellblitzen verwendet werden kann. Wobei die Blitzstärke nicht für das Aufhellen ganzer Räume oder als alleinige Lichtquelle ausreicht, aber ein wenig mehr Flexibilität ist damit auf jeden Fall geboten.
Wenn Sie Ihre G1 X Mark II einmal rund herum betrachten, fallen zahlreiche Schalter, Knöpfe und Rädchen auf, mit denen sich unzählige Funktionen einstellen oder direkt steuern lassen. Auch wenn später im Buch auf die verschiedenen Bedienelemente im Detail eingegangen wird, möchten Sie bestimmt vorab schon einmal wissen, welche Einstelloptionen denn zur Verfügung stehen. Daher haben wir Ihnen im Folgenden einige Ansichten der G1 X Mark II mit den sichtbaren Komponenten zusammengestellt. Gönnen Sie sich also einen kompakten Überblick über Ihr neu erworbenes Arbeitsgerät und nutzen Sie diese Darstellung auch, falls Sie sich im Laufe dieses Buches die Positionierung einzelner Komponenten erneut ins Gedächtnis rufen möchten.
1 Lampe: visualisiert die verstreichende Vorlaufzeit bei Selbstauslöser-Aufnahmen oder reduziert die Gefahr roter Augen, oder wird als AF-Hilfslicht eingeschaltet, um den Autofokus zu unterstützen
2 Stufenlose Ringsteuerung : dient dem Einstellen der Schärfe beim manuellen Fokussieren oder zur Auswahl verschiedener Aufnahmeeinstellungen
3 Gestufte Ringsteuerung : wird zur Auswahl von Aufnahmeprogrammen und zum Anpassen von Einstellungen verwendet
4 Blitzentriegelungstaste : Hebel zum Ausklappen des eingebauten Blitzgeräts
5 Integrierter Lautsprecher
6 N-Symbol für den drahtlosen Verbindungsaufbau zwischen der G1 X Mark II und einem NFC-tauglichen Smartphone/Tablet-PC
7 Halterung für die Gegenlichtblende oder einen optionalen Filteradapter
1 Verbindungstaste für den direkten Aufbau einer WLAN-Verbindung zum verknüpften Smartphone oder Bilder-Synchronisationsdienst (CANON iMAGE GATE-WAY)
2 Movie-Taste zum Starten oder Stoppen der Filmaufzeichnung
3 Direktwahltaste : kann mit verschiedenen Funktionen belegt werden, auf die anschließend per Tastendruck direkt zugegriffen werden kann
4 AF-Rahmenauswahltaste zum Verschieben des AF-Feldes oder Ändern der AF-Feldgröße, auch für die gefilterte Wiedergabe
5 Belichtungskorrekturtaste zum Anpassen der Bildhelligkeit, auch zum Aufrufen des WLAN-Menüs
aus der Wiedergabeansicht heraus, dient auch als obere Pfeiltaste
zur Navigation in den Menüs
6 Blitz-Taste : zum Einstellen des Blitzmodus bei zuvor ausgeklapptem Blitzgerät, zum Aufrufen des Blitzmenüs, dient auch als rechte Pfeiltaste
zur Navigation in den Menüs
7 FUNC./SET-Taste zur Bestätigung von geänderten Einstellungen
8 MENU-Taste: Aufrufen des Kameramenüs
9 ISO-Taste: für die Wahl der Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert) des Sensors, dient auch als untere Pfeiltaste zur Navigation in den Menüs
10 DISP.-Taste: Wahl der Anzeigeform auf dem LCD-Monitor
11 Kontrollleuchte: Kamera greift auf die Speicherkarte zu
12 Makro-Taste : schaltet den Makromodus des Objektivs ein, mit dem der Fokusbereich auf nahegelegene Motive beschränkt wird, dient auch als linke Pfeiltaste
zur Navigation in den Menüs
13 MF-Taste: aktiviert den manuellen Fokus, auch als Löschtaste für das Entfernen von Bildern/Filmen
14 LCD-Display (PureColor II G Touchscreen-LCD (3,0 Zoll TFT)): Anzeige von Aufnahmeeinstellungen, Menüs, Livebild, Wiedergabe mit 1.040.000 Bildpunkten
1 Wiedergabetaste : zum Wiedergeben von Bildern und Filmen auf dem LCD-Display
2 Zoomregler: zum Einstellen der Zoomstufe/Brennweite vom Weitwinkel bis zum Tele
(die Brennweite bestimmt die Größe des Bildausschnitts), dient bei der Wiedergabe auch zur Ansicht des Index
oder zum Vergrößern
der Bildansicht
3 Auslöser: wird zum Scharfstellen halb und zur Aufnahme des Bildes ganz herunter gedrückt
4 Modus-Wahlrad: ermöglicht die Auswahl der Aufnahmeprogramme
5 ON/OFF-Taste: erweckt Ihre G1 X Mark II zum Leben
6 Integriertes Mikrofon
7 Zubehörschuh: zum Anbringen von Systemblitzgeräten, GPS-Empfängern, Fernauslösern, dem elektronischen Sucher oder anderen Zubehörkomponenten
8 Eingebautes Blitzgerät, das über die Blitzentriegelungstaste aus dem Gehäuse geklappt werden kann
1 Remote-Anschluss: für die Verbindung mit einer Fernsteuerung vom Typ RS-60E3
2 USB-Anschluss (Typ Mini-B): dient als Audio-/Videoausgang (AV-OUT) oder als DIGITAL-Anschluss für die Verbindung der G1 X Mark II per USB-Kabel mit einem Computer oder Drucker
3 HDMI-Anschluss vom Typ D: für die Verbindung mit einem HDMI-Anschluss am Fernsehgerät oder Computer zur Präsentation von Bildern und Movies
Wenn Sie Ihre G1 X Mark II einschalten, befinden Sie sich direkt im Aufnahmemodus und der LCD-Monitor informiert Sie über die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen. Die Ansicht variiert jedoch abhängig vom gewählten Aufnahmemodus. Es sind also nicht immer alle Symbole zu sehen oder es kommen bei speziellen Anwendungen weitere hinzu und die Anordnung kann auch variieren.
LCD-Anzeige der Aufnahmeeinstellungen im Modus Av.
1 Aufnahmemodus: über das Modus-Wahlrad eingestelltes Belichtungsprogramm, auch Szenensymbol in den Modi und
2 Akkuladestand: voll , noch ausreichend
, fast leer
, leer (Akku aufladen)
3 Kompression (= Bildqualität) und Auflösung (= Bildgröße)
4 Selbstauslöser: 10 Sec. , 2 Sec.
oder Custom Timer
5 Mögliche Anzahl an Fotoaufnahmen
6 Movie-Qualität: Auflösung und Bildrate für Videoaufnahmen
7 mögliche Filmaufnahmezeit
8 Digitalzoom oder Digital-Telekonverter: gibt die aktuell eingestellte Zoomstufe an
9 Histogramm: listet alle Bildpixel nach ihrer Helligkeit auf
10 Fokussierbereich: Normal oder Makro
, alternativ Anzeige der AF-Speicherung (Schärfespeicherung, AFL)
11 Gitternetz: hilfreich bei der Bildgestaltung nach der Drittelregel
12 AF-Rahmen: markiert das für die Scharfstellung verwendete AF-Feld
13 Elektronische Wasserwaage: hilfreich beim horizontalen und vertikalen Ausrichten der Kamera
14 Datumsaufdruck : Datum und Zeit erscheinen auf dem Bild, kein nachträgliches Löschen möglich!
15 Kontrastkorrektur : Kontrastoptimierung durch kamerainterne Bildbearbeitung
16 ISO-Empfindlichkeit: regelt die Lichtempfindlichkeit des Sensors
17 Belichtungsstufe: zeigt den Wert der Belichtungskorrektur (veränderte Bildhelligkeit) oder die Abstufungen der automatischen Belichtungsreihe AEB
an
18 Blende: Größe der Objektivöffnung, beeinflusst die Schärfentiefe
19 Verschluss- oder Belichtungszeit: Dauer der Belichtung
20 AE-Speicherung (gespeicherte Belichtungswerte) oder Blitzbelichtungsspeicherung (gespeicherte Belichtungswerte mit Blitzlicht)
21 Touch-Auslöser aktiv: Das Bild kann durch Antippen des LCD-Monitors ausgelöst werden
22 My Colors : beeinflusst Schärfe, Kontrast, Farbsättigung und Farbton des Bildes
23 Weißabgleich: stimmt die Farben auf die Lichtquelle ab, damit Weiß- und Grautöne ohne Farbstich wiedergegeben werden
24 Auslösemodus (Einzelbild , Reihenaufnahme
, mit Autofokus
), AEB-Aufnahme
(automatische Belichtungsreihe), Fokus-Aufnahmereihe
(automatische Fokusabstufungen)
25 ND-Filter : reduziert die Lichtmenge und verlängert die Belichtungszeit
26 Lichtmessverfahren: Art der Belichtungsmessung (Mehrfeld , Mittenbetont
oder Spot
)
27 Schattenkorrektur: verbessert die Bilddetails in den Schattenpartien des Motivs durch kamerainterne Bildbearbeitung
28 Blitzmodus (Aus , Ein
, Auto
, Langzeitsynchronisierung
): regelt die Mischung aus vorhandenem Licht und hinzu gesteuertem Blitzlicht
Das neue Zoomobjektiv der PowerShot G1 X Mark II.
Die G1 X Mark II besitzt gegenüber ihrer Vorgängering, der G1 X, ein völlig neu entwickeltes Objektiv. Es bietet einen fünffachen optischen Zoom 1 mit Bildstabilisator (IS) 2 und deckt einen Brennweitenbereich von 12,5 mm (Weitwinkel) bis 62,5 mm (Tele) 3 ab.
Die Lichtstärke ist mit f2 bis f3,9 4 ebenfalls noch einmal deutlich verbessert worden.
![]() |
Die Lichtstärke |
Mit der Lichtstärke wird die maximale Öffnung eines Objektivs bezeichnet, ausgedrückt als Blendenwert. Eine hohe Lichtstärke bewirkt, dass viel Licht zum Sensor geleitet werden kann, was für Freihandaufnahmen bei wenig Licht vorteilhaft ist. Außerdem fällt die Schärfentiefe besonders gering aus, wenn mit niedrigem Blendenwert fotografiert wird.
![]() |
Ein wenig Vorsicht bei niedrigen Blendenwerten |
Das Freistellen von Objekten oder Personen mit niedrigen Blendenwerten funktioniert zwar wirklich gut, das Objektiv neigt aber leider etwas zur Weichzeichnung. Bei Objekten im Nahbereich ist dieser Effekt meist augenfälliger als bei weiter entfernten Motiven. Das Zoomobjektiv ist eben immer noch eine Allroundlinse und kann erwartungsgemäß nicht die gleiche Qualität liefern, die Sie vielleicht von lichtstarken Makro- oder Porträtobjektiven aus dem Spiegelreflexkamera-Bereich kennen. Mit einer Erhöhung des Blendenwerts lässt sich der Weichzeichnungs-Effekt aber schon deutlich abmildern und dennoch eine gute Freistellung erzielen.
Verglichen mit der G1 X bietet die Optik der G1 X Mark II einen etwas größeren Weitwinkel-Bildausschnitt, sodass sich Landschaften oder Architekturmotive noch besser in Szene setzen lassen. Die hohe Lichtstärke bringt zudem Vorteile in dunkler Umgebung, denn es dringt sehr viel Licht durchs Objektiv. Zusammen mit dem leistungsstarken Bildstabilisator und der flexiblen ISO-Lichtempfindlichkeit gelingen so selbst in recht dunkler Umgebung rauschfreie und detailreiche Fotos aus der freien Hand.
Im Telebereich können Sie die hohe Lichtstärke dazu nutzen, Personen, Tiere oder Makromotive noch besser vor einem diffusen Hintergrund hervorzuheben. Eine ebenfalls sehr willkommene Verbesserung betrifft die Naheinstellgrenze, die jetzt zwischen 5 cm (Weitwinkel) und 40 cm (Tele) liegt. Alles in allem hat sich das Objektiv enorm gemausert und liefert rundum eine sehr gute Performance.
In Ihrer G1 X Mark II verrichtet ein digitaler CMOS-Sensor seine Arbeit, dessen Sensorbreite (18,7 mm) im Vergleich zum Vollformatsensor (36 mm) 1,92-fach kleiner ist. Bezeichnet wird dieser Unterschied mit dem Begriff Crop- oder Verlängerungsfaktor. Aufgrund der daraus resultierenden geringeren Bildfläche erfasst die G1 X Mark II auch einen kleineren Bildausschnitt. Ein Beispiel: Wenn Sie ein Porträt mit einem Vollformatsensor bei 50 mm Brennweite aufnehmen könnten, so reichten bei der G1 X Mark II bereits 26 mm Brennweite aus, um einen vergleichbaren Bildausschnitt zu erhalten (50 mm geteilt durch 1,92).
Linke Spalte: Bildausschnitt mit einem Vollformatsensor. Mittlere Spalte: Bei gleicher Brennweite sieht das Motiv aus der G1 X Mark II 1,92-fach vergrößert aus. Rechte Spalte: Bei 1,92-fach geringerer Brennweite ist der Bildausschnitt aus der G1 X Mark II mit dem des Vollformatsensors vergleichbar.
Die Brennweite der G1 X Mark II lässt sich somit auf das Vollformat umrechnen. Dazu wird die Brennweite mit dem Cropfaktor 1,92 multipliziert. Das 12,5–62,5-mm-Objektiv würde somit vergleichbare Bildausschnitte liefern wie ein 24–120-mm-Objektiv an einer Vollformatkamera, vom unterschiedlichen Verhalten der Schärfentiefe einmal abgesehen. Das ist freilich nur eine Spielerei. Sie kann aber dem ein oder anderen vielleicht das Abschätzen der Wirkung verschiedener Brennweiten erleichtern. Denn wer früher schon häufiger mit ±24 mm fotografiert hat, weiß in etwa, welchen Bildausschnitt er mit 12,5 mm Brennweite an der G1 X Mark II erwarten kann. Übrigens sind alle Brennweiten in diesem Buch ohne Umrechnung angegeben, sie entsprechen den Werten des G1 X Mark II-Objektivs, die aus den Aufnahmedaten (EXIF) der Bilder ausgelesen werden können.
![]() |
Die Brennweite herausfinden |
Bei der G1 X Mark II wird das Objektiv über Zoomstufen oder Zoomfaktoren eingestellt. Daher lässt sich auch die verwendete Brennweite weder bei der Aufnahme noch in der Bildansicht ablesen. Sobald Sie Ihre Bilder jedoch auf den Computer übertragen, können Sie die Objektivbrennweite 1 herausfinden, beispielsweise indem Sie die INFO-Schaltfläche im mitgelieferten Programm Digital Photo Professional anklicken.
Ablesen der Brennweite aus den Aufnahmeinformationen in Digital Photo Professional.
Die G1 X Mark II verfügt über zwei Zoomoptionen, einen fünffachen optischen und einen vierfachen digitalen Zoom. Ersterer wird direkt über die Glaslinsen im Objektiv ge steuert und mit dem eigens dafür eingerichteten Zoomregler 2 in feinen Abstufungen eingestellt.
Zoomregler zum Einstellen des Bildausschnitts vom Weitwinkel bis zum Tele.
Beim Betätigen des Zoomreglers werden der Fokussierbereich 3 und der Zoombalken 4 stets eingeblendet.
In die Zoomeinstellung Weitwinkel gelangen Sie durch Schieben des Reglers nach links. Durch Ziehen des Reglers nach rechts in Richtung Tele
können Sie das Motiv fünffach optisch vergrößern. Anhand des weißen Zoombalkens 4 zeigt Ihnen die G1 X Mark II dabei stets an, auf welcher Zoomstufe Sie sich gerade befinden.
Hierbei gibt sie auch Informationen über den möglichen Fokussierbereich 3 preis. Wird der fünffache optische Zoom erreicht, zeigt das LC-Display den Zoomfaktor 5.0× 5 an.
1/1250 s | f3,2 | ISO 100 | 12,5 mm
1/1250 s | f3,9 | ISO 125 | 62,5 mm
Links: Bildausschnitt mit dem Zoomregler in Weitwinkeleinstellung. Rechts: Zoomregler in der Teleeinstellung.
![]() |
Zoomen verändert die Perspektive nicht |
Beim Zoomen fahren Sie quasi wie mit einer Filmkamera immer weiter in die Szene hinein. Dabei wird der Bildausschnitt nur herausvergrößert, eine Änderung der Perspektive findet nicht statt. Dem Empfinden nach rücken bei der Teleeinstellung das fokussierte Objekt und der Hintergrund zwar näher aneinander, sodass die räumliche Ausdehnung des Hintergrunds enger erscheint. Sie können jedoch das Tele-Foto verkleinern und es wäre deckungsgleich mit dem Teilbereich des Weitwinkelfotos (hier angedeutet durch den weißen Rahmen). Die Perspektive ändert sich erst, wenn Sie den Kamerastandpunkt variieren.
Mit dem vierfachen Digitalzoom können Sie Ihrem Fotomotiv noch näher zu Leibe rücken. Insgesamt schafft die G1 X Mark II mit beiden Zoomfunktionen maximal eine 20-fache Bildvergrößerung, die sich zusammensetzt aus dem fünffachen optischen Zoom multipliziert mit dem vierfachen digitalen Zoom.
Optischer Zoom 5-fach plus Digitalzoom 2-fach.
Optischer Zoom 5-fach plus Digitalzoom 4-fach.
Der Digitalzoom steht in den Aufnahmeprogrammen P bis C2, Smart Auto , Hybrid Auto
, den SCN-Modi Porträt
, Intelligente Aufnahme
, Unterwasser
, Schnee
, Feuerwerk
und bei Movieaufnahmen
zur Verfügung, aber nur, wenn Sie mit den JPEG-Auflösungen L, M1, M2 oder S fotografieren. Um ihn einzusetzen, ziehen Sie den Zoomregler einfach weiter in Richtung Tele
, sodass zusätzlich zum weißen Zoombalken erst ein gelber (ZoomPlus) und dann ein blauer Balken hinzukommt.
Der Digitalzoom basiert auf einer softwaregestützten Ausschnittvergrößerung. Hierbei wird im Prinzip nur ein Teil der Sensorfläche für die Bildaufnahme verwendet. Dieser Teilausschnitt wird anschließend wieder auf die ursprüngliche Bildfläche hochgerechnet. Dazu werden nicht vorhandene Bildpixel hinzugerechnet (Interpolation).
Links: Zoomfaktor 10×. Rechts: Zoomfaktor 20×.
Beide Bilder: 1/1250 s | f3,9 | ISO 125 | 62,5 mm
![]() |
Den Digitalzoom deaktivieren |
Wer nicht riskieren möchte, aufgrund des unabsichtlich aktivierten Digitalzooms Bilder mit verminderter Qualität aufzunehmen, kann ihn über das Menü Aufnahme auch einfach komplett ausschalten.
Deaktivieren des Digitalzooms.
Aufgrund dieses Rechenprozesses geht der Digitalzoom