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Stefan Muser

Legendäre

Armbanduhren

Von Audemars Piguet bis Zenith

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Impressum

HEEL Verlag GmbH

Gut Pottscheidt

53639 Königswinter

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© 2010: HEEL Verlag GmbH, Königswinter

Redaktion: Peter Braun; Markenporträts von Michael Ph. Horlbeck

Bildnachweis: Auktionen Dr. Crott; Audemars Piguet, Breitling, Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Longines, Omega, Patek Philippe, Rolex, Vacheron Constantin

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.

Alle Angaben ohne Gewähr

Gestaltung und Satz:

Muser Medien GmbH, Königswinter

– Alle Rechte vorbehalten –

ISBN: 978-3-86852-232-7

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Frühe Armbanduhren

Von der Tasche an den Arm

Art Déco

Eine Idee setzt sich durch

Chronographen der 20er bis 50er Jahre

Sportliche Herausforderung

Uhren der dreißiger Jahre

Elegant und sportlich

Fliegeruhren

Präzision über den Wolken

Kalender und Mondphasen

Kleine Komplikationen

Auf dem Weg zur Automatik

Eleganz im Wirtschaftswunder

Sportuhren & Profigeräte

Uhren für höchste Anforderungen

Avantgarde der siebziger Jahre

Das Ende einer Epoche

Renaissance der Mechanik

Neue Meisterwerke

Glossar

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Editorial

Liebe Leser,

das Buch Legendäre Armbanduhren ist ein kleiner Leitfaden zum Einstieg in das faszinierende Sammelgebiet Armbanduhren. Ich habe aus unseren zurückliegenden Auktionen einige der schönsten Stücke ausgewählt, anhand derer sich die hundertjährige Geschichte der Armbanduhr nachvollziehen und bewerten lässt.

Jedes Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hatte seine besonderen Entwicklungsschwerpunkte. Vor dem ersten Weltkrieg herrschte noch kein Konsens über die Beschaffenheit einer Uhr, die nicht in der Tasche, sondern am Handgelenk getragen wird. Entsprechend vielfältig sind die Formen und Ausführungen. In den zwanziger Jahren setzte sich diese Experimentierphase fort, allerdings unter dem Vorzeichen einer spezialisierten technischen Entwicklung mit kleineren, „maßgeschneiderten“ Uhrwerken. Um sich von der alten Taschenuhr zu distanzieren, setzten die Hersteller auf rechteckige, quadratische, tonnenförmige oder asymmetrisch gestaltete Uhrengehäuse im Stil des Art Déco.

In den dreißiger Jahren kam Bewegung in die Gesellschaft, und die Sportuhr erlebte ihren ersten Höhenflug. Chronographen zum Ermitteln persönlicher Bestzeiten gehörten zum guten Ton und wurden demonstrativ am Handgelenk getragen. Über der wattierten Montur trugen dagegen die Piloten der Kampfgeschwader des zweiten Weltkriegs ihre Uhren, um sie bei ihren Flugmanövern stets im Blickfeld zu haben.

Nach dem Ende der Feindseligkeiten wandten sich die Menschen wieder den schönen Dingen zu: Der Kalender, insbesondere die Mondphasen, rückten in das Blickfeld der Uhrenfreunde und inspirierten die Uhrmacher zu feinmechanischen Leckerbissen. Elegante, schlichte Zeitmesser in verschiedenen Preisklassen dominierten die fünfziger Jahre – noch längst nicht jeder junge Mann besaß eine Armbanduhr, und so schnellten die Produktionszahlen der schweizerischen und deutschen Uhrenindustrie in die Höhe. Mit der Einführung des automatischen Aufzugs etablierte sich Anfang der sechziger Jahre eine neue Uhren-Elite, und die Taucheruhr wurde zum Symbol einer mobilen und sportlich interessierten Gesellschaft. In den siebziger Jahren schließlich spaltete sich die europäische Uhrenindustrie in ein progressives und einen konservatives Lager, wobei beide erst einmal schwere Zeiten durchlebten. Die japanische Uhrenindustrie blies mit preiswerten Quarzuhren zum Großangriff und trieb die deutschen und schweizerischen Großserienhersteller in einen ruinösen Preiskampf. Die Schweizer Uhren-Aristokratie konzentrierte sich dagegen auf feine und kostspielige Luxusuhren mit hochwertiger Ausstattung und traditioneller Technik.

Als Ende der achtziger Jahre der Markt mit billigen Gebrauchsuhren gesättigt war, begannen sich die Menschen plötzlich für das Schmuckstück und „Kulturgut“ Armbanduhr zu interessieren, und die Mechanik feierte eine unerwartete Renaissance.

Die auf den folgenden Seiten abgebildeten und kurz beschriebenen Uhren sind nach einem ebenso einfachen wie griffigen Schlüssel bewertet. Da die tatsächlich bezahlten Preise saison- und konjunkturbedingten Schwankungen unterworfen sind, haben wir ein System von maximal sechs Sternen ersonnen:

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Stefan Muser ist Inhaber und Geschäftsführer des international renommierten Auktionshauses Auktionen Dr. Crott in Mannheim, das sich auf hochwertige Taschen-, Wand- und Armbanduhren spezialisiert hat.

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interessante, problemlose Einsteigeruhr

< 1000

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historisch bedeutendes Sammlerstück

1000-2500

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Klassiker von hohem historischem Stellenwert

2500-5000

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technisch und stilistisch anspruchsvolles Sammlerstück

5000-10.000

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seltene, gesuchte Komplikationsuhr oder Design-Ikone

10.000-25.000

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außergewöhnlich rarer Leckerbissen für ambitionierte Sammler

> 25.000

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Frühe Armbanduhren

„Von der Tasche an den Arm“

Die ersten Armbanduhren entstanden in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg aus kleinen Damen-Taschenührchen, an deren Gehäuse man Bandschlaufen angelötet hatte. Daneben gab es aber auch schon die ersten speziell für die Anbringung eines Lederriemens konstruierten Uhrengehäuse. Noch unterschied man streng zwischen zweckmäßigen Uhren (z. B. für das Militär) und modischen Zeitmessern.

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1879

GIRARD-PERREGAUX

Armbanduhr

Der deutsche Kaiser Wilhelm I. bestellte 1879 eine Serie von Uhren, die „am Bande um den Arm getragen“ werden konnten, damit die Offiziere nicht erst umständlich in der Tasche kramen mussten, um die Uhrzeit zu erfahren. Museumsstück (Replik).

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1915

OMEGA

Beobachtungsuhr

Auch die Gebrüder Brandt fertigten unter ihrer Marke Omega Armbanduhren für den militärischen Einsatz. Zum Schutz des empfindlichen Glases konnte ein Gitter aufgesteckt werden. Museumsstück.

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1912

PATEK PHILIPPE

rechteckige Herrenuhr

Sehr frühe Herrenuhr der Genfer Edelmanufaktur mit zeitgenössischem Rechteckgehäuse und einem ungewöhnlich sportlichen Zifferblatt mit Leuchtziffern und -zeigern. Hochfeines Handaufzugswerk mit Moustache-Ausgleichsanker. Goldgehäuse (18 Karat); Handaufzug.

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1915

OMEGA

Herrenuhr

Frühe Armbanduhr der Marke Omega, die in Kanada und Lateinamerika unter dem eigens hierfür geschaffenen Markennamen „Regina Precision Watch“ vertrieben wurde. Goldgehäuse (14 Karat) mit gravierter Cuvette, Emaillezifferblatt; Handaufzug.

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1915

OMEGA

Fliegeruhr mit Chronograph

Ein außergewöhnlicher Zeitzeuge: Nicht nur eine der ersten Armbanduhren, sondern einer der allerersten Fliegerchronographen. Mit einem Durchmesser von 46 mm war die Uhr leicht abzulesen, das solide Taschenuhrwerk garantierte Präzision. Nickelgehäuse mit Scharnierboden; Handaufzug.

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Von der Tasche an den Arm

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1913

PATEK PHILIPPE

Curvex

Mit gewölbtem Gehäuse in 18 Karat Gelbgold.

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1915

VACHERON & CONSTANTIN

Herrenuhr

Taschenuhrgehäuse mit angelöteten Bandbügeln.

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1915

LONGINES

Herrenuhr

Kissenförmiges Gehäuse mit Emaillezifferblatt.

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1918

IWC

Herrenuhr

Silbergehäuse mit angelöteten Bandbügeln.

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1920

ULYSSE NARDIN

Chronograph

Sehr früher Kronendrücker-Chronograph; Taschenuhrgehäuse.

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1924

CARTIER

Santos

Die erste zweckgebunden konstruierte Armbanduhr (1904).

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Art Déco

Eine Idee setzt sich durch