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Nr. 1159

 

Seth-Apophis

 

Der Weg zu kosmischer Macht – der Werdegang eines Überwesens

 

von Kurt Mahr

 

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Das 427. Jahr NGZ, das dem Jahr 4014 alter Zeitrechnung entspricht, ist angebrochen, und die Menschheit sieht sich der bisher größten Bedrohung ihrer Existenz ausgesetzt.

Der Zeitdamm, der Terra und Luna wirkungsvoll vor den Angriffen Vishnas schützte, existiert nicht mehr. Kein Wunder daher, dass der nächste Anschlag der abtrünnigen Kosmokratin, die der Menschheit Rache geschworen hat, nicht länger auf sich warten lässt.

Noch vor der Jahreswende 426/427 ist es soweit! Vishna versetzt das Erde-Mond-System in den Grauen Korridor und schickt die erste Plage über die Menschen, der bis zum Februar 427 die zweite und die dritte Heimsuchung folgen, die wesentlich gravierender sind als die erste.

Indessen kommt es in der weit entfernten Galaxis M 82, in der neben der Galaktischen Flotte Perry Rhodans auch die Endlose Armada operiert, zu bedeutsamen Entwicklungen.

M 82 ist bekanntlich der Sitz der negativen Superintelligenz Seth-Apophis, die der Menschheit schon so manchen Schaden zugefügt hat.

Das plötzliche Passieren von Milliarden Wesen und Millionen Raumschiffen durch den Frostrubin ließ Seth-Apophis bewusstlos werden. Nun aber erwacht die Superintelligenz, gewinnt ihre Erinnerung zurück und durchlebt noch einmal ihren Werdegang von der Schiffbrüchigen zur mächtigen SETH-APOPHIS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Der Verkünder – Eine Maschine mit einer Botschaft.

Seth-Apophis – Ein Überwesen entsteht.

Virwen und Simsin – Raumfahrer aus dem Volk der Anximen.

Der Wanderer – Eine junge Superintelligenz.

Clyvanth-Oso-Megh und Lafsater-Koro-Soth – Sie haben Anteil an der Verankerung des Frostrubins.

Erwachen

 

Er saß drei Sprünge weit vom Seeufer entfernt, im Schatten des Busches mit den roten Blüten. Ein träger Wind strich durch das langgestreckte Tal und trieb sanfte Wellen vor sich her, die hin und wieder den sandigen Strand emporschwappten. Das Geräusch irritierte ihn. Geräusch bedeutete Gefahr. Der schlanke, sehnige Körper reckte sich, die spitze Nase ruckte in den Wind. Aber da war nichts – keine Witterung, kein schleichender Schatten.

Die Muskeln entspannten sich. Der Blick ging unter den niedrig hängenden Zweigen des Busches hervor, überquerte den nördlichen Zipfel des Sees und ruhte auf dem geheimnisvollen Gebilde, das drüben am Ufer lag. Es schimmerte golden im Glanz der Sonne und ragte weit in die Höhe. Es war fremdartig. So viel begriff er, obwohl er keinen Verstand, sondern nur einen scharf entwickelten Instinkt besaß. Es war nicht Bestandteil der Natur des Tales. Eigentlich hätte er einen weiten Bogen darum machen sollen. Statt dessen zog es ihn immer wieder hierher. Wenn er sich den Bauch vollgeschlagen hatte, erwachte in ihm der Drang, zum See hinabzueilen, sich in den Schatten des Busches mit den roten Blüten zu drücken und die golden schimmernde Maschine anzustarren. Er glaubte, den Duft der Blüten zu riechen, selbst wenn er kilometerweit vom Langtal entfernt war. In solchen Augenblicken hörte er eine Stimme, die ihm einst vertraut gewesen war – damals, als er im Innern einer riesigen Stadt lebte, die durch endloses Dunkel schwebte. Die Stimme rief seinen Namen: »Seth-Apophis ...«

Und wenn er seinen Namen hörte, dann hielt ihn nichts mehr. Dann hastete er in weiten Sprüngen zum See hinab.

Zu Anfang war er verwirrt gewesen. Damals trug er die Erinnerung an das Wesen, das ihm den Namen Seth-Apophis gegeben hatte, noch deutlich mit sich herum. Aber je öfter die Sonne auf- und unterging, desto mehr verblasste das Bild dessen, dem er seinen Namen verdankte, und die goldene Maschine nahm seine Stelle ein.

All die Zuneigung, die dem Namensgeber gegolten hatte, übertrug Seth-Apophis nun auf die goldene Maschine. Der weibliche Heel wusste nicht, wie ihm geschah. Eine fremdartige, übermächtige Regung ergriff von ihm Besitz und schwemmte die Bedenken des Instinkts hinweg. Vor ihm, zwei Sprünge vom Ufer, war der Sand in Bewegung geraten. Er bildete eine kleine, trichterförmige Vertiefung.

Seth-Apophis richtete den Oberkörper auf. Die Sprungbeine spannten sich. Im Innern des Trichters erschien ein kleiner, schwarzer Schädel. Die spitze Schnauze zuckte hierhin und dorthin, um die Luft nach Witterungen zu durchforschen.

Der Heel sprang. Die scharfen Zähne packten den Schädel des Nagetiers. Die Zunge des Heels schoss nach vorne. Die giftige, dornartig verhärtete Spitze drang durch den schwarzen Pelz des Nagers. Augenblicklich erstarrten die panischen Bewegungen des kleinen Körpers. Das Gift, das Seth-Apophis in einer Drüse unterhalb der Zunge speicherte, war tödlich.

Der Heel hatte sein Opfer. Er zerrte es vollends aus dem sandigen Trichter hervor und legte es zu Boden. Warum hatte er das getan? Sein Bauch war voll. Wozu also hatte er den Nager geschlagen?

Er sah auf. Sein Blick fiel auf die goldene Maschine. Eine ungewöhnliche Anziehungskraft ging von ihr aus. Er wusste mit einemmal, warum er das kleine Tier getötet hatte. Er packte es mit den Zähnen beim Genick und hob es auf. Er sicherte nach allen Seiten, und als er sich vergewissert hatte, dass ihm von nirgendwoher Gefahr drohte, setzte er sich in Bewegung.

 

*

 

Über ihm wölbte sich das riesige Gebilde der goldenen Maschine. Er hätte Angst empfinden sollen, aber die Regungen des Instinkts wurden unterdrückt von einem mächtigen Empfinden, das er nie zuvor in solcher Intensität gespürt hatte: Zuneigung, Verehrung und – Neugierde.

Das Äußere der Maschine bestand aus großen, glatten Flächen, die aus einem harten, goldfarbenen Metall gefertigt waren und entlang geradliniger Kanten in stumpfen Winkeln aufeinanderstießen. So glatt waren die metallenen Flächen, dass Seth-Apophis die Hügel, den Wald und die sanft dahingleitenden Wellen des Sees sich darin spiegeln sah.

Aus vier der strahlend glatt polierten Seitenflächen ragten plattformähnliche Auswüchse. Die Einzelheiten seines Vorhabens waren dem Heel noch nicht klar. Er hatte keinen Plan. Er verfolgte eine empirische Vorgehensweise, bei der sich der nächste Schritt aus dem vorhergehenden ergab. Aber eines war ihm klar: Er musste eine der vier Plattformen erreichen. Das wiederum war eine schier undurchführbare Aufgabe, denn der niedrigste der vier Vorsprünge lag fünfzehn Meter über dem Boden.

Acht spiralförmige Gebilde ragten aus den Ecken der goldenen Maschine hervor. Sie wirkten zart und zerbrechlich, und Seth-Apophis erwartete unwillkürlich, sie im Wind schwanken und zittern zu sehen. Aber sie ragten starr und unbeweglich in die Höhe, in den klaren Himmel gerichtet, einer Aufgabe dienend, die der Heel nicht zu erfassen vermochte.

Noch nicht ...

Nachdem er die Maschine mehrmals umrundet hatte, wusste er, dass es nur eine Möglichkeit des Aufstiegs gab, und selbst die war so prekär, dass er unter normalen Umständen den dürren, haarlosen Schwanz eingezogen und sich davongetrollt hätte. Die Wurzeln eines mächtigen Baumes hatten sich nach einem der letzten Regengüsse so gelockert, dass der Stamm vornüber gesunken war. Einer der Äste führte in Sprungweite an der Außenkante der zweitobersten Plattform vorbei. Seth-Apophis war kein besonders guter Kletterer. Er jagte seine Beute zu ebener Erde. Aber hier gab es keine Wahl. Eine Macht, die sich in seinem trüben Bewusstsein angesiedelt hatte, gebot ihm, sein Widerstreben zu überwinden und den Aufstieg zu wagen.

Die Mühe war längst nicht so groß, wie er erwartet hatte. Es überraschte ihn, wie schnell er vorwärts kam, obwohl er immer noch das tote Beutetier im Fang trug. Seinen Krallen wohnte eine neue Kraft inne, sein Gleichgewichtsempfinden war untrüglich.

Flink, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan, als sich im Gezweig der Bäume zu bewegen, huschte er den Ast entlang. Dort, wo er dem Rand der Plattform am nächsten kam, machte er halt. Er schwenkte den Kopf hin und her, um dem schlaffen Körper des Nagers den nötigen Schwung zu versetzen; dann öffnete er den Rachen und ließ die Beute fahren. Sie landete mitten auf der Plattform. Seth-Apophis wusste es nicht, aber er hatte in diesem Augenblick ein Prinzip angewandt, das ihm früher nie in den Sinn gekommen wäre. Um sich den Sprung hinüber zur Plattform zu erleichtern, hatte er, wenn auch nur vorübergehend, sich seines kostbaren Jagdpreises entledigt. Wäre ihm die Fähigkeit des Nachdenkens gegeben gewesen, er hätte sich wohl den Kopf darüber zerbrechen mögen, woher solche Klugheit plötzlich kam.

Er setzte mühelos zur Plattform hinüber. Die ausgiebige Mahlzeit, die er erst vor kurzer Zeit zu sich genommen hatte, behinderte ihn nicht mehr. Er nahm die Beute wieder auf und trottete dorthin, wo die schimmernde Wand der goldenen Maschine in die Höhe ragte. Er wusste wohl, dass das Bild, das er in der glatten, spiegelnden Fläche vor sich sah, sein eigenes war. Aber es geschah jetzt zum ersten Mal, dass er seine Erscheinung aufmerksam musterte. Der gestreckte, einen halben Meter lange Körper mit dem borstigen, fleckiggelben Fell war hager und muskulös. Die vier kurzen Beine, die ihn trugen, verrieten nichts von der Sprungkraft, die in ihnen stak. Der Schädel war kantig und hatte annähernd die Form eines Würfels. Die Schnauze ragte wie ein schlanker, spitzer Konus daraus hervor. Die beweglichen schwarzen Augen lagen tief in ihren Höhlen. Der Sitz des Gehörsinns waren zwei sanft gewölbte Mulden zu beiden Seiten des Schädels.

Kein hübscher Anblick, hätte er sich denken mögen; aber den Begriff hübsch kannte er nicht. Etwas anderes bewegte sein Inneres. So wie das Bild vor ihm sahen die Wesen aus, die von den Bewohnern der hellen Stadt auf Schritt und Tritt gejagt wurden. Für die Städter war ihr Anblick ein Gräuel. Heels waren das Niedrigste, das Abscheulichste. Giftig, von Parasiten zerfressen. Krankheitsträger, Aasfresser. Nicht Furcht im eigentlichen Sinne empfanden die Stadtbewohner vor den Heels, sondern Ekel.

Ein solches Wesen war er oder sie, Seth-Apophis. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie die Städter über seine Art gedacht hatten. Er war manchem vergifteten Köder aus dem Weg gegangen, Schüssen ausgewichen und Tritten und Schlägen um die Breite seines dürren Schwanzes entgangen. Die Erkenntnis, dass jeder sein Feind war, hatte sich tief in seinen Instinkt eingegraben.

Aber jetzt war er frei. Von den Tieren, die hier lebten, fürchteten ihn die meisten. Den anderen wich er aus. Er hatte einen Helfer auf dieser Welt, einen weitaus mächtigeren Helfer als jenen Namenlosen, der ihn in der hellen Stadt in Schutz genommen hatte. Er hatte die goldene Maschine, die ihn rief und seine aufgewühlten Sinne besänftigte, wenn er drüben unter dem Busch mit den roten Blüten lag.

Plötzlich wusste er, warum er die Plattform erklommen hatte. Der Begriff Dankbarkeit war dem Instinktbewusstsein eines Heels so fremd wie das Licht dem Höhlenolm. Aber er begriff, dass er für die Gunst, die die goldene Maschine ihm angedeihen ließ, eine Gegenleistung zu erbringen hatte.

Unmittelbar vor der schimmernden, spiegelnden Wand legte er das erbeutete Nagetier nieder. Inzwischen hatte er sich weidlich angestrengt, und der Hunger machte sich aufs neue bemerkbar. Aber diese Beute durfte er nicht anrühren. Sie war für einen anderen Zweck gedacht.

Rückwärts gehend näherte er sich dem Rand der Plattform. Diese Art der Bewegung hatte er zuvor nie praktiziert. Sie war seinem Innersten zuwider, weil er nicht wissen konnte, ob sich hinter ihm Gefahr befand. Und dennoch setzte er eine Tatze hinter die andere, als sei es die natürlichste Sache. Drei Sprünge von der Wand entfernt hielt er an. Er richtete sich auf den Hinterbeinen auf und spreizte die vorderen Glieder wie zu einer anbetenden Geste.

Das war der Anfang.

Gelenkt von der Kraft des plötzlich erwachenden Intellekts, hatte Seth-Apophis seine erste nicht-instinktive Haltung vollzogen.

Er hatte der goldenen Maschine ein Opfer gebracht.

 

*

 

Für den Verkünder hatte sich die ganze Sache von vornherein recht unbefriedigend angelassen. Die Parsynnen hatten ihn – und noch ein paar Dutzend seiner Art – erschaffen, dass er in der Weite des Universums die Lehre der seligmachenden, allgegenwärtigen Gottheit Uxförd verkünde. Zu diesem Zweck war er, die seelenlose Maschine, mit eigenem Denkvermögen und einem organoplasmatischen Zusatz versehen worden. Denn es war erstens vorgesehen, dass er, nachdem er installiert worden war, selbständig und ohne Beaufsichtigung arbeiten solle, und zweitens war eine gewisse, nur auf organischem Weg erzeugbare Pseudoemotionalität zur Modulierung der psionischen Ausstrahlung erforderlich. Die Parsynnen in ihrem missionarischen Eifer verließen sich nicht darauf, dass jedes intelligente Wesen, sobald es die Botschaft des Verkünders vernahm, allein aufgrund des unüberhörbaren Wahrheitsgehalts von seinem bisherigen Irrglauben abfallen und sich Uxförds erlösender Lehre zuwenden würde. So zu denken, hätte bedeutet, den Erfolg der Mission der Laune des Zufalls zu überlassen. Nein, es gehörte eine angemessene Portion psionischen Drucks hinzu. Die Sendung des Verkünders war mit Suggestivimpulsen durchsetzt, die es auch dem Störrischen ermöglichten, den Pfad der Wahrheit zu finden. Zwar waren die Parsynnen nicht sicher, ob die Bewusstseine aller intelligenten Spezies auf die gleiche Weise beeinflussbar seien. Aber sie hatten diese Mission nicht ohne sorgfältige Vorbereitung unternommen. Jahrzehnte unermüdlichen Forschens und Experimentierens gaben ihnen die Gewissheit, dass wenigstens 75 Prozent aller in Frage kommenden extraförderuxischen Intelligenzen in gewünschter Weise auf die Botschaft des Verkünders ansprechen würden.

Bedauerlicherweise war dem Raumschiff, das den Verkünder transportierte, ein Missgeschick zugestoßen. Die MISSIONAR I materialisierte nach einem ihrer intergalaktischen Sprünge nahe dem Zentrum einer explodierenden Galaxis. Kosmische Kräfte von ungeheurer Intensität hatten das mächtige Schiff gebeutelt. Die MISSIONAR war schließlich in die Umlaufbahn eines namenlosen Planeten gezwungen worden. Die Schäden wurden analysiert, und die Parsynnen erkannten, dass sie nur dann eine Chance hatten, ihr Schiff je wieder in Bewegung zu setzen, wenn es ihnen gelang, die Masse des Fahrzeugs drastisch zu reduzieren. Eine der Lasten, die dem Selbsterhaltungstrieb der Missionare hatte weichen müssen, war der Verkünder. Aus der Sicht des Verkünders war diese Handlungsweise falsch. Erstens war eine explodierende Galaxis, in der alles drunter und drüber ging, ein denkbar ungeeigneter Ort für die Installierung eines Geräts, das eine neue Lehre verkündete. Die intelligenten Völker dieser Sterneninsel hatten Wichtigeres zu tun, als das Für und Wider einer fremden Heilsbotschaft gegeneinander abzuwägen. Zweitens brauchte der Verkünder, wenn er seine Leistungsfähigkeit voll entfalten wollte, einen Katalysator in Form einer eingeborenen Intelligenz, die er unter seinen Bann zwingen und an deren Denkprozessen er die Modulation der psionischen Komponente seiner Botschaft orientieren konnte. Dass ihm das kumulative Mentalpotenzial der Eingeborenen gleichzeitig als Reservoir diente, war von zweitrangiger Bedeutung, denn Mentalenergie ließ sich zur Not auch aus anderen Quellen beschaffen. In dieser Hinsicht versagte die Welt, auf die er gebracht worden war, völlig. Die höchstentwickelten Lebensformen waren mausgroße Wirbeltiere aus der Klasse der Mammalia, mit einem winzigen Gehirn, keinerlei selbständiger Denkfähigkeit und einem Psi-Potenzial, das so geringfügig war, dass selbst die empfindlichsten Sensoren kaum darauf ansprachen.

Der Verkünder besaß ein gewisses Maß an Beweglichkeit. Er konnte sich, wenn ihm daran lag, einen angenehmeren Standort aussuchen. Aber eines konnte er nicht: Seinen Auftrag erfüllen. Der Katalysator fehlte ihm. Dieser Abschnitt des Universums würde die Botschaft von Uxförd, dem Allweisen, nie zu hören bekommen.

Die MISSIONAR war längst aufgebrochen, einem ungewissen Schicksal entgegen, als er zum ersten Mal einen Psi-Impuls empfing, der aus einem höher entwickelten Bewusstsein zu stammen schien. Er begann, nach dem Sender des Impulses zu suchen, und machte alsbald eine überraschende Entdeckung. Er selbst war nicht die einzige selbständig handelnde Entität, die die Parsynnen auf der fremden Welt hinterlassen hatten. Noch ein anderes Wesen war übriggeblieben. Ein Heel.

Nun teilte zwar der Verkünder die Abneigung der Parsynnen gegen das parasiteninfestierte, aasfressende Ungeziefer. Auf der anderen Seite aber war er sachlich genug, um zu erkennen, was ihm bisher entgangen war: dass nämlich der Heel ein erstaunlich ausgeprägtes, vorerst noch latentes Psi-Potenzial besaß. Der Verkünder dachte lange darüber nach, welches Motiv er höher bewerten solle: den von den Parsynnen ererbten Widerwillen gegenüber der Art des Heels oder den Auftrag, Uxförds Lob zu singen. Er entschied sich für den letzteren. Dabei machte er vor sich selbst keinen Hehl daraus, dass ihn in erster Linie die wissenschaftliche Herausforderung reizte, aus dem Heel ein denkendes Wesen zu machen.

Behutsam begann er, auf den Instinkt des Tieres einzuwirken. Er hatte sich nicht getäuscht. Der Heel reagierte fast augenblicklich. Er spürte, dass ihn eine geheimnisvolle Kraft zur metallisch schimmernden Struktur des Verkünders hinzog. Der Verkünder Verkünders