Südtirol ist ein richtiges Land der Berge, wo große Gletscherflächen und steile Dolomitenwände das Dasein in der Ebene einschränken. Radfahren war vor der Zeit des Autos eine Notwendigkeit. Mühsam ist man die Pässe hinaufgekrochen, um in Neuland zu gelangen. Erst das Bergrad hat das Radfahren wieder so richtig in die Schlagzeilen gebracht. Die Radtouren für den »kleinen Mann« sind dabei vergessen worden. In Südtirol gibt es viele Kilometer Wegstrecken, die es dem passionierten Radfahrer ermöglichen, das »Ländchen« auf zwei Rädern auszukundschaften. Zusammen mit seinem Reisepartner, der Familie oder alleine. Unzählige Einkehrmöglichkeiten direkt an den Radrouten sorgen für die notwendige »Energiezufuhr«. Außerdem ist das Rad ein gerne gesehenes Vehikel auf den vielen verkehrsberuhigten Wirtschaftswegen und Forststraßen. So manche stille Ecke Südtirols kann nun er-radelt werden und schenkt auch dem Kenner des südlichen Tirols neue Eindrücke. 40 Radtouren in den verschiedensten Höhenlagen, von der Gletscherlandschaft des Obervinsch-gaus über die Seen im Unterland bis hin zu den östlichen Ausläufern der Dolomiten bieten sich dem Radfahrer zur Auswahl. Natürlich alles ohne Altersbegrenzung und Bergradler sind ebenso wie Radwanderer herzlich willkommen! Mit dem Fahrrad Südtirol zu erleben, gibt Zeit zum Staunen und zum Anfassen. Ohne Staus und Parkprobleme!
Ganz kurz noch ein paar technische Details.
Ein Radfahrer legt pro Stunde etwa 15-17 Kilometer zurück, während ein Bergradfahrer in der selben Zeitspanne zwischen 600 und 700 Höhenmeter bewältigt. Die Zeitangaben für die einzelnen Routen sind Empfehlungen, die ohne Pausen als reine Fahrzeiten angegeben werden. Sie sind Durchschnittswerte, als Orientierung bei der Tourenplanung gedacht. Ich bin sicher, dass sie der durchtrainierte Fahrer leicht unterbieten kann, trotzdem sollte man nicht vergessen Ruhezeiten und eventuelle Pannen miteinzuplanen. Die Beschreibung der einzelnen Routen sollte ausreichend für die Wegfindung sein, obwohl die zusätzliche Landkartenempfehlung manchmal die Orientierung erleichtern kann. Sollten alle Stricke reißen, fragen Sie einfach ganz kurz einmal bei der nächsten Gelegenheit nach. Die Tourismusvereine in den verschiedenen Ortschaften sind hierfür gute Anlaufstellen!
Obwohl uns die Touren nicht direkt in die »Wildnis« bringen, wird der Radfahrer doch manchmal längere Strecken ohne »Servicestationen« überwinden müssen. Etwas Verpflegung, ein kleiner Werkzeugsatz und angemessene Bekleidung sollten deshalb zur Standardausrüstung gehören.
Südtirol ist ein Land der Berge; vergessen Sie nicht die angegebenen Höhenmeter bei der Tourenauswahl mit in Betracht zu ziehen! Obwohl für manche Routen ein Bergrad empfohlen wird, handelt es sich bei den beschriebenen Strecken um keine Bergradtouren. Bergräder eignen sich eben besser, um Forst- und Naturstraßen zu befahren. Da und dort kann auch einmal eine Schiebestrecke vorkommen - da zumeist nur ganz kurz, sollte sie das Erlebnis Radtour aber nicht schmälern. Nehmen Sie bitte Rücksicht auf den Fußgänger oder Wanderer. Radfahrer und Fußgänger teilen sich in Südtirol sehr oft den Weg, aber mit etwas Toleranz hat diese Koexistenz bis jetzt gut funktioniert!
Bleibt nichts anderes, als Ihnen viele »plattenfreie« Kilometer zu wünschen!
Einführung
1 Die Reschenseerunde
Von St. Valentin a. d. Haide am Ufer entlang rund um den Reschensee
2 Bis ins tiefste Mittelalter
Prad – Lichtenberg – Glurns – Spondinig – Prad
3 Im Banne des »Weißen Goldes«
Laas – Tschengls – Prad – Laas
4 Im mittleren Vinschgau
Latsch – Marein – Tschars und zurück
5 Rund ums Schloss
Goldrain – Ruine Untermontani – Schloss Goldrain -Goldrain
6 Blick auf den »Himalaja« des Vinschgaus
Naturns – Tschirland – Tabland – Tschars – Staben -Naturns
7 Durch den unteren Vinschgau
Naturns – Plaus – Rabland und zurück über die Etschpromenade nach Plaus
8 Von der Kurstadt Meran ins Passeiertal
Meran – St. Martin – St. Leonhard und zurück
9 Im Schatten des Ifingers
Bergstation Seilbahn Meran 2000 – Meraner Hütte Hafling – Talstation Seilbahn Meran 2000
10 Eine Mittelgebirgsrunde mit Panoramablick
Hafling – Vöran – Leadner Alm – Hafling
11 Über den Tschögglberg
Hafling – Vöran – Mölten – Langfenn und zurück
12 Unterwegs im Ultental
Die Umrundung des Zoggler-Stausees
13 Durch das Etschtal
Lana-Nalsundzurück
14 Die Umrundung der Montiggler Seen
Kaltern a. d. Weinstraße – St. Michael (Eppan
a. d. Weinstraße) – Montiggler Seen – Montiggl – Kaltern
a. d. Weinstraße
15 Rund um die Leuchtenburg
Kalterer See – Kreither Sattel – Bahnhof Auer – Kalterer See
16 Die Kalterer-See-Runde
Vom Kalterer See ins Unterland und zurück
17 Die schönsten Lärchenwiesen Südtirols
Von Jenesien auf die Langfenn
18 Im Sarntal
Bad Schörgau – Sauleggbrünnl
19 Rund um den Durnholzer See
Von Durnholz über den Öbersthof zurück zum See
20 Im Bann des Rosengartens
Von Deutschnofen zum St.-Helena-Kirchlein
21 Radtour zu frühgeschichtlichen Spuren
Von Deutschnofen zur Urzeitsiedlung
22 Südtirol 360°
Ein Rundkurs mit beeindruckendem Ausblick
23 Über die Hochfläche der Seiser Alm
Von Kompatsch zur Mahlknechthütte und zurück über den Almgasthof Tirler
24 Brixen
Brixen – Sarns – Albeins – Brixen
25 Der Vahrner See
Brixen – Vahrn – Vahrner See und zurück
26 Auf der Schabser Höhe
Von Schabs nach Viums, Natz und Elvas; über Raas zurück nach Schabs
27 Von Sterzing nach Freienfeld
Sterzing – Freienfeld und zurück über den Pilgerweg
28 In der Umgebung des Fuggerstädtchens Sterzing
Von Sterzing nach Mareit im Ridnauntal
29 Zu Füßen der Stubaier Alpen
Von der Ortschaft Bichl im Ratschingstal bis zum Talschluss nach Flading
30 Im Ridnauntal
Von der Häusergruppe Gasse zum ehemaligen Bergwerk von Maiern
31 Bis hin zur Gletscherwelt von Hochferner und Hochfeiler
Vom Rieder Stausee im Pfitschtal nach Stein und zurück
32 Die Hochfläche von Rodeneck
Von Mühlbach im Pustertal nach Rodeneck und zurück
33 Im Tauferer-Ahrntal
Von Sand in Taufers über Winkel nach Kematen
34 Von Schloss zu Schloss
Von Sand in Taufers im Ahrntal nach Bruneck
35 Im Antholzer Tal
Von Niederrasen über Oberrasen nach Antholz-Niedertal
36 Das Toblacher Feld
Toblach – Niederdorf – Bad Maistatt – Toblach
37 Eine kleine, gemütliche Runde im Hochpustertal
Von Toblach nach Aufkirchen und zurück
38 Die Umrundung des Toblacher Sees
Von Toblach im Hochpustertal ins Höhlensteintal
39 Nahe der österreichischen Grenze
Von Toblach nach Innichen
40 Von Südtirol nach Osttirol
Innichen – Lienz
Bergauf, Bergab – Südtirol spezial
Ein kleiner Exkurs in die Welt des Bergrades
S1 Reschen -Reschener Alm -Schöneben -St. Valentin -Reschen
S2 Tschengls – Tschenglsburg – Mitterberg – Prad am Stilfserjoch – Tschengls
S3 Prissian – Grissian – Bad Gfrill – Prissian
S4 Hafling – Vöraner Alm – Wurzer Alm – Hafling
S5 Hafling – Vöran – Möltner Kaser – Leadner Alm – Hafling
Vier-Tages-Radtrekking vom Reschenpass bis in das Städtchen Klausen
T1 1. Tag: Von Reschen nach Latsch
T2 2. Tag: Von Latsch nach Mölten am Tschögglberg
T3 3. Tag: Von Mölten nach Lengstein am Ritten
T4 4. Tag: Von Lengstein nach Klausen im Eisacktal
Register
Anfahrt: Von Bozen über die Schnellstraße nach Meran und weiter über die Staatsstraße durch den Vinschgau bis St. Valentin a. d. Haide, bzw. von Nordtirol her über den Reschenpass.
Parken: Mehrere Parkmöglichkeiten direkt in der Ortschaft und am Ortsausgang.
Sehenswert: Der »versunkene« Kirchturm im Reschensee bei der Ortschaft Graun, bei der Anfahrt Kloster Marienberg in Burgeis.
Welches Rad? Tourenrad mit Mehrgangschaltung oder Bergrad.
Eine einfache, angenehme Radwanderung, die in eine der schönsten Ecken Südtirols führt. Einmaliger Ausblick auf die Ortlergruppe mit dem Dreigestirn Ortler, Zebrü und Königsspitze.
Jahreszeit: Spätes Frühjahr bis Herbst.
Blick auf die Ortschaft Reschen mit dem Reschensee. Am Horizont die
Gletscherwelt der Ortlergruppe. Großartiger Ausblick vom Ufer des Reschensees auf den Ortler, den mit 3908 m höchsten Gipfel Tirols.
Freuden: Der »frische« Vinschger-Wind am Seeufer, einzigartiger Blick auf den höchsten Berg Südtirols, den Ortler, 3908m.
Nachteilig: Teilstrecken auf der Vinschgauer Staatsstraße.
Mühen: 18 km Gesamtstrecke auf öffentlichen Straßen, Forst- und Feldwegen. 70 m Höhenunterschied, Zeitempfehlung 2–2½ Std.
Ausgangspunkt: St. Valentin a. d. Haide, 1460 m, direkt an der Vinschgauer Staatsstraße.
Streckenverlauf: Von St. Valentin a. d. Haide Richtung Reschenpass bis zum Stausee. Am Ostufer entlang über einen Fahrweg (zwischen See und Staatsstraße) bis nach Graun. Immer am Seeufer weiter nach Arlund und bis in die Ortschaft Reschen. Um das Seeende herum radeln und zum Westufer und auf Feldwegen zurück zum Ausgangspunkt St. Valentin a. d. Haide.
Zur Orientierung: Kompass-Wan-derkarte, 1:35 000, Blatt 041 – Obervinschgau.
Der Kirchturm von Alt-Graun, der nach Errichtung der Staumauer teilweise im Wasser des Sees versank. Ein echtes Südtiroler Wahrzeichen, das vor nicht allzu langer Zeit sogar restauriert wurde.
Anfahrt: Von Bozen über die Schnellstraße nach Meran und weiter über die Staatsstraße durch den Vinschgau bis in die Ortschaft Prad am Stilf-serjoch. Von Nordtirol über den Reschenpass und die Staatsstraße (Richtung Meran).
Parken: Parkplatz im Ortskern von Prad. Parkmöglichkeiten bei der Ortsausfahrt Richtung Glurns.
Sehenswert: Die Ruine Lichtenberg, das Städtchen Glurns, die Churburg in Schluderns.
Welches Rad? Tourenrad mit Mehrgangschaltung oder Bergrad. Der obere Vinschgau ist ein »eigenes« Land. Dieser einfache Radausflug, der auch für die Familie einiges bietet, gibt Zeit zum Schauen und Bewundern.
Jahreszeit: Juni bis Oktober.
Freuden: Das mittelalterliche Städtchen Glurns, zudem verkehrsberuhigte Güterwege.
Glurns, die kleinste Stadt Südtirols.
Blick über Prad am Stilfserjoch, am Horizont die Sesvennagruppe.
Die Burgruine Lichtenberg oberhalb der gleichnamigen Ortschaft.
Nachteilig: Die Fahrt über die Landesstraße nach Agums.
Mühen: 17 km Gesamtstrecke auf öffentlichen Straßen, Neben- und Feldwegen, ca. 85 m Höhenunterschied, Zeitempfehlung ca. 1½–2Std.
Ausgangspunkt: Die Ortschaft Prad am Stilfserjoch, 915 m, Abzweigung nach Glurns (Ortszentrum).
Streckenverlauf: Von Prad über die Landesstraße nach Agums (Straßenschild »Glurns«). Direkt ins Ortszentrum von Agums und dem ausgeschilderten Radweg nach Glurns folgen. Beim Stadttor rechts abbiegen und entlang der Etsch nach Spondinig. Bei den Fischweihern rechts fahren, vorbei an den Sportanlagen und so zurück nach Prad.
Das Ottilienkirchlein umgeben von einem einzigartigen Landschaftsbild.
Zur Orientierung: Kompass-Wan-derkarte, 1:35 000, Blatt 041 – Obervinschgau.
Anfahrt: Von Bozen über die Schnellstraße nach Meran und weiter über die Staatsstraße durch den Vinschgau bis in die Ortschaft Laas, bzw. über den Reschenpass und die Staatsstraße Richtung Meran.
Parken: Mehrere Parkmöglichkeiten direkt in der Ortschaft.
Sehenswert: Das Marmordorf Laas, mehrere sehenswerte Kirchen in der Ortschaft Prad.
Welches Rad? Tourenrad mit Mehrgangschaltung oder Bergrad.
Die »Marmormetropole« Laas mit der Tschenglser Hochwand. Am Horizont der Grenzkamm zur Schweiz.
Ruhige und gemütliche Radwanderung, die den oberen Vinschgau in seiner ganzen Schönheit präsentiert. Der Aufstieg nach Tschengls ist ein kleiner Wermutstropfen, die urige Ortschaft und der Ausblick entschädigen die Mühe allemal!
Jahreszeit: Juni bis Oktober.
Freuden: Zum Großteil Nebenstraßen mit wenig oder keinem Verkehrsaufkommen. Die weiten Flächen des oberen Vinschgaus, die Bergketten am Horizont.
Nachteilig: Der Aufstieg nach Tschengls. Der Abschnitt auf der Stilfser-Joch-Straße (Verkehr!).
Mühen: