Elke Bräunling
Laternen und Sankt Martin
Geschichten, Märchen, Gedichte, Spiele und Lieder
zur Laternenzeit und zu Sankt Martin
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Copyright © © 2013/überarbeitete Neuauflage 2014 Elke Bräunling
edition art.taeglich
http://www.elkeskindergeschichten.de
All rights reserved.
ISBN-13: 978-1502590275
ISBN-10: 1502590271
Gedicht
Wenn’s dunkelt im Herbst,
bastle dir eine Laterne!
Schneide Sonne und Mond aus
und ein paar Sterne
und klebe dafür
buntes Papier
und eine Kerze
mitten hinein.
Wenn’s Abend dann wird,
ziehe mit deiner Laterne
durch das Dunkel des Abends
und grüße die Sterne
und zaubre ganz sacht
Licht in die Nacht.
Schön, wie es funkelt
im Lichterschein.
Bastelanleitungen
Glaslicht zum Aufstellen:
Beklebe Marmelade- oder Joghurtgläser mit Buntpapier oder bemale sie mit Fensterfarben. Streue etwas Sand auf den Boden und stelle ein Teelicht in den Sand.
Obstlicht zum Aufstellen:
Streue etwas Sand in den Boden einer ausgehöhlte Apfelsine, Pampelmuse oder Wassermelone und stelle ein Teelicht in den Sand.
Lichtergruppe zum Aufstellen:
Streue Sand in eine flache Schale und stelle beliebig viele Teelichter darin auf. Du kannst sie auch in bestimmten Gruppen oder Figuren formieren.
Zylinderlaterne:
Als Boden nimmst du den runden Boden (mit Rand) einer Käseschachtel. Nun schneidest du in ein rechteckig zugeschnittenes Pergamentpapier Figuren wie Sonne, Mond, Sterne, Tiere, Menschen, Blumen, Bäume, Häuser oder was dir sonst magst und beklebst sie mit buntem Transparentpapier. Das Ganze formst du zu einer Röhre und klebst diese in die Rundung der Käseschachtel ein. Vom Deckel der Käseschachtel schneidest du den Außenring ab und klebst ihn als Verstärkung an den oberen Teil deiner Laterne. An diesem Ring befestigst du nun zu beiden Seiten den Haltedraht. Auf den Boden deiner Laterne klebst du mit doppelseitigem Klebeband oder Klebstoff ein Teelicht. Die Käseschachtel-Teile bemalst du mit Plakafarbe.
Häuserlaterne:
Du nimmst eine Milchtüte und öffnest sie oben. Aus allen vier Seiten der Milchtüte schneidest du Fenster, Türen oder Figuren aus, die du mit Transparentpapier von innen beklebst. In den Boden der Milchtüte klebst du ein Teelicht. Dann faltest du die Milchtüte wie ursprünglich wieder zusammen – die Schrägen oben ergeben das Dach deiner Häuserlaterne. Nun malst du dein Laternenhaus mit einer dunklen Farbe an. Zuletzt befestigst du Blumendraht als Halterung oben links und rechts, wo die Dachschräge beginnt.
Du kannst aus deiner Häuserlaterne aber auch eine Laterne zum Aufstellen machen. Dann entfällt der Haltedraht. Ein schönes Bild entsteht, wenn du aus mehreren Milchtüten (großen und kleineren) eine Häusergruppe aufs Fensterbrett stellst.
Mondlaterne:
Bestreiche einen aufgeblasenen Luftballon mit Tapetenkleister. Klebe Seidenpapier oder kleine zerrissene Transparent-Papierstücke vorsichtig auf den Ballon. Dann bestreichst du den Ballon wieder mit Kleister und beklebst die Oberfläche von Neuem. Das machst du drei bis vier Mal, damit die Masse schön dick und fest wird. An die Stelle der späteren oberen Öffnung legst du einen Ring aus Blumendraht und fixierst ihn mit Kleister und Transparentpapier. Nun muss das Ganze gut trocknen (am besten 48 Stunden).
Zur Fertigstellung schneidest du oben ein Loch in deinen festen Papierball, nimmst den Luftballon heraus und klebst ein Teelicht in den Boden deiner Luftballonlaterne. Fertig ist die Mondlaterne.
Wenn du einfarbiges Transparentpapier verwendet hast, kannst du nun deine Laterne noch mit bunten Figuren bekleben. Zum Schluss bohrst du am Rand zwei Löcher und schiebst einen dicken Draht als Halterung durch.
1. Auf und ab die Straßen runter
wollen wir Laterne gehn.
Unser Mond und unsre Sterne
glänzen hell und schön.
Leuchte uns, du liebes Licht!
Du machst hell auch mein Gesicht.
2. Sieh, mein Mond hat eine Nase,
schau doch mal, mein weißer Schwan!
Immer heller wird die Straße,
Sonne, Stern und Hahn.
Leuchte uns, du liebes Licht!
Du machst hell auch mein Gesicht.
3. Seht, es schimmern die Laternen
in der kalten schwarzen Nacht.
Und wir haben dunkle Herzen
hell und froh gemacht.
Leuchte uns, du liebes Licht!
Du machst hell auch mein Gesicht.
Gesprochen:
Tragt das Licht aus unserm Haus
in die weite Welt hinaus.
1. Ich geh mit meiner Laterne,
mein Licht brennt in der Nacht.
Ich hab mit meiner Laterne
die Straße hell gemacht.
Mein Licht brennt in der Nacht,
ja, mein Licht brennt in der Nacht.
2. Ich geh mit meiner Laterne,
da glänzen Strauch und Baum.
Ich weck mit meiner Laterne
die Vöglein auf im Traum.
Mein Licht brennt in der Nacht,
ja, mein Licht brennt in der Nacht.
3. Ich geh mit meiner Laterne,
doch bin ich nicht allein,
denn alle meine Freunde,
die laufen hinterdrein.
Mein Licht brennt in der Nacht,
ja, mein Licht brennt in der Nacht.
4. Ich geh mit meiner Laterne,
doch bin ich nicht allein,
Mein Hund und auch mein Kätzchen,
die springen hinterdrein.
Mein Licht brennt in der Nacht,
ja, mein Licht brennt in der Nacht.
5. Ich geh mit meiner Laterne,
ich lauf noch bis um zehn.
Ich lass die Kerze brennen,
will nicht ins Bettchen gehn.
Mein Licht brennt in der Nacht,
ja, mein Licht brennt in der Nacht.
6. Ich geh mit meiner Laterne,
doch nun muss ich nach Haus.
Ich puste sacht die Kerze
an meiner Laterne aus.
Mein Licht brennt in der Nacht,
ja, mein Licht brennt in der Nacht.
Gedicht
Sonne, Mond und Sterne
aus buntem Glanzpapier
kleb ich auf die Laterne
und geh damit zu dir.
Ich mag dich so gerne,
drum komme ich zu dir
und bring dir die Laterne
als ein Geschenk von mir.
Wie zwei kleine Sterne
am weiten Himmelszelt
ziehn mir mit der Laterne
durch unsere kleine Welt.
Märchen
„Wie gerne würde ich einmal dort unten auf der Erde leuchten!“, wünschte sich der kleine Milchstraßenstern. Er blickte voll Sehnsucht zu seinen Sternenkollegen hinüber, die im Sternengefunkel auf der Milchstraße miteinander um die Wette strahlten.
„Hier wird mein Licht ja doch nicht gebraucht!“, brummte er. „Ich sollte einfach losziehen und die Menschen auf der Erde besuchen.“
Wie aber sollte er zur Erde gelangen? Das war nicht einfach! Der Milchstraßenstern seufzte.
„Ach, wenn nur ein Wunder geschähe!“
Viele Jahre vergingen. Eines frühen Abends aber hörte der kleine Milchstraßenstern von irgendwoher auf einmal ein leises Weinen. Er erschrak. Kam das von der Erde?
Da fiel sein Blick auf ein Mädchen. Es saß in einer dunklen Gasse vor einem bunten Papierknäuel und weinte.
„Meine Laterne“, schluchzte es. „Oh, meine Laterne! Nun ist sie kaputt, und ich kann nicht zum Laternenzug gehen.“
Laternenzug? Das klang ja wie Sternenzug! Der kleine Milchstraßenstern blinzelte.
Da hob das Mädchen den Kopf.
„Ach!“, sagte es unglücklich, „wenn nur ein Wunder geschähe!“
Ein Wunder? Der Milchstraßenstern wusste nicht, wie ihm geschah: Schon landete er in der dunklen Gasse.
Das Mädchen staunte. Eine wunderschöne Laterne lag auf einmal vor ihm, ein Licht, so funkelnd und hell wie ein Stern. Das Mädchen jubelte. Schnell hob es die neue Sternenlaterne auf und rannte den Kindern hinterher zum Laternenzug.
- Malt ein Bild vom Laternenstern und dem Mädchen in der dunklen Gasse