Massentierhaltung, Fleischskandale, Tierversuche – unser Umgang mit Tieren ist längst kein Nischenthema mehr, für das sich lediglich Aktivisten oder Ethiker interessieren, sondern steht im Fokus breiter öffentlicher Debatten. Allerdings konzentrieren sich die Diskussionen zumeist auf Fragen der Moral, darauf, welche moralischen Rechte und Interessen wir Tieren aufgrund ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten – zum Beispiel Schmerzen zu empfinden – zuschreiben müssen und welche moralischen Pflichten sich daraus für uns ergeben.
Sue Donaldson und Will Kymlicka gehen weit darüber hinaus und behaupten, daß Tiere auch politische Rechte haben. Im Rückgriff auf avancierte Theorien der Staatsbürgerschaft argumentieren sie dafür, ihnen neben unverletzlichen Grundrechten einen je gruppenspezifischen politischen Status zuzusprechen. Das heißt konkret: volle Staatsbürgerschaft für domestizierte Tiere, Souveränität für Gemeinschaften von Wildtieren sowie Einwohnerstatus für jene, die zwar nicht domestiziert sind, aber in unmittelbarer Nachbarschaft zu uns leben.
Zoopolis macht auf so kluge wie eindringliche Weise ernst mit der Tatsache, daß wir mit den Tieren untrennbar verbunden sind. Elegant und keineswegs nur für Spezialisten geschrieben, entwirft es eine neue, folgenreiche Agenda für das künftige Zusammenleben mit diesen Geschöpfen, denen wir mehr schulden als unser Mitleid. Das Tier, so sagt dieses Buch, ist ein genuin politisches Wesen. Wir schulden ihm auch Gerechtigkeit.
Sue Donaldson lebt als freie Schriftstellerin in Kingston, Kanada. Sie ist Autorin mehrerer Essays, Theaterstücke und Bücher.
Will Kymlicka ist Professor für Politische Philosophie an der Queen’s University in Kingston und lehrt regelmäßig an der Central European University in Budapest. Er ist Fellow der Royal Society of Canada, war Berater der kanadischen Regierung sowie Präsident der American Society for Political and Legal Philosophy. Ausgezeichnet wurde er u. a. mit dem hochdotierten Izaak-Walton-Killam-Preis.
Sue Donaldson
Will Kymlicka
Zoopolis
Eine politische Theorie der Tierrechte
Aus dem Englischen von Joachim Schulte
Suhrkamp
Impressum
Titel der Originalausgabe:
Zoopolis. A Political Theory of Animal Rights
First Edition was originally published in English in 2011. This translation is published by arrangement with Oxford University Press.
Erstmals erschienen 2011 bei Oxford University Press. Die Übersetzung erscheint mit freundlicher Genehmigung von Oxford University Press
© Sue Donaldson und Will Kymlicka 2011
We acknowledge the support of the Canada Council
for the Arts for this translation
Die Übersetzung wurde gefördert vom Canada Council for the Arts.
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Erste Auflage 2013
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013
© der deutschen Ausgabe Suhrkamp Verlag Berlin 2013
© Sue Donaldson, Will Kymlicka 2011
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen,
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Satz: Memminger MedienCentrum AG
Umschlaggestaltung: Hermann Michels und Regina Göllner
Umschlagfoto: © Regina Göllner, Galgo español »Dante«
ISBN 978-3-518-73432-2
www.suhrkamp.de
1 Einleitung
Teil I Eine erweiterte Theorie der Tierrechte
2 Universelle Grundrechte für Tiere
3 Erweiterung der Tierrechte durch die Theorie der Staatsbürgerschaft
Teil II Anwendungen
4 Domestizierte Tiere in der Tierrechtstheorie
5 Domestizierte Tiere als Staatsbürger
6 Die Souveränität wildlebender Tiere
7 Tiere im Schwellenbereich als Einwohner
8 Schlußbemerkungen
Anhang
Dank
Literatur
Register