Die drei ???® Kids und du
Band 8
Mit Illustrationen von Jan Saße
KOSMOS
Umschlag- und Innenillustrationen von Jan Saße, Leipzig
Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
Grundlayout: Friedhelm Steinen-Broo, eStudio Calamar
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© 2010 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-13573-0
Redaktion: Ulrike Leistenschneider
Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
du kennst die drei ??? und weißt, was dich in diesem Buch erwartet? Ein spannender Fall mit mir und meinen Freunden Justus und Peter? Stimmt genau! Aber das ist noch nicht alles. Denn in diesem Buch sind einfach viel zu viele Spuren ausgelegt. Tausend Hinweise, lauter Verdächtige – und die Zeit drängt! Da kann selbst ein Meisterdetektiv ins Schwitzen geraten. Deshalb brauchen wir deine Hilfe: Welche Spur ist wichtig, welche führt in die Irre? Wie würdest du entscheiden? Du hast es in der Hand, ob und wie wir den Fall lösen werden! Denn du bestimmst, wie und wo die Geschichte weitergeht. Aber denke gut nach, bevor du eine Entscheidung triffst. Denn nicht jede Spur führt zur Lösung des Falls!
Viel Spaß und viel Erfolg
beim Miträtseln wünscht dir
Bob Andrews (das rote ?)
Justus’ Tante Mathilda und Onkel Titus
Kommissar Reynolds
Mr Hamilton Oliver, Sammler von Robotern
Mr Shaw, Peters Vater und Trickfilmspezialist
Bert Usconi, Sensationsreporter
Ferry, der Hausroboter von Mr Oliver
Manducus, ein sehr alter, römischer Roboter
Die Roboterarmee von Mr Oliver
Harry Knox, Leiter des Monsterparks
Jack, kleinwüchsiger Mitarbeiter im Monsterpark
Jim, Jacks Bruder
Der Gärtner vom Unternehmen Green Thumb
und natürlich ... die drei ??? Kids und du!
Unruhig lief Peter Shaw unter der Brunnenstatue von Fred Fireman auf und ab. Vor über einer Stunde hatte ihn Justus Jonas, der Anführer der drei ???, angerufen und etwas von einem dringenden geheimen Treffen mit Kommissar Reynolds gesagt, zu dem sie auf der Stelle kommen sollten.
»Auf der Stelle, ja, ja!«, murmelte Peter, während er sich zum wiederholten Male umsah. »Auf der Stelle stehe ich hier jetzt seit über zwanzig Minuten. Ihr könntet wirklich endlich mal kommen, Freunde.«
Doch der Marktplatz von Rocky Beach lag friedlich und verlassen in der kalifornischen Mittagssonne und allmählich fragte sich Peter, ob etwas passiert war.
Dummerweise hatte Justus am Telefon nicht mit der Sprache herausrücken wollen, um was es ging. »Wir sehen uns gleich«, hatte er gesagt und aufgelegt.
Peter war brennend neugierig. Die drei ??? hatten Kommissar Reynolds schon des Öfteren beim Lösen kniffeliger Kriminalfälle geholfen, und er hatte sie deswegen zu seiner geheimen Spezialeinheit ernannt. Geheim, denn weder die Eltern von Peter und Bob noch Tante Mathilda und Onkel Titus, bei denen Justus seit dem Tod seiner Eltern lebte, sollten etwas von ihrer Tätigkeit als Detektive erfahren. Über manche Dinge regten sich Erwachsene wirklich zu leicht auf. Und wenn man diese Dinge dann trotzdem betreiben wollte, war es mitunter einfacher, sie nicht weiter zur Sprache zu bringen.
Hinter Peter ertönte eine laute Fahrradklingel. »Na, starrst du Löcher in die Luft?« Bob Andrews sprang von seinem Rad und rückte seine Brille zurecht.
»Da bist du ja endlich«, rief Peter erleichtert. »Hat Justus dich auch herbestellt?«
»Ja, klar. Er musste noch seine Tante davon überzeugen, dass wir über das Wochenende nicht in Rocky Beach schlafen werden. Und ich musste dasselbe bei meiner Mutter schaffen.«
»Wie bitte?« Peter sah Bob ungläubig an.
Doch Bob lachte nur. »Keine Sorge! Deine Eltern wissen auch schon Bescheid. Just hat sie angerufen und sich darum gekümmert. Sie haben Ja gesagt.«
»Und warum weiß ich noch nichts davon?« Peter schüttelte genervt den Kopf.
»Ich glaube, der Kommissar wollte eigentlich erst mit uns allen darüber reden«, erklärte Bob. »Aber Justus fand es besser, die Sache gleich richtig zu organisieren. Hier …« Bob warf Peter eine prall gefüllte Tasche zu, die er von seinem Gepäckträger zog. »Ich war eben noch in der Kaffeekanne und habe unsere Detektivausrüstung geholt. Du kannst sie gerne tragen.«
»Aha, danke!« Peter sah immer noch etwas ungläubig drein. »Weißt du sonst noch etwas, das mich vielleicht auch interessieren könnte?«
Bob zuckte mit den Schultern. »Ich habe nur getan, was Justus mir aufgetragen hat. Er wollte erst dich bitten, aber als er noch mal bei dir angerufen hat, warst du schon unterwegs.«
»Es ist eben nicht jeder so lahm wie er«, rechtfertigte sich Peter. »Ich bin sofort losgefahren.«
»Aber Peter!«, rief eine gut gelaunte Stimme hinter ihm. »Ich bin nicht lahm, sondern vielmehr mit Überblick bei der Sache!« Justus Jonas kam auf seinem Rad angerollt. »Und außerdem habe ich nur dafür gesorgt, dass wir höchstwahrscheinlich ein aufregendes Wochenende zusammen verbringen werden. Ich nehme doch an, ihr hattet sowieso noch nichts anderes vor?!«
»Wieso höre ich immer hattet?«, fragte Peter empört. »Kann es sein, dass du vergessen hast, mich zu fragen, und vielleicht etwas voreilig einfach über meinen Kopf entschieden hast?«
»Ja.« Justus nickte zufrieden. »Ich habe tatsächlich entschieden. Und, wie ich hinzufügen muss, nicht nur über deinen Kopf hinweg, wie es richtig heißen müsste, sondern dazu auch noch über deinen Körper. Und ich bin überzeugt, dass du mir dafür dankbar sein wirst. Denn gerade als ich mich auf den Weg hierher machen wollte, kam Tante Mathilda angelaufen und meinte, dass der Schrottplatz schon viel zu lange nicht mehr aufgeräumt worden sei.«
Bob machte einen Schritt rückwärts. »Oh nein, nur das nicht! Einverstanden, Justus, ich mache jedenfalls bei allem mit, wenn wir nur nicht den Schrottplatz aufräumen müssen.«
Justus grinste. Sein Onkel betrieb das weit über Rocky Beach hinaus bekannte Titus Jonas’ Gebrauchtwarencenter. Und alle paar Wochen hatte Justus’ Tante die fixe Idee, die drei ??? müssten dieses unbedingt picobello aufräumen, was jedes Mal eine schweißtreibende Arbeit von mehreren Stunden bedeutete.
»Schön, dass du mir vertraust, Bob«, sagte Justus. »Dann wäre ja alles geklärt. Wir sollen übrigens in fünf Minuten beim Kommissar sein. Also, los jetzt! Sonst kommen wir wirklich noch zu spät.«
»Moment mal, Just!« Peter streckte abwehrend die Hände aus. »Ich habe noch nicht gesagt, dass ich auch mitmache.«
Wie soll es weitergehen?
Soll Peter Justus vertrauen?
Oder soll Peter besser misstrauisch sein?
»Da seid ihr ja!« Kommissar Reynolds empfing die drei ??? in seinem Büro. »Danke, dass ihr kommen konntet. Es ist wirklich eine sehr delikate Angelegenheit, in der ich euch da um Hilfe bitten möchte.«
Peter, der sich schließlich von Bob und Justus hatte überzeugen lassen mitzukommen, sah den Kommissar fragend an. »Delikat? Das sagt meine Mutter immer, wenn es ihr in einem Restaurant besonders gut schmeckt. Aber was bedeutet das Wort denn in Zusammenhang mit einem Kriminalfall?«
»Ähm, nun ja …« Der Kommissar räusperte sich verlegen.
»In diesem Fall«, mischte sich Justus ein, »bedeutet es eine merkwürdige Angelegenheit, die mit größter Verschwiegenheit zu behandeln ist, Peter. Bitte, Kommissar, fahren Sie doch fort.«
Reynolds nickte. »Ja, danke, Justus. Es geht darum: Mein alter Freund, Hamilton Oliver, hat mich um meine Hilfe gebeten. Er ist ein leidenschaftlicher Sammler von alten Automaten und Robotern …«
»Robotern?«, entfuhr es Bob. »Was für Roboter?«
»Oh, Roboter jeder Art. Aber die könnt ihr, wenn ihr wollt, bald selbst in Augenschein nehmen. Jedenfalls hat er mich wissen lassen, dass seine Roboter, nun ja, möglicherweise etwas außer Kontrolle geraten sein könnten.«
»Roboter, die außer Kontrolle geraten?!« Peter schluckte. »Wie soll denn das gehen?«
»Eben«, antwortete Reynolds. »Das weiß Hamilton leider auch nicht. Es ist auch nicht so, dass sie ihn angreifen oder etwas dergleichen. Er hat gesagt, sie würden lediglich nachts, nun ja, also, in seiner Villa eine ziemliche Unordnung stiften.«
»Aber warum können Sie sich denn nicht darum kümmern?«, fragte Bob.
Der Kommissar verzog das Gesicht. »Ihr werdet zugeben, dass diese Geschichte etwas, sagen wir mal, versponnen klingt. Roboter, die sich nachts wie unordentliche Heinzelmännchen selbstständig machen.«
»Oder herumspuken!«, ergänzte Justus.
»Ja, genau!«, sagte Reynolds düster. »Wenn ich in so einem Fall ermittle und die Boulevard-Presse bekommt Wind davon, dann sind mein alter Freund und ich für immer bloßgestellt. Stellt euch nur die Schlagzeilen vor!«
»Oh ja!«, nickte Bob, dessen Vater als Reporter bei einer über jeden Zweifel erhabenen, angesehenen Tageszeitung arbeitete. »Verrückter Robotersammler dreht durch! Oder: Kommissar ermittelt gegen Robotergespenster! Ist ihm eine Sicherung durchgebrannt?«
Justus lachte. »Das werden wir zu verhindern wissen, Kommissar Reynolds. Was genau sollen wir tun?«
Reynolds seufzte erleichtert. »Wenn ihr dieses Wochenende bei meinem Freund in seiner Villa verbringen und dabei die Automaten einmal gründlich in Augenschein nehmen könntet, wären wir euch sehr dankbar.«
»Roboter-Wärter also!« Justus sah Bob und Peter an. »Freunde, könnt ihr euch vorstellen, diesen merkwürdigen und delikaten Auftrag anzunehmen?«
»Ja«, sagte Bob. »Ich finde Roboter wahnsinnig interessant, wenn ich mir auch nicht vorstellen kann, dass sie wirklich spuken.«
»Das denke ich auch«, meinte Justus und wandte sich Peter zu.
»Das kann ich mir auch nicht vorstellen«, sagte Peter. »Aber wenn Mr Oliver es behauptet und der Kommissar uns extra deswegen zu sich bestellt, dann wird es ja wohl irgendwie stimmen. Deswegen bin ich dafür, davor zu meinem Vater zu gehen, um ihn um ein paar Tipps gegen wild gewordene Roboter zu bitten.« Peters Vater arbeitete als Experte für Spezialeffekte beim Film und war deswegen genau der richtige Mann für solche Fragen.
Justus reichte Kommissar Reynolds die Hand. »So oder so, Kommissar. Die drei ??? nehmen den Fall an!«
Was sollen die drei ??? als Erstes machen?
... zuerst zu Peters Vater gehen?
... oder direkt zu Mr Oliver fahren?
»Halt!« Peter stemmt die Arme in die Seiten und baute sich vor Justus auf. »Ich weiß ja, dass du es liebst, aus allem ein Geheimnis zu machen und andere herumzukommandieren. Aber bevor du mal wieder alleine entscheidest, was ich mache, würde ich doch gerne hören, was du schon weißt.«
Justus seufzte schwer. »Na gut, Peter. Ich sehe schon, ich komme nicht darum herum. Es geht um einen seltsamen Fall von ausgeflippten Maschinen. Ein Freund des Kommissars ist der etwas wunderlichen Meinung, dass bei ihm im Haus, nun ja, einige Roboter verrücktspielen.«
Peter erstarrte. »Ausgeflippte Roboter? Und was sollen wir da machen?«
»Herausfinden, ob das der Wahrheit entspricht, vermute ich.«
»Das ist nicht dein Ernst«, entfuhr es Peter.
»Aber das klingt doch spannend«, sagte Bob.
»Spannend!?«, fauchte Peter. »Ausgeflippte Roboter sind nicht spannend, sondern fies und gefährlich! Sie neigen nämlich dazu, alles um sie herum zu zerlegen. Das sieht man in jedem Science-Fiction-Film. Diese Metallmonster brechen durch Wände, zerschlagen Autos, wirbeln einen durch die Luft und was weiß ich noch alles. Mit so was sollten sich drei amerikanische Jungen, die auch über das Wochenende hinaus ihr Leben genießen möchten, ganz bestimmt nicht einlassen.«
Bob verzog den Mund. »Aber das sind doch alles nur Filme. Und du weißt am besten, dass es sich dabei um Spezialeffekte handelt. Dein Vater ist schließlich Experte dafür.«
»Ja«, nickte Peter. »Es sind Spezialeffekte, die der Unterhaltung dienen. Und genau das soll es für mich auch bleiben. Nette, ungefährliche Filme, die man sich am Samstagnachmittag im Kino ansehen kann. Und nichts, dem ich selbst und leibhaftig begegne!«
»Aber Peter«, entgegnete Justus. »Das ist eine einmalige Chance auf ein möglicherweise ganz und gar einmaliges Verbrechen. Und wir können den Fall lösen!«