Dr. Joseph Murphy, 1898-1981 ist einer der erfolgreichsten Autoren der Lebenshilfeliteratur. Er wurde im Süden Irlands geboren und wanderte 1922 in die USA aus. Sein Studium der Religions- und Rechtswissenschaften sowie der Philosophie schloss er mit der Promotion in allen drei Fächern ab. 1962 erschien sein Hauptwerk »Die Macht Ihres Unterbewusstseins«, dem zahlreiche weitere Publikationen folgten. Durch seine Bücher und seine rege Vortragstätigkeit in der ganzen Welt wurde er zum Wegbereiter des Positiven Denkens.
Von Joseph Murphy sind in unserem Hause erschienen:
Wie man an sich selbst glaubt (Allegria)
Gottes Geschenke (Allegria)
Was Meditation bewirkt (Allegria)
Wie uns die Liebe heilt
Das Erfolgsbuch
Werde reich und glücklich
Dein Recht auf Glück
Die Wahrheiten für ein perfektes Leben
Die Macht Ihrer Wünsche
ASW – Ihre außersinnliche Kraft
Das Superbewusstsein
Schule des positiven Denkens – Für Wohlstand und Erfolg
Schule des positiven Denkens – Für das richtige Selbstbewusstsein
Schule des positiven Denkens – Für Gesundheit und Vitalität
Schule des positiven Denkens – Für ein erfülltes Leben
Schule des positiven Denkens – Für die Freiheit von Angst
Schule des positiven Denkens – Für ein Leben mit Gott
Wie man an sich selbst glaubt (CD)
Wie uns die Liebe heilt (CD)
Schule des positiven Denkens – Für das richtige Selbstbewusstsein (CD)
Schule des positiven Denkens – Für das richtige Selbstbewusstsein (CD)
Schule des positiven Denkens – Für Wohlstand und Erfolg (CD)
Schule des positiven Denkens – Für Gesundheit und Vitalität (CD)
Schule des positiven Denkens – Selbstbewusstsein, Wohlstand und Erfolg, Gesundheit und Vitalität (CD)
In der Heiligen Schrift heißt es: „ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“ (Epheser 4,6; die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers. Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1985, S.230) Liebe wohnt folglich in allen Menschen und allen Dingen; lasst sie uns also auch überall suchen. „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Matthäus 7,7; s. o. S.10) Ja, wenn du wirklich nach der Gottesliebe in anderen suchst, wird sie in ihrer unvergänglichen Herrlichkeit erstrahlen. Begegnen wir einem anderen, sollten wir als Erstes nach dieser göttlichen Liebe suchen, die von seinen Gedanken, Worten und Taten ausgeht. Finden wir sie wahrhaft in ihm, muss er diese Liebe ausstrahlen. „Wie innen, so außen.“ „Wie oben, so unten.“ „Wie im Himmel (Bewusstsein), so auf Erden (Manifestation).“
Wir dürfen nicht zulassen, dass Angst Einzug hält, denn sie ist das Gegenteil von Liebe. Angst ist die Umkehr von Liebe, eine auf den Kopf gestellte Liebe. Es gibt einzig Liebe. Erkennt ein Mensch die Liebe in einem Hund, reagiert das Tier entsprechend. Haben wir vor dem Hund oder einem anderen Tier Angst, wird es das spüren und unsere Angst wird zu einer ähnlichen Reaktion in ihm führen.
Sehen wir uns einem Problem gegenüber, sollten wir in die Stille gehen; tief in uns spüren, dass die göttliche Liebe die Situation gerade für uns klärt; erkennen, dass einzig Harmonie und Frieden herrschen; und das Problem dann aus unserem Bewusstsein entlassen in dem Wissen, dass es so ist. Wir werden feststellen, dass uns eine vollkommene Lösung geboten wird, die alle segnet.
Sehr ausdrucksvoll erzählte mir einmal eine Frau, dass ihr Sohn im Krieg ein Flieger gewesen war. Jede Nacht, wenn er fort war, nahm sie ihn während der Meditation in die Arme und stellte sich vor, dass ihn mitten im Chaos des Krieges göttliche Liebe einhüllte. Sie wusste, dass die Aura seiner Liebe das Flugzeug umgab und es für den so genannten Feind stets unsichtbar machte. Der Junge wurde nie angegriffen; die feindlichen Flugzeuge sahen ihn nicht; wie sollten sie ihn also angreifen können?
Jesus verschwand in der Menge; so verschwindet auch die Menge der menschlichen Gedanken und falschen Überzeugungen, wenn die Wahrheit in schimmernder Rüstung herangerauscht kommt und das gesamte Haus erhellt; dann dämmert der Morgen, und die Schatten vergehen.
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.
(1 Korinther 13,1)
Dies ist die größte Liebesgeschichte, die jemals geschrieben wurde. Würden Männer und Frauen über die tiefere Bedeutung dieses Verses, dieser Passage meditieren, einem der großartigsten Abschnitte in der Bibel, würde ihr Leben sich wandeln. Es trifft durchaus zu, dass die Menschen hochtönende Worte benutzen, hinreißende Gedichte schreiben und wundervolle Predigten halten, doch wenn diese Worte nicht von Liebe und Gefühl durchdrungen sind, bleiben sie leer.
So erzählte mir kürzlich ein Mann, dass seine Mutter im Sterben gelegen habe. Seine Schwester habe ihn besucht, und gemeinsam seien sie zum Krankenhaus gefahren, wo das Mädchen hörbar zu beten begann.
Er sagte, ihre Worte seien wunderschön, poetisch und blumenreich gewesen.
Als sie fertig war, sagte sie zu ihm: „Waren diese Worte nicht hinreißend?“ Er entgegnete: „Ja, meine Liebe, das waren sie.“ Auf dem Rückweg von der Abteilung wandte seine Schwester sich an ihn und meinte: „Mutter hat keine Chance mehr, das arme Ding! Sie wird bald sterben.“ Er sagte mir, er sei vor Überraschung ganz benommen gewesen.
Das ist ein perfektes Beispiel dafür, was dieser Vers bedeutet. Liebe ist Freiheit. Die brave junge Frau hatte ganz wundervolle Worte benutzt; sie war auf ihre Weise aufrichtig gewesen; dennoch waren sie „nur ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.“ gewesen. Damit die Worte ihre Wirkung entfalten, müssen sie auch als wahr empfunden werden. Es ist erforderlich, Leben, Liebe und Gefühl in unsere Worte und Wahrheitsbekundungen zu legen.
Dieses Mädchen hatte keine Nächstenliebe aufgebracht. Nächstenliebe ist Liebe. Liebe ist das Band, das alles zusammenhält. Es ist das Gefühl des Einsseins mit dem Vater – mit der allmächtigen Kraft. Da Liebe ein tiefes Empfinden unserer Einheit mit Gott ist, mit dem Leben und dem Allmächtigen, müssen wir im Gebet mit dem Ideal unserer Vollkommenheit eins werden.
Eine Frau, die krank in einem Hospital liegt, dürfen wir nicht als eine sehen, die voller Schmerzen ist. Nein, wir müssen Nächstenliebe oder Liebe aufbringen und sie als vollkommenes Wesen sehen, einen Abkömmling des Unendlichen, gewandet in alle Eigenschaften und Merkmale Gottes.
Liebe befreit; sie öffnet Gefängnistüren, setzt die Gefangenen und all jene auf freien Fuß, die an Leib und Seele gebunden sind. „Zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden ‘Bäume der Gerechtigkeit’, ‘Pflanzung des Herrn’, ihm zum Preise.“ (Jesaja 61,3). Auf dass wir alle prächtige Bäume werden.
Eine einfache Behandlung, die ein Sohn seiner Mutter in Rochester angedeihen ließ, deren Bein gelähmt war, sah wie folgt aus. Er sah sie nicht als krank; er brachte Nächstenliebe auf, also die Liebe Gottes oder des Guten. Dieser Junge heilte die Überzeugung, die er über seine Mutter hatte, durch göttliche Liebe. Er beschloss, dass er wieder zum kleinen Kind werden und all seine bisherigen Vorstellungen und Überzeugungen hinsichtlich der Medizin, des Urteils von Ärzten, der Einstellung seiner Mutter und so weiter ablegen musste.
Zweimal täglich betete er auf diese schlichte, unmittelbare und spontane Weise: „Mutters Leben ist Gottes Leben; es durchströmt sie nun als Harmonie, Gesundheit und Frieden. Es gibt nur das eine Leben, und das ist Gott; Gott ist Leben.“ Er fragte sich: „Wie kann dieser Lebensfluss gestört werden?“ Er überlegte: „In Wahrheit geht das gar nicht. Mutter glaubt an eine Lüge, und sie erfährt die Ergebnisse ihres falschen Glaubens. Die Wahrheit ist: Gott geht und spricht durch sie. Sie ist jetzt geheilt, wieder ganz und vollkommen – in diesem Augenblick!“
Jeden Abend, bevor er zu Bett ging, küsste er seine Mutter in seiner Vorstellung und spürte ihre herzliche Umarmung. Er hörte, wie sie zu ihm sagte: „Mein Sohn, ein Wunder ist geschehen. Gott hat mich geheilt, und ich kann wieder gehen. Ist das nicht wundervoll?“
Er antwortete ihr dann immer: „Ja, Mutter, sein Name ist Wundervoll!“ Danach überließ er sich dem Schlaf in den Armen des absolut Liebenden.
Dieser Mann bediente sich wahrlich der Sprache der Engel. Ein Engel ist eine neue geistige Einstellung; er symbolisiert eine neue Wahrnehmung Gottes oder des Guten. Ein Engel steht für den Blickwinkel, aus dem wir Gott sehen. Der Blickwinkel dieses Mannes besagte, dass es nur eine Gegenwart und eine Macht gibt, die nun zu seinen Gunsten wirkte. „All sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen.“ (Daniel 4,34) Liebe befreit.
Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
(1 Korinther 13,2)
Liebe ist diese subtile Ausstrahlung des Menschen, durch die er das Gefühl von Einssein mit allem Leben hat. Viele Menschen sind auf unzählige Weise begabt, aber oft fehlt etwas; sie verbreiten oft keine Atmosphäre des Friedens, der Harmonie und der Liebe.
Wenn wir das wachsende Korn, das Gras, die Bäume, das Obst und die Knospen an den Ästen sehen, wenn wir beobachten, wie die Schafe und das Vieh im Tal grasen, und wenn wir die Lieder und das Lachen spielender Kinder hören, sollten wir uns an die Liebe Gottes erinnern. Göttliche Vorsehung hält alles am Laufen; deshalb können wir auch sicher sein, dass Liebe die Welt regiert. Obwohl die Menschen Gott nicht sehen können, erblicken sie Seinen Kosmos und Seine Werke; suchen sie nach Ihm, werden sie Ihn auch finden.
Wenn der Mensch nach Liebe im anderen sucht, wird er sie auch finden. Wenn wir die Welt im richtigen Licht sehen, werden wir auch den Überfluss des Lebens finden, von dem Jesus sprach. Die Welt steht für das Denken Gottes. Liebe ist ein Symbol der Einheit mit Gott und mit allen Dingen.