Biografie
Stefan Schweikert, Jahrgang 1965, lebt in Heidenheim auf der Schwäbischen Alb. Im ‘Brotberuf’ Elektroniker, von Berufung Musiker. Keyboarder und Komponist in verschiedenen Rockbands.
Erster Besuch in Aventurien mit der Nordlandtrilogie auf dem PC. Danach wollte er wissen, wer Borbarad ist und setzte die Reisen durch diverse Regel-, Abenteuer- und Regionalbände, sowie fast alle Romane, fort. Er schreibt seit 2001, veröffentlichte einige Kurzgeschichten, darunter Beiträge für die DSA-Anthologien Aufruhr in Aventurien und Unter Aves Schwingen. Über den Dächern Gareths ist sein erster Roman.
Weitere Infos unter www.stefanschweikert.de
Titel
Stefan Schweikert
Über den Dächern Gareths
Ein Roman in der Welt von
Das Schwarze Auge©
Originalausgabe
Impressum
Ulisses Spiele
Band 11026PDF
Titelbild: Arndt Drechsler
Aventurienkarte: Ralph Hlawatsch
Lektorat: Catherine Beck
Umschlaggestaltung: Ralf Berszuck
E-Book-Gestaltung: Michael Mingers
Copyright ©2012 by Ulisses Spiele GmbH, Waldems.
DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN und DERE sind eingetragene Marken.
Alle Rechte von Ulisses Spiele GmbH vorbehalten.
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Buch-ISBN 978-3-89064-226-0
E-Book-ISBN 978-3-86889-803-3
Danksagung
Auch wenn nur ein Name auf dem Buchrücken steht, so sind doch unzählige am Entstehen einer Geschichte beteiligt. Hier bei Goethe, Gutenberg oder den Gebrüdern Grimm anzufangen, wäre übertrieben. Auch eine Nennung all jener Autoren, deren Geschichten ich verschlungen habe, werde ich mir versagen. Aber Aventurien wird durch die Kreativität unzähliger Spieler und Autoren mit Leben erfüllt. Ein Teil ihrer Fantasie steckt auch in diesem Buch. Ich hoffe, Ihr findet sie dort gut aufgehoben.
Ein besonderer Dank geht an Alex Wichert für Tipps und Ermutigung ganz am Anfang, an Sigrid Wohlgemut für unschätzbare Hilfe bei Exposé und Leseprobe, und natürlich an Catherine Beck und alle bei FanPro für die Chance und die tolle Zusammenarbeit.
Und dann sind da jene, die das Entstehen dieses Buches neugierig und aufbauend begleiteten. Erheben wir das Glas auf die Freundschaft: Manne, Nobbe, Carsten, Jochen, Siggi, Eugen, Steve, Sylvi (Ich hoffe, ich darf bald dein Buch lesen!) und ganz besonders Franziska Kilga und Martin Freudenmann: Ihr habt die ersten Kapitel gelesen und wolltet wissen, wie die Geschichte weiter geht. Jetzt dürft ihr es.
Stefan Schweikert – Dezember 2007
Prolog – Lieferung
Laternenlicht tanzte unter uralten Bäumen. Das Quietschen einer Radnabe war zu hören, und wenn der Planwagen über eine Wurzel polterte, flappten die Verdeckplanen wie riesige lederne Flügel.
Schweißtropfen perlten auf der Stirn des Kutschers. Er versuchte, ein Lied zu pfeifen. Doch das Echo, das er aus der Dunkelheit zu hören glaubte, ließ ihn gleich wieder verstummen.
Der Vogel singt noch im Rachen der Katze ...
Wie er diese Aufträge hasste! Dies war das letzte Mal, nahm er sich vor. Nacht für Nacht unterwegs auf abgelegenen Straßen. Immer darauf bedacht, nicht einer der zahllosen Patrouillen in die Arme zu fahren. Keine Rast in einem gemütlichen Gasthaus, die trockene Kehle gespült mit frischem Bier, vielleicht die Gesellschaft einer drallen Schankmagd. Doch so sehr er diese Arbeit hasste, so lukrativ war sie; ein Kutscher verdiente mit ehrlicher Arbeit nur einen Bruchteil von dem, was er bekam.
Der Wald öffnete sich, ein paar Fackeln erhellten die Lichtung. Der Kutscher brachte seinen Wagen zum Stehen und stieg ab.
Eine Gestalt in dunklem Umhang trat näher, das Gesicht verdeckt von einer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. »Die Papiere«, knurrte sie.
»Ja. Sofort«, antwortete der Kutscher, kramte in seinen Taschen und brachte ein versiegeltes Pergament zum Vorschein.
Der Vermummte brach das Siegel, entfaltete das Blatt und überflog kurz den Inhalt. »Mm, ja ...«
Ein Rascheln unter den Bäumen. Der Kutscher zuckte zusammen. Am Waldrand weitere Gestalten, immer bedacht, dem Licht der Fackel nicht zu nahe zu kommen.
Ein weiteres Mal schwor sich der Kutscher: Dies war seine letzte Fuhre.
»Interessant«, murmelte der Vermummte.
Für einen Augenblick glaubte der Wagenlenker unter der dunklen Kapuze ein Lächeln zu erkennen.
»Äh, alles in Ordnung? Soll ich mit dem Abladen beginnen?«, fragte er.
Sein Gegenüber schwieg eine Weile. »Nein. Diesmal nicht«, antwortete er bedächtig. »Der Wagen gehört zur Lieferung.«
»Wa... was? Davon hat mir keiner etwas gesagt.«
»Ach?« Die Stimme klang amüsiert.
»Dann ... dann spanne ich die Pferde aus.«
»Nicht nötig. Sie gehören dazu.«
»Aber, wie ... wie komm ich zurück?«
Die Ahnung kroch eisig seinen Nacken empor.
»Nicht nötig«, knurrte der Vermummte; der Hohn war nicht mehr zu überhören. »Du gehörst dies Mal auch zur Lieferung.«