Die Drei Fragezeichen
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Die rote Sieben

erzählt von Marco Sonnleitner

Kosmos

Umschlagillustration von Silvia Christoph

Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage

der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

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Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2014, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan

Based on characters by Robert Arthur.

ISBN 978-3-440-14768-9

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

»Ihre Einsätze, bitte!«

Peter beobachtete, wie der Croupier die weiße Elfenbeinkugel in den oberen Rand der Rouletteschüssel legte und sie dann entgegen der Drehrichtung des Rades um den Kessel flitzen ließ.

»Kann man das Ding eigentlich überlisten?«, flüsterte Peter Justus zu, der neben ihm stand, und streckte den Hals. Diese Krawatte brachte ihn noch um.

»Kaum«, meinte der Erste Detektiv, während der Croupier »Rien ne va plus!« rief: »Nichts geht mehr!«

»Aber es geht?«, ächzte Peter. Auch das Hemd war viel zu eng.

»Eine physische Manipulation ist extrem kompliziert. Manche versuchen es über mathematische Prinzipien, andere hoffen auf sogenannte Tischpermanenzen, um Regelmäßigkeiten ausnutzen zu können.«

»Hä? Ich versteh kein Wort.« Und diese Lackschuhe! Mörderisch! Zum x-ten Male fragte sich Peter, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, in den Ferien als Aushilfskellner auf diesem Luxusdampfer anzuheuern. Sicher, die Bezahlung war wirklich gut. Aber die Arbeit war knüppelhart, ihre Kabine eine Sardinendose und die Kluft, die sie tragen mussten, die reinste Folter.

»Die Sieben gewinnt!«, rief der Croupier. »Sieben, rouge.« Mit seinem Rechen zog er die Jetons zu sich her, die verloren hatten. »Impair, manque.«

»Es geht nicht, Peter. Und die Leute, die sagen, es ginge –«

»Sieben!« Ein Mann sprang vom Tisch auf. Oder eher ein Männlein: klein, untersetzt, mit einem grauen Haarkranz und einer dicken Hornbrille auf der knolligen Nase. »Die Sieben!« Er deutete aufgeregt auf den Spieltisch. »Ich habe darauf gesetzt! Sehen Sie das?« Fassungslos starrte er die anderen Spieler an. »Ich habe gewonnen! Nicht wahr?«

»Plein. Die Sieben gewinnt«, wiederholte der Croupier gleichmütig und schob dem Mann seinen Gewinn zu. »Gratuliere, Mr Hopkins.«

»Das sind knapp zweitausend Dollar«, rechnete Justus nach. »Ein stolzes Sümmchen.«