Vorwort

Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger und erwarten ein Baby!

Wenn dies Ihr erstes Kind ist, wird die Vorstellung, bald Eltern zu werden, noch recht fremd auf Sie wirken. Es ist daher ganz gut, dass Ihnen noch ein wenig Zeit bleibt, bevor Sie Ihr Baby in die Arme schließen dürfen. Die nächsten Monate bieten ausreichend Gelegenheit, sich auf das neue Leben als Eltern einzustellen und alles für die glückliche Ankunft Ihres Kindes vorzubereiten.

Vermutlich stürmen in dieser Zeit unglaublich viele Informationen und Ratschläge auf Sie ein, die manchmal auch widersprüchlich und unverständlich sein können. Bleiben Sie in diesen Situationen gelassen und hören Sie auf Ihre innere Stimme – sie ist Ihr bester Ratgeber. Die nötigen Informationen und Hinweise, die Sie brauchen, um überlegte Entscheidungen zu treffen, finden Sie in diesem Buch. Es enthält alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Schwangerschaft gesund und sicher zu genießen.

Denn für die meisten Frauen ist Schwangerschaft vor allem eins: ein natürlicher und wunderbar gesunder Zustand, auf den der weibliche Körper gut vorbereitet ist. Machen Sie sich daher keine unnötigen Sorgen und verwöhnen Sie sich in den nächsten Monaten mit Bewegung, gesunder Ernährung und viel Zeit, um ausgiebig den Bauch zu streicheln!

Noch ein Hinweis zur Schreibweise: Wenn in diesem Buch einheitlich von Hebammen und Ärztinnen die Rede ist, sind natürlich immer auch alle Geschlechter dieser Berufe gleichberechtigt gemeint.

Silvia Höfer

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Der Geburtszeitraum

Fixieren Sie sich aber nicht zu sehr auf dieses errechnete Datum, denn nur drei bis vier Prozent der Kinder kommen tatsächlich genau an diesem Tag auf die Welt. Die meisten Babys werden in einem Zeitraum von zwei Wochen vor dem errechneten Termin bis zwei Wochen danach geboren. Aus diesem Grund kann es deutlich entspannter für Sie sein, sich selbst und auch alle Verwandten und Freunde auf eine Zeitspanne einzustimmen, in der Ihr Baby zur Welt kommen kann. Und wenn eine werdende Oma oder beste Freundin unbedingt ein Datum braucht, geben Sie das Ende dieser Zeitspanne, (also den errechneten Termin plus 14 Tage) an. Es wird für Sie dann weniger Druck aufgebaut. Sie können mit Geduld und Zuversicht auf den Beginn der Geburt blicken.

Der erste Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung in der frühen Schwangerschaft gehört heute routinemäßig zur medizinischen Vorsorge. Gerade wenn der Zyklus unregelmäßig oder der Tag der letzten Regel nicht bekannt ist, kann mit der Größenmessung der Fruchthöhle und des Embryos der voraussichtliche Geburtstermin genauer berechnet werden. Das Messergebnis scheint den tatsächlichen Geburtstermin häufig korrekter vorherzusagen als die rechnerische Bestimmung.

Diese erste Ultraschalluntersuchung wird mit einem Stab mit Ultraschallkopf durch die Vagina durchgeführt. Wenn Sie mit dieser Untersuchung bis zur 7. oder 8. Woche warten, ist auf dem Monitor meist schon der Herzschlag Ihres Babys erkennbar.

Ergeben sich durch die Ultraschallmessungen Abweichungen vom errechneten Alter des Embryos, wird der berechnete Geburtstermin entsprechend angepasst.

Auf diese Weise lassen sich unnötig frühe oder auch zu späte Geburtseinleitungen verhindern. Der berechnete oder geänderte Geburtstermin wird in den Mutterpass eingetragen und ist ausschlaggebend für die Festlegung der Mutterschutzfristen.

Vor der Schwangerschaft: Wenn Sie sich ein Baby wünschen

Wenn Sie sich ein Baby wünschen, aber auch wenn Sie bereits schwanger sind, können Sie für sich und Ihr Baby beste Bedingungen schaffen, indem Sie die folgenden Empfehlungen in Ihren Alltag einbeziehen.

Gute Ernährung und regelmäßige Bewegung

Eine ausgewogene Ernährung (>) ist für die gesunde Entwicklung Ihres Babys und Ihre eigene Gesundheit jetzt besonders wichtig. Ebenso stellt regelmäßige Bewegung an der frischen Luft einen wesentlichen Baustein für eine gesunde Schwangerschaft dar:

Diese positiven Effekte werden durch wissenschaftliche Studien belegt. Verschiedentlich wurde festgestellt, dass Frauen, die vor und während der Schwangerschaft Sport treiben, leichtere Geburten erleben als Frauen, die sich nur wenig körperlich betätigen.

Folsäure nicht vergessen

Folsäure ist ein synthetisch hergestelltes B-Vitamin, das ebenso wie die natürlich in unserer Nahrung vorkommenden Folate wichtig ist für Wachstums- und Zellteilungsprozesse sowie für die Blutbildung. Eine folatreiche Ernährung mit Blattgemüsen, Salaten, Weißkohl, Spargel, Orangen, Vollkorngetreide, Rosenkohl und Brokkoli ist daher in der Schwangerschaft besonders wichtig – obwohl sich der Bedarf nicht sicher ausschließlich über die Nahrung decken lässt.

Ein Mangel an Folaten begünstigt Frühgeburten, Wachstumsverzögerungen und die Entstehung von sogenannten Neuralrohrdefekten, Spaltbildungen an der Wirbelsäule, wie etwa die Spina bifida. Daher ist es sinnvoll, mit der Einnahme von Folsäure bereits vor einer geplanten Schwangerschaft zu beginnen und während der ersten zwölf Wochen fortzusetzen. Empfohlen wird eine Dosis von 400 Mikrogramm täglich.

Die Rötelnimmunität überprüfen

Röteln zählen zu den typischen Kinderkrankheiten und sind meist ungefährlich. In den ersten vier Monaten einer Schwangerschaft können sie die Entwicklung des Babys aber stark beeinträchtigen und schwere Organschäden sowie körperliche und geistige Entwicklungsstörungen hervorrufen. Deshalb ist es wichtig zu klären, ob Sie gegen diese Erreger immun sind. Falls Ihre Immunität nicht ausreicht, können Sie sich impfen lassen: entweder bevor Sie eine Schwangerschaft planen oder aber nach der Geburt im Wochenbett.

Spielen Vorerkrankungen eine Rolle?

Bei den meisten chronischen Erkrankungen ist es problemlos möglich, ein gesundes Baby zu bekommen.

Wenn Sie mit Krankheiten wie Migräne, Bluthochdruck, Diabetes, Immunerkrankungen, Herzerkrankungen, Epilepsie, psychischen Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen oder Asthma leben, sollten Sie sich am besten schon vor der Schwangerschaft darüber informieren, wie Sie und Ihr Baby gesund durch Schwangerschaft und Stillzeit kommen.

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten über Ihren Kinderwunsch. Sie können dann mit Medikamenten eingestellt werden, die die Entwicklung Ihres Kindes möglichst wenig beeinträchtigen.

Wie soll Ihr Leben mit dem Kind aussehen?

Denken Sie gemeinsam mit Ihrem Partner über die möglichen Veränderungen nach, die ein Baby für das

Zusammenleben bedeutet. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für die Planung einer gemeinsamen Zukunft!

Studien haben gezeigt, dass der Zusammenhalt umso besser funktioniert, je mehr sich auch die Väter ins Familienleben einbringen können. Folgende grundsätzlichen Fragen sind für alle jungen Familien wichtig:

Mit dem Rauchen aufhören ist wichtig!

Das Beste, was Sie als werdende Eltern für Ihr Kind (und sich selbst) tun können, ist, so schnell wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Mit jeder Zigarette gelangen über Plazenta und Nabelschnur unzählige Schadstoffe direkt zu Ihrem Baby und behindern sein gesundes Wachstum. Fehl-, Früh- und sogar Totgeburten kommen bei Raucherinnen deutlich häufiger vor.

Falls Sie als werdender Vater rauchen, versuchen auch Sie, das Rauchen einzustellen. Bitten Sie Freunde und Verwandte, in Ihrer Gegenwart nicht zu rauchen. Denn auch vom Passivrauchen gehen Gefahren aus. Nach dem Mutterschutzgesetz ist Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihnen eine rauchfreie Umgebung zur Verfügung zu stellen.

Auf Alkohol total verzichten

Die Risiken, die in der Schwangerschaft von Alkoholgenuss ausgehen, werden häufig unterschätzt. Fest steht:

Eine Grenze, unterhalb derer Alkohol in der Schwangerschaft unbedenklich ist, gibt es nicht. Abgesehen von schweren Beeinträchtigungen der kindlichen Entwicklung kann regelmäßiger Genuss von Alkohol bereits in einem sehr frühen Stadium zu Fehlgeburten führen.

Der dringende Rat lautet daher: Verzichten Sie während der Schwangerschaft ganz auf Alkohol, trinken Sie stattdessen Wasser oder suchen Sie sich schmackhafte Trinkalternativen wie Tees und Säfte.

Hilfen zur Rauchentwöhnung

Keine Drogen für Ihr Baby

Alle Arten von Drogen (auch sogenannte weiche Drogen wie Cannabis) können selbst bei seltenem Gebrauch für Ihr Baby gefährlich sein. Häufige Folgen von Drogenkonsum während der Schwangerschaft sind Entwicklungsverzögerungen oder -schäden beim Embryo, Fehlbildungen und Frühgeburten. Daher: Keine Drogen für Ihr Baby!

Falls Sie Drogen konsumiert haben, sollten Sie gleich zu Beginn Ihrer Schwangerschaft mit einer Ärztin Ihres

Vertrauens darüber sprechen. Sie wird gemeinsam mit Ihnen nach Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten suchen, damit Sie einen erfolgreichen Drogenausstieg finden. Wenn es in Ihrer Nähe eine Suchtberatungsstelle gibt, können Sie sich dorthin wenden, auch anonym.

Was sonst noch wichtig ist

Wenn Sie sich gut ernähren, Sport treiben und in den nächsten Monaten konsequent auf alle Genussgifte wie Alkohol und Nikotin verzichten, haben Sie schon viel für Ihr Baby getan. Beachten Sie zusätzlich folgende Hinweise, schaffen Sie für Ihr Baby beste Bedingungen:

Das sogenannte Alles-oder-nichts-Prinzip

Manche Frauen fragen sich besorgt, ob sie ihrem Kind in den ersten Wochen der Schwangerschaft ungewollt geschadet haben könnten. Oft ist Alkoholkonsum in der zweiten Zyklushälfte die Ursache dieser Ängste.

Auch wenn es Sie jetzt bedrückt, dass Sie sich schon so früh Gedanken um die Gesundheit Ihres Babys machen müssen – es ist ein wirklich großes Geschenk für Ihr Baby, wenn Sie als werdende Mutter Ihre ungesunden Gewohnheiten kritisch überdenken und gewillt sind, sie auch abzulegen.

Die meisten Sorgen sind unbegründet

In den allermeisten Fällen sind die Sorgen zum Glück unbegründet: Es ist bekannt, dass sich in den ersten drei Wochen nach der Empfängnis in über 95 Prozent die befruchtete Eizelle entweder normal und gesund oder aber im Gegenteil gar nicht entwickelt. In dieser frühen Schwangerschaftsphase kommt das sogenannte Alles-oder-nichts-Prinzip zum Tragen.

Wenn Sie also in den letzten Wochen etwas zu viel »gefeiert« haben und die befruchtete Eizelle dadurch geschädigt wurde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie mit der nächsten Periode abgestoßen wird und wieder ein ganz normaler Regelzyklus mit der Chance einer neuen Schwangerschaft beginnt. Daher wissen viele Frauen oft gar nicht, dass sie schwanger waren, weil die Störungen schon in der zweiten Zyklusphase auftraten.

Zeit für Erholung

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie sich in den ersten Wochen der Schwangerschaft müde und erschöpft fühlen. Die hormonellen Umstellungen brauchen Ihre Kraft und so ist die riesige Müdigkeit eine ganz natürliche Bremse und auch Aufforderung, sich mehr zu schonen. Schlafen Sie, sooft Sie können, und überlegen Sie sich, was und wer Ihnen zur Entspannung guttun kann!

Es scheint so etwas wie ein Naturgesetz zu sein, dass Sie die Zeit der Schwangerschaft und auch die Geburt angstfreier und entspannter erleben können, wenn es Ihnen gelingt, sich im Alltag regelmäßig kleine Oasen der Ruhe zu schaffen.

Für diese Entspannungsphasen ist es wichtig zu wissen, was sich für Sie persönlich richtig und gut anfühlt.

Dazu müssen Sie nicht Ihr Leben völlig umkrempeln.

Wie schön kann ein Bad in der warmen Wanne sein, oder die angenehme Rücken-, Bauch oder auch Fußreflexzonenmassage vom Partner oder der Freundin.

Gönnen Sie sich diese bewussten Auszeiten vom Alltagsstress. Selbst der Moment auf dem Sofa mit den Händen auf dem Bauch und im Zwiegespräch mit Ihrem Baby ist eine schöne Verschnaufpause.

Wenn Sie schon mit Kindern in der Familie leben, werden Sie wahrscheinlich öfter müde und erschöpft sein.

Das ist auch kein Wunder, weil zusätzlich noch andere kleine Menschen viel von Ihrer Kraft fordern. Versuchen Sie, alles ein bisschen ruhiger anzugehen, und holen Sie sich viel Unterstützung von Familie und Freunden. Dazu kann ein gemeinsamer Wochenendeinkauf mit dem Kombi Ihrer Schwester gehören oder der Oma-Opa-Nachmittag ein- bis zweimal die Woche, damit Sie sich beim Abholen der Großen aus der Kita nicht so hetzen müssen.

Die große Erschöpfung ist zwischen der 12. und 14.

Schwangerschaftswoche wie weggeblasen und Sie fühlen sich bis Ende des achten Monats wieder energiegeladener und unternehmungslustiger.

IMG Gesund durch den Arbeitsalltag

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Regelmäßige Auszeiten wie bei Yoga oder Meditation helfen, Stress gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Entspannungsübung zum Stressabbau

Diese Übung passt gut ins Wartezimmer und hilft währen der Geburt bei der Wehenarbeit, wenn Sie sich vorstellen, Schmerzen loszulassen.

Rechtliche und finanzielle Hilfen

Mit der Geburt Ihres Babys kommt einiges an Papierkram auf Sie zu. Zum Glück können Sie vieles davon schon während der Schwangerschaft vorbereiten, sodass später nur noch Name und Geburtsdatum Ihres Kindes eingetragen werden müssen.

Mutterschutzgesetz

Das Mutterschutzgesetz gilt für alle werdenden Mütter, die in einem Arbeitsverhältnis stehen. Es gilt auch für Schülerinnen und Studentinnen sowie weibliche Auszubildende mit einem Arbeitsvertrag. Wenn Sie Ihre Schwangerschaft öffentlich gemacht haben, wird Ihr Arbeitgeber diese an das Gewerbeaufsichtsamt melden. Es ist zuständig für die Überwachung und Einhaltung des Mutterschutzgesetzes. Sinn des gesetzlichen Mutterschutzes ist es, die in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis stehende Schwangere und ihr Baby vor Gefahren am Arbeitsplatz, vor finanziellen Einbußen sowie vor dem Verlust des Arbeitsplatzes während der Schwangerschaft und einige Zeit darüber hinaus zu schützen.

Mutterschutzfristen

Werdende Mütter dürfen in den letzten sechs Wochen vor der Geburt und bis zum Ablauf von acht Wochen danach, bei Früh- und Mehrlingsgeburten und bei Geburten von Kindern mit Behinderungen bis zum Ablauf von zwölf Wochen nach der Geburt, nicht beschäftigt werden. Unter den Begriff »Frühgeburt« werden auch alle Babys gerechnet, die bei der Geburt weniger als 2500 Gramm wiegen. Bei medizinischen Frühgeburten (Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche) und Geburten vor dem errechneten Termin verlängert sich die Mutterschutzfrist nach der Geburt um die Tage, die vor der Geburt nicht in Anspruch genommen werden konnten.

Mutterschutzlohn bei Beschäftigungsverbot

Das Mutterschutzgesetz sieht zum Schutz der Schwangeren und ihres Babys außerhalb der allgemeinen Schutzfristen generelle und individuelle Beschäftigungsverbote vor. Um Sie in dieser Zeit vor finanziellen Nachteilen zu schützen, regelt das Mutterschutzgesetz das Arbeitsentgelt bei Beschäftigungsverboten. Das gilt leider aber nicht, wenn der Arbeitsvertrag während dieser Zeit endet. Der sogenannte Mutterschutzlohn entspricht in der Regel wenigstens der Höhe des Durchschnittsverdienstes der letzten 13 Wochen oder bei monatlicher Entlohnung der letzten drei Monate vor dem Eintritt der Schwangerschaft. Die Ausfallzeiten wegen mutterschutzrechtlicher Beschäftigungsverbote, somit auch während der Mutterschutzfristen, gelten bei der Berechnung des Urlaubsanspruchs grundsätzlich als Beschäftigungszeiten.

Kündigungsschutz

Sie genießen als angestellte Berufstätige während der Schwangerschaft besonderen Kündigungsschutz.

Voraussetzung ist allerdings, dass das Unternehmen über die Schwangerschaft informiert ist. Kündigungsschutz besteht vom ersten Tag der Schwangerschaft an.

Vaterschaftsanerkennung

Vater eines Kindes ist nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch derjenige, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist oder es bis 300 Tage vor der Geburt war, der die Vaterschaft anerkannt hat oder dessen Vaterschaft gerichtlich festgestellt wurde. Der Vater eines nicht in der Ehe geborenen Kindes kann die Vaterschaft mit Zustimmung der Mutter anerkennen. Dies ist auch schon während der Schwangerschaft beim Jugendamt oder Standesamt per Antrag möglich. Mit Zustimmung der Mutter kann der Vater beim Jugendamt auch das gemeinsame Sorgerecht erklären. Der Vater muss seinen Personalausweis und seine Geburtsurkunde mitnehmen. Die Mutter muss der Vaterschaftsanerkennung zustimmen, damit sie gültig wird. Bei der Anerkennung vor der Geburt steht der Vater wie bei verheirateten Eltern von Anfang an mit im Geburtenbuch.

IMG Rechtliche Bestimmungen

Sobald Sie schwanger sind, gelten zu Ihrem Schutz und Ihrer Sicherheit am Arbeitsplatz besondere gesetzlich vorgeschriebene Regeln. Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Rechte kennen, damit Sie für ihre Einhaltung eintreten können. Die wichtigsten Bestimmungen lauten:

Finanzielle Unterstützungsöglichkeiten

Bei Arbeitslosigkeit, drohendem Verlust der Wohnung, Verschuldung oder ähnlichen Krisen können Sie als werdende Eltern auf Hilfe und Unterstützung zurückgreifen. Umfassende Informationen zu den bestehenden Hilfsangeboten stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf seinen Internetseiten zur Verfügung (siehe Anhang >).

Mutterschaftsgeld

Während der Schutzfristen erhalten Arbeitnehmerinnen die freiwillig- oder pflichtversicherte Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung mit Anspruch auf Krankengeld sind, von ihrer Krankenkasse Mutterschaftsgeld. Die Höhe des Mutterschaftsgeldes richtet sich nach dem um die gesetzlichen Abzüge verminderten durchschnittlichen Arbeitsentgelt der letzten drei vollständig abgerechneten Kalendermonate. Bei einer wöchentlichen Abrechnung handelt es sich um die letzten 13 Wochen vor Beginn der Schutzfrist vor der Entbindung. Das Mutterschaftsgeld beträgt höchstens 13 Euro für den Kalendertag.

Darüber hinaus gibt es den Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld. Wenn der durchschnittliche kalendertägliche Nettolohn den Betrag von 13 Euro übersteigt, was wohl meist der Fall ist, muss der Arbeitgeber die Differenz als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld zahlen.

Arbeitnehmerinnen, die nicht selbst Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind, zum Beispiel privat krankenversicherte oder in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversicherte Frauen oder geringfügig beschäftigte Frauen, erhalten Mutterschaftsgeld in Höhe von insgesamt höchstens 210 Euro.

Basiselterngeld und Elterngeld Plus

Anspruch auf Elterngeld haben alle Eltern, die ihr Baby in den ersten 14 Lebensmonaten selbst betreuen und deshalb nicht voll erwerbstätig sind. Beim Elterngeld Plus können Eltern auch über den 14. Lebensmonat des Kindes hinaus ihr Kind betreuen. Die Höhe des Elterngeld Plus liegt dabei bei höchstens der Hälfte des monatlichen Elterngeldbetrags. Elterngeld und Elterngeld Plus lassen sich kombinieren. Arbeiten Mutter und Vater nach dieser Zeit für vier aufeinanderfolgende Monate gleichzeitig zwischen 25 und 30 Wochenstunden, erhält jeder von ihnen einen Partnerschaftsbonus in Form von vier zusätzlichen Elterngeld Plus- Monaten. Mehr Infos: www.familien-wegweiser.de

Kindergeld (Stand 2019)

Mit dem Kindergeld werden in Deutschland Familien mit Kindern unterstützt. Es ist einkommensunabhängig und beträgt ab dem dritten Kind gestaffelt

Kindergeld gibt es grundsätzlich für

Unterstützung bei Mehrlingen

Familien mit Mehrlingen sind persönlich und finanziell stark belastet. Es gibt jedoch zusätzliche staatliche Leistungen und Hilfen von privaten Trägern, die Engpässe überbrücken helfen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend informiert über Ansprüche auf staatliche Unterstützung und die Möglichkeiten der Bundesstiftung »Mutter und Kind« sowie die Regelungen des Mutterschutzes und der Elternzeit (siehe Anhang, >).

Steuerliche Freibeträge für Kinder

Die Freibeträge für Kinder dienen der verfassungsrechtlich gebotenen Steuerfreistellung des Existenzminimums eines Kindes im Alter von 0 bis grundsätzlich 25 Jahren. Das Finanzamt prüft im Rahmen der jährlichen Einkommensteuerveranlagung, ob der Kinderfreibetrag für die Eltern günstiger ist oder das ausbezahlte Kindergeld. Diese Prüfung erfolgt automatisch und muss nicht beantragt werden.

Die Freibeträge für Kinder basieren auf

Unter Existenzminimum werden die Mittel zur Bestreitung des Lebensunterhalts wie Nahrung, Wohnen und Kleidungsbedarf eines Kindes zusammengefasst. In Deutschland beträgt 2019 der volle Freibetrag zur Sicherung des Existenzminimums für ein Kind 4 980 Euro im Jahr. Der Freibetrag für Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf beträgt 2 640 Euro im Jahr. Bei der Einkommensteuerveranlagung werden beide Freibeträge zusammengezogen. Sind Sie verheiratet und werden zusammen veranlagt, werden die Freibeträge für Kinder von insgesamt 7 620 Euro im Jahr berücksichtigt. Bei getrennter Veranlagung wird bei jedem Elternteil ein Betrag in Höhe von 3 810 Euro berücksichtigt.

Alleinstehende und -erziehende, zu deren Haushalt mindestens ein Kind gehört, für das ihnen Kindergeld beziehungsweise ein Freibetrag für Kinder zusteht, erhalten einen steuerlichen Entlastungsbetrag von 1 908 Euro jährlich. Ab dem zweiten Kind erhöht sich dieser um weitere 240 Euro für jedes weitere Kind. Die Freibeträge werden bei allen Eltern beim Solidaritätszuschlag und bei der Kirchensteuer berücksichtigt.

Entspannung und Wellness

Gönnen Sie sich Zeit, um sich in diesen Wochen der großen Veränderungen ganz besonders zu verwöhnen.

Körper und Seele brauchen jetzt viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Nähe Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse schwangerer Frauen abgestimmt sind.

IMG Das passende Verwöhnprogramm

Entspannung ist in der Schwangerschaft oberstes Gebot. Denn Stress schadet Ihnen und Ihrem Baby.

Womit Sie sich auch verwöhnen möchten, günstig ist es, wenn durch die Methode

Sauna in der Schwangerschaft

Liebhaberinnen von Sauna und Dampfbad können dieser Beschäftigung auch in der Schwangerschaft problemlos nachgehen. Wenige Punkte gilt es zu beachten:

Bekannt ist, dass das Wechselspiel von Wärme und Kälte die Gefäße unterstützt und zu einer schnelleren Ausschwemmung von Wasseransammlungen im Gewebe führt. Dies beugt Ödemen vor. Aus Finnland wird berichtet, dass fast 90 Prozent der Schwangeren bis kurz vor der Geburt in die Sauna gehen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Saunen in der Schwangerschaft zu einer leichteren und kürzeren Geburt verhelfen kann.

Die Beziehung zu Ihrem Baby

Die Forschung zur frühen Entwicklung belegt, dass das individuelle und auch das soziale Leben schon vor der Geburt beginnt. Die Internationale Studiengemeinschaft für Pränatale und Perinatale Psychologie und Medizin zieht daraus folgende Schlussfolgerungen:

Die Zeit vor, während und nach der Geburt wird demnach als eine Einheit betrachtet, bei der unterschiedliche Entwicklungs- und Lernprozesse miteinander verwoben und aufeinander bezogen sind.

Die erste Umgebung Ihres Babys ist die Gebärmutter.

Seine Beziehung zu Ihnen ist durch Nahrungsversorgung, Schutz und Ihre Gefühle zu ihm gekennzeichnet.

Durch Hormone und andere Botenstoffe gelangen Informationen über Ihre Befindlichkeit zum Baby. Es nimmt an Ihrem Leben teil. Es kann sich durch Berührungsimpulse, die seine Bewegungen auslösen, verständlich machen. Dies ist möglich, da Bewegung und Gefühle untrennbar miteinander verbunden sind. Auch über Laute und Schwingungen vermittelt sich die vorgeburtliche Bindung. Ihr Baby nimmt Ihren Herzrhythmus und die Körpergeräusche wahr.

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Nehmen Sie sich immer wieder Zeit, um sich bewusst mit Ihrem Baby zu verbinden.

Kontakt aufnehmen

Nehmen Sie sich immer wieder die Zeit, sich mit Ihrem Baby zu verbinden. Legen Sie dazu Ihre Hände auf den Bauch und horchen Sie in sich hinein. Vielleicht antwortet Ihr Kind Ihnen in Form von Bewegungen.

Die Zeit der Planung und des Nestbaus

In diesem Drittel beginnen oft rege Aktivitäten rund um den Nestbau. Bei ersten Babys ist dies meist weniger wirklich notwendig als vielmehr ein Ausdruck des »Platzmachens« im Leben. Ihr Kind wird in den ersten ein bis zwei Lebensjahren Ihre ganze Aufmerksamkeit und Liebe brauchen, aber kein eigenes Zimmer.

Was Sie neben Kleidung, Windeln, Pflegezubehör und Tragehilfe brauchen, hängt sehr von Ihren Lebensumständen ab. Wenn Sie ein Auto besitzen, müssen Sie einen Babyautositz besorgen. Wenn Sie Platz haben oder zu Rückenbeschwerden neigen, ist ein Wickeltisch sinnvoll und für ein größeres Baby wird irgendwann auch die Anschaffung eines Bettes notwendig.

Renovierungen

Wenn Sie ein Zimmer für Ihr Baby vorbereiten möchten, ist in der Schwangerschaft natürlich das Thema Renovierung wichtig. Es soll ja ein schönes, sicheres und für alle gesundes Zimmer werden. Da die Expertenwelt von Renovierungsarbeiten kurz vor der Geburt abrät und bei neugeborenen Babys noch viel mehr, bietet sich die frühe Schwangerschaft oder ein Zeitpunkt nach dem zweiten Geburtstag dafür an. Verwenden Sie möglichst umweltfreundliche, schadstoffarme Materialien, um das Allergierisiko zu reduzieren. Das gilt sowohl für Farben, Kleber und Lacke als auch für neue Möbel und Wohntextilien. Bevorzugen Sie daher zum Streichen Produkte auf Wasserbasis und/oder die Produkte mit der Kennzeichnung des blauen Umweltengels.

Am besten ist es, wenn Sie die Arbeiten nicht selbst ausführen, sondern Freunde oder Familienangehörige damit beauftragen.

IMG Gut lüften

Nach dem Renovieren müssen alle Zimmer gut gelüftet werden. Während des Tages hilft stoßlüften: Öffnen Sie die Fenster jeweils für zehn Minuten zum Luftaustausch. Sie selbst sollten sich nicht an den Renovierungsarbeiten beteiligen. Auch auf das Schlafen in einem frisch renovierten Zimmer verzichten Sie besser.

Besorgungen vor der Geburt

Sicherlich freuen Sie sich schon darauf, die ersten Dinge für Ihr Baby zu besorgen. Aber halten Sie sich ruhig ein wenig bei Einkäufen zurück, damit das Budget noch für einen schönen Urlaub reicht. In den ersten Monaten braucht Ihr Baby gar nicht so viel, wie Sie denken!

Kleidung

In den ersten Wochen brauchen Babys noch nicht besonders viel Kleidung. Die große Kleckerei beginnt erst mit Einführung der Beikost! Kaufen Sie daher besonders in den kleinen Größen nicht zu viele Sachen.

Die Babys wachsen sehr schnell aus ihnen heraus.

Neue Babykleidung sollten Sie vor dem ersten Tragen unbedingt mindestens zweimal ohne Weichspüler waschen. So stellen Sie sicher, dass dem Gewebe keine schädigenden Stoffe aus chemischen Farben, Imprägnierungen und anderen Mitteln, die auf die Kleidung aufgebracht wurden, mehr anhaften. Gebrauchte Babykleidung braucht nur einmal gewaschen zu werden.

Pflege

Auch für die tägliche Pflege brauchen Sie nur wenige Produkte. Verwenden Sie in den ersten Wochen zum Wickeln möglichst keine Feuchttücher – auch wenn sie praktisch sind. Sie sind fast immer parfümiert und können die empfindliche Haut des Neugeborenen reizen.

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Babyschale fürs Auto

Wenn Sie Ihr Baby im Auto mitnehmen möchten, brauchen Sie einen geeigneten Kindersitz. Neue Modelle bieten Seitenaufprallschutz, Energieabsorber im Schulterbereich oder spezielle Spannvorrichtungen für den Fahrzeuggurt, mit denen ältere Modelle nicht ausgestattet sind. Kaufen Sie die Babyschale daher nicht gebraucht: Tests haben eindeutig gezeigt, dass es bei gebrauchten Sitzen viele Sicherheitsmängel gibt.

Unterwegs

Alle Babys lieben es, getragen zu werden. Mit einer geeigneten Tragehilfe schonen Sie Ihren Rücken. Für eine möglichst bequeme Babyzeit brauchen Sie:

Babybad

Fast alle Babys lieben das Baden von Anfang an. Warten Sie jedoch, bis der Nabel gut verheilt ist. Danach steht einem regelmäßigen Baderitual ein- bis zweimal die Woche nichts mehr im Weg. Die meisten Babys mögen es lieber, gemeinsam mit ihrem Vater in der großen Wanne zu baden, als allein in der Babywanne. Sie selbst sollten darauf noch verzichten, bis der Wochenfluss ganz versiegt ist.

Damit das Babybad für alle ein Vergnügen wird, brauchen Sie neben einer angenehmen Raumtemperatur von 25 Grad folgendes Zubehör: