Sie haben nach einem stressigen Tag keine Lust, lange in der Küche zu stehen, möchten aber trotzdem etwas Gutes kochen? Ihnen fehlt die Zeit, durch verschiedene Läden oder über den Markt zu streifen, um groß einzukaufen? Ihnen schmecken Hähnchenschnitzel mit Schupfnudeln, ein knackiger Salat mit Ziegenkäse oder Spaghetti mit Radicchio besser als Pommes mit Burger, eine Fertigpizza oder ein Brathähnchen vom Imbissstand? Dann geht es Ihnen ähnlich wie mir – und dann ist dieses Buch genau richtig für Sie!
»Schneller auf dem Teller«, das ist das Motto für meine gesammelten Turbo-Rezepte. Sie sind aus der Idee entstanden, auch mit wenig Zeit und ohne großen Aufwand für meine Familie zu kochen. Deshalb stehen alle Gerichte in maximal 30 Minuten auf dem Tisch und sind so konzipiert, dass sie selbst weniger Geübten auf Anhieb gelingen. Auch bei den Zutaten habe ich mir ein Limit gesetzt: maximal zehn, das muss reichen! Vor allem sind diese Zutaten so ausgewählt, dass man sie in jedem Supermarkt bekommt – denn eine clevere Blitzküche fängt schon beim stressfreien Einkauf an!
Natürlich lassen sich in 30 Minuten weder hausgemachter Pizzateig noch ein traditionelles Gulasch zubereiten. Aber zum Glück gibt es Alternativen für eilige Köche, und damit sind keine Fertiggerichte gemeint. Ob Schupfnudeln oder Gnocchi aus dem Kühlregal, ob Garnelen oder Gemüse aus der Tiefkühltruhe: Geschickt mit Frischem kombiniert, wird Vorgefertigtes zu überraschenden – und vor allem überraschend leckeren – Tellergerichten. Bei einigen Rezepten gibt es Tipps zu Beilagen oder eine Variante, die Sie ausprobieren können, wenn Sie mal mehr Zeit haben. Und wenn umgekehrt jede Minute zählt, steht in den Turbo-Tipps, wie Sie die Zubereitungszeit rekordverdächtig reduzieren können. Damit noch mehr Zeit zum Genießen, für Familie und Freunde bleibt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachkochen!
In der Blitzküche ist gute Planung das A und O. Nichts ist nerviger und zeitraubender, als während des Kochens nach Zutaten und Geräten zu suchen. Deshalb sollten Sie, bevor Sie loslegen, das Rezept genau studieren und alles, was Sie benötigen, in Griffnähe bereitlegen. Wenn Sie dann die einzelnen Zubereitungsschritte chronologisch befolgen, können Sie sicher sein, das alles gleichzeitig fertig ist. Die Rezepte sind so konzipiert, dass es kaum Wartezeiten gibt: Während das Fleisch in der Pfanne brät, wird z. B. die Beilage zubereitet. Und wenn es doch mal Verzögerungen gibt, kann man zwischendurch schon Töpfe und Utensilien, die man nicht mehr benötigt, säubern: Dann geht später auch das Aufräumen schneller!
Was Eilige im Vorrat haben sollten
Wer die richtigen Basics im Vorrat hat, kann diese mit wenigen frischen Zutaten ganz schnell zu raffinierten Gerichten kombinieren. Perfekt für Berufstätige, die oft am Wochenende groß einkaufen und dann in der Mittagspause oder auf dem Nachhauseweg nur noch schnell ein paar Kleinigkeiten besorgen müssen. Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch hat man eh meist im Haus, ebenso Zucker und Mehl. Daneben gibt es einige Favoriten, die man immer zur Hand haben sollte – und die die schnelle Küche manchmal sogar noch etwas beschleunigen können:
Nudeln & Reis
Nudeln und Reis sind einfach unverzichtbar. Wichtig für eilige Köche: Dünne Nudeln sind schneller gar als dicke und frische noch schneller als getrocknete. Asien-Fans sollten Reis- und Glasnudeln nicht vergessen. Wer gern Reis isst, der greift zu Schnellkochreis oder Express-Reissorten, die bereits gegart angeboten werden und nur noch erwärmt werden müssen.
Tomaten
Gibt es in Dosen und Tetrapaks in unzähligen Variationen, ob geschält, gehackt, pur oder gewürzt. Sie sollten in keinem Vorratsschrank fehlen. Häufig haben Dosentomaten mehr Aroma als frische, vor allem sind sie blitzschnell einsatzbereit für Suppen, Saucen, Dips und mehr.
Tiefgefrorenes
Gemüse, Kräuter und Beeren sind ebenso wie Garnelen und Fischfilets optimale Zutaten für die schnelle Küche. Aber Achtung: Stets die Auftauzeiten mit bedenken – sonst wird’s nichts mit der Blitzmahlzeit.
Kartoffel- und Nudelprodukte aus dem Kühlregal
Ob Schupfnudeln oder Gnocchi, Kloßteig oder Spätzle – das Angebot ist groß und wird immer größer. Legen Sie stets ein oder zwei Packungen Ihrer Favoriten in den Kühlschrank, die Einsatzmöglichkeiten sind riesig.
Milchprodukte
Butter, Milch, Eier, Joghurt oder Crème fraîche gehören in jeden Kühlschrank. Frischkäse kann Saucen und Suppen verfeinern, Parmesan nicht nur Nudeln toppen. Übrigens: Parmesan unbedingt am Stück kaufen und bei Bedarf frisch reiben – geschmacklich kein Vergleich zu Tütenkäse. In Butterbrotpapier gewickelt kann man Parmesan bis zu drei Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Hülsenfrüchte
Bohnen, Erbsen und Kichererbsen sind nur als Konserve geeignet für unsere »schnellen Teller«, dann aber richtig gut. Allein einige Linsensorten (z. B. gelbe und rote) können auch getrocknet in den Topf und sind nach wenigen Minuten gar.
Eingelegtes
Getrocknete Tomaten, Artischocken, Oliven, Kapern, grüne Pfefferkörner, Muscheln, Garnelen, Thunfisch, Sardellenfilets: Mit in Öl oder pikanter Marinade Eingelegtem kann man vielen Gerichten im Handumdrehen einen raffinierten Touch geben.
Essig und Öl
Je eine Flasche Aceto balsamico und Weißweinessig gehören zur Grundausstattung, und auch bei Ölen empfiehlt es sich, verschiedene Sorten im Haus zu haben: neutrales Öl wie Sonnenblumenöl zum Braten und aromatisches Oliven- oder Kürbiskernöl zum Verfeinern – auch noch am Tisch.
Gewürze
Schon eine Prise Safran, Curry oder Kreuzkümmel bringt eine völlig neue Note ans Essen. Egal, welche Gewürze Sie bevorzugen, man sollte immer nur kleine Mengen einkaufen und diese gut verschlossen und dunkel lagern. Wahre Würzwunder sind auch Tomatenmark, Pesto, Ajvar oder Senf, die im Nu für geschmackliche Abwechslung sorgen.
Geräte für die Turbo-Küche
Gutes Handwerkszeug erleichtert und beschleunigt jede Arbeit – auch das Kochen! Man braucht für die schnelle Küche keinen High-Tech-Herd und keine Designer-Küchenmaschine, es reicht eine ganz normale Grundausstattung. Einige Utensilien können einem beim Zeitsparen aber gute Dienste leisten:
Scharfe Messer sind unverzichtbar. Im Trio sind sie stark: ein kleines Schälmesser zum Putzen, ein mittelgroßes mit 15 bis 20 cm langer Klinge für die Vielzahl der Handgriffe und ein noch größeres zum Schneiden und Hacken.
Als Unterlage ein großes Holz- oder Kunststoffbrett verwenden. Praktisch: biegsame Auflagen, mit denen darauf geschnittene Zutaten blitzschnell und sauber in Topf oder Pfanne gegeben werden können.
Eine Reibe mit verschiedenen Einsätzen schafft im Nu gleichmäßige Raspel, Streifen oder Scheiben. Beim Neukauf darauf achten, dass die Reibe einfach zu reinigen ist.
Pürierstab und Handrührgerät zum Pürieren und Aufschlagen sollten in keinem Haushalt fehlen. Kaufen Sie am besten ein Kombigerät.
Töpfe und Pfannen in unterschiedlicher Größe sollten einen dicken schweren Boden haben, damit sich die Hitze gut verteilt. Bei Pfannen am besten eine mit Antihaftbeschichtung für sanftes und eine aus Edelstahl für kräftiges Braten wählen.
Blitzhacker zerkleinern Zwiebeln, Nüsse oder Käse und mahlen auch altbackene Brötchen zu Paniermehl. Wichtig: Das Gerät muss sich schnell auseinandernehmen und nach dem Bad in der Spülmaschine ebenso schnell wieder zusammenbauen lassen.
Lust auf einen knackigen Salat oder Wärmendes zum Löffeln? Ja, bitte! Unsere Ideen stehen in Rekordzeit auf dem Tisch und überraschen durch ihre Raffinesse. Hier wird einiges geboten, aber bestimmt keine Zeit vergeudet.
Köstliche Komplizen: Knackiger Salat und knusprig ummantelte Käsescheiben sind die perfekten Zutaten für eine herzhafte Express-Mahlzeit.
Für 4 Personen
Pro Portion ca. 730 kcal
Fertig in 20 Minuten
4 zarte Frühlingszwiebeln
1 großer Kopf Lollo rosso
200 g Kirschtomaten
4 EL Aceto balsamico
Salz
Pfeffer aus der Mühle
10 EL Olivenöl
2 Rollen Ziegenfrischkäse (à 200 g)
12 Scheiben Frühstücksspeck (ca. 250 g)
1 Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. Den Lollo rosso waschen, putzen, trocken schleudern und grob zerzupfen. Die Tomaten waschen, trocken tupfen und halbieren.
2 Den Essig in einer Salatschüssel mit Salz und Pfeffer verrühren, 8 EL Olivenöl mit einem Schneebesen gründlich unterschlagen. Das Dressing abschmecken.
3 Die Ziegenkäserollen in je 6 Scheiben schneiden. Jeweils mit 1 Scheibe Frühstücksspeck umwickeln und mit Pfeffer würzen. Das restliche Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Käsepäckchen darin auf jeder Seite ca. 2 Min. braten, bis der Speck goldbraun ist.
4 Die vorbereiteten Salatzutaten mit dem Dressing mischen. Den Salat auf Teller verteilen und die gebratenen Käsepäckchen darauf anrichten.
Und beim nächsten Mal …
Ersetzen Sie den Ziegenkäse einfach durch überbackene Ciabattascheiben: Dafür den Backofen auf 225° (Umluft 200°) vorheizen und inzwischen den Salat wie oben beschrieben vorbereiten. Dann 2 Knoblauchzehen schälen und 8 Scheiben Ciabatta damit einreiben. Die Brote mit 50 g frisch geriebenem Parmesan bestreuen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im heißen Ofen (Mitte) ca. 5 Min. goldbraun überbacken. Statt mit Kirschtomaten kann man den Salat dann auch mit den Blättern von 1 Bund Basilikum zubereiten.
Für 4 Personen
Pro Portion ca. 285 kcal
Fertig in 20 Minuten
2 Zwiebeln
⅛ l Hühnerbrühe
200 g TK-Erbsen
2 Köpfe Radicchio
5 EL Aceto balsamico
Salz
Pfeffer aus der Mühle
5 EL Olivenöl
300 g Hühnerleber
1 Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Die Brühe aufkochen, die Zwiebelringe und die gefrorenen Erbsen darin ca. 5 Min. kochen. In ein Sieb abgießen und dabei die Brühe auffangen.
2 Den Radicchio waschen, putzen und trocken schleudern, große Blätter eventuell kleiner zupfen. Auf Tellern oder einer Servierplatte auslegen. Den Essig in einer Salatschüssel mit Salz und Pfeffer verrühren. 3–4 EL Brühe unterrühren, dann 4 EL Olivenöl mit einem Schneebesen gründlich unterschlagen. Das Dressing abschmecken, die Zwiebeln und Erbsen untermischen.
3 Die Hühnerleber waschen, trocken tupfen und klein schneiden. In einer Pfanne das restliche Olivenöl erhitzen und die Leberstücke darin rundherum anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und bei schwacher Hitze 2–3 Min. garen.
4 Die Zwiebeln und Erbsen mitsamt der Marinade auf den Radicchioblättern verteilen. Die Leberstücke dazugeben und den Salat sofort servieren.
Internationale Favoriten wollen Ihre Teller erobern: In Venedig liebt man den zartbitteren Radicchio, und die feinen Hähnchenspieße sind in Indonesien allgegenwärtig.
Für 4 Personen
Pro Portion ca. 345 kcal
Fertig in 15 Minuten
400 g Hähnchenbrustfilet
3 EL Öl
Salz
Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Chiliflocken
2 EL flüssiger Honig
2–3 Köpfe Mini-Romanasalat oder Romana-Salatherzen
400 g Naturjoghurt
Saft von 1 Zitrone
4 EL geröstete gesalzene Erdnusskerne
Außerdem:
8 Holzspieße
1 Das Hähnchenfleisch waschen, trocken tupfen und der Länge nach in schmale Streifen schneiden. Das Öl mit Salz, Pfeffer und den Chiliflocken verquirlen. Das Fleisch darin wenden, dann ziehharmonikaartig und nicht zu eng auf die Holzspieße stecken.
2 Eine beschichtete Pfanne erhitzen, die Spieße hineinlegen und rundherum in ca. 5 Min. braun braten. Zum Schluss mit dem Honig beträufeln. Parallel dazu die Salatherzen waschen, putzen und trocken schleudern, kleiner schneiden und auf Tellern auslegen.
3 Den Joghurt mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer verrühren, abschmecken und über den Salat träufeln. Den Salat mit den Erdnusskernen bestreuen und mit jeweils zwei Satéspießen servieren.
Für 4 Personen
Pro Portion ca. 370 kcal
Fertig in 20 Minuten
300 g Zuckerschoten
Salz
1 Dose Maiskörner (ca. 300 g Abtropfgewicht)
2 rote Zwiebeln
4 EL Weißweinessig
Pfeffer aus der Mühle
1 TL süßer Senf
6 EL Olivenöl
250 g geschälte, gegarte Garnelen
1 Die Zuckerschoten waschen und putzen, die Enden abschneiden und die Fäden an der inneren Längsseite abziehen. In wenig Salzwasser zugedeckt 4–5 Min. garen, anschließend in ein Sieb abgießen und gut abtropfen lassen.
2 Den Mais in ein Sieb abgießen und ebenfalls gut abtropfen lassen. Die Zwiebeln schälen, längs halbieren und in sehr feine Streifen schneiden.
3 Den Essig in einer Salatschüssel mit Salz, Pfeffer und Senf verrühren. 4 EL Olivenöl mit einem Schneebesen gründlich unterschlagen. Die vorbereiteten Zutaten mit dem Dressing mischen und den Salat abschmecken.
4 Parallel dazu die Garnelen kalt waschen und gut trocken tupfen. Die restlichen 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Garnelen darin 1–2 Min. braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Salat servieren. Dazu passen frisches Baguette oder geröstete Toastbrotscheiben.