Einfach zum Totlachen
Neue alte Witze aus Österreich
© 2009 by Amalthea Signum Verlag, Wien
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Kurt Hamtil, verlagsbüro wien
Umschlagbild: Markus Szyszkowitz
Herstellung und Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger
& Karl Schaumann GmbH, Heimstetten
Gesetzt aus der 10,5/13,32 Punkt New Caledonia
Druck und Binden: CPI Moravia Books GmbH
Printed in the EU
ISBN 978-3-85002-687-1
eISBN 978-3-902998-37-8
Vorwort
1. Rund um die Liebe
Die Liebe ist eine Himmelsmacht
Ist verloben noch modern?
Einander in Toleranz ertragen
Oh diese Frauen
Oh diese Männer
2. Familienbande
Was wäre unsere Welt ohne Nachwuchs?
Der Kindergarten naht
In der (Schul-)Pflicht
Die Verwandten
3. Aus dem Berufsalltag
Vom Lakaien bis zum Facharbeiter
Im Wald und auf der Heide
Im Wirtshaus bin i wia z’Haus
Zwischen Himmel und Erde
Studiosi
Lehrer, Professoren und andere
gescheite Leut’
Staffelei
Hast du Töne?
Bretter, die die Welt bedeuten
Poeten und Journalisten
Politik und Diplomatie
Immer auf die Beamten
Medizinisches
Recht und Gericht
Schnorrer und Hausierer
4. Reich und schön
Gesellschaft mit und ohne Seitenblicke
Von edlem Geblüte
Die Mode befiehlt
Spiel- und Wettsucht
Geld regiert die Welt
Immer mehr Umsatz
5. Aus aller Herren Länder
Geizhälse und Schotten
Von Nah und Fern hergeholt
Amerikaner
Auf rauer See
Reisen zu Lande, zur See und in der Luft
Urlauber und Kurgäste
Fremdsprachliches und Dreckfuhler
Alpenländische Marterln
6. Dies und das
Antialkoholgegner
Vereinsmeierei
Nicht normal
Das gute Essen
Technischer Fortschritt
Das Auto
Fernsehen und Wetter
Viechereien
Der Mensch von nebenan
Aktiver und passiver Sport
Warum veröffentliche ich erst im fortgeschrittenen Alter, nach mehr als einem halben Jahrhundert Sammlertätigkeit, meine Lieblingswitze? Ich habe da ein bisschen was vom berühmten Goldschmied Cadillac, der sich auch nur schwer von seinen besten Werken trennen wollte. Keine Angst, ich bringe niemanden um, aber es tut trotzdem weh, sich vom liebsten, das man hat, zu lösen …
Nachdem gute Zeiten schlechte Zeiten für Humor sind, und umgekehrt schlechte Zeiten gut für Humor sind, könnte in dieser Zeit der unübersichtlichen wirtschaftlichen Lage der Moment für dieses Buch gekommen sein.
Wenn man von 1,67 Millionen Witzen eine Auswahl von 40 000 in den Computer speist und sie dann auf die vorliegende Auswahl verdichtet, passiert es immer wieder, dass mir zwischen zwei Witzen andere einfallen und abgehen. Eine derartige Sammlung scheint ein schier unendliches Projekt zu sein – doch die Selektion zwingt einen brutal zu sein, und so haben es nur die besten Witze in diesen Band geschafft.
Die bunte Vielfalt meiner Zusammenstellung hält für jeden Geschmack den richtigen Spaß bereit und wird den verehrten Leser, ob jung oder alt, zum Lachen bringen. Wer ein Gedächtnis für Witze hat, merkt sich sicher welche, um sie in fröhlicher Runde weiterzuerzählen und so Lacherfolge zu erzielen.
Viel Vergnügen!
Ihr
Erwin F. Lindenau
Wo die Liebe hinfällt, pickt sie, sagt man allgemein. Verliebte mußten früher viel mehr Verstecken spielen; heute sind die jungen Leute frei in der Liebe. Aber auch Alter schützt vor Torheit nicht. Damals sind wir noch zur Angebeteten gegangen, heute ruft man sie mit dem Handy an. Auch sucht man sich schon oft eine Geliebte übers Internet …
Unglück ist stets,
Glück nur selten bewusst.
E. L.
Gatte: »Mein bester Freund also war es, mit dem du mich betrogen hast!«
Gattin: »Du warst ja auch der beste Freund meines ersten Mannes!«
Der Herr Generaldirektor kommt abends zu seiner Freundin. Im Laufe des Gesprächs zieht er ein Etui aus der Tasche und reicht es ihr. In dem Etui ist ein Brillantenkollier.
Sie rümpft die Nase und sagt: »So ein kleines Kollier schenkst du mir?«
»Aber nein, ich zeig es dir nur. Es ist für meine Frau bestimmt.«
»Was? – der machst du so große Geschenke?«
Ein junger Mann möchte heiraten. Er hat zwei Freundinnen und weiß nicht, welche er wählen soll. Er geht zu seinem Vater und fragt ihn um Rat. Der Vater fragt nach dem Beruf der weiblichen Wesen.
Der junge Mann sagt: »Die eine ist Lehrerin, die andere Arzthelferin.«
»Ich würde die Lehrerin heiraten«, meint der Vater.
Als der Sohn nach dem Grund fragt, sagt der Vater: »Die Arzthelferin sagt immer: ›Der Nächste bitte‹, die Lehrerin aber: ›Nun wiederholen wir das ganze noch einmal schön langsam‹.«
Ein junger Mann schnitt vor einem halben Menschenalter bei einem Spaziergang mit seiner Geliebten in einen Baum seinen und ihren Vornamen, WALTER und RESEL. Nach dreißig Jahren kommt er wieder an den Baum vorbei. Die Rinde hatte die Buchstaben teilweise überwuchert und er liest: »ALTER ESEL«.
Einer Gräfin erscheint eine Fee und erlaubt ihr drei Wünsche. Da sagt die Gräfin: »Ich möchte ein neues Schloss haben, ich selbst will wieder jung und hübsch sein, und der Kater am Kamin soll ein schöner Prinz sein.«
Die Wünsche gehen in Erfüllung. Glücksstrahlend sitzt die Gräfin mit ihrem Prinzen am Kamin »Was fangen wir jetzt an?«, haucht sie.
»Jetzt schauen wir gut aus«, antwortet der Prinz, »vor vier Wochen hast du mich kastrieren lassen!«
Ein Pärchen muss sich auf ein Jahr trennen; er muss auf Montage nach Afrika. Sie wollen sich treu bleiben, aber für den Fall des Falles bekommt jeder eine Reisschale. Und wenn es nicht anders geht, kommt für jedes Mal ein Reiskorn in die Schale.
Nach einem Jahr große Begrüßung. Sie sieht auf seine Reisschale: »Du warst ja ganz brav, nur sechs Reiskörner!« »Du warst ja noch braver, ich sehe nur drei Reiskörner!« »Ja, aber ich muss dir ein Geständnis machen: Vorgestern habe ich Reisfleisch gemacht.«
Ludwig gibt groß an: »In diesem Notizbuch stehen alle meine Freundinnen von A bis Z.«
»Oha, und wie viele sind es?«
»Zwei … Anita und Zenzi.«
Der Sepp erwischt eine morsche Leiter zum Fensterln. Als er oben ist, rasselt er über die brechenden Sprossen zu Boden.
Die Zenzi öffnet das Fenster und fragt arglos in die Dunkelheit: »Bist heut mit dem Motorradl kemma, Seppl?«
Ein sachkundiger Chronist der tollen zwanziger Jahre war Kurt Tucholsky, der die Moral der Zeit auf die einprägsame Formel brachte: »Die im Bett hat immer recht!«
Die Jugend von heute will nicht mehr in den Hafen der Ehe einlaufen. Sie begnügt sich mit Hafenrundfahrten …
Liebe ist ein Hauptwort.
Für junge Leute ein Verhältniswort.
Für Treulose ein Zeitwort.
Für Manchen ein Umstandswort.
Für Verheiratete ein Bindewort.
Für junge Eheleute ein Tätigkeitswort.
Für Lebemänner ein Zahlwort.
Für Greise ein Fremdwort.
Die Verlobung war einmal ein gesellschaftliches Ereignis mit weitgehenden Verpflichtungen; sie war nicht leicht rückgängig zu machen und wenn sie einmal zurückging, gab es einen handfesten Skandal. Heute gilt eher ein schon alter Spruch: Verliebe dich oft, verlobe dich selten und heirate nie.
Dass sie eigentlich glücklich waren,
erkennen die Menschen oft erst im Nachhinein.
E. L.
»Seine Familie war ja nicht allzu glücklich über unsere Verlobung«, erzählt die Sekretärin ihrer Kollegin, »besonders seine Frau war außer sich.«
Der hoffnungsvolle Sprössling fragt: »Du, Papa, was ist eine Verlobung?«
»Das ist so, wenn du zu Weihnachten ein Fahrrad kriegst, aber du darfst erst zu Ostern damit fahren.«
»Aber gelt Papa, ein bisserl läuten darf ich schon.«
Treffen sich zwei alte Freunde. »Na, endlich hast du dich mit deinen 72 Jahren verlobt. Wie alt ist denn die Braut?« »Fünfundsechzig.«
»Und wann wird geheiratet?«
»Überhaupt nicht, ihre Eltern sind dagegen.«
Am Stammtisch erzählt Rudi: »Gestern habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und meiner Braut alles aus meiner Vergangenheit erzählt.«
»Und, wie hat sie reagiert?«
»Sie nahm ihre Bürste und strich ihre gesträubten Haare wieder glatt.«
Als der Schwiegersohn in spe das erste Mal im Hause der Braut übernachten darf, gibt die Frau der Tochter Verhaltensmaßregeln für die Nacht: »Sollte er dich küssen wollen, rufst du laut ›Kirschen‹; will er nach deinem Busen greifen, rufst du ›Pfirsiche‹; wenn er unten rum und so will, dann rufst du ganz laut ›Zwetschke‹!«
Mitten in der Nacht wird die besorgte Mutter von einem erstickten Schrei ihrer Tochter geweckt: »Obstsalat, Obstsa…!«
Ein junger Mann ist im Hause seiner zukünftigen Schwiegereltern zu Besuch. Da seine Verlobte über Kopfschmerzen klagt, bringt er sie hinauf in ihr Zimmer. Als er nach einiger Zeit zurückkommt, fragt der Schwiegervater, was denn gewesen sei.
Der Verlobte erklärt: »Es ging ihr nicht gut, und da habe ich ihr noch schnell ein paar Tropfen aus meiner Hausapotheke gegeben.«
Der Schwiegervater: »Dann würde ich aber auch die Apotheke wieder zumachen!«
»Trägt dein Bräutigam den Scheitel an der Seite oder in der Mitte?«
»Ach, seine Frisur besteht nur aus Scheitel!«
Für viele Frauen – Männer nicht ausgenommen – ist die Hochzeit der schönste Tag im Leben. Das finde ich eher traurig, denn die Hochzeit ist der Anfang und es liegt an den beiden, dass es immer schöner wird. Die Realität sieht oft anders aus, denn die Eheleute vergessen zu sehr, dass es kein ›ich kann dich nicht mehr lieben‹ gibt, sondern nur ein ›ich will dich nicht mehr lieben‹. Liebe ist eine Sache des Willens … Ich kenne erstaunlich viele Ehen, die auch nach vielen Jahren noch bestens funktionieren, weil beide Partner sich nicht gehen lassen, sondern von beiden Seiten her am Gelingen der Partnerschaft arbeiten. In der Regel handelt es sich dabei um Ehen, wo beide Partner Sinn für Humor haben.
Die Ehe galt lange als Vertrag mit einem bestimmten Zweck: Den Partner bestimmten die Eltern; Liebe kommt erst später, hieß es …
Es ist dem Alltag nicht gelungen,
unsere Ehe einzuholen.
E. L. NACH 50 EHEJAHREN
Es riecht ziemlich stark. Sie glaubt, er habe Schweißfüße. Er merkt ihre Zweifel.
»Weißt, ich habe Mundgeruch!«
Meint sie: »Und ich habe schon geglaubt, du hast deine Socken gefressen!«
»Wovon werden wir leben?«, fragt sie besorgt.
»Wir werden von der Liebe leben.«
Als er abends heimkommt, liegt sie nackt auf dem Heizkörper.
»Was machst du da?«, fragt er erstaunt.
»Ich wärme dein Nachtmahl.«
Eine Bäuerin sagt zu ihrem Mann: »Du Alter, höre einmal, die Leute sagen, unsere Magd bekommt ein Kind!« »Das ist ihre Sache!«
»Aber ich habe gehört, es sei von dir!«
»Das ist meine Sache!«
»Dann lasse ich mich scheiden!«
»Das ist deine Sache!«
Am Bett der jungen Frau, bei der schon die Wehen eingesetzt haben, sitzt ihr besorgter Gatte und weint bitterlich. »Ach, lieber Schatz«, sagt die Gattin, »du brauchst nicht zu weinen. Ich weiß, du kannst ja nichts dafür!«
Junges Ehepaar beim Einkauf. Zur Feier des ersten Hochzeitstages hat man eine Flasche Whisky erstanden. »Nimm du das Baby und gib mir den Whisky«, sagt die junge Frau beim Verlassen des Geschäftes, »du lasst ja doch immer alles fallen!«
Horst kommt stockbesoffen nach Hause. Er tastet umständlich nach dem Lichtschalter und jammert seine Frau an: »Fang endlich an zu schimpfen, sonst finde ich das Bett nicht!«
Gatte: »Wenn ich mich morgens rasiere, fühle ich mich um zehn Jahre jünger.« Gattin: »Könntest du dich nicht einmal am Abend rasieren?«
Der erste Krach in der jungen Ehe war da. Sie weint: »Du vergisst ganz, was der Pfarrer bei der Trauung gesagt hat: Die Liebe glaubt alles, die Liebe hofft alles, die Liebe duldet alles.«
Darauf meint er trocken: »Das stimmt. Doch er hat nicht gesagt: Die Liebe frisst alles!«
Bad Ischl, Hochzeit im Adelskreis. Nach der Feier zieht sich das herzögliche Paar ins herzögliche Schlafgemach zurück. Man amüsiert sich distinguiert. Um zwei Uhr früh tritt Mattigkeit ein und man macht eine Pause. Zärtlich kuschelt sich die Herzogin an die Brust des Herzogs und flüstert: »Tun dies die gewöhnlichen Leute eigentlich auch, Franz-Stephan?«
»Ja, die tun das auch!«
»Eigentlich«, sagt die Herzogin nachdenklich, »sollt’ man ihnen das verbieten!«
Sagt die Bäuerin zu ihrem Mann: »In drei Wochen haben wir Silberhochzeit. Wollen wir nicht das große Schwein schlachten?«
Brummt der Bauer: »Aber warum denn? Was kann das arme Vieh dafür?«
»Meine Frau will sich scheiden lassen.«
»Aber warum denn?«
»Wegen seelischer Grausamkeit. Dabei war ich immer so nett zu ihr. Jeden Morgen hab’ ich ihr den Kaffee ans Bett gebracht. Sie brauchte ihn nur noch zu mahlen.«
Wie heißt die letzte Mahlzeit vor der Scheidung?
Das ist die Trennkost!
Ein Mann kommt vom Arzt heim: »Du, der Doktor hat gesagt, meine Nervosität kommt von unserem zu intensiven Eheleben. Er hat gesagt, wir sollen unsere ehelichen Begegnungen auf die Wochentage beschränken, in denen ein ›R‹ vorkommt. – Was ist heute für ein Tag?«
Sie: »Diernstag.«
»Mein Mann trinkt nicht, raucht nicht, spielt nicht Karten und geht abends nicht aus.«
»Donnerwetter! Haben Sie ihm das alles abgewöhnt, oder haben Sie ihn schon als Trottel geheiratet?«
Frauen sind heute selbstbewusster als früher und haben allen Grund dazu. Sie sollen den Spagat zwischen Familie und Beruf schaffen und sind dabei nicht mehr vom Partner abhängig. Frauen wollen beschützt und anschmiegsam sein, weil sie eben doch Frauen geblieben sind. Sie fühlen sich von im Leben zu kurz gekommenen Emanzen nicht immer vertreten und haben manchmal schon die Sorge, mehr zu verlieren als zu gewinnen …
Es ist schon interessant, dass es immer leichter
wird, seine Frau loszuwerden. Eine Angestellte
loszuwerden, wird einem immer mehr erschwert.
Frauen, lasst euch bei eurer Heirat vorsichtshalber
von eurem Mann anstellen!
E. L.
Große Aufregung im Hause. Die Tochter heiratet. Aufgeregt fragt sie: »Mutti, was soll ich in der Hochzeitsnacht anziehen?«
Antwortet die Mutter: »Die Knie, meine Liebe, die Knie.«
»Also, die Mitzi ist wirklich eine treue Frau!«
»Aber geh, die ist doch schon zweimal geschieden und dreimal verheiratet.«
»Aber sie hat noch immer den gleichen Hausfreund.«
Eine Frau, deren Mann auf Geschäftsreise ist, wird von einer stadtbekannten Klatschbase angerufen: »Ich muss es Ihnen sagen, auch wenn es Ihnen weh tut: Ihr Mann promeniert mit einer reizenden Blondine am Arm am Strand vom Wörthersee.«
»Na, und?«, fragt die Frau bissig zurück, »was haben Sie denn am Arm eines Mannes in diesem Alter erwartet: Eimerchen und Schaufelchen?«
Eine Dame verkauft ihren fast neuen Rolls-Royce für nur 500 Mark. Ehe der neue Besitzer einsteigt, fragt er die Dame: »Warum haben Sie diesen teuren Wagen eigentlich so billig verkauft?«
»Mein Mann ist verstorben und hat in seinem Testament verfügt, dass das Auto verkauft und der Erlös seiner Sekretärin überwiesen werden soll.«
Drei junge Krankenschwestern haben den Humor des neuen Assistenzarztes geprüft.
»Ich habe ihm Watte ins Stethoskop gesteckt«, sagt die erste.
»Ich bin etwas weiter gegangen«, kichert die zweite, »ich habe eine Packung Gummis in seiner Schublade gefunden und überall kleine Nadelstiche gemacht!«
Darauf fällt die dritte in Ohnmacht.
Nehmen wir an, eine Frau und zwei Männer stranden auf einer einsamen Insel. Was passiert dann?