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[1]UTB 3355

Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

Böhlau Verlag • Wien • Köln • Weimar
Verlag Barbara Budrich • Opladen • Toronto
facultas.wuv • Wien
Wilhelm Fink • Paderborn
A. Francke Verlag • Tübingen
Haupt Verlag • Bern
Verlag Julius Klinkhardt • Bad Heilbrunn
Mohr Siebeck • Tübingen
Nomos Verlagsgesellschaft • Baden–Baden
Ernst Reinhardt Verlag • München • Basel
Ferdinand Schöningh • Paderborn
Eugen Ulmer Verlag • Stuttgart
UVK Verlagsgesellschaft • Konstanz, mit UVK/Lucius • München
Vandenhoeck & Ruprecht • Göttingen • Bristol
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

[2]Studieren, aber richtig
Herausgegeben von Theo Hug, Michael Huter und Otto Kruse

Die Bände behandeln jeweils ein Bündel von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Das gesamte Paket versetzt Studierende in die Lage, die wesentlichen Aufgaben im Studium zu erfüllen. Die Themen orientieren sich an den wichtigsten Situationen und Formen des Wissenserwerbs. Dabei werden auch das scheinbar Selbstverständliche behandelt und die Zusammenhänge erklärt.

Weitere Bände:

Klaus Niedermair: Recherchieren und Dokumentieren (UTB 3356)

Theo Hug, Gerald Poscheschnik: Empirisch Forschen (UTB 3357)

Gerlinde Mautner: Wissenschaftliches Englisch (UTB 3444)

Steffen-Peter Ballstaedt: Visualisieren (UTB 3508)

Jasmin Bastian, Lena Groß: Lerntechniken und Wissensmanagement (UTB 3779)

Informationen, Materialien und Links: star.huterundroth.at

[3]Otto Kruse

Lesen und Schreiben

Der richtige Umgang mit Texten im Studium

2., überarbeitete Auflage

[5]Inhalt

Worum es in diesem Buch geht und wie man es benützt

I Lesen

  1  Warum sich mit Lesen beschäftigen?

  2  Literalität

  3  Das Erlernen der Langsamkeit

  4  Platz für das Lesen schaffen

  5  Arten des Lesens

  6  Die Texte hinter dem Text

  7  Lesepensum im Studium

  8  Leseleistung und Leseprobleme

  9  Verbindung von Lesen und Denken

10  Aktives Lesen

11  Texte entschlüsseln

12  Zusammenfassen von Texten

13  Kritisches Lesen

14  Exzerpieren: Das Gelesene dokumentieren

15  Arten von Texten in Bibliothek und Internet

Zusammenfassung

II Schreiben

  1  Was heißt Schreiben im Studium?

  2  Schreiben, um sich ein Thema zu erarbeiten

  3  Planung in Schreibprojekten

  4  Vergleich Facharbeit und Seminararbeit

  5  Die erste Seminararbeit

  6  Textgenres im Studium

  7  Ein Thema eingrenzen

  8  Fragestellung, Ziel, Problem festlegen

  9  Recherchieren

10  Texte strukturieren

11  Feedback: Über das Schreiben reden

12  Vorgehen und Methode spezifizieren

Zusammenfassung

[6]III Konventionen wissenschaftlicher Texte

  1  Was sind Konventionen?

  2  Zentrale Begriffe definieren

  3  Wissenschaftlich argumentieren

  4  Die richtigen Adressaten ansprechen

  5  Sich in der richtigen Disziplin positionieren

  6  Die eigene Autorenrolle definieren

  7  Richtig zitieren

  8  Die äußere Form gestalten

Zusammenfasung

IV Die Sprache als Werkzeug verwenden

  1  Grundvariationen: Der Satz

  2  Zeitliches Relief: Tempus

  3  Aussagen präzisieren: Adverbien

  4  Ausdrücke illustrieren: Adjektive

  5  Komplexere Satzkonstruktionen

  6  Über Gelesenes schreiben: Referieren

  7  Dissens ausdrücken: Kritik

  8  Direkte und indirekte Selbstreferenz

  9  Heckenausdrücke und Verstärker

10  Metasprachliche Leserführung

11  Wissenschaftssprache

Zusammenfassung

V Die eigene Kompetenzentwicklung planen

  1  Wie entwickeln sich Schreib- und Lesekompetenz?

  2  Die eigene Schreibstrategie verstehen

  3  Anfangshemmungen überwinden, Routinen entwickeln

  4  Gemeinsames Schreiben

  5  Feedback geben und nehmen

  6  Die Abstimmung mit der Dozentin / dem Dozenten

  7  Größere Schreibprojekte

  8  Was tun, wenn es einmal nicht klappt?

  9  Wo finde ich Rat?

10  Wie geht es nach dem Studium weiter?

Zusammenfassung

[7]Literaturhinweise

Sachegister

Überblicke

Typische Leseschwierigkeiten im Studium

Lesetechnik und Lesephasen

Grundinformationen über einen Text

Verben des Referierens

Phrasen des Reflektierens und Hinterfragens von Texten

Was ist »wissenschaftlich« am wissenschaftlichen Schreiben?

Die Makrostruktur des Schreibprozesses

Matura- und Seminararbeit im Vergleich

Die erste Seminararbeit Schritt für Schritt

Wie formuliere ich meine Fragestellung?

Literatursuche in der Bibliothek

Literatursuche im Internet

Strukturmerkmale wissenschaftlicher Arbeiten (Berichtform)

Arten des Feedbacks und Phase der Textherstellung

Mögliche Vorgehensweisen in theoretischen Arbeiten

Was Sie über Konventionen wissen sollten

Wozu argumentiert man in den Wissenschaften?

Die wichtigsten rhetorischen Elemente beim Argumentieren

Die wichtigsten Zitationssysteme

Bestandteile von Seminar- und Abschlussarbeiten

Manuskriptgestaltung

Adverbien: Sprachliche Mittel um Aussagen zu präzisieren

Verben des Referierens

Ausdrücke der Missbilligung und des Kritisierens

Direkte und indirekte Selbstreferenz

Heckenausdrücke im Deutschen

Kooperatives Schreiben

[8]Worum es in diesem Buch geht und wie man es benützt

Studieren heißt auch, reflektiert mit Texten umgehen zu lernen. Alles Wissen muss, bevor es von einer Gemeinschaft verwendet werden kann, in Textform gebracht und veröffentlicht werden. Texte herzustellen, zu publizieren und zu lesen, gehört also zum Kreislauf des Wissens oder, was nur ein anderes Wort dafür ist, zur Wissenskommunikation. Und wenn man eines im Studium über Lesen und Schreiben lernen sollte, so sind dies die Regeln und Funktionsweisen dieser besonderen Art von Kommunikation.

Lesen und Schreiben sind keine Kompetenzen, die man einmal lernt und dann »anwendet«, obwohl die Schule anfangs diesen Eindruck erwecken mag. Lesen und Schreiben stehen nicht für sich allein, sondern erfüllen in den Wissenschaften definierte Funktionen im Umgang mit Fachwissen. Sie können dazu dienen, Wissen zu konstruieren, zu dokumentieren, zu reflektieren, zu diskutieren, zu transformieren, zu definieren usw. Es ist wichtig hinter dem Lesen und Schreiben diese Aufgaben wahrnehmen und unterscheiden zu lernen. Auch zu lernen, wer die Menschen hinter den Texten sind, kann ein wichtiges Erkenntnisziel sein.

Am Anfang des Studiums geht es darum, sich mit den wissenschaftlichen Formen von Lesen und Schreiben vertraut zu machen, wie sie beispielsweise in Seminaren oder bei der Prüfungsvorbereitung verlangt werden. Zwischen Schule und Studium gibt es einen relativ großen Bruch, denn sowohl das Lesen als auch das Schreiben verlangen neue Strategien und stellen neue Anforderungen. Das Attribut »wissenschaftlich« im Umgang mit Texten verlangt Genauigkeit, Selbständigkeit und Kenntnis von Textkonventionen. Der Band wird Sie dabei unterstützen, diese Anforderungen zu verstehen, damit Sie Lösungen für die neuen Herausforderungen finden können.

Zur Lese- und Schreibkompetenz gehört es auch zu verstehen, was im eigenen Kopf passiert, wenn er mit einem schwierigen Text konfrontiert wird. Ein wichtiges Anliegen des Bandes ist es, Ihnen zu helfen, das eigene Denken zu steuern und Ihnen Gelegenheit zu geben, Ihre eigenen Lese- und Schreibstrategien zu prüfen und zu optimieren. Wie bei allen Fertigkeiten, über die man zu wenig redet, bilden sich auch beim Lesen und Schreiben persönliche Routinen aus, die man gelegentlich reflektieren und an neue Bedingungen anpassen sollte. Das Studium ist dafür ein guter Zeitpunkt.

[9]Fragen, auf die Sie Antworten bekommen

  Wozu liest man, wozu schreibt man?

  Was sind Lese- und Schreibstrategien? Welche gibt es?

  Welche Probleme können beim Lesen und Schreiben auftreten?

  Wie kann man zu einem sicheren Verständnis des Gelesenen kommen und es korrekt wiedergeben?

  Was sind Wissensdarstellungen und welche Arten davon gibt es?

  Welche Darstellungsnormen gibt es für Texte?

  Welche Textgenres sollten Sie im Studium beherrschen?

  Wie kann man Texte in eine Form bringen, die von einer wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert wird?

  Wie organisiert man den Schreibprozess?

  Was kann man bei Lese- oder Schreibblockaden tun?

  Wie lassen sich Lese- und Schreibkompetenz systematisch verbessern?

Lesen und Schreiben sind geistige Tätigkeiten, die eines gemeinsam haben: den Text. Texte sind Wissensspeicher und stellen die Schnittstelle zu den Wissensvorräten Ihres Faches dar. Durch Lesen können Sie sich das vorhandene Wissen Ihres Fachs selbst erschließen und durch Schreiben erhalten Sie eine Stimme, mit der Sie sich in die kollektive Wissenskonstruktion einschalten können, auch wenn Ihnen das am Studienanfang noch etwas weit hergeholt erscheinen mag. Lesen und Schreiben machen Sie tendenziell selbständig und schließen Sie an die Diskussionen an, die in Ihrem Fach geführt werden. Zu zeigen, wie man durch Lesen und Schreiben Anschluss an die Kommunikation in einer fachlichen Gemeinschaft finden und dadurch die eigene Wissensentwicklung steuern kann, ist das zentrale Anliegen dieses Bandes.

Nutzen können Sie diesen Band auf zwei Arten. Die erste ist die systematische. Sie setzen sich mit einer Tasse Tee in einen Lehnstuhl, legen sich einen Bleistift zum Anstreichen parat und beginnen den Text von vorne bis hinten durchzuarbeiten. Dafür dürften Sie schätzungsweise acht Stunden Zeit benötigen, die Pausen nicht eingerechnet. Der Vorteil dieser Art des Lesens ist, dass Sie einen Überblick über alle Themen erhalten, die mit dem Lesen und Schreiben verbunden sind. Nach Bedarf zu lesen, ist die zweite Art, diesen Band zu verwenden. Sie ist insofern vorteilhaft, als Sie dadurch Informationen genau zu dem Zeitpunkt erhalten, an dem Sie sie zur Lösung eines Problems brauchen. Das erleichtert das Behalten. Für diese [10]zweite Art des Lesens ist der Band mit einem fein aufgelösten Inhaltsverzeichnis versehen, das auf die Probleme ausgerichtet ist, die beim Lesen und Schreiben am häufigsten auftreten. Es wird Ihnen helfen, die rechte Information im rechten Augenblick zu finden.

Literaturtipps

Sowohl zum Lesen als auch zum Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten gibt es Vertiefungsliteratur, die Sie als Ergänzung zu diesem Band verwenden können. Hier zwei Empfehlungen:

Brun, Georg / Hirsch Hadorn, Gertrude (2009): Textanalyse in den Wissenschaften. Eine methodische Einführung. Zürich: vdf (= UTB 3139)

Frank, Andrea / Haake, Stefanie / Lahm, Swantje (2007): Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf. Berlin: J. B. Metzler