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Autor: Charlie Dombrow
Herausgeber: Ulrich Dorn
Programmleitung: Jörg Schulz
Aktfotografie ist ein Stück weit Befreiung von den Zwängen religiöser Vorgaben und gesellschaftlicher Konventionen. Die fotografische Darstellung des unbekleideten menschlichen Körpers schwankt heute zwischen medialer Omnipräsenz und individueller Ablehnung. Moralische Instanzen haben an Autorität eingebübt, Zwänge und Verbote wurden gelockert und fesseln nur noch jene, die sich ihnen mehr oder weniger freiwillig unterwerfen. Trotzdem gilt die Aktfotografie leider vielen noch immer, oder schon wieder, als zumindest anrüchig. Das soll uns an dieser Stelle aber nicht weiter stören. Wir widmen uns lieber dem Thema »Werkzeug« und dem richtigen Umgang damit.
50 MM :: F/9.0 :: 1/125 S :: ISO 100
Das richtige Werkzeug und der geübte Umgang damit sind Voraussetzung für jede künstlerische Arbeit.
So vielseitig die Aktfotografie ist, so vielfältig ist auch der technische Bedarf, um die Bilder im Kopf in Bilder auf der Speicherkarte umzusetzen. Im folgenden Abschnitt finden Sie von einem erfahrenen Praktiker Tipps dazu, welche Geräte Sie benötigen und worauf Sie achten sollten.
Bei der Auswahl einer geeigneten Kamera kommt es nicht auf die Größe an, auch nicht auf die Marke oder den Preis, sondern darauf, was man damit machen kann. Ganz gleich, ob Sie mit einer Premiumkompaktkamera, einer spiegellosen Systemkamera, oder einer Spiegelreflexkamera arbeiten, entscheidend ist, dass Sie Kamerafunktionen wie die Belichtungszeit, die Blende, die Fokussierung und die Brennweite selbst beeinflussen und nach Wunsch einstellen können, sonst kommen Sie über simple Ritschratsch-Knipserei nicht hinaus. Die beste Kameraautomatik ist dabei immer die, die man auch abschalten kann.
Da Sie es in der Aktfotografie mit lebenden Modellen zu tun haben, ist die Auslöseverzögerung Ihrer Kamera von besonderer Bedeutung. Manche Kompaktkameras sind da eher gemütlich zugange; drücken Sie auf deren Auslöser, kann es noch ein Weilchen dauern, bevor es tatsächlich »klickt«. Ihr Modell hat sich in der Zwischenzeit vermutlich schon wieder bewegt, schaut ganz anders oder zieht sich bereits wieder an. Solche Kameras sind für unsere Zwecke völlig nutzlos.
90 MM :: F/7.1 :: 1/320 S :: ISO 200
Dieses Making-of-Bild, das in einer Shootingpause in Brandenburg entstand, war nur möglich, weil die eingesetzte Kamera keine merkliche Auslöseverzögerung hatte und so genau im richtigen Moment schoss.
Digitale Spiegelreflexkameras haben in aller Regel eine kaum mehr feststellbare Auslöseverzögerung. Sobald Sie aufs Knöpfchen drücken, wird das Bild auch schon belichtet. Bei diesen Kameras hängt es nur von Ihrer eigenen Reaktionsgeschwindigkeit ab, ob Sie den magischen Blick Ihres Modells einfangen oder ob sie oder er gerade blinzelt.
Blitzgeräte und schnelle Bildfolgen
Fotografieren Sie mit externen Blitzgeräten, müssen Sie meistens ein bis zwei Sekunden lang warten, bis der Blitz wieder geladen ist und »mitgeht«, sobald Sie auf den Auslöser Ihrer Kamera drücken. Nur wenige Kompaktblitzgeräte sind für sehr schnelle Bildfolgen geeignet. Das sind dann meistens auch die teuren, die sich Amateure nur selten leisten können. Bei akkubetriebenen Blitzgeräten wird die Blitzfolge rasch länger, je stärker sich die Akkus leeren. Um externe Blitzgeräte überhaupt einsetzen zu können, sollte Ihre Kamera einen Synchronanschluss haben; ein Blitzschuh reicht schon aus, muss aber durch einen »Synchronschnubbelaufsatz« ergänzt werden.
Nicht so wichtig ist die Auflösung des Kamerasensors. Ein Vollformatsensor kann natürlich weitaus mehr Bilddetails festhalten als ein nur etwa halb so großer APS-C-Sensor. In der Aktfotografie heißt das allerdings, dass sich auch alle Pickel, Falten und sonstigen Hautprobleme des Modells auf den Fotos deutlicher bemerkbar machen als bei Aufnahmen mit Kameras geringerer Auflösung.
Objektiv und Auslösung
Nutzen Sie eine DSLR mit hoher Auflösung, sollten Sie keinesfalls an den Objektiven sparen, die Sie an dieser Kamera einzusetzen gedenken. Eine billige Plastikscherbe wird den technischen Möglichkeiten einer solchen Kamera nicht gerecht. Schon für eine Vollformatkamera mit 24 Megapixeln Auflösung gibt es nur wenige wirklich leistungsfähige Objektive; ist die Auflösung noch höher, ist sie mit den meisten Objektiven nur theoretisch nutzbar.
Eine Digitalkamera verwandelt Ihre Fotos in einen Datensatz. Kameraprozessoren komprimieren diese Datensätze, wobei einige Informationen verloren gehen. Daher bieten die meisten Kameramodelle die Option, Fotos in völlig unveränderter Version als sogenanntes RAW abzuspeichern, als digitales Negativ. Gleichzeitig können Sie denselben Datensatz in einer Zweitversion als komprimiertes JPEG speichern. Das RAW-Format ist das optimale Dateiformat, um das Bild zu speichern und zu bearbeiten. Das JPEG-Format eignet sich am besten, wenn man das Bild ansehen und auswählen möchte.
48 MM :: F/5.6 :: 1/250 S :: ISO 100
Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen kann man aus einer RAW-Datei meist noch ein optimales Bildergebnis herauskitzeln – mit Zeichnung in den Tiefen und in den Lichtern.
Die meisten Kameras bieten Ihnen für die Bilddatenspeicherung mehrere Optionen zur Auswahl. Sofern Ihre Kamera über diese Möglichkeit verfügt, speichern Sie digitale Bilder am besten immer gleichzeitig als JPEG+RAW ab, und zwar in der maximal möglichen Auflösung und mit der geringsten Kompressionsstufe. Damit belegt zwar jede Aufnahme deutlich mehr Speicherplatz als ein JPEG allein, das RAW-Format als digitales Negativ bietet aber immer ein sicheres Backup für den Fall, dass Sie bei der manuellen Belichtungseinstellung patzen oder die Belichtungsautomatik Ihrer Kamera eine Lichtsituation falsch interpretiert. Die RAW-Datei ist zudem die optimale Basis für die Bildbearbeitung.
Sollten Sie bislang Fotos gewohnheitsmäßig immer nur als JPEG abspeichern, beispielsweise um Speicherplatz zu sparen, bedenken Sie bitte Folgendes: Jedes Aktshooting kostet Zeit und Geld. Speicherkarten dagegen sind mittlerweile so preisgünstig, dass Sie sich auch mehrere davon oder eine besonders kapazitätsstarke Karte zulegen können. Schon ein 16-GByte-Speicher reicht für Hunderte JPEGs und ihre RAW-Dateien. Jedes JPEG ist eine bereits komprimierte und durch die Firmware Ihrer Kamera interpretierte Version der Original-RAW-Datei.
Was in dieser JPEG-Version an Informationen fehlt, können Sie später auch mit der besten Bildbearbeitung nicht mehr hinbekommen. Die RAW-Aufnahme dagegen beinhaltet alle Bildinformationen ohne Kompression und ohne Interpretation, abhängig von den eingestellten Parametern wie Blende, Fokus und Belichtungszeit. Mithilfe von RAW-Entwicklungsprogrammen wie Adobe Lightroom oder Silkypix Developer Studio Pro ermöglichen RAW-Dateien ganz erstaunliche Bildergebnisse, die ein JPEG gar nicht liefern kann.
Für Aktbilder gelten die gleichen fotografischen Prinzipien und Techniken wie für die Porträt- und Peoplefotografie; der Unterschied besteht eigentlich nur darin, dass die Modelle deutlich weniger anhaben. Haben Sie bisher schon einzelne Menschen kunst- und eindrucksvoll abgelichtet, verfügen Sie vermutlich bereits über die nötigen Objektive, um auch nackte Menschen ohne hässliche Verzerrungen und optische Verkürzungen vorteilhaft in Szene zu setzen – ganz nach Wunsch mit scharfem oder unscharfem Hintergrund (Bokeh).
55 MM :: F/2.8 :: 1/2500 S :: ISO 200
Gestalterische Unschärfe am Beispiel eines langen Teleobjektivs, fotografiert mit offener Blende.
Je nach beabsichtigter Bildwirkung und vorhandenem Platz im Studio oder in der Location erfordern Aktaufnahmen eine Palette von Objektivbrennweiten, die Sie theoretisch auch durch den Einsatz sogenannter Superzooms (z. B. 18 bis 300 mm) abdecken könnten. Diese haben oft eine halbwegs akzeptable Bildqualität; die Bildschärfe ist jedoch bei Zoomobjektiven mit einer geringeren Brennweitenspanne meistens besser, bei Festbrennweiten sowieso. Kostengünstige Zoomobjektive und Superzooms haben im Allgemeinen auch eine eher geringe Lichtstärke; ein schönes Bokeh lässt sich mit solchen Linsen kaum erzielen.
Besser als ein solches »Immer-drauf-all-in-one« ist ein gutes lichtstarkes Zoom im mittleren Brennweitenbereich, zum Beispiel entsprechend einem 35–85-mm-Objektiv an einer klassischen Kleinbildkamera/Vollformatkamera. Bei einer Lichtstärke von f/2.8 ergeben solche Linsen ein brauchbares Bokeh bei Blendenwerten zwischen f/2.8 und vielleicht f/5.6.
82 MM :: F/5.6 :: 1/160 S :: ISO 400
Durch eine relativ lange Brennweite und eine geringe Schärfentiefe aufgrund einer relativ großen Blende ist dieses Porträt haarfein vom unscharfen Hintergrund gelöst.
Weitwinkelobjektive können unschöne Verzerrungen des Modells bewirken, insbesondere in den Randbereichen eines Fotos. Solche Verzerrungen kann man in manchen Fällen per Computer beheben; besser ist es natürlich, wenn sie gar nicht erst auftreten. Für verzerrungsfreie Porträts und Ganzkörperaufnahmen von Modellen setzen Sie am besten Teleobjektive ein, sofern der vorhandene Platz dies erlaubt. Weitwinkelobjektive eignen sich kaum zur Bokeh-Erzeugung.
Als »Bokeh« bezeichnet man im fotografischen Fachchinesisch (eigentlich ist es Fachjapanisch) einen durch geringe Schärfentiefe in Unschärfe aufgelösten Hintergrund hinter einem scharf abgebildeten Modell im Vordergrund. Durch diese Maßnahme löst sich das Modell vom Hintergrund und zieht den Blick des Bildbetrachters auf sich.
Nicht jede Unschärfe im Hintergrund ist auch ein Bokeh. Genau genommen, ist ein Bokeh eine schöne Unschärfe, also ein subjektiv als angenehm empfundener Auflösungseffekt. Meistens wird ein Bokeh bei Hintergründen erzielt, die sich in flächige, runde, eher sanfte Strukturen auflösen. Schroffe Linien, die auch in der Unschärfe noch durch das Modell zu schneiden scheinen, werden indes meist als unangenehm empfunden und ergeben daher nur eine unscharfe störende Struktur im Hintergrund, aber kein Bokeh.
Erzielen lässt sich ein Bokeh am besten mit längeren Brennweiten bei offener Blende oder niedrigen Blendenwerten. Die Distanz des Hintergrunds zum scharf abgebildeten Modell im Vordergrund entscheidet über den Grad der Auflösung. Je weiter entfernt die Strukturen im Hintergrund sind, umso stärker werden sie aufgelöst.
Für Selbstbildnisse mit oder ohne Kleidung reicht natürlich im simpelsten Fall das Handy. Wer aber höhere Ansprüche an Bildqualität und eigene Einflussnahme auf das Bildergebnis stellt, rüstet seine DSLR mit einem langen Auslösekabel oder einem Funkauslöser aus, montiert sie auf ein Stativ, richtet sie aus (am besten im Live-View-Modus) und wirft sich in Positur. Falls man sich traut, kann man die Bildergebnisse auf der eigenen Homepage oder in Fotografennetzwerken veröffentlichen. Soziale Netzwerke wie Facebook allerdings verbieten meist die Veröffentlichung von Fotos mit viel nackter Haut, auch wenn es die eigene ist, die man zu Markte trägt.
38 MM :: F/5.6 :: 1/60 S :: ISO 200
Selbstbildnis mit dem Smartphone.
Aktfotografie ist ein aufregendes Metier, besonders dann, wenn Sie noch neu und jungfräulich in dieser Sparte sind. Das heißeste Motiv taugt wenig, wenn Sie das Bild verwackeln. Gegen Zittern und Zappeln hilft ein gutes Stativ mit einem stabilen Kugel- oder Neigekopf. Für welche Art des Stativkopfs Sie sich entscheiden, hängt ganz von Ihrem Gusto ab. Kugelköpfe sind kleiner und einfacher zu bedienen, Neigeköpfe präziser einzustellen. Das Stativ sollte nicht zu schwer sein, sonst lassen Sie es sowieso zu Hause, und nicht zu schwächlich, sonst erfüllt es nicht seinen Zweck.
Nicht nur Ihre Kamera benötigt zumindest bei schlechten Lichtverhältnissen einen sicheren Stand. Auch für Ihren Aufheller oder externen Blitz sollten Sie ein geeignetes Leuchtenstativ mitnehmen, dazu Klammern und ähnliche Befestigungshilfen, um die Ausrüstung zu fixieren. Fotografieren Sie outdoor, kann es nicht schaden, zumindest einen Sandsack im Auto mitzuführen, um die wertvollen Geräte vor dem Umkippen zu bewahren, wenn der Wind bläst. Dieses Gewicht wird über die Stativbeine gelegt oder mittels Haken am Stativ befestigt.
Um Sonnenlicht draußen oder Blitzlicht drinnen in die Schattenbereiche Ihres Modells zu reflektieren und das Licht zu formen, empfehlen sich Faltreflektoren und Diffusoren, die es in verschiedenen Größen, Farben und Preislagen im Fachhandel oder Internet gibt. Diese mit elastischem Textil bespannten Rahmen lassen sich leicht und platzsparend transportieren und schnappen zu runden oder ovalen Flächen auf. Das Zusammenlegen erfordert etwas Übung und einige Verrenkungen; je größer die Fläche, umso schwieriger wird die Prozedur. Üben Sie das besser mal zu Hause, bevor Ihnen Ihr Modell zeigen muss, wie es geht.
Weht der Wind, entfaltet ein Faltreflektor rasch seine volle Segelkraft und ist nur noch durch ein menschliches »Stativ« zu halten.
Auch unter Studiobedingungen leistet ein Reflektor gute Dienste und eignet sich gleichermaßen zum Abdecken von Lichtquellen, die in die Kamera scheinen. Ersatzweise, wesentlich preisgünstiger, aber schlechter transportierbar, erfüllen auch große Styroporplatten aus dem Baumarkt diese Dienste. Diffusorflächen sind nicht so einfach durch preiswerteres Material zu ersetzen; Sie können sie auch als sanften Reflektor nutzen oder hindurchblitzen, um ein weich gestreutes Licht zu erzeugen.
Viele Kameras besitzen bereits ein integriertes Blitzgerät, der aber allenfalls zum gelegentlichen Aufhellen von Schattenpartien, zum Beispiel bei Gegenlichtaufnahmen draußen, taugt. Die professionelle Ausleuchtung eines Aktmodells ist mit einem mittig direkt über dem Objektiv angebrachten Pupsblitz kaum zu schaffen. Auch etwas größere Geräte, die auf den Blitzschuh der Kamera aufgesteckt werden, eignen sich vielleicht für Reporter und Hochzeitsfotografen – Beautylicht kommt dabei kaum heraus.
Man muss schon etwas mehr investieren und Aufwand betreiben, will man nicht nur nacktes Fleisch erkennbar ablichten. Ein Stabblitz, der an einer Schiene an die Kamera montiert und mit einem Lichtformer ausgerüstet wird, der das harte Blitzlicht weicher macht, ist schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. Tolles Licht lässt sich mit einem Ringblitz erzielen, der das Objektiv umschließt. Ringblitzgeräte werden auch gern in der Modefotografie eingesetzt und erzeugen ein charakteristisches schattenloses Licht, das man sowohl als einzige Lichtquelle als auch zum Aufblitzen der Schatten in der Sonne nutzen kann.
Ein transportabler Blitz mit einem Powerpack, das an das Stativ gehängt als Standsicherung wirkt.
Für ein (nach professionellen Maßstäben) überschaubares Budget von einigen Hundert Euro kann man einen transportablen Blitz mit Akkubetrieb per Powerpack erwerben, der in einer Tragetasche oder in einem Koffer verstaut transportiert wird. Diesen portablen Blitz hält am Set entweder Ihr Assistent oder die Begleitung Ihres Modells in die Höhe und richtet das Licht nach Ihren Vorgaben auf das Modell aus, was praktisch ist, wenn Ihr Modell nicht nur an einer Stelle posiert, sondern läuft, tanzt oder fährt.
Steht, sitzt oder liegt Ihr Modell an einer Stelle, setzt man den portablen Blitz auf ein Stativ, das man mit dem darangehängten Powerpack und am besten auch noch mit einem Sandsack beschwert und so gegen Umfallen sichert. Man kann diese Blitze mit verschiedenen Lichtformern ausstatten, muss aber dabei einkalkulieren, dass die Gefahr des Umstürzens mit der Größe des Reflektors zunimmt. Einen größeren Reflexschirm wird bei merklichem Wind auch ein großer Sandsack nicht mehr halten können; da muss schon ein menschlicher Halter ran.