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5. Auflage 2021
 
© 2013 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
 
© der Originalausgabe 2012 by Michael O‘Mara Books Limited
Das englische Original erschien 2012 bei Michael O’Mara Books Limited unter dem Titel How to think like Sherlock.
 
Illustrationen von Aubrey Smith
 
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
 
Übersetzung: Elisabeth Liebl
Redaktion: Desiree Simeg
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt, München
Umschlagabbildung: picture alliance/PhotoAlto/Michael Mohr, iStockphoto
Satz und E-Book: Grafikstudio Foerster, Belgern
 
ISBN Print 978-3-86882-451-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-482-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86415-483-6
 
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Für Rosie – die immer »die Frau« sein wird

Inhalt

 

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Titel
Impressum
Widmung
Inhalt
Einleitung

Teil I: Aufwärmübungen fürs Gehirn
Sherlock verstehen
Sind Sie der Typ?
Entwickeln Sie einen beweglichen Geist
Und nun ein paar praktische Übungen!
Die Umwelt mit wachen Sinnen wahrnehmen
Stets ein offenes Ohr
Zwischen den Zeilen lesen
Einen offenen Geist bewahren
Laterales Denken
Wählen Sie Ihre Freunde mit Bedacht
Glücksfälle akzeptieren
Aus den eigenen Fehlern lernen
Konzentriert bleiben
Logik und die Kunst der Schlussfolgerung
Wie Sie Ihre Fähigkeit zur logischen Schlussfolgerung verbessern
Übungen zur Kunst der logischen Schlussfolgerung

Teil II: Wie Sie die Fundamente Ihres Wissens geschickt legen
Wissen Sie, wovon Sie reden?
Fakten sammeln
Die Zeichen lesen
Die Karten auf den Tisch legen
Verkleidungen
Den Code knacken
Das Auswerten der Daten
Wie Sie Ihr Gedächtnis verbessern
Ein Spaziergang durch die Memory Lane
Schlussfolgerungen ziehen

Lösungen

Einleitung

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Eine merkwürdige Sache hat sich da in den letzten paar Jahren zugetragen. Sherlock Holmes – der ehedem zugeknöpfte, unterkühlte, geschlechtslose Privatdetektiv, der im ausgehenden 19. und in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die schmutzigen Straßen Londons durchstreifte – hat sich zum coolen Typen gemausert.

Hollywood hat sich seiner (in der Gestalt von Robert Downey jr.) angenommen und Sherlock in einen abgebrühten, ja sogar witzigen Actionhelden verwandelt. Mittlerweile hat auch die BBC nachgezogen und präsentiert uns mit Benedict Cumberbatch einen Holmes, der von einer Sekunde auf die andere von grüblerischer Melancholie in manische Aktivität verfallen kann. Cumberbatchs Holmes verkörpert wie kein anderer den Sex-Appeal des Nerds.

Für all diejenigen, die Sherlock-Holmes-Geschichten lieben, seit sie sie als Kinder zum ersten Mal lasen, und mit Jeremy Bretts faszinierend werkgetreuer Darstellung des Detektivs aufgewachsen sind, dessen Fälle sie gebannt vor dem Fernseher verfolgten, kam das wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Hatte der Sherlock-Holmes-Kult doch bislang nur eine zwar unübersehbare, aber nichtsdestotrotz kleine Schar Anhänger, die vom wenig einfühlsamen Rest der Welt mit einer Mischung aus Neugier und Herablassung betrachtet wurde.

Wie kam es nun, dass Sherlock Holmes in der Gunst des Publikums plötzlich so rasch aufstieg? Erklärungen dafür gibt es sicher viele, doch einer der Hauptgründe für die von ihm ausgehende Anziehungskraft ist schlicht sein außergewöhnlicher Scharfsinn. In einer Welt, in der wir vom Fernsehen mit zum Schreien schwachsinnigen Realityshows abgespeist werden, in der Plastik-Celebritys uns zu unfreiwilligen Zeugen ihrer enervierenden Eskapaden degradieren, gewinnen Holmes’ intellektuelle Bravourstücke und seine vielschichtige, komplexe Persönlichkeit mehr denn je an Reiz.

Sherlock Holmes wusste stets, dass er anders war: »Es gibt niemanden, ob lebend oder tot, der mit demselben Maß an Gelehrsamkeit und natürlicher Begabung an die Aufklärung von Verbrechen heranging, wie ich das tat«, lautet einer seiner berühmten Aussprüche. Jene, die seine Erfolge aus nächster Nähe beobachteten, nannten ihn »einen Zauberkünstler, einen Magier« und sprachen ihm schier »übermenschliche Fähigkeiten« zu.

Nun war Holmes leider wenig geneigt, das Geheimnis seines Erfolgs mit anderen zu teilen. Auf Nachfragen antwortete er nur: »Sie wissen ja, dass man einem Zauberkünstler keine Anerkennung mehr zollt, sobald er seinen Trick erklärt, und wenn ich zu viel von meiner Arbeitsmethode preisgebe, werden Sie schließlich zu dem Schluss kommen, dass ich letztlich nur ein sehr gewöhnlicher Mensch bin.« Selbst wenn er bereit gewesen wäre, sich in die Karten schauen zu lassen, so traute er seinen Mitmenschen nicht wirklich zu, dass sie seine Methoden auch verstehen würden: »Was schert die Öffentlichkeit, die breite, unaufmerksame Öffentlichkeit, die weder einen Weber an seinem Zahn noch einen Schriftsetzer an seinem linken Daumen zu erkennen vermag, die feineren Schattierungen von Analyse und Schlussfolgerung?«

Nun hatten freilich Holmes’ Zeitgenossen kein Buch wie dieses zur Verfügung. Die folgenden Seiten sind einer kurzweiligen, aber doch gründlichen Erkundung des Innenlebens des bedeutendsten »beratenden Detektivs« der Welt gewidmet sowie seinen logischen Etüden und Ermittlungsmethoden. Jedes Kapitel zeigt anhand von Originaltexten, wie Holmes’ Gehirn funktioniert, und liefert Ihnen alles, was Sie an Informationen, Tipps und sonstigen Hilfestellungen benötigen, um dem Meister ein Stück ähnlicher zu werden. Um Sie während der Lektüre intellektuell auf Trab zu halten, wurden großzügig Denksportaufgaben und Übungen eingestreut.

Um von diesem Buch zu profitieren, müssen Sie keine Karriere im Kampf gegen das Verbrechen verfolgen. Viele der Fähigkeiten, die Holmes zu eigen sind, lassen sich auch in anderen Betätigungsfeldern nutzbringend einsetzen. Wir alle haben etwas davon, wenn wir unseren Verstand schärfen, unser Gedächtnis trainieren und lernen, die Körpersprache anderer Menschen zu deuten.

Lesen Sie dieses Buch aufmerksam und nehmen Sie den Inhalt der einzelnen Lektionen in sich auf. Denn wie sagte doch der Meister selbst in Fünf Apfelsinenkerne: »Der Mensch soll seine kleinen Gehirnkammern mit dem füllen, was er voraussichtlich brauchen wird, das Übrige kann er in den dunkelsten Winkel seiner Bibliothek stecken, wo er es im Notfall findet.«1


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1 Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes. Gesammelte Werke, Köln: Anaconda 2012, S. 102