Bücher
Abd El Farrag, Nadja: Ungelogen, Herbig 2003.
Bohlen, Dieter und Kessler, Katja: Nichts als die Wahrheit, Heyne 2002.
Dissertationen
Dissertation Über Fremdkörper der Blase und Harnröhre, Universität Köln Dezember 1924.
Doege, Wolfgang: Kohabitationsverletzungen, Dissertation, vorgelegt an der Universität Kiel 1977.
Funk, Wilhelm: Über Pfählungs- und Kohabitationsverletzungen, Dissertation, vorgelegt an der Universität Marburg 1934.
Kammer, Werner: Klinik der Penisverletzungen unter Berücksichtigung des masturbatorischen Aspektes, Dissertation, vorgelegt an der Universität München 1972.
Krings, Hans: Autoerotische Unfälle, Dissertation, vorgelegt an der Universität Köln 1973.
Kuhn, Sandra: Autoerotische Todesfälle in Hamburg und München 1983–2002, Dissertation, vorgelegt an der Universität Hamburg 2009.
Rohlje, Uwe: Autoerotik und Gesundheit, Waxmann Verlag, Münster/New York 1991.
Schütt, Andreas: Fremdkörper im Rektum, Dissertation, vorgelegt am Kantonsspital Winterthur (Schweiz) 1970.
Schwab, Peter: Todesfälle durch Strangulation und Rückatmung bei autoerotischer Betätigung, Dissertation, vorgelegt an der Universität Düsseldorf 1975.
Theimuras, Michael Alschibaja: Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern, Dissertation, vorgelegt an der Technischen Universität München 1978.
Fachzeitschriften
Wiener Medizinische Wochenschrift, Ausg. 13, 1913
Wiener Klinische Wochenschrift, Nr. 8, 1916
Klinische Wochenschrift, 13. Jg., Nr. 37, September 1934
Deutsche Zeitschrift für gerichtliche Medizin , Bd. 40, 1951
Rechtsmedizin, 1972 / 2007
American Journal of Obstet Gynecol, Vol. 167, 1992
International Urology and Nephrology, Vol. 25, 1993
International Urology and Nephrology, Vol. 34, 2002
International Journal of Legal Medicine, Vol. 116, 2002
Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Vol. 63, 2003, »Urin-inkontinent durch Masturbation«
Schweizer MedForum, 18. Juni 2005
Archives of Sexual Behaviour, Vol. 34, August 2005
Der Urologe, 7/2007; 4/2005; 12/2005
Zeitschrift Emergency Radiology, Ausgabe 13, 2006
International Urogynecology Journal, August 2006
World Journal of Urology, September 2009
Archiv für Kriminologie (Band/Seite): 125/164, 129/16/71, 131/166, 133/142, 135/16, 136/22, 137/17, 142/133, 148/106, 163/25, 171/19, 188/20, 192/17, 199/27, 200/65, 207/148, 212/176
Zeitschriftenartikel
»Sturz in die Kiste«, Der Spiegel, 41/1991
»Abseitige Pfade«, Der Spiegel, 6/1996
»Lust ohne Luft«, Der Spiegel, 49/1997
»Die penile Inkarzeration und ihre Therapie«, Der Urologe, 2/2001
»Tod beim Sex: ›Hauch des Wilden‹ im Bordell zuviel fürs Herz«, dpa,
4. September 2001 / Rechtsmedizin, 3/4/2001
»Totale Penisinfarzierung durch Strangulation in einer Plastikflasche«, Der Urologe, 7/2004
»Lust-Rohr spießte Penis auf«, Medical Tribune, 20/2004
»Feuerwehr befreit Penis!«, Medical Tribune, 46/2004
»Interview Christoph Maria Herbst«, PUSH Magazin, Frühling 2005
»Hüter der Gesetzes«, Die Tageszeitung, 26. Februar 2007
»Penisverletzung durch eine Moulinette«, Der Urologe, 7/2007
»Wissen / Seite 50«, Tages-Anzeiger, 31. Oktober 2009
Zeitungsartikel
»Wilder Sex ist unfallversichert«, Frankfurter Rundschau, 2. Oktober 1999
»Enumclaw-area animal-sex case investigated«, Seattle Times, 15. Juli 2005
»Der Handschellenmann«, die tageszeitung / AFP, 5. Mai 2006
»Entschädigung für Dauererektion«, Berliner Morgenpost/AP, 25. Juni 2006
»Sex-Unfall in der Herbertstraße«, Hamburger Morgenpost, 20. Juli 2006
»Das tut weh!«, Berliner Kurier, 19. September 2006
»Schock für Ärzte: Chinese wollte den neuen Penis nicht«, Berliner Kurier, 20. September 2006
»Skoff starb an Herzinfarkt im Bordell«, Österreich, 9. Juni 2008
»Ärzte holen Haarspraydose aus Frauen-Po«, Express, 9. Januar 2009
»Der letzte Kick«, Frankfurter Rundschau, 13. Juni 2009
»Tödlicher Unfall mit diesem Spray«, Hamburger Morgenpost, 3. Dezember 2009
Online
»More Than ›The Piano Player‹«, SFgate.com, 15. September 1996
»Jürgen Drews zu wild bei Kamasutra-Übung«, Spiegel Online, 16. Mai 2001
»Domina riss Penis-Piercing ihres Sklaven aus«, news.ch, 6. Dezember 2002
»Penis erfolgreich verpflanzt – und wieder amputiert«, Spiegel Online, 19. September 2006
»›Tampon-Mord‹ war ein Sexunfall«, merkur-online.de, 28. September 2007
»Wenn aus dem kleinen Tod der große wird«, Medical Tribune Online, 2. Dezember 2007
»Zu schwer: Mann erdrückt Freundin beim Sex«, 20 Minuten Online, 24. Januar 2008
»Masturbation im Park: Hongkonger steckt in Fitnessgerät fest«, AFP, 14. August 2008
»Autofahrer löst Unfall mit zwei Todesopfern aus«, Spiegel Online, 8. Dezember 2008
»Polizist fast erhängt«, Bild.de, 22. Februar 2009
»Todesursache Sexsucht«, Bild.de, 6. Juni 2009
»Die peinlichsten Sexunfälle«, freenet.de, 30. Juli 2009
»Alle reden über den Kirchen-Sex!«, tz-online.de, 6. Januar 2010
»Herztod im Puff: Die Re-Animierdamen kommen«, hersfelder-zeitung.de, 31. März 2010
»Police probe MP’s suspicious death«, BBC NEWS
»Der Sexunfall«, leuteblog.abendzeitung.de
»Lkw-Fahrer onaniert am Steuer«, n-tv.de / dpa
Sonstige Literatur
Blum, V. u. a.: Urologie und ihre Grenzgebiete, Verlag von Julius Springer, Wien 1926.
Diederichs, P.: Urologische Psychosomatik, Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a. 2000.
Hertoft, P.: Klinische Sexologie, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1989.
LeVay, S.: Keimzellen der Lust, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin/Oxford 1994.
Piechota, H., Waldner, M., Roth, S.: Tipps und Tricks für den Urologen, Springer Verlag 2008, 2. Auflage.
Wienert, V.: Einführung in die Proktologie, Schattauer Verlag, Stuttgart/New York 1985.
IMPRESSUM
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7. Auflage 2017
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Redaktion: Mareike Fallwickl, Rif bei Hallein
Umschlaggestaltung: Moritz Röder, München
Umschlagabbildung: iStockphoto
Satz: HJR, Jürgen Echter, Landsberg am Lech
EPUB: Grafikstudio Foerster, Belgern
ISBN: 978-3-86882-171-0
ISBN E-Book (PDF): 978-3-86415-181-1
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Einleitung: Eine Reise in die Randgebiete der menschlichen Sexualität
Schuld war nur der Hypothalamus
Von toten Aalen, ausgefallenen Haaren und Krücken: Sexunfälle bei Promis
Solo am Becken: Unfälle bei der Selbstbefriedigung
»Herr Doktor … ach, schauen Sie selbst.«
Die gefährlichste Nebensache der Welt: Sexunfälle zu zweit
»Was da passiert, ist zutiefst menschlich«: Ein Interview mit dem Urologen Dr. Martin Autenrieth
Der Tod in Rot: Sexunfälle im Bordell
Die Penisfraktur: Kein »Bruch« wie jeder andere
Wenn einem die Luft wegbleibt
Morbus Kobold oder Wenn Männer im Haushalt »helfen«
Ein schöner Tod?
»Mir war einfach langweilig ...«
Was Karl der Große bei Penisbruch machte
Quellen
Eine Reise in die Randgebiete der menschlichen Sexualität ...
Jeder Mensch hat Sex. Halt, nein, fast jeder: Denn laut Sexualwissenschaftlern sind etwa 5 Prozent der Deutschen asexuell. Diese Menschen haben keinerlei Interesse an irgendeiner Form von Sexualität. Weder paarweise noch in Gruppen, noch allein.
Sie, die wir jetzt der Einfachheit halber zu den restlichen 95 Prozent zählen, werden aber nach der Lektüre dieses Buches womöglich Angst haben, sich überhaupt noch sexuell zu betätigen. Denn wir führen Sie in eine Welt, die den meisten bisher verborgen geblieben ist. Danken Sie dem Herrgott dafür!
Diese Welt ist auch für jene neu, die meinen, schon alles gesehen zu haben. Und bietet überraschende Erlebnisse für alle, die kein noch so perfider Horrorschocker mehr locken kann. Auch sie werden einen neuen Thrill erleben. Denn bei diesen Geschichten kommen selbst harte Kerle ins Zittern und fallen in Ohnmacht (siehe Kapitel 11). Wir entführen Sie in eine Welt des blutigen Gemetzels, des Ekels und des Grusels, in ein Kabinett der Quetschungen, Risse und Hämatome. Auch Sie werden unterhalb der Gürtellinie einige Male zusammenzucken bei der Verbildlichung dessen, was wir Ihnen im Folgenden – so neutral wie nur möglich – schildern. Schildern müssen! Denn es ist uns eine Herzensangelegenheit, Sie zu warnen. All das ist nämlich wirklich so passiert. Irgendwo auf der Welt. Irgendwo in Deutschland.
Wir erzeugen Gänsehautgefühle, die ungefähr so angenehm sind wie das Kratzen an einer Schiefertafel, das Beißen auf Alufolie oder der Anblick eines offenen Beinbruchs. Sie werden einen Ausflug in die »Randgebiete der menschlichen Sexualität« unternehmen, wie es der Münchner Urologe und Sexunfallarzt Michael Autenrieth so wunderbar euphemisiert. Eine brutale Expedition!
Und dennoch: Es wird auch ein großes Vergnügen sein.
Denn wenn der Verstand erst einmal ausgeschaltet ist, begibt sich der Mensch offenbar blind in schier unglaubliche Situationen. Vor allem, wenn er denkt, dass es niemals jemand mitbekommen wird. Wenn ihm dann aber der Gang zum Arzt nicht erspart bleibt, dann wird es so richtig peinlich.
Viele Betroffene erfinden noch auf dem Weg ins Krankenhaus die tollsten Geschichten. Da wollte man sich gerade, nichts Böses ahnend, auf die Toilette setzen, ist dann aber ganz unglücklich, Herrgott, so was von unglücklich, abgerutscht und, ja, es hört sich komisch an, mit dem Hintern voran auf eine Flasche Deodorant gestürzt. Die stand eben genau da, denn am Abend zuvor war man in großer Eile und hat das Deodorant auf den Boden fallen lassen. Das Flakon stand dann eben senkrecht da und ist, ähem, im Hintern gelandet. Alles ein sehr unglücklicher Zufall.
Die Ärzte sind Kummer gewohnt, nehmen auch die unglaubwürdigsten Münchhausiaden mit einer hochgezogenen Augenbraue zur Kenntnis und vermerken auf ihrem Krankenblatt ein einfaches »AU«. Autoerotischer Unfall.
Die meisten Betroffenen aber fügen sich ohnehin schweigend. Denn ihre aktuelle Lage, die Größe und Beschaffenheit des zweckentfremdeten Gegenstands und überhaupt die ganze Situation lassen keinen Raum für glaubhafte Alternativgeschichten. Und der erfahrene Urologe/Proktologe/Gynäkologe ist immer auch Psychologe genug, um schweigend und ernsthaft zu tun, was zu tun ist.
Wenn man bedenkt, wie häufig man im Leben Sex hat und wie viele Menschen es gibt, verwundert es eigentlich, dass die Notaufnahmen nicht voll von Menschen sind, die sich beim Geschlechtsakt verletzt haben. Ist es vielleicht sogar ein sexuelles Armutszeugnis, wenn man sich nicht schon mindestens einmal den Kopf geprellt, den Arm ausgekugelt oder bis zur Ohnmacht masturbiert hat? Oder den Penis gestaucht, geknickt oder eingerissen? Oder die Hoden verdreht? Oder eine holländische Salatgurke, na ja, Sie wissen schon …
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, beim Sex zu verunfallen. Die in diesem Buch beschriebenen Fälle zeugen also zumindest von sexueller Aufgeschlossenheit. Allerdings meist in Verbindung mit einem gewissen Grad an Dämlichkeit oder wenigstens Tollpatschigkeit.
Trotz allem wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffen, dass Sie sich »die Sache« keinesfalls vermiesen lassen.
Die Autoren
Wir können nichts dafür! Sex und Verstand sind zwei Komponenten, die noch weniger zusammenpassen als Obama und Osama, Borussia Dortmund und Schalke 04 oder Ikea-Schrauben und Ikea-Muttern. Das führt uns zur ultimativen wissenschaftlichen Rechtfertigung: Warum wir nämlich gar nicht anders können, als uns in sexuellen Angelegenheiten immer wieder kapital danebenzubenehmen.
Wie kann es eigentlich sein, dass Menschen alle möglichen Dinge tun, um jetzt und in diesem Moment Befriedigung zu bekommen? Dass sie in Ekstase geraten, herumzappeln und sich benehmen wie die Karnickel? Alles ist ihnen egal, nichts ist ihnen peinlich. Sie stöhnen so laut wie brünftige Hirsche und sehen dabei so dümmlich-benebelt aus wie Dauerkiffer am Abend.
Noch wichtiger ist die Frage: Warum stecken sich Menschen riesige Sachen in sämtliche Körperöffnungen? Der gesunde Menschenverstand würde sicherlich davon abraten, sich eine Salatgurke in den Hintern zu schieben oder den Penis in ein Staubsaugerrohr zu stecken. Aber sehr viele Leute tun es trotzdem. Angetrieben von dem sehnlichen Wunsch, einen tollen Orgasmus zu erreichen.
Viele Fragen, eine Antwort: Schuld ist ein gerade einmal münzgroßes Areal im Gehirn. Es lähmt den Verstand und stärkt das Verlangen. In seinem Buch Keimzellen der Lust erklärt der (wir geben es zu: umstrittene) britische Neurobiologe Simon LeVay, wie der Hypothalamus, das Zentrum der Lust, funktioniert. Normalerweise werden Informationen im Gehirn über elektrische Impulse weitergeleitet. Große Teile des Hypothalamus können aber auch durch Hormone angeregt werden. Hormone, die von den Hoden, den Eierstöcken oder den Nebennieren kommen und über Rückenmark und Blutkreislauf zum Hypothalamus befördert werden.
Auch andere Bereiche des Gehirns haben Einfluss auf dieses winzige Lustzentrum. Wenn wir zum Beispiel einen attraktiven oder geliebten Menschen riechen, wenn wir ihn sehen, wenn wir von ihm berührt werden, dann werden diese Impulse auf den Weg geschickt, quasi am Verstand vorbei. Und der Hypothalamus bringt uns in einen Zustand der Erregung.
Verschiedene Experimente haben den enormen Einfluss dieses Bereichs bestätigt. Zumindest theoretisch! Denn experimentiert wurde mit Tieren, und die Ergebnisse wurden auf den Menschen übertragen. Besonders bekannt ist ein Versuch aus den 1950er-Jahren. Die Biologen James Olds und Peter Milner reizten den Hypothalamus von Ratten mit Mikroelektroden. Dazu bauten sie in die Käfige einen Hebel, durch dessen Bedienung die Ratten selbst die Erregung ihres Lustzentrums auslösen konnten. Erotisch gesehen ein voller Erfolg! Hätten die Wissenschaftler den Versuch nicht irgendwann abgebrochen, wären die notgeilen Ratten vermutlich verhungert. Denn von dem lustauslösenden Hebel waren sie durch nichts wegzulocken.
Bei einem Versuch der Biologen Vaughan und Fischer wurden Ratten ebenfalls durch elektrische Reizung am Hypothalamus stimuliert. Dieses Mal regelten die Wissenschaftler jedoch selbst die Stromzufuhr. Wenn der Strom angestellt wurde, fingen die Ratten plötzlich an, in ihren Käfigen herumzuspringen und typische Beckenbewegungen zu vollführen. Sobald der Strom wieder abgeschaltet war, verhielten sie sich so brav wie Nonnen. Die elektrischen Reizungen lösten nicht nur einen Reflex aus, sondern erzeugten einen inneren Zustand. Die Ratten hatten auf einmal das dringende Bedürfnis nach Sex. Das zeigten auch ähnliche Versuche an Affen.
Das menschliche Sexualverhalten unterscheidet sich zwar stark von dem einer Ratte. Dennoch sind Parallelen nicht von der Hand zu weisen. So zeigten Störungen am Hypothalamus auch bei Menschen deutliche Auswirkungen. Vom totalen Verlust der Libido bis hin zur Dauermasturbation.
Es gibt aber noch weitere Einflüsse auf unser Sexualverhalten. Die Menge an Geschlechtshormonen im Blut zum Beispiel. Oder unsere Stimmung. Wenn wir uns den ganzen Tag über unseren unfähigen Chef geärgert haben oder unser Lieblingsverein abgestiegen ist, dann ist die Lust auf wilden Sex eher gering. Denn dann sind wir gestresst statt erregt. Dann ist Sex keine Option.
Wenn der Hypothalamus aber in der richtigen Stimmung ist, werden plötzlich alle Gegenstände potenzielle Sexspielzeuge. Dann werden Sachen umgeschmissen, man röhrt wie ein Elch und es wird schon einmal eine Karotte im Hintern versenkt. Kehrt nach dem Sexrausch die Zurechnungsfähigkeit wieder zurück, stellt das Großhirn kluge Fragen: Warum tut der Po so weh? Wie kommt die Möhre da wieder raus? Und: Wie soll ich das dem Notarzt erklären?