© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2013
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlagmotiv: Carina Jahn, Wiesbaden
(www.carina-jahn.de)
Umschlaggestaltung: Performers GmbH, Wiesbaden
Satz & Herstellung: Performers GmbH, Wiesbaden
Lektorat: Lars Jansen, Bad Berleburg
(www.lektorat-jansen.de)
ISBN (E-Book) 978-3-451-80181-5
ISBN (Buch) 978-3-451-30926-7
2., unveränderte Auflage
Das Buch im Internet:
www.mein-unmoralisches-Angebot.de
Dieses Buch widme ich meinen Eltern. Sie haben mir die Kraft, den Willen und die Entschlossenheit gegeben, um meinen Weg gradlinig und konsequent gehen zu können. Sie haben mir die Werte vermittelt, die es mir möglich machen, mich für eine gute Sache mit voller Energie einzusetzen.
Umso trauriger macht mich der Gedanke – gerade beim Schreiben dieser Zeilen –, dass mein Vater das nicht mehr miterleben kann. Er war bis zu seinem Tode im Januar 2013 immer mit vollem Herzen dabei.
Ungleich schwerer ist das Leid für meine Mutter, denn sie hat nicht nur ihren Mann verloren. Vor vielen Jahren starben auch ihre beiden Töchter. Ich hoffe, ihr jetzt ein wenig von dem zurückgeben zu können, was sie mir Gutes gegeben hat.
Auch zwei weitere Menschen haben mich in den vergangenen Jahrzehnten unterstützt, begleitet und stehen fest an meiner Seite: mein Bruder Norbert sowie mein Partner und Freund Fred Jung. Ohne meinen Bruder hätte ich vieles nicht geschafft, und ohne das ju gäbe es das wi nicht …
Widmung
Vorwort:
Mein unmoralisches Angebot
Kapitel 1:
Die Energiewende scheitert. Was tun?
Kapitel 2:
Das erste Windrad
Kapitel 3:
Der Moment der Entscheidung
Kapitel 4:
Wir Bürger als Rückgrat der Energiewende
Kapitel 5:
Die beste Entwicklungshilfe ist ein Solarpanel
Kapitel 6:
Die 100 % - Vision
Kapitel 7:
Die Neuerfindung des Autos
Kapitel 8:
Der Kampf der Systeme
Kapitel 9:
Vision für die Zukunft
Kapitel 10:
Der Masterplan
Nachwort:
Geben Sie der Weltgesellschaft eine Zukunft, Frau Bundeskanzlerin!
Epilog
Danksagung
Meinungen zur Energiewende
Ich bin ein Bauernjunge und wuchs auf einem Hof in der Nordpfalz auf. Mein großes Lebensziel war es, Faulenzer zu werden. Heute bin ich Workaholic und leite ein Milliardenunternehmen mit Niederlassungen in vielen Ländern der Erde.
Ich bin sehr dankbar, dass es so gekommen ist und ich die Lebenserfahrung machen durfte, mich vom Bauernsohn zum Unternehmenschef zu entwickeln. Aber darum geht es mir nicht. Darüber würde ich kein Buch schreiben.
Ich habe vor achtzehn Jahren auf dem Bauernhof meiner Eltern ein Windrad gebaut. Daraus ist nicht nur ein großes Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien geworden, sondern für mich auch der Sinn meines Lebens – ich möchte, so viel ich kann, dazu beitragen, dass wir von einer dreckigen, abhängigen, umweltzerstörerischen und teuren Energieerzeugung zu einer sauberen und nachhaltigen wechseln.
Ich will mit diesem Buch aber nicht missionieren, ich will mich auch nicht als Gutmensch präsentieren. Ich will erzählen, was ich als Unternehmer und Bürger beim Ausbau der Erneuerbaren Energien erlebt und erfahren habe. Und ich will Informationen geben, mit deren Hilfe Menschen entscheiden können, wie sie künftig Energie produzieren wollen.
Ich persönlich bin sicher, dass der sofortige Umstieg auf 100 Prozent sauber und dezentral erzeugte Energie die beste Lösung für uns alle ist. Viele in der Politik schütteln darüber den Kopf und sagen, das könne gar nicht funktionieren.
Ich habe so viele Sachen erlebt, bei denen es hieß, das sei unmöglich und könne nicht funktionieren. Mein erstes Windrad: Ich war Student, brauchte dafür eine Million Mark, und alle warfen mir Knüppel zwischen die Beine. Mein Unternehmen: Ich war meine eigene Putzfrau und meine eigene Telefonzentrale – und heute
haben wir 1.800 Mitarbeiter. Meine Erfahrungen mit der Politik: Jahrzehntelang hat man mir erzählt, dass Wind- und Sonnenstrom ein Hirngespinst seien und überhaupt nicht gehen könnten.
Ich habe es trotzdem gemacht, gegen viele Widerstände – und es geht eben doch. So etwas prägt. Ich bin überzeugt, dass wir bis 2020 vollständig auf Erneuerbare Energien umsteigen können und dies nachhaltig, dezentral und preiswert. Das ist nicht unmöglich, das können wir schaffen. Wenn alle mitmachen.
Aber es braucht eine, die vorangeht. Das ist unsere Kanzlerin.
Deshalb mache ich ihr ein unmoralisches Angebot.
Keine Angst, ich möchte ihr kein Geld anbieten. Aber ich bin bereit, alles herzugeben, was ich aufgebaut habe.
Konkret: Ich werde alle meine Anteile an meinem Unternehmen juwi verschenken, wenn Bundeskanzlerin Merkel die vollständige Energiewende ohne Wenn und Aber umsetzt. Jetzt und hier.
Nun kann man sagen, dass sei „unmoralisch“ – ein Scheinangebot, weil es ja nicht wirklich geschehen könne. Aber genau darum geht es mir: Es kann geschehen.
Die Kanzlerin kann sich der von ihr selbst so bezeichneten „größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts“ tatsächlich stellen und mit der deutschen Energiewende auch den globalen Kampf gegen die drohende, teils schon eingetretene Klimakatastrophe voranbringen. Die Bundesregierung kann alle Weichen in Richtung 100-prozentige Energiewende stellen. Der Bundestag kann beschließen, dass wir 2020 Energie ausschließlich aus sauberen und dezentralen Energiequellen gewinnen. Und der Wirtschafts- und der Umweltminister können die Umsetzung voranbringen, statt sie – wie bisher – zu bremsen.
Die sofortige und vollständige Energiewende ist für alle dauerhaft besser und kostengünstiger, wenn sie von uns Bürgern gemacht wird, und damit die Abhängigkeit von den Großkonzernen beendet. Wenn die Energieversorgung in Bürgerhand liegt, machen auch die Gewinne nicht mehr wenige Unternehmen, sondern wir alle.
Wir alle werden zu Energiebürgern. Darum geht es.
Deshalb werde ich, wenn die Kanzlerin mein Angebot annimmt, meine Unternehmensanteile an die über 500 in Deutschland existierenden Energiegenossenschaften verschenken. Denn sie sind die Basis unserer künftigen Energieversorgung. Es gibt schon so viele Energiebürger und Energiegenossenschaften, die an Wind- und Solarprojekten beteiligt sind. Wenn alle diese Energiebürger mit mir für die sofortige und vollständige Energiewende kämpfen und jeder das auch in einem Brief an Kanzlerin Merkel kundtut, dann kann mein Traum Wirklichkeit werden.