Cover

 

ein Ratekrimi aus der

Kommissar Kugelblitz Städte-Serie

illustriert von Hannes Gerber

Vollständige und ergänzte eBook-Ausgabe der in den EGMONT Verlagsgesellschaften mbH erschienenen Buch-Ausgabe

© der eBook-Ausgabe Möllers & Bellinghausen Verlag GmbH 2014

Titelbild und Illustrationen: Hannes Gerber

Umschlaggestaltung: basic-book-design Karl Müller-Bussdorf, Badenweiler

eBook-Produktion: book2look Publishing 2014

eBook ISBN 978-3-89835-466-0

eBook ISBN (mit Audios) 978-3-89835-465-3

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Impressum

Liebe Detektive ...

1. Der Pferderäuber

2. Anruf aus London

3. Pickpockets

4. The White Horse Pub

5. Raub in der City Bank

6. Die rätselhafte Entführung

7. Treffen in der alten Scheune

8. Lösegeld

9. Die Preisverleihung

10. Lucky Horse Farm

11. Pommes am Tatort

12. Lauro in Not

13. Wer ist Mr X?

Lösungen

Kugelblitz’ Spickzettel

Mehr von Kommissar Kugelblitz

Hallo, liebe Detektive,

 

hier spricht Kugelblitz, Isidor Kugelblitz. Habt ihr Lust mit nach London zu reisen?

Diesmal brauche ich eure Hilfe in einem ganz besonders spannenden Fall: es geht um entführte Pferde, Wettschwindel und einen verrückter Banküberfall mit einer Ziege …

 

Eigentlich wollte ich ja nur meinen Freund Inspektor Harry Brown von Scotland Yard besuchen und den Sherlock-Holmes-Preis in Empfang nehmen – aber dann kam wieder mal alles ganz anders …

 

Die Engländer, mit denen ich mich auf meiner Reise unterhalte, sprechen natürlich Englisch! Kein Problem für euch, oder? Für den Notfall habe ich Spickzettel für euch geschrieben, auf denen am Ende des Buches die englischen Wörter übersetzt werden. Ihr werdet sie aber kaum brauchen, denn viele Wörter erklären sich von selbst aus dem Zusammenhang, wenn ihr einfach weiterlest ...

 

Also: Welcome to London! Welcome to England!

 

Euer Isidor

1. Der Pferderäuber

„Ärger, nichts als Ärger!“, knurrt Polizeiobermeister Fritz Pommes und donnert eine grüne Akte auf den Stapel mit den unerledigten Fällen.

„Was ist dir denn heute in aller Frühe schon über die Leber gelaufen, Pommes?“, erkundigt sich Sonja Sandmann und runzelt die Stirn.

„Gelaufen? Getrampelt! Galoppiert!“, verbessert Pommes wütend seine Kollegin.

„Eine ganze Herde Pferde! Eine Nacht lang lagen wir auf der Lauer, um den Kerl zu erwischen, der reihenweise Pferde in der Lüneburger Heide entführt. Es war kalt. Ich hab mir fast die Ohren abgefroren.

Endlich tauchte morgens gegen vier Uhr neben der Pferdekoppel ein Landrover mit Pferdeanhänger aus dem Nebel auf. Englisches Modell, glaube ich. Fuhr ohne Licht, sehr verdächtig!

Der Fahrer stieg aus. Er holte einen Korb mit Möhren aus dem Wagen und lief auf die Koppel zu. Das war der Pferderäuber! Mit den Möhren wollte er die Pferde anlocken, kein Zweifel!

Es ging alles so schnell, dass ich kaum Zeit hatte, den Kollegen aus Lüneburg zu wecken, der in einiger Entfernung zwischen den Hecken schnarchte.

Ich hielt ihm die Nase zu. Da sprang er auf, fluchte, bekam einen Niesanfall und hat alles vermasselt.“

„Wirklich Pech“, stimmt Sonja ihrem Kollegen zu und bemüht sich beim Gedanken an den Niesanfall ernst zu bleiben. „Aber Glück für die Pferde!“

„Stimmt!“, seufzt Pommes. „Der Kerl hechtete in seinen Wagen und verschwand im Nebel wie ein Phantom.“

„Konntet ihr ihn nicht verfolgen?“

„Wie denn? Wir hatten unser Auto mit Zweigen getarnt und am Waldrand versteckt.“

„Autonummer?“

„Das Nummernschild war mit Dreck verschmiert und nicht zu erkennen.“

„Sonst keine Spuren?“

„Ein paar einigermaßen brauchbare Schuhabdrücke im Lehmboden neben seinen Reifenspuren, Größe 42 und 44 – der große Schuh links, der kleinere rechts. Eine Baseballkappe mit ein paar Haaren drin und eine von den Möhren. Das schicke ich sofort alles ins Labor.“

Mit finsterem Blick steuert Pommes die Kaffeemaschine an. Doch ehe er seinen Morgenfrust mit einer Tasse Cappuccino hinunterspülen kann, klingelt das Telefon im Chefzimmer.

„Gehst du dran? Der Chef ist bei einer Besprechung mit Präsident Bingo“, murmelt Sonja. „Und ich bin gerade im Internet.“

Genervt schlurft Pommes ins Nebenzimmer und greift nach dem Hörer.

 

Und jetzt die Fragen an alle Detektive, die beim Spurensuchen auf Draht sind:

Hier gehts zu den Lösungen

2. Anruf aus London

„Kommissariat Kugelblitz, Fritz Pommes am Apparat“, meldet sich Pommes.

„Hello, this is Inspector Brown from Scotland Yard. Do you speak English?“,1 erkundigt sich eine freundliche Stimme.

„Oh, sorry. I don’t speak English – äh – very well“,2 stottert Pommes und bekommt rote Ohren. „One moment, please.“3

Mit seinem mageren Englisch will er sich nicht vor einem Inspektor von Scotland Yard blamieren.

Er läuft ins Nebenzimmer und bittet wild gestikulierend Sonja Sandmann um Hilfe.

 

In diesem Augenblick kommt Kugelblitz zur Tür herein. Er hat gerade vom Präsidenten Klaus Bingo für den elegant gelösten Fall „Pantherbande“ eine Belobigung bekommen und schwebt auf rosa Wölkchen. Ein Lob von Bingo ist so selten wie eine Hitzewelle in der Eiszeit.

„Was ist los, Pommes? Beim Frühsport? Schattenboxen?“, erkundigt er sich mit einem Blick auf seinen mit den Händen rudernden Assistenten.

 

„Telefon für Sie Chef“, sagt Pommes und bekommt einen knallroten Kopf.

„Inspektor Brown von Scotland Yard!“

„Oh, mein Freund Harry!“, sagt Kugelblitz und nimmt rasch den Hörer entgegen.

„Hello, Harry! How are you?“,4 ruft er fröhlich.

„Hi, Isy! Nice to talk to you. I’ve got good news!“,5 verkündet Harry Brown.

Und dann berichtet er, dass der Verband der Kriminalbeamten in London Kugelblitz den Sherlock-Holmes-Preis verliehen hat: die goldene Lupe!

„Thank you very much!“,6 antwortet Kugelblitz. „May I speak German?“7

„Of course! I understand German very well.“8

„Okay“, sagt Kugelblitz und lacht. „Jeder spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: du Englisch, ich deutsch. Wie damals in Chicago. Also, was genau ist los?“

 

Inspektor Brown erzählt, dass er Kugelblitz zur Preisverleihung nach London einladen möchte. „You can stay at my house. We can go fishing and horse riding at the weekend.“9

„Bei deinem Bruder Jack auf der Lucky Horse Farm?10

„That’s my plan. Don’t forget your fishing boots!“11

„Nein, die vergesse ich bestimmt nicht“, antwortet Kugelblitz. „Wann soll ich kommen?“

„First week of May“,12 schlägt Harry Brown vor.

Kugelblitz überlegt kurz und antwortet dann: „Könnte klappen! Bei Präsident Bingo hab ich im Augenblick einen Stein im Brett. Da wird er mir sicher ein paar Tage Urlaub genehmigen. Der Sherlock-Holmes-Preis – das ist schließlich ein wichtiger Grund.“

 

Nun die Fragen an alle Detektive, für die auch ein englischer Satz keine Hürde ist:

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3. Pickpockets

Die Lufthansa-Maschine landet pünktlich um 9 Uhr auf dem Flughafen London Heathrow. Kugelblitz holt seinen Koffer vom Rollband. Dann muss er durch den Zoll und die Passkontrolle.