Viele Puzzlesteine zum Lebensglück

Christel Kammerer
Gesünder und vitaler kann man sich eine 71-Jährige nicht vorstellen. Ein fröhlicher Typ, geerdet und doch aufgeschlossen für Neues. So präsentiert sich Christel Kammerer im Gespräch. Die Geschichte, die die Dame zu erzählen hat, passt dem ersten Anschein nach so überhaupt nicht zu ihrem positiven Wesen. Grund genug, um gebeugt (im wahrsten Sinne des Wortes) durchs Leben zu gehen, hätte sie. Dass einen das Leben aber nicht unterkriegen muss, selbst wenn die Lebensumstände lange Zeit widrig sind, das zeigt diese Geschichte.
»Mit 24 Jahren begann die Misere«, erinnert sich die Pensionistin. Frisch verheiratet, stellte sich heraus, dass ihr Mann an gesundheitlichen Problemen litt, die das Zusammenleben in der Familie zu einer großen Belastung machten. Auch der jüngste Sohn wurde krank und Frau Kammerer war allein auf sich gestellt. »So eine Situation über Jahre zu bewältigen ist sehr anstrengend. So viele Jahre zwei Kranke und ich in der Mitte. Oft dachte ich, dass ich nur die Wahl habe, dabei zugrunde zu gehen oder die Familie verlassen zu müssen.« Nach zehn Jahren schließlich manifestierte sich dieser Zustand körperlich. Mit 34 Jahren kamen die Schmerzen im Rücken. Zuerst leicht, dann stark, bald heftig, dann wieder waren sie verschwunden. Zu dieser Zeit war sie auch psychisch bereits schwer angeschlagen: »Ich hatte das Gefühl, ich habe drei Söhne und nicht zwei und einen Mann.«
Der Gang zum Arzt war unvermeidlich, denn die Schmerzen wurden zum ständigen Begleiter. Die Diagnose: Rückenschmerzen. Die Abhilfe: Schmerztabletten. Und so lebte sie weiter in ihrer schwierigen Situation, zusätzlich geplagt von Schmerzschüben, für die niemand eine Erklärung hatte. Zu einem Spezialisten ging sie nicht, der Rücken wurde also nie wirklich untersucht. »Kreuzschmerzen haben ja so viele. Warum sollte es bei mir etwas Besonderes sein?«, erklärt sie ihre damalige Haltung.
Unglaubliche 23 Jahre lebte Frau Kammerer mit ihren nicht-diagnostizierten Schmerzen. Eine Zeit, in der sie sich aber nicht aufgab. Sie blieb gesellschaftlich aktiv, wirkte in den örtlichen Brauchtumsgruppen mit und versuchte sich abzulenken. »Ich konnte doch nicht dauernd an meine Schmerzen denken«, sagt sie. Auch von einem aus der Mundhöhle herausoperierten Eiterherd und einem Lungeninfarkt erzählt sie ohne jedes Selbstmitleid. »Ich war trotz allem ein fröhlicher Mensch. Und habe mich engagiert. So krank habe ich mich trotz allem nicht gefühlt.«
»Dann kam das große Schicksalsglück«, sagt sie und strahlt. Ihr Hausarzt war abwesend und so besuchte sie wegen heftiger Kopfschmerzen dessen Vertretung, den »Ayurveda-Arzt« Dr. Wolfgang Schachinger. »Er gab mir eine Spritze an einen bestimmten Punkt im Fuß und die Schmerzen waren weg. Vorher dachte ich, es zerreißt mir den Kopf. Ich wäre fast wahnsinnig geworden.« Durch diesen Zufallsbesuch fasste sie Vertrauen zu dem Arzt. Einige Zeit danach lud er sie zu einem Vortrag über Transzendentale Meditation ein. Sie ging hin und fand sich wieder in einem Kreis von sieben Leuten, die allesamt sehr skeptisch waren, was da auf sie zukommen würde. »Nach dem Einführungsabend waren wir alle sieben so mutig und besuchten den zweiten Teil des Vortrags. Zum Glück war auch meine Freundin mit dabei. Mit ihr konnte ich mich austauschen und wir stützten uns gegenseitig.« So lernten sie in den folgenden Wochen zu meditieren. Frau Kammerer war immer noch vorsichtig und bat ihren Mann, sie doch zu beobachten, ob sie sich durch die Meditation vielleicht verändern würde. Er bestätigte das. Sie sei ruhiger und ausgeglichener, sie möge bitte weitermachen.
Das regelmäßige Meditieren betrachtet Frau Kammerer als die entscheidende Stufe zum Erfolg im Umgang mit ihren Schmerzen. »Ohne die Meditation hätte ich die Schübe nicht verkraftet.« Sie lebte also weiter mit ihrem Leiden, das sich mithilfe der Meditation aber lindern ließ. »Während der Meditation gerieten die Schmerzen in den Hintergrund.«
Die Ursache ihrer Schmerzen blieb freilich nach wie vor im Dunkeln, wieder vergingen Jahre. Dann kam der Zeitpunkt, als ihr im Ausland lebender Bruder zu Besuch kam und sagte: »Um Gottes Willen, bist du buckelig!« Nach 23 Jahren der Schmerzen kam also einer daher, dem das auffiel. Jetzt muss etwas geschehen, dachte sie sich und ließ sich auf Anraten ihres Arztes sofort in ein Krankenhaus überweisen. Erstmals wurde eine Computertomografie gemacht. Jetzt, im Alter von 57, bekam ihr Leiden einen Namen: Morbus Bechterew. »Eigentlich hätte es mich nicht wundern dürfen, denn ich bin in den Jahren rapide kleiner geworden. Um acht Zentimeter! Ich schneiderte selbst und merkte ja, dass mir die Kleidung von früher nicht mehr passte. Beim Zuschneiden dachte ich manchmal, hoppala, da stimmt was nicht.«
Mit der Diagnose in der Tasche wurde Frau Kammerer noch aktiver und nahm ihr gesundheitliches Heft vermehrt selbst in die Hand. Sie ging zum ersten Mal auf Kur und begann dort zu »turnen«. »Die Therapeuten schlugen die Hände über dem Kopf zusammen wegen meines schlechten Zustands. Im Schulterbereich hatte ich starke Verhärtungen, die einen Teil meiner Schmerzen ausmachten. Die Therapeuten gaben sich große Mühe, mir Erleichterung zu verschaffen. Sie versprachen mir, wenn ich jeden Tag meine Übungen mache, wird es besser.« Und seitdem ist sie eine eifrige »Turnerin« und macht täglich ihre halbe Stunde Wirbelsäulengymnastik. Nach drei Monaten wurden die Schmerzen weniger und der Gang elastischer.
Medikamente nimmt sie schon lange nicht mehr. Seit sie die Meditation für sich entdeckt hat, beherrscht sie den Schmerz. »Ich brauche schon lange keine Tabletten mehr. Für gar nichts. Das erstaunt die Leute immer wieder. In meinem Alter schlucken so viele ein kleines Arsenal Tabletten gegen alles Mögliche, ich brauche null Tabletten für irgendwas«, erzählt sie stolz. Ebenso erheitert es sie, wenn sie bei Untersuchungen gebeten wird, ihr Gebiss herauszunehmen. »Geht nicht«, sagt sie dann immer und lacht. Ihre eigenen Zähne lassen sich nicht herausnehmen. Ereilt sie doch einmal ein Virus, dann nimmt sie ein ayurvedisches Präparat. Statt auf Medikamente schwört sie auf andere Dinge, an die sie sich eisern hält. Etwa ans Wassertrinken. Drei bis vier Liter täglich, abgekocht und gefiltert. Das muss so sein. Genauso wie ihre zwei Stunden Auszeit jeden Morgen. Zeit nur für sich. Zwei Stunden bestehend aus Selbstmassage von Kopf und Gesicht, Gymnastik, Tanzen und Meditation.
Frau Kammerers Elixier zum Wohlbefinden besteht demnach aus vielen Faktoren: Ihrem Ayurveda-Arzt, der sie zur Meditation brachte und dem sie vertraut, Freude am Tanz und an gesellschaftlichem Engagement, täglicher Pflege ihres Körpers und ihrer Seele. Vor allem der Meditation verdankt sie viel. »Ohne sie wäre mein Leben anders verlaufen, hätte ich das alles nicht verkraftet. Beim Meditieren bekomme ich die Ruhe und die Energie, die man braucht, um zu bestehen.«
Ihre Heiterkeit kann auch der Umstand nicht trüben, dass ihre Krankheit trotz allem nicht völlig zum Stillstand gekommen ist. Jedes Jahr wird sie eine Spur kleiner, weil die Bandscheibenpuffer schrumpfen. Sie möchte die Krankheit so lange wie möglich hinauszögern. »Es geht mir gut. Weil meine innere Einstellung stimmt.« Und die ist beneidenswert. »Ich kann nur auf die positive Seite fallen«, sagt sie. Diese Erkenntnis hatte sie, als ihr vor zwei Monaten eine lebensbedrohliche Zyste von 20 Zentimetern Durchmesser entfernt werden sollte. Die Ärzte sprachen von einem hohen Sterberisiko. »Die Zyste hatte sich jahrelang an der Leber genährt und wurde so groß, dass sie keinen Platz mehr fand. Der Körper hat geschrien. Mit großen Schmerzen wurde ich ins Krankenhaus gebracht. Dort war dann die Operation. Die Zyste musste als Ganzes raus und durfte dabei nicht platzen, sonst wäre ich tot.« Frau Kammerer lebt und an die große Wunde erinnern nur mehr die Schnitte am Leib. Und die Erkenntnis? »Ich konnte bei der Operation nur auf die positive Seite fallen, weil, entweder ich überlebte und würde wieder gesund oder ich würde in Gottes Hände fallen.« Diese Erkenntnis half ihr in den schweren Stunden enorm. »Ich war damals so gelassen«, sagt sie und scheint selbst etwas erstaunt darüber, wie ruhig sie geblieben war, und ergänzt: »Ich hätte loslassen können ohne eine Träne.«
Der Glaube also als Trost und Hoffnung. Sie selbst bezeichnet sich als gläubig und sie ist auch in der Kirche aktiv. »Der Glaube hilft mir sehr. Ich habe heute überhaupt keine Angst mehr vor dem Sterben.« Angst vor einer möglichen Lähmung freilich hat sie schon noch. »Aber warum sollte ich mich verrückt machen?« Und wenn sie doch einmal einen Durchhänger hat, dann richtet sie ihr kirchlicher Beichtvater auf. Eine weitere Stütze im Leben.
Frau Kammerer hatte einiges mitzumachen im Leben, und sie hatte den Mut, Hilfe zu suchen, und das Glück, diese Hilfe auch zu finden. Ein Glück, das sie auch nötig hatte, »denn wenn man in Not ist, dann braucht man jemanden. Alleine schafft man das kaum«, formuliert sie es gekonnt.
Trotz aller Probleme in ihrem Leben blickt sie zufrieden auf die bisherigen Jahre. »Es ist gut, dass ich auf der Welt bin. Und wenn es aus ist, dann komme ich oben nicht mit leeren Händen an, denn ich habe mich bemüht.«
Kommentar Dr. Wolfgang Schachinger
Frau Kammerer wird seit Beginn meiner ärztlichen Tätigkeit von mir medizinisch betreut. Für mich ist sie ein lebendiges Beispiel der in der modernen Medizin völlig unbekannten und vernachlässigten Tatsache, dass Bewusstsein und innere Intelligenz primär sind, der Körper sekundär. Was heißt das? Nichts anderes als dass unser Körper ein Instrument unseres Geistes ist. Was Frau Kammerer macht, um gesund zu bleiben, ist die hohe Schule der Psychohygiene: Sie übt zweimal täglich 20 Minuten Transzendentale Meditation, eine einfache, natürliche Methode der Entspannung und Entfaltung der inneren Fähigkeiten; sie betet, hat also ein spirituelles Ziel; und sie lässt Probleme nicht anstehen: Wann immer in ihrer Familie oder in ihrem Umfeld etwas auftaucht, was sie belastet, setzt sie sich sofort so lange damit auseinander, bis sie mit der Situation unbelastet umgehen kann, also das Problem verdaut und verarbeitet hat.
Sie hat zwar eine Diagnose, die niederschmetternd ist, aber sie orientiert sich in ihrem Leben nicht an den Problemen, sondern an der einen Lösung, die es für alle Probleme gibt: die Erfahrung der Stille. Aus Sicht des Maharishi Ayurveda und der klassischen Texte der Ayurveda-Medizin beseitigt sie mit ihrer Haltung und ihren Übungen die Ursache aller Krankheit, den »Denkfehler« oder Pragya Aparadha. Sie löst sich aus der Zwickmühle der Dualität, die dem Leid Tür und Tor öffnet, indem sie der alles verbindenden Stille ihre Aufmerksamkeit schenkt. Dadurch löst sie eine Flut von heilenden Energien, von Glückshormonen und Immunstoffen im Körper aus, die stärker sind als ihre hoffnungslos klingende Diagnose. Durch die auf diese Weise mobilisierten Selbstheilungskräfte kann der Körper die Schmerzen und die destruktiven Prozesse der chronischen Krankheit überwinden und der Krankheit widerstehen.
Ein Sonderfall? Einmalig? Unnachahmlich?
Meiner Meinung nach ist das die Medizin der Zukunft. Nicht die Einbeziehung immer noch aufwendigerer und zum Teil unmenschlicherer Technologien wird unser Gesundheitssystem in den nächsten Jahrzehnten revolutionieren, sondern die Wiederentdeckung der höchsten Selbstheilungskräfte in der Stille, also (transzendentale) Meditation als Medizin!
Ayurveda – Die Methode
Dr. Wolfgang Schachinger über Schmerzen, deren Ursachen und Lösungsmöglichkeiten mittels Ayurveda:
Schmerzen – das sind die Alarmglocken unseres Körpers. Eine Überbelastung, Druck, Verletzung, falsche Haltung, Kälte oder andere Umgebungsreize, Umwelteinflüsse, Stress, emotionale Belastungen und vieles mehr können Auslöser von Schmerzen sein. Unser Körper will uns zeigen, dass ihm etwas nicht passt, er rebelliert und schmerzt. Wenn wir darauf reagieren, die Belastung reduzieren, können Schmerzen von selber wieder abklingen – dank körpereigener Regenerations- und Selbstheilungskräfte.
Sehr häufig reagieren wir nicht, wollen oder können die Fehlbelastung nicht reduzieren, und dann werden Schmerzen chronisch, das heißt, sie sind dauernd da, unabhängig von ihrer Ursache, oder kommen zu einem Zeitpunkt wieder, an dem wir sie nicht erwarten und vor allem auch nicht brauchen können. Die Schmerzen stören beim Schlaf, bei der Arbeit, bei allem, was wir tun. Kraft und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Der Körper hat nun nicht mehr die Kraft und Regenerationsfähigkeit, die Schmerzen von sich aus zu beseitigen. Die Schmerzen bekommen eine Eigendynamik und treten dann nicht mehr im Zusammenhang mit der Fehlbelastung auf – eine chronische Krankheit ist entstanden.
Schmerzen können viele Ursachen haben, eine Auswirkung haben sie immer: Sie rauben uns Ruhe und Gelassenheit, sie stacheln uns auf. Ihre Alarmwirkung, für die sie die Natur ursprünglich geschaffen hat, setzt sich fort, obwohl der »Feind«, der ursprüngliche Auslöser des Schmerzes, längst über alle Berge ist.
In so einer Situation ist der Körper wie ein Kind, das scheinbar ohne Grund weint: Wenn man es schimpft, schreit es gleich noch lauter. Das Kind braucht Aufmerksamkeit und Zuwendung, Liebe und Ruhe. Eine Weile schreit und weint es noch weiter, wehrt sich scheinbar gegen die Person, die ihr Aufmerksamkeit schenkt, aber schließlich kommt es zur Ruhe, vielleicht schläft es schluchzend ein. Ein schmerzgeplagter Mensch braucht aus Sicht des Maharishi Ayurveda diese Aufmerksamkeit. Zuerst von außen, den Arzt, der in Ruhe den Puls fühlt und Natur und Ursprung der Schmerzen im Geist-Körper-System ortet, einen Therapeuten, der die schmerzhaften Stellen gezielt und mit großer Aufmerksamkeit »behandelt«, also mit seinen Händen berührt, pflanzliche Mittel, die die Selbstheilungs- und Regenerationskräfte des Körpers wieder unterstützen.
Aber nicht nur die Aufmerksamkeit anderer Menschen hilft, den Schmerz zu lindern. Der Geist muss lernen, den schmerzenden Körper so anzunehmen wie ein liebevoller Erwachsener ein weinendes Kind. Erst dann kann sich der Körper dauerhaft beruhigen, die schrillende Alarmsirene abstellen.
Wie geht das? Diese liebevolle Aufmerksamkeit entsteht automatisch in der Stille der Meditation. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Transzendentale Meditation betreiben, wesentlich weniger schmerzempfindlich sind. In der Ruhe, die sich bei dieser Art der Meditation wie von selbst einstellt, kann der Organismus offensichtlich körpereigene schmerzstillende Substanzen bilden. Wie oft habe ich erlebt, dass Patienten mit chronischen Kopfschmerzen, mit Migräne, mit Rückenverspannungen innerhalb weniger Tage nach Beginn der Meditation schmerzfrei waren! Und was liegt näher, als zweimal täglich 15 bis 20 Minuten zu investieren, um durch diesen angenehmen und mühelosen Vorgang Geist und Körper dauerhaft in Balance zu bringen oder zu halten.
Die beste Chance, das »Schmerzgedächtnis« des Körpers, das die chronischen Schmerzen aufrechterhält, zum Vergessen zu bewegen, ist die Erfahrung von Glück und Wohlbefinden. Und genau das passiert automatisch während der Transzendentalen Meditation, aber auch während vieler anderer ayurvedischer Anwendungen.
Und es gibt noch viele andere Möglichkeiten im Maharishi Ayurveda, um Menschen mit chronischen Schmerzen Hilfe zu verschaffen. Nicht zufällig haben vor 2000 Jahren die drei Weisen aus dem Morgenland Weihrauch, Myrrhe und Gold als Gaben mitgebracht. Sie haben damit den neugeborenen Jesus beschenkt, der das Symbol für die Überwindung von Schmerz und Leid für einen großen Teil der Menschheit werden sollte. Weihrauch und Myrrhe sind die wichtigsten Heilpflanzen zur Linderung von Schmerzen. Die stern- und heilkundigen Weisen haben Jesus von Anfang an mit der Heilenergie gestärkt, die die Überwindung von Leid und Schmerz unterstützen.
Nach ayurvedischer Auffassung ist ein großer Teil chronischer Schmerzen mit der Ablagerung von Schlackenstoffen in den Körpergeweben verbunden. Diese Schlackenstoffe, im Ayurveda als »Ama« oder »unverdaut« bezeichnet, bestehen aus nicht verarbeiteten Substanzen, die sich an Schwachstellen unseres Körpers ablagern. Dort irritieren sie die Körperstrukturen, indem sie Schwellungen, Verhärtungen, Entzündungen etc. verursachen.
Die Königsdisziplin der ayurvedischen Therapie ist die Pancha-Karma-Behandlung. Bei dieser gezielten Abfolge von fünf (pancha) verschiedenen Ausleitungsbehandlungen (karma) werden diese Altlasten im Körper zuerst gelöst und dann am kürzesten Weg eliminiert, meist über Harn, Stuhl oder Schweiß. Unterstützt durch diätetische Maßnahmen lösen sehr angenehme Vorbereitungsbehandlungen mit Massagen und Wärmeanwendungen die Ama-Schlacken aus den Geweben. Dann folgen etwas weniger angenehme Ausleitungstherapien, die jedoch unmittelbar nach der Anwendung ein ungekanntes Gefühl von Befreiung, Leichtigkeit und Wohlbefinden hinterlassen. Wenn Schmerz verursachende Substanzen auf diese Weise aus dem Körper beseitigt werden, lassen oft auch hartnäckige, alteingesessene Schmerzen deutlich nach oder verschwinden sogar völlig.