TYPHON PACT
Based upon
Star Trek
created by Gene Roddenberry
Star Trek: Deep Space Nine
created by Rick Berman & Michael Piller
Ins Deutsche übertragen von
Kerstin Fricke
Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – TYPHON PACT: NULLSUMMENSPIEL wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Kerstin Fricke; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Andrea Bottlinger und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Martin Frei; Print-Ausgabe gedruckt von CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.
Titel der Originalausgabe:
STAR TREK – TYPHON PACT: ZERO SUM GAME
German translation copyright © 2013 by Amigo Grafik GbR.
Original English language edition copyright © 2010 by CBS Studios Inc. All rights reserved.
™ & © 2013 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are marks of CBS Studios Inc.
All rights reserved.
This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.
Print ISBN 978-3-86425-280-8 (Juni 2013) · E-Book ISBN 978-3-86425-315-7 (Juni 2013)
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Für Marco und Margaret:
Danke für alles.
Diese Geschichte spielt Mitte 2382, über ein Jahr nach den Ereignissen der STAR TREK – DESTINY-Trilogie und etwa drei Jahre nach den Geschehnissen aus dem Film STAR TREK – NEMESIS.
Im Krieg gibt es keine Gewinner.
– Neville Chamberlain, 1938
»Eindringlingsalarm! Alle Decks abriegeln! Dies ist keine Übung!«
Die Warnung hallte mehrmals durch die Gänge des Kommandobereichs der Utopia-Planitia-Flottenwerft. Rote Lampen flackerten an den Wänden, und Drucktüren begannen zuzugehen, um die Raumstation abzuriegeln.
Ensign Fyyl versuchte, die Kakofonie aus tiefen, summenden Alarmen auszublenden, während er mit dem Phaser in der Hand zu seinem Posten sprintete. Wurden sie angegriffen? Fyyl hatte keine Ahnung, was los war. Der dünne junge Bolianer war vor weniger als einem Jahr von der Sternenflottenakademie abgegangen und hatte sich bis zu diesem Moment glücklich geschätzt, bei der Sicherheitsabteilung auf einer Plattform im Orbit des Mars stationiert zu sein. Dies stellte eine der sichersten Positionen in der Föderation dar. Doch jetzt schien es so, als würde er sich mitten im Geschehen befinden – dort, wo er am wenigsten sein wollte.
Taumelnd kam er vor einer Komm-Einheit zum Stehen, gab mit zitternden Fingern seinen Sicherheitscode ein, bestätigte, dass sein Abschnitt sicher war, und forderte neue Befehle an. Ein Plan mehrerer Ebenen erschien auf dem Bildschirm. In Echtzeit wechselte die Farbe der Abschnitte von Gelb auf Grün, als sich die Deckoffiziere und das patrouillierende Sicherheitspersonal wie Fyyl meldeten. Dann wurden einige rot, und der Sicherheitschef wies all seine Teams an, den Eindringling zu umzingeln.
Jetzt geht’s los, dachte Fyyl und lief von der Komm-Einheit zur nächsten Abzweigung. Das aktive Sensornetzwerk der Station erfasste seine Bewegung, sodass sich die luftdichte Luke direkt vor ihm öffnete und sich wieder schloss, sobald er sie passiert hatte. Durch die Fenster in den röhrenförmigen Gängen sah er andere Mitglieder des Sicherheitsdienstes in Richtung des vor ihm liegenden Kernrings rennen.
Er zuckte zusammen, als er das Geräusch abgefeuerter Phaser hörte. Während er sich durch die nächste Luke und ins Feuergefecht stürzte, machte er sich auf das Schlimmste gefasst. Mit dem Rücken an einem Schott gab er einige schnelle Schüsse in die Richtung ab, in die auch die anderen Sternenflottenangehörigen feuerten. Aufgrund des Rauchs und der blendenden Einschläge konnte er nicht erkennen, ob er etwas getroffen hatte.
Fyyl duckte sich, als eine elektrisch-blaue Salve auf ihn zuzischte. Zwei Sternenflottenangehörige brachen mit aufgerissenen, leblosen Augen und verdrehten Gliedmaßen auf dem Deck zusammen. Mit klopfendem Herzen erwiderte Fyyl das Feuer und schoss in die verrauchte Dunkelheit, wobei er seinem Training mehr vertraute als seinen Instinkten, die ihm rieten, wegzulaufen und sich zu verstecken. Einige Meter vor Fyyl war durch den dichten grauen Nebel noch ein blinkendes rotes Warnlicht zu erkennen.
»Zurück!«, rief jemand hinter ihm.
Verängstigt hastete Fyyl von der Gefahr weg, wobei er fast über seine eigenen Füße gefallen wäre.
Der Gang erstrahlte wie eine Sonne, die Fyyl und alles um ihn herum in einem Feuerball aus Helligkeit und unermesslicher Hitze vergehen ließ.
»Es hat eine Explosion in der Station gegeben«, erklärte Lieutenant Vixia, der halbdeltanische Ops-Offizier der U.S.S. Sparrow. »Aus einem Hüllenbruch tritt Luft aus.«
Commander Evan Granger beugte sich auf seinem Sessel vor und beäugte den Dunst, der durch einen gezackten Riss in der Hülle der Basis entwich. »Gehen Sie auf Roten Alarm. Bereiten Sie sich darauf vor, ihn mit einem Kraftfeld aus unserem Schildgenerator zu verschließen, wenn sie den Riss in zwanzig Sekunden nicht versiegelt haben.«
Auf der anderen Seite der mehrere Jahrzehnte alten Station waren fast zwei Dutzend halb fertige Raumschiffe im Raumdock verankert, die momentan nichts als leere Hüllen dessen darstellten, was sie mal werden sollten. Darunter erstreckte sich die flache, umwölkte Kurve der Marsoberfläche, deren von Kratern übersätes Antlitz an vielen Punkten vom strahlenden Licht der Städte erhellt wurde.
»Jex, gibt es Neuigkeiten von der Station?«, fragte Granger seinen taktischen Offizier.
»Noch nicht, Sir«, erwiderte der klein gewachsene junge Bajoraner und tippte auf seine Konsole. »Ich empfange noch immer viele Komm-Gespräche aus dem Inneren der Station. Offenbar ist der Eindringling noch am Leben und bewegt sich.«
»Bereiten Sie einen Traktorstrahl vor, um alle Schiffe und Fluchtkapseln abzufangen, die ohne Freigabe die Station verlassen.«
»Aye, Sir.« Jex gab neue Befehle in seine Konsole ein, hielt dann inne und riss die Augen auf. »Noch eine Explosion im Inneren der Station.«
Granger sah auf den Hauptschirm der Sparrow. Bevor der junge kommandierende Offizier Jex nach weiteren Details fragen konnte, sah er alles, was er wissen musste: Eine gewaltige Feuersbrunst hatte den unteren Kern der Station zerrissen, und ein purpurfarbener Feuerball raste jetzt auf das kleine Patrouillenschiff zu.
»Ausweichen!«, brüllte Granger und hielt sich vorsichtshalber an den Armlehnen seines Stuhls fest. »Alle Energie auf die Schilde!« Er hatte den Befehl kaum ausgesprochen, da wurde die Sparrow auch schon von dem Feuerstoß erschüttert. Einige Sekunden, die ihm aufgrund von Furcht und ausgeschüttetem Adrenalin deutlich länger erschienen, sah Granger auf dem Hauptschirm nichts außer statischem Rauschen und einer höllischen Feuerwolke. Abgesehen von dem lauten Tosen an der Hülle war nichts zu hören.
Die Erschütterung ließ nach, und in der darauf folgenden Stille hörte Granger all die Geräusche auf der Brücke überdeutlich: das leise Piepen der Konsolen, das sanfte Dröhnen des Impulsantriebs unter seinen Stiefeln, das Säuseln der Ventilatoren.
»Schadensbericht«, sagte er. »Jex, gibt es Verletzte?«
»Negativ, Sir. Alle Decks sind sicher.«
»Schilde halten, Sir«, meldete Vixia von der Ops-Station über ihre Schulter.
»Jex, rufen Sie die Raumstation und fragen Sie, ob sie medizinisches Personal oder Schadenskontrollteams brauchen. Und finden Sie heraus, was zum Henker da drüben passiert ist.«
Granger lehnte sich zurück. Er bezweifelte, dass irgendjemand ihm oder seiner Mannschaft wahrheitsgemäß berichten konnte, was gerade geschehen war, und als er mit ansah, wie es auf der Station weiterbrannte, war er sich auch nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte.
»Möchte ich überhaupt erfahren, was gerade auf Utopia Planitia passiert ist?«
Admiral Leonard James Akaars rhetorische Frage hallte von den Wänden seines Büros im obersten Stockwerk des Sternenflottenhauptquartiers wider und machte schließlich einer bleiernen Stille Platz, die keiner seiner sechs versammelten Untergebenen brechen mochte.
Ein leises Räuspern erregte Akaars Aufmerksamkeit. Er richtete den Blick auf Admiral Alynna Nechayev, eine Menschenfrau mittleren Alters, deren blondes Haar in den Monaten nach der Borg-Invasion im vergangenen Jahr erste graue Strähnen bekommen hatte. »Ersten Berichten zufolge«, sagte sie mit der geübten Ruhe einer erfahrenen Politikerin, »wurde die Kommandostation der Flottenwerft sabotiert, um den Diebstahl geheimer Daten aus einem der Hauptcomputer zu verschleiern.«
Die anderen im Raum anwesenden Admirals sahen sich bestürzt an. Akaar kam langsam hinter seinem Schreibtisch hervor. Er überragte die meisten leitenden Offiziere der Sternenflotte, und dank seiner breiten Brust und den kräftigen Schultern fiel es ihm nicht schwer, sich den Weg zwischen ihnen hindurch zu bahnen und sich vor Nechayev aufzubauen. Die schlanke Frau blieb unerschütterlich stehen und legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen, als er sie überragte und fragte: »Was wurde gestohlen?«
»Die Pläne für den Slipstream-Antrieb.«
Akaars Kiefer verspannte sich, und er seufzte. »Alle anderen raus.«
Nechayev stand mit hinter dem Rücken gefalteten Händen da, während die anderen Admirals den Raum verließen. Als sich die Tür hinter dem Letzten schloss, fuhr Akaar fort. »Was wissen wir mit Sicherheit?«
»Nicht so viel, wie wir gern wissen würden«, erwiderte Nechayev. »Wir sind uns ziemlich sicher, dass der Spion ein ziviler Ingenieur namens Kazren war. Sein Dossier führt seine Spezies als ‚Dessev‘ auf, aber er scheint der Erste seiner Art zu sein, der uns je begegnet ist. Er hat sich um 1431 mithilfe von falschen Zugangsdaten und Spezialwerkzeug zum Täuschen der biometrischen Sensoren Zugriff auf den Hauptcomputer auf der Kommandostation von Utopia Planitia verschafft.« Sie ging zu einer Komm-Einheit an der Wand und rief eine Reihe geheimer Berichte von Utopia Planitia auf. »Die erste Explosion löste er aus, um der Gefangennahme zu entrinnen, gleichzeitig übermittelte er ein Ortungssignal. Die zweite Explosion scheint geplant gewesen zu sein, um die Schilde der Station zu deaktivieren und sein Herausbeamen zu verschleiern.«
Akaar ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder. »Wohin ist er gebeamt?«
Nechayev rief eine neue Anzeige mit Diagrammen und Daten auf. »Den Sensoranzeigen von der Station und dem Patrouillenschiff, der Sparrow, zufolge, hat in der Nähe ein getarntes romulanisches Schiff gewartet, um Kazren abzuholen.«
»Wie konnte ein getarntes Schiff unsere Perimeterverteidigung überwinden?«
»Uns war nicht bewusst, dass die Romulaner bereits über so gute Tarntechnologie verfügen.« Nechayev deutete auf den abgetrennten Teil eines Diagramms. »Aufgrund dieser Anzeigen würde ich vermuten, dass die Romulaner jetzt eine alternierende Tarnvorrichtung nutzen.«
Akaar runzelte die Stirn. »Wenn das stimmt, dann könnten sie nach Lust und Laune durch das Territorium der Föderation fliegen.«
»Ich weiß«, entgegnete Nechayev, »aber im Moment haben wir ein größeres Problem. Wenn der Typhon-Pakt eine eigene Slipstream-Version entwickelt, dann verlieren wir unseren einzigen taktischen Vorteil – und damit auch die einzige Hoffnung darauf, dass aus diesem Kalten Krieg kein echter wird.«
Auf einmal verstand Akaar, warum Edward Jellico, sein unmittelbarer Vorgänger als Oberkommandierender der Sternenflotte, immer kurz vor einer Migräne gestanden hatte. Er massierte sich die Schläfen, hinter denen es heftig pochte, und sagte in ernstem Tonfall: »Würden Sie mich bitte allein lassen, Alynna? … Ich muss mit der Präsidentin sprechen.«
Präsidentin Nanietta Bacco rieb sich den Schlaf aus den Augen und fragte ihre Verteidigungsministerin: »Ist es so schlimm, wie die Sternenflotte behauptet, oder reagieren sie über?«
»Ich glaube nicht, dass sie die Gefahr aufgebauscht haben, Frau Präsidentin«, sagte Raisa Shostakova, eine kleine, robust gebaute Menschenfrau von einer Heimatwelt mit hoher Gravitation. »Ansonsten würde ich nicht um drei Uhr früh in Ihrem Schlafzimmer stehen und Sie aus dem Tiefschlaf reißen.«
»Seien Sie nicht albern, Raisa«, erwiderte Bacco. »Seit meiner Amtseinführung weiß ich nicht mehr, was Tiefschlaf ist.« Sie stand auf und schlang sich den Gürtel ihres Bademantels um die Taille. Ein weiterer Besucher betätigte den Summer an ihrer Tür. »Herein.«
Die Tür glitt auf, und Baccos Stabschefin Esperanza Piñiero eilte ins Zimmer, gefolgt vom Leiter des Föderations-Sicherheitsdienstes, einem schlaksigen, aber würdevoll aussehenden Zakdorn namens Rujat Suwadi. Unter Piñieros braunen Augen lagen dicke dunkle Ringe, doch der weißhaarige Suwadi legte ein forsches, wachsames Benehmen an den Tag, das der an Schlafentzug leidenden Staatschefin der Föderation nicht ganz geheuer war. »Entschuldigen Sie unsere Verspätung«, sagte Piñiero kurzatmig. Sie wischte sich eine verschwitzte Locke aus der Stirn und fügte hinzu: »Das Transporternetzwerk ist aufgrund des erhöhten Sicherheitsstatus überlastet.«
»Ich weiß«, meinte Bacco. »Raisa hat mich über den Einbruch auf dem Mars in Kenntnis gesetzt. Wissen wir mit Sicherheit, wer der Schuldige ist?«
Piñiero warf Suwadi einen Blick zu, und dieser erwiderte: »Nicht mit absoluter Sicherheit, Frau Präsidentin. Doch der Großteil der Beweise deutete darauf hin, dass der Spion mithilfe eines romulanischen Schiffes fliehen konnte.«
»Ich habe angeordnet, dass die Sternenflotte die Patrouillen entlang unserer Grenze zum Romulanischen Sternenimperium verschärft. Wenn sie darin verwickelt sind …«, setzte Shostakova an.
»Dann könnte dieses Schiff zu jedem der etwa ein Dutzend Welten in der Nähe unterwegs sein, die zum Typhon-Pakt gehören«, unterbrach sie Suwadi.
Piñiero bemerkte einen interessierten Blick von Bacco angesichts dieser Aussage und fragte Suwadi: »Wie wahrscheinlich ist es, dass der Typhon-Pakt darin verwickelt ist?«
»Sehr wahrscheinlich«, antwortete Suwadi überzeugt. »Er ist die einzige Macht in Reichweite mit den Ressourcen und Motiven, die für eine derartige Tat erforderlich sind.«
»Soweit wir wissen«, fügte Shostakova hinzu, die in Bezug auf das Unbekannte anscheinend auf Nummer sicher gehen wollte. Ihr Kommentar schien Suwadi zu irritieren.
»Nun, ja.« Er verdrehte die Augen. »Es ist allerdings nicht möglich, über die Fähigkeiten irgendwelcher Parteien nachzudenken, von denen wir nicht einmal wissen, finden Sie nicht auch?«
Um einer unproduktiven Auseinandersetzung zwischen dem Sicherheitschef und der Verteidigungsministerin vorzubeugen, mischte sich Bacco ein. »Es sieht aber ganz danach aus, als wäre eine unbekannte Partei an dieser Aktion beteiligt gewesen. Welcher Spezies gehört der Dieb an?«
Piñiero holte ein dünnes Padd aus ihrer Manteltasche und warf einen Blick auf den Bildschirm. »Admiral Akaar sagt, der Dieb hätte sich als ‚Dessev‘ bezeichnet. Was auch immer das sein mag.« Sie sah Suwadi mit verengten Augen an und fügte hinzu: »Haben Sie schon einmal von diesen Leuten gehört?«
Suwadi verzog den Mund zu einer Grimasse. »Nein. Meines Wissens könnte es durchaus sein, dass es eine derartige Spezies gar nicht gibt. Es ist wahrscheinlich, dass sich der Eindringling als jemand völlig anderes ausgegeben hat, sowohl was seinen Namen als auch seine Heimatwelt betrifft.« Er seufzte. »Offenbar sollten wir stringentere Kontrollen in Bezug auf das Einstellen von Zivilpersonen in Hochsicherheitsanlagen einführen.«
Bacco fragte sich, ob es unhöflich wäre, dem Zakdorn einen Schlag auf den Hinterkopf zu versetzen. »Ach, wirklich? Sind Sie sicher?« Sie warf ihrer Stabschefin einen eindeutigen Blick zu. »Esperanza, leiten Sie eine vollständige Sicherheitsüberprüfung aller Mitarbeiter in Einrichtungen ein, für die eine Sicherheitsfreigabe von mindestens Stufe sechs erforderlich ist, und zwar von Sternenflottenangehörigen und Zivilisten.«
»Ja, Frau Präsidentin.«
»Suwadi, ich möchte wissen, was zum Teufel Sie jetzt unternehmen, wo die Scheune in Flammen steht und die Pferde weg sind. Suchen wir nach den gestohlenen Plänen? Hören wir uns im Untergrund nach dem Spion um? Sagen Sie mir, dass Sie nicht einfach nur dastehen und ein kluges Gesicht machen.«
Der Sicherheitschef verlagerte unruhig sein Gewicht, als er antwortete. »Nun ja, ich habe Kontakt zu meinem Kollegen bei der Sternenflottensicherheit aufgenommen, und dort scheint man den Hintergrund des als Kazren bekannten Spions zu durchleuchten. Was das Aufspüren der Pläne betrifft …«
»Lassen Sie mich raten«, fiel ihm Bacco ins Wort. »Die Sternenflotte kümmert sich auch darum bereits?« Sie stieß wütend die Luft aus und schüttelte den Kopf. »Wieder einmal werde ich daran erinnert, warum wir das Militär brauchen. Sie können gehen, Mister Suwadi. Ich werde Sie rufen lassen, wenn ich Sie brauche.« Suwadi stand einige Sekunden lang überrascht da und blinzelte, während er den Mund bewegte, ohne irgendetwas zu sagen. »Ich sagte, Sie können gehen«, wiederholte Bacco.
Verbal zum Rückzug geprügelt, nickte Suwadi der Präsidentin zu, machte drei Schritte nach hinten, drehte sich um und verließ rasch den Raum. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, wandte sich Bacco an Piñiero. »Wie stellen wir die Sache für die Medien dar?«
»Als Unfall. Es ist eine Schiffswerft, ein industrieller Komplex. Fehler passieren, und manchmal versagen die besten Sicherheitsvorrichtungen.«
Bacco nickte zustimmend. »Gut. Vergessen Sie nicht zu sagen: ‚Unser Mitgefühl gilt den Familien der Opfer, die bei der Explosion ihr Leben verloren haben, und wir werden alles tun, um die Verwundeten zu unterstützen bla bla bla.‘ Das sollte die Geier von der Presse für eine Weile bei Laune halten.«
»Gut, wir werfen dem FND einen Knochen hin«, sagte Piñiero. »Doch wir müssen noch über die politischen Nachwirkungen sprechen. Falls der Typhon-Pakt tatsächlich dahinter steckt, wird seine Botschafterin große Töne schwingen, sobald sie glaubt, wir seien im Nachteil.«
»Dann müssen wir sie in die Defensive zwingen«, meinte Bacco. »Aber wie können wir Tezrene davon abhalten, der Presse die wahre Geschichte zu erzählen?«
Piñiero zuckte mit den Achseln. »Wir stellen uns dumm und schwingen den Rohrstock.«
»Ich bin ganz Ohr«, erklärte Bacco.
Shostakova nickte. »Ich auch.«
»Wir können zwar nicht zugeben, dass der Datendiebstahl wirklich geschehen ist, aber der Typhon-Pakt weiß, dass es für uns tragisch wäre, das Monopol auf den Slipstream zu verlieren. Sie wissen auch, wie groß unsere Verluste aufgrund der Borg-Invasion waren. Wir müssen sie jetzt in dem Glauben lassen, dass wir noch ein Ass im Ärmel haben – ein derart verheerendes, dass sie nicht einmal wissen wollen, was es ist, und es erst recht nicht in Aktion sehen wollen – und dass wir bereit sind, es gegen denjenigen einzusetzen, der die Utopia-Planitia-Schiffswerft bombardiert hat.«
Kopfschüttelnd ging Bacco zur Tür. »Und wenn wir den Typhon-Pakt dadurch provozieren, einen Krieg anzufangen?«
»Ich glaube nicht, dass es schon so weit ist«, erwiderte Piñiero, während sie und Shostakova Bacco auf den Flur folgten. »Wenn sie bereit wären, sich mit uns anzulegen, würden sie auf ihre hinterhältigen Taktiken verzichten.«
Bacco warf Shostakova über die Schulter einen fragenden Blick zu. »Sind Sie auch dieser Meinung?«
»Ja, Ma’am«, bestätigte Shostakova. »Zumindest im Augenblick.«
»Was hat das zu bedeuten?«, erkundigte sich Bacco, die auf dem Weg in die Küche war.
»Es bedeutet, dass ich glaube, wir haben eine sehr kurze Gnadenfrist, in der wir handeln können. Der Typhon-Pakt mag auf technologischer Ebene mit uns Fangen spielen, aber wenn sie die Pläne haben, ist das bald vorbei. Im besten Fall haben wir einige Monate, bevor die Sache von einer peinlichen Angelegenheit zu einem Desaster wird.«
»Dann sollten wir uns über Notfallpläne unterhalten.« Bacco ging durch die Küche auf den Replikator zu. »Wenn die Uhr tickt, wie sieht dann unser Plan aus? Diplomatie? Ein direkter militärischer Angriff?«
Piñiero und Shostakova warfen sich einen kurzen besorgten Blick zu, dann meinte die Verteidigungsministerin: »Weder noch. Ich denke, wir sollten es mit verdeckten Operationen versuchen.«
Dieser Vorschlag kam unerwartet, aber er bewirkte, dass Bacco einen Augenblick darüber nachdachte. Sie aktivierte den Replikator mit einer Berührung. »Entkoffeinierter Kaffee, französische Röstung, schwarz und heiß.«
Als das Getränk in einem Wirbel aus Licht und mit angenehmem Duft Gestalt annahm, zog Piñiero eine Augenbraue hoch. »Entkoffeiniert?«, fragte sie Bacco.
»Das habe ich meinem Arzt zu verdanken«, knurrte diese. »Er sagt, mein Blutdruck sei wieder zu hoch. Sie wissen ja, wie das ist.« Dann warf sie der jüngeren brünetten Frau einen Blick zu. »Ach, was rede ich denn da? Natürlich wissen Sie das nicht – Sie sind ja noch nicht mal fünfzig.« Sie nahm die Kaffeetasse in die Hand und nippte daran, um dann die Hände um das weiße Gefäß zu legen und sich die kalten Finger zu wärmen. Sie lehnte sich gegen den Küchentresen und wandte sich an Shostakova. »Wenn Sie von ‚verdeckten Operationen‘ sprechen, reden Sie dann über den Geheimdienst der Sternenflotte oder die Sicherheitsabteilung der Föderation?«
»Ich rede von der Sternenflotte. Wäre dies eine rein interne Angelegenheit, würde ich versuchen, nur die zivile Seite mit einzubeziehen, doch wir haben es mit dem Typhon-Pakt zu tun und werden auf fremdem Territorium aktiv werden müssen, und dafür ist die Sternenflotte eindeutig besser ausgerüstet.«
»Das mag sein, aber sie ist auch anfälliger. Wenn wir Zivilisten auf einen feindlichen Planeten schicken, können wir die Zusammenarbeit immer noch leugnen, falls sie erwischt oder getötet werden. Schicken wir jedoch Sternenflottenangehörige, dann ist es ein kriegerischer Akt. Warum sollten wir eine militärische Operation riskieren?«
»Weil nur die Sternenflotte die Ressourcen hat, um derart kurzfristig eine geheime Mission dieses Ausmaßes zu organisieren«, stellte Shostakova fest. »Ich versichere Ihnen, Frau Präsidentin, dass ich Ihnen eine bessere Option empfehlen würde, wenn ich eine wüsste.«
Bacco trank noch einen Schluck Kaffee und genoss das Gefühl, wie der warme Dampf in ihre Nase drang und ihre Nebenhöhlen zu erweitern schien. »Gut, Raisa, geben Sie dem Sternenflottengeheimdienst grünes Licht. Wenn der Typhon-Pakt versucht, ein Raumschiff mit Slipstream-Antrieb zu bauen, ist die Sternenflotte autorisiert, alles Erforderliche zu unternehmen, um das zu verhindern.«
»Ma’am, ich weiß nicht, ob wir das so umfassend for…«, setzte Piñiero an.
»Alles Erforderliche, Esperanza«, wiederholte Bacco und brachte ihre Stabschefin so zum Schweigen. »Sie haben uns auf unserem eigenen Boden angegriffen, unsere Leute getötet und unser Eigentum gestohlen. Wenn sie versuchen, es gegen uns einzusetzen, dann möchte ich, dass das gründlich verhindert wird. Der Sternenflottengeheimdienst hat die Freigabe zu einer komplett sanktionierten verdeckten Operation, verstanden?«
»Ja, Ma’am.«
»Gut. Und jetzt verschwinden Sie. Ich muss dem Föderationsrat in vierzig Minuten irgendeinen Blödsinn diesbezüglich erzählen und würde vorher gern noch duschen.«
Julian Bashir saß allein an einem kleinen Tisch im oberen Bereich von Quarks Bar. Seit fast einer Stunde hielt er sich jetzt schon an seinem Raktajino fest, der längst kalt war, sodass sein letzter Schluck einen bitteren Nachgeschmack gehabt hatte. Seine abweisende Körpersprache – nach vorn über sein Getränk gebeugt, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, den äußeren Arm angewinkelt, um nicht zur Seite sehen und versehentlich Blickkontakt herstellen zu können – war beabsichtigt. Aus Gründen, die er selbst nicht begriff, hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, den sozialen Treffpunkt der Raumstation Deep Space 9 aufzusuchen, wann immer er seine Ruhe wollte.
Miles O’Brien hatte DS9 schon Jahre zuvor zusammen mit seiner Familie verlassen, um nach dem Ende des Dominion-Krieges beim Wiederaufbau von Cardassia Prime zu helfen. Ausgerechnet Garak war als Botschafter Cardassias zur Föderation entsandt worden. Benjamin Sisko hatte sich nach seinem kurzen Abstecher zu den Propheten – den Wesen, die in nichtlinearer Zeit leben und das bajoranische Wurmloch zum Gamma-Quadranten erschaffen hatten, in dem sie nun lebten – auf Bajor angesiedelt und war nie in den aktiven Dienst auf der Station zurückgekehrt. Odos Rückkehr von seiner Pilgerreise zu den Gründern auf einer entlegenen Welt im Gamma-Quadranten stand auch noch aus, ebenso war der Jem’Hadar-Beobachter Taran’atar nie wieder aufgetaucht. Dieser war nach seinem Angriff auf Captain Kira und Ro Laren, die dabei fast ums Leben gekommen wären, von der Sternenflotte zur Persona non grata erklärt worden und danach selbst von seinem eigenen Volk verstoßen worden.
Es war schon über eineinhalb Jahre her, dass Ezri Dax als zweiter Offizier auf die U.S.S. Aventine versetzt worden war, nur um dort durch eine Schlachtfeldbeförderung zum kommandierenden Offizier aufzusteigen. Ihr Captain und der Erste Offizier hatten bei einem der ersten Kämpfe während der Borg-Invasion das Leben verloren. Um die Lücken in ihrer Mannschaft zu stopfen, hatte sie einige der besten jungen Offiziere von Deep Space 9 rekrutiert: Commander Sam Bowers, Ingenieurin Mikaela Leishman und Dr. Simon Tarses, der sich unter Bashirs Obhut als Arzt ausgezeichnet hatte.
Eine durchdringende, nasale Stimme aus der unteren Ebene der Bar durchbrach das Stimmengewirr, das den überfüllten Raum um ihn herum beherrschte, und riss Bashir aus seinen wehmütigen Gedanken. »Doktor! Noch einen Raktajino?«
»Nein, danke, Quark«, rief Bashir zurück und sah den Ferengi-Barkeeper kopfschüttelnd an. Quark war jetzt außerdem der Botschafter seines Volkes auf Bajor, nachdem diese Welt jüngst in die Vereinigte Föderation der Planeten aufgenommen worden war.
Quark nickte Bashir zu, machte sich daran, den Tresen zu putzen, und murmelte: »Schon okay. Es ist ja nicht so, als könnten an diesem Tisch auch zahlende Gäste sitzen.«
Ein gewöhnlicher Mensch hätte Quarks sarkastisches Gemurmel auf diese Entfernung nicht gehört, aber Bashir war weit davon entfernt, gewöhnlich zu sein. Da er mit mehreren Entwicklungsverzögerungen geboren worden und im Alter von sechs Jahren deutlich hinter Gleichaltrigen zurückgeblieben war, hatten ihn seine Eltern – obwohl es in der Föderation verboten war – zu einer Klinik auf einer fremden Welt gebracht, um seine genetische Struktur verändern und verbessern zu lassen. Im Verlauf von zwei Monaten wurde der junge Julian in einen besseren Menschen verwandelt, der klüger, stärker und geschickter war und mit schärferen Sinnen, schnelleren Reflexen und einer größeren Ausdauer gesegnet, als die meisten Menschen je besitzen würden.
Sie haben mir alles gegeben, nur nicht die Fähigkeit, glücklich zu sein, dachte Bashir betrübt. Er überlegte, noch einen Raktajino zu bestellen, nur um Quark in Anspruch zu nehmen, doch dann wurde ihm bewusst, wie spät es war und dass die Stunde am Tag, in der er die Krankenstation verlassen konnte, so gut wie vorbei war. Er ließ den Rest seines klingonischen koffeinierten Getränks auf dem Tisch stehen und verließ das Restaurant durch einen Ausgang auf der obersten Ebene, um dann zur nächsten Treppe zu gehen.
Auf dem Promenadendeck war mehr los als sonst und er kam langsamer voran, was zweifellos am bevorstehenden religiösen Fest der Bajoraner lag, das in letzter Zeit immer mehr Touristen anzog.
Als ich vor dreizehn Jahren hergekommen bin, kannte der Großteil der Föderation Bajor nicht mal, und heute macht man hier Urlaub. Bei diesem Gedanken blieb Bashir abrupt mitten auf der Treppe zur Hauptebene der Promenade stehen. Bin ich wirklich schon dreizehn Jahre hier?
Er ging weiter die Treppe hinunter und betrachtete im Vorbeigehen sein Spiegelbild in einem der Ladenfenster. Sein Haar wurde langsam dünner und bekam erste graue Strähnen, ebenso wie der kurz geschnittene Bart, den er seit einiger Zeit trug. Sein vierzigster Geburtstag war vergangen, ohne dass er mehr als eine feierliche Subraumunterhaltung mit seinen Eltern geführt und eine automatische Nachricht vom Computer der Station erhalten hatte. An den meisten Tagen gelang es ihm recht gut, das Älterwerden zu ignorieren, doch er würde in wenigen Monaten einundvierzig werden. Er war sich nur zu deutlich bewusst, dass er in den Augen einiger vielleicht noch jugendlich wirken mochte, aber nie wieder jung sein würde.
Das Schlimmste war jedoch, dass er seit einigen Monaten von einem Gefühl heimgesucht wurde, das er den Großteil seines Erwachsenenlebens verdrängt hatte, das er jetzt allerdings nicht mehr loswurde. Er war schlicht und einfach einsam.
Die Türen der Krankenstation glitten auf, als er sich näherte, und er betrat das schwach beleuchtete medizinische Zentrum. Alle Biobetten waren leer, und der Großteil der Anzeigen stand auf Stand-by. So sah Bashir seinen professionellen Wirkungsbereich am liebsten: leer. Anders als die anderen, die auf dem Promenadendeck zu finden waren, konnte Bashir sagen, dass er am erfolgreichsten war, wenn niemand das Bedürfnis hatte, ihn aufzusuchen.
Er ging an seinem Büro vorbei und trat leise um die Ecke zur Intensivstation. Am anderen Ende des großen Raums wurde ein einzelnes Biobett durch eine Deckenlampe in sanftes, orangefarbenes Licht getaucht. Darin lag Captain Elias Vaughn angeschlossen an eine komplexe Reihe lebenserhaltender Maschinen im Koma. Er war Jahre zuvor als Erster Offizier nach Deep Space 9 gekommen und hatte hier eine kurze Zeit als kommandierender Offizier verbracht. Doch schließlich hatte er aufgrund seiner Leidenschaft für die Erkundung seine Versetzung auf ein Raumschiff erbeten – und diese Entscheidung hatte sich für ihn als schicksalhaft und tragisch erwiesen.
Neben dem Bett saß Vaughns Tochter, Lieutenant Prynn Tenmei, auf einem Stuhl. Die junge Frau hielt ein dünnes Padd in der Hand und las ihrem Vater mit leiser, wohlklingender Stimme etwas vor. »Der Bug des Schiffes pflügte durch das schwarze Wasser«, sagte sie, als Bashir näher kam, »und die Segel flatterten über Wades Kopf dank der Windstöße, die von dem Inferno an der Küste herüberwehten. Um ihn herum versammelten sich die Schwachen und die Verängstigten, die Verwaisten und die Verstoßenen, während hinter ihm das zweite Land, das er lieben gelernt hatte und das ihm zur Heimat geworden war, brannte, verzehrt von den Kreaturen von Scarden. Nie wieder, schwor sich Wade und ballte seine Hände zu Fäusten. Nie wieder.« Tenmei scrollte zur nächsten Seite, als Bashir hinter ihrer Schulter stehen blieb. »Wade wandte dem Feuer den Rücken zu. In der Ferne tanzten Blitze und kündigten einen Sturm an. Meeresgischt benetzte sein Gesicht, als das Deck unter seinen Füßen schwankte. Konfrontiert mit einer Dunkelheit ohne Horizont, begriff er endlich, was es hieß, die Zukunft zu fürchten.« Sie schaltete das Padd aus, sah ihren Vater an und fügte hinzu: »Ende von Kapitel vierundzwanzig.«
»Buch zwei der Zwielicht-Königreiche?«, erkundigte sich Bashir. Tenmei nickte. »Ich habe die Trilogie als Kind gelesen«, fuhr Bashir fort. »Es ist erstaunlich, wie gut man sie auch heutzutage, nach all den Jahrhunderten, noch lesen kann. Vermutlich kann man sie durchaus als zeitlos bezeichnen.«
Der kalte, rationale Teil von Bashirs Verstand hätte sie gern darauf hingewiesen, dass Vaughn vermutlich nicht mehr dazu in der Lage war, etwas zu mögen und zu missbilligen, da er, seit er vor achtzehn Monaten im Kampf gegen die Borg verwundet worden war, keine Anzeichen für eine höhere Gehirnfunktion mehr aufwies. Doch der mitfühlende Teil von Bashirs Persönlichkeit wusste, dass er dieses Thema mit Tenmei auf feinfühlige Weise besprechen musste, da sie ihre Mutter vor fast einem Jahrzehnt durch eine Borg-Assimilierung verloren hatte.
Tenmei sah auf und fixierte Bashir mit verbittertem Blick. »Ich weiß, was Sie sagen wollen.«
»Ich habe doch bisher noch gar nichts gesagt.«
Sie stand auf, legte das Padd auf den Stuhl und beugte sich über ihren Vater. »Ich bin nicht bereit, ihn aufzugeben.« Sie strich ihm mit den Fingern weiße Haarsträhnen aus der Stirn. Dann drückte sie ihre honigbraune Handfläche gegen die ausgemergelte, blasse Wange des alten Mannes. »Er sollte nicht auf diese Weise sterben.«
Bashir formulierte seine Antwort mit Bedacht. »Sie meinen, ohne Schmerzen und mit jemandem, der ihm nahesteht, an der Seite? Es gibt schlimmere Arten zu sterben.« Nachdem er einen Schwall unerwünschter Erinnerungen unterdrückt hatte, fügte er hinzu: »Glauben Sie mir, ich habe schon viele mit angesehen.«
»Das habe ich auch, Julian.«
Bashir sah keinen Sinn darin, darauf zu beharren oder einen Streit vom Zaun zu brechen. Er nickte einmal, drehte sich um und wollte schon gehen. Doch dann blieb er stehen und drehte sich wieder um, als Tenmei sagte: »Ich klammere mich nicht an die Hoffnung, dass er von selbst wieder aufwacht.« In ihren Augen glitzerten Tränen. »Ich weiß, dass das nicht passieren wird. Aber Sie haben schon unter schlimmeren Umständen eine Menge erreicht – Sie haben Kiras Herz ersetzt, Ros Wirbelsäule wieder aufgebaut, ganz zu schweigen von dem, was Sie damals getan haben, um Bowers zu retten …« Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, schniefte einmal und schluckte dann schwer. »Ich will damit nur sagen, dass Sie schon früher Wunder bewirkt haben.«
»Prynn, Ihr Vater ist einhundertundacht Jahre alt. Kira, Ro und Bowers stehen alle in der Blüte ihres Lebens. Außerdem hatte ich ehrlich gesagt Hilfe bei Ro und großes Glück bei Sam.« Er machte einige Schritte auf Tenmei zu und sprach mit sanfterer Stimme weiter. »Ich habe für Ihren Vater getan, was ich kann, Prynn. So leid es mir tut, aber mein einziger Ratschlag ist heute noch derselbe wie eine Woche nach seiner Operation: Sie sollten ihn gehen lassen.«
Bei seinen Worten zog sich Tenmei zurück und wandte sich von ihm ab. Sie presste die Lippen aufeinander und verzog sie vor Trauer, während sie gleichzeitig die Augen zukniff und ihr eine Träne die Wange herunter rann. Mit erstickter Stimme protestierte sie: »Das kann ich nicht.« Sie hastete an ihm vorbei auf den Ausgang zu. »Es tut mir leid, Julian. Ich kann es einfach nicht.« Mit einem Kopfschütteln ging sie hinaus.
Bashir folgte ihr nicht. Das stand ihm auch gar nicht zu. Stattdessen ging er zu Vaughns Bett hinüber. Die Lebenszeichen des Captains waren schwach, aber regelmäßig, seine Blutwerte sahen gut aus, und auf dem Gehirnwellenmonitor war nichts zu erkennen. Am liebsten hätte Bashir Vaughn von den erniedrigenden lebenserhaltenden Maßnahmen erlöst, die seinen gebrechlichen alten Körper unterstützten, doch das war eine Entscheidung, die Tenmei treffen musste, Vaughns einzige noch lebende Angehörige. Bis sie ihm die Erlaubnis gab, die Maschinen abzuschalten, würde Vaughn hier liegen, in einem Zustand zwischen Leben und Tod.
Er konnte Tenmei ihre Entscheidung nicht verdenken. Sie ist klug genug, um zu wissen, was richtig ist, und zu schwach, um sich dafür zu entscheiden, dachte er betrübt. Aber das kann jedem von uns irgendwann mal passieren. Meine Aufgabe ist es zu heilen und nicht zu richten, rief er sich ins Gedächtnis, während er zurück in sein Büro ging.
Nachdem er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte, schwirrten ihm all die Routineaufgaben im Kopf herum, die schon bald seine täglichen Aktivitäten ausmachen würden: Impfvorsorge für die Kinder in den Schulen auf der Station, die ärztliche Begutachtung der Sternenflottenangehörigen, deren Nachnamen oder offizielle Identität mit dem Buchstaben K oder L begannen, sowie eine Durchsicht der Berichte seines Stabs über Übertretungen der Gesundheitsvorschriften in allen Geschäften, die Lebensmittel oder paramedizinische Güter anboten – mit Ausnahme von Quarks Lokal, das als Botschaft angesehen wurde.
So viel zur spannenden »Grenzmedizin«, schalt er sich selbst, als er an den Grund dachte, aus dem er sich nach seinem Abschluss als Zweitbester seiner Klasse bei der medizinischen Fakultät der Sternenflotte für die Versetzung nach Deep Space 9 beworben hatte. Vermutlich wird die Grenze unausweichlich zu einer Erweiterung der Heimat, sobald man sie erst einmal kolonisiert hat. Er schnaubte zynisch. Erobern, desinfizieren, homogenisieren. Das ist die Art der Sternenflotte.
Als er gerade mit dem Papierkram des Folgemonats anfangen wollte, drang eine Männerstimme aus dem Lautsprecher über seinem Kopf. »Ops an Doktor Bashir.«
»Hier ist Bashir. Sprechen Sie, Jang.«
»Der Captain möchte Sie schnellstmöglich auf der Ops sehen, Sir.«
»Ich bin unterwegs«, erwiderte Bashir und zog irritiert eine Augenbraue hoch.
Bashir trat aus dem Fahrstuhl auf der geschäftigen Operationszentrale von Deep Space 9, kurz Ops genannt, hinaus. Während er die Treppe zum Hauptdeck hinunterging, legte Lieutenant Jang Si Naran, ein Thallonianer mit tiefroter Haut den Kopf schräg. Er besaß einen Ziegenbart und einen rasierten Schädel, den jedoch im Rücken ein langer Zopf geflochtener schwarzer Haare zierte. Er deutete auf das Büro des Kommandanten, das etwas höher als der Rest der Ops lag und über zwei Treppen zu erreichen war. Durch die transparenten Türen konnte Bashir nur den Rücken eines großen, dunkelhaarigen Mannes in Sternenflottenuniform erkennen.
Begierig darauf zu erfahren, warum er gerufen worden war, nahm Bashir immer zwei Treppenstufen auf einmal und eilte die Treppe hinauf und durch die sich öffnenden Türen in das Büro des Kommandanten.
»Danke, dass Sie so schnell gekommen sind«, sagte Captain Ro Laren. Sie war befördert worden und hatte die Leitung der Station übernommen, nachdem Vaughn sich für das Kommando eines Raumschiffs auf Erkundungsmission beworben und dieses erhalten hatte. Dann sah die große, gutaussehende Brünette ihren anderen Gast an. »Das ist Commander Aldo Erdona vom Geheimdienst der Sternenflotte.« Erdona reichte Bashir die Hand.
Der Geheimdienstoffizier hatte einen festen Händedruck. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Bashir.
»Ganz meinerseits, Doktor.« Erdona deutete auf die Stühle vor Ros Schreibtisch. »Wollen wir uns nicht setzen? Wir haben viel zu besprechen.«
Ro ließ sich auf dem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch nieder, während Erdona und Bashir ihr gegenüber Platz nahmen. »Was kann ich für Sie tun, Commander?«, erkundigte sich Bashir.
»Ich bin hier, um Sie für einen Sondereinsatz anzuwerben.«
»Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich um eine medizinische Angelegenheit handelt?«
Der Geheimdienstoffizier schüttelte den Kopf. »Geheimoperation.«
Bashir holte tief Luft und runzelte die Stirn, dann wandte er den Blick ab und räusperte sich. »Das ist nicht gerade mein Fachgebiet.«
»Ich habe den Bericht über Ihre Mission nach Sindorin gelesen und dachte eigentlich …«
»Das war nicht gerade eine Glanztat …«
Ro runzelte die Stirn. »Lassen Sie ihn ausreden, Doktor.«
Derart zurechtgewiesen, bedeutete Bashir Erdona, er möge fortfahren. Der Commander nickte einmal. »Anhand dessen, was ich in Ihrer Akte gelesen habe, besitzen Sie genau die Fähigkeiten und Talente, die wir für diese Mission benötigen.«
Bashir nahm Erdonas Schmeichelei mit einem höflichen Lächeln zur Kenntnis. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass der Geheimdienst der Sternenflotte mich wirklich derart dringend braucht, wo er doch eigene, speziell für den Außeneinsatz ausgebildete Agenten hat.«
»Wir haben während der Borg-Invasion ebenso große Verluste hinnehmen müssen wie der Rest der Sternenflotte«, entgegnete Erdona. »Aus diesem Grund sind wir unterbesetzt und überfordert, was das Sammeln von Informationen über den Typhon-Pakt angeht. Aber selbst wenn es nicht so wäre, würde ich trotzdem hier sitzen und mit Ihnen reden.«
»Warum?«
Erdona seufzte. »Haben Sie vor einigen Monaten in den Nachrichten von der Explosion in der Utopia-Planitia-Schiffswerft gehört?«
»Ja.« Bashir überlegte einen Moment, bevor er weitersprach. »Dann war das kein bloßer Betriebsunfall?«
»Was ich Ihnen jetzt sage, darf nur mit Personen besprochen werden, die ebenfalls an der Mission beteiligt sind, haben Sie verstanden?« Ro und Bashir nickten. »Die Explosion war Teil der Fluchtstrategie eines Spions, der die Pläne für den Slipstream-Antrieb gestohlen hat. Es gibt Beweise dafür, dass ein getarntes romulanisches Schiff an der Flucht des Spions beteiligt war, was uns vermuten lässt, dass es sich hierbei um einen Spionageakt des Typhon-Paktes handelt.«
Das waren ernüchternde Neuigkeiten, doch Bashirs Frage wurde damit nicht beantwortet. »Ich begreife noch immer nicht, was das mit mir zu tun hat.«
»Wir haben die Schiffsaktivitäten in den Territorien des Typhon-Paktes überwacht und nach Mustern gesucht, die darauf hindeuten, dass sie Material und Komponenten für den Bau des Slipstream-Systems zusammentragen. Vor drei Wochen verglichen wir unsere neuesten Erkenntnisse und entdeckten etwas, das wir für eine geheime Schiffswerft halten, die auf einer Welt im Breen-Raum versteckt liegt.« Er beugte sich vor, nahm ein Padd von Ros Schreibtisch, aktivierte es und reichte es Bashir. »Es handelt sich um einen Salavat genannten Planeten im Alrakis-System. Das ist eigentlich nicht mehr als ein halb gefrorener Felsklumpen, doch in letzter Zeit wird er von ungewöhnlich vielen Frachtschiffen der Breen und Romulaner angeflogen. Wir haben nicht viel mehr als einige kleine Installationen auf der Oberfläche entdecken können, doch wir vermuten, dass sich darunter mehr befindet.«
»Beispielsweise eine verborgene Schiffswerft«, warf Ro ein.
»Genau«, bestätigte Erdona. »Wir überwachen jede Schiffswerft des Typhon-Paktes, daher wissen wir, dass in keiner davon der Slipstream-Prototyp gebaut wird. Doch zu dieser Welt wurden wichtige Bestandteile eines Chroniton-Integrators gebracht. Dieser ist das entscheidende Bauteil, das sicherstellt, dass der Slipstream funktioniert, ohne dass man Sterne, Planeten oder andere Schiffe mit einhunderttausendfacher Lichtgeschwindigkeit rammt.«
»Wenn Sie wissen, dass dort der Prototyp hergestellt wird, warum schicken Sie dann keine Flotte hin und zerstören den Planeten?«, wollte Ro wissen, die eine Hand auf dem Tisch zur Faust geballt hatte.
»Das ist uns durchaus in den Sinn gekommen«, gestand Erdona, »aber letzten Endes schaden wir uns damit nur selbst. Wir können es uns nicht leisten, einen offenen Krieg mit dem Typhon-Pakt anzufangen, Captain. Außerdem ist noch lange nicht sicher, dass das der einzige Ort ist, an dem sie die Pläne aufbewahren, nur weil sie dort den Prototyp bauen. Doch wir können davon ausgehen, dass sie dort ihre Forschung durchführen …«
»Und die Pläne mit neuen Daten aktualisieren«, beendete Bashir seinen Satz, »während sie herausfinden, wie sie den Antrieb in ihre eigenen Schiffsentwürfe integrieren können.«
Erdona nickte. »Sehr gut, Doktor. Genau das ist der wahre Wert dieses Ziels. Demzufolge wurden wir angewiesen, eine voll sanktionierte Operation durchzuführen, um …«
»Entschuldigen Sie bitte«, warf Bashir ein. »Eine was?«
»Eine voll sanktionierte Operation. Das bedeutet, dass derjenige, den wir dorthin schicken, die Lizenz zum Töten hat und von der Präsidentin höchstpersönlich autorisiert wurde.« Erdona ließ seine Worte einen Moment sacken, bevor er weitersprach. »Wie ich bereits sagte, wollen wir die Schiffswerft nicht einfach nur ausschalten, wir wollen außerdem die gestohlenen Daten ebenso wie alle Back-ups sabotieren.«
»Und wie viel Zeit wird Ihnen das Ihrer Meinung nach verschaffen?«, fragte Ro skeptisch. »Sie werden den Slipstream früher oder später ohnehin erforschen, mit oder ohne unsere Pläne.«
»Das ist richtig, aber ohne werden sie länger dafür brauchen«, entgegnete Erdona. »Wir schätzen, dass wir durch die Sabotage dieses Programms etwa für ein weiteres Jahrzehnt das Monopol auf den Slipstream haben werden, und bis dahin haben wir hoffentlich unsere Flotte neu aufgebaut und unsere Fühler in neue Bereiche der Galaxis ausgestreckt. Doch wenn wir das Slipstream-Projekt des Typhon-Paktes nicht stoppen, wird die Föderation in weniger als einem Jahr zu einer zweitrangigen Macht. Ich denke, dass keiner von uns herausfinden möchte, was danach passieren würde.«
»Darin sind wir uns einig«, sagte Bashir. »Aber ich begreife noch immer nicht, warum Sie glauben, dass ich der richtige Mann für diese Aufgabe bin.«
»Wir wissen nicht gerade viel über die Breen«, stellte Erdona fest. »Wir können ihre Maschinensprache kaum übersetzen, und ihre Kultur ist für uns ein Rätsel. Durch Observation aus der Ferne ist es uns so gut wie gar nicht gelungen, nähere Informationen über ihre Gesellschaft oder ihre Biologie zu erhalten. Derjenige, den wir nach Salavat schicken, muss anpassungsfähiger sein als alle unsere momentan verfügbaren Agenten. Er muss mit übermenschlicher Geschwindigkeit denken und reagieren können. Außerdem brauchen wir aufgrund der geringen Temperaturen, der höheren Schwerkraft und der dickeren Atmosphäre auf Salavat jemanden, der über große Kraft und Ausdauer verfügt. Und zu guter Letzt muss unser Agent auch noch in einen Breen-Anzug passen.«
Jetzt begriff Bashir, warum Erdona nach Deep Space 9 gekommen war. Er rekrutierte Bashir aus demselben Grund, aus dem der Arzt schon nach Sindorin gegangen war: wegen seiner genetischen Verbesserungen. »Verstehe«, sagte er in gemessenem Tonfall. »Entschuldigen Sie, wenn sich meine Begeisterung in Grenzen hält bei der Aussicht, allein auf einem Breen-Planeten abgesetzt zu werden, insbesondere wenn Sie keine Ahnung haben, was genau mich dort eigentlich erwartet.«
»Tja.« Erdona zog die Augenbrauen hoch. »Sie würden natürlich nicht allein dorthin gehen. Und was das angeht, womit Sie es dort zu tun bekommen, so haben wir einige Experten, die Ihnen möglicherweise einiges erklären können, falls Sie denn bereit sind, diese Mission anzunehmen.« Da er Bashirs Zurückhaltung offenbar bemerkte, fügte Erdona in bittendem Tonfall hinzu: »Tatsache ist nun mal, dass wir Sie brauchen, Doktor. Dank Ihrer verbesserten Fähigkeiten haben Sie eine größere Chance, diese Mission zu überleben, als jeder andere unserer Agenten. Wenn Sie nicht bereit dazu sind, werden wir natürlich ohne Sie weitermachen … aber ehrlich gesagt, stehen unsere Chancen dann äußerst schlecht.«
Bashir warf Ro einen Blick zu, doch diese zuckte nur mit den Achseln. »Es ist Ihre Entscheidung, Doktor.«
Entschlossen, seinem Pflichtgefühl nachzukommen, erwiderte Bashir: »In Ordnung, Commander. Dann werde ich mich mit Ihren Experten treffen.«
»Oh nein«, murmelte Bashir, als ihn Erdona zu den Gästequartieren führte, in denen die »Experten« bereits auf sie warteten.
Jack – sieben Jahre älter, etwas grauer, aber nicht weniger verrückt – winkte Bashir zu und hatte dabei ein irres Lächeln auf den Lippen. Er sprach noch genauso schnell wie eh und je. »Mit uns haben Sie bestimmt nicht gerechnet, was? Hm? Hm? Hm?«
Neben dem gepflegten Jack mit seinem Ziegenbart stand sein stämmiger, ergrauter Gefangenschaftsgenosse Patrick. Der kindliche Mann, der aussah wie ein beschämter Engel, trug einen schlabbrigen grauen Pyjama, wackelte mit den dicklichen Fingern einer Hand in Bashirs Richtung und sagte leise: »Hallo.«
Bevor Bashir antworten konnte, spürte er, wie sich eine Hand fest auf seinen Hintern legte. Überrascht machte er einen Schritt nach vorn und wirbelte herum, woraufhin er Lauren gegenüberstand, dem dritten und letzten Mitglied des genetisch verbesserten – und ziemlich verrufenen – Trios, das einige seiner früheren Kollegen das »Jack-Pack« genannt hatten. Die dralle Brünette lehnte an der Wand, lächelte aufreizend und säuselte: »Heißer Bart. Sehr sexy.«
Bashir sah Erdona an. »Ich bin raus.« Er wandte sich zum Gehen.
Erdona legte eine Hand auf Bashirs Schulter und hielt ihn auf. »Ich weiß, was Sie mit diesen dreien erlebt haben, aber …«
»Dann wissen Sie auch, dass sie gar nicht hier sein dürften.«