![]() |
Das grüne Blatt steht für fleischlosen Genuss: Mit diesem Symbol sind alle vegetarischen Gerichte gekennzeichnet. |
CORNELIA SCHINHARL
Können Sie es auch kaum noch erwarten, nach dem Grau in Grau des Winters an einem sonnigen Frühlingsmorgen über den Wochenmarkt zu bummeln, wo uns die ersten Erdbeeren und sattgrüne Kräuter entgegenleuchten? Denn so gerne wir in den vergangenen Monaten Kürbis, Kohl und Knollen gegessen haben – jetzt darf es bitte wieder etwas anderes sein: Spargel! Tomaten!! Auberginen!!!
Natürlich hat jeder hat so seine Lieblingsrezepte für junges Gemüse – während der Spargelsaison muss es für mich zum Beispiel mindestens einmal den Klassiker mit Sauce hollandaise geben. Aber müsste man mit den Stangen nicht mal was ganz anderes machen? Und außerdem hat der Frühling ja auch nicht nur Spargel zu bieten … Also was mit den vielen, vielen Gemüsesorten anfangen, die einem von März bis September auf den Märkten förmlich entgegenspringen?
Lassen Sie sich einfach inspirieren! Ich zeige Ihnen in diesem Buch, dass Spargel sogar roh äußerst gut schmeckt oder sich auch mal in der Folie zubereiten lässt, wie Sie Artischocken putzen und sich mal nur den zarten, feinen Boden der grünen Früchte schmecken lassen können. Sie werden meine Lasagne mit Kräutern kennenlernen, die mit einer aromatischen rohen Tomatensauce auf den Tisch kommt, und zarten jungen Spinat mit Asia-Dressing kosten. Und natürlich noch viel, viel mehr …
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Frühling, traumhafte Sommertage, entspannte Wochenmarktbummel und jede Menge Genuss mit und natürlich aus dem bunten Gemüsekorb!
Ihre
Zieht der Frühling ins Land, kommen auch sie an den Gemüseständen an. Fast alle mit viel Grün und vor allem viel Aroma im Gepäck. Und sehnlichst erwartet von allen, die jetzt einfach keine Lust mehr haben auf Kohl & Co.
1. EISZAPFEN sind lange weiße Radieschen. In Aussehen und Geschmack ähneln sie dem Rettich, mit dem sie auch verwandt sind. Meist werden sie im Bund angeboten. Achten Sie beim Einkauf auf saftige Blätter, denn die können Sie mitverwenden.
2. FRÜHLINGSZWIEBELN haben nur kleine Zwiebeln ausgebildet und werden mit Grün verkauft. Das sollte beim Einkauf kräftig grün und saftig sein. Verwenden Sie es immer mit, denn das Grün enthält mehr Vitamine und Mineralstoffe als die Zwiebel. Ebenfalls im Angebot und ebenso zu verwenden sind Lauchzwiebeln. Sie bilden fast gar keine Zwiebel aus.
3. KNOBLAUCH kommt im Frühling und Sommer auch frisch auf den Markt und ist am saftig grünen Stiel zu erkennen. Anders als der ganzjährig erhältliche getrocknete Knoblauch besitzt er ein feines Aroma und ist besonders saftig. Frischen Knoblauch immer im Kühlschrank aufbewahren, dort bleibt er einige Wochen schön prall.
4. KOHLRABI kommt mit grüner oder violetter Schale in den Handel. Das helle Fruchtfleisch darunter hat ein mildes, leicht süßliches Aroma. Kohlrabi schmeckt roh und gekocht. In den Blättern stecken viele Mineralstoffe und Vitamin C, deshalb die zarten Blätter immer mitverwenden.
5. KOPFSALAT steht hier stellvertretend für all die feinen Blattsalate, die im Sommer im Freiland so viel mehr Aroma und gesunde Inhaltsstoffe tanken als im Winter im Treibhaus. Bei allen Salaten die äußeren Blätter entfernen. Die restlichen Blätter ablösen, waschen und trocken schleudern.
6. MANGOLD gibt es mit dickem Stiel unter dem Namen Stielmangold sowie als Schnitt- oder Blattmangold mit dünnen oder gar keinen Stielen. Inzwischen ist er nicht nur mit weißen, sondern auch mit roten oder gelben Stielen zu haben. Diese beiden Sorten bilden weniger dicke Stiele aus und sind optisch besonders attraktiv.
7. BLATTSPINAT ist im Frühling und Sommer so zart, dass man ihn nicht nur garen, sondern auch roh essen kann. Und auch die Stiele sind noch so fein, dass man sie nicht wie beim Wurzelspinat abknipsen muss. Beim Einkauf darauf achten, dass er schön grün und richtig saftig aussieht.
Wenn der Sommer seine schönsten Seiten zeigt und sie viele, lange Sonnenbäder genossen haben, sind diese Gemüse am besten. Dann schmecken sie richtig aromatisch und vertragen sich super miteinander – ob auf dem Foto oder im Topf.
1. AUBERGINEN sollen beim Einkauf prall aussehen, die Schale muss aber nicht glänzen. Im Gegenteil: Ist sie matt, ist das ein Zeichen von Reife! Das Einsalzen der Auberginen stammt übrigens aus Zeiten, als die Früchte noch Bitterstoffe enthielten. Die sind inzwischen fast weggezüchtet!
2. BLUMENKOHL und Brokkoli sind enge Verwandte. Sie bestehen hauptsächlich aus der Blütenknospe und besitzen ein eher dezentes Kohlaroma. Beim Einkauf muss Blumenkohl schön weiß sein und Brokkoli kräftig grün – gelbe Spitzen weisen darauf hin, dass er zu blühen beginnt.
3. GRÜNE BOHNEN gibt es in schmal und breit (Dicke Bohnen s. >). Bohnen müssen vor dem Verzehr immer gekocht werden! Sie enthalten nämlich den Giftstoff Phasin, der erst beim Garen abgebaut wird. Kaufen Sie nur schön knackige Schoten und schneiden Sie nach dem Waschen die Enden ab. Die Fäden, die sich dabei früher gelöst haben, sind bei den meisten Sorten weggezüchtet worden.
4. GURKEN kommen vor allem als Salatgurke mit glatter, grüner Schale in den Handel. Etwas kleiner und mit feinen Härchen auf der Schale kennt man sie als Schmorgurke, die Miniausgabe davon sind die Einlegegurken. Alle drei kann man roh essen, aber auch schmoren, braten oder dünsten.
5. ZUCKERMAIS kaufen Sie am besten mit den Hüllblättern, denn darin bleibt er im Kühlschrank bis zu 1 Woche frisch. Die Hüllblätter wie auch die feinen Fäden im Inneren vor dem Garen abziehen (s. >). Jetzt können Sie die Kolben im Ganzen in Salzwasser ca. 20 Minuten kochen oder die Körner dicht am Kolben abschneiden.
6. PAPRIKASCHOTEN sind vor allem in Gelb und Rot sehr beliebt. Diese Schoten werden reif geerntet und haben neben einem süßlichen Aroma jede Menge Vitamin C zu bieten. Grüne Schoten kommen unreif in den Handel. Übrigens: Viele vertragen Paprikaschoten gehäutet besser, das klappt bei grünen Schoten allerdings eher schlecht.
7. STAUDENSELLERIE wird meist als ganze Staude angeboten. Im Kühlschrank hält sie sich bis zu 1 Woche. Aus dem Freiland ist die Staude kräftig grün. Verwenden Sie die saftigen Blätter immer mit, denn sie haben viel Aroma, Vitamine und Mineralstoffe.
Vorspeisen und Beilagen werden sie etwas lieblos genannt, doch ich bin ihr größter Fan! Weil man sie so gut kombinieren und danach zusammen servieren kann – als mehrteiligen Hauptgang sozusagen. Da macht es auch gar nichts aus, wenn bei meinem Marktbummel mal wieder mehr junges Gemüse als geplant im Einkaufskorb gelandet ist …