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Anne Oliver, Laura Wright, Kathryn Jensen, Barbara McCauley

BACCARA EXTRA BAND 6

IMPRESSUM

BACCARA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Cora-Logo Redaktion und Verlag:
Postfach 301161, 20304 Hamburg
Telefon: 040/60 09 09-361
Fax: 040/60 09 09-469
E-Mail: info@cora.de

Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
in der Reihe: BACCARA EXTRA, Band 6 - 2014

© 2008 by Anne Oliver
Originaltitel: „Business in the Bedroom“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe: COLLECTION BACCARA, Band 277
Übersetzung: Tatjána Lénárt-Seidnitzer

© 2002 by Laura Wright
Originaltitel: „Hearts Are Wild“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe: BACCARA, Band 1241
Übersetzung: Camilla Kneschke

© 1997 by Kathryn Pearce
Originaltitel: „I Married a Prince“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe: COLLECTION BACCARA, Band 140
Übersetzung: Astrid Hartwig

© 2003 Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Where there’s Smoke“
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe: COLLECTION BACCARA, Band 238
Übersetzung: Berna Kühne-Spicer

Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 04/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733721954

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

 

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ANNE OLIVER

Der süße Duft der Leidenschaft

Wie vom Glück umarmt fühlt sich Abigail in ihrem neuen Domizil. Romantisches Holzhaus, Meerblick – dazu ein heißer Handwerker! Noch ahnt die Aromatherapeutin ja auch nicht, dass er der wahre Hausbesitzer ist …

LAURA WRIGHT

Männlich, ledig - unwiderstehlich

Maggie will eine Traumfrau für ihn finden, obwohl er keine sucht? Und spielt er mit, vermietet sie ihm ein Zimmer? Ungern geht Nick auf den Handel ein – bis er jene findet, die er nicht gesucht hat …

KATHRYN JENSEN

Nur eine Nacht der Liebe

Charmant lädt Jacob von Danubia sie nach ihrem Wiedersehen auf seine Jacht ein. Ein Spiel mit dem Feuer für Allison: Denn der sexy Kronprinz soll standesgemäß heiraten – und keine Bürgerliche lieben!

BARBARA MCCAULEY

Heiße Flammen der Versuchung

„Na, wie geht‘s, Aschenputtel?“ Die tiefe, raue Stimme geht Emily unter die Haut. Was sie aber noch mehr verwirrt: Wenn sie Aschenputtel ist, wieso sieht dann ihr edler Held wie ein Feuerwehrmann aus?

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Der süße Duft der Leidenschaft

1. KAPITEL

Laut Horoskop sollte dies Abigail Seymours Glückstag sein. Und mit einem Haus, das „Capricorn“, also „Einhorn“, hieß, konnte ja wohl nichts schiefgehen.

Falsch gedacht.

Denn wenn sie das baufällige Etwas mit dem Foto verglich, das sie in Händen hielt, dann schnitt es denkbar schlecht ab. Leider besagte das quietschend im Wind baumelnde Schild, dass Abby sich nicht in der Adresse geirrt hatte.

Dem Foto nach stand der Altbau auf Stelzen, die für eine bessere Durchlüftung sorgen sollten. Eine Holztreppe führte auf eine umlaufende Veranda, von der aus man „Seeluft schnuppern und eine einzigartige Aussicht aufs Meer genießen“ konnte. Und natürlich fehlten auf dem Foto auch die tropischen Pflanzen nicht.

Nun, mit mehreren Schichten Farbe und ein bisschen Arbeit – nein, mit einer Menge Arbeit – könnte daraus tatsächlich etwas werden. Auf jeden Fall würde sie ein paar Worte mit dem Makler wechseln müssen.

Wo steckte er eigentlich? Sie wollten sich heute Morgen hier treffen. Abby sah auf die E-Mails, die sie ausgedruckt in der Hand hielt, dann auf ihre Uhr. Danach wurde ihr mulmig. Sehr mulmig. Dieses Haus sollte ihr neues Unternehmen „Good Vibrations“ beherbergen.

Momentan kamen die einzigen Schwingungen aus ihrem Innern, und die waren gar nicht gut. Denk positiv, Abby, und beruhige dich.

Das half nicht.

„Was zum Teufel ist hier los?“, murmelte sie und stieg die Treppe hinauf. Zu ihrem Erstaunen war die Haustür nicht verschlossen. Daher ging sie einfach hinein – und blieb wie versteinert stehen. Drinnen erwartete sie eine Baustelle, oder … nein … vielmehr sah es aus, als würde das Haus gerade abgerissen. Und das, obwohl sie einen Vertrag in Händen hielt, der besagte, dass es ab morgen ihr gehörte!

Überall auf dem Boden lagen Sägespäne und Kabel. Die Tapeten blätterten in Fetzen von einer Wand, an der einst ein riesiger Bilderrahmen oder Spiegel gehangen haben musste. Staub tanzte im schmalen Sonnenlichtstreifen über einem breiten Brett, das auf zwei Sägeböcken lag und von Werkzeugen bedeckt war.

Vor allem aber roch alles nach frischem Holz und altem Moder, was nicht unbedingt der ideale Geruch für eine Massage- und Aromatherapiepraxis war. Und alles war braun, beige und grau.

Auf den kahlen Bodendielen klang das leise Klimpern ihres Fußkettchens und der Perlensandalen fehl am Platze. „Hallo?“, rief sie vorsichtig.

Anstelle einer Antwort vernahm sie das schrille Heulen einer Bohrmaschine.

Sie stakste durch den Müll um das aufgebockte Brett herum zu einer Tür auf der anderen Seite. Im Zimmer dahinter stand eine Leiter neben einem weiteren aufgebockten Behelfstisch. Aus einer Luke in der Decke schepperte Radiomusik.

Wie es aussah, durfte sie sich also mit einem Handwerker herumschlagen. Sie donnerte gegen die Wand. „Entschuldigen Sie …?“

Wieder heulte der Bohrer auf und verschluckte ihre Stimme. Okay, Höhenangst hin oder her, hier war professionelles Auftreten gefragt. Sie würde die Leiter zur Bodenluke hinaufsteigen müssen. Sie legte ihre Tasche und die Papiere auf dem Fußboden ab, zog die Sandalen aus und klemmte sich einen Rockzipfel hinten in den Bund ihres Slips.

Auf einen lauten Fluch von oben folgten schwere Schritte, bevor eine nackte, muskulöse, maskuline Wade auf der obersten Leitersprosse erschien. Dann noch eine. Beide waren braun gebrannt und dunkel behaart. Den Waden folgten Oberschenkel, die weiter und weiter hinaufreichten … bis sie in kurzen und lose sitzenden Jeansshorts verschwanden.

Wow! Abby schluckte, während langsam ein sehr knackiger Po zum Vorschein kam. Sie sah eine lange Narbe auf einem der Schenkel bis unter die Shorts, noch mehr nackte Haut, kräftige Bauchmuskeln, eine breite nackte Brust und schließlich zwei athletische, mit Putz übersäte Schultern.

Unweigerlich trat sie einen Schritt zurück und auf eine ihrer Sandalen. Erst jetzt schien der Mann sie zu bemerken, denn er drehte den Kopf und sah zu ihr hinunter. Mit leuchtend blauen Augen.

Er hatte diesen Röntgenblick, bei dem eine Frau sofort das Gefühl bekam, sie hätte nichts an. Zum Glück sah er ihr bloß ins Gesicht.

„Kann ich Ihnen helfen?“ Seine rauchig-tiefe Stimme jagte Abby wohlige Schauer über den Rücken.

Eilig schlüpfte sie wieder in ihre Sandalen und zupfte ihren Rock frei. Gerade weil der Mann mit seinem schweißglänzenden freien Oberkörper und den beeindruckenden Muskeln geradezu animalisch attraktiv wirkte, musste sie einen möglichst geschäftsmäßigen Eindruck machen.

Leider spielte ihr Puls nicht mit – von ihrem Verstand ganz zu schweigen. „Nun, ich … Ich suche nach dem Besitzer dieses …“ Sie fuhr einmal unsicher mit der Hand durch die Luft.

Seine verführerischen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Den haben Sie gefunden“, sagte er und sprang die letzten beiden Leitersprossen herunter.

„Sie?“ Dieses Bild von einem Mann? Zu spät räusperte sie das Krächzen in ihrer Stimme weg, während er näherkam. Seltsam. Trotz ihrer Größe von immerhin eins achtzig musste sie noch zu ihm aufblicken. Sie schätzte ihn auf Anfang dreißig. Dunkles Haar, Wangenknochen wie gemeißelt.

Aber sie war nicht hier, um sich von seinem Charme betören zu lassen!

Sie hob ihre Papiere wieder auf und streckte die Schultern durch. „Mr …“

„Zachary Forrester.“ Lächelnd streckte er ihr die Hand hin.

Sein Händedruck war fest … und kurz, allerdings nicht kurz genug, als dass Abby die harte, rissige Haut entgangen wäre. Ein angenehmes Kribbeln lief ihr den Arm hinauf.

„Abigail Seymour. Abby. Mr Forrester, ich bin …“ Sie verstummte mitten im Satz und sah auf den Vertrag. Zachary Forrester war dort nicht erwähnt. Ihr wurde plötzlich schlecht, während er sich gelassen ein Handtuch nahm, das unten an der Leiter hing, und sich damit über die Stirn und das Haar rieb.

„Falls Sie von der Versicherung sind …“, begann er und musterte sie kurz.

„Sehe ich aus wie eine Versicherungsvertreterin?“ Sie seufzte und schlug sich mit dem Vertrag gegen den Schenkel. „Ich bin Ihre neue Mieterin. Was ist hier los, Mr Forrester? Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen verwirrt bin.“

Sein Lächeln schwand, und er sah sie stirnrunzelnd an. „Womit wir schon zwei wären. Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht in der Adresse geirrt haben?“

„Auf dem Rosthaufen von einem Briefkasten da draußen steht ‚Capricorn‘“, erwiderte sie und knallte ihm das Dokument vor die Brust – die breite, behaarte Brust –, wobei ihr der Geruch von Männerschweiß und Staub entgegenwehte. „Ich habe einen Gewerbemietvertrag für dieses Haus, mit Mietbeginn morgen.“

Er warf das Handtuch beiseite und griff in Tasche seiner Shorts, sodass Abbys Blick unwillkürlich darauf fiel. Halt die Augen oberhalb des Gürtels, Abby! Nur trug er keinen Gürtel, und alles oberhalb war nicht weniger gefährlich. Ein kleiner Nabel, verlockend braune Haut, ein Waschbrettbauch … Hastig sah sie wieder auf und beobachtete, wie er sich eine Lesebrille aufsetzte.

Als er die Papiere überflog, zog er eine Braue hoch und grinste. „Good Vibrations.“

Typisch Mann, dass er es falsch verstand. „Finden Sie das witzig, Mr Forrester? Glauben Sie mir, ich nicht!“

Er sah sie über den Brillenrand hinweg ernst an. „Nein, ich auch nicht. Das ist ein privates Wohnhaus. Was für ein Geschäft wollten Sie hier genau betreiben … Miss Seymour?“

Der Fluch der Rothaarigen wollte es, dass Abby errötete. „Ich weiß nicht, was Sie mit genau andeuten wollen, Mr Forrester, jedenfalls bin ich die eingetragene Mieterin, wie Sie sehen. Der Vertrag wurde rechtsgültig unterschrieben.“

„Nicht von mir.“

Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Stand sie tatsächlich hier und führte einem verführerischen Fremden vor, wie wenig Erfahrung sie in solchen Dingen besaß?

Ja, das tat sie. Leider. Und er beobachtete sie immer noch, nun jedoch mit einer Mischung aus Mitgefühl und Neugier.

„Tut mir leid, Miss Seymour, aber Sie wurden übers Ohr gehauen.“ Er tippte auf den Schriftzug. „Das ist nicht meine Unterschrift, und der Vertrag ist nicht rechtsgültig, also nichts wert.“

Die Worte hätten sie nicht schlimmer treffen können, wenn er einen Hammer benutzt hätte, um sie ihr einzubläuen. Nicht rechtsgültig. Und wo waren dann das Geld für die Kaution und die ersten drei Monatsmieten geblieben? „Ich habe ihn unterschrieben, weil ich dachte, er wäre in Ordnung. Und ich brauche das Haus, und zwar jetzt.“

„Wie haben Sie es überhaupt gefunden?“, fragte er und sah wieder auf die Papiere in seiner Hand.

„Im Internet. Die Vertragsdetails wurden per E-Mail verhandelt. Ich hatte ja keine Ahnung …“

„Offensichtlich nicht.“

Sie ignorierte seinen überheblichen Tonfall. Zachary Forrester war offensichtlich nicht nur Heimwerker, sondern auch noch Anwalt. Was sie unwillkürlich auf die Frage brachte, wie viel wohl ein Anwalt kosten würde.

Zunächst aber wünschte sie sich bloß, dass er ihr den ungültigen Vertrag zurückgab und sie gehen ließ. Aber nein, er las auch noch das Kleingedruckte! Im Gegensatz zu ihr bei der Vertragsunterzeichnung. Was sollte überhaupt Kleingedrucktes in einem illegalen Vertrag?

Sie hatte alles allein ausgehandelt, ohne sich bei jemandem Rat zu holen, der sich mit Verträgen auskannte. Schön blöd. Aurora hätte ihr sicher gesagt, sie sollte alles prüfen lassen, bevor sie ihr hart verdientes Geld rausrückte. Doch Abby wollte die Frau überraschen, die seit zehn Jahren für sie Mutter, Mentorin und Freundin war.

Seit ihrem Schlaganfall war Aurora gebrechlich. Deshalb hatte Abby nach einem Haus weit weg vom feuchtkalten Klima Victorias gesucht, wo sie beide in Frieden leben konnten. Und sie hatte sich auf Anhieb in das Bild dieses kleinen Hauses verliebt.

Jetzt war sie im tropischen Surferparadies mit einem ungültigen Mietvertrag, einem gebrauchten Van voller Kram und kaum genug Geld zum Überleben gelandet. So viel zum verlorenen Paradies. Sie war nicht nur pleite, sondern auch offiziell obdachlos.

„Sie haben hoffentlich noch nichts bezahlt“, sagte Zachary Forrester und legte seine Brille auf den aufgebockten Tisch.

Als sie unglücklich an ihrer Unterlippe nagte, seufzte er, was nicht unbedingt dazu beitrug, dass sie sich weniger dumm vorkam.

Sie versuchte, ihm den Vertrag abzunehmen, doch er hielt ihn fest, während er ihr direkt ins Gesicht sah. „Wie viel haben Sie bezahlt? Vielleicht können Sie den Scheck sperren lassen.“

„Nun, ich habe bar bezahlt. In Melbourne. Er gab mir einen Rabatt bei Barzahlung und sagte, er wäre ein Makler …“

„Können Sie den Mann beschreiben? Sie sollten die Sache der Polizei melden.“

„Ich glaube schon.“ Bärtig. Blond? Total durchschnittlich. „Tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe, Mr Forrester.“

„Warten Sie mal. Wollen Sie etwa einfach verschwinden und das Ganze auf sich beruhen lassen?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf.

„Selbstverständlich nicht.“ Sie zog an dem Vertrag, bis Zachary ihn endlich losließ, und hob hastig ihre Tasche vom Boden auf. „Ich habe ja Ihren Namen und die Adresse. Verlassen Sie sich darauf, ich melde mich.“

„Was wollen Sie jetzt machen?“

„Zunächst erstatte ich Anzeige. Danach überlege ich in Ruhe, was mir an Möglichkeiten bleibt.“ Ohne dass du mich dabei beobachtest, dachte sie und stopfte das nutzlose Dokument in ihre Tasche.

Die Welt draußen war nach wie vor da. Abby musste lediglich einen Platz darin finden. Und dieser Flecken blieb die Goldküste von Queensland, egal wie tief der Schlamassel war, in den Abby sich geritten hatte.

„Was für Möglichkeiten?“ Sein Handy am Bund seiner Shorts surrte, und er nahm es ab. „Forrester. Hi, Tina, Süße“, begrüßte er die Anruferin liebevoll. „Ja, es ist etwas dazwischengekommen.“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als Tina, Süße etwas sagte. „Nein, nichts in der Art.“ Wieder Pause. „Jede Menge Zeit. Ja. Bald.“

Er steckte das Handy an den Bund zurück und sagte: „Dann sind Sie nicht aus der Gegend?“

„Nein, ich komme aus Victoria.“ Als sie sein Stirnrunzeln sah, winkte sie ab. „Schon gut. Mein Fehler, mein Problem.“

„Sieht so aus, als könnten Sie einen Drink gebrauchen“, sagte er. „Ich kann Ihnen Wasser oder Eiskaffee anbieten.“

Das Angebot war verlockend, denn seit dem Müsliriegel zum Frühstück hatte Abby weder etwas gegessen noch getrunken. Leider hatte sie dringlichere Probleme zu lösen, als ihren Durst mit einem außergewöhnlich attraktiven Mann zu stillen. Außerdem wollte ihn nicht weiter in die Sache mit hineinziehen als nötig. Daher hängte sie sich die Tasche über die Schulter und erklärte: „Danke, sehr freundlich, doch ich gehe lieber. Und Tina, Süße erwartet Sie.“

Sein Mundwinkel zuckte. „Sie hält schon noch durch. Ihr Sohn wird in ein paar Stunden getauft, und ich bin der Pate.“

„Gratuliere. Dann lasse ich Sie jetzt in Ruhe.“

„Miss Seymour … Abby, wir sollten darüber reden …“

Während er sprach, drehte sie sich um, wobei sie mit einem Schuh auf etwas ausrutschte und sich den Knöchel verdrehte. Ein heftiger Schmerz schoss ihr durch den Fuß, und sie mühte sich, das Gleichgewicht wiederzufinden.

„Hoppla!“

Auf einmal stützten zwei starke Hände von hinten ihre Ellbogen. Ihre Scham war größer als der Schmerz, und wütend sah sie auf den Bohreraufsatz am Boden, der ihr diesen unschönen Abgang beschert hatte. „Hier ist es ja lebensgefährlich“, murmelte sie.

„Entschuldigung. Ich renoviere gerade. Ist bei Ihnen alles in Ordnung?“

Sein Atem strich ihr über den Nacken, und sie fühlte deutlich die Hitze, die von seinem Körper ausging. Sein Duft forderte ihre Hormone heraus. „Ja, ja, nichts passiert. Alles bestens.“ Zumindest wäre es das, sobald sie genug Abstand hatte, um wieder atmen zu können.

„Lassen Sie mich Ihren Fuß ansehen.“

„Nein.“

„Nur um sicherzugehen“, fiel er ihr ins Wort und hob sie kurzerhand auf den Tisch.

Ihre Füße baumelten über dem Boden, und sie fühlte sich gar nicht gut dabei. Dann hockte er sich auch noch vor sie. „Welcher Fuß?“, fragte er leise.

„Der ist bloß verknackst. Das gibt sich gleich wieder.“

„Welcher Fuß?“, beharrte er.

„Der rechte.“

Nachdem er ihr die Sandale ausgezogen hatte, umfasste er ihren nackten Fuß, sodass eine Hitzewelle aus Abbys Fußsohle ihr Bein hinaufschoss. Dann tastete er mit der anderen Hand behutsam ihren Knöchel und ihre Wade ab. Der Mann konnte wahre Wunder mit den Fingern wirken!

Abby beugte sich etwas vor und sah, dass in seinem dunkelbraunen Schopf ein paar erste graue Haare waren.

Natürlich blickte er ausgerechnet in dem Moment zu ihr auf. Seine Augen leuchteten fast silbern, nahmen allerdings einen etwas dunkleren Ton an, kaum dass sich ihre Blicke begegneten.

Schnell sah Abby weg, was jedoch nichts half.

In der plötzlichen Stille konnte sie ihr Herzklopfen, das Transistorradio und die Wellen am Strand hören. Sie kam sich zum ersten Mal in ihrem Leben wie Aschenputtel vor, das dem Märchenprinz begegnete.

„Sie brauchen einen kalten Umschlag“, sagte er abrupt. „Ich habe einen Gelumschlag im Kühlschrank.“

Seine Stimme katapultierte sie jäh in die Wirklichkeit zurück. Sie konnte es sich nicht leisten, ihre Zeit mit halb nackten, unverschämt attraktiven Männern zu vergeuden, die Prinzen spielten. „Nein, ehrlich …“

„Doch.“

Er stand so schnell auf, dass ihr Blick unwillkürlich auf seinen Schritt fiel. Verlegen starrte sie an die gegenüberliegende Wand, während Zachary zum Kühlschrank in der Ecke ging.

Als gelernte Heilmasseurin sollte sie an menschliche Körper gewöhnt sein. Das traf bloß nicht auf diesen zu, der eine höchst unpassende Wirkung auf sie ausübte. Sie fühlte sich schwindlig, kurzatmig.

„Hier.“ Er wickelte die kühle Gelpackung um ihren Knöchel und hielt sie dort fest. Zum Glück berührte er nichts außer dem Kühlverband.

„Danke.“ Sie konzentrierte sich ganz auf einen pfirsichfarbenen Nebel um den Schmerzpunkt herum und malte sich die Heilenergie aus, die durch ihre Haut und die Muskeln floss. Bedauerlicherweise war es mit ihrer Konzentrationsfähigkeit nicht zum Besten bestellt. Seine starke Hand war einfach … interessanter.

Zachary kam sich wie ein verdammter Märchenprinz vor. Nur dass in diesem Fall der Prinz nach einem vorsichtigen Abtasten des Knöchels beschloss, lieber auf Abstand zur Prinzessin zu bleiben.

Ach was, Abigail Seymour war überhaupt nicht seine Märchenprinzessin!

Sie hatte ihn auf den ersten Blick umgehauen, weil er nicht darauf vorbereitet gewesen war, dass eine atemberaubende, große Rothaarige seinen Po anstarren würde, als er die Leiter hinabstieg.

Er sah ihr ins Gesicht und wunderte sich. Mit geschlossenen Augen hockte sie vor ihm. War sie in einer Art Trance? Er wusste ja bereits, dass hinter den Lidern ein schimmerndes Grau war, wie es der Ozean unmittelbar vor einem Sturm annahm.

Und er fragte sich, welche Farbe ihre Augen wohl im Taumel der Leidenschaft annahmen.

Wie kam er denn darauf? Wahrscheinlich, weil er schon eine ganze Weile keine Leidenschaft mehr erlebt hatte.

Kopfschüttelnd wippte er auf die Fersen zurück, ohne den Druck seiner Finger zu verändern, damit sie nicht aus ihrer Trance erwachte, und sah sie an.

Sie war im Siebzigerjahrelook gekleidet: rotvioletter Rock zu knallrotem Top. Das wilde rote Haar hatte sie zu einem Knoten aufgesteckt, aus dem sich bereits einige Locken befreit hatten.

Sommersprossen verteilten sich über Nasenrücken und Wangen, und sie trug nur sehr wenig Make-up. Ein schwacher Seifengeruch wurde von einem etwas intensiveren exotischen Duft überlagert. An ihrer rechten Hand steckten drei Silberringe, und an ihrer dünnen Halskette hing ein Aquamarin.

Als hätte sie bemerkt, dass er sie anstarrte, öffnete sie die Augen. „Das reicht schon.“

Sie wollte ihren Fuß wegziehen, doch er hielt ihn fest. „Noch ein paar Minuten, nur zur Sicherheit“, erwiderte er. „Wieso der weite Weg von Victoria, um hier ein Geschäft aufzumachen?“

„Wenn man etwas will, ist kein Weg zu weit. Na ja, oft ist es allerdings auch nicht so leicht, wie man denkt.“ Sie zuckte mit den Schultern. Dabei blitzte ein roter BH-Träger unter dem Top hervor.

Sofort begann sein Puls zu rasen. Fast hätte er laut gelacht. Ja, er musste wahrlich furchtbare Entzugserscheinungen durchmachen, wenn ihn ein BH-Träger schon scharfmachte.

Ging es ihr hier wirklich nur um ein Geschäft? Das könnte sie doch auch in Melbourne aufmachen. Oder wollte sie vor allem in den Tropen leben? Am Meer? Suchte sie vielleicht nach einer stürmischen Affäre?

Er räusperte sich. „Hatten Sie in Melbourne auch schon ein Geschäft?“

„Nein, nicht ganz.“ Sie rutschte ungeduldig auf dem Brett hin und her. „Mr Forrester …“

„Zachary. Was soll das heißen, ‚nicht ganz‘?“

„Ich war angestellt. Aber keine Angst, ich weiß, was ich tue.“

Was er bezweifelte. Auf jeden Fall schien sie es eilig zu haben, wegzukommen.

„Du verspätest dich noch bei Tina, und ich muss los.“ In ihrer Aufregung duzte sie ihn.

„Wir sind noch nicht fertig … aber das muss warten.“ Er sah auf seine Uhr, nahm ihr die Gelpackung ab und zog ihr die Sandale wieder an.

Als er ihr vom Tisch helfen wollte, hob sie abwehrend beide Hände. „Das geht schon, danke.“

Obwohl sie sich stocksteif hielt, fasste sie seine Schultern, und Zachary wollte schwören, jeden einzelnen Finger zu fühlen. Trotzdem weigerte er sich, es als Wohlgefühl zu empfinden, denn das war etwas, was er nicht haben durfte. Nie wieder.

Sobald sie mit beiden Beinen auf dem Boden gelandet war, wich er zurück. „Wo willst du jetzt wohnen?“, fragte er sie. „Ich muss dich irgendwo erreichen können, falls ich etwas in Erfahrung bringe.“

Was er nicht schaffen würde. Dieser Betrüger hatte sich ihr Geld geschnappt und war längst verschwunden. Das machte Zachary wütend, da er tatsächlich einen Hoffnungsschimmer in ihrem Blick erkannte.

„Meinst du denn, du kannst etwas rausfinden?“

„Nein“, sagte er, auch wenn es ihm leidtat. „Auf jeden Fall brauche ich eine Kopie des Vertrags.“

„Wozu?“

„Findest du nicht, dass ich eine haben sollte, wo es doch um meinen Besitz geht?“

Sie blinzelte. „Ja, klar.“ Nachdem sie einen kleinen Block und einen Schreiber aus ihrer Tasche gekramt hatte, kritzelte sie etwas und riss ihm das oberste Blatt ab. „Das ist meine Handynummer.“

Er riss die untere, leere Hälfte des Zettels ab. „Willst du meine nicht auch haben?“, fragte er, nahm ihr den Stift ab und schrieb sie auf. Dann reichte er ihr den Zettel und holte seine Brieftasche hervor, aus der er eine Visitenkarte zog. „Für den Fall, dass du irgendwelche Probleme bekommst.“ Was natürlich abzusehen war.

Sie blickte auf die Karte. „‚Forrester Building Restorations‘ und ‚Capricorn Center‘.” Zum ersten Mal lächelte sie. „Du scheinst ein vielbeschäftigter Mann zu sein. Bleibt da noch Zeit für Entspannung und Vergnügen?“

Ihm wäre wesentlich lieber, sie würde nicht lächeln. Der Gedanke an Entspannung und Vergnügen mit Abigail Seymour bescherte ihm schon recht angenehme Bilder. „Falls mein Handy aus ist, erreichst du mich übers Büro.“

„Okay.“ Sie steckte seine Karte ein, er ihren Zettel.

Ihm entging nicht, dass sie beim ersten Schritt schmerzvoll das Gesicht verzog, als er sie durchs Vorderzimmer hinaus begleitete. Vor dem Zaun stand ein alter Van mit einem Kennzeichen aus Victoria. „Bist du in dem Ding tatsächlich den ganzen Weg hergefahren?“

Sie kramte ein Schlüsselbund hervor, an dem diverse Kristalle und Glücksbringer baumelten. „Das hättest du wohl nicht gemacht, was?“

„Nie im Leben.“

„Manche Menschen haben eben keine andere Wahl. Und meine Rostlaube schafft durchaus noch ein paar Tausend Kilometer.“

Kopfschüttelnd stand er da, während sie die Kühlerhaube tätschelte und einstieg.

Er ignorierte sein Verlangen, als er ihren exotischen Duft einatmete und das Klimpern ihres Fußkettchens hörte. Dann sahen sie sich durchs offene Seitenfenster an.

„Ich rufe dich an“, hörte Zachary sich sagen. „Später“, fügte er hastig hinzu. „Sag mir Bescheid, falls du irgendetwas brauchst.“

Gedankenverloren sah er ihr nach, wie sie in einer Qualmwolke davonfuhr. Manche Menschen haben eben keine andere Wahl. Sie verdiente den Tiefschlag nicht, den ihr dieser Betrüger versetzt hatte. Andererseits hätte sie vorsichtiger sein müssen. Zachary verdrehte die Augen. Wie naiv war die Frau eigentlich, ihr ganzes Geld in bar hinzublättern, bevor sie alles überprüft hatte? Beim nächsten Mal war sie sicher weniger leichtsinnig.

Er ging wieder ins Haus, nahm sich die Wasserflasche aus dem Kühlschrank und trank einen großen Schluck. Dann sah er sich um. Er wusste nicht einmal, was für ein Geschäft sie hier eröffnen wollte.

So oder so, er hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun und sollte es dabei belassen.

Falsch! Er hatte damit zu tun. Schließlich ging es um seinen Grund und Boden. Und das bedeutete, dass er sie später anrufen musste. Eventuell konnte er ihr sogar helfen. Zumindest aber wollte er eine Kopie ihres Vertrags.

Er angelte den Zettel aus seiner Hosentasche, den sie ihm gegeben hatte. Ihren Namen hatte sie mit einem großen geschwungenen A geschrieben und unten einen Smiley mit einem X daneben gemalt. Zachary runzelte die Stirn. Vermutlich beendete sie sämtliche Mitteilungen so überschwänglich.

Ob sie im Bett genauso war? Stöhnend verdrängte er den Gedanken und die Bilder, die ihm dazu durch den Kopf gingen. Sie war gar nicht sein Typ, ganz anders als Diane. Folglich brauchte er sich keine Sorgen zu machen.

2. KAPITEL

„Wo warst du?“, fragte Tina Hammond an der Kirchentür. „Und wie riechst du denn?“ Sie rümpfte die Nase, dann zog sie die Brauen hoch. „Exotisch. Was ist das für ein Duft?“

Zachary ignorierte ihre Fragen, beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Stirn. „Vorsicht, du hörst dich langsam wie eine Ehefrau an.“

Grinsend tätschelte sie ihm die Wange. „Ich übe schon mal. Dauert ja nicht mehr lange.“

„Euch ist schon klar, dass ihr das mit den Zeremonien irgendwie in der falschen Reihenfolge abwickelt, oder?“

„Tja, es hat sich eben so ergeben.“ Tinas blaues Seidenkleid raschelte, als sie nach oben griff, um seine Krawatte zu richten. „Wir wollten eben unbedingt auf der Insel getraut werden, und dafür haben wir auch das Jahr Wartezeit in Kauf genommen, bis wir einen freien Termin erwischen konnten.“ Sie sah ihn ein bisschen zu direkt an. „Bringst du die Frau, die zu dem Parfum gehört, mit zur Hochzeit?“

„Großer Gott, nein!“

„Du hast noch keine Begleitung, stimmt’s? Ich habe dir doch gesagt, ich kann dir …“

„Nicht nötig.“ Zachary drückte kurz ihre Hände und knöpfte sich das Jackett zu. Es bereitete ihm nach wie vor Mühe, von so vielen wohlmeinenden Freunden umringt zu sein, wenn er viel lieber allein wäre. „Also, wo ist mein Patensohn?“

„Nick hat ihn.“ Tina zog Zachary mit sich in die Kirche und den Mittelgang hinunter zum Taufbecken, wo ihr künftiger Ehemann mit Daniel auf dem Arm stand.

Zachary begrüßte ihn, unterhielt sich kurz mit den Großeltern und strich mit einer Hand über den Kopf des acht Monate alten Babys, bevor er sich neben die Familie stellte.

Während der Priester sprach, dachte Zachary daran, wie er vor acht Jahren hier im Licht der bunten Kirchenfenster gestanden und seinen Treueschwur abgelegt hatte.

Tina war Diane so ähnlich: zierlich, blond, gebildet und modebewusst. Während der Schulzeit waren sie drei unzertrennlich gewesen, doch Diane hatte letztlich sein Herz erobert.

Heute arbeitete Tina vier Tage pro Woche in Zacharys neuem Büro, auch wenn sie neuerdings mit Leib und Seele Mutter war, was zur Folge hatte, dass sie nicht bloß Daniel, sondern auch Zachary bemutterte.

Ungeduldig hörte er mit halbem Ohr hin, wie der Priester über den Wert der Familie redete. Er hasste solche Veranstaltungen, die unangenehmen Gesprächspausen, die tröstlichen Händedrücke, die Einladungen zum Dinner. Fast alle Menschen hier kannten ihn und hatten seine Frau gekannt. Und sie wussten, dass er beinahe mit ihr zusammen ums Leben gekommen war.

Wovon sie nichts wussten, waren seine Albträume und die Schuldgefühle, die ihn Tag und Nacht quälten.

Denn die ganze Geschichte kannte keiner von ihnen …

„Du warst nicht allein im Hotelzimmer in Singapur“, hatte er Diane in dem Moment vorgeworfen, als er sie sah. Sie kehrte gerade von einer Einkaufsreise in Asien zurück. Und statt abzuwarten, bis sie allein waren, musste er es ihr auf der Geburtstagsfeier ihrer Freundin auf den Kopf zusagen. Fehler Nummer eins.

Sie war eben erst angekommen und stand mit ihm am Gartentor. Es war ein kühler, von schwerem Blumenduft erfüllter Abend.

„Und deine Flugnummer hast du mir auch nicht genannt“, fuhr er fort. „Bist du mit ihm zusammen zurückgeflogen? Ist er von hier? Kenne ich ihn?“

„Du bist ja paranoid“, hatte sie erwidert, aber dabei hatte sie die Augen abgewandt und sich an ihm vorbeigedrängt. Sie roch nach Alkohol.

„Nein, bin ich nicht.“ Er packte ihren Arm. „Ich bringe dich nach Hause. Wir müssen miteinander reden.“

„Lass mich los!“

„Okay, wenn du darauf bestehst.“ Trotzdem hatte er gezögert. „Wenn du nicht ehrlich sein willst, ist unsere Ehe vorbei.“ Die Stille, die nach diesem Satz eintrat, war wie die nach einem Pistolenschuss. „Auf jeden Fall bringe ich dich jetzt nach Hause.“

„Ich habe dir die Flugnummer nicht gesagt, weil ich nicht wollte, dass du die Party verpasst.“

„Ach ja?“ In dem Moment hörte er vor allem seinen eigenen Herzschlag, der vor Angst zu schnell ging. „Ich bin doch kein Idiot.“

Fehler Nummer zwei war gewesen, sie in seine Tasche greifen zu lassen, aus der sie seine Autoschlüssel hervorholte und sie ins Gebüsch neben dem Rasen fallen ließ.

Bis er wieder an der Straße war, bog sie mit ihrem Wagen bereits schlingernd auf die Hauptstraße ein.

Einen Kilometer weiter hatte er sie eingeholt und fuhr ihr zwanzig Minuten lang hinterher, während sie westlich aus der Stadt herausraste. Dabei verfluchte er sie unzählige Male. Schließlich erreichten sie die Brücke …

Ihre Version hatte er nicht erfahren, und er würde niemals wissen, ob er sich irrte oder nicht.

„Zachary?“, flüsterte Tina, worauf er in die Gegenwart zurückkehrte. „Du bist jetzt dran.“

Er nickte kurz. „Entschuldige.“ Hoffentlich war er als Pate nicht so ein Versager wie als Ehemann.

„Und, wie geht es mit der Renovierung voran?“, fragte Nick Langotti, der seinen Sohn auf einer Hüfte balancierte. Nach der Taufe hatten die stolzen Eltern zum Nachmittagstee unter Palmen auf Tinas Terrasse geladen.

Zachary öffnete sich eine Bierdose. „Die Küche sieht gut aus, und ich habe die beiden Schlafzimmer und das Bad fertig. Der Rest ist allerdings noch ein Trümmerfeld.“ Er legte sich ein paar Scheiben Salami und Käse auf den Teller. „Bis das Capricorn Center sich als Touristik- und Konferenzzentrum richtig etabliert hat, stehen die Arbeiten an zweiter Stelle. Und ich habe außerdem die leere Ladenzeile, die ich vermieten muss.“

„Willst du noch die Werbekampagne starten, die dir die Agentur vorgeschlagen hat?“

„Sobald ich ein passendes Model gefunden habe, ja.“ Das Gesicht von Capricorn. Es sollte eines sein, das die Geschäftskunden ansprach, zugleich aber auch vermittelte, wie man sich amüsierte, nachdem die Vorträge zu Ende waren. „Morgen habe ich einen Termin bei einer Model-Agentur, bei der ich mir deren Fotos ansehe.“

Nick grinste. „Soll ich vielleicht mitkommen? Ich könnte dir sagen, ob deine Wahl die richtige ist.“

„Die richtige Wahl? Wer?“ Mit dem untrüglichen Gespür einer Ehefrau – auch wenn sie offiziell noch gar keine war – tauchte Tina in diesem Augenblick neben Nick auf.

„Kenne ich sie?“

Zeit zu gehen, beschloss Zachary. Nach dem halbstündigen Fußweg nach Hause hatte er hoffentlich wieder einen klareren Kopf. Und er ersparte sich, eine von Tinas Freundinnen nach Haus zu fahren, die „zufällig“ eine Mitfahrgelegenheit suchte.

„Ich hatte ein paar Gläser zu viel, Tina. Ich lass den Wagen stehen“, erklärte er und versprach, seinen Wagen später abzuholen.

Er ging zur Strandpromenade, weil er dringend frische Luft brauchte – und allein sein musste. Im Gehen band er sich die Krawatte ab, stopfte sie in seine Jackentasche und öffnete die beiden obersten Hemdknöpfe.

Familienfeiern wie die heutige erinnerten ihn an das, was er nicht hatte. Bei ihm zu Hause lagen keine Kosmetika im Bad verstreut, standen keine Dosen mit selbst gebackenen Keksen und trockneten keine Windeln unter der Veranda. Im Moment häuften sich auf seinem Küchentisch vor allem Werkzeuge. Nirgends stand eine Blumenvase, und die einzigen Kekse, die er besaß, stammten aus dem Supermarkt.

Als er den Strand erreichte, blickte er hinauf in den Himmel, der im beginnenden Zwielicht lavendelfarben leuchtete, und lauschte den Wellen.

Plötzlich war er wie gelähmt von dem, was er weiter vorn sah. Nicht etwa der weiße Sand oder das türkisfarbene Wasser bannten seinen Blick, sondern die Frau.

Sie benahm sich, als wäre ihr vollkommen gleich, wer sie beobachtete. Wie ein Kind lief sie wieder und wieder ein Stück zur Wasserkante, um mit den rollenden Wellen zurück auf den Sand zu hüpfen. Ein violetter Rock mit silberner Stickerei flatterte um ihre Beine. Ihr Top war perlenbestickt und türkisfarben, und sie trug einen langen Schal in Regenbogenfarben um die schmale Taille.

Als sie sich über ihre Schulter umsah, stockte Zachary der Atem.

Abigail Seymour.

Ihr Haar war nicht mehr zum Knoten gebunden, sondern wehte in langen Locken im Meereswind. Sie hob eine Hand und strich es sich aus der Stirn.

Zachary atmete langsam aus, um seinen Puls zu beruhigen. Er biss die Zähne zusammen. Sein erster Gedanke war, dass er sie unbedingt meiden sollte. Er könnte sich einfach umdrehen und weggehen. Nach Hause gehen, kalt duschen. Auf keinen Fall wollte er, dass ihn dieses Bild heute Nacht um den Schlaf brachte.

Am meisten irritierte ihn, dass Abigail Seymours Anblick etwas in ihm regte, was er bei Diane nie empfunden hatte.

Wie benommen ging er einfach weiter auf sie zu. Ihr Rock war bereits bis zu den Knien durchnässt. Machte es ihr denn gar nichts aus, dass die anderen Strandspaziergänger sich über eine erwachsene Rothaarige wunderten, die in die Wellen hi­nein- und wieder hinauslief, als würde sie einen merkwürdigen Tanz aufführen?

In dem Moment kam Zachary die Erkenntnis: Capricorn hatte ein Gesicht, einen Körper. Kein Model, das ihm die Agentur vorschlug, konnte dem nahekommen. Und er würde alles tun, um sie für die Kampagne zu gewinnen …

Abby fühlte den Sand zwischen ihren Zehen, als sie am Wasser entlangging. Ihre Zeit im Internet-Café war verschwendet gewesen, denn sie hatte keine Spur zu dem falschen Namen und ihrem Geld gefunden. Nebenher hatte sie auch Forrester Building Restorations und Capricorn Center nachgeschlagen und festgestellt, dass Zachary war, wer er zu sein behauptete.

Dem überschwänglichen Lob seiner zufriedenen Kunden und den Fotos nach musste er sehr erfolgreich sein.

Außerdem hatte sie eine billige Bleibe gefunden, die ihr schmales Budget nicht allzu arg strapazierte. Insofern war der Tag also nicht ganz umsonst gewesen.

Interessanterweise hatte auf der Internetseite gestanden, dass das Capricorn Center Gewerbeflächen vermietete. Darauf sollte sie Zachary Forrester unbedingt ansprechen, wenn sie ihn wiedersah.

„Abby, warte!“

Beim Klang der tiefen Stimme blieb ihr fast das Herz stehen. Sie drehte sich um und sah, wie Zachary Forrester durch den Sand auf sie zukam. In seinem anthrazitfarbenen Anzug und den glänzenden schwarzen Schuhen sah er genau wie der erfolgreiche Unternehmer aus, der er ihrer Internet-Recherche zufolge war.

„Abby.“ Er blieb ein paar Schritte vor ihr stehen. „Bist du bei der Polizei gewesen?“

„Ja, ich habe Anzeige gegen unbekannt erstattet.“ Obwohl es zwecklos sein dürfte.

Er nickte. „Ich wollte dir einen Vorschlag machen. Was hältst du davon, wenn du das Geld wieder reinholst, das du gerade verloren hast? Du würdest sogar genug verdienen, um dir in Ruhe etwas passendes Neues zu suchen.“

Sie sollte sich darüber Gedanken machen, dass auch ein umwerfender Mann ein Schwindler sein könnte. Aber seine Augen wirkten nicht wie die eines Betrügers – nur dass sie Abby jedes Mal wie ein Blitzschlag trafen. Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück. „Und das würde was bedeuten?“

„Du tust mir einen Gefallen.“

Sie musste lachen. „Eben war es noch ein Vorschlag, jetzt ist es ein Gefallen?“

„Wie man’s nimmt. Das kannst du selbst entscheiden. Auf jeden Fall würden wir beide davon profitieren.“ Er musterte sie von oben bis unten, was gar nicht gut war. „Reden wir bei einem Kaffee oder einem Snack weiter. Hast du schon gegessen?“

Prompt meldete sich ihr Magen. „Nein.“

„Okay. Dann weiß ich den richtigen Ort.“

Unsicher fragte sie: „Ist das ein Geschäftsessen oder persönlicher?“

Er zögerte kurz mit der Antwort. „Nennen wir es ein Bewerbungsgespräch im ungezwungenen Rahmen. Ich erkläre dir meinen Plan, und du berichtest mir von deiner großen Idee. Du hast doch eine, oder?“

War da ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen? „Hat die nicht jeder?“ Sie ging an ihm vorbei über den Sand und sammelte ihre Tasche und ihr Handtuch ein. Als sie ihr Haargummi herausholte, um sich wieder einen Zopf zu binden, legte er eine Hand auf ihre. Hitze floss ihr den Arm hinauf und durch den ganzen Körper.

„Lass es offen.“ Genauso plötzlich, wie er sie berührt hatte, war seine Hand wieder fort, als hätte er es bereut.

„Na gut, wenn du dich gern mit Miss Wuschelkopf im Restaurant sehen lassen willst.“ Sie rieb sich unwillkürlich die Hand, die noch zu brennen schien. Hatte sie sich die Funken bloß eingebildet? Sie steckte das Haargummi wieder in die Tasche.

„Unbedingt“, bekräftigte Zachary. „‚Simon Says‘ hat die besten Steaks in der Stadt.“

„Ach, einen Moment noch.“ Sie drehte sich zu ihm, sodass er mit ihr kollidierte und ihr Unterarm über seine Brust strich. „Damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Gibt es eine Mrs Forrester oder jemanden, den du anrufen musst, weil es später wird?“

Sie bemerkte ein seltsames Flackern in seinen Augen. „Nein.“

Auf einmal war er so verschlossen, dass sie nicht weiter nachfragte. Sie hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, und die Aussicht auf ein Abendessen war zu verlockend. Daher nickte sie und ging zum Parkstreifen, wo ihr Van stand.

„Da gibt es nur ein kleines Problem“, sagte er, als sie die Promenade erreichten. „Ich bin zu Fuß hier. Kannst du mich mitnehmen?“

„In meinem heruntergekommenen Van etwa, der mich den ganzen Weg hergebracht hat?“, fragte sie, weil sie es sich einfach nicht verkneifen konnte.

Er lächelte. „Tja, das meinte ich.“

Wieso musste er zu allem Überfluss auch noch Grübchen haben, wo sie doch eine absolute Schwäche für Grübchen hatte? Dabei kannte sie den Mann doch gar nicht … diesen sexy Single – Mann.

Aber manchmal musste man seinem Bauchgefühl vertrauen, und ihres sagte ihr, dass sie sich bei Zachary Forrester sicher fühlen konnte. Abgesehen von dem gefährlichen Kribbeln, das sie jedes Mal durchlief, wenn sie ihn ansah. Aber sie saß am Steuer und musste nirgends hinfahren, wo sie nicht hinwollte.

„Kein Restaurant auf dem Land, weitab von allem“, warnte sie ihn, schloss den Wagen auf und warf ihre Sachen vom Beifahrersitz auf die Rückbank. Dann kurbelte sie das Fenster runter, denn es roch immer noch nach dem Hähnchen-Burger und den Fritten, die sie sich gestern Abend geleistet hatte.

Als er einstieg, beäugte er fragend all ihre Besitztümer auf der Rückbank und hinten im Laderaum. Dort stapelten sich Kartons und Berge von vollgestopften Müllsäcken.

Sie ignorierte seinen Blick, schnallte sich an und startete. Während sie den nackten Fuß aufs Gaspedal stellte, sagte sie: „Alles zu seiner Zeit, Mr Forrester.“

Zachary dirigierte Abby zu seinem Lieblingsrestaurant mit Blick auf die Promenade. Hier bekam man schnell ein gutes, günstiges Essen.

Heute Abend achtete er allerdings nicht auf den Strand, sondern ausschließlich auf Abby. Ihr nasser Rocksaum und die nackten Füße passten zur lockeren Atmosphäre des Lokals. Seine Frau wäre damals entsetzt gewesen, weshalb er früher nur allein hergekommen war. Diane machte ohne High Heels und Make-up keinen Schritt vor die Tür, während Abby ungeschminkt und barfuß vollkommen richtig aussah.

Die anderen Gäste saßen in Shorts oder Pareos vor Eiscreme-Shakes oder Mango-Sorbets. Eigentlich war er in seinem blütenweißen Hemd und seiner Anzughose derjenige, der hier aus dem Rahmen fiel.

„Na, worauf hast du Appetit?“, fragte er, als Paul an ihren Tisch kam. Worauf er Appetit hatte, wusste er ziemlich genau, nur hatte es nichts mit Essen zu tun. Es war ein Fehler gewesen, mit Abby hierher zu fahren. Ein Kaffee in seinem Büro wäre angebrachter gewesen.

Sie blickte mit strahlend grauen Augen zu ihm auf.

Stimmt, ein Riesenfehler!

„Ich hätte gern die Meeresfrüchte-Linguini, bitte“, sagte sie.

„Und einen Wein dazu?“

„Nein, nur ein Glas heißes Wasser mit einem Teelöffel Apfelessig und einem Teelöffel Honig, wenn das geht.“ Sie sah fragend zu Paul auf.

„Kein Problem“, sagte der, ohne mit der Wimper zu zucken.

Zachary hingegen merkte, wie seine Brauen in die Höhe schossen. „Ich nehme das Filet-Steak, blutig, mit Gemüse und ein Bier, bitte.“ Er legte seine Speisekarte ab. „Eine interessante Getränkewahl.“

„Ein natürliches Wohlfühltonikum. Nach dem Tag heute brauche ich eine Extradosis. Ich nehme es zweimal täglich, wegen der Ausgewogenheit.“

Auf ihn wirkte Abby vollkommen ausgewogen: zwei vollkommene Augen, vollkommen gerade Schultern, vollkommene Brüste …

Natürlich ertappte sie ihn dabei, wie er sie musterte! „Du hingegen …“ Sie sah ihn an, das heißt, eigentlich blickte sie um ihn herum, sodass er sich beherrschen musste, sich nicht umzudrehen. „Du musst die Farbe deiner Schlafzimmerwände ändern“, sagte sie ernst. „Du schläfst schlecht und hast immer wieder Schmerzen im Lendenwirbelbereich.“

Ihm lief es eiskalt über den Rücken. Niemand anders als sein Arzt wusste von dem Schmerz und den Albträumen, die ihn seit dem Unfall plagten. Er würde Abbys Theorie gern überprüfen, indem er sie in sein Schlafzimmer mitnahm und sich von ihr beraten ließ. Vielleicht konnte sie ihm ja auch bei der Schlaflosigkeit und den Beschwerden im Lendenbereich helfen.

Schluss jetzt! Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Was war nur mit ihm los? „Das hat nichts mit meiner Inneneinrichtung zu tun, sondern kommt vom Stress, weil ich mein Zuhause renoviere, während ich gleichzeitig zwei Unternehmen leite. Und es ist mein Beruf, schwer zu heben.“

Ihr Blick fiel auf seinen Hemdkragen. „Erzähl mir von deinem Beruf.“

Sein Adrenalinpegel stieg gefährlich.

„Konferenzen und Tourismus, richtig?“, fragte sie. „Und wie passe ich da rein?“

Ihre Getränke wurden zusammen mit einem Korb warmer Brötchen serviert. Zachary trank einen Schluck Bier, um sich den trockenen Mund zu befeuchten. „Okay, ich mache dir folgendes Angebot: Wir brauchen eine Werbekampagne, um das Capricorn Center zum Laufen zu bringen. Und dafür will ich dich.“

Sie trank von ihrem Glas. „Mich?“

„Wir würden einen Profi-Fotografen engagieren, der ein paar Aufnahmen mit dir am Strand macht, ungefähr so, wie du jetzt angezogen bist. Und vielleicht auch in einem Badeanzug. Und im Kostüm, wie für eine Konferenz.“

Anders als er erhofft hatte, lächelte sie nicht. „Ich besitze kein Kostüm.“

„Macht nichts, wir besorgen dir eines. Ich komme für die Kleidung auf. Denk darüber nach, Abby. Ich biete dir eine Entschädigung für deine Verluste, und du brauchst bloß ein paar Stunden dafür zu arbeiten.“

Er glaubte, fast zu hören, wie sie seinen Vorschlag überdachte.

„Du kannst auch vorher zum Friseur, zur Kosmetikerin, dich neu einkleiden, wenn du willst …“

„Ich fühle mich ganz wohl mit meinem Aussehen, danke“, fiel sie ihm spitz ins Wort.

„Ja, natürlich! Du siehst klasse aus, so wie du bist. Deshalb will ich dich ja. Für die Werbung.“ Oh Mann, was lieferte er hier bloß für eine erbärmliche Vorstellung!

Sie hob ihr Glas. „Ich will kein Honorar. Stattdessen verlange ich das Vorrecht auf eine der freien Gewerbeflächen, die du bewirbst.“ Sie prostete ihm zu. „Ich habe im Internet recherchiert.“

„Ja, ich suche tatsächlich einen Mieter“, log er. „Aber da du noch nicht erwähnt hast, in welchem Gewerbe du …“

„Ich bin Heilmasseurin, also genau das, was dein Center braucht. Ich freue mich schon darauf, es mir anzusehen.“ Sie lehnte sich entspannt zurück. „Hast du dir schon mal dein Horoskop legen lassen?“, fragte sie plötzlich und lenkte seine Aufmerksamkeit in eine gänzlich andere Richtung. „Übrigens ist dein Sternzeichen Stier.“ Sie schnitt sich ein Brötchen auf und bestrich es mit Butter.

Zachary schluckte. „Glaubst du an solchen Kram?“ Die Tatsache, dass sie richtig geraten hatte, war irgendwie beängstigend, aber natürlich purer Zufall.

Sie lächelte auf eine Weise, die ihm die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. „Du bist geerdet, Zachary, und du magst keine Veränderungen. Du magst sinnliche Dinge in deinem Leben. Diese Massage-Sache spricht dich an, das habe ich an deinem Blick erkannt. Außerdem bist du praktisch veranlagt, weshalb du dich fragst, ob du es nicht mal mit einer Unbekannten versuchen solltest, die für deinen Geschmack ein bisschen zu alternativ ist.“ Sie legte eine Pause ein. „Na, wie halte ich mich bisher?“

Du besitzt eine gute Menschenkenntnis, das ist alles. „Das heißt nicht, dass ich in die Gussform passe, die aus der Stellung von ein paar Sternen abgeleitet wird.“