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  Helen Gori– Ein Mensch vor dem Gericht der Tiere– Lenos Verlag

Die Autorin

Helen Gori, geboren 1949. Einsatz für das Schultheater seit Beginn ihrer Tätigkeit als Sekundarlehrerin in Schaffhausen. War Vizepräsidentin der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für das darstellende Spiel SADS. Autorin des Jugendstücks Pete und Tina.

Den siebzehn Schülern meiner Theatergruppe gefiel diese Spielidee, obwohl sie damit die Strapazen auf sich nehmen mussten, einen Aufsatz zu schreiben. Wenn ich mit den Schülern gemeinsam ein Stück erfinde, gehe ich meistens von der Improvisation her an die Arbeit. Dafür war aber das Thema zu schwierig; die Spieler merkten selber, dass sie sich zuerst informieren mussten.

Einige grundsätzliche Dinge haben wir allerdings vorher besprochen, zum Beispiel, welche Tiere als Richter, Staatsanwalt oder Verteidiger auftreten sollten. Wir fanden es auch lustig, mit Redensarten zu spielen, und ein paar Schüler haben eifrig gesammelt. Die Aufsätze waren denn auch sehr verschieden und vielfältig. Stefan wollte die Tiere in ihrer eigenen Sprache reden lassen, ein Papagei sollte übersetzen. Für Monika war alles ein schrecklicher Traum eines Menschen, der vorher ein Huhn gegessen hatte. Ich kann mir das sogar sehr gut vorstellen: In einer gespenstischen Szene wird der angeklagte Mensch aus dem Bett geholt und von den Tieren auf den Gerichtsplatz geschleppt.