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Maya Banks

Nur eine Nacht mit dem Tycoon?

IMPRESSUM

BACCARA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

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© 2012 by Maya Banks
Originaltitel: „Undone By Her Tender Touch“
erschienen bei: Harlequin Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1737 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Ute Augstein

Fotos: Harlequin Books S.A.

Veröffentlicht im ePub Format im 10/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-95446-161-5

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY, STURM DER LIEBE

 

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1. KAPITEL

Eigentlich bestand gar kein Grund zur Panik, nur weil sie das Catering für ein paar VIPs organisierte, aber Pippa Laingley wollte, dass die Einweihungsparty ihrer Freundin Ashley Carter perfekt über die Bühne ging.

Weshalb sollte sie auch nervös sein? Nur weil das Eigenkapital der geladenen Gäste vermutlich höher war als die Staatsverschuldung, gab es noch lange keinen Grund, in Angstschweiß auszubrechen. Und da Pippa bald ein eigenes Café mit Cateringservice eröffnen wollte, war sie darauf angewiesen, dass diese Veranstaltung reibungslos verlief. Schließlich konnte sie gute Mundpropaganda sowie ein paar Empfehlungen sehr gut gebrauchen.

Sie wirbelte in Ashleys großer Küche umher und legte in Gedanken eine Bestandsliste von den Dingen an, die theoretisch schon nach draußen hätten getragen werden können. Wo blieben bloß diese verdammten Kellner, die sie für den heutigen Abend über eine Agentur engagiert hatte?

Wie aufs Stichwort schwang die Küchentür auf, und ein Typ, der nicht älter als zwanzig sein konnte, kam herein. Bereits nach einem flüchtigen Blick auf den jungen Mann stöhnte Pippa auf.

„Und wo ist Ihre Kellneruniform?“

Verständnislos schaute er sie an.

Sie seufzte und schloss ergeben die Augen. „Weißes Hemd? Schwarze Hose? Elegante saubere Schuhe? Ordentlich frisiertes Haar?“

Einen Augenblick lang starrte er sie mit offenem Mund an, bevor er die Sprache wiederfand. „Tut mir leid, Ma’am. Ich bin lediglich die Aushilfskraft. Und ich bin davon ausgegangen, dass ich alles hier bekomme, was ich brauche.“

Pippa stieß die Luft aus. „Erster Tag im Job?“

„Ja“, gab er verlegen zu. „Ein Freund von mir hat mir von den gut bezahlten Teilzeitjobs erzählt. Ich vertrete ihn sozusagen.“

Na toll, dachte sie. Hier stand noch nicht einmal ein offizieller Mitarbeiter vor ihr. Irgend so ein Schwachkopf wollte sich vor der Arbeit drücken und hatte mit seinem Kumpel einen Deal gemacht – der andere sollte am Abend für ihn einspringen, und sie würden sich dann den Lohn teilen. Es bestand keine Chance, dass dieser junge Kerl mit so vielen Gästen zurechtkommen würde. Was wiederum bedeutete, dass sie selbst aushelfen musste.

Sie fasste den Jungen am Arm und zog ihn Richtung Treppe. „Jetzt kommen Sie schon. Sie müssen sich was Ordentliches anziehen.“

Bereitwillig, wenn auch ein wenig verwirrt, ließ er sich von ihr in Ashleys und Devons Schlafzimmer führen. Pippa durchsuchte Devons Kleiderschrank, bis sie etwas Passendes gefunden hatte.

„Ziehen Sie sich aus!“, befahl sie.

Der junge Mann wurde rot.

Ein Räuspern erklang und signalisierte Pippa, dass sie nicht allein mit dem Jungen im Zimmer war.

„Vielleicht sollte ich später wiederkommen“, schlug ein Mann mit gedehntem Tonfall vor.

Beschämt schloss Pippa die Augen und war sicher, dass nicht nur der junge Kellner rot geworden war. Als sie sich umwandte, erblickte sie Cameron „Cam“ Hollingsworth, der gelassen am Türrahmen lehnte und sie amüsiert betrachtete.

„Also, Pippa, der ist selbst für Sie ein bisschen zu jung, finden Sie nicht?“

Sie würde niemals verstehen, warum dieser Mann sie ausgerechnet immer in den peinlichsten Situationen ertappte. Sie war eine intelligente, selbstbewusste Karrierefrau, die nicht auf den Mund gefallen war. Darüber hinaus besaß sie ihr eigenes Geschäft, ließ sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht so leicht einschüchtern. Trotzdem machte sie sich jedes Mal zum Narren, wenn ihr Weg den von Devons Freund kreuzte.

Doch sie würde sich nicht noch weiter bloßstellen lassen. Deswegen sah sie Cam herausfordernd an, als sie ihm im Vorbeigehen Hose und Hemd zuwarf. „Sorgen Sie dafür, dass er das hier anzieht. In zwei Minuten brauche ich ihn unten.“

Zu ihrer großen Zufriedenheit bemerkte sie an seinem verwirrten Blinzeln, dass sie Cam offensichtlich völlig überrumpelt hatte. Kurz darauf runzelte er die Stirn und schaute zu dem Jungen, der sich nicht vom Fleck gerührt hatte. „Was verdammt noch mal hat das zu bedeuten? Sind das nicht Devons Sachen?“

„Ich brauche einen Kellner – sonst bekommt heute Abend niemand etwas zu essen oder zu trinken“, stieß sie hervor. „Er ist alles, was ich habe, und ich werde Ashley bestimmt nicht im Stich lassen. Das gilt doch wohl hoffentlich auch für Sie, oder? Also setzen Sie Ihren Allerwertesten in Bewegung.“

Entschlossen lief sie an ihm vorbei, ohne Cams Reaktion auf ihre Anweisungen abzuwarten.

Wieder in der Küche angelangt, bereitete sie die Tabletts und die Gläser für Champagner und Wein vor, während sie leise vor sich hin fluchte.

Mit drei Kellern hatte sie gerechnet – und einen unerfahrenen Collegeschüler bekommen, der sich ein bisschen Trinkgeld dazuverdienen wollte. Ganz große Klasse! Einen Moment später kam der Junge in die Küche und sah überraschenderweise ganz passabel aus. Zwar waren Hose und Hemd ihm ein bisschen zu weit, trotzdem wirkte er ordentlich und adrett. Sein Haar war so sorgfältig zurückgekämmt, dass es beinahe glänzte.

Sie winkte ihn zu sich herüber, bevor sie ihm ein Tablett mit Hummerpasteten in die Hände drückte und ihn durch die Tür ins Wohnzimmer bugsierte, in dem Ashley und Devon sich mit ihren Gästen unterhielten.

Danach kehrte sie zur Kücheninsel zurück, um die Gläser mit Wein und Champagner zu füllen.

„Brauchen Sie vielleicht Hilfe?“, fragte Cam hinter ihr.

Überrascht wirbelte sie herum und hätte beinahe den Inhalt der Flasche auf den Boden geschüttet.

„Hilfe?“

Cam nickte. „Unterstützung? Sie sehen so aus, als könnten Sie welche gebrauchen. Wie kommen Sie bloß auf den Gedanken, dass Sie das alles allein bewerkstelligen können? Ashley muss verrückt gewesen sein, als sie Ihnen das Okay für das Catering gegeben hat.“

Pippa war entsetzt und verwirrt zugleich, als ihr die Bedeutung seines Hilfeangebotes bewusst wurde.

„Täte mir sehr leid, wenn Sie sich Ihre hübschen Hände schmutzig machen würden“, erwiderte sie zynisch. „Und nur zu Ihrer Information: Ich habe alles unter Kontrolle. Die Aushilfen sind nicht gekommen – das ist nicht meine Schuld. Das Essen hingegen ist tadellos, wenn ich das so sagen darf. Ich muss nur einen Weg finden, es zu den geschätzten Gästen zu befördern.“

„Wenn ich das richtig verstehe, habe ich Ihnen eben meine Hilfe angeboten, und Sie haben mich daraufhin beleidigt“, konterte Cam.

Stirnrunzelnd schaute sie ihn an. Verdammt, warum sah dieser Mann einfach zum Anbeißen aus? Und nicht wie eine Kröte – oder wenigstens kahlköpfig? Obwohl eine Glatze am richtigen Mann auch ziemlich sexy sein konnte. Und warum war sie nicht in der Lage, die einfachsten Aufgaben zu verrichten, sobald er in ihrer Nähe war?

„Sie sind Ashleys Gast“, erklärte sie. „Mal ganz davon abgesehen, dass es nichts für Sie wäre. Sie sind daran gewöhnt, bedient zu werden, und nicht daran, andere zu bedienen.“

„Und woher wollen Sie wissen, dass es nichts für mich ist?“, hakte er nach und griff nach einem der Tabletts.

Darauf wusste sie nichts zu antworten und beobachtete fassungslos, wie er mit dem Tablett aus der Küche ging. Mit rasendem Puls lehnte sie sich Halt suchend an die Spüle hinter sich.

Cam war schlichtweg das, was man als atemberaubend attraktiv bezeichnen konnte und in vielerlei Hinsicht der absolut falsche Mann für sie. Aber etwas an ihm zog sie immer wieder wie magisch in seinen Bann.

Seitdem Ashley und Devon ein Paar waren, hatte sie ihn öfter gesehen. Cam und Devon waren nicht nur gute Freunde, sondern auch Geschäftspartner und besaßen eine Kette luxuriöser Hotels und Resorts. Und als Ashleys beste Freundin hatte Pippa Devons Freund auf zahlreichen Festivitäten getroffen. Auf der Hochzeit der beiden war er sogar ihr Tischnachbar gewesen, was sie Höllenqualen hatte erleiden lassen. Obwohl sie ihm so nah gewesen war, dass sie seinen männlichen Duft wahrnehmen konnte, lagen unbestreitbar Welten zwischen ihnen.

Sie seufzte. Vermutlich irritierte sie das am meisten. Er war so ein herrliches Prachtexemplar von Mann und leider kein bisschen an ihr interessiert.

Möglicherweise war sie einfach nicht sein Typ. Und sie hatte überhaupt keine Ahnung, auf was für einen Typ von Frau er stand, denn sie hatte ihn bisher noch nie mit einer Frau gesehen. Entweder hielt er sich gern bedeckt, was sein Privatleben betraf, oder er hatte keins.

Ihr schien es ein verlockender Gedanke, seine Welt ein bisschen ins Wanken zu bringen.

Als ihr klar wurde, dass sie viel zu viel Zeit damit verbrachte, sich sehnsüchtigen Träumereien über Cam hinzugeben, griff sie nach einem anderen Tablett, holte tief Luft, um sich zu sammeln und danach ins Wohnzimmer zu gehen.

Pippa lächelte über das ganze Gesicht und hoffte insgeheim, dass man immer noch etwas von ihrem Lippenstift sah. Der Rest ihres Make-ups war nämlich wahrscheinlich schon im Eifer der Vorbereitungen dahingeschmolzen. Als sie den Raum durchquerte, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass die meisten Gäste bereits Weingläser in den Händen hielten. Es sah ganz danach aus, als hätte Cameron die Drinks und Snacks bereits unter die Leute gebracht.

„Pippa, was machst du da?“, fragte Ashley leise.

Als Pippa sich umdrehte, bemerkte sie, dass ihre Freundin sie entgeistert anstarrte.

„Hi, Ashley, wie läuft es denn so? Sind mittlerweile alle Gäste eingetroffen?“

„Hör auf, dich wie eine Angestellte aufzuführen“, erwiderte Ashley. „Warum bedienen du und Cam unsere Gäste? Und wer ist dieser Junge dort in Devons Klamotten?“

„Nicht aufregen, Ashley, das ist nicht gut fürs Baby“, entgegnete Pippa ausweichend.

Ashley verschränkte die Arme über dem mittlerweile gut sichtbaren Babybauch und sah ihre Freundin grimmig an. „Pippa, ich habe dich gefragt, ob du das Catering für mich machst, weil ich dir helfen wollte – und nicht, damit du dich auf meiner Willkommensfeier abrackerst. Ich brauche meine beste Freundin an meiner Seite und nicht als Kellnerin.“

Seufzend reichte Pippa ihr einen der köstlichen Snacks von dem Tablett. „Die Kellner sind nicht gekommen. Und somit bin ich alles, was du heute Abend hast – dazu haben wir noch den Jungen in den Sachen deines Mannes und den appetitlichen Mr Wunderbar dort hinten.“

Erstaunt sah Ashley sie an. „Meinst du etwa Cam?“

„Ganz bestimmt nicht das Kind in Devons Klamotten!“, konterte Pippa.

„Wow“, stieß Ashley hervor. „Ich hatte ja keine Ahnung. Natürlich ist Cam schon irgendwie ein ziemlich heißer Typ, aber ich habe nicht geahnt, dass du auf ihn stehst.“

Pippa konnte noch nicht einmal in seine Richtung blicken, ohne ein verräterisches Flattern in der Magengegend zu verspüren. „Zu gerne würde ich diese sinnlichen Lippen lecken“, flüsterte sie.

Ashley kicherte und schlug daraufhin erschreckt die Hände vor den Mund. In ihren Augen war ein verdächtiges Funkeln zu sehen.

„Hör auf, ihn so anzustarren“, stieß Pippa leise hervor. „Wir könnten ebenso gut ein Schild hochhalten, auf dem steht, dass wir über ihn reden.“

„Wie um alles in der Welt hast du ihn dazu bekommen, dir zu helfen?“, wollte Ashley nun wissen.

„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht“, gestand Pippa verwirrt. „Er hat es von sich aus angeboten. Ich bin sogar ziemlich unhöflich zu ihm gewesen.“

„Unhöflich? Du?“, fragte Ashley in gespielter Ungläubigkeit.

„Ach, sei doch still“, sagte Pippa.

Ashley legte die Hand auf den Arm ihrer Freundin und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihr über die Schulter sehen zu können. „Ich fürchte, mein Typ wird verlangt. Doch mal im Ernst, Pippa. Das Essen bedeutet mir längst nicht so viel, als dass meine beste Freundin hier einen auf Kellnerin macht. Komm schon, stell das Tablett ab und leiste uns bei einem Drink Gesellschaft.“

Während Pippa den Blick durch das Zimmer schweifen ließ, spielte sie nervös mit dem Tablett herum. Es waren viel zu viele mögliche zahlungskräftige Kunden anwesend, als dass sie die Chance einfach so vertun konnte.

„Ich komme später raus, Ashley. Deine Gäste sehen ziemlich hungrig aus.“

Bevor Ashley etwas erwidern konnte, war Pippa bereits auf dem Weg zu den Gästen.

„Hast du etwa den Verstand verloren?“

Als Cam sich umdrehte, erblickte er Devon, der ihn ungläubig ansah. Cam setzte das leere Tablett auf einem Tisch ab und lächelte seinen verwirrten Freund strahlend an. „Ist nicht das erste Mal, dass man mich das fragt.“

„Spielst du etwa heute Abend Kellner?“

Cam zuckte mit den Schultern. „Pippa hat Hilfe gebraucht. Sie war ziemlich verzweifelt, und ich bin überzeugt, dass Ashley darüber nicht sehr erfreut gewesen wäre.“

Einen Moment musterte Devon seinen Freund schweigend. „Du führst doch irgendetwas im Schilde“, sagte er schließlich misstrauisch.

Doch Cam ignorierte ihn, weil sein Blick gerade wie magisch von Pippa angezogen wurde, nachdem er sie inmitten der Gäste entdeckt hatte. Sie bewegte sich mit einer bezaubernden Anmut, und er konnte sich einfach nicht von ihrem Anblick losreißen. Also beobachtete er sie dabei, wie sie mit dem Tablett umherging und herzlich lächelnd die Gäste begrüßte.

Schon seit Monaten hatte er Pippa im Visier. Seitdem er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war sie ihm nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Dabei waren sie sich streng genommen niemals richtig begegnet, und erst bei ihrer dritten Begegnung waren sie sich offiziell vorgestellt worden, als sich ihre Wege wieder einmal auf einer Veranstaltung gekreuzt hatten. Selbst dann hatte er sie so behandelt wie die meisten anderen Menschen auch – mit aufrichtiger Höflichkeit und einer gesunden Portion Desinteresse. Dabei war er alles andere als desinteressiert gewesen.

Ihr war es bestimmt nicht aufgefallen, dass er sie bereits seit ihrer ersten Begegnung anvisierte, so wie ein Jäger seine Beute. Er hatte sie beobachtet und auf den perfekten Moment gewartet, um sie in sein Bett zu bekommen, ihre zarte Haut zu berühren und ihr über das glänzende dunkle Haar zu streichen.

Er konnte sich förmlich vorstellen, wie er die Strähnen durch seine Finger gleiten ließ. Dabei saß sie rittlings auf ihm und warf lustvoll den Kopf in den Nacken, während er sie immer wieder auf sich zog, um tiefer in ihr sein zu können.

Als sein Körper auf diese erotische Fantasie zu reagieren begann, stieß Cam einen leisen Fluch aus. Verdammt noch mal, er befand sich auf einer Einweihungsfeier und sollte sich eigentlich eher auf Babys, ein glückliches Heim, Hundewelpen und Regenbögen konzentrieren – und nicht daran denken, wie er Pippa am schnellsten in sein Bett befördern konnte, um eine Nacht voller leidenschaftlichem Sex mit ihr zu verbringen.

Er zweifelte nicht daran, dass auch sie sich von ihm angezogen fühlte. Immer wenn sie sich unbeobachtet wähnte, bedachte sie ihn mit begierigen Blicken. Und er genoss diese heimlichen Momente.

Ansonsten versteckte sie sich hinter dieser unnahbaren Fassade. Doch wie sah es in ihr aus? Er war ziemlich sicher, dass sich dahinter eine äußerst sinnliche und leidenschaftliche Frau verbarg. Er konnte es kaum erwarten, ihren Körper zu berühren und sie in Ekstase zu versetzen.

„Cam? Was zur Hölle ist bloß los? Hallo? Irgendwer zu Hause?“

Er blinzelte und sah, dass Devon immer noch vor ihm stand.

„Hast du denn keine Ehefrau, um die du dich kümmern kannst?“, versetzte er ungehalten.

Devon schüttelte den Kopf. „Es ist ja so erbärmlich, wie du sie aus der Ferne anschmachtest.“

„Keine Ahnung, wovon du sprichst“, erwiderte Cam verärgert.

„Wie du willst“, entgegnete Devon ungehalten. „Geh doch einfach zu ihr hin und bring die Sache hinter dich. Und dann geh auf ein Zimmer, um Himmels willen.“

„Oh, das werde ich“, antwortete er. „Und zwar mit ihr – die ganze Nacht in meinem Schlafzimmer.“

Devon stieß einen verächtlichen Laut aus und gab vor, nicht schnell genug das Weite suchen zu können. Allerdings war Cam viel zu sehr damit beschäftigt, Pippa zu beobachten, als dass ihn das Verhalten seines Freundes irgendwie interessierte. Er bekam mit, dass Pippas Tablett leer war, als sie sich mit einem leichten Stirnrunzeln umsah. Offensichtlich suchte sie den Jungen und wirkte alles andere als glücklich.

Als sie verärgert in Richtung Küche ging, nahm Cam das Tablett, das er gerade erst abgestellt hatte, und folgte ihr eilig. Sie stand in der Küche und murmelte Flüche vor sich hin, die einem Seemann die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten. Unwillkürlich musste er lächeln, als sie gelobte, in den Allerwertesten eines jeden Kellners zu treten, der ihr heute Abend in die Quere kam.

„Wo ist der Junge?“, fragte Cam.

Erschrocken zuckte sie zusammen und hätte beinahe das Tablett fallen lassen. Wütend wirbelte sie zu ihm herum. „Würden Sie endlich damit aufhören?“

Beschwichtigend streckte er die Hände aus und machte einen Schritt zurück.

„Er hat sich aus dem Staub gemacht!“, erklärte sie verärgert. „Er hat noch nicht mal Devons Sachen zurückgegeben. Wie soll ich die jemals ersetzen? Allein das Hemd kostet mehr, als ein einziger Auftrag einbringt.“

Cam legte ihr die Hand auf den Arm, und plötzlich erstarrte sie. Er spürte, wie sich ihre Muskeln unter seiner Berührung bewegten, und hörte, dass ihr Atem sich beschleunigte. Er hatte recht gehabt. Sie war zugleich zart und trotzdem kräftig. Entweder trainierte sie regelmäßig, oder sie war einfach mit einem wundervollen Körperbau gesegnet. Er würde jede Wette eingehen, dass sie ins Fitnessstudio ging.

„Ich bin ziemlich sicher, dass Devon weder ein weißes Hemd noch eine schwarze Hose vermissen wird“, erwiderte er. „Wahrscheinlich hat er mindestens zwei Dutzend solcher Outfits. Er hat immer alles gerne im Griff und verschwendet nicht viel Zeit auf die Auswahl, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Das stimmt nicht“, widersprach sie. „Seine Sachen sind sehr geschmackvoll und trotzdem sportlich.“

„Ich kann nicht behaupten, jemals in seinen Kleiderschrank geschaut zu haben“, versicherte er.

Plötzlich lachte sie leise, beherrschte sich jedoch gleich wieder. Trotzdem wirkte sie belustigt.

„Freut mich, dass Sie mich so amüsant finden.“

„Eigentlich vielmehr die Vorstellung, wie Sie in Devons Kleiderschrank herumstöbern. Sie müssen zugeben, das ist schon ziemlich witzig.“

Als er begann, ihr mit dem Daumen langsam über den Ellbogen zu streicheln, verstummte sie.

„Möchten Sie, dass ich jetzt Essen serviere, oder soll ich noch mal mit Wein und Champagner herumgehen? Verdammt, Dev bezahlt alles. Wir sollten ein paar Flaschen herausstellen und jeden sich selbst einschenken lassen. Dann können wir beide mit dem Essen herumgehen und zusehen, wie sich alle die Kante geben.“

Einen Moment betrachtete sie ihn und legte dabei den Kopf schief. „Mir ist nie aufgefallen, dass Sie tatsächlich ein bisschen Humor haben.“

Ihre Offenheit verwirrte ihn, und er hob fragend eine Augenbraue, woraufhin Pippa rot wurde und die Augen schloss. Gerade, als er glaubte, sie würde sich entschuldigen, sah sie ihn wieder völlig unbekümmert an.

Und er begann zu lachen, und dieses Mal war sie es, die ihn fragend ansah.

Er trat so dicht an sie heran, bis ihre Körper sich beinahe berührten – so dicht, dass ihr verführerischer Duft und ihre sinnliche Ausstrahlung ihn in ihren Bann schlugen. Mit einer Hand streichelte er ihre Wange und strich ihr das seidige Haar nach hinten. Es fühlte sich genauso weich an, wie er es sich vorgestellt hatte. Versuchsweise wickelte er sich eine Strähne um den Finger. „Hier kommt mein Vorschlag“, sagte er. „Wir gehen noch mal herum und versorgen alle mit Essen. Danach stellen wir die Tabletts so hin, dass alle sich bedienen können, und dann fahren wir zu mir.“

Sie öffnete den Mund, und der Blick ihrer hellgrünen Augen verschleierte sich. „Ist das etwa eine Anmache?“

„Darauf können Sie Ihren süßen kleinen Hintern verwetten.“

„Das können Sie doch aber bestimmt noch besser.“

Überrascht runzelte er die Stirn.

„Entweder machen Sie es besser, oder ich nehme meinen süßen kleinen Hintern mit nach Hause – allein.“

Oh, er liebte es, wenn sie so frech war. Deswegen beugte er sich vor, um ihre Lippen mit seinen zu berühren und ihren Nacken zu umfassen. Er zog er sie noch näher an sich, bis ihre Körper sich eng aneinanderschmiegten. Dann eroberte er ihren verführerischen Mund. Dabei wurde ihm so heiß, als würde flüssige Lava durch seinen Körper fließen. Er begehrte diese Frau – um jeden Preis.

Als er sich schließlich von ihr zurückzog, atmeten sie beide heftig, und Pippas Blick wirkte leicht verklärt.

„Wie wäre es, wenn ich dich mit zu mir nach Hause nehme, und wir lieben uns die ganze Nacht?“, schlug er vor.

Mit der Zunge fuhr sie sich über die Lippen. „Das klingt schon besser.“

Ihre heisere sexy Stimme ging ihm durch und durch, und ihm wurde bewusst, dass er kurz davor war, sie gleich hier in der Küche seiner Freunde zu vernaschen und es ihm vollkommen gleichgültig war, ob man sie dabei ertappte.

„Du holst das Essen“, bestimmte er, „und ich den Wein.“

2. KAPITEL

Cam zog Pippa zur Hintertür hinaus. Sie spürte sofort die kühle Winterluft und knöpfte schnell den Mantel zu. Cam ergriff er ihre Hand, und sie gingen Richtung Parkplatz.

Vor einem schwarzen Cadillac Escalade blieb er stehen. Stirnrunzelnd drehte er sich zu ihr um. „Wie bist du hierhergekommen? Bist du gefahren?“

Gefahren? Sie besaß noch nicht einmal ein Auto, geschweige denn einen Führerschein. Letzteres war ein wenig problematisch, denn im Grunde brauchte sie für ihren Cateringdienst einen Lieferwagen.

Sie schüttelte den Kopf. „Ashley hat mir einen Wagen geschickt.“

„Und wie hast du den ganzen Kram von New York hierhertransportiert?“, hakte er misstrauisch nach.

Es schien, als würden sie und ihre Fähigkeiten auf dem Prüfstand stehen, und sie wurde rot. „Ich habe hier eingekauft und den Wein liefern lassen. Ashley hat ja eine bestens ausgestattete Küche.“ Das wusste niemand besser als Pippa, schließlich hatte sie die Küche eigenhändig ausgestattet. Ashley war völlig hilflos, wenn es ums Kochen ging, aber Pippa arbeitete daran, diesen Missstand zu beheben.

Cam öffnete die Beifahrertür und schob Pippa förmlich in den Wagen. „Wunderbar, das passt bestens. Und ich sorge dafür, dass du morgen früh von meinem Chauffeur zurück in die Stadt gefahren wirst.“

Damit schloss er die Tür, und Pippa war etwas verstimmt, dass er sich offensichtlich schon Gedanken darüber machte, wie er sie wieder loswerden konnte, bevor sie überhaupt Sex gehabt hatten.

Als er dann den Motor bereits gestartet hatte, noch bevor er richtig auf dem Sitz Platz genommen hatte – da fühlte Pippa sich wieder ein wenig geschmeichelt. Ihm schien es gar nicht schnell genug gehen zu können, sie in sein Haus zu befördern, damit sie endlich miteinander Sex haben konnten.

Sie wusste, dass er nicht weit entfernt wohnte. Ashley hatte einmal erwähnt, dass sie jetzt Nachbarn seien, seitdem Devon das neue Haus gekauft hatte.

Cam raste die Auffahrt hinunter und hielt das Lenkrad fest umklammert, während er den Wagen auf die asphaltierte Straße steuerte. Danach fuhren sie etwa eine Viertelmeile, bevor er in die Einfahrt zu seinem Grundstück einbog und wartete, bis das Tor aufschwang. Anschließend fuhr er zügig die kurvenreiche Zufahrt zu seinem Haus hinauf.

In der Dunkelheit konnte Pippa nicht viel erkennen, denn es war keine Außenbeleuchtung an, sodass das Haus nur als undeutlicher Schatten auszumachen war. Es wirkte wenig anheimelnd, und sie fragte sich, ob es möglicherweise ein monströser Steinbau war, dessen Architektur ans Mittelalter angelehnt war. Sie hatte gehört, wie Devon seinen Freund einmal wegen seiner Festung aufgezogen hatte, und jetzt war ihre Neugierde geweckt.

Kurz bevor sie das Haus erreichten, gingen die Lichter an. Cam hatte sie per Fernsteuerung vom Auto aus aktiviert. Pippa beugte sich vor, um einen genaueren Blick auf das Gebäude zu erhaschen, doch in diesem Moment fuhr Cam in die Garage.

Fest entschlossen, sich nicht von der Aufregung übermannen oder aber in einer unvorteilhaften Position erwischen zu lassen, stieg Pippa schnell aus, ohne Cams Hilfe abzuwarten. Sie ging zur Tür, um dort auf ihn zu warten. Als er sie eingeholt hatte, legte er ihr eine Hand auf den Rücken und drängte sie ins Haus.

Als sie die geräumige Küche durchquerten, wurde Pippa ganz neidisch, denn sie kam ihr wie ein Paradies für jemanden vor, der sein Geld mit Kochen verdiente. Sie wirkte wie ein Ausstellungsraum und war so sauber, dass Pippa sich fragte, ob sie überhaupt jemals benutzt worden war.

Cam zog sie regelrecht durch den Wohnbereich bis zur Holztreppe im Foyer, wo sich auch der Haupteingang befand. Auf der Treppe nach oben hatte Pippa Mühe, mit ihm Schritt zu halten.

Als sie das Schlafzimmer erreichten, war sie bereits ein wenig außer Atem. Doch bevor sie sich erholen konnte, zog er sie ungestüm in die Arme, und seine Lippen eroberten die ihren mit einem leidenschaftlichen Kuss.

„Du bist verdammt schön“, flüsterte er und strich mit den Lippen von ihrem Mund bis zum Ohr. „Ich bin völlig verrückt nach dir, allein schon, wenn du mit mir im selben Raum bist.“

Sie lächelte zufrieden. Welche Frau hörte so etwas nicht gern?

Schließlich schob er sie ein Stück von sich, legte ihr die Hände auf die Schultern und schaute sie voller Begehren an. „Wir müssen vorab ein paar Dinge klarstellen, bevor wir uns hinreißen lassen“, sagte er mit ruhiger Stimme, die im krassen Gegensatz zu der Begierde in seinem Blick stand, die Pippa erschauern ließ.

Es bestand kein Zweifel – er wollte sie. Noch nie hatte sie in dem Blick eines Mannes eine derartig überwältigende Begierde gesehen.

„Ein paar Dinge musst du unbedingt wissen, denn ich möchte nicht, dass es zu Missverständnissen kommt.“

Neugierig schaute sie ihn an und schob sacht seine Hände beiseite, bevor sie sich auf die Bettkante setzte. „Sprich nur weiter. Ich bin ganz Ohr.“

Missbilligend runzelte er die Stirn, als wüsste er nicht recht, ob sie ihn aufziehen wollte. Okay, das tat sie natürlich, aber was konnte schon so wichtig sein, um ein heißes Vorspiel einfach so abzubrechen? Zwar waren sie noch nicht besonders weit gekommen, aber schon wie sie sich küssten, das fühlte sich beinahe so gut wie Sex an.

Er umfasste ihr Kinn und schien sie mit seinen begehrlichen Blicken regelrecht auszuziehen. „Ich bin auf meine Ungebundenheit bedacht. Deswegen sollst du wissen, dass es ein One-Night-Stand ist, wenn wir jetzt ins Bett gehen. Ich werde dich nicht anrufen – weder in ein paar Tagen oder sonst irgendwann. Nur, damit das klar ist. Ich erwarte von dir, dass du morgen früh wieder fährst. Wie vorhin bereits erwähnt, bringt dich mein Chauffeur dann morgen früh nach Hause.“

Überrascht blinzelte sie, bevor sie zu lachen begann. Offensichtlich hatte er mit dieser Reaktion nicht gerechnet. Hatte er gedacht, sie würde verärgert aus dem Haus stürmen?

Sie stand auf und ging auf ihn zu, bis sie ihn berühren konnte und ihm mit den Fingern über den Hals und das Kinn strich.

„Du nimmst alles viel zu ernst, Cam“, meinte sie mit verführerischer Stimme. „Ich habe bestimmt keinen Heiratsantrag erwartet. Falls du annimmst, dass ich mich an dich hefte und um mehr bettele, wenn diese Nacht vorbei ist, dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich will einfach nur heißen Sex. Und kannst du mir den geben?“

Erleichterung blitzte in seinen wundervollen blauen Augen auf, und sein Atem beschleunigte sich. Als er nach ihr greifen wollte, legte sie ihm die Hand auf die Brust. „Nicht so schnell. Ich möchte nämlich auch noch ein paar Dinge klarstellen.“

Damit hatte er offensichtlich überhaupt nicht gerechnet, denn er sah sie verblüfft an.

„Ich gehe davon aus, dass du Kondome hast? Falls nicht, dann hast du leider Pech: keine Kondome, kein Sex. Punkt. Daran habe ich mich immer gehalten, und so auch heute Nacht. Des Weiteren werde ich nicht mit dir darüber sprechen, mit wem oder wann ich das letzte Mal Sex gehabt habe.“

„Ich habe welche“, stieß er hervor. „Und mir ist völlig egal, mit wem oder wann du das letzte Mal geschlafen hast. Bei mir ist es jedenfalls eine Weile her – und ohne Schutz läuft bei mir auch nichts.“

Sie krallte ihre Hand in sein Hemd und zog ihn zu sich. „Dann müssen wir ja nichts mehr besprechen“, sagte sie, bevor sie ihre Lippen auf seine presste.

Cameron wurde vom Verlangen überwältigt. Pippa war all das, was er sich erträumt hatte – und noch eine ganze Menge mehr. Sie war süß und temperamentvoll. Und das Beste war: Sie vernaschte ihn in seinem Schlafzimmer.

Er liebte ihre Ungeduld, mit der sie ihm das Hemd aus der Hose riss, obwohl er es normalerweise gewohnt war, im Bett den Ton anzugeben. Doch es machte ihn unheimlich an, wie Pippa sich zielstrebig das holte, was sie wollte.

Als sie unter den Bund seiner Hose griff und begann, sie zu öffnen, hätte Cameron beinahe die Beherrschung verloren. Er atmete tief ein und versuchte sich wieder zu beruhigen, denn es kam ihm so vor, als würde das Blut in seinem Körper kochen.

Nachdem sie den Reißverschluss geöffnet hatte, griff sie in seine Hose und umfasste ihn.

Ihm schwanden fast die Sinne.

Pippa stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen, während sie ihn dabei unentwegt mit ihren zarten Fingern liebkoste. „Ich würde jetzt wahnsinnig gerne vor dir auf die Knie gehen und dir die beste Erfahrung deines Lebens verschaffen, aber nicht beim ersten Mal. Da bin ich immer etwas anspruchsvoller und wünsche mir von dem Mann, dass er meine Welt zuerst zum Beben bringt.“

Wenn das keine Herausforderung war, dann wusste er auch nicht weiter. Mühsam löste er sich gerade lange genug von ihr, um mit ihr zum Bett zu gehen. Dabei zog er genauso ungeduldig wie sie an ihren Sachen, bis sie nicht mehr als das verführerischste Dessous trug, das er jemals gesehen hatte.

Sie war die personifizierte Versuchung in Schwarz. Schwarzes Haar und teuflisch heiße schwarze Spitzenhöschen und ein BH, der kaum ihre Brustspitzen bedeckte. Ihr Haar war sexy zerzaust. Sie war nicht nur schön, sie war atemberaubend hinreißend.

Er drückte sie auf das Bett und schwelgte in dem erregenden Gefühl, das ihr Anblick in ihm hervorrief, als sie die Beine für ihn spreizte. Alle seine Sinne waren von ihrer verführerischen Ausstrahlung angesprochen, und er wollte alles in vollen Zügen auskosten, was Pippa ihm zu geben versprach. Er wollte sie berühren … wollte hören, wie sie seinen Namen flüsterte und heiser stöhnte. Doch am meisten von allem wollte er jeden Zentimeter ihrer Haut schmecken.

Da er wusste, dass er sich jetzt umgehend um Kondome kümmern musste, griff er in den Nachttisch und warf dann eine Schachtel aufs Bett. Dann legte er sich auf Pippa und eroberte ihren Mund mit seinen Lippen. Ihm kam es vor, als hätte ihn ein Blitz getroffen, der sich in ihm entlud und jeden seiner Muskeln bis aufs Äußerste anspannte. Sie erwiderte seinen Kuss voller Verlangen, während sie begierig seinen Körper mit den Händen erkundete.

Cam drehte sich auf den Rücken, sodass Pippa rittlings auf ihm saß. Dies hatte er sich bereits in seiner Fantasie Stunden zuvor ausgemalt. Doch die Wirklichkeit übertraf diese erotische Vorstellung bei Weitem. Ein unvergleichliches Gefühl, Pippa in den Armen zu halten, während sie ihn mit ihren Oberschenkeln umschlungen hielt.

„Zieh dich aus“, stieß er heiser hervor. „So, dass ich dir dabei zusehen kann.“

Ein verführerisches Lächeln umspielte ihre vollen Lippen, bevor sie langsam den BH öffnete. Doch anstatt ihn einfach fallen zu lassen, hielt sie das winzige Kleidungsstück an ihre Brust gepresst, sodass die schwarzen Träger scheinbar unendlich langsam an ihren Armen nach unten glitten.

Ihm stockte bei diesem Anblick beinahe der Atem, und er hatte das Gefühl, dass die Vorfreude ihn um den Verstand brachte. Schließlich hatte sie sich den BH abgestreift und bot ihre nackten Brüste seinen begierigen Blicken dar.

Und sie waren perfekt. Prall und fest und mit verlockenden Spitzen, die darum zu betteln schienen, von ihm in den Mund genommen zu werden.

„Ich brauche deine Hilfe bei dem Slip“, raunte sie ihm verschwörerisch zu.

Sprachlos vor Erregung, nickte er nur – vermutlich hätte er in seinem jetzigen Zustand allem zugestimmt, was sie von ihm verlangt hätte.

Sie beugte sich vor, sodass ihre vollen Brüste nur wenige Zentimeter von seinem Mund entfernt waren, und zog ein Bein auf die andere Seite, bis sie neben ihm saß. Ganz langsam begann sie, sich den Slip über den Po zu streifen, und Cameron war nicht ganz sicher, wobei er ihr helfen sollte, ging jedoch bereitwillig auf ihr Spiel ein. Er stützte sich auf den Ellbogen und umfasste mit der freien Hand ihre Taille, um Pippa zu stützen und gleichzeitig ihre zarte Haut zu streicheln.

Nachdem sie den Spitzenslip über die Knie gestreift hatte, legte sie sich auf den Rücken und streckte die Beine über seiner Brust aus. Überaus glücklich, ihr endlich zur Hand gehen zu können, zog er den Slip ganz herunter und warf ihn achtlos auf den Boden. Dann wandte er sich mit heißem Begehren seiner süßen Beute zu.

Er legte sich über sie, und als er ihre nackte Haut überall an seinem Körper spürte, wurde er von einer wilden Begierde erfasst. Mit Küssen und zärtlichen Bissen verwöhnte er ihren Hals und arbeitete sich weiter nach unten vor, berauscht von dem Verlangen, endlich ihre Brustspitzen mit den Lippen zu umschließen.

Diese Frau war vollkommen in jeder Beziehung. Kurvig und verführerisch, nicht zu schlank, nicht zu üppig – einfach perfekt.

Unwillkürlich seufzte er beglückt auf, als er endlich eine ihrer hart aufgerichteten Brustwarzen in den Mund nahm. Die Mischung aus Festigkeit und samtiger Weichheit wirkte wie eine Droge auf ihn. Er gab sich dem köstlichen Gefühl hin, das ihn erfüllte, als er zärtlich an der Knospe saugte. Immer und immer wieder umspielte er sie mit der Zunge, woraufhin sie noch härter wurde. Als er auch ihre andere Brust verwöhnte, begann Pippa sich vor Erregung unter ihm zu winden.

„Du bist so verdammt perfekt“, flüsterte er. „Ich kann einfach nicht genug von dir bekommen. Du schmeckst besser als alles, was du wahrscheinlich kochen kannst.“

Als er aufsah, bemerkte er, dass sie einen Schmollmund zog. „Du hast doch noch gar nichts probiert, was ich gekocht habe“, konterte sie. „Ich bin eine fantastische Köchin.“

Er lachte. „Das sollte eigentlich ein Kompliment sein.“

„Ich finde, du verzichtest besser auf Komplimente“, stieß sie atemlos hervor.

Als er ihre Brüste umfasste, beobachtete er fasziniert, wie ihre Brustspitzen immer härter wurden. „Das gefällt dir anscheinend. Was magst du sonst noch, Pippa? Sag mir, wie ich dir Vergnügen bereiten kann.“

„Du machst das schon ganz gut. Bis jetzt kann ich mich nicht beschweren. Mir gefällt es, wenn ein Mann sich Zeit nimmt und nicht gleich auf sein eigenes Vergnügen aus ist.“

„Aber das hier macht mir Spaß“, widersprach er leise. „Ich liebe es, dich zu berühren und zu beobachten, wie es dir gefällt. Zu sehen, wie deine Augen dunkel werden, wenn du so richtig erregt bist. Und dieses sexy Lächeln, das mir verrät, dass wir eine verdammt gute Zeit miteinander haben.“

„Mach ruhig weiter mit den Komplimenten. Das gefällt mir nämlich ziemlich gut“, forderte sie ihn auf.

„Wo lässt du dich am liebsten berühren?“, fragte er.

Sie nahm seine Hand und schob sie zwischen ihre Oberschenkel. Sie führte seine Finger an ihre empfindlichste Stelle und bewegte seine Fingerspitzen sacht darüber. Als Cameron ihrer Aufforderung bereitwillig nachkam, stöhnte sie lustvoll auf, und es bestand kein Zweifel daran, dass es ihr wirklich gefiel. Sehr sogar.

Doch er konnte genauso durchtrieben sein wie sie. Während er unablässig die samtige Weiche ihrer erregbarsten Stelle streichelte, senkte er den Kopf, um eine ihrer Brustspitzen mit den Lippen zu umschließen und daran zu saugen.

Erregt schrie Pippa auf und drängte sich ihm verlangend entgegen. Ihre Finger hatte sie in sein Haar geschoben. Er bemerkte, dass sie kein bisschen zurückhaltend war, sondern genau wusste, was sie wollte – und es auch einforderte. Gerade das gefiel ihm so außerordentlich gut an ihr.

Mit dem Daumen streichelte er ihren empfindlichsten Punkt, bevor er hastig nach einem Kondom griff und es sich überstreifte. Auch er hätte das Vorspiel gerne noch länger genossen. Aber ihm war klar, dass dies heute Nacht nicht das letzte Mal zwischen ihnen gewesen war. Denn es würde nicht möglich sein, in einer einzigen Nacht alle seine Bedürfnisse zu befriedigen, die Pippa in ihm zu wecken verstanden hatte. Und er wollte jeden einzigen Moment mit ihr in vollen Zügen auskosten und genießen. Zärtlich knabberte er an ihren Lippen. „Bist du bereit für mich?“

Als Antwort schlang sie ihm die Beine um die Taille und bog sich ihm entgegen. Angesichts ihrer Ungeduld musste er unwillkürlich lächeln. „Komm, Pippa. Zeig mir, wie du es haben willst.“

Ihre Augenlider flatterten, und sie griff nach unten, um seine Erregung mit den Fingern zu umschließen und zwischen ihre Oberschenkel zu führen. Dann kam sie ihm so weit entgegen, dass er nur ein winziges Stück in sie hineinglitt. Erregt schrien sie beide zur selben Zeit auf, und dann konnte Cameron sich nicht länger zurückhalten. Er schob die Hüfte vor und drang tief in sie ein. Zuerst dachte er, er hätte ihr wehgetan, doch dann krallte sie ihm die Fingernägel in die Schulter und wies ihn mit heiserer Stimme energisch an, nur nicht aufzuhören.

Er lächelte und küsste ihre Lippen, bevor er sich wild vor Begierde in ihr zu bewegen begann. Das war weder sanft noch zärtlich, es war hemmungslos. Pippa nahm alles, wie sie auch alles gab. Sie trieb ihn bis an seine Grenzen und sogar noch darüber hinaus. Nie hatte er mit einer Frau entfesselteren Sex gehabt als mit ihr, und er genoss jede Sekunde davon.

Sie presste ihre Lippen auf seine, bevor sie ihn schließlich zärtlich in den Hals biss, was ihn genüsslich aufstöhnen ließ. Der Gedanke, dass man diesen Beweis ihres überwältigenden Verlangens auch noch Tage später sehen würde, schmeichelte seinem männlichen Stolz.

Doch auch sie sollte spüren, wie sehr er sie begehrte.

„Kommst du, Pippa?“, stieß er erregt hervor. „Oh, ich bin so kurz davor.“

„Ich auch“, flüsterte sie heiser. „Mach weiter, Cam, bitte hör nicht auf. Hör ja nicht auf.“

Als ob er das könnte.

Begierig beschleunigte er den Rhythmus seiner lustvollen Bewegungen, und alles um ihn herum verlor plötzlich an Bedeutung. Es gab nur noch Pippa, wie sie sich unter ihm wand und mit ihrer süßen Wärme umschloss. Er nahm ihren Duft wahr, hörte sie und schmeckte sie noch auf seiner Zunge. Ihm kam es so vor, als spürte er sie mit allen Fasern seines Körpers.

„Cam!“, stöhnte sie inbrünstig auf und krallte die Finger noch tiefer in seine Schulter, als sie heftig unter ihm erschauerte.

Er zog sie in die Arme, dann schrie er ebenfalls auf und glaubte, sein Körper würde in tausend Stücke zerspringen.

Er lag auf ihr und drückte sie mit seinem Gewicht auf die Matratze. Das fühlte sich so verdammt gut an, auch wenn er bestimmt etwas zu schwer für sie sein mochte. Doch sie beklagte sich nicht. Sie hatte ihn so fest umschlungen, dass er sich gar nicht hätte bewegen können, selbst, wenn er es gewollt hätte.

Als er endlich wieder ruhiger atmen konnte, drehte er sich auf die Seite. Pippa lag in einer äußerst aufreizenden Pose neben ihm auf dem Rücken, und ihr Blick war ziemlich verklärt.

„Bin ich tot oder lebe ich noch?“, murmelte sie. „Und wollen wir gleich weitermachen?“

3. KAPITEL

Mühsam öffnete Pippa die Augen und wusste nicht, wo sie war. Ihr Körper fühlte sich an, als hätte sie stundenlang im Fitnessstudio trainiert. Aber das war dennoch ein tolles Gefühl.

Sie brauchte einen Moment, bis ihr klar wurde, dass sie in Cams Bett lag. Doch das Bett war leer. Von Cam keine Spur. Nur am Fußende lagen ihre Kleider, fein säuberlich zusammengefaltet und dienten wohl als diskreter Hinweis darauf, dass sie gehen sollte, sobald sie aufgewacht war. Sie rümpfte die Nase. Es sah nicht danach aus, als ob Cam in der Nähe war. Sie wusste noch nicht einmal zu sagen, ob er überhaupt neben ihr im Bett gelegen hatte. Das Kissen schien unberührt. Auch kein Zeichen darauf, dass sie die ganze Nacht damit zugebracht hatten, diese herrlich weiche Bettwäsche im wilden Liebesspiel in Unordnung zu bringen.

Seufzend richtete sie sich weiter auf und zog sich die Decke über die Brüste, bis ihr bewusst wurde, dass ihre Sittsamkeit völlig unnötig war. Schließlich hatte Cam ihr am Abend zuvor unmissverständlich klargemacht, dass er keinen Wert darauf legte, ihr am Morgen zu begegnen. Sie brauchte sich also keine Sorgen zu machen, dass er unangekündigt ins Zimmer platzte. Und selbst wenn, schließlich hatte er ihre Brüste schon gesehen. Und nicht nur das, sondern sie auch mit der Zunge verwöhnt und geküsst.

Ein Schauer überlief sie, und ihre Haut begann zu prickeln. Ihre Brustspitzen wurden allein schon bei der Erinnerung an die vergangene Nacht und daran, wie oft sie sich geliebt hatten, wieder hart. Dabei würde sie von Glück sagen können, wenn sie es schaffte, sich anzuziehen und die verdammte Treppe hinunterzugehen.

Die Versuchung war groß, sich eine ausgiebige heiße Dusche zu gönnen. Ihr letzter Versuch, sich zu duschen, war unterbrochen worden und hatte damit geendet, dass sie sich wieder geliebt hatten – und das viele Male in der Dusche und im Badezimmer. Doch jetzt wollte er sie loswerden, und sie würde die Sache ganz bestimmt nicht herauszögern.

Als sie auf ihre Uhr schaute, stöhnte sie auf. Es war bereits nach neun. Sie hätte schon vor einer ganzen Weile aufstehen müssen, denn es bestand kein Grund, Cams Gastfreundschaft noch länger zu beanspruchen. Sie kletterte aus dem Bett und seufzte, als ihre Muskeln schmerzvoll protestierten. Verdammt, sie taten sogar an Stellen weh, von denen sie noch nicht mal geahnt hatte, dass sie dort Muskeln hatte.

Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie ins Bad. Auf Make-up verzichtete sie ausnahmsweise. Sie musste ja niemanden beeindrucken, und der Chauffeur würde sie bis vor ihr Apartment fahren. Sie setzte die Sonnenbrille auf und war recht zufrieden damit, dass sie nicht mehr ganz so mitgenommen aussah.

Dann ging sie leise zur Treppe. Sie hatte keine Ahnung, ob Cam überhaupt noch hier war, aber auf keinen Fall wollte sie seine Aufmerksamkeit erregen.

Unten an der Treppe wurde sie von einem großen traurig dreinschauenden Mann begrüßt, der irgendwas zwischen vierzig und siebzig Jahre alt sein mochte.

„Ms Laingley, der Wagen steht vorn für Sie bereit, um Sie in die Stadt zu bringen.“

Sie zuckte zusammen. „Verzeihung. Wartet der Chauffeur schon lange? Ich habe leider verschlafen.“

Der Mann lächelte sie freundlich an. „Keineswegs. Kein Grund zur Sorge. Kommen Sie, ich bringe Sie hinaus.“

Er bot ihr den Arm an. Da ihr das jedoch peinlich war, gab sie vor, es nicht mitbekommen zu haben und ging vor ihm zur Eingangstür. Doch plötzlich fiel ihr auf, dass sie ihren Mantel vergessen hatte. Stirnrunzelnd wandte sie sich zu dem Mann um und bemerkte, dass er ihren Mantel in den Händen hielt und ihr reichte.

„Vielen Dank“, sagte sie.

Eindeutig war sie nicht die erste Frau, die Cam nach einer heißen Nacht nach Hause chauffieren ließ. Sein Butler – oder welches Amt er auch immer innehaben mochte – wirkte so, als würde er so etwas öfter machen.

Sie schlüpfte in den Mantel, während der Mann ihr die Tür öffnete. Kalte Luft drang herein, und Pippa blinzelte überrascht, als sie sah, dass draußen alles weiß war. „Es hat geschneit!“, stellte sie überrascht fest und lächelte.

„Ja, das hat es. Laut Wetterbericht liegen fünfzehn Zentimeter Schnee.“

Als er ihr dieses Mal den Arm anbot, willigte Pippa ein, sich auf der Treppe helfen zu lassen. Schließlich trug sie immer noch die High Heels vom Abend zuvor, und obwohl sie am Fuß sexy aussahen, waren sie für Winterwetter ziemlich ungeeignet.

Beflissen half er ihr in die schwarze Limousine und wartete, bis sie hinten Platz genommen hatte. „Gute Fahrt, Miss“, wünschte er ihr.

„Vielen Dank“, sagte sie.

Nachdem er die Tür geschlossen hatte, fuhr der Chauffeur los. Die Einfahrt war bereits vom Schnee geräumt worden. Pippa machte es sich im Sitz bequem und warf einen neugierigen Blick auf das Haus, das sie gestern Abend in der Dunkelheit nicht hatte sehen können.

Obwohl es ein sehr großes Gebäude war, wirkte es längst nicht so einschüchternd, wie sie vermutet hatte. Eigentlich sah es völlig normal aus, wenn man es mit den anderen Häusern in der Gegend hier verglich. Es lag sehr abgeschieden und war von zahlreichen Bäumen umgeben. Die Größe des Grundstücks ließ sich schwer einschätzen, aber Pippa vermutete, dass es sehr groß war.

Cam legte tatsächlich sehr viel Wert auf Abgeschiedenheit, genau, wie Devon es behauptet hatte. Da sie jetzt eine Ahnung von seiner dunklen, hitzigen Leidenschaft bekommen hatte, fragte sie sich unwillkürlich, wie häufig Cam auf Beutezug ging, um eine Frau in seine Festung zu locken.

Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Das klang ja fast so, als wäre er ein Ungeheuer, das in seinem Versteck auf seine Beute lauerte. Aber Cam war kein Ungeheuer, sondern ein ungeheuer attraktiver Mann. Er war gut aussehend und rundum perfekt. Und sein Liebesspiel war einfach traumhaft. Sie würde bestimmt noch für eine Woche die Nachwirkungen ihrer gemeinsamen Nacht spüren. Ihre Haut kribbelte vor Erregung, als sie nur daran dachte, wie sie sich geliebt hatten, und plötzlich verspürte sie wieder pulsierendes Verlangen in sich erwachen.

Als der Wagen die letzte Kurve der langen Auffahrt hinter sich ließ, warf sie einen wehmütigen Blick auf das imposante Gebäude. Sie seufzte auf und schloss die Augen.

Cam schaute durch die Lamellen der Jalousien seines Büros im Obergeschoss des Hauses dem Wagen hinterher, der Pippa zurück in die Stadt brachte.

Er stand einen langen Moment einfach so da, die Hände in den Hosentaschen. Ihn verärgerte und verwirrte es gleichermaßen, dass er keine Ahnung hatte, was er als Nächstes tun sollte. Irgendetwas musste er unternehmen, allerdings hatte er nicht die leiseste Ahnung, was das sein sollte. Er wusste lediglich, dass es ihm mit einem Mal unerträglich vorkam, allein in diesem viel zu ruhigen Haus zu sein.

Das liegt an dieser verdammten Frau, schoss es ihm durch den Kopf. Sie hatte ihn entgegen seiner Gewohnheit völlig überrumpelt