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PETER BERLING

Der Häscher des Kardinals

Folge II des 17-bändigen Kreuzzug-Epos Die Kinder des Gral

Historischer Roman

hockebooks

AUSBLICK AUF DIE WEITEREN GESCHEHNISSE

Folge III

Im Lügengespinst von Byzanz

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›Die Äbtissin‹, die berüchtigte Triëre von Otranto, erreicht mit dem Franziskaner William von Roebruk und den geborgenen ›Kindern des Gral‹ Konstantinopel, die prächtige Hauptstadt des einst so mächtigen Byzanz.

Doch mit ihrer glücklichen Ankunft ist der ›Große Plan‹ noch längst nicht erfüllt, der vorsieht, das ›Königliche Paar‹ zu den einzig rechtmäßigen Herrschern der Welt zu erheben, von den fernen Mongolen des allgewaltigen Großkhans ebenso anerkannt wie vom kriegslüsternen Sultan von Kairo und dem schwachen Kaiser von Konstantinopel, vom gebannten Staufer Kaiser Friedrich II. ganz zu schweigen: einer Machtfülle und Legitimation also, der sich der Papst von Rom nicht widersetzen kann.

Um diesen Plan durchzuführen, wird eine beeindruckende Inszenierung in Gang gesetzt, in der ein hochgestellter Legat der Kirche und des französischen Königs dazu gebracht wird, die ›Kinder des Gral‹, ›von den Mongolen der Welt geschickt‹, in Konstantinopel dem staunenden Orient ebenso wie dem perplexen Abendland prunkvoll feierlich zu präsentieren.

William von Roebruk ist als Bevollmächtigter des Großkhans vorgesehen, der dessen Willen bezeugen wird, die Kinder als alleinige Friedensherrscher mit allen Vollmachten einzusetzen.

Doch haben die Verfechter der Ansprüche des Grals ihre Rechnung ohne die perfide Gewalt der römischen Kurie und die tückischen Listen der Inquisition gemacht. Der Festakt gerät zu mörderischem Massaker: William opfert sich, um die ›Königlichen Kinder‹ in allerhöchster Not zu retten. Wieder gelingt der Triëre eine halsbrecherische Flucht aufs offene Meer – und keiner weiß diesmal, wohin …

 

Folge IV

Die Piratin der Ägäis

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Das Entkommen der ›Kinder des Gral‹ in die Ägäis gedeiht nur kurz zum abenteuerlichen Piratenleben auf der berüchtigten Triëre, der ›Äbtissin‹.

Sie geraten mitten unter das Kreuzzugsgeschwader Ludwig des Heiligen, König von Frankreich, in die gierig gereckten Krallen von dessen geistlichen Beratern – und stecken dazu noch zwischen den gnadenlosen Mahlsteinen der einander spinnefeinden Ritterorden von Johannitern und Templern. Der Kreuzzug hat Roç und Yeza nach Zypern verschleppt, wo sich das riesige Heer der Christen sammelt.

Ihre Flucht gerät zum tolldreisten Meisterstück, leider unter Zuhilfenahme eines völlig seeuntauglichen Fischerkahns. Als Schiffsbrüchige gestrandet, an die Küste Syriens gespült, fallen die alten Häscher noch entschlossener über sie her. Yves, der Bretone, der geheime Scharfrichter der Krone, ist ihr fürchterlichster Gegner. Doch die Assassinen werfen sich als die Schutzmacht der ›Königlichen Kinder‹ auf. Geborgen auf ihrer Festung, fühlen Roç und Yeza sich zum ersten Mal sicher, mit ihrer persönlichen Freiheit ist es erst mal vorbei. Klein ist der Schritt vom besorgten Heger zum strengen Wächter. ›Die Kinder des Gral‹ verzagen nicht, sie bauen auf ihre Freunde …

 

Folge V

Kreuzzug ins Verderben

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Den Islam trifft die Bedrohung durch die sich auf Zypern versammelnde, gewaltige Kreuzfahrer-Streitmacht. Doch wie auf christlicher Seite die Kaiserlichen und die Kirche Roms streiten, die arroganten Herren vom Tempel mit den Krämerseelen vom Hospital der Johanniter, so vergeuden die rivalisierenden Nachkommen des Großen Saladins, die Emire von Homs und Hama, die Sultane von Aleppo und Damaskus, ihre Zeit mit Fehden, Intrigen, Mord und Erpressung.

Ein Sumpf voller Gift und Blüten, berauschender Düfte und das Versprechen auf das ›Große Abenteuer‹. Nichts zieht die ›Kinder des Gral‹ unwiderstehlicher an.

Anstatt – wie erwartet und üblich – zum Kriegszug gegen Damaskus anzutreten, entscheidet sich König Ludwig für einen Angriff auf Kairo, das Herz Ägyptens und Sitz des höchsten Sultans aller Muslime. Das christliche Heer bleibt im Schlamm des Nildeltas stecken, der König gerät in Gefangenschaft. Der Kreuzzug wird zum Desaster, die ›Königlichen Kinder‹ mittendrin …

 

Folge VI

Schicksal am Nil

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Mit der Gefangennahme des christlichen Königs von Frankreich beginnt das lange Feilschen um Lösegeld und Freilassung. Sie kostet, als erstes Opfer, den Kopf des Sultans von Ägypten. Seine Leibgarde, die Mameluken, putschen sich an die Regierung, und Yeza und Roç mittendrin, die Kinder sind schnell gereift, werden immer begehrenswerter – und mehr und mehr verlangen sie, Herr ihrer eigenen Entscheidungen zu sein.

So wie der König innerhalb der Haft jede persönliche Freiheit genießt, bewegen sich auch die ›Königlichen Kinder‹ wie flinke Fische im trüben Wasser des Nils. Es kann gar nicht ausbleiben, dass unter der schwülen Hitze abstrusen Gedankenspielen nachgegeben wird, die von einer abenteuerlichen Aufwertung des minderen Königlichen Blutes von Frankreich durch Vereinigung mit der kostbaren Blutslinie des Gral träumen. Einladend als gewaltiger Altar für solch irrwitzige Zeremonie ist die große Pyramide. Mit knapper Not kann Prinzessin Yeza die Unversehrtheit ihres Leibes aus dem dunklen Stein retten, sich in die Arme Roçs flüchten …

 

Folge VII

Höhle der Muräne Christi

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Eine seltsame Zuneigung entwickelt der nach vernichtender Niederlage aus der Gefangenschaft der Mameluken von Kairo entlassene Ludwig der Heilige, König von Frankreich, zur Prinzessin Yeza. Er führt sie mit sich vom Nil bis nach Akkon.

Roç, von ihr getrennt, schlägt sich unter dem Schutz des Roten Falken durch, über Damaskus bis zu den Tempeln von Baalbek. Um beide ›Königlichen Kinder‹ ist ein erbitterter Streit entbrannt, ein Kampf auf Leben und Tod. Ihre schlimmsten Verfolger sind Vitus von Viterbo, der Häscher Roms, und Yves der Bretone, der sich ewigen Ruhm und Ehre vom Töten der ›Kinder des Gral‹ verspricht. Aber noch wirken die bewährten Hüter des auseinandergerissenen ›Königlichen Paares‹: Gavin, der Templer, Sigbert, der Deutschritter, und nicht zuletzt der Franziskaner William von Roebruk. Die Assassinen schalten sich wieder ein, sie haben sich in aller Stille verbunden mit jener geheimnisvollen Bruderschaft, der treibenden Schutzmacht von Roç und Yeza. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die meisten Verfolger blutig abgeschüttelt werden. Unter größten Schwierigkeiten wird das ›Königliche Paar‹ wieder zusammengeführt, kann das mörderische Syrien verlassen und erreicht Alamut, die Hauptfestung der Sekte im fernen Persien, die geheimnisvolle Rosenblüte aus Eisen und Feuer …

 

Folge VIII

Im Banne der Assassinen

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Roç und Yeza, den ›Königlichen Kindern‹, erscheint Alamut wie ein Paradies auf Erden, mehr noch, wie Materie gewordenes himmlisches Wunder. Allein schon die weltberühmte Bibliothek entschädigt sie für alle durchlittene Unbill. Doch bald werden sie mit den Schattenseiten konfrontiert: die sadistische, perverse Grausamkeit des Oberhauptes der Assassinen. Sie wollen dem Irrsinn entfliehen, aber selbst der Kalif von Bagdad mag ihnen die Hand nicht reichen, aus Furcht vor den Dolchen der Mördersekte.

Im fernen Karakorum findet der Kuriltay statt, die Generalversammlung aller Mongolen. Ein neuer Großkhan wird gewählt. Christliche Missionare erwähnen die Existenz des ›Königlichen Paares‹. Gleichzeitig wird der Papst von Rom alarmiert über die Gefahr für Kirche und Abendland, wenn Roç und Yeza in die Hand der Mongolen fallen. Die beiden ahnen noch nichts von dem Machtpoker, der um sie entbrannt ist. Sie haben das Observatorium entdeckt, den Himmel, Kosmos der letzten großen Weisheiten. Der dem Irrsinn anheimgefallene Imam lässt die Gesandtschaft der Mongolen ermorden, doch die unsichtbare Hand der Eingeweihten gibt das Steuer nicht aus der Hand. Für die kleinen Könige erzwingen sie deren Übergabe an den Großkhan ...

 

Folge IX

Geiseln des Großkhan

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Während im Abendland die Nachricht, die ›Königlichen Kinder‹ seien unterwegs zu den Mongolen, noch Schrecken und Panik, aber auch Hoffnung auslöst, trifft das Kalifat von Bagdad bereits Vorbereitungen, sie in Samarkand abzufangen, lebend oder tot. Nichts dergleichen schreckt Roç und Yeza derzeit weniger, denn inmitten der Gefahren erwächst zwischen beiden die Lust an ihren jungen Leibern.

Die Kurie von Rom und die Krone von Frankreich haben nicht nur William von Roebruk, den unermüdlichen Hüter der Kinder, sondern auch etliche Mordgesellen in Marsch gesetzt. Sich gegenseitig befehdend, meuchelnd und verratend, erreichen sie alle erst Konstantinopel, als das ›Königliche Paar‹ bereits die Reichsgrenze überschritten hat.

Doch auch unter den Mongolen herrschen Neid und Zwietracht. Längst hat das Herrscherhaus erkannt, welches Potential in den ›Königlichen Kindern‹ steckt, verlockendes und zu fürchtendes. Es geht um die Herrschaft der Welt! Das weiß auch Rom.

Roç und Yeza geraten in die Hände rivalisierender Khanate, während William sich die Gunst des Großkhans erhoffen kann, als er ihm endlich die ersehnten ›Königlichen Kinder‹ zuführt: William I., Patriarch von Karakorum …

 

Folge X

Die Rose im Feuer

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Je mehr sich die Mongolen der Verfügungsgewalt über die zukünftigen ›Herrscher des Restes der Welt‹ brüsten, desto stärker wachsen die Zweifel im Okzident, das Abendland der Ungewissheit einer Zukunft aus dem Osten auszuliefern. Die konservative Fraktion unter ihren Anhängern setzt sich durch und handelt.

Der Plan der geheimen Bruderschaft, die über das Schicksal des ›Königlichen Paares‹ wacht, zielt darauf, den zu patriarchalischen Würden aufgestiegenen William in Ungnade fallen zu lassen, so dass der Großkhan sich von ihm trennen muss, mit allen Zeichen dankbarer Ehrerbietung. Diese Geschenke müssen so gestaltet sein, dass sie den Kindern die Flucht aus dem Reich ermöglichen, – wenn sie es denn so wünschen, denn Roç und Yeza fühlen sich ausgesprochen gut behandelt vom Großkhan. Doch sie werden trickreich fortgelockt, verfolgt von ihren Gastgebern, und geraten ausgerechnet wieder an die Assassinen von Alamut.

Der Imam ist dem Wahnsinn verfallen, vermeint in seinem Wahn, den Mongolen eine tödliche Falle zu stellen: Er will die Kinder grausam vor den Augen ihrer Retter abschlachten. Doch der pervers-geniale Mechanismus der Rose wendet sich gegen den Techniker des Todes, die schützenden, glatten Wände ihrer Blätter füllen sich mit flüssigem schwarzen Blut der Erde.

Roç und Yeza können dem Inferno entkommen. Es war der Orden der Templer, der den Auftrag der Geheimen Bruderschaft erfüllte und die ›Kinder des Gral‹ wieder zurückführte in das Land ihrer Herkunft. Die unbezwingbare stählerne Rose jedoch vergeht in einem Feuersturm höllischer Glut …

 

Folge XI

Das Geheimnis der Templer

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Roç und Yeza in Rennes-le-Chateau? Aus der fernen Mongolei zu den Templern in Okzitanien? Das ehemalige Katharerland, in dem nur noch ›faidits‹ den Widerstand gegen die französischen Eroberer wachhalten, erscheint dem Orden wie geschaffen, hier einen eigenen Staat zu errichten. Was legitimiert einen derartigen Akt des Umsturzes mehr als das ›Königliche Paar‹ an der Spitze eines solchen Gebildes?

Die Kinder sind des Beistandes ihres Hüters William von Roebruk beraubt, den die Mongolen weiter mit sich schleppen, als sie jetzt, nach der brutalen Vernichtung der Assassinen von Alamut, gegen das Kalifat von Bagdad ziehen.

Weder die Krone von Paris noch die Kirche Roms sind bereit, die hochverräterischen Pläne der Templer hinzunehmen, die sich damit auch über den Willen der hinter ihnen stehenden Macht, jener geheimen Bruderschaft, hinwegsetzen. Ein Freizügigkeit, wenn nicht Freiheit versprechendes ›Carnevale‹ lockt die ›faidits‹ Okzitaniens aus ihren Untergrundverstecken, die Franzosen stellen die Häscher, das Inquisitionstribunal die Büttel und Henker: Die Scheiterhaufen lodern! Roç und Yeza können nicht verhindern, dass viele ihrer Freunde verbrannt werden, und die ehrgeizigen Templer begreifen nicht, dass der Schlag auch als Warnung gegen sie gerichtet ist.

Eine hochrangige mongolische Delegation hat die weite Reise unternommen, um die Kinder zur Rückkehr aufzufordern. Nach dem grausamen Auslöschen des Kalifats von Bagdad sehen sich die siegreichen Mongolen jetzt in der Lage, dem ›Königlichen Paar‹ die Alleinherrschaft über den ›Rest der Welt‹ anzudienen. Angewidert von den Zuständen im christlichen Abendland ebenso wie vom verrotteten muslimischen Morgenland, erklären Roç und Yeza sich bereit, das Angebot zu überdenken …

 

Folge XII

Ein blutig Hauen und Stechen

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Im ›Turnier vom Montségur‹ begegnen sich: Einheimischer Landadel Okzitaniens, die sog. ›faidits‹ (immer noch insgeheim katharische Ketzer) und Söhne der Eroberer aus dem Norden. Und es geht natürlich um die Damen. In fremde Rüstungen gehüllt nehmen sowohl Ritter Roç als auch seine Dame Yeza an den blutigen Waffengängen teil. Das Treffen gerät außer Kontrolle, schlägt um in Mord und Totschlag. Der König von Frankreich und für die Geheime Bruderschaft deren Großmeisterin müssen eingreifen, in Rom geifert der Papst. Die regional zuständige Komturei der Templer von Rennes-les-Château wird aufgelöst. Zuvor soll es Roç und Yeza noch gelungen sein, den dort verborgen aufbewahrten, sagenhaften ›Schatz der Templer‹ zu entdecken und in der Tiefe verschwinden zu lassen, bevor er Paris oder Rom in die Hände fallen konnte. Oder ist das alles nur vorgetäuscht, und sie werden ihn mit sich führen, den Templern zum Dank – oder zum rechten Tort, wenn sie Okzitanien verlassen müssen? Die ›Grande Maîtresse‹ ihrer geheimen Schutzmacht bietet dem ›Königlichen Paar‹  den verwaisten Thron des Königreiches von Jerusalem an. Roç und Yeza kennen den uralten Plan der Bruderschaft und wissen, wer alles dem erbittert entgegensteht: sämtliche Kirchen, die sich auf die Nachfolge Christi berufen, das kaiserliche Byzanz, die Juden und vor allem jedwelche Glaubensrichtung innerhalb des Islam …

 

Folge XIII

Die Braut von Palermo

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Manfred, der Bastardsohn des verstorbenen Stauferkaisers Friedrich II., ist im Begriff, sich zum König von Sizilien zu krönen. Seine Ambitionen gehen weiter, die Wahl der Braut, eine griechische Kaisertochter, bereitet den nächsten Griff vor, den nach dem Thron von Byzanz. Und das wehrt sich!

Auf ihrem langen Weg nach Jerusalem werden die ›Kinder des Gral‹ auf einer der Sizilien vorgelagerten Inseln aufgehalten, unheilvoll kreuzt der Schwarze Kelch ihre Ungewissheit, sie verfallen dem Rausch von Drogen, den Gelüsten fleischlicher Liebe, auch mit fremden Leibern, doch als sie hören, dass ihr Hüter William von Roebruk bereits in Palermo alles für ihren Empfang vorbereitet hat, stürzen sie sich bedenkenlos in diesen Schlund mörderischer Intriganten und infamer Giftmischer. Was als vereinigendes Erlebnis für Roç und Yeza gedacht war, als Vorbereitung auf ihre Rolle als Weltfriedenskönige, führt in diesem Hexenkessel zunehmend zur Entfremdung der Liebenden.

William verhindert einen Mordanschlag der Byzantiner, Konstantinopel erpresst Manfred mit der Nicht-Herausgabe seiner Braut, Roç macht sich erbietig (nicht ganz uneigennützig), sie herbeizuschaffen … Yeza gibt im Gegenzug einer romantischen Laune nach, den jüngsten Kaiserbastard ›König‹ Enzio aus der Gefangenschaft Bolognas zu befreien. Frivol lässt sie sich mit einem Freibeuter der Meere ein, doch bereits vor Salerno wird das ungleiche Paar von der Templerflotte aufgebracht, soll dem rachsüchtigen Papst überstellt werden. Ihre letzte Hoffnung ruht auf William von Roebruk …

 

Folge XIV

Die Spur des Kelches

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Getrennte Wege gehen die ›Kinder des Gral‹. Yeza erreicht Rom, der Papst bestärkt sie in ihrem Wunsch, nach Bologna zu gelangen, zum gefangenen König Enzio, dem anderen Bastardsohn Friedrich II.

Roç, auf Fahrt zu den griechischen Inseln zur Befreiung von Manfreds Braut Helena, gerät bereits vor Linosa in die mit allen Tricks ausgetragene Auseinandersetzung zwischen dem Freibeuter, der Yeza inbrünstig liebt, und den Templern, die beide Kinder hassen. Vor Otranto müssen Roç und sein Nebenbuhler Schulter an Schulter die infame Attacke von Gegnern der Staufersippe abwehren. Zwischen sie platzt die Nachricht: Yeza in höchster Gefahr! Verrat! Bologna und Enzio waren eine Falle, um beide, Yeza und den Kaisersohn, zu vernichten! Der verliebte Freibeuter rettet sie.

Roç dringt tiefer nach Byzanz vor, stößt zwar auf Elena, aber zunehmend auf nicht für möglich gehaltene Tücken und aberwitzige Grausamkeiten der Griechen. Er fällt in die Hände des machtbesessenen ›Despotikos‹, eines rachsüchtigen Bastards der Kaiserlichen Familie.

Yeza entlässt ihren kühnen Seefahrer vor der Küste des Heiligen Landes. Ihr Ziel ist und bleibt Jerusalem.

Roç musste inzwischen den Schwarzen Kelch bis zur bitteren Neige leeren: Er wird derart zusammengeschlagen, dass er schon sein Ende fühlt, er weiß nicht mehr, wo er ist, ob er überhaupt noch lebt ...?

 

Folge XV

Das Brandsiegel

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Mehr tot als lebend schwemmt es Roç an die Küste Syriens. Helfer und Unterstützer pflegen ihn gesund.

Nachdem der Freibeuter Yeza sicher an Land gebracht hat, stellt er sich den Templern. Kaum ist Yeza im Nildelta gelandet, hört sie, dass der neue Sultan der Mameluken sie abzufangen gedenkt. Freunde helfen ihr, vom Süden her, also übers Rote Meer, nach Jerusalem vorzustoßen.

Der kühne Seefahrer wird in Askalon vor das Hochgericht der Templer gezerrt. Roc, als Zeuge zum Prozess geschafft, kann das Todesurteil des Rivalen nicht verhindern. Yeza erreicht Jerusalem.

Der Freibeuter soll gehängt werden, obgleich man ihm ehrenvolle Enthauptung zugesagt hat. Roç zwingt den Henker, den letzten Wunsch des Mannes zu erfüllen.

Die Armee der Mongolen erstürmt Aleppo. Yeza und Roç, wieder vereint in Jerusalem, nehmen Quartier in der Al-Aqsa, dem Sitz der Templer, jener Moschee, unter der sich die ›Pferdeställe Salomons‹ befinden. Das ›Königliche Paar‹ hat alle gegen sich, Christen, Juden, Muslime. Hoffnung können sie nur in die herannahenden Truppen des Khans setzen.

Jerusalem bereitet sich auf den Mongolensturm vor. Die ›Kinder des Gral‹ steigen in die Tiefe der Al-Aqsa, finden das Becken, dessen dunklen Wassern der Schwarze Kelch entstiegen. Freiwillig begeben sie sich in den ungewissen Born, versinken vor den Augen Williams … Die Außenmauer des Tempels birst, sie gelangen unversehrt, aber doch als ›andere‹, wieder ans Licht, durchqueren die Bresche, um das in erbitterter Feindschaft verstrittene Jerusalem hinter sich zu lassen.

Christen, Juden, Muslime schlagen sich in mörderischem Hass, ein gewaltiger Sturm zieht auf, Roç und Yeza schreiten unbeirrt hinein in das Wüten der Natur …

 

Folge XVI

Das Haupt des Drachens

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Den Sultan von Damaskus befällt Sorge um Reich und Leben. Er schickt den größten und teuersten Teppich der Welt dem heranziehenden Mongolenheer entgegen, ein Geschenk für den Großkhan. In dieser Karawane ziehen auch Roç und Yeza mit. Ein ungebärdiger Emir Anatoliens überfällt brutal den Transport, nicht wegen des kostbaren Riesen-Kelims, sondern um Yeza in seine Gewalt zu bringen. Sie rettet das nackte Leben ihres Geliebten Roç, indem sie sich opfert.

Der Sohn des Sultans wird ausgeschickt, dafür zu sorgen, dass der Teppich als Geste der Unterwerfung sein Ziel erreicht. Er benutzt den Abtransport, um Yeza aus dem Harem des Emirs zu entführen. Von da ab gleicht ihre Reise einem blutigen Balzen um ihre Gunst, Königssöhne schlagen sich tot ihretwegen, bis sie endlich Ruhe und Frieden bei den Sufis in der Oase von Palmyra findet, doch den Teppich, der ihr nur Unglück gebracht hat, wird sie nicht los.

Roç vertändelt die Zeit, die Yeza seiner harrt, mit leichtlebigen Abenteuern. Die Mongolen suchen nach dem ›Königlichen Paar‹, ziehen weiter von Eroberung zu Eroberung, ein abstoßender Ruf von entsetzlichen Grausamkeiten eilt ihnen voraus. So verheeren sie auch Palmyra, Yeza ist entsetzt. Sie wartet nur noch auf Roç, um dann, gemeinsam mit ihm, dem Großkhan mitzuteilen, dass das ›Königliche Paar‹ nicht länger gewillt sei, den von den Mongolen angebotenen Thron über den ›Rest der Welt‹ zu besteigen ….

Reitende Boten aus Karakorum: »Der Großkhan ist tot!«

 

Folge XVII

Ein Teppich in der Wüste

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Epilog

Der unerwartete Tod des unumschränkten Herrschers auf Erden im Herzen des Mongolenreiches eröffnet der Fraktion unter den Dschingiden, die einem Aufstoßen des Tores zur (übrigen) Welt geneigt gegenüberstanden, eine völlig neue Perspektive: Eine Blutsvereinigung des nächsten Großkhans mit dieser ›Prinzessin vom Gral‹. Yeza ahnt nichts von diesen Plänen, aber um Nichts in der Welt will sie ohne ihren geliebten Roç zurück nach Karakorum, dem Sitz des ›Ewig Blauen Himmels‹. Und Roç ist verschollen, oder wollen die, die alles sehen, wie die Adler in den Lüften jede Ameise in der Steppe, ihn nicht finden?

Yeza wehrt sich mit Klauen und Zähnen, die Mongolen sind verzweifelt, während Roç untröstlich und zunehmend erbittert nach ihr sucht.

Den besten Giftmischern des fernen Orients gelingt es schließlich, die tobende Prinzessin in ein Todesschlaf-ähnliches Koma zu versetzen. Waffenstarrend setzt sich ihre Eskorte der ›Söhne des Himmels‹ in Bewegung mit der kostbaren Fracht, der ›Prinzessin vom Gral‹, gebettet auf dem stets mitgeführten, vermaledeiten Riesen-Kelim, in Richtung des verwaisten Throns …

DRAMATIS PERSONAE

DER CHRONIST

Willem von Roebruk, gen. ›William‹, vom Orden der Minderen Brüder

DIE KINDER

RogerRamon-Bertrand, gen. ›Roç‹

Isabelle-Constance-Ramona, gen. ›Yeza‹

IM DIENST DES GRAL

DIE KATHARER

Ramon de Perelha, Kastellan

Esclarmonde de Perelha, seine Tochter

Roxalba Cecilie Stephanie von Cab d’Aret, gen. ›Loba, die Wölfin‹

Xacbert de Barbera, gen. ›Lion de Combat‹, Herr von Quéribus

DIE PRIEURE

Marie de Saint-Clair, gen. ›La Grande Maîtresse‹

Gavin Montbard de Bethune, Präzeptor des Tempels von Rennes-le-Château

John Turnbull, alias Conde Jean-Odo du Mont-Sion, ehem. Botschafter des Kaisers beim Sultan

DIE ASSASSINEN

Tarik ibn-Nasr, Kanzler der Assassinen von Masyaf (Syrien)

Crean de Bourivan, Sohn John Turnbulls, zum Islam konvertiert

IM DIENST FRANKREICHS

König Ludwig IX., gen. der Heilige

Yves der Bretone

IM DIENST DER KIRCHE

Papst Innozenz IV

ZISTERZIENSER

Rainer von Capoccio, der ›Graue Kardinal‹

DOMINIKANER

Vitus von Viterbo, Bastardsohn des Rainer von Capoccio

Matthäus von Paris, Archivar

Andreas de Longjumeau

FRANZISKANER

Lorenz von Orta

Giovanni del Piano di Carpinis, gen. ›Pian‹

Benedikt von Polen

Bartholomäus von Cremona

IN FRANKREICH

Monsignore Durand, Bischof von Albi

ZU KONSTANTINOPEL

Nicola della Porta, Lateinischer Bischof

Yarzinth, sein Koch

IM DIENST DES REICHES

Kaiser Friedrich II., auch genannt der Staufer

CORTONA

Elia Baron Coppi von Cortona, ehem. Generalminister der Franziskaner, gen. ›Il Bombarone‹

Gersende, seine Haushälterin

OTRANTO

Laurence de Belgrave, Gräfin von Otranto, gen. ›Die Äbtissin‹

Hamo L’Estrange, ihr Sohn

Clarion von Salentin, ihre Ziehtochter

Guiscard der Amalfitaner, ihr Kapitän

AUS DER TERRA SANCTA

Konstanz von Selinunt, alias Fassr ed-Din Octay, gen. ›Der Rote Falke‹

DIE SARATZ

Rüesch-Savoign, eine Saratz-Tochter

Xaver, ihr Vater

Alva, ihre Mutter

Firouz, ihr Verlobter

Madulain, ihre Base

Zaroth, der Podestà

SONSTIGE

Roberto, der Kettensprenger

Ingolinde von Metz, eine Hur

DANK FÜR MITARBEIT UND QUELLEN

Walter Fritzsche für den Mut, sich auf Thema und Autor eingelassen zu haben, sowie für die ständige Ermutigung des Letzteren, Ersteres voll auszuschöpfen.

Dr. Helmut W. Pesch für die Aufopferung, ein Feld von über tausend Seiten Zeile für Zeile behutsam und (vollhumanistisch) verständig durchfurcht zu haben.

Last not least Michael Görden, der sich als Ansprechpartner von unschätzbarem Wert erwies und als sachkundiger Katalysator bei der Fülle des Materials und der Ideen seines Schutzbefohlenen.

Für das Erscheinen als E-Book danke ich hockebooks für die aufgewandte Mühe und Roman Hocke persönlich für das Eingehen des ungewöhnlichen Experiments eine erfolgreiche Pentalogie in 17 aufeinander folgenden Einzelbänden aufzulegen. Claudia von Hornstein und Julia Hocke für die hilfreiche Mitarbeit.

Bei aller Berücksichtigung von zeitgenössischen Chroniken und Dokumenten wie: Jean de Joinville, Chronicles of the Crusades, hg. The Estate of M.R.B. Shaw, 1963; Kaiser Friedrich II., hg. Klaus J. Heinisch, Winkler-dtv, 1977; Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, hg. Francesco Gabrieli, Winkler-dtv, 1973; ist für mich das Verfassen eines Romans, der im Hochmittelalter spielt, ohne: Steven Runciman, A History of the Crusades, Cambridge University Press, 1954; undenkbar – ich habe ihm immer wieder zu danken. Flankierend zu seinem opus magnum waren mir von Wert: Otto Rahn, Kreuzzug gegen den Gral, Urban Verlag, Freiburg i. Brsg., 1933; Eugen Roll, Die Katharer, J. Ch. Meilinger, Stuttgart, 1979; Jordi Costa i Roca, Xacbert de Barbera, Llibres del Trabucaire, Perpinya (Cat.), 1989; John Charpentier, L’Ordre des Templiers, Klett-Cotta, Stuttgart, 1959; Hans Prutz, Entweihung und Untergang des Tempelherrenordens, G. Grote’sche Verl., Berlin, 1888; Bernhard Lewis, The Assassins, Weidenfeld & Nicholson, London, 1967; Edward Burman, Gli Assassini, Convivio – Nardini edit., Florenz, 1987; Bertold Spuler, Geschichte der Mongolen, Artemis, Zürich, 1968; Gian Andri Bezzola, Die Mongolen in abendländischer Sicht, A. Francke, Bern, 1974; Friedrich Risch (Hg.), Johan de Piano Carpini, Reisebericht 12451247, Leipzig , 1930; Friedrich Risch (Hg.), Wilhelm Rubruk, Reise zu den Mongolen 12531255, Leipzig, 1934; und schließlich mein eigenes Buch samt Index und Anhang: Peter Berling, Franziskus oder Das zweite Memorandum, Goldmann, München, 1989 (2. Aufl. 1990).

Roma, den 1. Mai 2012

Peter Berling

ANMERKUNGEN

[1] Piere Vidal: okzitanischer Troubadour (1175–1211)

[2] Drut: provenç. ›der Verliebte‹, Spottname für Roger-Bernard II. von Foix

[3] maestro venerabile: ital. ehrwürdiger Meister, Anrede für Meister eines Ordens oder einer Loge

[4] Patrimonium Petri: lat. päpstl. Besitz, die Landschaften in Italien, die im Mittelalter den Kirchenstaat ausmachten: Latium, umstrittene Teile der Toscana, Umbriens, sowie der »Marken« (Bologna, Ferrara, Ancona)

[5] preces armatae: lat. dringende Bitten

[6] Boëthius: Anicius Torquatus Severinus Boetius, röm Philosoph und Politiker, Verfasser der Consolatio Philosophiae, 480–524 (hingerichtet)

[7] status quo ante: lat. Zustand, wie er zuvor bestand

[8] Jakobiter: frühchristliche Kirchenrichtung nach dem Apostel Jakobus

[9] Giovanni Pian del Carpine (auch: Piano di Carpinis): (c. 1182–1252), erster Kustos von Sachsen, Verfasser des Liber Tartarorum

[10] Vergil: Publius Vergilius Maro, röm. Dichter (70–19 v. Chr.); prophezeite ca. 40 v. Chr. in seiner Bucolica den Anbruch eines »Goldenen Zeitalters« nach Geburt eines »heiligbringenden« Kindes.

[11] Schlüsselsoldaten: päpstl. Truppen (nach dem Wappen des Kirchenstaats: gekreuzte Schlüssel)

[12] Graf Raimund-Berengar IV., (1209 bis 19.8.1245). Von seinen vier Töchtern heirateten: Margarete (1234) Ludwig IX., König von Frankreich; Elenore (1236) Henry III., König von England; Sancha (1244) Richard von Cornwall, König von Deutschland; Beatrix (1246) Charles I. d´Anjou (Bruder Ludwig IX.), der es 1265 zum König von Neapel bringt (Enthauptung Konradins); die Provence entgleitet dem Deutschen Reich.

[13] Herzog Berthold von Meran, Patriarch von Aglei (27.3.1218–23.5.1251)

[14] Thaddäus von Suessa: Friedrich II. treuer Großhofrichter, wird am 18.2.1248 beim Aufstand der Stadt Parma und Zerstörung der Lagerstadt »Victoria« erschlagen.

[15] pro imperatore: lat. für den Kaiser

[16] cisalpina: lat. diesseitig der Alpen

[17] Stupor mundi: lat. das Erstaunen der Welt, Beiname Friedrich IL, der ihm noch nicht anhaftete, als er am 25.12.1194 auf dem Marktplatz von Jesi das Licht der Welt erblickte. Um jedem Misstrauen an seiner Geburt vorzubeugen, hatte seine Mutter für ihre Niederkunft ein großes Zelt aufschlagen lassen und 18 Prälaten, Kardinäle aus Rom und Bischöfe der Umgebung, gezwungen, der Geburt beizuwohnen.

[18] iella: ital., aus dem arab., Unglück, Pech

[19] mal'occhio: ital. böser Blick

[20] herostratisch: nach Herostratos, griech. Brandstifter, der 356 v. Chr. den Tempel von Ephesos, eines der sieben Weltwunder, zerstörte

[21] Sankt Peter: Rom, Basilika über dem Grab des Apostels Petrus (gest. im Zirkus des Nero ca. 65) erbaut 324 unter Kaiser Constantin I. (307 bis 337), 326 eingeweiht von Papst Silvester I. (314–347)

[22] intra muros: lat. innerhalb der Stadtmauern (Roms)

[23] Enzio: (1216–1272), natürlicher Sohn Friedrich II, König von Torre und Gallura (Sardinien), stirbt in bolognesischer Gefangenschaft Enzio: (1216–1272), natürlicher Sohn Friedrich II, König von Torre und Gallura (Sardinien), stirbt in bolognesischer Gefangenschaft

[24] Marie de Saint-Clair, geb. 1192, heiratete Johann von Gisors 1220, als dieser schon auf dem Totenbett lag, um die Nachfolge in der Großmeisterwürde des Geheimen Ordens der ›Prieuré de Sion‹ für das Kind Guillem (geb. 1219) zu sichern, dessen Mutter Adelaide de Chaumont im Kindbett gestorben war; gilt als Mutter der Kaisertochter Blanchefleur (1224–1279).

[25] König Philipp II. Augustus von Frankreich (1180–14.7.1223). Dauphin Louis VIII., König von Frankreich (1223–8.11.1226); ihm folgte sein Sohn Louis IX.

[26] Jean de Brienne, heiratete am 13.9.1210 die Erbin des Königreiches von Jerusalem Maria ›la Marquise‹. Sie starb 1212 im Wochenbett bei der Geburt ihrer Tochter Isabella IL, gen. ›Yolanda‹.

[27] Pelagius (Pelagius Galvani O.S.B.), span. Herkunft (?), Kardinalbischof von Albano (1213–1229), mehrfach päpstl. Legat erst im Lat. Kaiserreich, dann auch im sogenannten Dammiette-Kreuzzug (1217–1221), danach sowohl mit der Einvernahme der armenischen Kirche als auch mit der Thronfolge in Zypern befasst.

[28] Großmeister des Hospitals: damals Guarin I. von Montague (1208–1230)

[29] Innozenz III.: (1198–1216), Lothar Conti, Graf von Segni, war 1197 bis 1215 Vormund des jungen Friedrich II. gewesen, danach dessen erbitterter Gegner wegen nicht eingehaltenen Kreuzzugversprechens

[30] Honorius III.: (18.7.1216–18.3.1227), Cencio Savelli, Kardinalbischof von San Giovanni, Pate Friedrich II., behandelte sein Mündel zeitlebens mit Nachsicht.

[31] νίtα sicarii: lat. Lebenslauf eines Häschers

[32] venefex: lat. Giftmischer

[33] Pourqoui cette éjaculation…: frz. Warum solch vorzeitiger Samenerguss? War Euer ›Hahn‹ des Kündens nicht mehr fähig? (Wortspiel mit ›précox‹, ›coq‹ und ›préconiser‹, bischöfliches Verkünden.)

[34] Εsclarmonde, Gräfin von Foix, die Esclarmunde des Gral-Epos, war die Tante Parsifals; ihr Sohn Bernard Jourdain heiratete India von Toulouse-Lautrec, die Schwester Adelaides (›Herzeloide‹, die Mutter Parsifals), woran man die Generationenverschiebung sieht, die dazu geführt hat, in Parsifal und Esclarmunda Geschwister zu sehen. Sie erteilte 1207 den Auftrag, den Pog de Montségur (Grundsteinlegung 12.3.1204) zur Befestigung und zum Hort des katharischen Grals auszubauen; kurz darauf muss sie gestorben sein.

[35] Domenicus: Domingo Guzman de Caleruega (1170–1221), Subprior von Ozma, gründete 1207 bei Fanjeaux das Frauenkloster Notre Dame de Prouille und 1216 den Kleriker-Orden der Dominikaner (»ordo fratrum praedicatorum« = O.P.), Wanderprediger mit der Aufgabe, die Katharer zu bekehren, 1220 als Bettelorden bestätigt, ab 1231/32 mit der »Inquisition« der Ketzer beauftragt. Der eifrige Streiter wurde 1234 kanonisiert.

[36] prati: ital. die Wiesen, rechtsseitig des Tiber gelegen

[37] transtiberim: lat. jenseits des Tiber; ital. Trastevere. zum Schutz des Ripahafens als einziger rechtsseitig gelegener Stadtteil Roms in die Mauer einbezogen.

[38] Capet: Dynastie der Könige Frankreichs, Stammvater Hugo (987 bis 996), von ›cappa‹, Mantel. Die Kapetinger verdrängten die Merowinger vom Thron und hielten sich bis zur Französischen Revolution.

[39] warmes Brötchen: Schon aus Chronikberichten von Richard Löwenherz wie auch von Saladin bekannte »letzte Warnung« der Assassinen. Die Ofenwärme des Fladenbrots sollte demonstrieren, wie sie ungesehen in jedes Privatgemach gelangen konnten.

[40] pupazzi: ital. Hampelmänner, Puppen

[41] sine glossa: lat. ohne einschränkende Bemerkung, bezieht sich hier spöttisch auf das sog. ›Testament des Franziskus‹

[42] bismillahi al-rahmani al-rahim…: Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Alle Lobpreisung gebührt Allah, dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tage des Gerichts. Dir allein dienen wir, und Dich allein flehen wir um Hilfe an. Leite uns den rechten Pfad, den Pfad derer, denen Du gnädig bist, nicht derer, denen Du zürnst, und nicht derer, die in die Irre gehen. Amen. (Anrufung zum Gebet.)

[43] Zelanten: eifernde Mitglieder des Minoritenordens, die sich streng an die »regula sine glossa«, das von der Kirche nicht anerkannte Testament des Franziskus, hielten.

[44] salsicce: ital. grobe Schweinswürstel

[45] Avlona: Ort an der dalmat. Küste, Otranto gegenüber gelegen

[46] Chymische Hochzeit: die Vereinigung der polaren Gegensätze, coincidentia oppositorum, in der hermetischalchemistischen Symbolik Bezeichnung des chemischen oder geistigen »Schöpfungsaktes«, der für die »Geburt« alles Neuen nötig ist.

[47] Hermes Trismegistos: griech. Hermes der Dreifach-Größte; siebzehn Bücher, ihm zugeschrieben, stammen wahrscheinlich aus den ersten Jahrhunderten n. Chr., aus der esoterischen Schule Alexandrias, behandeln Astrologie, Tempelrituale und Medizin.

[48] Sunna: arab. »Überlieferung«; Sunniten = Anhänger des Wahlkalifats – im Gegensatz zu Schiiten (schia), den Anhängern der direkten Nachkommenschaft des Propheten (Fatimiden)

[49] In einem Berg: Anspielung auf die damals entstehende Kyffhäuser-Sage von Friedrich I. Barbarossa, die sich später auf Friedrich II. ausweitete

[50] via crucis: lat. Kreuzweg

[51] Saratz: Um ca. 850 drang (wohl den Po aufwärts bzw. über Venedig) eine Heeresgruppe der Araber (die zu dieser Zeit ganz Süditalien und Sizilien von den Griechen eroberten) bis in die Alpen vor und wurde nach Vermischung mit den einheimischen Bergstämmen im heutigen Graubünden sesshaft.

[52] dieci, undici, dodici: ital. 10, 11, 12

[53] frater poenitor: lat. der für die Strafen zuständige Bruder

[54] ordo fautuorum minorum: bewusstes Wortspiel: Orden der Einfältigen, der albernen Minderbrüder

[55] silentium strictum: lat. absolutes Schweigen

[56] carpe diem!: lat. Nutze den Tag!

[57] logos: griech. das Wort, der Geist

[58] homo agens: lat. tätiger Mensch

[59] humores: im Mittelalter die vier typisierenden Körpersäfte, daraus später: Launen, Stimmungen

[60] omissis: lat. unterdrückt, weggelassen (Spezialausdruck von Kopisten)

[61] Dei Patris Immensa: Papstbulle vom 5.3.1245 von Innozenz IV., dem Legaten Lorenz von Orta für seine Mongolenmission übergeben. Alle Papstbullen werden noch heute nach ihren ersten drei Worten registriert. Es war nicht wichtig, dass diese ersten drei Worte einen Sinn ergaben, sondern vor allem, dass sie nie wiederholt wurden.

[62] ma lahu lachm abayd…: arab. Was für weißes Fleisch er hat – mit roten Löckchen?… Wie ein junges Schwein?… Aber in die Fahne des Kaisers gewickelt!

[63] vox populi: lat. Stimme des Volkes

[64] guarda lej: raetorom. Seewache

[65] guarda gadin: raetorom. Talwache

[66] diavolezza: ital. die Teuflische

[67] Landgraf (von Thüringen): Heinrich der Raspe (1242–17.12.1247), deutscher Gegenkönig (22.5.1246 bis 17.12.1247), Schwager der hl. Elisabeth von Ungarn. Mit Raspe stirbt das Geschlecht der ›Ludovinger‹ aus: Im Erbfolgestreit (bis 1264) geht Meißen an die Wettiner, Thüringen und Hessen an Brabant.

[68] sgraffittisti: ital. besondere Technik im Wanddekor durch »Auskratzen« verschiedener Farbschichten

[69] Herzog Welf I. von Bayern, verheiratet mit der zehn Jahre älteren Mathilde Markgräfin von Tuskien; versucht 1077 (nach Canossa) Kaiser Heinrich IV. (1056–1106) die Heimkehr ins Reich zu verwehren, wo die deutschen Kurfürsten inzwischen Rudolf von Schwaben als Gegenkönig ausgerufen hatten.

[70] Servi Camerae Nostrae: lat. unsere »Kammerknechte«; Erlass Friedrich II. 1236 zum Schutz der Juden, die so direkt dem Kaiser unterstellt wurden

[71] guarda del punt: raetorom. Brückenwache

[72] carcer strictus: lat. strenge Kerkerhaft

[73]  custodia ad domicilium: lat. Hausarrest

[74]  castigator: lat. Züchtiger

[75]  carnifex: lat. Henker

[76] Quästor: aus dem Lat., Untersuchungsrichter, Staatsanwalt

[77]  in perpetuo: lat. fortlaufend

[78] oboedientia: lat. Gehorsam

[79]  forni: ital. Backöfen

[80] I Ν Ρ+ F + SS: Abk. für: In Nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti: lat. im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

[81] IΝRI: Abk. für: Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum: lat. Jesus von Nazareth, König der Juden

[82] per omnia saecula saeculorum: lat. Von Ewigkeit zu Ewigkeit

[83] civitas: lat. ursprüngl. römische Bürgertugend, hier: Zivilisation

[84] Nicola della Porta, geb 1205 in Konstantinopel (natürl. Sohn von Guido II., Bischof von Assisi; Mutter unbekannt), wurde unmittelbar nach dem Tode seines Vaters 1228 Bischof von Spoleto und 1235 ins Lat. Kaiserreich, delegiert.

[85] Großmutter: Livia di Septemsoliis-Frangipane (war sowohl Mutter des Guido della Porta wie auch der Laurence de Beigrave)

[86] uk estin udeis, hostis uch hauto philos: griech. jeder ist sich selbst der beste Freund

[87] Jean de Brienne: Als König Jean von Jerusalem durch die Verheiratung seiner Tochter Yolanda sein Königreich an Friedrich II. eingebüßt hatte (Wortbruch des Staufers), trat er erst in päpstliche Dienste, wurde dann 122g Regent und ›Mitkaiser‹ – für das Kind Balduin II. (1228 bis 1261) – von Konstantinopel, bis zu seinem Tode 1237.

[88] chrysion d' uden oneidos: griech. Gold schändet nicht.

[89] politikos: griech. etwa: gesellschaftlich denkender und handelnder Mensch

[90] Hydruntum: lat. Name von Otranto; aus dem Griech. kai kynteron allo pot' etles: griech. … schon Schlimmeres (Hündischeres) hast du erduldet. arche hemisy pantos: griech. Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen. Hasan-i-Sabbah, stammte aus Quom (Geburtsdatum unbekannt), Begründer und erster Großmeister der geheimen Sekte der Assassinen 1090 in Alamut (›Adlerhorst‹ im Khorassam-Gebirge südl. des Kaspischen Meeres an der Seidenstraße). Straffer Aufbau des Ordens (der später den Templern als Vorbild diente) in einen engeren Kreis von Initiierten ›da'i‹ und sich um Aufnahme bewerbende ›fida'i‹, die unbedingten Gehorsam (bis in den Tod) zu leisten hatten. Hasan-i-Sabbah starb 1124. Seit 1221 wurde der Orden von Muhammad III. regiert, der schon mit 9 Jahren Großmeister wurde.

[91] keyf (auch: kaif): berauschter Seelenzustand durch Haschisch/Marihuana

[92] gerasko d´aiei polla didaskomenos: griech. Ich werde alt und lerne stets noch viel dazu.

[93] hos mega to mikron estin en kairo dothen: griech. Wie groß ist doch das Kleine zur rechten Zeit.

[94] solstitium: lat. Sonnenwende im Sommer (Juni) und Winter (Dezember), kürzeste bzw. längste Nacht

[95] styx: Grenzfluss zur Unterwelt, dem Hades

[96] Vitellaccio di Carpaccio: ital. Spott auf ›Vitus‹ und ›Capoccio‹; Vitellaccio: blödes, grobschlächtiges Kalb; Carpaccio: Tartar in Scheiben

[97] Impostator: lat. jemand, der durch Betrug auf den Thron gelangt

[98] Ho chresim' eidos uch ho poll´ eidos [sophos]: griech. Wer Nützliches weiß, nicht wer viel weiß [ist weise].

[99] ariston men hydor, ho de chrysos: griech. Wasser ist zwar ein hohes Gut, doch Gold…

[100] Damaskus: Kapitale der Gezira, eine Art »Freie Reichsstadt«, war auf islamischer Seite die dritte Kraft zwischen Bagdad (Sitz des Kalifen) und Kairo (Sitz des Sultans); ihr stand meist ein ›Malik‹ (König) vor. Homs, Hama und Kerak waren syrische Emirate, wie Damaskus und Aleppo (die offizielle Hauptstadt Syriens) zu dieser Zeit sämtlich in ayubitischer Hand.

[101]  kyrie eleison: griech. Herr, erbarme Dich

[102] lingua franca: lat. üblicher Ausdruck für die Sprache der Franken (Franzosen), hier wörtl. gemeint: freimütige, freizügige Zunge

[103] penis equestris: lat. Pferdepenis

[104] Epheben: griech. Jünglinge

[105] Al-Salih al-Din Aiyub: In den Namen des jetzigen Sultan Aiyub ist auch der seines berühmten Großonkels Saladin eingegangen. Aiyub war der Sohn des Sultans el-Kamil, der war der Sohn des Sultans el-Adil (Bruder des Saladin), und deren beider Vater war der General Nadjm Aiyub, Begründer der Dynastie der Ayubiten (Dynastie 1171–1254). Nadjm Aiyub starb 1173. Sein Sohn Salah ad-Din (Saladin) löste 1171 die Fatimiden-Dynastie ab, machte sich 1176 zum Sultan von Ägypten und Syrien, eroberte 1187 Jerusalem von den Christen zurück und starb am 3.3.1192.

[106] El-Adil (Saphadin), Saladins Bruder, setzte sich Ende 1201 gegen dessen Söhne in der Nachfolge durch und starb 31.8.1218. Nach seinem Tode wurde das Reich unter seine drei Söhne aufgeteilt: el-Kamil, Sultan von Ägypten (Kairo) starb 8.3.1238; el-Mu'azzam, Sultan von Syrien (Aleppo) starb 11.11.1227; al-Ashraf, Herrscher der Gezira (Damaskus) starb 27.8.1237. As-Salih Aiyub folgte seinem Vater el-Kamil auf dem Thron von Kairo, stirbt 23.11.49.7. Tag des Macharon: 23. JULI

[107] speude bradeos: griech. Eile mit Weile!

[108] maison d'arrêt: frz. Zwangsaufenthalt

[109] Elisabeth von Bayern, (1227–1273), Tochter des Herzogs Otto II. von Bayern, heiratet den Staufersohn Konrad iv. (1228–1254; seit 1237 dt. König); aus dieser Ehe stammt Konradin (geb. 1252, hingerichtet 1268)

[110] Mainzer Erzbischof: Sigfried III. von Eppstein (Okt. 1230–9.3.1249)

[111] amor vulgus: lat. gewöhnliche, niedere Liebe

[112] requiem aeternam…: lat: Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Amen.

[113] Bernhard von Clairvaux (c. 1090 bis 20.8.1153), adeliger Abstammung (Vater: de Chatillon, Mutter: de Montbard), trat 1112 in den Zisterzienserorden ein und gründete 1115 das Reformkloster »Clara Vallis«. 1130 entschied er die Papstwahl (Innozenz II.); 1140 verurteilte er den berühmten Scholastiker Abelard; 1145 begleitete er den päpstlichen Legaten Albveric auf einer Mission gegen die albigensischen Ketzer. Durch seine Predigten veranlasste er den II. Kreuzzug (1147–1149). 1174 heiliggesprochen. Sein Onkel André de Montbard gehörte zu den Gründern des Templerordens.

[114] König Dagobert III., (711–715) berühmter Merowingerkönig, ermordet

[115] Plantagenet: Als Mathilde von England, letzte Normannenerbin, 1128 den Herzog Gottfried von Anjou heiratete, entstand eine neue Dynastie, nach der Helmzier der Angovinen ›planta genestra‹, der Ginsterzweig ›Plantagenet‹ genannt. Richard Löwenherz war ihr Enkel.

[116] palle: ital. wörtl. Eier, keinen Mumm haben

[117] Herzog Heinrich II. von Brabant (1235–1248), verheiratet mit Sophia Landgräfin von Thüringen. Die Herzöge ›von Brabant‹ nannten sich vorher Herzöge ›von Nieder-Lotharingien‹.

[118] Wilhelm Graf von Holland (1234), nächster deutscher Gegenkönig (3.10.1247–28.1.1256) nach dem Tod des Raspe von Thüringen.

[119] in pectore: lat. wörtl. in der Brust [haben], im Hinterkopf

[120] Carlotto: Heinrich Carlotto (1238/39 bis 1253), aus der (dritten) Ehe Friedrich II. mit Isabel von England; ab 1247 Statthalter in Sizilien

[121] terra ferma: lat. Festland, Ausdruck benutzt speziell von Venedig zum Unterschied zu den Inselbesitzungen in der Lagune.

[122] corpus delicti: lat. Gegenstand des Verbrechens, Tatwaffe

[123] Laus Sanctae Virgini: lat. Lob der Heiligen Jungfrau (Dat.), hier Schiffsname

[124] taglio: ital. Schnitt

[125] testa: ital. Kopf, croce: ital. Kreuz, ›te-sta ο croce‹ die beiden Seiten einer Münze, ›Zahl oder Adler‹; taglia: ital. Kopfgeld

[126] Et quacumque vi am dederit…: lat. Und welchen Weg auch immer Fortuna uns weist, wir folgen. (Vergil)

Der Autor

Peter Berling
Peter Berling

Peter Berling wurde am 20. März 1934 in Meseritz geboren, in der ehemaligen Grenzmark Brandenburgs. Seine Eltern waren die Berliner Architekten und Poelzig-Schüler Max und Asta Berling. Jugend, Krieg und Gymnasium in Osnabrück (wohin die Familie 1938 umzog) und auf dem Internat Birklehof im Schwarzwald. 1954 Beginn eines Architektur-Studiums in München, Wechsel zur Akademie der Bildenden Künste, Tätigkeiten als Werbegrafiker, Reiseleiter, Konzertveranstalter, Musikverleger.

Angestoßen durch Alexander Kluge 1959 Einstieg in die Produktion von Filmen, beginnend mit Klaus Lemke, Werner Schroeter und schließlich Rainer Werner Fassbinder. In Folge zunehmender Co-Produktionen mit Italien übersiedelte Berling 1969 nach Rom. Gleichzeitig verstärktes Mitwirken als Charakterdarsteller in weit über 100 Filmen u.a. bei Werner Herzog, Jean-Jacques Annaud, Martin Scorsese, Volker Schlöndorff und R. W. Fassbinder. Sehr spät, erst 1989, begann Berling seine Karriere als Schriftsteller, als Verfasser historischer Romane. Bereits mit dem Zyklus ›Die Kinder des Gral‹ gelang ihm ein Bestseller, übersetzt in bislang 18 Sprachen.

Parallel zum Schreiben tritt Berling in der dtcp-Sendereihe ›facts & fakes‹ bei Alexander Kluge auf. In bis heute mehr als 200 Folgen verkörpert er als Interviewter erfolgreich die verschiedensten Rollen aus grauer Vorzeit, glaubwürdig bis tief in die Wirren des 20. Jahrhunderts, vom Geheimdienstler und Opernsänger bis zum Organhändler, Tiefseeforscher und glücklosen Militärstrategen.

2011 erschien sein autobiografisch angelegter Roman

›Hazard & Lieblos‹, Kaleidoskop eines Lebens, Hoffmann & Campe,

den er lieber ›Liebfeig & Chûzpe‹ getitelt hätte. Demnächst wird Peter Berling 80, kein Ende in Sicht.

WAS DAVOR GESCHAH IN FOLGE I

Das Geheimnis des Montségur

1244. Über ein Jahr lang hatte die letzte Trutzburg der Katharer, eine gnostisch-manichäisch-christliche Sekte, der Belagerung durch den Norden Frankreichs getrotzt. Als die Verteidiger des Montségur sich endlich zur Kapitulation bereit finden, verlangen sie einen letzten Aufschub, zur Feier ihres ketzerischen ›Consolamentum‹ – wie die frohlockenden Katholiken meinen. In Wahrheit werden in dieser Nacht zwei Kinder heimlich aus der todgeweihten Festung geschmuggelt. Danach besteigt die Besatzung freudig die auf sie wartenden Scheiterhaufen.

Roç und Yeza, ›die Kinder des Gral‹, sind gerettet! Und es beginnt eine gnadenlose Jagd auf sie, ihre Beschützer und Anhänger. Falsche Fährten werden gelegt, Getreuer Leben als Opfer gebracht, die mörderische Inquisition sieht sich herausgefordert – und doch gelingt es ihren Hütern, Templern, Assassinen und Deutschen Ordensrittern, sie nach Otranto in Apulien zu schaffen, von wo aus ein Schiff sie in die Freiheit des Meeres bringen soll. So steht es geschrieben im ›Großen Plan‹, dessen geheime Urheber auch in den Reihen der ›Sancta Ecclesia Romana‹ zu Recht vermutet und verfolgt werden. Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr, die von den ›Kindern des Gral‹ für die Kirche ausgeht …

I
DAS OHR DES DIONYSOS

Auf falscher Fährte

Chronik des William von Roebruk

Otranto, Herbst 1245

Ich wachte auf, weil es klopfte. Wie immer dachte ich, jetzt kommt die vergiftete Mahlzeit, und war nicht bereit, sie zu essen. Dabei hatte ich sie am Ende jedes Mal heruntergewürgt und lebte immer noch. Auch diesmal stand sie schon auf dem Tisch, und das Klopfen kam nicht von der Tür, sondern von unter mir. Ich sprang aus dem Bett und half den Kindern aus der Klappe.