M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.
Agatha Raisin
und
der tote Tierarzt
Kriminalroman
Aus dem Englischen von
Sabine Schilasky
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe
des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Für die Originalausgabe:
Copyright © 1993 by M.C. Beaton
Titel der englischen Originalausgabe: »Agatha Raisin and the Vicious Vet«
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright © 2014 by Bastei Lübbe AG, Köln
Lektorat: Judith Mandt
Textredaktion: Anke Pregler, Rösrath
Titelillustration: © Arndt Drechsler, Bad Abbach
Umschlaggestaltung: Arndt Drechsler
E-Book-Produktion: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN 978-3-8387-4580-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Die Autorin möchte ihrer Haustierärztin,
Anne Wombill aus Cirencester,
für all ihre Hilfe danken.
Dieses Buch ist für Anne und ihren Mann Robin –
mit den besten Wünschen.
Agatha Raisin traf am Londoner Flughafen Heathrow ein, äußerlich braun gebrannt, innen schamrot. Sie kam sich wie ein kompletter Idiot vor, als sie ihr Gepäck in Richtung Ausgang schob.
Sie hatte gerade zwei Wochen auf den Bahamas verbracht, weil ihr verteufelt gut aussehender Nachbar James Lacey nebenbei fallen gelassen hatte, dass er seinen Urlaub im dortigen Nassau Beach Hotel verbringen wollte. Auf Männerfang war Agatha genauso skrupellos, wie sie es früher im PR-Geschäft gewesen war. Sie hatte eine Menge Geld in eine umwerfende Urlaubsgarderobe investiert und ihr Gewicht energisch heruntergehungert, um sich auch in ihrem Alter noch in einem Bikini zur Schau stellen zu können. Doch weit und breit war kein James Lacey zu entdecken gewesen. Agatha hatte sich einen Wagen gemietet und die anderen Hotels auf der Insel abgeklappert. Vergebens. Sie hatte sogar bei der Britischen Botschaft angerufen, in der Hoffnung, dort hätte man von ihm gehört. Wenige Tage vor ihrem Rückflug rief sie schließlich in Carsely an, dem Dorf in den Cotswolds, in dem sie lebte. Sie hatte mit der Vikarsfrau gesprochen, Mrs. Bloxby, und sie nach einigem teuren Geplauder nach James Lacey gefragt.
Die schlechte Verbindung bewirkte, dass Mrs. Bloxbys Stimme abwechselnd lauter und leiser wurde, als reiste sie in Wellen über den Atlantik. »Mr. Lacey hat seine Pläne im letzten Moment geändert und beschlossen, seinen Urlaub mit einem Freund in Kairo zu verbringen. Ich weiß noch, dass er sagte, er wolle auf die Bahamas, und Mrs. Mason hat gesagt: ›Was für ein Zufall! Da reist Mrs. Raisin auch hin.‹ Und als Nächstes hörten wir, dass ihn dieser Freund in Ägypten eingeladen hat.«
Für Agatha war das ein Schlag gewesen, den sie noch nicht verwunden hatte. Ohne Frage hatte James Lacey seine Reisepläne geändert, um ihr nicht zu begegnen. Rückblickend betrachtet, hatte sie ihr Interesse an ihm womöglich ein bisschen zu unverhohlen bekundet.
Und noch etwas anderes vergällte ihr den Urlaub. Sie hatte ihren Kater Hodge, ein Geschenk von Detective Sergeant Bill Wong, in eine Katzenpension gegeben, und aus irgendeinem Grund war Agatha äußerst besorgt, dass Hodge gestorben sein könnte.
Auf dem Langzeitparkplatz lud sie ihre Taschen in den Wagen und machte sich auf den Weg nach Carsely. Wieder einmal fragte sie sich, was sie geritten hatte, so jung in den Ruhestand zu gehen. Und in der heutigen Zeit war Anfang fünfzig jung. Zumindest war es entschieden zu jung, um eine florierende PR-Agentur zu verkaufen und sich in einem kleinen Dorf zu vergraben.
Die Katzenpension lag außerhalb von Cirencester. Agatha marschierte zum Haus hinauf und wurde mürrisch von der hageren Inhaberin begrüßt. »Also wirklich, Mrs. Raisin, ich will gerade ausgehen. Es wäre nett gewesen, Sie hätten vorher angerufen.«
»Bringen Sie mir meine Katze, sofort«, sagte Agatha drohend. »Und machen Sie lieber schnell.«
Verärgert verschwand die Frau im Hausinneren und kam kurz darauf mit dem maunzenden Hodge in seinem Katzenkorb zurück. Agatha ignorierte die Beschwerden der Frau und bezahlte.
Es tat gut, wieder bei ihrem Kater zu sein, stellte Agatha fest. Und prompt kam ihr der Gedanke, sie könnte zu einer dieser einsamen Dorfdamen werden, für die es nur ihr Haustier gab.
Ihr Cottage mit dem mächtigen Reetdach erinnerte sie an einen alten Hund, der zusammengerollt auf ihre Rückkehr wartete. Nachdem sie Feuer im Kamin gemacht, den Kater gefüttert und sich einen Whisky gegönnt hatte, ging es ihr schon besser. Zum Teufel mit James Lacey und allen anderen Männern!
Am nächsten Morgen ging sie zu Harvey’s, dem Krämerladen im Dorf, um Lebensmittel einzukaufen und ihre Sonnenbräune vorzuführen. Auf dem Weg traf sie Mrs. Bloxby. Die taktvolle Vikarsfrau erwähnte Agathas peinlichen Anruf mit keinem Wort, sondern erzählte ihr nur, dass sich abends die Damengesellschaft von Carsely im Pfarrhaus träfe. Agatha sagte, dass sie kommen würde, auch wenn sie sich Spannenderes vorstellen konnte als Tee im Pfarrhaus.
Ein Teil von ihr war noch unentschlossen. Statt zum Damenverein könnte sie auch in den Red Lion, den örtlichen Pub, gehen und dort zu Abend essen. Andererseits hatte sie Mrs. Bloxby versprochen zu kommen, und man brach keine Versprechen, die man Mrs. Bloxby gegeben hatte.
Als sie sich am Abend auf den Weg machte, hatte sich dichter Nebel über das Dorf gesenkt. Es war die Sorte frostiger Nebel, der Büsche in lauernde Wegelagerer verwandelte und alle Geräusche dämpfte.
Die Damen saßen bereits alle im gemütlich vollgestellten Wohnzimmer der Pfarrei. Nichts hatte sich verändert. Mrs. Mason war immer noch die Vorsitzende. Zeitgemäßer wäre zwar gewesen, von geschlechtsunspezifischem »Vorstand« zu sprechen, doch fing man damit erst einmal an, gab es – davon war Mrs. Bloxby überzeugt – kein Halten mehr, und am Ende müssten sie sich »Personenverein Carsely« nennen. Miss Simms war nach wie vor die Sekretärin. An diesem Abend trug sie weiße Minnie-Maus-Schuhe zu einem kurzen Rock. Agatha wurde nach ihrem Urlaub ausgefragt und schwärmte derart überzeugend von der Sonne und dem Strand, dass sie am Ende fast selbst glaubte, es wäre eine schöne Reise gewesen.
Dann wurde die Tagesordnung verlesen. Es sollte eine Spendenaktion für die Kinderhilfe besprochen werden, und wieder einmal wurden Freiwillige gesucht, die Ausflüge mit den älteren Mitbürgern der Gemeinde machten. Danach folgten mehr Tee und Kuchen.
Und bei der Gelegenheit hörte Agatha von dem neuen Tierarzt. Endlich gab es in Carsely eine Tierarztpraxis. Sie befand sich in einem neuen Anbau des Büchereigebäudes, und dort hielt Paul Bladen, Tierarzt aus Mircester, jeden Dienstag- und Mittwochnachmittag eine Sprechstunde ab.
»Zuerst hat uns das nicht weiter interessiert«, sagte Miss Simms, »weil wir immer zum Tierarzt in Moreton fahren, aber Mr. Bladen ist so unglaublich gut.«
»Und so unglaublich gut aussehend«, ergänzte Mrs. Bloxby.
»Jung?«, fragte Agatha, die ein klein wenig aufmerkte.
»Ach, so um die vierzig, glaube ich«, antwortete Miss Simms. »Unverheiratet. Also, geschieden. Er hat diese eindringlichen Augen und so schöne Hände.«
Doch der Tierarzt reizte Agatha nicht besonders, denn ihre Gedanken kreisten nach wie vor um James Lacey. Sie wünschte, er wäre wieder zurück, damit sie ihm zeigen konnte, dass er sie vollkommen kaltließ. Während also die Damen ihr Loblied auf den neuen Tierarzt trällerten, ging Agatha im Geiste mögliche Szenen durch, was er sagen könnte, was sie sagen würde, und wie erstaunt er wäre, wenn er feststellte, dass er ihre harmlose nachbarschaftliche Freundlichkeit irrtümlich für ein außerordentliches Interesse an seiner Person gehalten hatte.
Doch dann wollte es das Schicksal, dass Agatha gleich am nächsten Tag Paul Bladen begegnete.
Sie war zum Schlachter gegangen, um für sich ein Steak und für Hodge etwas Hühnerleber zu kaufen. »Morgen, Mr. Bladen«, sagte der Schlachter, und Agatha drehte sich um.
Paul Bladen war ein gut aussehender Mann Anfang vierzig mit dichten, leicht ergrauten Locken und kleinen Falten um die hellbraunen Augen, als wäre er es gewohnt, in die Wüstensonne zu blinzeln, einem festen, recht passablen Mund und einem markanten Kinn. Er war schlank, mittelgroß und hatte einen alten London-University-Schal um den Hals geschlungen, da es draußen eisig kalt war.
Paul Bladen seinerseits sah eine kräftigere Frau mittleren Alters mit schimmerndem braunem Haar und kleinen Teddybäraugen in einem sonnengebräunten Gesicht vor sich. Ihm fiel auf, dass sie teure Kleidung trug.
Agatha streckte ihm die Hand hin, stellte sich vor und hieß ihn in bester Gutsherrinnenmanier willkommen. Lächelnd sah er ihr in die Augen, hielt ihre Hand und murmelte etwas über das scheußliche Wetter. Schlagartig war James Lacey vergessen – beinahe jedenfalls. Sollte er doch in Ägypten verrotten. Oder mächtigen Durchfall bekommen und von einem Kamel gebissen werden.
»Übrigens wollte ich demnächst in Ihre Sprechstunde kommen«, säuselte Agatha. »Mit meinem Kater.«
War das ein frostiger Ausdruck, der für einen Moment in seinen Augen aufblitzte? »Heute Nachmittag ist Sprechstunde. Wie wäre es, wenn Sie mir dann Ihr Tier bringen? Sagen wir, um zwei Uhr?«
»Gern. Wie schön, dass wir hier endlich einen Tierarzt haben.«
Wieder lächelte er sie vertraut an, und Agatha schwebte hinaus. Immer noch hing dichter Nebel über allem, auch wenn sich weit, weit oben eine rote Sonnenscheibe durch den Dunst kämpfte und einen zartrosa Schein auf die raureifbedeckte Landschaft warf. Das Bild erinnerte Agatha an die glitzerverzierten Adventskalender ihrer Kindheit.
Sie eilte an James Laceys Cottage vorbei, ohne hinzusehen, denn sie dachte darüber nach, was sie anziehen sollte. Ein Jammer, dass ihre neuen Sachen allesamt für Sommerwetter gedacht waren.
Unter den neugierigen Blicken ihres Tigerkaters Hodge betrachtete Agatha ihr Gesicht im Spiegel der Frisierkommode. Sonnenbräune war ja gut und schön, dennoch sprach einiges für ein sorgfältiges Make-up auf ihren gereiften Zügen. Unterhalb ihres Kinns befand sich ein weiches Polsterkissen, das Agatha gar nicht gefiel, und die Falten neben ihren Mundwinkeln wirkten tiefer als vor dem Urlaub. Man hatte sie gewarnt, dass Sonnenbäder der Haut nicht bekamen.
Sie trug eine aufbauende Gesichtsmaske auf und wühlte sich durch ihren Kleiderschrank. Schließlich entschied sie sich für ein kirschrotes Kleid und einen schwarzen maßgeschneiderten Mantel mit Samtkragen. Ihr Haar glänzte gesund, also beschloss sie, keinen Hut zu tragen. Es war ein bitterkalter Tag, folglich mussten Stiefel sein. Zum Glück besaß sie ein neues Paar italienischer mit hohen Absätzen, und sie wusste, dass sie hübsche Beine hatte.
Erst nach zwei Stunden sorgfältigster Vorbereitung fiel ihr ein, dass sie den Kater einfangen musste. Agatha brauchte mehrere Anläufe, bis sie ihn in eine Ecke der Küche gedrängt hatte und von dort in den Weidenkorb scheuchen konnte. Hogdes Jaulen zerriss die Luft, doch ausnahmsweise war Agatha unempfänglich für das Leid ihres Haustiers. Auf ihren hohen Stiefeln stöckelte sie zur Tierarztpraxis. Als sie dort eintraf, waren ihre Füße so kalt, dass sie höllisch wehtaten.
Sie öffnete die Tür und betrat das Wartezimmer. Das ganze Dorf schien anwesend zu sein: ihre Putzhilfe Doris mit ihrer Katze, Miss Simms mit ihrem Tommy, die Bibliothekarin Mrs. Josephs mit einem großen räudigen Kater namens Tewks sowie zwei Farmer. Den einen, Jack Page, kannte Agatha, von dem anderen, einem vierschrötigen Mann, wusste sie lediglich, dass er Henry Grange hieß. Und es war noch jemand Neues dort.
»Das ist Mrs. Huntingdon«, flüsterte Doris. »Hat das alte Droons-Cottage gekauft. Verwitwet.«
Agatha beäugte die Neue eifersüchtig. Allen Bemühungen von Animal Liberation zum Trotz war Mrs. Huntingdon in einen Zuchtnerzmantel mit passender Pelzkappe gehüllt. Und um das Ganze schwebte eine zarte Wolke französischen Parfums. Mrs. Huntingdon hatte ein kleines hübsches Gesicht, das an eine alte Porzellanpuppe erinnerte, mit großen braunen Augen, dichten (falschen?) Wimpern und einem rosafarbenen Mund. Ihr Haustier war ein Jack Russell, der wütend bellte und an seiner Leine zerrte, um an die Katzen zu gelangen. Mrs. Huntingdon schien weder den Lärm noch die missmutigen Blicke der Katzenbesitzer wahrzunehmen. Sie saß ruhig da und blockierte den einzigen Heizlüfter im Raum.
Überall an den Wänden hingen »Rauchen verboten«-Schilder, dennoch zündete Mrs. Huntingdon sich eine Zigarette an und blies den Qualm in die Luft. Im Wartezimmer eines Praktischen Arztes hätte es energischen Widerspruch gegeben. Eine Tierarztpraxis hingegen ist ein Ort, an dem die Leute vor Sorge um ihre Haustiere seltsam eingeschüchtert sind.
An einer Seite des Wartezimmers stand ein Schreibtisch, der gleichzeitig als Empfang diente und hinter dem eine Helferin saß. Es handelte sich um ein unscheinbares junges Mädchen mit glattem braunem Haar, das einen kehligen Birmingham-Akzent hatte. Ihr Name war Miss Mabbs.
Doris Simpson wurde als Erste hereingerufen und war nach fünf Minuten wieder draußen. Agatha rieb energisch ihre kalten Füße und Knöchel. Sicher würde es nicht lange dauern.
Doch als Nächste kam Miss Simms, und sie blieb eine halbe Stunde im Sprechzimmer. Als sie wieder herauskam, glänzten ihre Augen und ihre Wangen leuchteten rosig. Nun war Mrs. Josephs dran. Nach sehr langer Zeit erschien sie wieder im Wartezimmer und murmelte: »Was für eine feste Hand Mr. Bladen hat.« Ihr uralter Kater lag wie tot in seinem Tragekorb.
Agatha ging an den Empfang, nachdem Mrs. Huntingdon hereingerufen wurde, und sagte zu Miss Mabbs: »Mr. Bladen sagte mir, ich solle um zwei kommen, und nun warte ich schon eine ganze Weile.«
»Die Sprechstunde fängt um zwei an. Das hat er wohl gemeint«, antwortete Miss Mabbs. »Sie müssen warten, bis Sie dran sind.«
Da Agatha sich nicht umsonst aufwendig herausgeputzt haben wollte, nahm sie sich schmollend eine alte Ausgabe der »Vogue« und setzte sich wieder auf den harten Plastikstuhl.
Sie wartete und wartete, dass die fröhliche Witwe mit ihrem Hund wiederkam, doch die Zeit verging, und Agatha konnte Lachen aus dem Sprechzimmer hören. Sie fragte sich, was dort vor sich gehen mochte.
Eine Dreiviertelstunde verstrich, während Agatha die »Vogue« sowie eine gut erhaltene Ausgabe von »Good Housekeeping« durchlas. Sie war in einen Artikel eines alten »Scotch Home«-Jahrbuchs über einen gut aussehenden schottischen Highland-Laird vertieft, der seine »eine wahre Liebe« Morag in den Glens sitzen ließ, um sich mit der halbseidenen Cynthia aus London zu amüsieren. Da schließlich kam Mrs. Huntingdon mit ihrem Hund im Arm aus dem Sprechzimmer. Sie lächelte verhalten in die Runde, bevor sie ging, was Agatha mit einem finsteren Blick quittierte.
Nun waren nur noch die beiden Farmer und Agatha übrig. »Ich komm hier nicht noch mal hin«, sagte Jack Page. »Da ist ja der ganze Tag futsch.«
Der Mann wurde dann sehr schnell abgefertigt und bekam nur ein Rezept für ein Antibiotikum, das er Miss Mabbs reichte. Der andere Farmer wollte ebenfalls Medikamente, und Agathas Stimmung hob sich merklich, als auch er nach wenigen Augenblicken wieder aus dem Sprechzimmer kam. Sie hatte eigentlich vorgehabt, dem Tierarzt die Meinung zu sagen, weil sie so lange warten musste, doch dann waren da dieses Lächeln, der feste Händedruck und sein vertrauenserweckender Blick.
Sie war ein wenig nervös und hatte auch einen Anflug von schlechtem Gewissen, denn Hodge fehlte nichts. Verzückt erwiderte sie das Lächeln des Tierarztes.
»Ah, Mrs. Raisin«, sagte er, »sehen wir uns mal Ihren Kater an. Wie heißt er?«
»Hodge.«
»Genau wie Dr. Johnsons Kater.«
»Wer ist das? Ihr Partner in Mircester?«
»Dr. Samuel Johnson, Mrs. Raisin.«
»Tja, woher sollte ich das wissen?«, fragte Agatha gereizt. Ihrer Meinung nach gehörte Dr. Johnson zu den alten Zauseln wie Sir Thomas Beecham, die aus unerfindlichen Gründen bei jeder Dinnerparty zitiert wurden. James Lacey hatte den Namen für ihren Kater vorgeschlagen.
Sie überspielte ihren Ärger, indem sie Hodges Korb auf den Untersuchungstisch stellte und die Klappe vorn öffnete. »Na komm, komm raus«, lockte sie den unglücklichen Kater, der an der Rückwand des Korbs kauerte.
»Lassen Sie mich mal«, sagte der Tierarzt und drängte Agatha beiseite. Er streckte eine Hand in den Korb, zerrte Hodge brutal heraus und hielt das sich windende, maunzende Tier am Nackenfell in die Höhe.
»Oh nein, nicht! Sie machen ihm Angst«, protestierte Agatha. »Ich halte ihn lieber.«
»Na gut. Er sieht vollkommen gesund aus. Was ist mit ihm?«
Hodge vergrub seinen Kopf in Agathas Mantel. »Äh, er frisst nicht.«
»Erbrechen? Durchfall?«
»Nein.«
»Gut, dann messen wir am besten seine Temperatur. Miss Mabbs!«
Miss Mabbs kam herein und stand mit gesenktem Kopf da. »Halten Sie den Kater«, befahl der Tierarzt.
Miss Mabbs löste den Kater von Agatha und drückte ihn mit einer starken Hand auf den Tisch.
Der Tierarzt näherte sich Hodge mit einem Rektalthermometer. War es möglich, dass er es dem armen Hodge unnötig grausam einführte? Der Kater jaulte auf, befreite sich und sprang vom Untersuchungstisch, um sich in der Zimmerecke zu verkriechen.
»Ich habe mich wohl geirrt«, sagte Agatha, die dringend ihren Kater fortbringen wollte. »Falls er ernstlich krank wird, komme ich wieder.«
Miss Mabbs wurde wieder nach draußen geschickt, und Agatha setzte Hodge behutsam zurück in seinen Korb.
»Mrs. Raisin.«
»Ja?« In Agathas Teddybäraugen war kein Funken Verliebtheit mehr, als sie ihn ansah.
»In Evesham gibt es ein ziemlich gutes chinesisches Restaurant. Ich hatte einen harten Tag und würde mir gerne etwas gönnen. Haben Sie zufällig Lust, mir beim Abendessen Gesellschaft zu leisten?«
Agatha durchfuhr eine wohlige Wärme. Wen kümmerten schon Katzen im Allgemeinen oder Hodge im Besonderen? »Ja, gewiss doch«, hauchte sie.
»Dann treffen wir uns dort um acht«, sagte er lächelnd. »Es heißt Evesham Diner, in einem alten Haus in der High Street, 17. Jahrhundert. Sie können es gar nicht verfehlen.«
Agatha trat strahlend hinaus ins Wartezimmer. Leider war es nun leer. Wie schade, dass sie nicht die erste »Patientin« gewesen war, denn dann hätte sie bei all den anderen Frauen durchblicken lassen können, dass sie eine Verabredung hatte.
Auf dem Heimweg kaufte sie eine Dose vom besten Lachs für Hodge, um ihr Gewissen zu beruhigen.
Bis sie zu Hause war, Hodge gefüttert und ihn vor dem knisternden Kamin auf sein Kissen gelegt hatte, war Agatha beinahe überzeugt, dass der Tierarzt ihren Kater zwar streng und wenig mitfühlend angepackt hatte, aber nicht willentlich grausam gewesen war.
Da sie unbedingt jemandem von ihrer Verabredung erzählen musste, rief Agatha die Vikarsfrau an, Mrs. Bloxby.
»Raten Sie mal, was passiert ist?«, eröffnete Agatha.
»Noch ein Mord?«, rief die Vikarsfrau.
»Besser. Unser neuer Tierarzt führt mich heute Abend zum Essen aus.«
Eine längere Stille trat ein.
»Sind Sie noch da?«, fragte Agatha.
»Ja, bin ich. Ich überlege nur …«
»Was?«
»Warum lädt er Sie zum Essen ein?«
»Ist das nicht offensichtlich? Er findet mich toll«, sagte Agatha leicht gekränkt.
»Entschuldigung, ja, natürlich. Es ist nur so, dass ich den Eindruck habe, er hätte etwas Kaltes, Berechnendes an sich. Seien Sie vorsichtig.«
»Ich bin keine sechzehn mehr.«
»Eben.«
Was dieses »Eben« bedeuten sollte, war Agatha klar: »Sie sind eine Frau mittleren Alters, die sich leicht von der Aufmerksamkeit eines jüngeren Mannes blenden lässt.«
»Jedenfalls sollten Sie sehr vorsichtig fahren«, fuhr Mrs. Bloxby fort. »Es fängt wieder an zu schneien.«
Enttäuscht legte Agatha auf, aber dann begann sie zu grinsen. Natürlich! Mrs. Bloxby war eifersüchtig. Alle Frauen im Dorf waren hingerissen vom Tierarzt. Was hatte sie von Schnee gesagt? Agatha zog den Vorhang zur Seite und sah hinaus. Schwerer, nasser Schnee fiel, der jedoch nicht liegen blieb.
Um halb acht machte sich Agatha auf den Weg. Sie trug äußerst unbequeme Miederwäsche unter ihrem schwarzen Designer-Wollkleid und eine Perlenkette. Ihre Absätze waren sehr hoch, weshalb sie die Schuhe zum Fahren auszog. Sie fuhr den Hügel hinauf aus dem Dorf.
Der Schnee wurde dichter, und plötzlich, oben auf dem Hügel, passierte sie eine Art Wetterschranke. Von da ab schneite es deutlich stärker, und die Straße war von einer dicken Schneeschicht bedeckt. Aber vor ihr lag die faszinierende Aussicht auf ein Abendessen mit dem Tierarzt.
Als sie sich der A44 näherte, trat sie auf die Bremse, und auf einmal geriet ihr Wagen ins Schlittern. Alles ging sehr schnell, atemberaubend schnell. Ihre Scheinwerferstrahlen schwenkten wild über die Winterlandschaft, bevor ein ekliges Knirschen verriet, dass der Wagen gegen die Steinmauer links von der Straße geprallt war. Zitternd schaltete Agatha die Lichter und den Motor aus und saß still da.
Ein Wagen, der ihr in Richtung Dorf entgegenkam, hielt an. Die Autotür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Dann ragte eine dunkle Gestalt neben Agathas Seitenfenster auf. Sie kurbelte die Scheibe herunter. »Alles in Ordnung, Mrs. Raisin?«, ertönte James Laceys Stimme.
In der Zeit vor dem Tierarzt und dem Bahamas-Fiasko hatte Agatha sich oft ausgemalt, wie James Lacey sie aus irgendeiner Notlage rettete. Jetzt konnte sie jedoch an nichts als ihre kostbare Verabredung denken.
»Ja, ich glaube, es ist alles noch heil«, sagte Agatha und schlug verärgert auf ihr Lenkrad. »Dieser verfluchte Schnee! Können Sie mich vielleicht nach Evesham fahren?«
»Sie machen Witze. Laut Wetterbericht soll es noch schlimmer werden, und sie sperren Fish Hill.«
»Oh nein!«, jammerte Agatha. »Vielleicht können wir einen anderen Weg nehmen, durch Chipping Camden zum Beispiel.«
»Seien Sie nicht albern. Läuft Ihr Motor noch?«
Agatha drehte den Zündschlüssel, und der Wagen sprang an.
»Was ist mit den Scheinwerfern?«
Agatha probierte es, und die schneebedeckte Wildnis leuchtete hell auf.
James Lacey sah sich den Schaden vorn am Wagen an. »Das Scheinwerferglas ist hinüber, genauso wie die Stoßstange, der Kühlergrill und das Nummernschild. Am besten setzen Sie zurück und fahren hinter mir her zurück ins Dorf.«
»Wenn Sie mich nicht nach Evesham bringen wollen, rufe ich ein Taxi.«
»Versuchen Sie’s.« Er ging zu seinem Wagen und ließ den Motor an. Agatha wendete und folgte ihm. Vor seinem Haus parkte er, stieg aus und winkte ihr, bevor er drinnen verschwand.
Agatha stürmte aus ihrem Wagen, vergaß völlig, dass sie keine Stiefel trug, und lief auf Strümpfen ins Haus. Sie griff nach dem Telefon, sah auf die Taxirufliste an der Wand und rief eine Nummer nach der anderen an. Kein Taxifahrer war gewillt, an solch einem Abend nach Evesham oder sonst wohin zu fahren.
Verdammt, dachte Agatha wütend, mein Auto fährt noch. Ich fahre selbst.
Sie zog sich ein Paar Stiefel über die nassen Füße und eilte wieder nach draußen. Doch sie war erst halb den verschneiten Hügel hinauf, als beide Frontscheinwerfer ausgingen und Dunkelheit sie einhüllte.
Verärgert wendete sie abermals und kroch vorsichtig ins Dorf zurück. Kaum war sie wieder im Haus, rief sie im Restaurant an. Nein, sagte eine Stimme am anderen Ende, Mr. Bladen war nicht dort. Ja, er hatte einen Tisch reserviert, und, nein, er wäre wirklich nicht da.
Maßlos enttäuscht ließ sie sich von der Auskunft die Nummer des Tierarztes in Mircester geben. Eine Frau meldete sich. »Tut mir leid, Mr. Bladen ist gerade beschäftigt.« Sie klang kühl und amüsiert.
»Hier ist Agatha Raisin. Er wollte mich heute Abend in einem Restaurant in Evesham treffen.«
»Bei dem Wetter kann er doch unmöglich fahren.«
»Mit wem spreche ich bitte?«, fragte Agatha patzig.
»Mit seiner Frau.«
»Oh!« Agatha ließ den Hörer fallen wie eine heiße Kartoffel.
Er war gar nicht geschieden! Was sollte das? Wenn er verheiratet war, dürfte er sich nicht mit ihr verabreden. Agatha hatte da strenge Prinzipien und wäre niemals mit einem verheirateten Mann ausgegangen.
Sie hatte das ungute Gefühl, dass er sie absichtlich zum Narren gehalten hatte. Männer! Und allen voran dieser James Lacey! Er war einfach in sein Haus gegangen, ohne nachzusehen, ob sie auch wirklich unverletzt war.
Agatha kam sich blöd vor, und nun hatte sie auch noch ein kaputtes Auto, das aller Welt zeigte, was aus ihrem Traum von der Verabredung geworden war. Den Rest des Abends verbrachte sie damit, einen Unfallbericht für ihre Versicherung zu verfassen, den schnurrenden Hodge auf ihrem Schoß.
Der nächste Morgen brach neblig und mit noch mehr Schnee an. Wieder einmal fühlte Agatha sich gefangen. Sie wartete händeringend, dass das Telefon läutete, denn gewiss würde Paul Bladen anrufen und irgendetwas sagen. Aber es rührte sich nicht. Schließlich entschied Agatha, ihrem Nachbarn James Lacey einen Besuch abzustatten, und sei es nur, um ihm auf subtile Weise zu erklären, dass sie ihm keineswegs nachstellte. Obgleich eine dünne Rauchspirale aus seinem Schornstein aufstieg und sein schneeverhüllter Wagen draußen parkte, machte niemand auf.
Agatha fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Sie war sicher, dass er im Haus war und ihr nicht öffnen wollte.
Unbeeindruckt davon spielte Hodge vergnügt im verschneiten Garten und jagte imaginäre Beute.
Am Nachmittag klingelte es an der Tür. Agatha blickte prüfend in den Dielenspiegel, schnappte sich den Lippenstift, der stets auf einem kleinen Tisch bereitlag, und zog ihre Lippen nach. Dann strich sie ihr Kleid glatt und öffnete die Tür.
»Ach, Sie sind’s«, sagte sie, als sie in die asiatischen Züge von Detective Sergeant Bill Wong sah.
»Was für eine euphorische Begrüßung«, entgegnete er. »Wie stehen meine Chancen auf eine Tasse Kaffee?«
»Kommen Sie rein.« Agatha beugte sich vor und sah sich hoffnungsvoll auf der Straße um.
»Wen hatten Sie erwartet?«, fragte er, als sie in der Küche saßen.
»Eine Entschuldigung. Unser neuer Tierarzt, Paul Bladen, hat mich gestern Abend zum Essen in Evesham eingeladen, aber ich bin oben am Hügel ins Schleudern gekommen und konnte nicht weiterfahren. Wie sich später herausstellte, war er ohnehin nicht ins Restaurant gekommen. Ich habe bei ihm zu Hause angerufen, und da nahm eine Frau ab, die behauptete, seine Frau zu sein.«
»Kann nicht sein«, sagte Bill. »Er lebt seit etwa fünf Jahren von seiner Frau getrennt, und letztes Jahr wurde die Scheidung rechtskräftig.«
»Was für ein dummes Spiel soll das denn sein?«, rief Agatha aus.
»Sie meinen, mit wem spielt er? Ein verschneiter Abend, keine Chance, nach Evesham zu kommen, stattdessen ein bisschen Spaß zu Hause.«
»Tja, trotzdem hätte er anrufen können.«
»Apropos Ihr Liebesleben, wie war es auf den Bahamas?«
»Gut«, antwortete Agatha. »Ich habe ein bisschen Sonne getankt.«
»Und zufällig Mr. Lacey getroffen?«
»Nein, womit auch nicht zu rechnen war. Er war in Kairo.«
»Das wussten Sie, bevor Sie abgeflogen sind?«
»Was wird das hier? Ein Verhör?«, fragte Agatha gereizt.
»Nein, dahinter steckt rein freundschaftliches Interesse. Es freut mich, dass Hodge guter Dinge ist. Er sieht kerngesund aus.«
»Hodge ist auch kerngesund.«
Die Mandelaugen, die im weißlichen Licht des Küchenfensters glitzerten, beobachteten Agatha sehr aufmerksam.
»Warum musste der arme Hodge dann zu diesem Tierarzt?«
»Spionieren Sie mir nach?«
»Nein, ich kam bloß zufällig gestern vorbei und sah, wie Sie mit dem Katzenkorb zur Tierarztpraxis gingen. Bei diesem Wetter sollten Sie übrigens vernünftigere Schuhe tragen.«
»Ich wollte lediglich nachsehen lassen, ob der Kater alle Impfungen hat, die er braucht«, sagte Agatha. »Und was ich an den Füßen habe, ist ganz allein meine Sache.«
Er hob die Hände und ließ sie wieder fallen. »Entschuldigung. Aber es ist schon eine komische Sache mit Bladen.«
»Was?«
»Vor einer Weile wurde er Peter Rices Partner in der Praxis in Mircester. In den ersten Wochen standen die Frauen Schlange – bis draußen auf die Straße! Und dann auf einmal war es vorbei. Anscheinend ist Bladen nicht besonders gut im Umgang mit Haustieren. Für Nutzvieh und Pferde soll er ein echtes Händchen haben, aber Katzen und kleine Hunde kann er nicht ausstehen.«
»Ich will nicht über den Mann reden«, sagte Agatha schroff. »Haben Sie kein anderes Thema?«
Also erzählte Bill ihr alles über die zunehmenden Autodiebstähle in der Gegend und wie sehr die Jugendkriminalität angestiegen war. Agatha hörte nur mit einem halben Ohr hin und hoffte inständig, das Telefon würde läuten und ihre Ehre wiederherstellen. Doch das verfluchte Ding schwieg beharrlich.
Nachdem Bill gegangen war, rief Agatha bei der örtlichen Autowerkstatt an und beauftragte sie, ihren Wagen abzuschleppen. Wenig später sah sie zu, wie ihr Auto hinten auf den Abschleppwagen gezogen und weggebracht wurde, dann beschloss sie, in den Red Lion zu gehen. Es gab keinen Grund mehr, sich besonders hübsch zu machen. Monatelang hatte Agatha ihre besten Sachen getragen, wenn sie an James Laceys Haus vorbeiging. Heute beließ sie es bei einem dicken Pullover, einem Tweedrock und Stiefeln. Als sie gerade in ihren Schaffellmantel schlüpfen wollte, klingelte das Telefon plötzlich so schrill, dass Agatha zusammenzuckte.
Sie nahm ab, sicher, dass es Paul Bladen sein musste, der sich endlich meldete, doch stattdessen fragte eine Stimme, die sie nicht gleich erkannte: »Agatha?«
»Ja, wer ist da?«, fragte Agatha, die vor Enttäuschung gereizt war.
»Hier ist Jack Pomfret. Erinnern Sie sich an mich?«
Agatha strahlte. Jack Pomfret war ihr Konkurrent im PR-Geschäft gewesen, aber sonst waren sie immer gut miteinander ausgekommen.
»Selbstverständlich! Wie geht’s?«
»Ich habe ungefähr gleichzeitig mit Ihnen verkauft«, sagte er. »Ich dachte, ich schneide mir eine Scheibe von Ihnen ab, gehe früh in den Ruhestand und genieße das Leben. Aber das ist ganz schön langweilig, falls Sie verstehen, was ich meine.«
»Oh ja«, antwortete Agatha voller Inbrunst.
»Deshalb überlege ich, wieder einzusteigen, und ich hatte mich gefragt, ob Sie nicht meine Partnerin sein wollen.«
»Der Zeitpunkt ist ungünstig. Wir sind mitten in einer Rezession.«
»Große Firmen brauchen trotzdem PR, und ich habe zwei, die interessiert wären: Jobson’s Electronics und Whiter Washing Powder.«
Agatha war beeindruckt. »Sind Sie zufällig irgendwo in der Nähe?«, fragte sie. »Wir sollten uns zusammensetzen und das in Ruhe besprechen.«
»Na ja, ich hatte mir gedacht, dass Sie vielleicht nach London kommen können.«
Der Gedanke, dem Dorf zu entfliehen, weg von zerstörten romantischen Hoffnungen, verleitete Agatha zu der Antwort: »Mach ich. Ich nehme mir ein Hotel in der Stadt. Geben Sie mir Ihre Nummer. Ich melde mich dann.«