Viele Unternehmen bewegen sich heute mit ihren Produkten und Leistungen in stagnierenden Märkten, d.h. in Märkten, in denen kurz- und mittelfristig kein reales Wachstum zu erwarten ist.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Häufig spielen eine stagnierende Kaufkraft der Zielgruppe oder die Markteinführung eines Substitutionsproduktes eine Rolle.
In vielen Fällen ist jedoch einfach der Bedarf gedeckt und der Markt gesättigt. Umsätze resultieren dann zum größten Teil aus Ersatzbeschaffung.
Der Übergang von der Wachstums- zur Stagnationsphase bedeutet für die Anbieter aus mehreren Gründen eine besondere strategische Herausforderung:
Diese Gründe machen deutlich:
“Strategische Marketing-Entscheidungen“ in stagnieren Märkten beinhalten gleichermaßen:
Die Charakteristik stagnieren Märkte zeigt schon die grundsätzlichen strategischen Optionen an, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen:
Stagnierende Märkte führen zu schlechten Branchenkonjunkturen; die Wachstumsraten des gesamten Industriezweigs stagnieren.
Grundsätzliches Ziel des Unternehmens muss es deshalb sein, eine positive Firmenkonjunktur zu erreichen, d.h. gegen den Trend des Marktes erfolgreich wirtschaften.
Dabei sind folgende Risiken zu beachten:
Zusätzlich können „Marktexpansions- oder Diversifikationsstrategien“ sinnvoll sein.
Prinzipell lässt sich für den Zeitpunkt der Diversifikationen feststellen, dass sie:
Bei vielen „Marktexpansions- und Diversifikations-Strategien“ zeigt sich immer wieder, dass der Hauptgrund für deren Misserfolg eine unsystematische und nicht ziel- bzw. strategieorientierte Vorgehensweise ist. Konkret fehlt oftmals ein Anforderungsprofil für das Expansions- bzw. Diversifikationsobjekt.
Die zuvor aufgeführten Chancen- und Risiko-Möglichkeiten stehen oft im Konflikt miteinander.
Wettbewerbsorientierte Marketingstrategien sind nur schwer mit den marktstabilisierenden Kooperationsbemühungen in Übereinstimmung zu bringen;
Kostensenkungen im Marketing-Bereich vermindern die Durchsetzungskraft im angestammten Markt.
Expansions- und Diversifikationsbemühungen erfordern nicht selten Kapital und eine hohe Risikobereitschaft.
Die unternehmerische Entscheidung besteht deshalb im Wesentlichen darin, eine „gesamt-optimale Lösung“ aller Ansätze zu entwickeln und zu realisieren.
In stagnierenden Märkten ändern sich zwar die Marketingstrategien, aber für ein erfolgreiches Unternehmen nicht grundsätzlich die Ziele.
Die klassischen Marketing-Ziele wie:
bleiben weiterhin gültig.
Neben der Formulierung der klassischen „Marketing-Ziele“ ist es aber in stagnierenden Märkten notwendig, zusätzlich strategische Orientierungen des Unternehmens festzulegen; z.B.:
Während Marketing-Ziele, wie z.B. Marktanteilssteigerung und Umsatzerhöhung durch verschiedene alternative Strategien erreicht werden können, führen strategische Orientierungen direkt zu einer Strategie-Richtung.
Der Erfolg eines Unternehmens hängt in stagnierenden Märkten im Wesentlichen von der Möglichkeit ab,
Der Erfolg des Unternehmens ist gefährdet, wenn es weder eine hohe Wertschöpfung erzielt, noch genügend Stückzahlen absetzen kann, um effizient zu rationalisieren.
Die Erhöhung der Wertschöpfung kann über die „Markt-Differenzierung“ oder der „Konzentration auf ein Marktsegment“ erfolgen.
Eine Senkung der Stückkosten ergibt sich hier durch eine aggressive „Vorwärts-Strategie“, um Marktführer zu werden, oder durch die „Konter-Segmentierung“, also die Erweiterung des bearbeiteten Marktes.
Eine Diversifikation kann je nach Markt oder Produkt zur Rationalisierung oder zur Erhöhung der Wertschöpfung führen.
Zusammenfassend gehen die Strategischen Optionen eines Unternehmens in stagnierenden Märkten aus der folgenden Abbildung hervor:
Um in stagnierenden Märkten der erfolgreichste Anbieter zu werden, ist es notwendig, eine optimale Kostenstruktur aufzubauen.
Die Basis-Strategie besteht darin:
zum führenden Anbieter am Markt zu werden.
Erträge werden durch Absatzsteigerung und Kostensenkung erzielt.
Der Erfolg dieser Strategie beruht darauf, dass ein Teil der im Einkauf und in der Produktion gesparten Kosten in Marketing-Aktivitäten investiert wird, um die Absatzmöglichkeiten zu sichern und auszubauen.
Es findet eine Umschichtung des Budgets zur Marketingseite statt.
Eingesetzt werden in der Regel alle absatzpolitischen Instrumente zur Intensivierung der Kundenbeziehungen und Gewinnung von Neukunden.
Da diese Strategie direkt mit der Verdrängung des Wettbewerbs verbunden ist, spielt die preisstrategische Reserve in diesem Fall eine besondere Rolle.
Die Nutzung der Kostensenkungseffekte führt zu einer langfristigen Senkung der Preisuntergrenze. Dadurch erhöht das Unternehmen die Chance einer erfolgreichen konkurrenzorientierten Preisstrategie, bzw. hat die Möglichkeit, auf Preisangriffe des Wettbewerbs reagieren zu können oder durch Niedrigpreispolitik Mitbewerber zu verdrängen.
Eine „Kostenführer-Strategie“ erfordert im Unternehmen: