1  UNTERNEHMENSKULTUR

Die Unternehmenskultur hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Gesamtbild des Unternehmens nach innen und außen.

Die langfristige Werteorientierung und soziale Aspekte der Unternehmensführung sind dem Leitmotiv der Gewinnmaximierung zur Seite zu stellen.

Die Unternehmungskultur hat eine soziale Funktion und Gewinn ist kein Selbstzweck, sondern finanzielle Voraussetzung für eine langfristige Unternehmensentwicklung mit angemessenem Wirtschaftswachstum.


1.1  Unternehmenskultur „Kundenorientierung"



- Viele Unternehmen haben die Kundenorientierung als oberstes Prinzip des Erfol­ges ausgemacht. -

Wer in einem hart umkämpften Markt um Kundschaft wirbt, muss deren Wünsche und Bedürfnisse kennen und besser als die Konkurrenz erfüllen.

Wenn ein Unternehmen Kundenorientierung nicht nur auf seine Fahnen schreibt, sondern auch prakti­zieren will, muss sich im Denken und Handeln aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Kehrtwende vollziehen.

Die Frage lautet nicht mehr:
Was nützt meinem Unternehmen? Was nützt mir persönlich?"

sondern,

“Was nützt der Kundin oder dem Kunden?"

Was nun zählt, ist die Fähigkeit. sich in die Lage der Kundinnen und Kunden hineinzuver­setzen und aus dieser Perspektive heraus neue und ungewöhnliche Wege zu gehen. Schließlich geht es darum, die Kundschaft einfach einmal nach ihren Bedürfnissen zu fragen und von ihren Erfahrungen zu profitieren. Eine Unternehmenskultur die von dieser Leitfrage ge­prägt ist, wirkt sich in allen Bereichen des Betriebes aus. Von der Entwicklung und Pro­duktion über das Marketing bis in den Vertrieb.


1.1.1  Kundenorientierung im Verkauf

Das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verkauf ist die Bewährungsprobe für eine Unternehmenskultur, die„Kundenorientierung" heißt, denn hier treffen Kundschaft und Unternehmen direkt aufeinander.


Verschiedene Maßnahmen können dazu bei tragen, dass die Grundorientierung „in Fleisch und Blut übergeht":

1.2  Unternehmenskultur als sinnstiftendes Element

Dem einen oder der anderen mag das Wort „Sinnstiftung" für ein nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführtes Unternehmen zu hochtrabend klingen. Zumal im Vertriebsbereich, in dem es vorrangig darum geht, Produkte zu verkaufen und für Umsatz zu sorgen.

Doch heute reicht es nicht mehr aus, allein das Produkt als solches anzubieten und auf die Überzeugungskraft der Verkaufsargumente „Qualität“ und/oder „Preis“ zu vertrauen.

Gut hat es ein Unternehmen, das eine unverwechselbare Unternehmenskultur gepflegt hat und weiterpflegt, mit der es seiner Kundschaft gegenübertreten kann.

Ein von dieser Kultur geprägter Vertriebsbereich gewinnt eine neue Qualität, die sich in jedem Verkaufsgespräch nieder­schlagen wird. 

Es macht einen Unterschied, wenn die Gesprächsparteien im Bewusstsein einer eigenen Identität miteinander kommunizieren.

1.2.1  Mitarbeiteridentität

Für das Verkaufsteam bedeutet es eine besondere Verantwortung, wenn es sich dessen bewusst ist, dass es der Kundschaft gegenüber sein ganzes Unternehmen und dessen Philosophie zu vertreten hat.

Es wird dieser Herausforderung gewachsen sein, wenn es in der Kultur des Unternehmens sozusagen „groß geworden ist". Wenn es die dort herrschenden Leitlinien und Grundsätze kennt und bejaht, wenn es weiß, dass diese Grundsätze nicht nur „hohle Phrasen“ sind, sondern wirklich befolgt und gelebt werden.

In diesem Wissen kann es in seiner Verkaufsargumentation überzeugender sein, weil es selbst überzeugt ist, von dem konkreten Produkt und von dem Unternehmen, welches hinter dem Produkt steht.

1.2.2  Kundenidentität

Auch aus der Sicht von Kundinnen und Kunden bekommt der Kontakt mit dem Vertrieb eines Unternehmens einen anderen Charakter, wenn es um mehr geht, als um ein austauschbares Produkt und eine austauschbare Person, die dieses Produkt vorstellt.

Für die Kundschaft personifiziert die Außendienstmitarbeiterin oder der Außendienstmitarbeiter eine bestimmte Lebensweise, eine Weltanschauung, eine Auffassung von Qualität oder Stil.

Mit dieser Auffassung können Kundinnen und Kunden sich auseinandersetzen, an ihr können sie partizipieren, wenn sie sich für einen Kauf entscheiden.

1.2.3  Produktidentität

Unternehmenskultur im Vertrieb bedeutet:

Das Verhältnis zwischen Kundschaft auf der einen und Verkäuferinnen und Verkäufern auf der anderen Seite steht unter einem anderen Vorzeichen.