Inhalt

Titel

Widmung

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Impressum

Cover

LYNSAY SANDS

8317_9_Sands_Gentleman.tif

Roman

Ins Deutsche übertragen
von Ralph Sander

 

Für Mike, Karen und Owen

 

1

Ein gellender Schrei riss Elvi aus dem Schlaf und ließ sie hochfahren, noch bevor sie richtig wach war. Es gab einen dumpfen Knall, und fluchend fiel sie wieder zurück, denn sie hatte sich schmerzhaft den Kopf am Deckel ihres Sargs gestoßen.

Sie stöhnte, während ihr Schädel dröhnte, und kniff die Augen zusammen, weil sie nur tanzende Sterne sah. Diesmal hatte sie sich den Kopf wirklich heftig angeschlagen, und am liebsten hätte sie sich mit beiden Händen an die Stirn gefasst und sich hin und her gewälzt, doch die Enge des Sargs ließ solche Bewegungen nicht zu.

Dann ertönte ein zweiter Schrei, der Elvi daran erinnerte, weshalb sie eigentlich aufgewacht war.

Mit einer Hand drückte sie kräftig gegen den Deckel und stieß ihn zur Seite. Dann zog sie sich mühsam aus dem Sarg, was als erste Amtshandlung am Morgen – und damit noch vor dem ersten Blutbeutel – unglaublich kräftezehrend für sie war.

Sie lief aus dem Zimmer, ohne einen Morgenmantel über ihr weißes Baumwollnachthemd zu ziehen. Im Flur erreichte sie ein dritter Schrei, gefolgt von einem vierten, kaum dass sie in Mabels Raum gestürmt war. Die Tür flog mit solcher Wucht auf, dass die Klinke vermutlich ein Loch in den Verputz riss, doch das war Elvi egal.

Sie entdeckte Mabel sofort, die in ihrem Morgenmantel mit dem Rücken zur Wand auf dem Bett stand, das silbergraue Haar völlig wirr und zerzaust, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen. Die Frau fuchtelte mit einer Bürste herum und versuchte damit nach einer Fledermaus zu schlagen, die dicht unter der Zimmerdecke entlangflatterte. Ihr entsetztes Kreischen stieß sie offenbar immer dann aus, wenn ihr das Tier zu nahe kam. Elvi beobachtete, wie die Fledermaus eine scharfe Kurve flog, um nicht gegen die Wand zu prallen, und dann wieder auf Mabel zugeschossen kam, die einen weiteren Schrei ausstieß.

Das Tier machte einen Bogen um die Bürste und verschwand ins Badezimmer. Elvi war mit wenigen Schritten an der Tür, warf sie ins Schloss und hatte damit die Fledermaus eingesperrt.

„Oh!“ Mabel sackte auf dem Bett zusammen und drückte die Bürste an ihre Brust. „Oh, Gott sei Dank.“

Elvi stemmte die Hände in die Hüften und sah ihre Mitbewohnerin verärgert an. „Du hast letzte Nacht das Fenster offen gelassen.“

Mabel seufzte angesichts des vorwurfsvollen Tonfalls. „Ich musste es aufmachen. Es war so heiß, Elvi.“

„Ich weiß, dass es heiß war. Ich wohne schließlich auch hier.“

„Aber du hast Fliegengitter an deinen Fenstern. Jedenfalls im Schlafzimmer.“

„Ich schlafe in einem Sarg“, betonte Elvi. „Ein Sarg hat keine Fenster. Glaub mir, ich weiß, dass es heiß war. Trotzdem darfst du dein Fenster nicht aufmachen, solange die Fliegengitter nicht ersetzt worden sind.“

„Und wann wird das verdammt noch mal endlich so weit sein?“, fragte Mabel ungeduldig. „Es ist inzwischen zwei Wochen her.“

„Die müssen vom Hersteller extra gebaut und angeliefert werden“, erklärte Elvi zum wiederholten Mal.

„Ja, ja, weil jedes verfluchte Fenster in diesem Haus andere Maße hat“, murmelte Mabel.

Amüsiert über Mabels Verärgerung verzog Elvi den Mund. „Willkommen in der wunderbaren Welt der viktorianischen Häuser. Ist es hier nicht großartig?“

„Ha!“, fauchte Mabel, richtete sich dann aber erschrocken auf, als sie sah, dass Elvi sich zur Tür begab. „He! Wo willst du denn hin?“

„Zurück in meinen Sarg.“

„Und was wird aus der Fledermaus?“, fragte Mabel verängstigt, kletterte so schnell aus dem Bett, wie es ihr zweiundsechzig Jahre alter Körper zuließ, und eilte Elvi nach.

„Was meinst du?“

„Na, willst du sie denn nicht aus dem Badezimmer schaffen?“

„Sehe ich etwa so dumm aus?“, erwiderte Elvi ungläubig. „Ich komme dem Ding bestimmt nicht zu nahe. Ruf den Tierschutzverein an.“

„Den Tierschutzverein? Da ist doch um diese Uhrzeit kein Mensch.“

„Irgendjemand muss doch für Notfälle zu erreichen sein. Ruf an und frag nach“, rief Elvi ihr noch über die Schulter zu.

„Aber das kann Stunden dauern“, jammerte Mabel. „Kannst du dich nicht um das Biest kümmern? Ich meine, du müsstest dich doch irgendwie verwandt mit ihm fühlen.“

An der Tür zu ihrem eigenen Zimmer blieb Elvi stehen und drehte sich verdutzt um. „Findest du etwa, ich habe Ähnlichkeit mit einer fliegenden Ratte?“

„Nein, nein, natürlich nicht“, versicherte Mabel ihr rasch. Dann fügte sie hinzu: „Aber du bist eine Vampirin, und das da drin ist eine Fledermaus … Ihr solltet euch doch eigentlich irgendwie untereinander verständigen können oder spüren, was der andere will … oder so was in der Art. Vielleicht könntest du ja versuchen, mit ihr zu reden.“

„Klar, deswegen sind wir ja auch alle in der Lage, mit Affen zu reden. Wenn wir das nächste Mal in den Zoo gehen, müssen wir das unbedingt ausprobieren“, schnaubte Elvi und wiederholte: „Ruf den Tierschutzverein an.“

„Elvi!“, rief Mabel und stampfte mit dem Fuß auf, als Elvi keine Anstalten machte, zu ihr zurückzukommen. „Solange das Ding da drin ist, kann ich nicht duschen gehen!“

„Mabel, in diesem Haus gibt es noch sechs weitere Badezimmer mit Dusche und Wanne. Nimm einfach eins von denen.“

„Aber …“

Elvi schloss die Tür hinter sich, ehe sie sich noch mehr Protest anhören musste, und ging zurück zum Sarg, blieb aber stehen, als ihr Blick auf den Digitalwecker auf ihrem Nachttisch fiel. Auf der Stelle machte sie kehrt, zog die Tür auf und sah hinter Mabel her. „Es ist neun Uhr!“

„Und?“, war Mabels mürrische Antwort.

„Warum hast du mich nicht um acht geweckt? Ich hatte dich doch ausdrücklich darum gebeten.“

„Weil du nicht gut geschlafen hast und weil du erschöpft bist. Darum habe ich beschlossen, dich ausschlafen zu lassen … was ich ziemlich rücksichtsvoll finde. Allerdings bin ich ja auch ein netter und rücksichtsvoller Mensch, ganz im Gegensatz zu gewissen Leuten, die einer guten alten Freundin nicht mal den Gefallen tun wollen, mit einer Fledermaus zu reden.“

Elvi ließ diesen erneuten Versuch, ihr Schuldgefühle einzureden, an sich abprallen. „Mabel, heute hat Owen Geburtstag. Ich muss einen Kuchen backen und mich um die Dekoration kümmern, und dann …“

Mit einem gedehnten und demonstrativ leidenden Seufzer drehte sich Mabel zu ihr um. „Ums Dekorieren habe ich mich längst gekümmert, und dann bin ich nach Hause gekommen, um zu duschen und um mich für die Feier fertig zu machen. Nach dem Duschen wollte ich dich dann wecken. Was den Kuchen angeht …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Die werden schon warten. Ohne dich kann die Party sowieso nicht losgehen.“

Als Elvi sie nur stumm ansah, scheuchte Mabel sie mit den Händen fort. „Mach schon, geh duschen. Ich ziehe mich an und komme dir helfen. Schließlich kann ich ja nicht duschen.“

„Ruf den Tierschutzverein an“, knurrte Elvi, die sich einfach kein schlechtes Gewissen einreden lassen wollte, und warf die Tür hinter sich zu.

„Ich kann es nicht fassen. Eine Unsterbliche schaltet eine Suchanzeige im Toronto Star! Einfach unglaublich.“

Victor warf DJ einen leicht gereizten Blick zu. Hätte der jüngere Unsterbliche nicht am Steuer des BMW gesessen, in dem sie beide unterwegs waren, wäre ihm eine Kopfnuss sicher gewesen. So aber konnte er nur knurrend erwidern: „DJ, ich habe dich schon verstanden, als du es das erste Mal gesagt hast … was vor zwei Stunden und mindestens hundert Wiederholungen war. Ich hab’s kapiert. Also hör endlich auf damit.“

„Tut mir leid, aber …“ DJ Benoit schüttelte so nachdrücklich den Kopf, dass sein schulterlanges sandfarbenes Haar durch die Luft peitschte, dann wiederholte er: „Ich kann’s nur einfach nicht fassen.“

Victor verdrehte die Augen und blickte durch die getönten Scheiben hinaus in die Nacht. Sie befanden sich auf einem Highway und hatten ihre zweieinhalbstündige Autofahrt schon fast hinter sich. Die anderen Wagen nahm er nur als vorbeizuckende Lichter wahr, da DJ einfach alles und jeden überholte und sich keine Sorgen um irgendwelche Strafzettel machte. Victor protestierte nicht, und er übte auch keine Kritik. Der jüngere Mann fühlte sich offensichtlich immer noch unter Zeitdruck, weshalb er ungeduldig war und die Fahrt schnell hinter sich bringen wollte. Es würde noch eine Weile dauern, bis auch DJ einsah, dass es keinen Grund zur Eile gab. Die Zeit war für ihresgleichen kein Feind, dem man ein Schnippchen schlagen musste.

„Ich will damit sagen, dass es eine Suchanzeige in der Rubrik Vermischtes ist“, sagte DJ und lenkte damit Victors Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Als ob ein Vampir so was wie ein Fahrrad ist, das jemand in der Garage stehen hat und loswerden will. Was hat sie sich nur davon erhofft?“

„Vermutlich einen Lebensgefährten“, meinte Victor ironisch.

„Auf diese Weise findet man keinen Lebensgefährten“, widersprach DJ entschieden, fügte dann jedoch unsicherer hinzu: „Oder etwa doch?“

Victor reagierte mit einem Schulterzucken. „Es gab schon seltsamere Zufälle.“

„Ja, aber … ihr muss doch klar sein, dass sie sich damit den Zorn des Rates zuzieht. Eine Kleinanzeige! Um Gottes willen! Das ist ein schwerer Fauxpas. Wir sollen schließlich niemanden auf unseresgleichen aufmerksam machen.“

„Hmm“, erwiderte Victor. „Wir können nur hoffen, dass die Sterblichen, die sie gesehen haben, sie für einen Witz halten oder dass die Anzeige von einer armen Seele aufgegeben worden ist, der die eine oder andere Tasse im Schränkchen fehlt.“

„Von einem völlig Durchgeknallten“, brummte DJ und nickte dann entschieden. „Wahrscheinlich ist sie auch durchgeknallt. Eigentlich muss das doch der Fall sein. Überleg mal, so dämlich wäre doch keiner von uns.“

Victor verkniff sich die Erwiderung, dass der Mann es vor wenigen Augenblicken selbst noch geglaubt hatte und dass er sich seit zwei Stunden darüber ausließ, wie jemand von ihrem Schlag eine Annonce in einer Zeitung aufgeben konnte. Sollte er doch seine Meinung ändern, wie es ihm gefiel. Victor selbst hatte noch keinen Entschluss gefasst. Er wartete damit, bis er die Frau kennengelernt hatte.

„Was meinst du dazu?“

„Was meine ich wozu?“, fragte Victor.

„Ob das ihr Ernst ist“, sagte DJ, der sich nach wie vor darüber ereiferte, was sie wohl erwartete und mit wem sie es zu tun hatten.

„Woher soll ich das wissen?“, konterte er gereizt. „Ich weiß rein gar nichts über diese Frau. Immerhin hast du auf ihre Anzeige geantwortet und ihr seit drei Wochen Dutzende Briefe geschrieben.“

„E-Mails“, korrigierte DJ. „Wir müssen dich wirklich endlich mal ins 21. Jahrhundert zerren, Argeneau. Hättest du einen Computer und wüsstest, wie man damit umgeht, dann könntest du deine E-Mails selbst schreiben, anstatt mir das überlassen zu müssen.“

„Was genau der Grund ist, weshalb ich nicht vorhabe, mir einen Computer zuzulegen“, gab Victor spitz zurück. „Und da du also derjenige bist, der mit ihr Kontakt aufgenommen hat, kannst du mir auch mal sagen, was du von ihr hältst. Wird das ein aussichtsloses Unterfangen? Treffen wir auf eine Gothic-Anhängerin, die sich als Vampirin ausgibt?“

DJ runzelte die Stirn, während er überlegte. „Ich bin mir nicht sicher. Wir haben so ungefähr ein Dutzend Mails geschickt, aber über die Frau an sich habe ich nicht viel herausbekommen. Auf meine Fragen habe ich nur ausweichende Antworten bekommen.“ Den Blick auf die Straße gerichtet, fügte er hinzu: „Genau genommen hat sie in ihren Mails nur selbst unzählige Fragen gestellt. Es schien ihr sehr wichtig zu sein, eine Bestätigung dafür zu bekommen, dass du tatsächlich das bist, was du zu sein behauptest.“

„Dass du das bist, was du zu sein behauptest“, korrigierte Victor den offensichtlichen Versprecher. „Ich habe die E-Mails ja nicht mal gelesen.“

„Ich weiß, aber ich habe sie in deinem Namen beantwortet, und ich habe deine E-Mail-Adresse benutzt, um ihr zu antworten.“

„Was?“ Victor wandte sich ihm abrupt zu. „Ich habe keine E-Mail-Adresse.“

„Jetzt schon“, ließ DJ ihn wissen. „OneHotArgeneau@hotmail.com.“

Ehe Victor seiner Wut freien Lauf lassen konnte, ergänzte DJ hastig: „Na ja, du hast mir gesagt, ich soll auf die Anzeige antworten und versuchen, ihr Interesse zu wecken, damit wir mehr über sie herausfinden können. Ich dachte mir, die Chancen auf eine Reaktion sind besser, wenn du dich bei ihr meldest. Du bist einfach interessanter als ich.“

„Und wie kommst du auf die Idee?“, fragte er verwundert.

„Du bist reich“, kam die prompte Antwort. „Und der Bruder des mächtigsten Unsterblichen auf diesem Kontinent, ganz zu schweigen davon, dass du zu einer der ältesten Familien gehörst. Die Weiber lieben so was. Geld, Macht … und dass du gut aussiehst, kann auch nicht schaden.“

„Sie kann sich ja nun wirklich kein Bild von mir machen“, betonte Victor mürrisch.

„Ich habe ihr ein Foto gemailt“, erklärte ihm DJ und verteidigte sein Handeln sofort, als Victor ihm wieder an die Gurgel zu gehen drohte. „Na, sie wollte eben ein Foto von dir sehen. Ich habe ihr das einzige geschickt, das ich besitze. Das von dir und Lucian auf Lissiannas Hochzeit. Allerdings …“, fuhr er nach einem Blick auf Victors schulterlanges Haar, die schwarzen Jeans und das T-Shirt fort, „… hattest du die Haare da viel kürzer, und du hast einen Anzug getragen. Viel Ähnlichkeit mit dem Foto hast du im Moment nicht.“

Victor schaute ihn finster an, zwang sich dann aber, sich zu entspannen. „Und was hast du im Tausch für das Foto und die Angaben zu meinem Stammbaum erhalten?“

DJ verzog das Gesicht. „Nicht so viel, wie ich gehofft hatte. Eine kurze Zusammenfassung ihres Lebens, außerdem ein Foto.“

Er tastete blind mit einer Hand auf dem Rücksitz herum und holte eine Akte nach vorn, die er vor der Abfahrt dort deponiert hatte und die er nun Victor übergab. „Das steht alles in einer der Mails.“

Victor schlug die Akte auf und sah als Erstes eine Kopie der Kleinanzeige.

Vampir von attraktiver, selbstständiger Vampirin gesucht. Für gemeinsame Freizeitgestaltung, vielleicht auch Beziehung. Möglicher Umzug darf kein Hindernis sein. Bitte nur echte Vampire!

Kopfschüttelnd blätterte er die Akte durch, während DJ ihm berichtete, was er von der Frau erfahren hatte.

„Sie ist Witwe und Teilhaberin an einem mexikanischen Restaurant und einer Pension. Den Namen des anderen Teilhabers habe ich vergessen, aber beide Betriebe befinden sich in Port Henry. Da hat sie auch ihr ganzes Leben verbracht.“

Victor nahm die Zusammenfassung mit einem unwilligen Brummen zur Kenntnis, dann stieß er auf das Foto. Es zeigte eine wunderschöne Frau mit langem dunklem Haar, großen dunklen Augen und vollen roten Lippen. Auf der Rückseite stand der Name Elvi.

Nach einem nur flüchtigen Blick legte er das Foto zurück in die Mappe. Zugegeben, sie war wirklich eine gut aussehende Frau, aber Schönheit allein konnte ihn kaum überzeugen. Er hatte in seinem Leben so viele schöne Frauen gesehen, dass ihn das nicht mehr beeindruckte. Seine Erfahrung war, dass Schönheit die beste Methode war, um von anderweitiger unerträglicher Hässlichkeit abzulenken oder sie zu tarnen. Der Teufel würde auch niemanden verführen können, wenn er sich mit Warzen und Schleim überzogen präsentierte.

„Und?“, fragte DJ, als Victor die Akte wieder auf den Rücksitz legte. „Wie findest du sie?“

„Ich glaube, ein Foto und das wenige, was du mir sagen konntest, reicht nicht, um mir ein Urteil über sie zu erlauben“, sagte er und bemerkte die Hinweisschilder für ihre Ausfahrt. „Aber wir werden ja schon bald mehr herausfinden.“

DJ gab einen Laut von sich, der seine Skepsis unterstreichen sollte. „Wahrscheinlich vergeuden wir hier nur unsere Zeit. Der Name Argeneau schien sie nicht zu beeindrucken. Wäre sie eine von uns, hätte sie darauf reagieren müssen.“

Victor zuckte die Schultern. „Wir sind nicht die einzige alte und mächtige Familie. Vielleicht kommt sie selbst auch aus einer und zeigt sich deshalb nicht beeindruckt. Oder sie ist gerade erst aus Europa angereist. Der Name Argeneau hat dort nicht mehr den Bekanntheitsgrad wie zu der Zeit, bevor wir umgezogen sind. Es gibt noch immer viele alte und mächtige Familien. In jedem Fall muss die Frau gründlich durchleuchtet werden.“

„Genau“, stimmte DJ ihm zu, setzte dann eine fröhlichere Miene auf und meinte: „Und wenn sie nur eine durchgeknallte Spinnerin ist, können wir uns sofort auf den Rückweg nach Toronto machen. Wir wären dann noch locker vor Mitternacht wieder zu Hause.“

Ein flüchtiges Lächeln war Victors ganze Antwort, während er zusah, wie die Landstraße allmählich einen städtischeren Charakter annahm. Den Farmen und Scheunen, die in der Dunkelheit auftauchten, folgten erste Wohnhäuser, dann Geschäfte. Eine Tankstelle mit angeschlossenem Donut-Shop, Secondhandläden und Banken.

„Wir treffen uns mit ihr in ihrem Restaurant?“, fragte Victor und betrachtete interessiert die an ihnen vorbeiziehenden Geschäfte.

„Ja, im Bella Black’s“, antwortete DJ. „Das soll an der Main Street liegen. Laut ihren Angaben auf halber Strecke zwischen der zweiten und dritten Ampel auf der linken Seite.“

„Das ist jetzt die zweite Ampel“, sagte er, als sie an einer roten Ampel anhalten mussten. Beide suchten sie die Neonreklamen auf der linken Straßenseite ab.

Bella Black’s“, las DJ in dem Augenblick laut vor, als Victor das Lokal entdeckte. Port Henry war erkennbar eine der älteren Städte in Ontario. Die meisten Geschäftsfassaden waren im viktorianischen Stil gehalten, und das Bella Black’s stellte da keine Ausnahme dar. Der Neonschriftzug war groß und farbenfroh, und das Schaufenster war mit einem Blumenkranz bemalt worden, in dessen Mitte ein grüner Leguan prangte.

Victor musterte das sonderbare Motiv, dann sah er sich auf der Straße um, wo soeben ein Wagen auf den letzten freien Parkplatz fuhr. Ein Pärchen stieg aus und betrat das Restaurant.

Die Ampel sprang auf Grün um, und DJ fuhr langsam los. Durch die geöffnete Tür konnten sie einen kurzen Blick ins Innere des Lokals werfen, sahen aber nur Licht und Farben und zahlreiche Gäste. Dann fiel die Tür hinter dem Pärchen zu, und auf der Straße war wieder alles ruhig.

„Ist offenbar voll da drin“, kommentierte DJ. „Sieht fast so aus, als würden hier überall nur die Wagen der Gäste stehen.“

„Hm“, meinte Victor. „Bieg hier ab.“

In einer Seitenstraße entdeckten sie einen freien Platz, und Victor stieg sofort aus. Er nutzte die Gelegenheit, Arme und Beine zu strecken, und er war froh darüber, aus dem Wagen heraus zu sein. In Autos fühlte er sich immer eingeengt und sogar ein wenig klaustrophobisch, als wäre er in einem Gefängnis aus Blech eingesperrt. Motorräder waren ihm wesentlich lieber, aber das hier war eine geschäftliche Angelegenheit, und was sein musste, das musste eben sein.

„Tja“, sagte DJ zu Victor, als er sich auf dem Fußweg zu ihm gesellte. „Ich schätze, es macht nicht so viel aus, dass du deinem Foto nicht sehr ähnlich siehst. Sie wird dich sicher schon daran erkennen, dass sie dich nicht erkennt.“

„Was bitte soll das denn heißen?“, fragte er irritiert.

„Na ja, in diesem Städtchen wohnen vielleicht … sagen wir mal fünfhundert Leute. Sie wird bestimmt jeden hier mit Namen kennen. Wir fallen auf wie zwei schwarze Schafe in einer Herde weißer.“

„Ja, richtig“, stimmte Victor zu und ging etwas schneller, als sie sich der Tür näherten. Er wollte diese Sache einfach hinter sich bringen und herausfinden, ob diese Frau eine Unsterbliche war oder nicht. Falls nicht, konnten sie kehrtmachen und nach Hause fahren. Falls doch …

Victor presste die Lippen zusammen.

Wenn Elvi Black eine Unsterbliche war, musste er alles über sie herausfinden, was es zu wissen gab, und sie zum Rat bringen, damit der sein Urteil fällen konnte. Wie DJ gesagt hatte, galt es als großer Fauxpas, mit dieser Kleinanzeige Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er musste in Erfahrung bringen, welche Fehltritte sie sich sonst noch geleistet haben mochte. Und wenn er an die Gerüchte dachte, die in der Klubszene von Toronto kursierten, wonach eine Vampirin in einer der südlichen Kleinstädte leben sollte, dann war die Kleinanzeige nicht ihr einziger Fehler gewesen.

DJ zog die Restauranttür auf, und Victor blieb stehen, als ihm eine Wolke aus Hitze und Lärm entgegenschlug, die eine Fülle an köstlichen Gerüchen mit sich trug. Der Blick, den sie im Vorbeifahren in das Lokal werfen konnten, hatte ihnen nur einen ersten oberflächlichen Eindruck vermittelt, denn das Restaurant war nicht nur gut besucht, sondern regelrecht überfüllt. Jeder Stuhl und jeder Hocker war besetzt, und es drängten sich mindestens noch einmal so viele Gäste an der Bar – und jeder einzelne Gast verstummte und drehte sich zu ihnen um. Sogar die Mariachi-Band, die zwischen den besetzten Tischen auf- und abgelaufen war, hörte auf zu spielen.

„Bist du schon mal in Mexiko gewesen?“

Victor reagierte auf DJs Frage mit einem Kopfschütteln.

„Ich auch nicht“, gestand DJ. „Aber ich glaube, es könnte mir da gefallen.“

Zweifelnd verzog Victor das Gesicht, ignorierte die neugierigen Blicke der Gäste und betrachtete das farbenfrohe Dekor des Lokals. Die Wände waren in blasser Cremefarbe gestrichen, auf der die unterschiedlichsten Farbtupfer verteilt waren. Ein Sombrero in Blau und Gold hing an der Wand. Auf einem Regalbrett standen eine leuchtend grüne Plastik eines Leguans mit seinem Jungen, dazu mehrere Tontöpfe mit Sonnenblumen, und hier und da hatte man Farbdrucke aufgehängt, die meisten von dem mexikanischen Maler Diego Rivera. Gekrönt wurde diese Farbenvielfalt durch bunte Girlanden, Ballons und ein Happy Birthday-Banner.

Selbst ohne Letzteres bot das alles für Victor zu viel Farbenpracht und Unruhe. Er bevorzugte beruhigendes Blau und kühle Weißtöne. Das hier … das war so laut und grell, dass es seine Sinne blendete.

„Kann ich euch helfen, Jungs?“

Victor sah den Mann an, der sich ihnen genähert hatte. Mit etwa eins achtzig war er gut fünfzehn Zentimeter kleiner als Victor und immer noch knapp zehn Zentimeter kleiner als DJ, strahlte aber die Autorität aus, die ihm sein Abzeichen und die Uniform verlieh. Offenbar war er der örtliche Polizist, möglicherweise sogar der einzige, da sie sich in einer Kleinstadt befanden.

„Also?“, forderte der Officer ihn etwas schroffer auf, da Victor ihn lediglich schweigend ansah.

„Nein“, antwortete Victor nur und wollte an ihm vorbeigehen, blieb aber gleich wieder stehen, als er feststellen musste, dass der Polizist seinen Arm gepackt hatte.

„Das hier ist eine geschlossene Gesellschaft“, erklärte er mürrisch, und damit wurde Victor auch klar, warum man sie beim Hereinkommen so angestarrt hatte.

„Ich bin eingeladen“, gab Victor zurück. Seine Worte schienen aus jedem Winkel des Lokals widerzuhallen, in dem gebanntes Schweigen herrschte. Mit einem Mal fühlte er sich sehr unbehaglich, während der Officer ihn genauer musterte.

„Victor Argeneau?“, fragte er schließlich ein wenig zögerlich.

Victor nickte und wunderte sich, woher der Mann seinen Namen kannte. Mit Schrecken fiel ihm das T-Shirt seines computervernarrten Neffen Etienne ein, das der eine Weile getragen hatte. „Ich bin die Kleine, mit der du im Chatroom Cybersex hattest“ stand darauf, und sekundenlang fürchtete Victor, dieser Mann könnte sich hinter dem Namen Elvi Black verbergen. Doch dann lächelte der Polizist flüchtig und sagte: „Sie sehen aber dem Foto nicht ähnlich, das mir Mabel von Ihnen gezeigt hat. Da hatten Sie die Haare kürzer, und Sie haben einen Anzug getragen und eine Krawatte.“

Wer Mabel sein sollte, wusste er nicht, und es war ihm auch egal, aber das fragliche Foto war exakt das, das DJ an Elvi Black geschickt hatte.

„Und einen Freund haben Sie auch mitgebracht“, stellte der Officer fest und musterte DJ abschätzig. Wenn Victor im Vergleich zu seinem Foto ungepflegt aussah, konnte man das von DJ erst recht sagen. Vor etwa einem Jahr hatte er eine Art Allergie gegen das Rasieren entwickelt, und mittlerweile erinnerte er eher an einen jungen Grizzly Adams. Im Gegensatz zu Victor trug er blaue Jeans und dazu ein weißes T-Shirt mit dem Namen Alexander Keith’s und dem Logo der bekannten Biersorte darauf. DJ war für Mode nicht sehr zu haben.

„Er hat mich hergefahren“, antwortete Victor und ärgerte sich sogleich darüber, dass er überhaupt etwas erwidert hatte.

„Haben Sie keinen Wagen?“, fragte der Officer argwöhnisch.

Victor kniff wieder die Lippen zusammen. In Kanada begegnete man Leuten nicht ganz so respektvoll, wenn die kein eigenes Auto besaßen.

„Ich habe mehrere Wagen, ich fahre sie nur nicht gern“, stellte Victor kurz und knapp klar, dann fragte er: „Wo ist Elvi?“

„Sie ist noch nicht hier. Ich soll Ihnen so lange Gesellschaft leisten.“

Als Victor fragend eine Braue hob, schüttelte der Mann den Kopf und streckte ihm die Hand entegegen. „Wo sind bloß meine Manieren? Teddy Brunswick, Captain der Polizei von Port Henry. Stets zu Diensten.“

Victor schüttelte ihm die Hand und beobachtete aufmerksam das breite Grinsen auf Captain Teddy Brunswicks Gesicht. Er wirkte wie ein Sheriff aus einer der alten Schwarz-Weiß-Serien, die er sich früher immer angesehen hatte, und eigentlich wunderte er sich, dass nicht irgendwo ein trotteliger Deputy herumstand. Victor war vom Fernsehen ganz begeistert, und es hätte ihn nicht gewundert, wenn dem Captain ein Untergebener vom Typ Don Knotts gefolgt wäre. Zum Glück konnte er sich aber eine entsprechende Frage verkneifen.

„Captain Brunswick.“ Victor nickte ihm zu, und da der seinen Namen bereits kannte, drehte er sich um und deutete auf seinen jüngeren Begleiter. „DJ.“

„DJ was?“, hakte der Officer prompt nach.

Die Frage brachte den jüngeren Unsterblichen zum Lächeln. „DJ Benoit. Werden Sie meinen Namen in Ihr System eingeben, um festzustellen, ob gegen mich etwas vorliegt?“

„Ja“, antwortete Captain Brunswick, ohne dass es ihm unangenehm zu sein schien.

Daraufhin lachte DJ, schaute Victor an und erklärte: „Ich mag den Mann.“

„Er hat dich soeben beleidigt“, stellte der amüsiert fest. Der Junge brachte ihn oft zum Lächeln, was sonst nur selten vorkam. In den letzten drei Jahrhunderten hatte es nur wenige Dinge gegeben, die er als lustig empfunden hatte, aber die Arbeit mit DJ war in etwa so, als habe man einen übermütigen jungen Hund um sich. Tatsächlich war er Victor viel sympathischer als die vielen todernsten Männer, mit denen er früher gearbeitet hatte, und er fühlte sich in DJs Gegenwart wohl. Doch sobald der es einem jungen Hund nachtat und bei irgendwem auf den Teppich pinkelte, würde Victor sofort einen neuen Partner anfordern.

„Sie sollten sich nicht beleidigt fühlen“, beschwichtigte Captain Brunswick. „Ich habe mich auch nach Argeneau und allen anderen erkundigt, die herkommen, um sich mit unserer Elvi zu treffen.“

Victor kam zu dem Schluss, dass Captain Brunswicks Erinnerung unbedingt gelöscht werden musste, und das galt allem Anschein nach auch für diese Mabel. Erst dann wurde ihm klar, was der Mann soeben gesagt hatte. „Die anderen?“, wiederholte er und warf DJ einen finsteren Blick zu. „Es kommen noch andere?“

DJ zuckte mit den Schultern, um ihm zu verstehen zu geben, dass er davon nichts gewusst hatte. Brunswick antwortete belustigt: „Sie dachten doch nicht, Sie hätten als Einziger auf die Anzeige reagiert, oder etwa doch?“ Bevor Victor etwas erwidern konnte, fuhr der Captain bereits fort: „Heute Abend erwarten wir sechs Männer, und Sie sind als Erster eingetroffen.“

Diese Neuigkeit gefiel Victor überhaupt nicht. Doch größere Sorge bereitete ihm Brunswicks Miene, die mit einem Mal einen missbilligenden Zug angenommen hatte.

„Ich hoffe, von denen bringt nicht auch noch jeder einen Freund mit, sonst platzt das Haus aus allen Nähten“, bemerkte der Officer. „Kommen Sie, Sie haben jetzt lange genug hier herumgestanden. Ich bringe Sie zu Ihrem Tisch.“

Als Captain Brunswick sich abwandte, um ihnen den Weg zu zeigen, wollte DJ bereits losgehen, aber Victor packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. „Was soll das heißen, ‚sonst platzt das Haus aus allen Nähten‘?“

„Ich sagte doch, Elvi hat uns für eine Woche eingeladen“, erklärte DJ.

„Ja“, bestätigte er ungeduldig. „Aber ich bin davon ausgegangen, dass wir in einem Hotel übernachten, nicht bei jemandem zu Hause.“

„Es ist eine Pension, Casey Cottage. Es gehört Elvi“, murmelte DJ. „Das geht schon in Ordnung.“

„Kommt ihr Jungs heute noch hier rüber, oder hat euch der Gedanke an die Konkurrenz Angst gemacht?“

Victor versteifte sich. Brunswick stand an einem freien Tisch auf der rechten Seite des Restaurants, von dem Victor fest überzeugt war, dass der vor ein paar Minuten noch besetzt gewesen war. Da niemand das Restaurant verlassen hatte, mussten die Gäste sich wohl zu anderen an die Bar gesellt haben.

„Diese Geschichte wird von Minute zu Minute interessanter“, flüsterte DJ, während sie zu Brunswick gingen.

Von Victor erhielt er als Antwort nur ein Brummen. Aus seiner Sicht wurde die Situation mit jeder Minute komplizierter und besorgniserregender.

„Da wären wir.“ Brunswick blockierte die andere Seite des Tischs und erwartete offenbar von ihnen, dass sie sich nebeneinander auf die Sitzbank quetschten.

Sofort ging Victor zur Seite und gab DJ ein Zeichen. Wenn er schon Autos als beengend empfand, würde er auf keinen Fall auf der zur Wand gelegenen Seite der Sitzbank Platz nehmen.

DJ verzog den Mund und rutschte durch, Victor nahm neben ihm Platz und ignorierte, wie der jüngere Unsterbliche vor sich hin murmelte und auf seinem Platz herumrutschte, um sein Unbehagen kundzutun. Die Bank war tatsächlich viel zu klein für zwei Erwachsene und erst recht für solche, die über eins fünfundachtzig groß waren und nicht gerade eine schmale Statur aufwiesen. Sie beide besaßen den Körperbau der alten Krieger, was praktisch war, wenn man sich auf der Jagd befand. Eine hoch aufragende Gestalt wirkte einschüchternd, und das war immer von Vorteil.

„Mabel wird sich zu uns setzen, sobald sie und Elvi eingetroffen sind“, ließ der Captain sie wissen, während im Lokal die Gespräche wiederaufgenommen wurden. Die Mariachi-Band hatte offenbar eine Pause eingelegt, aber die Blicke der anderen Gäste verrieten, dass sie sich wohl nicht mehr über ihre vorherigen Themen unterhielten, sondern eher über Victor und DJ.

Victor ignorierte die Blicke und nickte als Reaktion auf Brunswicks Bemerkung. Noch immer wusste er nicht, wer Mabel sein sollte, und es kümmerte ihn auch weiterhin nicht. An Port Henry interessierte ihn nur eines: Er wollte diese Elvi kennenlernen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich eine von ihnen war oder ob sie sich in ihren Wagen setzen und nach Hause fahren konnten.

Früher hatte Victor Spaß an seiner Arbeit gehabt, doch in der letzten Zeit wurde er ihrer überdrüssig. Er war ein Jäger, der keine Lust mehr auf die Jagd hatte. Das machte ihn wohl mehr oder weniger nutzlos. Andererseits musste er sich eingestehen, dass er nicht unbedingt den dringenden Wunsch verspürte, einfach nur zu Hause zu sitzen. Es kam ihm so vor, als könne ihn nichts mehr zufriedenstellen, doch genau genommen war das schon seit dem Tod seiner Frau Marion so. Seit einer Weile fühlte er sich auch öfter müde, was seine Unzufriedenheit nur noch steigerte. Es war etwas, worüber er nicht allzu intensiv nachzudenken versuchte. Er mochte sich langweilen und keinen Spaß mehr am Leben haben, aber er verspürte auch nicht den Wunsch, zu einem Abtrünnigen zu werden, wie es so vielen seiner Art ergangen war, die diese gleiche Phase erreicht hatten.

„Mabel“, sagte DJ plötzlich, da er offenbar den Namen zuordnen konnte. „Sie ist Elvis Freundin und die Miteigentümerin des Restaurants und der Pension, richtig?“

Brunswick nickte. „Ihre beste Freundin. Wenn Mabel Sie nicht leiden kann, können Sie Elvi gleich vergessen. Die beiden sind schon von Kindheit an die besten Freundinnen. Sie ist …“

Er hielt abrupt inne, da es im Lokal plötzlich wieder ruhig wurde, und sah zur Tür. Dann stand er auf. „Da ist noch einer gekommen. Entschuldigen Sie mich bitte.“