
IMPRESSUM
BIANCA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
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Redaktion und Verlag: Brieffach 8500, 20350 Hamburg Tel.: 040/347-25852 Fax: 040/347-25991 |
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Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.
© 2009 by Melissa Martinez McClone
Originaltitel: „Memo: The Billionaire’s Proposal“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: BIANCA
Band 1737 (14/2) 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Susanne Albrecht
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format im 06/2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
ISBN-13: 978-3-86295-050-8
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
BIANCA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
Aus Liebe zur Umwelt: Für CORA-Romanhefte wird ausschließlich 100% umweltfreundliches Papier mit einem hohen Anteil Altpapier verwendet.
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY,
TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY
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Melissa McClone
Prickelndes Spiel mit der Liebe
PROLOG
„Ich wusste, dass dieses Praktikum eine große Chance für mich ist, aber ich hätte nie gedacht, dass ich hier so viele liebe Freunde finden würde.“ Chaney Sullivan und ihre zwölf Kolleginnen und Kollegen saßen zusammen im Pub und feierten ihre Abschiedsparty. Es fiel ihr schwer, London zu verlassen. Sie hob das Glas. „Ich werde euch alle schrecklich vermissen.“
„Wart’s nur ab, bis wir bei dir aufkreuzen und alle nach Hollywood wollen.“ Gemma, die ihre Wohnung mit Chaney teilte, warf ihre blonde Mähne zurück. „Dann vermisst du uns bestimmt nicht mehr.“
„Hollywood, die Filmstudios, Beverly Hills, Venice Beach.“ Chaney stellte ihr Bierglas ab. „Wenn einer von euch nach Los Angeles kommt, spiele ich gern die Fremdenführerin.“
„Gilt das auch für mich?“, sagte da eine tiefe männliche Stimme hinter ihr.
Bei dem vertrauten walisischen Akzent bekam Chaney sofort Schmetterlinge im Bauch, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich unwillkürlich. Sie stand auf und drehte sich zu Drake Llewelyn um, dem Direktor von Dragon Llewelyn Limited. Sie reichte ihm gerade bis zum Kinn, sodass sie zu ihm aufschauen musste.
Drakes attraktives Aussehen und sein athletischer Körperbau, die jedem männlichen Model zur Ehre gereicht hätten, brachten ihm allgemeine Aufmerksamkeit der Frauen ein. Zudem vermittelte er jedem Mitarbeiter das Gefühl, als wäre er der Schlüssel zum Erfolg der Firma. Das machte ihn bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt. Doch Chaneys Ansicht nach waren vor allem seine zupackende Art und seine Arbeitsmoral der Grund für seinen Erfolg.
Mit neunundzwanzig – nur sieben Jahre älter als sie selbst – hatte er Dragon Llewelyn zu einem international erfolgreichen Unternehmen im Medien- und Telekommunikationsbereich aufgebaut. Und zwar mit einer Mischung aus harter Arbeit und Know-how. Bewundernd strahlte Chaney ihn an. Sie konnte einfach nicht anders.
Drake sah von Kopf bis Fuß wie ein Erfolgsmensch aus, abgesehen von seinem Haar. Er hatte keinen ordentlichen Kurzhaarschnitt. Seine dunklen Wellen fielen im Nacken bis über den Kragen, wodurch er eher einen verwegenen als einen respektablen Eindruck machte.
Mehr als einmal hatte Chaney sich schon vorgestellt, ihre Finger durch sein Haar gleiten zu lassen. Sie hatte sich viele Dinge mit ihm ausgemalt, die alle nicht das Geringste mit ihren Aufgaben als Praktikantin zu tun hatten.
Er hob die Brauen, da er offensichtlich eine Antwort erwartete.
Drake Llewelyn wartete nicht gern. Das hatte Chaney während ihres viermonatigen Praktikums in der Übernahmeabteilung gelernt. Sie hob den Kopf. „Natürlich, Mr. Llewelyn.“
„Drake“, verbesserte er. „Seit einer Stunde ist Ihr Praktikum beendet. Sie arbeiten nicht mehr für mich.“ Aus seinen warmen braunen Augen mit den goldenen Punkten darin sah er sie an, als wäre sie das nächste Projekt, das er in Angriff nehmen wollte.
Nicht, dass er das tun würde, bei den vielen schönen Frauen, mit denen er sich umgab. Zurzeit hieß es in den Medien, dass er mit einem Supermodel liiert sei.
„Drake“, brachte sie mühsam hervor. Ihr Mund war plötzlich trocken geworden, und sie fühlte sich wie ein Schulmädchen mit ihrem ersten Schwarm – und nicht wie eine Zweiundzwanzigjährige. Na schön, sie schwärmte tatsächlich für ihn. Genau wie alle anderen Frauen in der Firma.
Dieser Mann war ein echter Fang. Seine markanten Gesichtszüge wollte man am liebsten berühren. Seine vollen Lippen versprachen lange, heiße Küsse. Und sein Bankkonto garantierte ein sorgenfreies Leben. Welche Frau wünschte sich nicht, sein Herz zu erobern?
„Merken Sie sich unsere neue Reiseführerin für Südkalifornien vor, Gemma“, meinte er in dem halb neckenden, halb ernsthaften Ton, den Chaney so an ihm liebte. „Da wir ja jetzt einen Kabelkanal in der Firma haben, könnte es schon sein, dass wir häufiger dort sind.“
Gemma, die ebenfalls von ihm hingerissen war, lächelte entzückt. „Schon geschehen, Sir.“
„Sehr gut.“ Kleine Lachfältchen bildeten sich um seine Augenwinkel.
Chaney unterdrückte einen Seufzer. Seit sie Drake begegnet war, sehnte sie sich nach dem Unerreichbaren.
Gemma schob noch einen Stuhl heran, genau zwischen sich und Chaney.
Drake wies auf den Tisch mit den halb vollen Gläsern und Tellern voller Pommes frites. „Zu einer Abschiedsparty gehört mehr als Bier und Fritten. Bin gleich wieder da.“ Er ging zum Tresen und sprach mit dem Wirt.
Kurz darauf kamen Platten mit Appetithäppchen, Sekt und Sektgläser.
„So, jetzt können wir Chaney stilvoll in die USA zurückschicken“, erklärte Drake zufrieden.
Eine Kellnerin reichte ihr ein Sektglas.
Chaney fühlte sich so leicht und frei wie die Bläschen, die in ihrem Sekt perlten. „Das ist sehr aufmerksam von Ihnen, Sir. Vielen Dank.“
„Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nach all der harten Arbeit und den vielen Überstunden, die Sie in den vergangenen Monaten geleistet haben. Vor allem beim Kauf des Kabelkanals.“ Er hob sein Glas. „Auf Chaney, die uns allen fehlen wird.“
Die Kollegen hoben ihre Gläser ebenfalls und stimmten in den Toast mit ein.
Chaney traten Tränen in die Augen. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals. Mit einem gemurmelten Dank trank sie einen Schluck.
Drake reichte ihr ein weißes Taschentuch. Eins von der Art, wie ihr Großvater sie immer in der Tasche gehabt hatte. Diese ritterliche, altmodische Geste ließ erneut ihre Tränen fließen. Drake Llewelyn war einfach zu gut, um wahr zu sein. Während Chaney sich die Augen abtupfte, stürzten sich ihre Freunde wie hungrige Hyänen auf das köstliche Essen.
„Wollen Sie denn nichts?“, fragte Drake.
„Doch.“ Sie nickte. „Ich überlege nur gerade, was ich zuerst probieren möchte.“
„Ich weiß schon, was ich will.“
„Die Scampi?“
Er beugte sich zu ihr, sodass sie seinen warmen Atem an ihrem Hals spürte. „Zu viel Knoblauch.“
Chaney überlief ein Schauer. Sie war es gewohnt, Drake aus der Ferne anzuhimmeln, nicht so aus der Nähe. Obwohl sie auf derselben Etage gearbeitet hatten, waren sie sich nur bei Meetings oder gelegentlich mal auf dem Flur begegnet. „Und was sagt Ihnen dann zu?“, fragte sie.
„Du.“
Ihr stockte der Atem. Sie glaubte zu träumen. „Ich …“
Drake sah sie über sein Glas hinweg an. „Ich habe dich beobachtet“, sagte er leise. „Du bist intelligent, arbeitest hart und bist unglaublich sexy. Geh nicht zurück nach Amerika, Chaney. Bleib in London, bei mir.“
Ihr Herz raste. Anscheinend hatte er die Beziehung mit dem Supermodel beendet. Chaney empfand Freude und Aufregung zugleich. Die ganze Zeit hatte sie von dem Mann geträumt und keine Ahnung gehabt, dass er in ihr mehr als nur eine seiner Praktikantinnen sah. „Warum haben Sie nie etwas gesagt?“
„Du hast für mich gearbeitet, Liebes. Und ich fange nie etwas mit meinen Angestellten an.“
Keiner ihrer Tagträume war jemals so fantastisch gewesen. In ihrem ganzen Leben hatte Chaney sich noch nie so gut gefühlt. „Sie wollen wirklich, dass ich bleibe?“
„Absolut.“
Oh, wow! Sie holte tief Luft und atmete dann langsam wieder aus. „Wie lange?“
Er zog die Brauen hoch. „Solange wir beide Spaß daran haben.“
Spaß. Drake wollte nichts von Dauer, sondern nur Spaß. Im Klartext hieß das, er wollte Sex. Und sich dann die nächste Frau holen, die ihm gefiel. So wie er es auch in der Zeit getan hatte, als Chaney in der Firma war. Und wie er es mit den Unternehmen machte, die er aufkaufte, neu strukturierte und danach für einen Riesenprofit wieder verkaufte, sobald sein Interesse nachließ.
Chaney war schlagartig ernüchtert. Und enttäuscht. Das Podest, auf das sie Drake gestellt hatte, fiel in sich zusammen. Sie richtete sich kerzengerade auf. Mit ihrer Schwärmerei war es vorbei. Sie war ganz sicher nicht das Spielzeug irgendeines Mannes. Abscheu erfüllte sie. Drake Llewelyn war ein Spieler, sonst nichts.
„Tut mir leid, Mr. Llewelyn.“ Chaney straffte die Schultern. „Sie haben die falsche Frau im Visier. Kurzfristige Kapitalanlagen sind mir zu riskant. Mich interessiert nur eine langfristige Anlagestrategie.“