1. ILAIS

Wenn es einen Ort gab, der von den hehren Werten und hohen Idealen, welche die Gesellschaft der Elfen im Lauf von Jahrtausenden herausgebildet hatte, am weitesten entfernt war, dann war es dieser.

Borkavor.

Die Zitadelle des Feuers.

In alter Zeit von Drachen angelegt, war die Festung, deren Eingang weit im Nordosten lag und die sich tief ins Innere von Erdwelt erstreckte, einst ein Hort des Lebens gewesen. Unter der Herrschaft der Elfen jedoch war daraus eine Sammelstätte des Bösen und des Lasters geworden, ein Ort, an dem sich ihre dunkelsten Ängste bündelten – verkörpert durch jene, die dem ach so vollkommenen Dasein und der angeblich so überlegenen Moral des Elfengeschlechts entsagt und einen anderen Pfad beschritten hatten.

Rurak kannte die Geschichte Borkavors besser, als die meisten Elfen es taten. Zum einen, weil ein Großteil der Söhne und Töchter Sigwyns sich nicht für derlei Dinge interessierte; die meisten Elfen zogen die lichten Seiten des Lebens vor, widmeten sich den Musen und Künsten und verschlossen die Augen vor der schlichten Tatsache, dass es auch andere Kräfte in Erdwelt gab, die in das Spiel der Mächte eingriffen.

Zum anderen aber auch, weil sich Rurak eingehend mit der Geschichte der Festung befasst hatte, als er noch ein geachteter Zauberer gewesen war, ein Mitglied des Hohen Rates. Palgyr hatten sie ihn genannt, weil seine Gabe darin bestand, kraft einer magischen, aus Elfenkristall bestehenden Kugel Dinge zu sehen, die sich an weit entfernten Orten ereigneten. Inzwischen konnte Rurak nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen erkennen, denn in den Tiefen Borkavors herrschte ewige Nacht.

Als der Rat der Zauberer seine Strafe verkündet hatte, war Rurak sofort bewusst gewesen, was ihm bevorstand, und er verfluchte sich im Nachhinein dafür, dass er sich die Blöße gegeben hatte, für einen kurzen Moment Entsetzen auf seinen Zügen zu zeigen. Allein die Nennung Borkavors hatte genügt, um eine Unzahl an Vorstellungen, Ängsten und Befürchtungen in ihm auszulösen – die sich allesamt bestätigt hatten.

Borkavor war die Hölle.

Ein Ort, den es in der vollendeten Welt der Elfen nicht geben durfte. Aber er existierte dennoch. Die Geschichtsschreiber mochten behaupten, dass es die Notwendigkeit gewesen war, die einen solchen Ort erzwungen hatte, dass es in den Tagen nach dem Krieg gegen den Dunkelelfen keine andere Möglichkeit gegeben hatte als diese, um all jene zersetzenden Elemente, die sich sowohl dem Reich als auch dem Elfentum gegenüber als derart abträglich erwiesen hatten, für immer verschwinden zu lassen.

Aber das entsprach nicht der Wahrheit.

In Wirklichkeit waren es Hass und Rachsucht, jene zerstörerischen Kräfte, die einem jeden Wesen innewohnten und die Existenz eines Ortes wie Borkavor erst möglich machten – nur dass sich Sigwyns Töchter und Söhne nicht zu ihrem niederen Erbe bekannten. Alle anderen Völker Erdwelts – ob Orks, Zwerge, Menschen oder Trolle – fanden nichts dabei, zu ihren natürlichen Trieben zu stehen. Nur die Elfen nahmen für sich in Anspruch, diese weit hinter sich gelassen zu haben. Dabei hatten sie kaum geringere Freude daran, wehrlose Kreaturen zu quälen und sich an ihrer Not zu ergötzen. Anders ließ sich ein Ort wie dieser nicht erklären.

Dunkelheit herrschte, die allgegenwärtig war und nur dann durchbrochen wurde, wenn hoch über dem Gitter von Ruraks Zelle eine einsame Fackel auftauchte (oder war sie in Wahrheit tief unter ihm?) und man ihm etwas zu essen und zu trinken brachte. Wasser und Brot, das aus minderwertigem Mehl gebacken war. Genug, dass er nicht verhungerte, aber zu wenig, um bei Kräften zu bleiben. Genau darum und um nichts anderes ging es in Borkavor: um ein langsames, allmähliches Sterben, von dem in der vollendeten Welt außerhalb der Felsenmauern niemand etwas erfahren sollte.

Die Dunkelheit und die unzureichende Nahrung waren eine Sache – die Furcht, die mit eiserner Klaue selbst nach den unerschrockensten Herzen griff und sich mit der Dauer des Aufenthalts in abgrundtiefe Verzweiflung steigerte, war ungleich schlimmer. Es war, als hätten die Angst und die Panik all jener, die in diesen Mauern eingeschlossen gewesen waren, in den Felsen Niederschlag gefunden, so als wären sie der steingewordene Beweis dafür, dass es aus Borkavor kein Entkommen gab. Wer hierherkam, der blieb für immer – und die Tatsache, dass Sigwyns Erben in gewisser Weise unsterblich waren, spendete in dieser Hinsicht wahrhaftig keinen Trost, sondern verlängerte die Qualen auf unabsehbare Zeit.

Rurak hatte Gefangene gesehen, die Jahrzehnte, Jahrhunderte in Borkavor verbracht hatten. Ihr lu war welk geworden wie Laub in der Sonne, ihre Haut bleich und die Augen blind, und schließlich hatten sie sogar ihren Verstand verloren, der ihre letzte Zuflucht gewesen war. Wer nach Borkavor kam, der verwirkte sein Recht darauf, einst die Welt zu verlassen, um nach den Fernen Gestaden zu ziehen. Er war dazu verdammt, wie ein Sterblicher zugrunde zu gehen und dem Vergessen anheimzufallen, in einem Tod, der sich über viele hundert Jahre erstreckte.

Wie lange er bereits an diesem Ort weilte, wusste der Zauberer nicht zu sagen. Wo es keinen Unterschied gab zwischen Tag und Nacht und die Jahreszeiten keine Rolle spielten, war Zeit ohne Bedeutung. Es mochte ein Jahr sein oder auch schon zehn, wahrscheinlicher war irgendetwas dazwischen. Rurak aß, wenn man ihm etwas zu essen brachte, und er schlief, wann immer er müde war. Und jedes Mal, wenn er die Augen öffnete, schwang die vage Hoffnung mit, dass sie etwas anderes erblicken würden als das undurchdringliche Dunkel. Eine Hoffnung, die ebenso vergeblich war wie töricht.

Die Dunkelheit war Ruraks ständiger Begleiter geworden. Sie war das Letzte, das er sah, wenn er die Augen schloss, und sie begrüßte ihn, wenn er erwachte. Und inmitten dieser Dunkelheit und der winzigen Zelle, in die man ihn gesperrt hatte, kreisten seine Gedanken um immer denselben Pol.

Rache.

Mit jeder Faser seines hageren, Tag um Tag alternden Körpers sehnte er sich danach, diesem Gefängnis den Rücken zu kehren und es jenen heimzuzahlen, denen er seinen Aufenthalt in dieser Verdammnis verdankte.

Der alte Narr Semias, der dem Zauberrat vorstand.

Sein oberster Günstling Farawyn, der Ruraks schärfster Gegner in Shakara gewesen war.

Der Mensch Granock, der auf Farawyns Betreiben hin als erster Vertreter seiner Art in den Orden der Zauberer aufgenommen worden war.

Und schließlich ein gewisser Unhold, der sich im entscheidenden Augenblick als Sandkorn im Mahlwerk der Verschwörung erwiesen hatte.

Ruraks Plan war vollkommen gewesen, bis in die letzte Kleinigkeit durchdacht. Zum Scheitern gebracht hatte ihn am Ende jenes Element des Zufalls, das sich nicht vorhersehen ließ. Ihn traf keine Schuld an dem, was geschehen war, deshalb suchte er die Gründe für sein Versagen nicht bei sich selbst, sondern bei seinen Gegnern, und mit jeder Stunde, die er im undurchdringlichen Dunkel des Kerkers zubrachte, wuchs sein Durst nach Rache und steigerte sich in maßlosen, alles zersetzenden Hass.

Rurak wusste, dass sein Hass ihn veränderte, dass er seine Energie schwächte, an seinen Kräften zehrte und ihn äußerlich altern ließ. Aber er hielt ihn auch am Leben.

Tag für Tag für Tag.

Bis zu jener Nacht, in der er die Stimme vernahm.

Komm.

Wie ein Echo hallte sie durch die Albträume, die ihn plagten, seit er den Fuß über die Schwelle der alten Drachenfeste gesetzt hatte. Die Schreie, die unentwegt durch die Stollen und Gewölbe Borkavors gellten – sowohl die laut geäußerten als auch jene, die nur in Gedanken ausgestoßen wurden –, bildeten die Untermalung der grausigen Bilder, die Rurak vor sich sah, sobald er die Augen schloss. Auch sie, so nahm er an, waren ein Teil der Strafe …

Komm.

Der Ruf wiederholte sich, übertönte den schaurigen Gesang des Kerkers, drang hart und deutlich in sein schlaftrunkenes Bewusstsein.

Rurak!

Allmählich erwachend, wurde ihm klar, dass die Stimme nicht zu seinem Traum gehörte – aber vernahm er sie tatsächlich? Oder war sie nur etwas, das sein von der Einsamkeit gepeinigter Verstand ihm vorgaukelte? War sein Geist es leid, unablässig um dieselben eintönigen Gedanken zu kreisen? Bezahlte er nun den Preis für die Dunkelheit und die Verzweiflung? Stand ihm der Absturz in den Wahnsinn bevor?

Komm!

Nein. Weder war es seine eigene Stimme, die ihn rief, noch etwas, das seine Vorstellungskraft ihm vorgaukelte. Es lag so viel Herrschsucht darin, so viel Bosheit und unbeugsamer Wille, dass selbst der abtrünnige Zauberer darunter erschauderte. Niemand, der eine gewisse Zeit in Borkavor verbracht hatte, war zu einer solchen Aufforderung fähig …

Sie sind auf dem Weg zu dir. Schon in Kürze werden sie bei dir sein 

Rurak war nun vollends erwacht. Auch wenn es inmitten der Schwärze keinen Unterschied machte, öffnete er die Augen und schaute sich um. Erkennen konnte er natürlich nichts. Aber anders als zuvor, wo ihn die Einsamkeit wie ein gefräßiges Monstrum umlagert und mit messerscharfen Zähnen nach ihm geschnappt hatte, um ihm das dünn gewordene Fleisch seines Verstandes zu entreißen, fühlte er, dass er nicht mehr allein war.

Eine Präsenz war zu spüren, die er lange nicht mehr wahrgenommen hatte … zuletzt an jenem Tag im Dschungel von Arun, als seine Pläne, den Dunkelelfen ins Diesseits zurückzuholen, vereitelt worden waren. Die Erinnerung an die schmachvolle Niederlage schmerzte ihn noch immer, und in den dunkelsten Stunden war ihm gewesen, als könnte er noch immer das Hohngelächter seiner Feinde hören. Nun jedoch war es verstummt, und alles, was der abtrünnige Zauberer vernahm, war die Stimme, die ein um das andere Mal in seine Gedanken drang.

Komm jetzt. Die Zeit ist reif, mein Diener. Du hast lange genug gewartet.

»Mein Diener?« Rurak sprach die Worte laut aus. Sie klangen hohl und fremd in der Leere seiner Zelle. »Wer spricht da?«

Ahnst du das nicht längst? Hat es dir dein Hass nicht längst verraten?

»G-Gebieter …?« Ruraks Stimme verblasste zu einem Flüstern.

Die Antwort war ein unheimliches Gelächter, von dem der Zauberer wiederum nicht wusste, ob es nicht doch seiner eigenen Einbildung entstammte.

»W-wie ist das möglich?«, fragte er dennoch, sich an den letzten Rest verbliebenen Verstandes klammernd. »Ihr seid tot …!«

Das Gelächter wurde nur noch lauter.

»Mit eigenen Augen habe ich euch zurücksinken sehen in die Grube, der ich Euch entreißen wollte«, bekräftigte Rurak flüsternd. »Wie kann es da sein, dass …?«

Durch heldenhaftes Opfer, lautete die Antwort. Noch ist die Zeit des Dunkelelfen nicht angebrochen, aber er ist ins Diesseits zurückgekehrt und ruft seine Getreuen. Und dir, Rurak, den sie einst Palgyr nannten, ist es vergönnt, der Erste unter seinen Dienern zu sein.

»A-aber Gebieter, wie kann ich das?« Rurak schüttelte den Kopf. Trotz der Finsternis, die ihn umgab, fühlte er sich plötzlich beobachtet. »Wisst Ihr denn nicht, wo ich bin?«

An dem Ort, an den auch ich einst gebracht werden sollte. An dem so vielen meiner Anhänger ein unrühmliches Ende widerfahren ist. Aber nicht dir, Rurak, denn du hast mir die Treue gehalten in all den Jahren, hast dich nicht von den Irrlehren des Ordens verleiten lassen.

»Nein, Gebieter, niemals«, versicherte Rurak beflissen. Es war ihm inzwischen egal, ob die Stimme tatsächlich zu ihm sprach oder doch nur aus seinem Inneren kam. Ihm gefiel, was sie sagte, denn es war wie Balsam auf seine von Rachsucht geschundene Seele.

Und willst du mir auch weiterhin dienen?

»Mehr als je zuvor. Mit meiner ganzen Zauberkraft will ich Euch dienen und Euch helfen, jene zu vernichten, die Euren Plänen im Weg stehen.«

Ich habe nichts anderes erwartet. Also verlasse deinen Kerker und tu das, was ich dir sage.

»Meinen Kerker verlassen?« Plötzlich war sich Rurak sicher, dass es doch nur sein eigener angeschlagener Verstand war, der zu ihm sprach.

Du wirst Hilfe erhalten, sagte die Stimme. Schon sehr bald. Und zweifle nicht an meinen Kräften, denn sie erstarken mit jeder Stunde, die ich länger auf Erden weile. Bald schon werden sie groß genug sein, um unsere Feinde zu vernichten 

Die Stimme verhallte in der Finsternis der Zelle, und drückende Stille kehrte ein. Nicht einmal die allgegenwärtigen Schreie waren mehr zu hören.

»G-Gebieter?«, fragte Rurak zaghaft. »Gebieter …?«

Er erhielt keine Antwort mehr, und schon Augenblicke später fragte er sich, ob das eigentümliche Gespräch je wirklich stattgefunden hatte. Vielleicht war er ja eingenickt und hatte geträumt. Oder sein Verstand hatte als Folge der langen Kerkerhaft entschieden, eigene Wege zu gehen und sich von seinem Körper zu trennen.

Natürlich, so musste es sein.

Margok konnte unmöglich zu ihm gesprochen haben. Zum einen weilte der Dunkelelf nicht mehr im Diesseits, und selbst wenn noch ein Funke Leben in ihm gewesen wäre, wäre er wohl kaum stark genug gewesen, um an einen Ort wie diesen vorzudringen und die unzähligen Barrieren zu überwinden, die Borkavor von der Außenwelt trennten.

Ruraks Mut sank mit jedem Atemzug. Plötzlich jedoch glaubte er über dem Deckengitter seiner Zelle ein helles Funkeln wahrzunehmen. Oder täuschten ihn seine von der ständigen Dunkelheit träge gewordenen Augen? Er rieb sie sich, bis sie schmerzten, dann spähte er noch einmal empor – und sah fernen Fackelschein.

Jemand hatte den caras betreten, wahrscheinlich Elfenwächter mit anadálthyra vor den Gesichtern, die ihre Kameraden ablösen sollten. Der Zauberer sah, wie sich der Zug hoch über ihm in Bewegung setzte, der Wölbung der Kuppel folgte und schließlich im toten Winkel seines eingeschränkten Blickfelds verschwand.

Eine Weile lang war nichts zu hören. Dann ein leises Zischeln und Schnauben, und Rurak fühlte abermals eine Anwesenheit, die er so lange nicht mehr gewahrt hatte, dass sie ihm im Laufe seiner Kerkerhaft wie ein Traum erschienen war. Er setzte sich auf der steinernen Pritsche auf und blickte erwartungsvoll zum Gitter empor.

Etwas, das konnte er deutlich fühlen, hatte sich verändert. Die Schwärze in seinem Inneren schien zu weichen, seine Verzweiflung nicht mehr ganz so übermächtig, sein Ansinnen auf Rache nicht mehr ganz so aussichtslos zu sein. Womöglich würde er schon bald – sehr bald – Aufschluss darüber erhalten, ob der Dunkelelf tatsächlich noch am Leben war und inmitten dieser undurchdringlichen Mauern zu ihm gesprochen hatte. Oder ob Rurak der Zauberer wahrhaftig dabei war, den Weg all jener zu beschreiten, die vor ihm in den Kerkern Borkavors gesessen hatten …

Fackelschein erschien oberhalb der Gitteröffnung, der flackend und unstet in die Zelle fiel und Rurak blendete. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen er das karge Innere seiner Zelle zu sehen bekam: kahle Wände aus nacktem Fels, ein steinernes Lager und eine Öffnung im Boden. Nicht gerade angemessen für einen Zauberer, dessen Pläne dahin gegangen waren, als Margoks Helfer über Erdwelt herrschen zu wollen.

Mit kriechenden Schritten, die wenig Elfisches an sich hatten, traten die Träger der Fackeln in sein Sichtfeld. Im ersten Augenblick glaubte Rurak, dass es Trolle wären, aber auch das war nicht der Fall.

Was sich dort oberhalb der Gitteröffnung versammelte, waren weder Elfen noch Trolle. Genau genommen waren es noch nicht einmal Kreaturen im herkömmlichen Sinn, denn sie waren nicht aus der natürlichen Schöpfung hervorgegangen, sondern künstlich gezüchtet worden – in verbotenen Experimenten, die jedes geltende Gesetz missachteten, jedoch das Genie ihres Urhebers offenbarten.

»Dinistrio!«

Rurak flüsterte den Namen, worauf einer der muskulösen und am ganzen Körper von Schuppen bedeckten Krieger über das Gitter trat und sich herabbeugte. Rurak konnte den nach vorn gewölbten Schädel sehen, die Fangzähne und die kleinen, kalten Reptilienaugen – und er wusste, dass er keiner Täuschung erlegen war.

Es war dem Dunkelelfen tatsächlich gelungen, allen Mauern und Barrieren zum Trotz nach Borkavor vorzudringen!

Er hatte ihm Helfer geschickt, die ihn befreien und zurückholen sollten in die Welt der Lebenden. Der Weg dorthin, das ahnte Rurak, würde nicht einfach sein und ihn nicht nur Schmerzen, sondern auch weitere Jahre seines Daseins auf Erden kosten. Er würde sein lu schwächen und einen Greis aus ihm machen, doch er hatte keine andere Wahl.

»Was ist mit den Wachen?«, fragte Rurak flüsternd hinauf.

Zur Antwort hielt der Echsenkrieger seine linke Klaue hoch – und Rurak blickte in das Gesicht eines Elfen.

Der Kopf war vom Rumpf getrennt worden, der Mund zu einem stummen Schrei weit aufgerissen.

Die Schrecken von Borkavor, dachte Rurak voller Genugtuung, während schuppenbesetzte Klauen das Zellengitter öffneten, hatten eine neue Bedeutung bekommen.