Titelbild: Río Celeste im Tenorio Nationalpark.
Die blaue Färbung entsteht beim Zusammenfließen zweier Flüsse mit unterschiedlichen Mineralien.
Alle Rechte vorbehalten.
Fotos: Jörg Feldmann
2. Auflage 2010
Lektorat: Eimo Schulte, Nico Marunde, Karin Feldmann
Layout und Satz: Jörg Feldmann
Herausgeber: feldmannphotos.com
Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-8448-7440-2
www.costa-rica-reisebericht.de
für meine Eltern
Costa Rica - Einleitung
Reisebericht 2006
Reiseverlauf
Prolog
Tagesbeschreibungen 03.07.2006 - 24.07.2006
Erster Farbbildteil 2006
Zweiter Farbbildteil 2006
Epilog
Reisebericht 2008
Reiseverlauf
Prolog
Tagesbeschreibungen 12.08.2008 - 04.09.2008
Erster Farbbildteil 2008
Zweiter Farbbildteil 2008
Epilog
Tipps und Tricks
Literaturempfehlungen
Übersichtskarte Costa Rica
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Alle Fotos in diesem Buch © feldmannphotos.com - Jörg Feldmann Bitte beachten Sie das Urheberrecht.
Als Kolumbus im Jahre 1502 an die Reiche Küste kam, erhoffte er sich eher materielle Schätze, die ihn zu der Namensgebung veranlassten. Er sollte jedoch bald feststellen, dass dieser Landstrich seinen Reichtum in der Natur und den Menschen barg - das Interesse seiner spanischen Auftraggeber an Costa Rica ließ daraufhin schnell nach.
Costa Rica ist in Deutschland und Europa ein eher noch unbekanntes Reiseland -völlig zu unrecht oder zum Glück? Fast 80% der Touristen kommen aus Nordamerika. Viele von ihnen besuchen jedoch lediglich die touristischen Höhepunkte des Landes. Wer abseits der ausgetretenen Pfade des Massentourismus wandert, wird mit unberührter Natur und überwältigender Gastfreundschaft belohnt.
Das Land ist eines der artenreichsten der Erde. Die National Geographic Society attestierte der Osa-Halbinsel eine der höchsten Biodiversitäten (Artenvielfalt) unseres Planeten. Begünstigt wurde das Entstehen einer solchen Vielfalt unter anderem durch die Bildung der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika vor ca. drei Millionen Jahren, die das heutige Zentralamerika bildet. So konnten sich Fauna und Flora beider Kontinente treffen und miteinander vermischen. Im Zentrum dieser Landbrücke liegt Costa Rica.
Die natürlichen Vegetationszonen Costa Ricas reichen vom nördlichsten Vorkommen der subalpinen Páramo-Vegetation, die sonst nur in den Anden zu finden ist, über Berg- und Tieflandregenwald bis hin zu Trocken- und Mangrovenwäldern. Alle diese Vegetationszonen konnten wir auf unseren Reisen kennenlernen.
Das tropische Klima innerhalb des Landes ist relativ gleichmäßig. Jedoch sind die karibische Seite und der Süden der Pazifikküste (Osa) sehr feucht und heiß, mit jährlichen Niederschlägen von bis zu 5.000 Millimeter, während in der Hauptstadt auf 1.160 Metern Höhe lediglich 1.800 Millimeter pro Jahr fallen. Im Nordwesten des Landes befindet sich in der Provinz Guanacaste laubabwerfender Trockenwald, da dort der Unterschied zwischen Regen- und Trockenzeit besonders deutlich ausfällt.
Ob man das Land nun generell in der Trocken- oder Regenzeit besuchen soll, hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Während der Regenzeit ist das Land grüner und üppiger, man kann dann den Begriff Regenwald besser nachempfinden. Zumal bieten Himmel und Wälder nach und während heftigen Regenfällen interessantere Fotomotive als trockene Graslandschaften. Zudem herrscht während der Trockenzeit Hauptsaison und die Preise können bis zu 20-30% höher sein als in der Nebensaison von Mai bis November. Jedoch stellt der Juli eine Zwischensaison mit teilweise ebenfalls höheren Preisen dar.
Es gibt kaum ein Land auf der Erde, das auf so wenig Fläche so viel Abwechslung bietet wie das kleine Land in Zentralamerika. Dabei ist Costa Rica gerade mal so groß wie Niedersachsen oder die Schweiz. Das ist aber nicht der Grund dafür, dass es hin und wieder die Schweiz Amerikas genannt wird. Es ist wohl eher die Tatsache, dass es sich bisher vermittelnd oder neutral bei Konflikten in der mittelamerikanischen Region verhalten hat. Costa Rica ist zudem seit 1949 ein Land ohne Armee.
Im Vergleich zu seinen Nachbarn geht es Costa Rica gut; das Land bietet seinen Bewohnern einen gehobeneren Lebensstandard, die Gesundheitsversorgung ist vorbildlich und die Kriminalität hält sich in Grenzen. Somit ist das Land zu einem beliebten Immigrationsziel von Nicaraguanern geworden, die inzwischen einen Großteil der ausländischen Arbeitnehmer stellen.
Die Ticos, wie sich die Einheimischen nennen, sind lebensfroh und sehr gastfreundlich. Jedoch nimmt der Massentourismus in manchen Regionen stark zu. Wer eher den Kontakt zu den Einheimischen sucht und weniger auf andere Touristen stoßen will, sollte den Küstenabschnitt zwischen Puntarenas und Quepos meiden. Dort schießen - obwohl teilweise Bauverbote bestehen - sogenannte Residential Areas aus dem Boden. Dort erschaffen sich betuchte und im Ruhestand befindliche Expats streng zur Außenwelt abgeschirmte Kleinstaaten. Diese Areale nehmen viel Raum ein und zerstören nicht nur Umwelt und Natur, sondern fördern die Entfremdung zwischen Einheimischen und Ausländern. Auch immer mehr Europäer, allen voran die Deutschen, siedeln sich dauerhaft in Costa Rica an.
Ebenso teilweise stark überlaufene Orte sind der Nationalpark Monteverde, die Strände der Nicoya-Halbinsel (Playa Flamingo, Playa Tamarido), die Vulkane Poás und Irazú (aufgrund der leichten Erreichbarkeit sind beide die meistbesuchten Nationalparks des Landes; wer hier was sehen will, sollte nur bei gutem Wetter und nicht am Wochenende hinfahren) und der Nationalpark Manuel Antonio (trotz Beschränkung der Besucherzahl teilweise stark überfüllt und fast zahme Wildtiere, da diese trotz Verbot gefüttert werden).
Außerdem sollte man folgende Dinge beherzigen:
• Die Regenwald-Seilbahn Teleférico (je eine am Río Sucio und in Jacó) ist nichts für Tierbeobachter, denn man sieht von dieser Regenwald-Seilbahn alles nur keine Tiere. Viel besser sind hier die zahlreichen Hängebrücken-Systeme, die inzwischen in allen Landesteilen installiert sind.
• In den Kanälen von Tortuguero bewegt man sich am besten mit Hilfe von Kanus. Selber paddeln macht mehr Spaß, ist umweltfreundlicher und vor allem leiser als die mit Außenbordmotoren betriebenen Boote der lokalen Anbieter. Man kann sich die Boote vor Ort ausleihen, ob man einen Guide braucht ist Geschmackssache.
• Am Vulkan Arenal geht es ebenfalls sehr touristisch zu. Am besten sucht man sich eine Unterkunft etwas abgelegener und meidet die Thermalquellen von Tabacón, die sehr teuer sind und von Touristen überschwemmt werden. Heiße Quellen gibt es am gleichen Flusslauf etwas weiter unten umsonst, außerdem bietet die Gegend um den Arenal noch zwei weitere Thermen (Baldi Hot Springs und Eco Termales).
Dieses Buch enthält allgemeine Informationen und Tipps über Costa Rica und die Berichte unserer Reisen in den Jahren 2006 und 2008. Auf unseren Reisen sind wir quer durch das Land auf eher abgelegenen Wegen gewandert. Meist waren expeditionsähnliche Wanderungen zentrale Bestandteile der Aufenthalte. 2006 ging es vom höchsten Punkt Costa Ricas zum Pazifik: In sechs Tagen 120 Kilometer und knapp 10.000 Höhenmeter. Im Jahr 2008 ging es beispielsweise durch den unwegsamen Corcovado Nationalpark auf der Osa Halbinsel im Süden des Landes und durch den einsamen Santa Rosa Nationalpark im Norden. Die Berichte stellen unsere persönliche Meinung dar und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Wir können auch nicht dafür garantieren, dass Orte, Unterkünfte und Gegebenheiten noch so vorzufinden sind. Costa Rica ist ein sich schnell veränderndes Land. Dennoch hoffen wir, auch anderen Interessierten oder zukünftigen Costa Rica-Reisenden eine Hilfe und Quelle der Information bieten zu können.
Wer sich online umfassend über Costa Rica informieren möchte sollte die Ticopedia besuchen. Das große Infoportal www.costa-rica.eu, zu dem auch die Internetseite www.costa-rica-reisebericht.de gehört, hat diese Online-Enzyklopädie zum 1.12.2007 als einmaliges Projekt ins Leben gerufen. Sie finden sie im Internet unter der Adresse www.ticopedia.de.
Das vorliegende Buch erhält unter www.costa-rica-reisebericht.de virtuelle Unterstützung. Dort gibt es zusätzlich eine umfangreiche Auswahl an Fotos zu den Reisen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
¡Pura Vida!
Die Internetseite zum Buch
Mit vielen Fotos
und weiteren Informationen.
www.costa-rica-reisebericht.de
Der hier beschriebene Ablauf unserer Reise ist Teil einer individuellen Planung. Der zentrale Baustein der Reise (09.07. bis 19.07.2006) entspricht der Camino Verde Wanderreise des Veranstalters Travel to Nature (www.costa-rica.com). Die Reisebausteine davor und danach wurden nach unseren Wünschen ebenfalls durch diesen Reiseveranstalter gebucht. Die Organisation, Planung und Durchführung dieser anspruchsvollen und planungsintensiven Reise wurden durch Frau Katja Bärwolf von Travel to Nature und dem Partner Mapache Tours vor Ort hervorragend gewährleistet. Alles klappte vollkommen reibungslos!
Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für eine Reise nach Costa Rica. Den ursprünglichen Plan, nach Südafrika, die Nachbarstaaten und in das Okavango-Delta zu reisen, gaben wir erst einmal auf, da die vielen Visa, die Réka benötigt hätte, teilweise nur im Ausland zu besorgen gewesen wären.
Hinsichtlich der Reise hatten wir dennoch klare Vorstellungen. Es sollte kein typischer Urlaub mit Strand und ein bisschen Regenwald sein. Es sollte auch kein Kurztrip werden, um sagen zu können, wir waren im Regenwald. Vielmehr schwebte uns eine Reise vor, während der wir die Möglichkeit haben sollten, mehrere Tage durch ursprünglichen Regenwald zu wandern; am besten fern ab von touristischer Infrastruktur. Außerdem wollten wir in engem Kontakt mit den Einheimischen sein, ein costaricanischer Guide war uns sehr wichtig. Wir waren bereit für so eine expeditionsähnliche Reise auch etwas mehr zu bezahlen. Inspiriert waren wir von Berichten der National Geographic Society, die in ihrer Zeitschrift die Osa-Halbinsel als den Ort mit der höchsten Biodiversität bezeichnete, also einen Ort mit einer großen Vielfalt an Fauna und Flora auf engem Raum. Andere Reportagen berichteten von Forschern, die auf Seilen und Plattformen das Kronendach des Regenwalds erforschen (so auch in dem Buch von Uwe George, siehe Literatur). An diese Orte wollten wir reisen!
Nun hieß es einen geeigneten Reiseanbieter zu finden, der unsere recht speziellen Wünsche bedienen konnte. Nach intensiver Suche im Internet stießen wir auf diverse Anbieter, welche sogenannte Baustein-Reisen anboten, meistens in Kombination mit einem Mietwagen. Das war hinsichtlich der Flexibilität schon recht gut, aber noch nicht ganz das Richtige, da wir ja einige Tage durch den Dschungel wandern wollten.
Als Nächstes informierten wir uns ausführlich über die geografischen und klimatischen Bedingungen in Costa Rica. Wir kauften uns hierzu ein paar Bücher über den Regenwald und studierten die Gegebenheiten dieses fremden Ökosystems. Die speziellen Umstände für Costa Rica entnahmen wir den beiden Reiseführern von Moon und Reise Know-How. Auch die Costa Rica Foren im Internet waren uns eine große Hilfe. Durch den Austausch mit erfahrenen Costa Rica-Kennern, die das Land auch schon abseits der touristischen Pfade bereist haben, konnte man sich einen guten Eindruck von den Orten machen, welche man sehen wollte und welche nicht.
Schließlich waren wir uns einig, dass die Reise nur zum Teil pauschal buchbar ist. Wir entdeckten auf der Internetseite des Reiseanbieters Travel to Nature verschiedene Reisen, die interessant klangen. Eine davon hatte es uns aber besonders angetan, sollte sie doch unsere Wünsche nach einer aufregenden „Dschungeldurchquerung” und Nähe zu den Einheimischen gut kombinieren. Wir kontaktierten den Reiseveranstalter und wurden fortan von der sehr freundlichen und kompetenten Mitarbeiterin Katja Bärwolf betreut. Für die ersten und letzten Tage konnten wir noch Bausteine nach unseren Wünschen hinzubuchen. Frau Bärwolf machte alles möglich und konnte uns auch fundierte Hinweise geben, ob bestimmte Entfernungen hinsichtlich Straßenzustand und Dauer des Transfers machbar sind. So kam am Ende diese Reise heraus. Bevor wir starten konnten, waren wochenlange Planungen und das Zusammenstellen unserer Ausrüstung vorausgegangen.
Wir starten um 5:36 Uhr am Ulmer Hauptbahnhof. Wir sind im Zug, es ist ein ICE der extra für die Fußball-WM eingesetzt wurde, es ist daher unklar, welcher der Wagen 2 ist. Wir sind aufgeregt, und Réka macht sich Sorgen, ob wir auch wirklich alles eingepackt haben. Schon um 7:28 kommen wir in Mannheim an. Wir erhalten bereits um 7:35 Anschluss und kommen planmäßig um 8:06 am Frankfurter Flughafen an - alles läuft wie am Schnürchen. Zwar soll unser Flieger erst um 11:10 starten, aber wir sind lieber zu früh da, als dass uns etwas dazwischen kommt. So können wir uns in Ruhe auf dem Flughafen umschauen und schon unseren Schalter suchen. Der Weg dorthin dauert immerhin fast eine halbe Stunde. Nach dreimaliger Sicherheits-Durchsuchung checken wir ein und sitzen schließlich in unserer Boing 767 auf unseren vorher reservierten Plätzen. Wer unterwegs fotografieren will, sollte Plätze vor den Tragflächen buchen; dies empfiehlt sich auch alleine wegen der geringeren Lautstärke. Bei Condor kann man sich im Vorfeld die Bestuhlung ansehen und auch reservieren (kostet ca. € 10,00/Person/Strecke). Wir hatten Reihe 11 - hat auch gut geklappt. Reihe 7 wäre zwar noch besser, da es erheblich mehr Beinfreiheit gibt, wird aber meistens für Reisende mit Kleinkindern frei gehalten.
Unsere Rucksäcke haben wir in Schutzsäcke verpackt und haben etwas Bedenken, ob die Frachtaufkleber haften bleiben. Die Sorge ist aber unbegründet, und die Verpackung zahlt sich auch aus: Unsere Rucksäcke kommen unbeschadet - und ungeöffnet - am Zielflughafen in San José an.
Wir sitzen also in unserem Flieger und verlassen den europäischen Kontinent in einer sanften Kurve gen Norden, um über den Atlantik und die Bermudas (toller Blick) auf die Bahamas und den Südzipfel Floridas zu stoßen. Wir haben spektakuläre Ausblicke auf das karibische Meer rund um die San Andreas Insel (Bahamas). Tolle Blau- und Türkistöne wechseln sich mit den kleinen Schatten der vereinzelten Wolken ab. Kurz darauf befinden wir uns auch schon im Landeanflug, denn unsere Maschine macht einen Zwischenstopp auf Kuba in Havanna. Zwar kann man nicht aussteigen (man wartet ca. eine Stunde), aber es erscheint allemal angenehmer, als die Durchreiseprozedur auf den US-amerikanischen Flughäfen. Zudem dauert der Flug über die USA noch länger als unser 14stündiger Flug. Nach zwei weiteren Stunden fliegen wir entlang der Küste Belizes und Nicaraguas und stoßen auf Costa Rica. Hier haben sich fantastische Gewitterwolken rund um San José aufgetürmt, die eine Landung unmöglich machen. Nachdem der Pilot die Wolkentürme mehrfach umrundet hat (tolle Fotos), nimmt er Kurs auf Liberia, wo der zweite größere Flughafen von Costa Rica ist. Das ist unser Glück, denn immer wieder müssen Flüge wegen schlechten Wetters nach Nicaragua umgeleitet werden. Von dort muss man dann nicht selten per Bus nach Costa Rica zurückfahren. Der Zwischenstopp in Liberia hat sein Gutes, denn wir überfliegen in niedriger Höhe den Vulkan Rincón de la Vieja und machen eine weite Schleife über die Pazifikküste, ungefähr auf der Höhe der Bahia Culebra im Golfo de Papagayo. Am Ende unseres Urlaubes werden wir etwas südlicher davon am Playa Potrero sein. Nach eineinhalbstündiger Zwangspause darf unser Flugzeug einen erneuten Anflug auf San José unternehmen, der schließlich auch gelingt.
Schon in Liberia, als wir kurz aus der Flugzeugtür auf den Flugplatz schauen konnten, schlug uns die von Hitze und Feuchtigkeit geschwängerte Tropenluft ins Gesicht. Obwohl es nach 19 Uhr Ortszeit und bereits stockdunkel ist, hat unser Transferfahrer José Garmandia von Mapache Tours geduldig gewartet und empfängt uns strahlend mit einem Namensschild in der Hand. Er sagt, es sei durchaus normal, dass sich wegen Gewitters die Flüge verspäten. Nachdem wir erst einmal Geld aus einem Geldautomaten gezogen haben (direkt am Flughafen, empfehlenswert), bringt uns unser Fahrer in einem Minibus zu unserem Stadthotel Rincón de San José. Es ist ein sehr gutes Hotel unter niederländischer Leitung, das recht zentral liegt. Die Lage ist ruhig und das Hotel bietet alles. Für uns ist vor allem vorteilhaft, dass es einen kostenlosen Internetzugang hat und wir es als „Bodenstation“ nutzen können. So können wir unser überzähliges Gepäck, das wir auf unseren einzelnen Etappen unserer Reise nicht benötigen, kostenlos in einem gesicherten Luggage-Room unterstellen. Für Wertsachen stehen zudem kostenlose Safes zur Verfügung. Das klappt alles völlig problemlos. Das Hotel ist recht „zerklüftet“, es macht Spaß durch die verwinkelten Gänge zu gehen, die teilweise über kleine überdachte Hinterhöfe und durch regenwaldähnliche Foyers verlaufen.
Recht müde und erschöpft nehmen wir erst einmal eine heiße Dusche. Die Zimmer sind in einem modernen Kolonialstil mit dunklen Holzmöbeln eingerichtet, sie machen einen edlen und sehr gepflegten Eindruck. Alles ist picobello sauber und frei von jeglichem Ungeziefer. Wir packen unsere Rucksäcke für die nächsten fünf Tage; zwei Rucksäcke bleiben im Hotel. Um 21:30 Uhr ist unser erster Tag in Costa Rica zu Ende und wir schlafen überglücklich ein. Zu Hause ist es bereits 4:30 am nächsten Morgen.
Bereits um 5:00 Uhr stehen wir auf, die Zeitumstellung ist wohl schuld. Beim Blick aus dem Hotelzimmer sehen wir die ersten exotischen Vögel; ein lautes Vogelgezwitscher liegt in der Luft, das ganz anders klingt als zu Hause. Da wir bereits um 7:30 von unserem nächsten Transfer abgeholt werden, heißt es schnell duschen, frühstücken und eine Mail an die Lieben nach Hause senden. Das Rincón de San José wird insgesamt vier Mal unsere Bodenstation sein, jedes Mal zwischen den Etappen unserer Reise.
Der Transfer-Bus ist einer der typischen Toyota-Kleinbusse, diesmal von Interbus. Interbus ist eine Transportfirma, die einen Service zwischen Taxi und Bus anbietet. Man wird an der Wunschadresse abgeholt und an der Zieladresse abgesetzt. Jedoch kann es sein, das weitere Gäste während der Fahrt zusteigen. Also ein fast privater Transfer. Oft hatten wird den Bus für die gesamte Fahrt für uns alleine.
Über Hügel geht es erst einmal quer durch die Stadt, denn wir sollten noch zwei weitere Paare mitnehmen (je zwei junge US-Amerikanerinnen). Wir fahren aus San José raus und die Werbeplakate am Straßenrand werden weniger. Zwischen San José und unserem nächsten Ziel, dem aktiven Vulkan Arenal, müssen wir die Cordillera de Tilarán überqueren. Sie ist Teil des Gebirgszugs, der sich wie ein Rückgrat durch Costa Rica zieht. Dieser Gebirgszug beginnt im Norden mit der Cordillera Guanacaste und führt über die Cordillera Tilarán in die Cordillera Central, um sich anschließend mit der Cordillera de Talamanca bis nach Panama fortzusetzen. Jeden dieser Gebirgszüge werden wir auf unserer Reise näher kennenlernen.
Die Vegetation neben den Straßen wirkt schon sehr tropisch. Auf den ersten Blick fällt die Üppigkeit und die Höhe der Bäume auf. Schon in dieser Gegend sind die höheren Bäume von Aufsitzerpflanzen, sogenannten Epiphyten, bewachsen. Obwohl wir eine Zeit lang auf der Panamericana fahren, ist die Straße außerhalb der Ortschaften und Städte in der Regel zweispurig. Als wir uns dem nördlichen Ausläufer des Gebirges nähern, überqueren wir immer wieder breite Flüsse, die von großen Kiesfeldern übersäte, ausgeschwemmte Flussbette haben; sie sind zum Teil sehr breit (Río Balsas, Río Peñas Blancas).
Die Mitfahrer steigen an Herbergen aus, die viel näher am Vulkan liegen und demnach in einer gefährdeteren Zone (Tabacon Resort und Volcano Lodge). Die Gegend rund um den sehr aktiven Vulkan ist behördlich in Zonen eingeteilt. Das Tabacon Resort liegt in der restriktivsten Zone. Von einem Besuch sollte aus Sicherheitsgründen abgesehen werden. Aus diesem Grund haben wir uns für das Lost Iguana Resort entschieden und der Entschluss stellte sich bald als gut heraus.
Das Lost Iguana Resort ist ein typisches Dschungelresort mit einzelnen Bungalows, einem zentralen Servicebungalow, in dem Rezeption, Souvenirshop und Telefon/Internet untergebracht sind und einem weiteren Komplex mit Restaurant und Bar. In jedem der Bungalows gibt es Zimmer unterschiedlicher Kategorie, wir haben ein Doppelzimmer der Kategorie Standard Deluxe. Das Zimmer ist recht luxuriös. Neben dem Aufenthalt im Bahia del Sol am 18. und 19.07. wird dies die vornehmste Unterkunft sein. Wir werden mit einem Golfcar zu unserem Zimmer gefahren, es nieselt leicht, die Temperatur ist angenehm, ca. 23 Grad. Zwar können wir den Vulkan von dem Gelände in seiner ganzen Pracht sehen, seine Spitze ist aber in Wolken gehüllt. Es wurde uns vorher schon mehrfach gesagt, dass es ein reines Glücksspiel ist, den Gipfel wolkenfrei zu sehen; manchmal geschieht es ganz unverhofft, ein anderes Mal hüllt er sich tagelang in Nebel.
Als wir es uns im Zimmer einigermaßen gemütlich gemacht haben und vor unserem Restaurantbesuch noch den Balkon inspizieren wollen, sehen wir, dass die Wolkendecke aufreißt und der Vulkan frei ist. Schnell die Kamera(s) rausgeholt und fotografiert. Nur kurz zeigt sich uns der Vulkan so unverhüllt, was uns den Gang ins Restaurant leichter macht (zudem er von dort ebenfalls sichtbar ist). Dort essen wir leckere Gerichte (Tortilla Wraps und gewürzten Reis mit Shrimps) und schreiben unser Tagebuch. Réka isst einen Palmenherzensalat. Während wir auf den Hauptgang warten geht Jörg etwas herum und sieht einen riesigen Nachtfalter an einer Wand hängen (offensichtlich ein Atlasspinner, einer der größten Schmetterlinge der Welt). Seine Spannweite ist ca. 20 Zentimeter. Insekten in dieser Größe sollen uns noch öfters begegnen, aber dieser erste Eindruck sitzt! Die Stimmung ist toll: Es regnet leicht, Nebelschwaden ziehen um den Arenal, die Luft ist schwül und man hört verschiedene Insektenstimmen - am durchdringlichsten ist ein metallisches Zirpen einer einheimischen Zikadenart. Dieses Geräusch wird uns den gesamten Urlaub begleiten.
Am frühen Nachmittag brechen wir zu unserer ersten Tour zu den Arenal Hanging Bridges auf. Es gibt bereits an vielen Orten solche Stahlhängebrücken, die einen durch das Blätterdach führen. Die längste Brücke mit 243 Metern befindet sich in einer Anlage im Monteverde Nationalpark. Die Anlage, die wir besuchen gehört jedoch zu den schönsten und ist bei weitem nicht so überlaufen wie der Sky Walk in Monteverde.
Die Tour dauert ungefähr zwei Stunden, wer wie wir viel fotografiert, braucht länger. Die Wegstrecke ist ca. 3,2 Kilometer lang und führt durch Primärregenwald. Es empfiehlt sich am Nachmittag zu gehen, dann ist weniger los. Auch an bedeckten Tagen ist es durchaus sinnvoll, da man sich ja sowieso die meiste Zeit im Wald befindet. Wir erhalten pro Person $ 5,00 Ermäßigung, somit kostet der Spaß $ 15,00/Person. Inzwischen gibt es aber leider keine Ermäßigung mehr und der Eintrittspreis hat sich auf $ 22,00 erhöht. Es lohnt sich dennoch, da es eine gute Einstimmung auf den Regenwald ist. Große Tiere sehen wir allerdings nicht, zwar hören wir Brüllaffen, jedoch weiter entfernt. Wir genießen vor allem die Aussicht und die überwältigende Vegetation und können hier und da schöne Vögel beobachten. Außerdem ist es ein toller Spaziergang, denn zwischen den sechs Hängebrücken (die längste ist 92,5 Meter lang) sind befestigte Wege, sieben feste Brücken und ein kleiner Tunnel; somit bietet sich diese Tour auch für Kinder an. Wer es geführt haben möchte, kann eine Birdwatching Tour (3 Stunden, von 6:00 bis 9:00 Uhr) oder eine Nachtwanderung (2,5 Stunden, von 18:00 bis 20:30 Uhr) unternehmen. Diese kosten allerdings mehr. Réka hat große Angst vor der Höhe, da die Böden der Brücken lediglich aus Metallgitter bestehen und man somit bis zu 40 Meter tief hinunter sehen kann. Aber sie meistert alle Brücken mit immer größerer Geschwindigkeit. Größere Herausforderungen sollten sie noch erwarten.
Nach dieser schönen Wanderung, die man übrigens über einen hoteleigenen Weg zu Fuß erreichen kann, kommen wir um 18:00 Uhr im Resort an. Die Sonne geht hier stets zur gleichen Zeit auf und unter, die Dämmerungszeiten sind aufgrund der Äquatornähe recht kurz. So wird es abends um 18:00 bereits dunkel. Wir erholen uns im Pool, der mit Thermalwasser (sehr heiß) gefüllt ist. Gleichzeitig regnet es. Mit einem Cocktail von der Poolbar genießen wir diesen Luxus: Regen von oben, Thermalbad von unten - herrlich! Von den zwei Poolbecken kann man gut den Arenal beobachten, jedoch liegt dieser wieder unter einer scheinbar undurchdringlichen Wolkendecke verborgen. Umso besser, so können wir unseren Drink genießen und sehen mehrere Aga-Kröten (bufo marinus) auf den regennassen Wegen. Diese Krötenart ist die größte Costa Ricas und wird 20 Zentimeter groß. Sie ist weit verbreitet und sehr giftig. Diese hier sind recht schwerfällig und hüpfen eher widerwillig weg. Wir unterhalten uns noch mit einer US-amerikanischen Familie über Deutschland und die Fußball-WM, und dass die Deutschen leider im Halbfinale ausgeschieden sind. Réka trinkt einen Long Island Icetea, nicht wissend welche Mengen Alkohol darin enthalten sind - genauso lustig wird der weitere Verlauf des Abends. Danach gehen wir wieder ins Restaurant, wo wir gegrillte Meeresfrüchte in Tomatensauce essen.
Da der Vulkan sich nicht mehr zeigt, gehen wir ins Bett, stellen aber die Uhr auf Mitternacht, um noch einmal nachzusehen. Und siehe da, die Wolken haben sich verzogen und der Vulkan liegt in seiner ganzen Pracht vor uns. Wir setzen uns in die bequemen Schaukelstühle auf unseren Balkon und bauen unsere Foto- und Kameraausrüstung auf. Wir können es deutlich rumsen hören und sehen, wie die Lava in feinen Spuren am linken Kraterrand nach unten fließt. Immer wieder kommt es zu kleineren Eruptionen und glühende Brocken werden aus dem Berg geschleudert. Es ist ein fantastisches Schauspiel. Man fühlt sich zur Geburtsstunde der Erde zurückversetzt: pyramidenförmige Vulkane (sog. Stratovulkane), die heiße Lava spucken, tropische Hitze, Regen und Urwaldgeräusche. In der Nacht können wir von unserem Bett immer wieder die fließende Lava sehen, bis unsere Lider zu schwer sind und wir einschlafen. Inzwischen hat das Resort einen Weckdienst, der einen - falls man es wünscht - auf sichtbare Vulkanaktivität hinweist. Unser zweiter Tag in Costa Rica neigt sich dem Ende zu, auch wenn es bereits morgen ist.
Wieder heißt es: sehr früh aufstehen! An diesem Morgen ragt der Arenal aus dem Morgennebel und dem ihn umgebenden nassen und undurchdringlichen Regenwald. Uns bietet sich ein unvergleichlicher Anblick, der durch die frühmorgendliche Geräuschkulisse ein Ereignis besonderer Art ist. Wir können den Anblick aber leider nicht nach Lust und Laune genießen.
Da uns der Transfer Interbus bereits um 6 Uhr abholt, lassen wir uns das Frühstück in Form von Lunchpacks geben. Das ist kein Problem und die Packs sind gut gefüllt. Obwohl die Strecke an den Rió Sarapiqui auf der Landkarte weit aussieht, dauert die Fahrt lediglich eine Stunde und 40 Minuten - für costaricanische Verhältnisse ganz schön kurz. Auf der Fahrt streifen wir die Cordillera Central und fahren durch hügeliges Gebiet mit üppiger Vegetation. Leider streifen wir nur den Braulio Carillio Nationalpark, denn dieser gilt als sehr sehenswert.
Unsere nächste Lodge, die La Quinta Sarapiqui Lodge liegt nicht direkt am Río Sarapiqui, sondern an einem Nachbarfluss, dem Río Sardinal, der später in den Sarapiqui mündet. Die Lodge ist ideal für Natur- und Vogelbeobachtungen. Etwas weiter auf der Nationalstraße 4 kommt man zur Biologischen Station La Selva, wo einst die Beobachtung der Wipfelregion der Urwaldriesen durch Plattformen in den Baumkronen begann. Diese sind durch gespannte Seile miteinander verbunden und man kann auf ihnen hin- und herfahren (daher der Name Canopy, was so viel heißt wie Baldachin, also das Blätterdach).
Wir checken in die Casita 8 ein und gehen sofort auf Erkundungstour. Auf dem lodgeeigenen Territorium gibt es einige Wege, die man bewandern kann. Ebenfalls gibt es einen Schmetterlingsgarten, einen großen Teich und zahlreiche Bepflanzungen. Auch die Einrichtungen der Lodge sind gut. So kann man sich sowohl an großen runden Holztischen in Fachliteratur vertiefen, die zahlreich vorhanden ist (Bestimmungsbücher zur Fauna und Flora), als auch Souvenirs im Shop kaufen. Das Restaurant ist gemütlich und die Bediensteten sehr freundlich. Das Essen ist sehr vielfältig und ausgesprochen lecker!
Auf unserem ersten Spaziergang sehen wir viele Tiere: große Bunthörnchen, einen giftgrünen Helmbasilisken, bunte Pfeilgiftfrösche (z. B. Blue Jeans Dartfrogs), den Montezuma Stirnvogel (Montezuma Oropendola), Blattschneiderameisen (natürlich), viele Schmetterlinge, einen Lineated Woodpecker (mittelamerikanischer Buntspecht), Kolibris und viele andere Vögel.
Die Blattschneiderameisen, die wir bereits bei den Hanging Bridges gesehen hatten, sind sehr faszinierend. Zwar begegnen sie einem auf Schritt und Tritt und werden dadurch schnell zu einem gewohnten Anblick, aber es macht Spaß, ihren langen Straßen zu folgen. Ihr Bau liegt unterirdisch und kann oft an einem Haufen abgeworfener, bereits abgeschnittener Blattteile vor dem Eingang erkannt werden. Der Bau erreicht teilweise riesige Ausmaße und hat zahlreiche Eingänge. Die Ameisen ernähren sich nicht von dem Blattwerk das sie in ihren Bau bringen, sondern von einem Pilz, der auf dem Brei zerkauter Pflanzenteile wächst. Der Schaden an der Natur kann dadurch zwar lokal hoch sein, dennoch sind die Blattschneiderameisen nützlich für das ökologische Gleichgewicht. Sie lüften durch große Erdbewegungen den Boden und zerstören aufgrund einer bestimmten Diät, die sie einhalten müssen, nie nur eine Pflanzenart, sondern wechseln ständig von Art zu Art. Dies hält den Verbiss an einer Pflanze relativ niedrig. Zudem liegt der „Einflussbereich“ eines Volkes in einem Umkreis von bis zu 200 Metern. Da die Arbeiter während des Transportes der Pflanzenreste gegen Parasiten ungeschützt sind, reisen kleine Leibwächter auf ihnen mit, um im Falle einer Bedrohung diese Parasiten abzuwehren. Also ein faszinierender Mikrokosmos.
Im Schmetterlingsgarten können wir den berühmten Morphofalter in Aktion beobachten - fotografieren gestaltet sich jedoch schwierig. Der Morpho ist einer der größten Schmetterlinge Costa Ricas und erreicht eine Spannweite von 8 bis 20 cm. Die Morphos gehören zu den größten Schmetterlingen überhaupt.
Am Nachmittag will Jörg unbedingt eine Canopytour machen. Leider hat Réka keine Lust dazu und bleibt in der Lodge. Also fährt Jörg auf eigene Faust los. Die Tour ist faszinierend, und da die Anlage im Braulio Carillio Nationalpark liegt, lernt er diesen nun doch kennen. Man wird in ein Geschirr gepackt, bekommt einen Helm auf und stabile Handschuhe, von denen einer auch zum Bremsen dient. Auf Stahlseilen düst man - gut geschützt - von einer Plattform zur nächsten. Insgesamt siebzehn solcher Plattformen bietet der Anbieter Pozo Azul Adventures. Jeder der zahlreichen Canopytouren bietet ein anderes Highlight: Ist es bei dem einen das längste Kabel (Rekord in Guanacaste bis zu 800 Metern), ist es bei dem anderen die Zahl der Plattformen - unser Anbieter wirbt mit dem sichersten System. Hier gibt es eine sogenannte Sicherheitsleine (zwei Stahlkabel), na dann kann ja nichts mehr schief gehen!
Die Tour dauert zweieinhalb Stunden und ist wirklich sehr aufregend. Parallel zu den spektakulären und zum Teil sehr schnellen Fahrten filmt Jörg mit dem Camcorder. Das letzte Kabel kommt direkt aus dem Regenwald und führt 300 Meter über einen reißenden Fluss. Zwar ist das keine geeignete Möglichkeit, Tiere zu beobachten und der ökologische Aspekt solcher Abenteuersportarten ist ebenfalls zweifelhaft, aber es hat dennoch viel Spaß gemacht!
Mit diesen Eindrücken wird Jörg zurück zum Resort gebracht, wo Réka und er noch einmal gemeinsam über das Gelände laufen. Wir entdecken ein winziges Kolibrinest, das unter einem Blatt hängt. Es ist nicht größer als 3-4 Zentimeter. Da wir hundemüde sind, legen wir uns bis 19 Uhr hin. Anschließend gehen wir zum Abendessen. Es gibt eine reichhaltige Auswahl vom kalten und warmen Buffet - toll! Nach diesem fürstlichen Mal lassen wir den Abend gemütlich ausklingen und schlafen, begleitet von unserem Zimmergecko ein. Gute Nacht!
Heute haben wir einen ruhigeren Morgen, da uns der Interbus erst um 9:30 abholen wird. Wir schlendern noch einmal über das Gelände und sehen das ein oder andere Tier. Unser Fahrer ist nicht so aufgeschlossen wie die anderen bisher, er ist aber ebenfalls ein sehr besonnener Fahrer. Mit uns fährt noch ein weiterer Deutscher, der aber nicht sonderlich gesprächig ist.
Die Fahrt geht über Guapiles und Cariari in das Hinterland der Provinz Heredia. Nachdem wir durch mehrere kleine Dörfer gefahren sind, wechselt die Asphaltstraße in eine Schotterpiste, das Reisetempo verlangsamt sich deutlich. In Schlenkern umfährt unser Fahrer die kleinen und großen Schlaglöcher. Wir kommen an eine Schranke mit Häuschen und wundern uns etwas darüber. Der Fahrer macht Zeichen, dass wir in ein Sperrgebiet fahren und aussteigen müssten. Wir sind noch mehr verwundert. Aber dann stellt sich heraus, dass wir ihn nur falsch verstanden haben, denn wir sind am Eingang zu einem großen Gebiet mit Bananenplantagen. Die Reifen unseres Fahrzeugs und unsere Schuhe müssen desinfiziert werden. Grund für die Maßnahme sind Bakterien und Viren, die an den Schuhen und Reifen haften und den Monokulturen eventuell Schaden bereiten könnten. Also steigen wir einer nach dem anderen in ein kleines Becken, in dem mit Desinfektionslösung vollgesogene Textilmatten liegen. Der Aufseher bedeutet uns noch, langsam und nicht mit Schwung in das Becken zu steigen, als die Brühe schon fast über den Stiefelschaft fließt. Also gut desinfiziert fahren wir in einen Bereich der Chiquita Brands International (früher: United Brands Company, Nachfolger der berühmt-berüchtigten United Fruit Company). Dieser Firmenname steht allerdings nicht auf dem Eingangsschild, sondern ein Hinweis darauf, dass die Plantage durch die Rainforest Alliance zertifiziert ist. Das ist ein wenig Augenwäscherei, denn wer sich etwas ausführlicher mit der Firmengeschichte der United Fruit Company auseinandersetzt, wird eher misstrauisch auf die flächenverbrauchenden Monokulturen dieses Handelsimperiums schauen. Jedoch werden hier die Bananen angebaut, die viele von uns - oft gedankenlos - im Supermarkt kaufen, also sollte die Kritik auch entsprechend mit eigenem bewussten Einkaufsverhalten einhergehen. Dennoch ist das Schild der Rainforest Alliance eher Hohn, versprechen die Verantwortlichen auf ihrer Internetpräsenz doch umweltgerechte und nachhaltige Entwicklung, bzw. ressourcenschonende und arbeitnehmerfreundliche Bedingungen. Dass dem nicht so ist, kann man an Ort und Stelle sehen und von den Einheimischen hören.
So fahren wir durch endlose Plantagen, in denen immer wieder darauf hingewiesen wird, nicht auszusteigen, da hier Pestizide per Flugzeug ausgebracht werden. Wir bleiben also sitzen und lassen uns weiter chauffieren. Wir kommen nach einstündiger Fahrt zu einem Fluss, der scheinbar mitten durch die Plantagen fließt. In Wirklichkeit stellt er aber die Grenze zu dem Plantagenbereich (der durch kleine Mauern und tiefe Gräben davon abgetrennt scheint) und einem naturbelassenen Habitat dar.
An einer überdachten Station warten wir noch weitere 30 Minuten. Das Boot, das uns nach Tortuguero bringen wird, ist noch nicht da. Wo wir uns genau befinden ist schwer zu sagen. Unsere Vermutung ist, dass wir uns am Ufer des Río Suerte in der Nähe von Canta Gallo befinden, wir können uns aber auch täuschen. Da die Strecke sehr kurvenreich ist und wir von einem Kanal in den nächsten biegen, können wir unseren Standort auch später nicht mehr nachvollziehen.
Die Wartezeit auf das Boot verbringen wir mit Naturbeobachtungen, bzw. werden wir von einer Brüllaffenmama und ihrem Jungen von oben beobachtet. Nachdem die sich verzogen haben, geht Jörg noch etwas tiefer in den angrenzenden Wald und beobachtet zahlreiche Spinnen und Raupen, aber kein größeres Getier. Schließlich kommt das Boot, ein sehr langes, schmales Boot, das mit Zweiersitzreihen ausgestattet und einer Persenning überdacht ist. Unser Gepäck wird in ein weiteres Langboot verladen, das schon vor uns abfahren wird. Dieses steht für die zahlreichen Lebensmittel und Gegenstände bereit, welche die anwesenden Einheimischen geschäftig verladen. Überhaupt stellen wir fest, dass die meisten Mitfahrer Ticos sind, nur eine kleinere Touristengruppe fährt sonst noch mit. Die Bootsfahrt ist lustig. Das Boot legt sich sanft in die Kurven, alles in allem düst es aber schon ganz schön schnell durch die grandiose Natur. Ein weiterer Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Schnelligkeit auf der einen Seite und Naturbelastung auf der anderen Seite.
Manche Tiere scheinen durch die Motorboote aber nicht mehr allzu sehr gestört zu sein, denn wir sehen immer wieder große Alligatoren am Ufer liegen. Der Bootsführer schaltet dann sofort den Motor aus und lässt das Boot leise weiter gleiten. Meistens verziehen sich die Reptilien dann aber doch ins Wasser und der Außenborder wird wieder angeworfen. Außerdem können wir große Süßwasser-Schildkröten beobachten.
Während der einstündigen Bootsfahrt wechselt die Natur ständig. Der Wald wird immer dichter, die Bäume größer und mächtiger - wir sehen zum ersten Mal ausladende Brettwurzeln. Am Ufer können wir immer wieder Siedlungen oder einzelne Hütten der Einheimischen sehen, die hier fernab vom Tourismus leben. Dieser beginnt erst wieder in Tortuguero, wo immer mehr Luxus-Lodges aus dem Boden schießen, vornehmlich an der Laguna Tortuguero.
Es gibt noch eine andere Möglichkeit mit dem Boot nach Tortuguero zu kommen, und zwar fährt man bis nach Limon, und dort zum Hafen Moín. Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann sein Fahrzeug dort auf einem bewachten Parkplatz gegen Gebühr abstellen, aber man sollte trotzdem keine persönlichen Sachen im Auto lassen. Die Fahrt von Moín dauert mehr als drei Stunden. Man ist also erheblich länger unterwegs, fährt aber dafür auch länger durch die interessanten Kanäle des Tieflandregenwalds.
Der Kanal öffnet sich zu einer langgestreckten Lagune, der Lagunas Tortuguero. Unser Boot fährt in ein Bootshaus, an dem wir schon von Einheimischen und Kindern erwartet werden. Diese lächeln uns an und sind behilflich beim Ausladen; unser Gepäckboot ist bereits da. Wenig später werden wir abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht, ganz nah am Karibikstrand: die Cabinas Miriam II.
Unser Zimmer liegt im ersten Stock, des einfachen, zweigeschossigen Hauses. Im Bad prangt eine sogenannte Suicide Shower, ein Brausekopf mit direkt angebrachtem Durchlauferhitzer, der zudem noch mit alten Lappen umwickelt ist. Da die Kabel zum Teil schlecht isoliert in unmittelbarer Nähe des Wasseraustritts liegen, hat sich dieser Name etabliert. In einfachen Unterkünften befinden sich häufig solche Duschen. Was aber weniger schön ist, sind Unmengen winziger Ameisen, die rund um das Wasch und Klobecken in unerhörter Geschwindigkeit herumwuseln. Sie bilden lange Straßen, die im Schlafzimmer an der Decke wieder an anderer Stelle in einem Spalt verschwinden. Da wir gerne auch aufs Klo gehen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als mit unserem Autan Pumpspray gegen die Biester vorzugehen. Das hat nach großflächigem Einsatz auch Erfolg; zusätzlich besprühen wir noch die Füße unserer Betten. Wir sollten somit für die Dauer unseres Aufenthalts von Ungeziefer verschont bleiben.
Das Essen bei Miriam II ist lecker und wir bekommen an jedem Tag etwas anderes: einmal Hähnchen, dann Fisch und am dritten Tag Spaghetti. Die Leute hier sind auch recht freundlich. Kurze Zeit später lernen wir Sarah und Wolfram aus München kennen, mit denen wir die kommenden Touren gemeinsam unternehmen werden. Wir verstehen uns auf Anhieb gut, da wir auch gleichen Alters sind.
Der Karibikstrand ist hier naturbelassen, es liegt viel Treibgut herum. Wer also weißen Sandstrand mit romantischen Palmen sucht, ist hier eher falsch. Zudem stürmt es während unseres gesamten Aufenthalts gewaltig, und die Wellen sind so hoch, dass Baden unmöglich ist. Davon abgesehen wird vom Baden hier auch im Allgemeinen eher abgeraten, da die Strömungen sehr stark sein sollen. Sobald die Dunkelheit einsetzt kontrollieren Strandwächter, dass sich niemand dort aufhält, denn der Strand ist nachts gesperrt. Am Strand von Tortuguero kommen vier der weltweit sieben Meeresschildkrötenarten zur Eiablage. Die Schildkröten kommen in der Regel in der Nacht und sie stehen unter Artenschutz. Alle Arten sind vom Aussterben bedroht. Die Park Ranger sind um einen optimalen Artenschutz bemüht und achten sehr auf die Einhaltung des Strandverbots bei Nacht. In Tortuguero gibt es auch eine Aufzuchtstation und ein Informationszentrum, das sich mit den Meeresschildkröten beschäftigt. Der Souvenirshop ist sehr empfehlenswert (günstiger als im Dorf). Man findet das Museum in unmittelbarer Nachbarschaft zur John H. Phipps Biological Field Station, am nördlichen Ende des Dorfes. Dies ist unser erster Anlaufpunkt. Unsere erste offizielle Tour sollte um 20 Uhr eine „Schildkrötentour“ sein. Also haben wir etwas Zeit, uns das Dorf anzusehen und zum Informationszentrum zu gehen. Es macht Spaß durch die engen Wege von Tortuguero zu laufen, die Häuser der Einheimischen stehen dicht an dicht und immer stehen Fenster und Türen offen. Jeder lächelt einen an und man wird oft begrüßt und erhält immer eine Antwort, wenn man mit Hola grüßt. Überhaupt macht das kleine Dörfchen einen sympathischen Eindruck und lediglich die „Hauptstraße“ ist von vielen Touris besiedelt. Hier gibt es glücklicherweise keine Autos. Wer nach Tortuguero will, muss entweder mit dem Boot anreisen oder mit dem Flugzeug einfliegen (zu Fuß würde unter Umständen auch gehen).
Wir kommen am Fußballplatz vorbei, wo gerade unter reger Beteiligung der Dorfbewohner ein Spiel stattfindet; hier trifft sich Jung und Alt. In Costa Ricas Dörfern sind die Kirche und der Fußballplatz so ziemlich das erste was entsteht. Die Ticos sind fußballverrückt und müssten sie sich entscheiden, ob zuerst die Kirche oder der Fußballplatz gebaut werden soll, würde König Fußball möglicherweise gewinnen. Jörg kauft sich noch ein schönes, dunkelgrünes T-Shirt im Souvenirshop des Informationszentrums, da er es versäumt hatte, in San José dunkle Oberbekleidung einzupacken. Denn für die Schildkrötenbeobachtung sind helle Kleidungsstücke ungünstig, da sie das Mondlicht reflektieren und somit die Schildkröten irritieren könnten.
Um 20 Uhr ist es dann soweit, wir werden zusammen mit Sarah und Wolfram abgeholt und es geht los auf Schildkröten-Beobachtungs-Tour. Wir müssen in einer Reihe laufen, damit die aus dem Wasser kommenden Schildkröten nicht unnötig irritiert werden. Die Wanderung dauert insgesamt zwei Stunden. Wir laufen recht schnell, denn hinter uns kommen mehrere Gruppen von anderen Guides geführt. Wir laufen weiter und kommen an eine Stelle, an der schon die eine oder andere Gruppe in Hockstellung verharrt. Nach einigen Minuten stehen, sitzen und hocken hier dann so an die 100 Touris, die mit Zeichen ihrer Guides bis zu einer imaginären Grenze zurück gehalten werden. Es nähert sich eine Schildkröte aus dem Meer, die aber bald wieder einen Rückzieher macht. Ob es nun an uns, aufgrund des großen Andrangs von Menschen lag oder ob das helle Mondlicht daran Schuld war, konnte uns niemand sagen. Wir gehen weiter und haben dann doch noch Glück. Eine Schildkröte ist gerade bei der Eiablage. In kleinen Fünfergruppen werden die Schaulustigen vorgelassen und dürfen, wenig pietätvoll, der Schildkröte auf den Eilegekanal starren und sich an diesem einmaligen Ereignis erfreuen. Man merkt schon an meiner Schilderung, dass dieses eigentlich wundervolle Naturschauspiel etwas sehr groteskes und voyeuristisches hat. Hätten wir durch Zufall so etwas an einem einsamen Strand beobachtet (wie wir es im Jahr 2008 im Santa Rosa Nationalpark erleben durften), wäre es sicherlich ein unvergessliches Erlebnis gewesen. Hier warten aber mehr als 100 Touristen darauf zu diesem intimen Akt vorgelassen zu werden und - einer Massenabfertigung gleich - die Eier purzeln zu sehen. Fazit der ganzen Tour: Wir finden es weniger empfehlenswert. Mit zunehmenden Besucherzahlen wird man hoffentlich ein anderes Verhältnis zu diesen Nachtwanderungen entwickeln und vielleicht ganz davon abkommen.
Dennoch kommen wir gut gelaunt ins Dorf zurück, wo wir uns voneinander verabschieden und müde ins Bett gehen, denn am nächsten Morgen sollten wir schon um 5:45 Uhr zu unserer Paddeltour starten.
Als wir aufwachen gießt es in Strömen. Das Meer ist immer noch aufgewühlt. Wir entschließen uns, heute unseren vollen Regenschutz anzuziehen (Regenjacke, wasserdichter Hut, Kameras in Regenschutzhüllen etc.). Nach einem kurzen Frühstück zusammen mit Sarah und Wolfram, gehen wir zum Bootsanleger. Kurze Zeit später kommt unser Guide ebenfalls mit Regenponchos, die einen guten Eindruck machen. Wir entscheiden uns, diese unseren Regenjacken vorzuziehen. Wir werden zu einem kleinen, sanft abfallenden Sandstrand geführt, auf dem einige Kanus bereit liegen. Eines davon besetzen wir, nachdem wir es ins Wasser bugsiert haben - jeweils einer rechts, dann nächste Bank einer links und so weiter. Wolfram und Jörg bekommen ein Holzpaddel in die Hände gedrückt. Juchhu, endlich mal Kanu fahren!
Zuerst paddeln wir zur Nationalparkstation, um unsere Nationalparktickets (zwei Tage á 10$) vorzuzeigen. Anschließend überqueren wir, immer noch bei Nieselregen, die Lagune (vielleicht 200 Meter breit). Bereits an der gegenüberliegenden Uferregion können wir verschiedene Blüten und Pflanzen bewundern, darunter auch eine Blüte, die nur eine Nacht blüht und dann wieder verwelkt. Diese werden von Fledermäusen bestäubt.
Obwohl es noch sehr früh ist, sind hier auf der Lagune - der Hauptverkehrsader -schon sehr viele Motorboote unterwegs. Wir paddeln weiter in kleinere Nebenkanäle, dort sind zwar immer noch Motorboote unterwegs, aber nicht mehr so schnell und man sieht auch schon mal ein Pärchen in einem Kanu. Wir dringen in noch engere Kanäle vor und sind endlich mal für uns alleine. Wir paddeln gegen die Strömung und gleiten leise über das glucksende Wasser. Der Regen hat inzwischen aufgehört und es ist schon wieder recht warm. Unterwegs sehen wir erstaunlich viele Tiere: Unterschiedliche Reiherarten, darunter auch ein Jungtier, einen großen Iguana (eine Leguanart) und einige Kaimane, die nur die Oberseite ihres Kopfes aus dem Wasser strecken. In einem Kanal sind wir plötzlich von dem Gebrüll verschiedener Brüllaffengruppen umgeben. Wir merken, dass sie rund um uns in den hohen Bäumen sitzen. Nach einer Weile entdecken wir sie auch, sie sind aber recht weit weg.
An einer anderen Stelle verlangsamen wir unsere Fahrt, denn wir hören seltsame Geräusche in einem Baum, es geht inzwischen mit der Strömung. Es muss ein größeres Tier sein, vielleicht ein Nasenbär, aber wir entdecken auch nach angestrengter Suche leider nichts. Da es gerade erst Aufstehzeit ist, gibt es nun erst einmal eine Pause mit Kaffee und Keksen, jeder bekommt eine Tasse und es gibt sogar Milch und Zucker. Wir fühlen uns wohl in dieser Kulisse und genießen unser Frühstück. Nach dieser Stärkung paddeln wir weiter auf den eher verlasseneren Kanälen, wir entdecken noch einen Otter sowie diverse Eisvögel und Gürtelfischer.
Nach dieser sehr entspannten und beruhigenden Art der Fortbewegung können wir gar nicht verstehen, dass man sich hier mit einem Motorboot fortbewegt, vor allem, wenn man doch Natur und Tiere beobachten möchte?! Wieder zurück am Bootsanleger geben wir die Sachen zurück und gehen kurz nach Hause zum Umziehen, denn inzwischen haben sich die Regenwolken verzogen und sind der karibischen, schwülen Hitze gewichen.
Später kommt unser Guide zu unserer Unterkunft Miriam II, um uns abzuholen und bringt für jeden Gummistiefel mit; nur Wolfram will keine - na wenn sich das mal nicht rächen wird.
Mit hoher Erwartung laufen wir alle zusammen zur Lagune zurück, wo ein Stückchen weiter das Büro der Nationalparkverwaltung ist. Auf dem Weg dorthin entdekken wir einen Baum mit Oropendula-Nestern und wenige Meter weiter unsere erste Jesus-Christus-Echse. Am Nationalparkeingang müssen wir auf unseren Guide warten und sehen uns ein Bächlein mit sehr vielen Kaulquappen an; was für farbenfrohe Frösche wohl das mal geben wird?