Über dieses Buch:
Wenn die Schatten nach dir greifen … Nach dem tragischen Tod seines Vaters führt Jack Deveraux dessen alten, staubigen Buchladen weiter. Es ist ein ruhiges Leben ohne jede Aufregung – bis zu dem Tag, als eine überirdisch schöne Frau den Laden betritt. Sie verlangt nach einem besonderen Buch, einem Erbstück von Jacks Vater, das natürlich unverkäuflich ist. Und doch kann Jack nicht anders: Wie in Trance greift er nach dem wertvollen Stück. Im letzten Moment will seine Angestellte Emma dies verhindern – doch da zeigt die schöne Unbekannte ihr wahres Gesicht. Und ein Maul voller langer, spitzer Zähne …
Er ist jung. Er ist mutig. Und er ist auf der Jagd: Jack Deveraux – der Dämonenjäger. Begleiten Sie ihn und seine Assistentin Emma im Kampf gegen die Kreaturen der Finsternis!
Über die Autorin:
Xenia Jungwirth, geboren 1978 in Straubing, ist gelernte Mediendesignerin und war schon als Kind von Märchen und Mythen fasziniert. Während ihres Studiums der Kunstgeschichte entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben. Reale und fantastische Elemente bilden die perfekte Mischung für ihre Geschichten: Der Leser soll in eine Welt eintauchen, die ihm vertraut ist – und doch ganz anders. Xenia Jungwirth arbeitet als freie Autorin. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von München.
Die Reihe Jack Deveraux – Der Dämonenjäger umfasst folgende Einzelbände:
JACK DEVERAUX – DER DÄMONENJÄGER. Erster Roman: Pforte der Finsternis
JACK DEVERAUX – DER DÄMONENJÄGER. Zweiter Roman: Nachtalb
JACK DEVERAUX – DER DÄMONENJÄGER. Dritter Roman: Ravanas Herz
JACK DEVERAUX – DER DÄMONENJÄGER. Vierter Roman: Sirenengesang
JACK DEVERAUX – DER DÄMONENJÄGER. Fünfter Roman: Dunkle Flut
JACK DEVERAUX – DER DÄMONENJÄGER. Sechster Roman: Dämonendämmerung
Entdecken Sie spannende Abenteuer mit Jack Deveraux im Internet auf http://jackdeveraux.com/ und https://de-de.facebook.com/DerDaemonenjaeger
Bei dotbooks erschien bereits die sechsbändige Reihe Mystery Diaries.
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Originalausgabe Oktober 2015
Copyright © 2015 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Redaktion: Haus der Sprache, Halle/Saale
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Givaga
E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-299-9
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Xenia Jungwirth
JACK DEVERAUX
Der Dämonenjäger
Erster Roman: Pforte der Finsternis
dotbooks.
Ich stand vor dem Antiquariat und konnte es immer noch kaum glauben. »Deveraux’s Antique Books« stand da, in goldenen Buchstaben. Deveraux – der Nachname meines Vaters. Und auch meiner. So wie der Buchladen, den ich von ihm geerbt hatte.
Mein Vater war vor knapp sechs Wochen bei einem Unfall ums Leben gekommen, und ich war nach Cumberland gefahren, ein kleines verschlafenes Städtchen ein paar Meilen nördlich von Providence, Rhode Island. Jemand musste sich schließlich um den Nachlass kümmern.
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ich einmal einen Buchladen erben würde? Ich, Jack Deveraux, der mit Büchern überhaupt nichts am Hut hatte!
Mein Vater und ich waren schon immer recht unterschiedlich gewesen. Das heißt, soweit ich mich an ihn erinnern konnte. Er hatte uns verlassen, als ich elf Jahre alt war. Es hatte mein Mutter das Herz gebrochen. »Seine Arbeit war ihm wohl wichtiger als seine Familie«, hatte sie mir damals erklärt. Ich hatte das nicht verstanden, und um ehrlich zu sein, verstand ich es heute immer noch nicht. Aber vielleicht war das der Grund warum meine berufliche Karriere ein wenig … sagen wir mal, holprig verlief. Und dass ich jetzt vor diesem Buchladen stand, passte irgendwie dazu.
Ich schüttelte noch einmal den Kopf und betrat den Laden. Ein altes Glockenspiel kündigte mein Eintreten an, und keine zwei Sekunden später kam Emma aus dem Büro geeilt. Als sie sah, dass ich kein Kunde war, verfinsterte sich ihr Blick.
Ich seufzte und wusste, was jetzt gleich kam.
»Jack Deveraux!«, sagte sie empört und stemmte die Hände in die Hüften. »Du bist zu spät! Es ist zehn Uhr siebenunddreißig, und wir haben seit einer Stunde und siebenunddreißig Minuten geöffnet.«
Ihre braunen Augen funkelten wütend hinter ihrer Brille.
Emma war meine Angestellte, ich hatte sie sozusagen »mitgeerbt« und für das Antiquariat war sie wirklich ein Glücksgriff. Sie war ausgesprochen kompetent, konnte hervorragend mit den Kunden umgehen und machte mich eigentlich überflüssig. Ihr Alter war schwer zu schätzen, irgendetwas zwischen Zwanzig und Vierzig, und rein optisch passte sie um einiges besser in den verstaubten Laden als ich. Emmas Bibliothekarinnen-Styling, bestehend aus wahlweise Kostüm oder Hosenanzug, Brille und einer schrecklich seriösen Hochsteckfrisur, schrie förmlich »Bücherwurm«. Oder Gouvernante. Das war gar nicht so weit hergeholt, denn sobald ich auch nur eine Minute zu spät kam, machte sie mich darauf aufmerksam. Mit aller Deutlichkeit. Zugegeben, meistens war es nicht nur eine Minute, aber da ich nun mal der neue Besitzer des Ladens war, hatte ich eigentlich gedacht, es wäre mir überlassen, wann ich morgens hereinspazierte.
»Guten Morgen, Emma«, seufzte ich.
»Guten Morgen? Es ist fast Mittag!«
Ich konnte förmlich spüren, wie sich ihr wütender Blick in meinen Hinterkopf bohrte, als ich ohne weiteres Wort an ihr vorbeiging und das Büro meines Vaters – nein, mein Büro betrat.
Ich schloss die Tür hinter mir und atmete tief durch. Dann fiel mein Blick auf den Schreibtisch. Ein riesiger Stapel Bücher stand darauf, daneben lagen die Zeitung und ein paar Briefe. Und neben den Briefen eine Tasse mit Kaffee. Schwarz, mit zwei Löffeln Zucker. Ich schmunzelte. Emma war wirklich nicht so übel, wenn sie ihren allmorgendlichen Wutanfall erst mal hinter sich hatte.
Ich nahm die Tasse und trank. Der Kaffee war sogar noch warm. Ich sah die Briefe durch, und da mich keiner interessierte, nahm ich mir die Zeitung vor. Ich überflog die Schlagzeilen und wollte schon zum Sportteil blättern, als mich irgendetwas irritierte. Es war ein Artikel über eine Serie von Mordfällen, die vor ein paar Wochen in Rhode Island begonnen hatte. Drei Männer waren getötet worden. Das war zwar tragisch, aber nichts Ungewöhnliches. Was aber mein Interesse geweckt hatte, war die Tatsache, dass alle Opfer etwas mit Büchern zu tun gehabt hatten. Ein Bibliothekar, ein Historiker und Spezialist für alte Handschriften und der Besitzer eines Buchladens. Letzterer war sogar ungefähr in meinem Alter. »Was für ein merkwürdiger Zufall«, dachte ich und suchte dann die Ergebnisse des letzten Baseball-Spiels. Die Red Sox hatten schon wieder gewonnen. So ein Mist.
Es klopfte an der Tür. Durch die Milchglasscheibe konnte ich Emmas Umriss erkennen. »Jack?«, fragte sie und trat ein ohne mein Antwort abzuwarten.
»Die Red Sox haben schon wieder gewonnen«, sagte ich vorwurfsvoll.
»Eh … ja, das ist sehr schön. Aber hast du dich schon um die Bücher gekümmert?«
Sie sah auf den Schreibtisch.
»Offensichtlich nicht.«
Ich machte mich schon auf das nächste Donnerwetter gefasst, als das Glockenspiel der Eingangstür ertönte.
»Kundschaft«, flötete ich und grinste.
Emma warf mir einen wütenden Blick zu und verschwand in den Laden.
Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. Sie hatte es nicht ganz leicht mit mir, das musste ich zugeben.
Ich nahm das oberste Buch vom Stapel und verdrehte die Augen. Eine Art Handbuch für Orchideenzüchter. Kein Wunder, dass der Besitzer es loswerden wollte. Es folgten ein Gedichtband in durchaus brauchbarem Zustand, ein philosophischer Schinken und ein Lexikon. Ich stutzte. Dieses Buch kam mir bekannt vor. Hatte ich es nicht schon einmal in der Hand gehabt? Es war recht klein und nicht besonders dick. Der Einband aus altem, braunem Leder roch ein bisschen modrig. Darauf stand in verblichenen Buchstaben »Enzyklopädie der Fauna und Flora der Neuen Welt«. Klang nicht gerade nach einem Bestseller.