Frank Moritz

Geboren 1962 in Wolfsburg verlebte der Autor seine ersten 40 Lebensjahre im kleinen Harzstädtchen Goslar, bis er sich im norddeutschen Peine niederließ. Bereits während der Schulzeit widmete er sich intensiv dem Schreiben und verfasste zunächst Kurzgeschichten, Erzählungen und Drehbücher. Letztere verfilmte er teilweise auch selbst als Autorenfilmer. Für seine Arbeiten erhielt er 1987 den Förderpreis der Stadt Goslar.

Bisherige Veröffentlichungen:

Nachrichten aus dem Regenbogenland

Erweiterte Auflage mit drei neuen Geschichten

2015 - TB - 88 Seiten

Und die Zeit wird kommen

Erzählung

2015 - Broschur – 140 Seiten – Neuauflage

Grenzgänger – Irgendwo dazwischen!

Roman

2016 – Broschur – 192 Seiten – Neuauflage

Hallo, ich bin Alex!

Abenteuer im Regenbogenland

Roman

2016 – TB – 164 Seiten - Neuauflage

Mehr Nachrichten aus dem Regenbogenland

Neue Erzählungen

2017 - TB -128 Seiten - Erstauflage

Frank Köstler

Geboren 1964 in Rodewisch, lebt Frank Köstler von klein auf mit Katzen zusammen. Der gesicherte Freigang ist sein besonderes Anliegen. In diesem Buch greift er auf eine zwölfjährige Erfahrung mit dem Thema Katzengarten zurück. „Katzengarten und Gesicherter Freigang“ ist seine erste Veröffentlichung.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

ISBN: 9783752836295

© 2018 Frank Moritz / Frank Köstler

1. Auflage

Alle Fotos, Grafiken und Umschlaggestaltung: Frank Moritz

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

INHALTSVERZEICHNIS

DOSIS WORTE ZUM THEMA
FREIGANG

1. Warum eigentlich gesicherter Freigang?

Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten: Ihrer Katze zu Liebe und zur Schonung der eigenen Nerven. Denn viele Probleme bei der Haltung von Wohnungskatzen resultieren aus einer einfachen Ursache heraus: nämlich Langeweile! Und was kann spannender und aufregender sein als die Natur?

Wer seine Fellnasen den lieben langen Tag in der Wohnung vor sich hin dösen lässt, ohne die Möglichkeit eines physischen und auch psychischen Ausgleichs, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er am Sonntagmorgen um halb sieben von seinen randalierenden Miezen unsanft aus dem Schlaf gerissen wird. Auch die berüchtigten ominösen fünf Minuten, in denen so manche Katze scheinbar aus heiterem Himmel heraus einem Tobsuchtsanfall zu erliegen scheint, zeugen oftmals davon, dass der kleine Tiger nicht wirklich ausgelastet ist und auf Teufel komm raus seine überschüssigen Kalorien verheizen möchte.

Dem vorzubeugen gestaltet der tierliebe Dosi seine Wohnung katzengerecht und schafft genügend Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten für die Vierbeiner. Demzufolge verwandelt sich die Herberge einer durchschnittlichen Hauskatze mehr und mehr in ein Katzenwunderland, das die Bedürfnisse der menschlichen Mitbewohner weniger und weniger berücksichtigt.

Spätestens die verständnislos gerunzelte Stirn diverser Besucher sollte den eigentlichen Wohnungsinhaber aufmerken lassen. Da wäre es natürlich wesentlich besser, er ließe seine Katze draußen im Freien Beschäftigung und Abenteuer finden. Das ist leider nicht immer ganz einfach. Glücklich kann sich derjenige schätzen, dessen Wohnsituation eine weiträumige Umgebung für den uneingeschränkten Freigang der Stubentiger bietet. Doch in unseren dicht besiedelten Landen wird dies wohl eher selten vorkommen.

Selbst in ländlichen Gebieten finden sich oftmals angrenzende Bahnlinien, Schnellstraßen oder Wälder mit aktivem Jagdbetrieb. Und somit wären wir auch schon beim Kernthema dieses kleinen Büchleins angekommen: „Der gesicherte Freigang für Katzen“.

Natürlich sprechen wir hier von einem Kompromiss, der irgendwo zwischen dem aufregenden Leben in der freien Natur und der behüteten Existenz eines langweiligen goldenen Käfigs angesiedelt liegt. Die Möglichkeiten und Ausprägungen können stark von einem Extrem zum anderen schwanken, und hängen von vielerlei Faktoren ab. Beschränken wir uns auf die wesentlichen, die da wären: die eigene Wohnsituation, das Naturell des betreffenden Stubentigers und der Wille, beides mit den eigenen Lebensbedürfnissen in Einklang zu bringen.

Um Einwänden bereits an dieser Stelle entgegenzuwirken: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ Aber dazu kommen wir im nächsten Kapitel. Zunächst einmal wollen wir die beiden hier bei uns vor Ort Betroffenen kurz selbst zu Wort kommen lassen, und sie nach ihren Wünschen befragen.

SALEM

Ich möchte am liebsten die große, weite Welt erkunden. Bin neugierig auf alles, was hinter der nächsten Zaunecke liegt. Möchte den Vögeln hinterher und der Eisenbahn folgen ...

Netter Versuch, Salem. Aber wir sprechen hier in diesem Buch über das Leben im heimischen Garten. Also bleibe bitte einigermaßen realistisch bei der Auswahl deiner Wünsche. Deine Dosis würden sich auch lieber in der Südsee die Sonne auf den faulen Pelz brennen lassen, als hier im regennassen und kalten Norddeutschland jedes Jahr wieder sechs Monate lang auf den nächsten Frühling zu warten.

SALEM

Schon gut. Worauf ich besonderen Wert lege? Ein absolutes Muss sind viele Klettermöglichkeiten und Plätze zum Sonnenbaden! Schleichpfade und Verstecke wären auch nicht übel.

Ich schätze, unser lieber Floyd sieht die Sache ganz anders. Wir fragen also mal nach.

FLOYD

So ein Blödsinn! Das Wichtigste überhaupt ist die Jagd. Mäuse, Ratten, Vögel, das ganze summende und brummende Insektenzeug zum Hinterherrennen ... Angeln mach aber auch Spaß.

Ich glaube, damit wird bereits eines klar ersichtlich: Die Anforderungen an den gesicherten Freigang können je nach Fellnase schon recht unterschiedlich ausfallen. Reicht dem einen Stubentiger bereits ein gemütlicher Liegeplatz unter freiem Himmel, um in der Sonne zu dösen, darf es bei einem anderen bereits ein halbes Disneyland-Germany sein. So ist es durchaus sinnvoll, diese Bedürfnisse vorab zu ermitteln, um nicht einfach drauflos und an der Katze vorbei zu bauen. Enttäuschungen wären sonst auf beiden Seiten garantiert vorprogrammiert.

Welche Möglichkeiten sich im Garten alles realisieren lassen, und das auch für den schmalen Geldbeutel, dazu kommen wir im zweiten Teil dieses Buches.

Wer an dieser Stelle noch nicht von den Vorzügen des gesicherten Freigangs überzeugt sein sollte, dem bieten die nachfolgenden Gründe Gelegenheit, die Angelegenheit noch einmal in Ruhe zu überdenken.

All diese Probleme lassen sich mit einem gesicherte Freigang vielleicht nicht vollständig beseitigen, jedoch auf jeden Fall auf ein Minimum eindämmen.

Jeder Katzenfreund, der bereits diverse Tage und Nächte bangend darauf gewartet hat, dass seine Fellnase irgendwann doch noch unbeschadet nach Hause zurückkehren wird, wird bestätigen, wie beruhigend das Gefühl ist, die „Familie“ am Abend vollständig und behütet zu wissen.

SALEM

Wenn ich noch mal auf die große, weite Welt zurückkommen dürft …. Also im Grunde wäre mir der Garten ohne Zaun lieber. Deshalb sehe ich es auch als Herausforderung an ...

Ja, unser kleiner Ausbrecherkönig hat uns das Leben manchmal ganz schön schwer gemacht. Deshalb waren wir uns auch schnell darüber im Klaren, dass es für die erste Zeit ein ziemliches Wechselspiel zwischen Zaunlücken entdecken durch Salem und schließen derselben durch uns Dosis bedeuten würde. Letztlich hat es schon ein paar Jahre gedauert, bis Salem wirklich kein Schlupfloch mehr gefunden hat. Vielleicht hatte er aber auch nur festgestellt, dass die Welt jenseits des Gartenzauns auch nicht interessanter ist.

FLOYD

Wenn man mich nach meiner Meinung fragt, dann antworte ich mit den Worten der kleinen Dorothy: „Zu Hause ist es doch am Schönsten. Ich brauche die große, weite Welt nicht.“

Stimmt, denn Floyd ist ein kleiner Angstkater. Reißt ein Sturm einmal eine Lücke in den Zaun, ist Floyds größte Angst, ein fremder Kater könnte in sein Revier eindringen.

2. Geht nicht, gibt’s nicht!

Zugegeben, eine etwas provokante Kapitelüberschrift. Sie entspricht .jedoch dem Resümee unserer Erfahrungen, das wir durch eine Menge von Gesprächen ziehen konnten, in denen wir mit anderen Dosis über die Vorzüge des gesicherten Freigangs für Katzen diskutierten. Die Idee eines Katzengartens wird zwar regelmäßig durchaus positiv bewertet, aber…

Und diese „Abers“ möchten wir an dieser Stelle einmal auflisten, um zu zeigen, dass sich die allermeisten Probleme mit etwas Kreativität, Geschick und ein wenig Kompromissbereitschaft aus der Welt schaffen lassen. Und das sogar ohne die Notwendigkeit, dafür eine neue Hypothek aufnehmen zu müssen.

Es gibt der Gründe noch viel mehr, aber die wesentlich sind wohl hier aufgelistet. In den meisten Fällen erscheint der zu bewältigende Aufwand zu Anfang größer, als er denn in Wahrheit ist. Wenn allerdings kein eigener Garten vorhanden ist, oder der Vermieter bei der Einzäunung sein Veto einlegt, dann ist natürlich nichts zu machen. Wobei im letzteren Fall die Einzäunung eines Teils des Gartens innerhalb der eigentlichen Umzäunung in Form eines großen Geheges weiterhin eine durchführbare Option bleibt.

3. Ein gesicherter Balkon

Ein Plätzchen auf dem Balkon stellt eine immense Erweiterung des Reviers für reine Wohnungskatzen dar und wird in der Regel von den Fellnasen mit Freuden angenommen. Als unser Sternenkater Alex (gestorben 2005) nach dem Umzug in eine neue Wohnung zum ersten Mal einen Balkon unter freien Himmel betreten konnte, war ihm die Begeisterung regelrecht anzusehen. Er hat schließlich jeden Tag mehrere Stunden im Freien verbracht.

Ein Nachteil für den Dosi soll allerdings nicht verschwiegen werden. Kann man nämlich in die Balkontür keine Katzenklappe einbauen, muss man sich an seine neue Rolle als Türsteher und -öffner erst noch gewöhnen. Im Sommer, wenn die Tür weitestgehend offen stehen kann, stellt sich das Problem nur selten. Aber wenn das Wetter nicht mitspielt, und das tut es die meisten Monate im Jahr nicht, dann kann eine hinein und hinaus wandernde Nervensäge das Gemüt des Dosis schon ernsthaft belasten.

Ob ein Balkon mit einem Katzennetz abgesichert werden soll, kann eigentlich uneingeschränkt mit „auf jeden Fall“ beantwortet werden, auch wenn es natürlich vom Naturell des schnurrenden Vierbeiners abhängig ist, ob eine Fluchtgefahr zu erwarten ist. Unser Alex hätte nie im Leben freiwillig die Sicherheit des Balkons aufgegeben und einen Ausflug in die Umgebung gewagt. Dagegen wäre Salem bereits am ersten Tag in die drei Meter entfernten Tannen gehechtet

SALEM

Jetzt kommt bestimmt wieder die alte Kamelle von meinem kleinen Ausflug in die Balkanfichten vor dem Schlafzimmerfenster...

Loch im Fliegenschutzgitter, von Salems Krallen verursacht.

Genau, dieses Kunststück hat Salem tatsächlich einmal vollbracht gehabt. Zwar nicht von einem Balkon aus jedoch mitten in der Nacht aus unserem Schlafzimmerfenster, das immerhin in der zweiten Etage liegt. Auf Grund der Sommerhitze stand das mit einem Insektenschutznetz gesicherte Fenster die Nacht über offen. Nachdem Salem mit seinen Krallen das Kunststoffnetz fein säuberlich aufgeschlitzt hatte und durch das Loch auf das Fensterbrett gestiegen war, hechtete er gut zwei Meter hinüber in die angrenzenden Fichten, kletterte anscheinend wohlgemut den Baum hinunter und nutzte die gewonnene Freiheit zu einem Zug durch die Gemeinde. Seitdem verwenden wir zur Absicherung von Fenstern nur noch Insektenschutznetze aus Aluminium. Gegenüber einem „normalen“ Katzennetzt besteht noch der Mehrwert, im Sommer praktisch mückenfrei die Fenster öffnen zu können.

Welche Gründe sprechen nun für die Montage eine Sicherungsnetzes auf dem heimischen Balkon?

Und die Mär von der immer auf den eigenen Füßen landenden Katze trifft bei Weitem nicht immer zu. Denn die Katzen brauchen eine gewisse Zeit, um sich während des Sturzes zu drehen. Aber gerade bei geringeren Höhen ist das nicht möglich. Deshalb können sogar Stürze aus der ersten Etage mit bösen Folgen enden.

Für die Ausgestaltung des Balkons gelten ganz ähnliche Gesichtspunkte wie für die Wohnung selbst. Das gilt insbesondere bei der Verwendung von Pflanzen. An dieser Stelle sei auf das Kapitel 6.2 „Gift im Garten“ hingewiesen und auf die Liste der für Katzen giftige Pflanzen im Anhang des Buches. Auf Zimmerpflanzen im Besonderen, wird dem Thema des Buches entsprechend, allerdings nicht eingegangen. Auf jeden Fall ist zu beachten, dass etliche für den Menschen harmlose Flora, der Katze durchaus gefährlich werden kann, so wie zum Beispiel Tomatenpflanzen auf dem Balkon.