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01 | Über uns

scinexx.de - Das Wissensmagazin scinexx.de - Das Wissensmagazin

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02 | Inhalt

01
ÜBER UNS

02
INHALT

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VOGELGRIPPE Vom Tiervirus zur tödlichen Gefahr für den Menschen

04
IMPRESSUM

Vom Tiervirus zur tödlichen Gefahr für den Menschen

VON DIETER LOHMANN

Viren machen vor Landesgrenzen nicht halt. Dies zeigt zurzeit der Vogelgrippeerreger H5N1, der auch in Europa Angst und Schrecken verbreitet. Doch ist der Virus wirklich so gefährlich für Mensch und Tier, wie die Seuchenexperten behaupten?


03 | Vogelgrippe

Emerging diseases auf dem Vormarsch

V

ogelgrippe ein „alter Hut“? Aids, Ebola, SARS - im Zeitalter der neuen Seuchen, der so genannten „emerging disease“, gehört das plötzliche Auftauchen bisher unbekannter Krankheitserreger für Mediziner längst zur Normalität. Rund 30 neue Virusinfektionen sind seit 1967 bekannt geworden, als in dem kleinen Universitätsstädtchen Marburg der gleichnamige Virus ohne Ankündigung für Aufregung sorgte. Sechs Menschen starben damals, 23 waren infiziert. Auffällig dabei: fast alle der Erreger hatten ihren Ursprung im Tierreich und sprangen von Affen oder Zibetkatzen auf den Menschen über. Die Vogelgrippe jedoch ist keine neue „Erfindung“ der Natur.

SARS-Erreger Coronavirus © CDC

Bereits seit mehr als 100 Jahren sind im Tierreich Influenza-Epidemien weltweit bekannt. Ausgelöst werden sie von einer Virengruppe, die relativ nahe mit den menschlichen Grippeviren verwandt ist, normalerweise aber nur Vögel und seltener auch Schweine befällt. Wie Wissenschaftler des National Institute for Medical Research im Februar 2004 in einer Studie entdeckt haben, ist ein Vogelgrippe-Virus vermutlich aber auch für die bisher schlimmste Grippe-Epidemie in der Menschheitsgeschichte verantwortlich. Zwischen 1918 und 1920 erreichte die so genannte „Spanische Grippe“ innerhalb von einem halben Jahr auch die entlegensten Winkel der Erde und sorgte weltweit in mehreren Infektionswellen für mindestens 40 bis 50 Millionen Tote. Die Forscher gehen davon aus, dass der damalige Erreger H1N1 zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Sprung vom Tier- zum Menschenvirus geschafft hat und sich dann später ungehindert über eine Tröpfcheninfektion weiter verbreiten konnte.

Vogelgrippe-Viren: Harmlos und brandgefährlich

Wissenschaftler unterscheiden heute mindestens 15 verschiedene gefährliche Unterarten des Influenza-Virus im Tierreich, die zumeist von Zugvögeln an Zuchtgeflügel weiter gegeben werden. Während die natürlichen Überträger der Viren wie Enten oder Gänse weitgehend immun gegen diese Erreger zu sein scheinen, sind Hühner oder Puten oft anfällig für die Geflügelpest, die schnell epidemieartige Züge annehmen kann. Manche dieser Vogelgrippe-Viren sind eher harmlos, andere besitzen dagegen ein enormes Gefahrenpotential. Dazu gehört beispielsweise H5N1.

H5N1-Virionen © CDC

Der Virus – so viel wissen die Forscher heute – verändert nicht nur dauernd sein Aussehen und näüöere Schden. In kontaminiertem Mist oder Glle kann H5N1 mehr als drei Monate berleben. Ein einziges Gramm Dung enthlt genug Viren, um eine Million Vgel zu infizieren. Anfllig ist der Virus dagegen gegen hohe Temperaturen und herkmmliche Desinfektionsmittel wie Formalin. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des Bundesforschungsinstituts fr Tiergesundheit sind deshalb gekochte oder anderweitig erhitzte Lebensmittel als frei von infektisen Viren anzusehen. Eine Infektion ber Lebensmittel ist bisher nicht bekannt.